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Das Drachenlochmuseum ist ein Ortsmuseum in Vattis in der Gemeinde Pfafers im Kanton St Gallen in der Schweiz Es zeigt vor allem prahistorische Funde aus der Altsteinzeit aus dem Drachenloch der hochstgelegenen prahistorischen Fundstatte Europas 1 Das Drachenlochmuseum vor dem Kirchturm der Kirche St Anian Inhaltsverzeichnis 1 Gebaude 2 Ausstellung 3 Neandertaler 4 Munzfund 5 Weitere Objekte 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGebaude BearbeitenDas Museumsgebaude wurde um 1880 errichtet Zuerst wurde es als Schulhaus genutzt ab 1961 diente es als Gemeindehaus Vorher schon fanden bis 1991 die Ortsburgerversammlungen darin statt Das Museum wurde im Herbst 1981 eroffnet Es kann gegen Voranmeldung besucht werden Ausstellung BearbeitenIn den zwei Raumen des Obergeschosses ist anhand von Dokumenten aus der Grabungsperiode von 1917 bis 1923 Fotos und Grabungsprofilen die Ausgrabungsgeschichte des Drachenlochs dokumentiert der auf 2427 m u M hoch uber Vattis gelegenen Hohle im Drachenberg sudostlich des Pizol In Vitrinen sind zahlreiche Originalfunde ausgestellt vor allem Knochen und Schadel von Hohlenbaren Grosse Tafeln informieren unter anderem uber Hohlenbaren die Entwicklungsgeschichte des Menschen und geben einen Uberblick uber die Eiszeiten sowie die geologischen Verhaltnisse in der Region Gestaltet wurde die Ausstellung im Herbst 1981 von Toni Nigg 1908 2000 Churer Zeichenlehrer und Sohn des Entdeckers der als Knabe mit seinem Vater Theophil Nigg 1880 1957 bei den Ausgrabungen im Drachenloch dabei war Er zeichnete und beschriftete die Schautafeln und Plane nbsp Schadel und Halswirbel nbsp Oberkiefer nbsp Knochen und Schadel Bruchstuck mit Beigaben ein Opferkult Neandertaler Bearbeiten nbsp Replik eines NeandertalerskelettsDas ausgestellte Skelett eines Neandertalers ist eine Rekonstruktion von Gary J Sawyer und Blaine C Maley vom American Museum of Natural History im Auftrag einer Firma in Kalifornien die auf Replikate von Hominiden Fossilien spezialisiert ist Der Nachbildung zugrunde liegen als Originale in erster Linie das Neandertalerskelett La Ferrassie 1 aus der Fundstatte La Ferrassie in der Dordogne Becken Brustkorb und Wirbelsaule sind nach dem Skelett Kebara 2 gestaltet das 1983 von Ofer Bar Yosef in der Kebara Hohle in Israel gefunden wurde Das ausgestellte Skelett wurde in der Schweiz unter der Anleitung des Altphilologen und Archaologen Peter Baumann von Metallbauer Kilian Waldschmidt und dem Restaurator Marco Pittaluga zusammengesetzt Baumann liess es 2016 nach Vattis transportieren und schenkte es dem Drachenlochmuseum 2 Munzfund Bearbeiten nbsp Gefass in dem die Munzen gefunden wurdenEin Raum im Untergeschoss ist dem Fund von romischen Munzen gewidmet Am 21 Dezember 1933 fand der Vattner Ludwig Kohler beim Bau einer Verbauung des Chruzbaches unter einem grossen Stein einen Topf aus gefaltetem Schrottblech mit romischen Munzen aus dem 3 Jahrhundert nach Christus Uber die Fundumstande ist so gut wie nichts bekannt auch die genaue Anzahl der gefundenen Munzen ist unbekannt 831 Munzen und spater noch weitere gelangten fur eine erste Sichtung an das Historische Museum St Gallen 2008 waren nur noch 36 Munzen aufzuspuren 33 sind heute im Kanton Graubunden eine im Museum zu Allerheiligen in Schaffhausen Weitere Munzen sind wohl irgendwo in Privatbesitz wurden verkauft verschenkt oder gingen vergessen Bei Nachgrabungen zeigte sich 2007 und 2008 dass die Fundstelle seit 1933 unberuhrt geblieben und ursprunglich wohl ein regelmassig aufgesuchtes Depot war In zwei aufgefundenen Steinkisten konnten 50 bis 100 Kilogramm Altmetall aufbewahrt werden Aufgefunden wurden zirka 140 Gegenstande mit einem Gewicht von 1 bis 2 Kilogramm 3 Weitere Objekte BearbeitenIm Treppenvorraum zum Obergeschoss sind zahlreiche Praparate einheimischer Wildtiere ausgestellt Im Untergeschoss stehen die originalen Holzskulpturen aus der Walserkapelle St Martin In einem weiteren Raum ist eine Sammlung mit vorwiegend lokalen und Bundner Mineralien ausgestellt sowie eine 1923 beim Umbau eines Hauses gefundene eiserne Speerspitze deren Alter bisher nicht genau bestimmt wurde Auf einer Werkbank liegen Werkzeuge des Kufergewerbes Dort liegt auch ein sogenannter Hirtenstein eine Steinplatte auf der zu fruheren Zeiten Hirten ihren Namen und oder das Datum ihres Besuches auf der Alp eingeritzt hatten Die alteste noch erkennbare Inschrift stammt aus dem Jahr 1801 Die Platte wurde im August 2000 am Fahnenstock im hinteren Calfeisental gefunden und ins Museum gebracht um sie vor weiterer Verwitterung zu schutzen nbsp Kuferwerkzeuge nbsp Hirtenstein nbsp Mineraliensammlung nbsp Figuren aus St MartinWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Drachenlochmuseum Vattis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Museen auf der Website des Dorfes Unesco Sardona ch Museums ch FamigrosEinzelnachweise Bearbeiten Freizeit ch Informationen gemass Mail von Peter Baumann am 18 September 2022 Prospektion ch46 910442 9 440995 Koordinaten 46 54 37 6 N 9 26 27 6 O CH1903 752531 197428 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Drachenlochmuseum amp oldid 228849045