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Flussbau ist ein Teilgebiet des Wasserbaus und befasst sich mit der Planung und Durchfuhrung des Ausbaues der Regulierung und der Nutzbarmachung von Flussen sowie der Abwendung von Schaden durch sie Im Vordergrund steht die Flussregelung Flussregulierung Gewasserkorrektion um einen gleichmassigen und bestandigen Flusslauf zu erzielen Die Massnahmen unterscheiden sich im Oberlauf Mittellauf und Unterlauf je nach beabsichtigtem Zweck Aufsicht eines regulierten FlussesQuerprofil eines regulierten FlussesDer Flussbau umfasst im Oberlauf die Verbauung von Wildbachen mit Sohlabsturzen Sohlrampen Rauen Rampen und Wehren Im Mittellauf steht die Herstellung von Abflussquerschnitten fur Niedrigwasser Mittelwasser und Hochwasser im Vordergrund besonders eines einheitlichen Mittelwassergerinnes durch Bau von Durchstichen Langswerken und Parallelwerken sowie Flussbegradigungen Zur Linienfuhrung eines neu anzulegenden oder umzuleitenden Flusses dienen Geraden Krummungen und deren Ubergange Bei Niedrigwasser konnen Flusse durch Buhnen oder Leitdamme reguliert werden damit eine schiffbare Rinne bleibt Dem Hochwasserschutz an Flussen dient die Schaffung von Abflussprofilen fur Hochwasser der Bau von Poldern und Ruckhaltebecken zum Hochwasserruckhalt und der Deichbau einschliesslich Sielen fur die Nebenflusse Auch gegen Eisgang konnen Bauwerke erforderlich sein Als Baukorper beim Ausbau werden Faschinen Gabionen Drahtkasten mit Steinen Senkwalzen Senkmatten Wasserbaupflaster Wasserbausteine Deckwerke Geotextilien usw verwendet Grossere Flusse werden fur die Binnenschifffahrt schiffbar gemacht und kanalisiert sie dienen dann als Wasserstrasse Die Mittel hierzu sind Buhnen Staustufen Stauhaltungen und Schleusen Schiffbare Flusse erhalten auch eine Kilometrierung am Ufer Damit der Fluss in seinem gleichmassigen Bett bleibt sind Ausgleichsmassnahmen fur Sohlerosion und Ablagerungen von Geschiebe notig Geschiebemanagement z B durch Baggerung moglicherweise auch durch Geschiebezugabe Es gibt sehr verschiedene Mittel um Abspulungen und Anhagerungen herbeizufuhren bzw zu verhindern Oskar Mothes nennt in seinem illustrierten Baulexikon von 1868 Anflossen Anhagern Anker B Ankerbuhne Anspulen Bagger Bespickern Bett Blesswerk Blockwerk Brucke Buhne Busch Buschwerk Deckwerk Deich Ebbe und ff Eisbrecher Faschine Futtermauer Gefalle Gerinne Geschwindigkeit Grundwase Kluftdamm Kolk Kranzpfahle Lahne Moder Mollboot Muhle Nather Pfahl u ff Pflanzungen Polder Quertief Riego Schlacht Scheere Schleusse Schlick Schrankwerk Stackwerk usw Flusse dienen auch der Wasserversorgung durch Uferfiltration fur Trinkwasser und durch direkte Entnahmen zur Bewasserung zur Kultivierung von Land und als Kuhlwasser fur Kraftwerke Dazu sind geeignete Entnahmebauwerke Einlauf und Auslaufbauwerke notwendig Zum Flussbau gehort auch der Aufstau von Flussen durch Wehre und Talsperren zu den verschiedensten Zwecken zum Beispiel zur Energiegewinnung in Laufkraftwerken und anderen Wasserkraftanlagen oder Wasserspeicherung zur Trink und Brauchwasserversorgung Flusse dienen auch der Wasserentsorgung indem sie als Vorfluter fur Klaranlagen genutzt werden Sie drainieren und entwassern mit entsprechenden Zuleitungen das Hinterland Mehr und mehr gewinnt der naturnahe Flussbau und die Berucksichtigung der Belange des Naturschutzes an Bedeutung Renaturierung Heute werden Flusse nicht mehr in geraden gepflasterten oder gar betonierten Gerinnen kanalisiert sondern naturnah mit Maandern Inseln und Stillwasserzonen angelegt Diesen Bedurfnissen dient die Anpflanzung geeigneter Geholze und stabilisierender Pflanzen Auwalder werden heute erhalten wo sie noch bestehen Der Flussbau beschaftigt sich nicht zuletzt mit der Berechnung der Abflussvorgange der Durchflussmengen von Fliessgeschwindigkeiten Pegelstanden Wasserspiegellagen und der Energielinie des Flusses Die Schleppkraft eines Flusses wird berechnet um die Sohle und die Boschungen richtig zu befestigen und um Kolke und Heger Sand und Schotterbanke zu verhindern Berechnet oder an Modellen erforscht wird auch die Geschiebefracht und die Menge der Schwebstoffe In Flussbaulaboratorien werden an Modellen unter anderem Wasserbewegungen im Flusslauf und die Einwirkungen von Wasserstromungen auf das Flussbett untersucht Berufe im Flussbau sind Wasserbauingenieur und Wasserbauer Bekannte Flussbauer sind Johann Gottfried Tulla Rheinbegradigung Theodor Rehbock Ludwig Franzius Weserkorrektion und Hubert Engels Siehe auch BearbeitenInstream River TrainingLiteratur BearbeitenLueger Lexikon der gesamten Technik 2 Auflage 1904 Bundesanstalt fur Wasserbau Hg 2014 Herausforderung Sedimenttransport Methoden und Konzepte im Flussbau Karlsruhe Bundesanstalt fur Wasserbau hdl handle net Martin Helmut 1998 100 Jahre Dresdner Flussbaulaboratorium an der TU Dresden In Technische Universitat Dresden Institut fur Wasserbau und technische Hydromechanik Hg 100 Jahre Hubert Engels Laboratorium Hydraulische und numerische Modelle im Wasserbau Entwicklung Perspektiven Dresdner Wasserbauliche Mitteilungen 13 Dresden Technische Universitat Dresden Institut fur Wasserbau und technische Hydromechanik S 5 17 hdl handle net Addis Bill The historical use of physical model testing in free surface hydraulic engineering in Physical Models Their historical and current use in civil and building engineering design ed by Bill Addis Construction History Series ed by Karl Eugen Kurrer and Werner Lorenz Berlin Ernst amp Sohn 2021 S 663 710 ISBN 978 3 433 03257 2 Weblinks Bearbeitenwissen de Flussbau Technischer Gewasserausbau in Bildern Schuler und Lehrerangebot des Bayerischen Landesamtes fur UmweltNormdaten Sachbegriff GND 4154894 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flussbau amp oldid 213819209