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Kastell Arbon war Bestandteil der spatantiken Kastellkette des Donau Iller Rhein Limes Provinz Raetia I auf dem Gebiet der heutigen Schweiz Kanton Thurgau Bezirk Arbon Gemeinde Arbon Kastell ArbonAlternativname Arbor Felix Felicis Arbore ArboreLimes Donau Iller Rhein Limes DIRL Raetia IDatierung Belegung spates 3 bis 5 Jahrhundert n Chr Typ KohortenkastellEinheit Cohors Herculea PannoniorumGrosse 0 65 haBauweise SteinbauweiseErhaltungszustand obertagig sichtbarOrt ArbonGeographische Lage 750517 264655 47 515388 9 437044 402Hohe 402 m u M Vorhergehend Kastell Konstanz Constantia nordwestlich Anschliessend Kastell Bregenz Brigantium ostlich Ruckwartig Kastell Schaan sudlich Lage von Arbor Felix am DIR Limes Bodensee Linie Arbor felix auf der Tabula PeutingerianaHafen Seeuferpromenade und Altstadt von ArbonUbersichtsplan der Grabungen in ArbonDie Heiligen Columban und Gallus werden uber den Bodensee gebracht Abbildung aus der Gallus Legende von 1452 Stiftsbibliothek St GallenSt Martinskirche in ArbonDie mittelalterliche Galluskapelle steht uber den Uberresten von Turm 5 und markiert den sudlichen Abschnitt des KastellsTurschwelle Turm 6Konservierte Fundamente des Turmes 6Ausgrabung am Nordtor Aufnahme von 1961Detailansicht Kastellmauer Mauertechnik Ahrenverband Aufnahme von 1961Hypokaustenreste der Therme unter der St Martins Kirche GrabungsfotoModell des Caldariums des KastellbadesRomisches Eichenfass mit Weidenrutenbindung aus dem KastellgrabenRomischer Lederschuh mit Gitterverzierung aus dem sudwestlichen KastellgrabenBronzene Gurtelschnalle aus einem Frauengrab des fruhmittelalterlichen Graberfeldes auf dem Bergli 600 n Chr Deutlich erkennbar sind ein Kreuz sowie die ihre Arme zum Gebet erhobenen Adam und EvaDas Kastell ist heute komplett vom mittelalterlichen Ortskern uberbaut Obwohl immer wieder in den antiken Hauptquellen erwahnt konnte es erst 1957 archaologisch nachgewiesen werden Es zahlt bislang zu den jungsten und bedeutendsten Entdeckungen spatromischer Militaranlagen auf dem Staatsgebiet der Schweiz Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Lage und Topografie 3 Entwicklung 4 Forschungsgeschichte 5 Kastell 5 1 Kastellmauer 5 2 Tore und Turme 5 2 1 Hufeisenturm 1 5 2 2 Hufeisenturm 2 5 2 3 Hufeisenturm 3 5 2 4 Rechteckturme 4 und 5 5 2 5 Hufeisenturm 6 5 3 Kastellgraben 5 4 Innenbebauung 5 4 1 Gebaude A 5 4 2 Kastellbad 5 4 3 Andere Innenbauten 6 Garnison 7 Graberfeld 8 Datierung und strategische Bedeutung 9 Hinweise und Fundverbleib 10 Denkmalschutz 11 Siehe auch 12 Literatur 13 Weblinks 14 AnmerkungenName BearbeitenIn der Antike trug der Kastellplatz den lateinischen Namen Arbor Felix was in etwa gluck oder segenbringender Baum bedeutet Der Name des Platzes konnte auf religiose Wurzeln zuruckgehen Romische Priester flamines waren traditionell kahlgeschoren Ihre abrasierten Haare und geschnittenen Fingernagel begruben sie unter einem arbor felix Dies war zum Beispiel ein vom Blitz getroffener oder auch ausserhalb der ublichen Jahreszeit bluhender Baum Arbor Felix gehort zu den wenigen romischen Kastellen der Nordostschweiz die auch in antiken Quellen erwahnt werden Die Namensbezeichnung ist erstmals im Itinerarium Antonini aus dem 3 Jahrhundert nachweisbar und vielleicht auch aus der im keltischen Siedlungsraum verbreitete Ortsbezeichnung Arbona hervorgegangen Wahrend das Itinerarium Arbon noch lediglich als befestigte Poststation an der Strassenkreuzung der Strecken Vitudurum Oberwinterthur Brigantium Bregenz bzw Constantia Konstanz Curia Chur ausweist bezeichnet die Tabula Peutingeriana aus dem fruhen 4 Jahrhundert es bereits als Kastell In der Notitia dignitatum Occ entstanden um 400 ist ein in Arbore stationierter Tribun aufgelistet der eine Kohorte Pannonier unter seinem Kommando hatte Der Chronist Ammianus Marcellinus berichtet dass Kaiser Gratian im Jahre 378 uber Felicis Arbore in den Osten zog um seinem Mitherrscher Valens gegen die Goten beizustehen 1 Die Begriffe castra und castrum tauchen auch in der Lebensbeschreibung eines katholischen Heiligen Gallus der altesten mittelalterlichen Quelle die Arbon erwahnt auf Lage und Topografie BearbeitenDie Kleinstadt Arbon befindet sich am sudlichen Ufer des Bodensees auf einer Hohe von etwa 400 m u d M Das spatantike Kastell lag direkt am Seeufer und ist heute komplett durch den mittelalterlichen Ortskern uberbaut Der Nordabschnitt des Kastellareals wird fast vollstandig vom Stadtschloss bedeckt der Sudabschnitt durch die Martinskirche bzw Galluskapelle und einen bis etwa 1890 genutzten Friedhof Dazwischen liegen der mittelalterliche Schlossgraben und der Schlosspark In der Antike stand das Kastell auf einer rund zehn Kilometer langen etwas erhohten und bis weit in den See hineinragenden Landzunge wurmeiszeitliche Morane Nordlich und sudlich munden Bache in den See wodurch der Uferbereich stark versumpft war deshalb der Flurname Seemoosriet im Norden Der Hohenrucken ermoglichte einen bequemen Zugang ins Hinterland Thurtal und zur Limesstrasse die Arbon mit dem nachstgelegenen Kastell Pfyn und Kastell Winterthur verband Im Osten waren gute Voraussetzungen fur eine Hafenanlage gegeben Massive Aufschuttungen und eine rege Bautatigkeit haben die Uferlinie seit der Antike stark verandert Entwicklung BearbeitenDer Zeitraum von der romischen Besiedlung bis um 300 n Chr ist fur Arbon nur durch sparliche Munz und Keramikfunde zu erfassen Nach diesen Funden die im 19 und fruhen 20 Jahrhundert gemacht wurden bestand zuerst eine kleinere romische Siedlung im sudlichen Bereich des heutigen Bergliquartiers westlich des mittelalterlichen Ortskerns Sie entwickelte sich wohl nach dem Ausbau der Heerstrasse von Vitudurum Winterthur nach Brigantium Bregenz am Beginn der christlichen Zeitrechnung als das Bodenseegebiet unter Augustus von den Romern erobert wurde und war bis um 280 bewohnt Die Lage der ersten Romersiedlung auf dem flachen Hugelrucken uber dem See war wohl unter strategischen und verkehrstechnischen Gesichtspunkten gewahlt worden Es fehlt fur das Gebiet um Arbon jedoch bislang der archaologische Nachweis einer romischen Fernstrasse zwischen Bregenz und Pfyn Ebenso gibt es keine neueren Beobachtungen und Funde in dieser Gegend doch gehoren 1991 an der Hilternstrasse entdeckte Reste von Kalkbrennofen zweifellos in die fruhe oder mittlere Kaiserzeit Der heutige Thurgau lag in dieser Zeit nur am Rande des grossen politischen Weltgeschehens Dies sollte sich jedoch im spaten 3 Jahrhundert nach Aufgabe des Obergermanisch Ratischen Limes um 260 n Chr grundlegend andern Nach der Ubernahme des Dekumatlandes durch die Alamannen ab 260 wurde die Rhein Bodensee Linie Donau Iller Rhein Limes zur neuen Reichsgrenze Wohl bereits im Auftrag des Kaisers Probus 276 bis 282 wurden hier zahlreiche neue Kastelle errichtet oder alte wieder instand gesetzt diese Massnahmen wurden von Diokletian 284 bis 305 und seinem Mitregenten Casar Constantius I 293 bis 306 fortgesetzt und intensiviert Sie konnten den Zerfall der schon brockelnden Grenzen des romischen Imperiums fur rund ein Jahrhundert aufhalten da der neue Grenzverlauf besser fur Verteidigungszwecke geeignet war als es der Obergermanisch Ratische Limes je gewesen war Unter Diokletian wurde zudem die Provinz Raetia geteilt das Gebiet um den Bodensee fiel an die neue Provinz Raetia I Die Zivilsiedlungen im Hinterland wurden nun ebenfalls befestigt so ist beispielsweise durch eine Bauinschrift aus dem Jahre 290 n Chr bekannt dass Viduturum Winterthur damals eine neue Stadtmauer erhielt Die Zivilbevolkerung auf dem Land fluchtete sich bei Gefahr in kleine Hugelfestungen die oftmals hastig aus Quadern von alteren Gebauden erbaut wurden Moosberg bei Turnau Lorenzberg bei Epfach Toos Waldi und Gofis Heidenburg Strassen ins Hinterland wurden durch Wachturme oder Kleinkastelle mit integrierten Vorratslagern gesichert Fussen und Innsbruck Wilten Auf dem Bodensee wurde eine eigene Flottille stationiert numerus barcariorum die ihre Hauptstutzpunkte in Bregenz und Constantia hatte 2 Die neuen Grenzkastelle waren erheblich kleiner als ihre Vorganger ihr Grundriss wurde oft dem naturlichen Gelandegegebenheiten angepasst Die Mauern waren hingegen wesentlich dicker und wurden durch vorkragende Hufeisenturme verstarkt auf denen Geschutze positioniert werden konnten In konstantinischer Zeit 306 bis 337 wurden die Lucken zwischen den 15 40 km auseinanderliegenden Kastellen mit zahlreichen Wachturmen fur Signalweitergabe und Beobachtung geschlossen 3 Spekulationen einiger Forscher hinsichtlich der Zerstorung des Arboner Kastells zur Zeit der Usurpation des Magnentius 350 bis 353 konnten durch die bisherigen Grabungen nicht bestatigt werden 4 Kaiser Valentinian I verstarkte die Rheingrenze um 370 noch einmal und in vielen Kastellen wurden auch unter Stilicho um 400 Baumassnahmen durchgefuhrt Ab 406 verschlechterte sich die Situation dann zusehends Als sich Armeeorganisation und Verwaltung des Westromischen Reiches im spaten 5 Jahrhundert auch in der Region um Arbon auflosten blieb ein Grossteil der romanischen Bevolkerung zuruck die wohl bald von den nun ungehindert einstromenden Alamannen assimiliert wurde Die christlich romanische Gemeinschaft im Kastell Arbon war dabei eine der altesten am Bodensee Moglicherweise als einzige blieb sie auch wahrend des turbulenten Fruhmittelalters weiter bestehen Die Ortsnamen Frasnacht und Feilen deuten darauf hin dass es wohl noch kurzzeitig eine sprachliche Grenze zwischen der alamannischen und romanischen Bevolkerungsgruppe gegeben hat Die Alamannenstamme schlossen sich allmahlich zu einem Herzogtum zusammen das wiederum im 7 Jahrhundert im Frankenreich aufging 5 Das romanische Christentum hielt sich wahrend dieser Zeit wohl nur mehr in den ehemaligen Romerkastellen Als um 610 irische Missionare unter Columban die Gegend um Arbon erreichten fanden sie im Castrum Arbonense eine prosperierende christlich romanische Gemeinde mit einem Presbyter namens Willimar vor deren geistliches Oberhaupt vermutlich der neue seit etwa 585 in Konstanz residierende Bischof war Columban und seine Glaubensbruder zogen zunachst weiter aber schon zwei Jahre spater kehrte einer von ihnen Gallus allein und krank wieder nach Arbon zuruck und wurde von Willimars Mitbrudern gesundgepflegt Gallus liess sich nach seiner Genesung als Einsiedler nieder und richtete sich in der Nahe im Hochtal der Steinach eine Klause ein An ihrer Stelle entstand spater das Kloster St Gallen Er starb schliesslich hochbetagt in Arbon Ab dem 8 Jahrhundert gehorte Arbon zum Grundbesitz des kurz vor 600 gegrundeten Bistums von Konstanz Durch Einfuhrung der frankischen Grafschaftsverfassung fiel das Arboner Kastell aus dem Konigsgut an den Konstanzer Bischof Dieser war nun Herr des Arbongaus und somit auch seiner Kirchenorganisation Das Kastell selbst durfte spatestens nach der Errichtung des bischoflichen Schlosses im 13 Jahrhundert seine Substanz und bauliche Geschlossenheit endgultig verloren haben Forschungsgeschichte BearbeitenErstmals wird uber romische Funde im 18 Jahrhundert in einem Manuskript von Johann Melchior Mayer berichtet unterschiedliche Geltleyn mit alten keyserlichen Pragen von Mauern ist keine Rede Die nachsten Munzfunde werden erst wieder im 19 Jahrhundert erwahnt und Johann Adam Pupikofer vermerkt 1820 in seiner Geschichte des Thurgaues u a zu Arbon Doch sind die Ruinen die man zuweilen noch nachdem die meisten durch die Erbauung der Stadt verbraucht worden oder verwittert sind ausserhalb der Stadtmauern findet und die fur die Verbindung des Strassenzugs zwischen Rhatien und Gallien so vorteilhafte Lage ein gewichtiges Zeugnis dass Arbon wohl schon von Anfang der romischen Herrschaft in dieser Gegend bestanden habe Auch zwischen 1864 und 1902 stiess man am Sudhang und am Plateau des Bergli immer wieder auf romische Munzen Keramik und Mauerreste 1896 fasste Jakob Heierli den damaligen Wissensstand in einer archaologischen Karte des Kantons Thurgau zusammen 6 Die systematische Erforschung begann dennoch erst spat Nachdem das Arboner Kastell schon lange im Bergliquartier vermutet worden war konnten 1957 auf der Westseite des Schlosses tatsachlich halbrunde Fundamente eines antiken Gebaudes Turm 1 entdeckt werden Seit 1957 wurden nun in regelmassigen Abstanden archaologische Ausgrabungen vorgenommen um die romische Vergangenheit Arbons genauer ausleuchten zu konnen Im Zuge dessen konnte bald die Existenz eines typischen spatromischen Kastells nachgewiesen werden Die von Elmar Vonbank in den Jahren 1958 bis 1962 vorgenommenen Bodensondierungen hatten in erster Linie die Feststellung der tatsachlichen Grosse der Anlage und den genauen Verlauf der Kastellmauer Bereich Stadtschloss und Martinskirche zum Ziel Von diesen Kampagnen liegen allerdings nur handschriftliche Aufzeichnungen Vonbanks vor Fur die nachtragliche Auswertung musste grosstenteils die umfangreiche Fotodokumentation von 1961 und 1962 herangezogen werden Bei den Grabungen in den Jahren 1973 1986 und 1990 konnten weitere wichtige Teile der Kastellanlage im Bereich des Stadtschlosses und der Pfarrkirche aufgedeckt werden Das Thurgauer Amt fur Archaologie untersuchte 1973 und 1986 auch kleinere Flachen im Kastellinneren 50 m vor der westlichen Mauerfront konnten 1990 schliesslich die Reste des westlichen Kastellgrabens lokalisiert und 1500 m sudlich des Kastells drei Kalkbrennofen in der Hilternstrasse freigelegt werden Den Grabungen im Kastell waren immer enge raumliche und finanzielle Grenzen gesetzt sodass bis dato nur ein Bruchteil des Areals zirka 800 m untersucht werden konnte Kastell BearbeitenTrotz einiger weniger alterer romischer Funde auf dem Bergli nehmen die Ausgraber an dass das Kastell damals auf grosstenteils unbebautem Gelande errichtet wurde Es bedeckte den Befunden zufolge eine Grundflache von ungefahr 10 000 m und erstreckte sich von der Ostspitze des Berglihugels bis knapp an das Ufer des Bodensees Seine Nord Sud Ausdehnung betrug 110 m die Ost West Achse etwa 80 m Lokalisiert wurden die Nordwestecke Abschnitte der Nord und Westfront sowie der westliche Teil der Sudmauer hinzu kommen noch einige kleinere Abschnitte im Schlosspark und sudlich der Kirche Toranlagen werden im NO und SO angenommen siehe Turm 4 und 5 Die Hafenanlage des Kastells wird ostlich des Berglihugels vermutet Fur Mauerring Turme und Graben existieren Indizien die fur den Aufbau des Kastells in einem Zug sprechen da die Bauweise der Kastellmauer und der Turme sich nicht wesentlich voneinander unterscheidet Fur spatantike Bauten typische horizontale Gerustlocher konnten nicht entdeckt werden nur westlich des Schlossturmes fanden sich in der Mortelschicht einer Fundamentplatte kleine Locher die wohl Abdrucke von Geruststangen waren Einzelne Bauphasen Spuren von Umbauten oder Reparaturen wurden nicht erkannt Das Mauerwerk wurde in der fur die romische Spatantike typischen Gussmauertechnik hochgezogen Zuerst baute man die beiden Blendflachen mit in regelmassigen Lagen gesetzten ausgewahlten Steinen hoch und goss anschliessend den Zwischenraum mit einem mit unbearbeitetem Bachgeroll teils mit abgeschlagenen Kopfen im Stirnbereich vermischten ausserst widerstandsfahigen Kalkmortel aus Fur die Verschalungen am NO Tor wurden auch Spolien Bau oder Grabsteine in Zweitverwendung herangezogen Die Fundamentoberkanten lagen im Norden etwa funf Meter uber der im Suden Aufgrund ihrer Breite sind sie als ganze Platten anzusehen die auch nicht ganzlich uberbaut wurden vorkragendes Aussen und Innenfundament Ihre unterste Schicht war als Drainage ausgefuhrt Die Fundamente bestanden aus grossen Steinblocken das aufgehende Mauerwerk hingegen aus wesentlich kleineren mit einem Durchmesser von 10 15 cm Kastellmauer Bearbeiten Bis heute sind erst 80 m der Kastellmauer genauer untersucht worden Von ihrer Zerstorung und Verfall zeugen zahlreiche Funde von Mauer und Mortelbrocken Die vermutlich bis zu 350 m lange und 1 8 2 6 m dicke Kastellmauer folgte im Wesentlichen dem naturlichen Gelandeverlauf des Hugels der der Anlage ihre unregelmassige Form vorgab Bemerkenswert ist auch dass die landseitigen Mauerreste 2 60 m die seeseitigen hingegen nur 1 80 m stark waren Uber den Verlauf der Mauer im Osten und Nordosten ist nur sehr wenig bekannt wahrscheinlich folgte sie zwischen Turm 5 und 6 der einstigen Seeuferlinie Ab Turm 6 verlief sie wohl entlang dem nordlichen Rand der heutigen Hafen bzw Hauptstrasse In diesem Bereich wird auch eine Toranlage vermutet Ganzlich unbekannt ist auch die Position der Mauer zur Stadtseite hin Die Sudmauer der Galluskapelle folgt exakt der Kastellmauer was bedeutet dass sie zum Zeitpunkt der Erbauung der Kapelle im 12 13 Jahrhundert noch sichtbar gewesen sein muss Tore und Turme Bearbeiten Sechs Mauerturme konnten ganzlich oder zumindest teilweise ausgegraben werden Bei vier Turmen waren nur mehr die Fundamente vorhanden Nur die Turme 6 und 4 waren etwas besser erhalten Vier Halbrundturme Hufeisenturme und zwei quadratische Zwischenturme Nr 4 und 5 im Westen Norden und Suden verstarkten in Abstanden von rund 22 m die ausgegrabenen Abschnitte der Ringmauer Mit 22 m ist der Achsabstand der Turme in Arbon deutlich geringer als derjenigen des Kastell Pfyn 36 m Die Abstande zwischen den Turmen des Kastell Eschenz Stein am Rhein mit 20 m an der Sud und 30 m an der West und Ostfront weisen auf einen recht grosszugigen Planungs und Ausfuhrungsspielraum fur die Bautrupps hin Hufeisenturm 1 Bearbeiten Der Turm befand sich unmittelbar nordlich einer leichten Abknickung der Kastellmauer er wurde beim Bau einer WC Anlage vollkommen zerstort Die 1957 aufgenommenen Fotos zeigen dass das Fundament aus den unvermortelten Gerollsteinen bestand Im Bereich der Turmvorderseite waren es bogenformig angeordnet und ragte zirka 3 10 m vor die Mauerflucht Die Turmbreite betrug 7 10 m seine Ruckseite ragte 0 85 m ins Kastellinnere Vom aufgehenden Mauerwerk waren an der Nordwange noch zwei Steinlagen sichtbar Das Bodenniveau im Inneren des Turmes wurde bei der Grabung nicht erreicht Hufeisenturm 2 Bearbeiten Dieser Turm hingegen stand genau an einer Knickstelle der Kastellmauer Von ihm konnte nur seine feindseitige Aussenrundung Korbbogen untersucht werden die Turmruckseite war komplett uberbaut Die Fundamente waren bis in eine Hohe von 2 m erhalten Sein Durchmesser betrug 6 40 m der Aussenradius 10 40 m Am Ubergang zur nordwarts abgehenden Kastellmauer waren auch einige Spolien verbaut worden Hufeisenturm 3 Bearbeiten Dieser Turm war durch den Bau des Landenbergtraktes des Stadtschlosses stark gestort worden Er sicherte die NW Ecke des Kastells Von ihm konnten nur Teile der Aussenrundung ausgegraben werden Der Aussenradius betrug 3 m der Gesamtumfang 10 40 m Er umschliesst konzentrisch den Mauerwinkel der Lagermauer Seine Fundamentplatte sprang wohl aus statischen Grunden nach Norden hin extrem stark hervor Rechteckturme 4 und 5 Bearbeiten Turm 4 stand 45 m ostlich von Turm 3 Wahrscheinlich befand sich aber zwischen 3 und 4 noch ein weiterer Zwischenturm Ihre Konstruktion weicht etwas vom gangigen Bauschema der anderen Exemplare ab Bei ihnen wurden zahlreiche Spolien verarbeitet die vor allem Formgebung und die Eckverbindungen erleichterten Diese zweitverwendeten Blocke wiesen Klemm Hebe und Stemmlocher auf auch Uberarbeitungsspuren konnten festgestellt werden Sie stammten wohl ursprunglich von einem offentlichen Gebaude oder Monument hohe Verarbeitungsqualitat schwalbenschwanzformige Ausmeisselungen fur Bleiklammern wie zum Beispiel bei den Spolien in Pfyn nachgewiesen werden konnte Andere Spolien konnten nur noch an der Verbindung von Turm 2 mit der Kastellmauer entdeckt werden Die Verblendungen von 4 und 5 bestanden aus Sandsteinquadern und Tuffsteinen Das Aussenfundament von Turm 4 setzt sich aus 90 65 45 cm grossen Sandsteinen zusammen 7 Bei Turm 5 wurden auch noch grossere Blocke dieser Art in seinem ansonsten aus gemortelten Geroll bestehenden Fundament vermauert dieses Material fand sich ansonsten kaum mehr in Arbon Bei 1991 durchgefuhrten Nachuntersuchungen wurde bei Turm 4 ein langrechteckiger Grundriss in den Ausmassen von 8 4 60 m festgestellt seine Ruckseite ragte rund 2 40 m in das Kastellinnere hinein Die Mauerbreiten betrugen 1 20 1 40 m feindseitig Das Turminnere war in zwei Raume aufgeteilt Wahrscheinlich diente er als westlicher Flankenturm der NO Toranlage Turm 5 konnte ebenfalls ein Teil einer Toranlage gewesen sein Er liegt heute fast vollstandig unter der mittelalterlichen Galluskapelle nahe dem antiken Uferbereich des Bodensees Ihm kam offensichtlich eine besondere Stellung im Verteidigungssystem des Kastells zu da er die Verbindung zwischen den als besonders exponiert angesehenen Land und Hafenmauern Breite 2 40 m und den wohl weniger gefahrdeten Ufermauern Breite 1 80 m war Die Aussenmasse des Turmes betrugen 9 10 50 m die der Innenflache 4 60 5 60 m Auch seine Mauerdicke variierte feindseitig beeindruckende 2 70 m kastellseitig nur mehr 2 20 m Der Turm ragte etwa 4 m feindseitig der Kastellmauer vor Seine Konstruktion ahnelt der von Turm 4 hier fehlten aber die nur aus Quadern bestehenden Mauern Die Fundamentplatte bestand wahrscheinlich ebenfalls aus vermortelten Bachgerollen Hufeisenturm 6 Bearbeiten Dieser Turm wurde als einziger Architekturbestandteil des Kastells restauriert und konserviert und ist obertagig sichtbar Er sicherte die SW Ecke des Kastells Der etwas nach vorn verzogene Korbbogen hatte einen Radius von 4 40 m und ragte etwa 5 60 m vor die Kastellmauer Die Lange der mittleren Turmachse betrug 5 10 m Die Mauerstarke des Korbbogens mass eigenartigerweise nur 1 60 m im Gegensatz zur kastellseitigen Ruckwand die eine Starke von 2 40 m aufwies Der Turm hatte an seiner Ruckseite auch eine Zugangspforte die zirka 1 10 m breit war Ihre Schwelle lag rund 1 m uber den Boden des Innenraumes Dies deutet moglicherweise auf eine Holzbodenkonstruktion im Erdgeschoss hin Solche Boden wurden auch bei anderen Wachturmen an der Rheingrenze nachgewiesen 8 An einigen Stellen konnten noch geringe Reste eines weissen grobkornigen Innenverputzes beobachtet werden Die Funde von einzelnen Hohlziegelfragmenten tubulus deutete Elmar Vonbeck als Bestandteil einer Heizanlage im Turm nach Meinung der Ausgraber stammen sie aber mit ziemlicher Sicherheit aus der Lagertherme unter der Pfarrkirche 9 Kastellgraben Bearbeiten 1990 entdeckte man anlasslich der Errichtung einer Tiefgarage auf dem Fischmarktplatz den schon lange gesuchten Kastellgraben Die 4 10 m breite Grabensohle hob sich Richtung Westen leicht an und ging dann unmittelbar in die steile feindseitige Grabenboschung uber Wahrscheinlich war der Graben an seiner Oberseite ursprunglich noch etwas breiter und damit auch wesentlich tiefer Eine Absicherung der Grabenwande durch Faschinen wie zum Beispiel beim am Rhein gelegenen Kastell Altrip beobachtet konnte nicht festgestellt werden Der trapezoide 8 8 m breite und 3 m tiefe westlich des Kastells gelegene Spitzgraben reichte bis in den Grundwasserbereich hinab was glucklicherweise die Erhaltung von organischen Funden aus dem 4 Jahrhundert wie beispielsweise ein Daubenfass aus Eiche ein ausgehohlter Baumstamm und die Fragmente eines wahrscheinlich linken geschlossenen romischen Lederschuhs calceus mit sich brachte In der Hohlung des Baumstammes befanden sich einige Eisenteile und ein bronzener Armring im Eichenfass Munzen Fragmente eines Ziegen oder Schafschadels sowie Glas und Keramikscherben Welche Funktion diese beiden Rohren hatten ist heute schwierig zu beurteilen moglicherweise dienten sie als Wassersammelbehalter oder Gerberbottiche Nicht sicher geklart werden konnte die Ursache der ungewohnlich breiten Berme etwa 50 m zwischen Kastellmauer und Graben Denkbar ware dass der o a Graben zu einem alteren Kastell gehorte oder das spatantike Kastell war mit einem doppelten Graben umgeben Fur letzteres sprechen 1991 beim Abriss eines Hauses in der Promenadenstrasse gemachte Beobachtungen wo ein Graben zum Vorschein kam der parallel zum Graben am Fischmarktplatz verlief Er konnte aber auch zum mittelalterlichen Schloss gehort haben da datierbare Funde aus seiner Verfullung fehlten Innenbebauung Bearbeiten Die Innenbebauung des Kastells ist fast komplett der mittelalterlichen Bautatigkeit zum Opfer gefallen Kleinere Streufunde von Terra Sigillata aus dem 2 bis 3 Jahrhundert n Chr lassen auch hier auf noch altere romische Siedlungsaktivitaten in diesem Bereich schliessen Von den spatantiken Innenbauten sind seit 1992 nur wenige Gebaudereste im Bereich des heutigen Schlosshofs und eine Therme unter der Pfarrkirche von St Martin bekannt Die genaue Datierung der Fundamente vermutlich von zwei Gebauden im Schlosshof waren nicht moglich Die Uberreste der Lagertherme gaben aber einen vagen Hinweis auf die mogliche Anordnung der Gebaude im Kastellinneren ihre Fundamente fanden spater beim Bau der Kirche wieder Verwendung Gebaude A Bearbeiten Im ostlichen Schlosshof wurden 1973 von Nord nach Sud verlaufende Mauerteile freigelegt Sie bestanden aus einem zirka 14 m langen west ostlichen Mauerzug mit einem Fortsatz nach NO und einem 2 50 m langen Mauerwinkel im Sudteil des Hofes Die Breite des Fundaments belief sich auf 1 10 m Der Mauerzug selbst hatte eine Breite von 1 65 m und wies noch ein 30 cm hohes aufgehendes Mauerwerk auf Die Verblendungen waren aus lagig verlegten Gerollsteinen aufgebaut Bei einigen Blocken waren die Kopfe nicht abgeschlagen worden Der Mauerkern war mit Kalkmortel und kleineren Bruchsteinen ausgegossen Im Innenteil der Abwinkelung konnten noch Reste eines Verputzes beobachtet werden An die Mauer schloss sich ein Fussbodenestrich an Zusatzlich dazu wurde eine 1 28 m Turschwelle entdeckt Wahrscheinlich handelte es sich bei diesen Mauerresten um eine Raumabtrennung innerhalb eines viel grosseren Gebaudes Eine direkte Verbindung zum Mauerwinkel im Ostteil des Hofes bestand jedoch nicht Wurde man sie zusammenfugen hatte Gebaude A eine geschatzte Gesamtlange von 29 m Die Befunde deuten in ihrer Gesamtheit betrachtet auf ein grosses hallenartiges Gebaude hin Derartige Gebaude hat man auch in Kaiseraugst Yverdon Kellmunz und Eschenz nachgewiesen 10 Kastellbad Bearbeiten 1986 konnte im Zuge der Restaurierung der Innenbereiche der Kirche von St Martin auch ein zirka 26 m grosses Planquadrat auf romerzeitliche Funde hin untersucht werden Im Westteil des Kirchenschiffes stiess man auf die Reste zweier romischer Gebaude aus unterschiedlichen Zeitperioden Die Funktion des alteren Gebaudes konnte nicht bestimmt werden Bei der jungeren Anlage handelte es sich jedoch unzweifelhaft um ein Badegebaude welches wahrscheinlich aus konstantinischer Zeit stammt Zusammenfassend konnten die NW Teile seines Caldariums mit einem rechteckigen Wannenannex 1 30 2 m Praefurnium und Hypokaustenanlage erkannt werden Der ziegelgewolbte Heizkanal Breite 90 cm des Prafurniums durchbrach die vorkragende Westmauer des Wannenanbaues Entlang der wasserdicht verputzten Wanne fanden sich noch 8 Hohlziegel Tubuli die die Heissluft durch die Mauer nach oben ableiteten Die Breite der Caldarium Westmauer und des Wannenannexes mass 0 74 m sie waren an ihrer Aussen und Innenseite verputzt Der Baderaum hatte mit Annex und Prafurnium insgesamt einen Umfang von 7 80 m Die 14 erhaltenen Hypokaustpfeiler bestanden aus 5 cm hohen Ziegelsteinen und waren durchschnittlich 90 cm hoch Ein zwischen den Hypokaustpfeilern platzierter quadratischer Mauersockel konnte der Unterbau fur ein weiteres Wasserbecken gewesen sein Andere Innenbauten Bearbeiten Abgesehen von den Gebauden im Schlosshof und unter der Pfarrkirche konnten auch noch in anderen Bereichen Reste der Innenbebauung beobachtet werden Auf Gebaude entlang der Kastellmauer weisen von Elmar Vonbeck gemachte Funde von rotlichen Estrichboden auf der Fundamentplatte der Mauer hin Nordlich der Kastellmauer wurde ein Schutthugel aus kleinteiligen Dachziegelfragmenten alle ohne Stempel oder Wischzeichen entdeckt Dieser Fund deutet auf ziegelgedeckte Dacher im Kastell hin Garnison BearbeitenUber die in Arbon stationierten Einheiten ist nur wenig bekannt In der Notitia dignitatum ist in der Truppenliste des Dux Raetiae primae et secundae fur Arbon nur ein Tribunus cohortis Herculeae Pannoniorum Arbore ein Tribun der Kohorte der Pannonier des Herkules in Arbon eingetragen der unter dem Oberbefehl dieses Dux stand 11 Der Beinamen Herculae lasst annehmen dass diese Einheit unter den Tetrarchen aufgestellt wurde Sie war wohl ursprunglich Teil der Armee von Diokletians Mitregent Maximianus der seine Herrschaft unter den Schutz des Gottes Herculius lat fur Herkules gestellt hatte Die weltliche Gewalt ging noch bis lange nach dem Ende der romischen und auch der gotischen Herrschaft von einem tribunus Arbonensis aus der einem Dux der Provinz Raetia prima verantwortlich war Namentlich bekannt ist fur diese Zeitperiode ein Mann namens Talto Seine Amtsbezeichnung lasst auf das Fortbestehen einer weitgehend nach spatromischem Vorbild aufgebauten Verwaltungs und Militarorganisation im Ostgotenreich des Theoderich schliessen Diese Offiziere lassen sich noch bis ins Frankenreich des 8 Jahrhunderts fur Arbon nachweisen um 719 n Chr befehligte zum Beispiel ein Tribun namens Waltram die Besatzung des Kastells 12 Graberfeld BearbeitenDas antike Graberfeld befand sich etwa 500 m westlich des Kastells und ist heute durch die moderne Uberbauung weitgehend zerstort Hinweise auf Graber aus dem 4 Jahrhundert sind fur Arbon nicht erfasst Die fruhmittelalterlichen Bewohner des Kastells wurden wahrscheinlich zum Teil in einem Graberfeld auf dem Berglihugel beigesetzt das bis ins 7 Jahrhundert belegt worden ist 2 Immer wieder wurden in diesem Bereich einschlagige Funde gemacht Skelette Schwerter Bisher sind 49 allerdings nur sehr fundarme Bestattungen bekannt geworden Ein schematischer Plan von A Oberholzer zeigt neben romischen Gebaudegrundrissen an der Rebenstrasse auch das Ost West ausgerichtete Graberfeld am Sudhang des Bergli Die Funde aus dem Graberfeld wurden nie zusammenfassend bearbeitet altere Berichte waren bruchstuckhaft oder haben sich nur mit Einzelfunden befasst Datierung und strategische Bedeutung BearbeitenDas sparliche Fundmaterial aus dem 4 Jahrhundert erlaubt zwar keine gesicherten Aussagen uber die Entstehungszeit dieser Festung doch ist ihre Erbauung schon im spaten 3 oder fruhen 4 Jahrhundert moglich bzw sehr wahrscheinlich 13 Der uberwiegende Teil der im Kastell aufgefundenen Munzen stammt aus der Zeit nach 300 n Chr Die Munzreihe beginnt mit Diokletian 285 n Chr und endet mit Arcadius und Honorius 408 n Chr die Masse der datierbaren Kleinfunde stammen ebenfalls aus der Zeit zwischen 300 und 400 n Chr Benutzungshorizonte im NW und Sud des Lagerareals und die dortige Haufung von Funden aus der Spatantike sowie die stratigraphischen Beobachtungen fuhrten die Ausgraber auch zu dem Schluss dass die Befestigung spatestens in der Regierungszeit von Konstantin I errichtet worden sein musste Eine Entstehung unter Valentinian I 367 368 n Chr kann nach den vorliegenden Grabungsergebnissen definitiv ausgeschlossen werden 14 Das Kastell von Arbon wurde wohl gemeinsam mit Tasgetium Eschenz Stein am Rhein Ad Fines Pfyn und Constantia Konstanz zur Absicherung des von der oberen Donau an den Rhein und Bodensee zuruckverlegten Limes Grenzwall errichtet Es gehorte zur ersten Befestigungslinie des Donau Iller Rhein Limes wie eine Inschrift aus Stein am Rhein bezeugt 15 Das Kastell diente eventuell auch als Anlaufpunkt fur die romische Bodenseeflottille numerus Barcariorum die ihr Hauptquartier in Brigantium Bregenz hatte 16 Wichtigste Aufgabe der Kastellbesatzung war aber wohl die Uberwachung der Strassenverbindung nach Pfyn und Bregenz und die Beobachtung des Seeufers Nach 403 n Chr loste sich die romische Herrschaft uber den Thurgau allmahlich auf das Kastell wurde aber von der einheimischen Bevolkerung weiter benutzt Oppidum Auch das fruhmittelalterliche Graberfeld auf dem Bergli das Weiterleben des Begriffes castrum in mittelalterlichen Quellen und die eindeutige Ortsbeschreibung in der Gallus Vita belegen die Siedlungskontinuitat fur Arbon 17 Hinweise und Fundverbleib BearbeitenDas Historische Museum Arbon zeigt in den mittelalterlichen Raumen der Schlossanlage eine nach neuesten Erkenntnissen aufgebaute Dauerausstellung und bietet damit eine Zeitreise durch Arbons 5500 jahrige Geschichte an Jungsteinzeit Bronze Romerzeit Mittelalter Leinwandhandel im 18 Jahrhundert und die Industrialisierung im 19 und 20 Jahrhundert sind mit teils einmaligen Exponaten Bildern Dokumenten und aussagekraftigen Kurztexten lebendig und allgemeinverstandlich dargestellt Die romischen Kleinfunde werden soweit nicht im Museum Arbon ausgestellt in kantonalen Depots verwahrt Denkmalschutz BearbeitenDas Kastellareal ist als eine geschichtliche Statte im Sinne des Schweizer Bundesgesetzes uber den Natur und Heimatschutz vom 1 Juli 1966 unter Bundesschutz gestellt Nicht genehmigte Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden stellen eine strafbare Handlung dar und werden nach Art 24 mit einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder einer Geldstrafe geahndet 18 Siehe auch BearbeitenListe der Kastelle des Donau Iller Rhein LimesLiteratur BearbeitenHansjorg Brem Jost Burgi Kathrin Roth Rubi Arbon Arbor Felix Das spatromische Kastell Archaologie im Thurgau Band 1 Mit Beitragen von Peter Frei B Kaufmann Max Martin und Barbara Scholkmann Departement fur Erziehung und Kultur des Kantons Thurgau Frauenfeld 1992 ISBN 3 905405 00 8 Digitalisat Norbert Hasler Jorg Heiligmann Markus Honeisen Urs Leutzinger Helmut Swozilek Im Schutze machtiger Mauern Spatromische Kastelle im Bodenseeraum Hrsg vom Archaologischen Landesmuseum Baden Wurttemberg Frauenfeld 2005 ISBN 3 9522941 1 X Hansjorg Brem Von Valentinian I zum heiligen Otmar Das fruhe Mittelalter im Thurgau In Archaologie der Schweiz 20 1997 86 90 PDF Markus Honeisen Kurt Banteli Jost Burgi Hrsg Fruhgeschichte der Region Stein am Rhein archaologische Forschungen am Ausfluss des Untersees Schweizerische Gesellschaft fur Ur und Fruhgeschichte Schaffhauser Archaologie 1 1993 ISBN 3 908006 18 X Lothar Bakker Bollwerk gegen die Barbaren Spatromische Grenzverteidigung an Rhein und Donau in Die Alamannen Ausstellungskatalog hrsg vom Archaologischen Landesmuseum Baden Wurttemberg Theiss Stuttgart 1997 ISBN 3 8062 1302 X Weblinks BearbeitenAlfred Hirt Limes In Historisches Lexikon der Schweiz Die Auswirkungen der Volkerwanderung in der Schweiz Website Schweizer Geschichte Lage des Kastells auf Vici orgAnmerkungen Bearbeiten Ammianus res gestae 31 10 20 per castra quibus Felicis Arboris nomen est a b Hansjorg Brem Arbon 2 Romische Zeit In Historisches Lexikon der Schweiz 20 Oktober 2010 abgerufen am 3 Juli 2019 Lothar Bakker Die Alamannen 1998 S 115 So Overbeck 1 S 213 mit Anmerkungen S 319 Nach einer Unterbrechung setzt sich die kleine Munzreihe allerdings erst unter Valentinian wieder fort Brem 1992 Jakob Heierli Die archaologische Karte des Kantons Thurgau nebst Erlauterungen und Fundregister In Thurgauische Beitrage 36 1896 S 123 125 Vonbeck spricht hier vom sog Rorschacher Sandstein Diese Blocke stammen nach seiner Meinung alle aus einem einzigen Gebaude oder Monument welches sich aber nicht unbedingt in Arbon befunden haben muss Vgl Walter Drack Wachturm Tossegg Schlossliacker S 36 38 Brem Burgi Roth Rubi 1992 S 38 Brem Burgi Roth Rubi 1992 S 50 Notitia dignitatum occ XXXV Sankt Otmar Die Quellen zu seinem Leben in Latein und Deutsch hrsg von Johannes Duft 1959 Helvetia Sacra III 1 2 1986 S 1266 ff Die Kultur der Abtei St Gallen hrsg von W Vogler 1990 W Berschin Biographie u Epochenstil im lat MA Bd 3 1991 Arno Borst Monche am Bodensee 610 1525 4 Auflage 1997 1 Elmar Vonbeck 20 RCH 322 Brem Burgi Roth Rubi 1992 S 176 Vergleiche Markus Honeisen Das spatromische Kastell Stein am Rhein 1993 Viereck 1996 S 258 Vita Sancti Galli Kap 30 nach Duft Gallus 49 Das Gerucht v d Erkrankung des Gallus drang zu den Ohren vieler und gelangte auch zum erwahnten Konstanzer Bischof Johannes Dieser konnte sich nun nicht zufrieden geben als bis er seinen Meister aufgesucht hatte Und weil er von seiner Hilfe und Lehre himmlische und irdische Kostbarkeiten empfangen hatte nahm er wurdige Geschenkgaben mit sich in das Schiff und eilte zum Kastell Arbon Als er dort in den Hafen einfuhr horte man schon das Stimmengewirr jener die den Gottesmann betrauerten Schweizer Bundesgesetz uber Natur und Heimatschutz 1966 PDF 169 kB Kastelle des spatantiken Donau Iller Rhein Limes Provinz Raetia prima Kastell Eschenz Tasgetium Kastell Konstanz Constantia Kastell Pfyn Ad fines Kastell Arbon Arbor felix Kastelle von Bregenz Brigantium Kleinkastell Schaan Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kastell Arbon amp oldid 238144618