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Rhiannon ŗi annon kymrisch ist eine Gottheit moglicherweise eine Pferdegottin 1 in der keltischen Mythologie von Wales Ihre Geschichte wird im ersten und dritten Zweig des Mabinogion einer walisischen Sammlung von mittelalterlichen Erzahlungen wiedergegeben Dort tritt sie als Mensch mit aussergewohnlichen Fahigkeiten auf Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Mythologie 2 Erste Ehe 2 1 Rhiannon und Pwyll 2 2 Pryderi 3 Zweite Ehe 4 Literatur 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseEtymologie und Mythologie BearbeitenEine Verbindung des Namens Rhiannon zur keltischen Gottin Rigatona etwa grosse Konigin wird angenommen Wegen der haufig bei Gotternamen vorkommenden Endung onos ona ist zu vermuten es habe sich bei Rigatona Rhiannon ursprunglich um eine Gestalt aus dem keltischen Mythos gehandelt 2 Nach William John Gruffydd Rhiannon Cardiff 1953 wird Rhiannon zuruckgefuhrt auf die gallische Gottin Epona 3 Im ersten Teil Pwyll Prinz von Dyfed heiratet sie Pwyll einen sterblichen Prinzen Aus dieser Verbindung entspringt Pryderi der in allen vier Erzahlungen auftritt aber keine Hauptrolle spielt Im dritten Teil Manawydan Sohn des Llŷr ist sie die Gattin des Meergottes Manawydan dessen Verbindung zum Meer allerdings nur auf etymologischen Schlussfolgerungen beruht Erste Ehe BearbeitenRhiannon und Pwyll Bearbeiten In Pwyll Pendefig Dyfed Pwyll Furst von Dyfed war Rhiannon einem alteren Mann namens Gwawl zu Ehe versprochen doch fand sie ihn so abstossend dass sie sich gegen den Willen ihre Familie den sterblichen Prinzen Pwyll als ihren zukunftigen Ehemann erwahlte Sie erschien ihm eines Nachmittags nahe seinem Schloss auf einem Hugel dem nachgesagt wurde er sei der Eingang zur Unterwelt Der Prinz verfiel der schonen jungen Gottin sofort die auf ihrem weissen Pferd an ihm vorbeigaloppierte Pwyll sandte einen Diener los um sie einzuholen doch der Diener kehrte unverrichteter Dinge wieder zuruck denn der Abstand zwischen Rhiannon und dem immer schneller werdenden Reiter wurde nicht geringer obwohl Rhiannon gleichermassen gemutlich weiterritt Er gelangte auf freies Feld und gab dem Pferd die Sporen Doch je mehr er das Pferd antrieb desto weiter entfernte sie sich von ihm Dabei hatte sie dieselbe Geschwindigkeit die sie zum Anfang gehabt hatte 4 Der Prinz kehrte am nachsten Tag wieder zu dem Hugel zuruck wo die Gottin wiederum erschien Diesmal verfolgte Pwyll sie selbst doch auch er konnte sie nicht einholen Hoflich bat er sie wie der ganze erste Zweig auf hofisch korrekte Umgangsformen verweist zu warten Sie stoppte und erklarte ihm dann dass sie gekommen sei um ihn zu heiraten doch mussten sie noch ein Jahr warten Nach dieser Erklarung verschwand sie Ein Jahr spater erschien sie wieder am Hugel wo sie von Pwyll empfangen wurde Sie fuhrte ihn zum Palast ihres Vaters Hefaidd Hen wo sie verheiratet wurden Wahrend der Hochzeitsfestlichkeiten machte der Mann dem sie vorher versprochen war Arger doch Rhiannon verwandelte ihn in einen Dachs den sie in einem Sack fing und in einen See warf Am nachsten Tag kehrte Pwyll mit Rhiannon als seine Prinzessin nach Wales zuruck womit ihr der Weg ins Elfenreich fur immer verstellt wurde Sie wurde vom Volk freundlich empfangen doch nachdem zwei Jahre vergangen waren ohne dass sie einem Thronerben das Leben geschenkt hatte wurde die Frage ihrer Herkunft wieder aufgegriffen Pryderi Bearbeiten nbsp Pryderis EntfuhrungIm dritten Jahr ihrer Ehe jedoch gebar sie einen gesunden Sohn der aber kurz nach seiner Geburt auf geheimnisvolle Weise verschwand Die Dienerinnen die befurchteten fur ihre Unachtsamkeit bestraft zu werden schlachteten einen Welpen beschmierten Rhiannon mit seinem Blut verteilten seine Knochen um ihr Bett und erklarten daraufhin Rhiannon habe ihr eigenes Kind gefressen Obwohl Rhiannon auf ihrer Unschuld beharrte wurde sie dazu verurteilt die nachsten sieben Jahre am Schlosstor zu sitzen jedem Vorbeikommendem ihre Geschichte zu erzahlen und ihm anzubieten ihn auf ihrem Rucken ins Schloss zu tragen Sie ertrug die Demutigungen wurdig und ohne sich je zu beschweren In den vorbeikommenden Reisenden begann der Respekt fur Rhiannon zu wachsen und sie begannen ehrfurchtig uber die ungerechte Bestrafung zu reden die sie so klaglos hinnahm 3 Hin und wieder liess sich jemand tragen und so verbrachte sie einen Teil des Jahres 5 Im Herbst des vierten Jahres erschienen ein Adeliger seine Frau und ein Junge am Schlosstor Rhiannon begrusste sie und bot an sie zum Schloss zu tragen doch zu ihrer Uberraschung setzte der Mann sie auf sein Pferd und der Junge reichte ihr ein Stuck eines Babytuches das sie selbst einst gewoben hatte Vier Jahre zuvor hatte der Adelige wahrend eines Sturms einen Saugling auf dem Feld gefunden den er zusammen mit seiner Frau aufzog Als sie die Geruchte uber das Schicksal Rhiannons erreichten begriff er was passiert sein musste und beschloss das Kind seinen Eltern zuruckzubringen Als Pwyll seinen Sohn erkannte war Rhiannons Ehre wiederhergestellt und da sie sah dass sich Pwyll und seine Leute schamten vergab sie ihnen Das Kind wurde von ihr zur Erinnerung an ihr Leid Pryderi Arger Kummernis genannt Eine andere Legende besagt dass der Konig Teyrnon seinen Stall beobachtete in dem gerade ein Fohlen geboren wurde als plotzlich ein seltsames Geschopf auftauchte das das Fohlen stehlen wollte Der Konig schlug ihm den Arm ab und fand kurz darauf vor dem Stall einen Saugling den er mit seiner Frau adoptierte Dieser wuchs innerhalb von sieben Jahren zum Erwachsenen heran Erst dann brachte der Konig ihn seinen Eltern zuruck Zweite Ehe Bearbeiten nbsp Rhiannon und Pryderi an der GoldschusselRhiannon taucht nach dem Tod ihres sterblichen Ehemannes Pwyll im dritten Zweig des Mabinogion Manawydan fab Llŷr Manawydan der Sohn Llŷrs auf in dem sie mit Manawydan verheiratet ist Ihr Sohn Pryderi heiratete Cigfa und wurde nach dem Tod seines Vaters Konig von Dyfed wohin auch Rhiannon mit ihrem neuen Gefahrten zog Eines Tages verwandelte sich das Konigreich in eine menschenleere Einode und schliesslich waren Rhiannon und ihre Gefahrten als einzige Einwohner gezwungen nach Britannien zu reisen und dort Arbeit zu suchen Ihr handwerkliches Geschick war allerdings so gross dass sie den Unmut der ansassigen Handwerker auf sich zogen und schliesslich wieder nach Wales zuruckkehren mussten Als Manawydan und Pryderi dort auf der Jagd waren verfolgten sie einen weissen Eber der sie zu einem glasernen Schloss mit einer goldenen Schussel darin fuhrte Pryderi beruhrte die Schale hing fest und Rhiannon die ihn befreien wollte erlitt das gleiche Schicksal Sie kam herein und sobald sie hereinkam entdeckte sie Pryderi wie er die Schale beruhrte und kam zu ihm O weh mein Herr sprach sie Was machst du denn hier Und sie fasste ebenso wie er die Schale an Und sobald sie sie anfasste hafteten ihre beiden Hande an der Schale und ihre beiden Fusse an der Platte so dass sie kein Wort herausbringen konnte Und danach als es Abend wurde siehe da erhob sich ein Getose uber ihnen und ein Nebel senkte sich herab und damit verschwand das Schloss und sie mit ihm 6 Manawydan und seine Schwiegertochter zogen wieder nach Britannien weil sie allein nicht im kargen Land uberleben konnten Als es wieder zu Auseinandersetzungen mit den Handwerkern kam beschlossen sie zu versuchen in Wales Weizen anzubauen Dieser wurde jedoch von Mausen gefressen und erst in der dritten Nacht gelang es Manawydan eine Maus zu fangen Wie sich herausstellte hatte Llwyd ap Cil Coed ein Freund von Gwawl Rhiannons verschmahtem Verlobten das Land und auch Pryderi und seine Mutter verzaubert Da die gefangene Maus seine Ehefrau war konnte Manawydan ihn mit einigem Geschick dazu bringen den Fluch aufzuheben Literatur BearbeitenHelmut Birkhan Kelten Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1997 ISBN 3 7001 2609 3 Bernhard Maier Lexikon der keltischen Religion und Kultur Kroners Taschenausgabe Band 466 Kroner Stuttgart 1994 ISBN 3 520 46601 5 Bernhard Maier Das Sagenbuch der walisischen Kelten Die vier Zweige des Mabinogi Dtv Munchen April 1999 ISBN 3 423 12628 0 Siehe auch BearbeitenListe keltischer Gotter und Sagengestalten Keltische Religion Mythen und Sagen aus Wales und Britannien Keltische FrauenWeblinks BearbeitenZusammenfassung ihrer Lebensgeschichte englisch Einzelnachweise Bearbeiten Helmut Birkhan Kelten Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur S 714 Bernhard Maier Das Sagenbuch der walisischen Kelten S 124 Anm 20 8 a b Helmut Birkhan Kelten Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur S 525 f Bernhard Maier Das Sagenbuch der walisischen Kelten S 17 Bernhard Maier Das Sagenbuch der walisischen Kelten S 29 Bernhard Maier Das Sagenbuch der walisischen Kelten S 63 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rhiannon Mythologie amp oldid 237110697