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Die Classis Pannonica CP spater Classis Histricae war ein Teil der romischen Grenztruppen im Norden und Osten und operierte vom 1 bis zum 5 Jahrhundert auf den Flussen Danuvius Donau Dravus Drau und Savus Save ihr Uberwachungsgebiet erstreckte sich von Castra Regina Regensburg bis Singidunum Belgrad Karte des unteren DonaulimesVerlauf der Flusse Donau Drau und SaveMark Aurel Saule Romische Transportschiffe uberqueren die Donau Szene aus den Markomannenkriegen von 171 n Chr Trajansaule romische Kriegsschiffe an der unteren Donau wahrscheinlich LiburnenRomische Truppen uberqueren auf einer Schiffsbrucke die Donau Relief auf der TrajansauleTransportschiffe auf der Donau Relief auf der TrajansauleModell eines romischen Transportschiffes Typ Zwammerdam 6 Zwei romische Schiffswracks Oberstimm 1 und 2 Romische FlussliburneRekonstruktion einer Navis lusoria im Museum fur Antike Schifffahrt MainzRomischer Marinesoldat 2 Jahrhundert n Chr Fur die Donau sind zwei grosse Flottenverbande bekannt die Classis Pannonica und die Classis Moesica Obwohl man aufgrund ihrer Bezeichnung annehmen konnte dass sich ihr Operationsgebiet nur auf diese beiden Provinzen erstreckte war dies nicht immer der Fall Durch Militardiplome fur Angehorige beider Flotten ist ihre Zugehorigkeit zum Heer der romischen Provinzen Pannonia inferior bzw Moesia inferior Niedermosien belegt Die Donauflotte bestand in veranderter Organisationsform bis in die Spatantike Inhaltsverzeichnis 1 Flottenoperationen 1 1 1 bis 2 Jahrhundert 1 2 3 bis 5 Jahrhundert 2 Funktion 3 Grenzsicherung 4 Schiffstypen 5 Flottenkommando Offiziere und Mannschaften 5 1 Liburnari 6 Spatantike Flottillen an der oberen und mittleren Donau 7 Stutzpunkte 8 Siehe auch 9 Anmerkungen 10 LiteraturFlottenoperationen Bearbeiten1 bis 2 Jahrhundert Bearbeiten Vorlaufer der Donauflotte war eine um 35 v Chr auf der Save eingesetzte Flottenabteilung Aus dem spaten 1 Jahrhundert besitzen wir keine Nachrichten uber die romische Marineaktivitaten auf der Donau Die Flotte wurde aber wahrscheinlich in den Jahren um 6 10 n Chr unter Kaiser Augustus aufgestellt 6 n Chr uberquerte Tiberius Armee bei Carnuntum die Donau um die Markomannen anzugreifen Die Donauflotte sicherte dabei das Ubersetzen und den Nachschub der Interventionstruppen Wahrend der Kampfe im Pannonischen Aufstand erhielt sie den Ehrennamen Classis Flavia Pannonica Tacitus berichtet fur das Jahr 50 n Chr ebenfalls von einer Donauflottille 1 Nach dem gescheiterten Versuch der Romer auch die Germania magna in den Reichsverband einzugliedern und die nordliche Reichsgrenze bis an die Elbe vorzuschieben hatte die Flotte nun neben den o a Aufgaben vor allem das Einsickern von Plunderern und landsuchenden Stammen zu unterbinden Die Schwierigkeiten der Fahrt flussaufwarts zwangen die Romer uberdies dazu die einzelnen Flottillen in den ihnen zufallenden Uberwachungsraumen auf Dauer zu stationieren Die Szenen auf der Trajanssaule zeigen dass an den Dakerkriegen auch Flottenverbande beteiligt waren In einer Inschrift wird ein gewisser Manlius Felix als Praefectus classium Pannonicae et Germanicae Admiral der pannonischen und germanischen Flotte genannt Es durfte also beide Flotten in Personalunion kommandiert haben Das Zusammenziehen weit voneinander entfernt stationierter Flotteneinheiten fur Feldzuge war auch in spaterer Zeit noch ublich Die Grabinschrift des Marcus Valerius Maximianus verrat uns seine Funktion wahrend der Markomannenkriege des Marc Aurel 2 Er war unter anderem fur den Lebensmittelnachschub der beiden pannonischen Heersaulen verantwortlich Fur diese Aufgabe unterstanden ihm bemerkenswerterweise aber Abteilungen der misenischen ravennatischen Flotte und Einheiten der Classis Britannica Es fallt in diesem Zusammenhang des Weiteren auf dass die CP die eigentlich zustandige Provinzflotte fur das Operationsgebiet an diesen Aktivitaten nicht beteiligt wurde Sie scheint fur andere Einsatze vorgesehen gewesen sein Dies konnte neben eventuellen Mannschafts und Ausrustungstransport die weitere luckenlose Uberwachung des nordostlichen Donauufers gewesen sein da das pannonische Heer ja andernorts gebunden war Die Donaugrenze ware ohne Absicherung durch die Flotte gegen feindliche Ubergriffe ansonsten vollig ungeschutzt gewesen Georg Alexander Rost halt es auch fur moglich dass die Flotte entweder teilweise vernichtet oder von den Angreifern gekapert wurde Kaiser Mark Aurel konnte in harten Kampfen von 165 bis 175 die Angreifer wieder abwehren Im zweiten Markomannenkrieg 178 180 stiessen die Romer dann auch bis in das Siedlungsgebiet der Markomannen vor Hierzu bedurfte es wiederum einer leistungsstarken Flotte Die Donauflotte wurde reorganisiert durch Neubauten verstarkt und spielte in den Kampfen eine wichtige Rolle 3 bis 5 Jahrhundert Bearbeiten Ab 374 drangen Jazygen und Quaden in Pannonien ein Die Donauflotte war bei ihrer Bekampfung jedoch nicht sonderlich erfolgreich Ende des 4 Jahrhunderts wurde laut der Notitia Dignitatum ND der Stutzpunkt der Classis Histricae in Carnuntum aufgelassen und deren dort stationierte Liburnarii nach Vindobona verlegt Die Donauflottillen durften auch in der Spatantike auf Grund der Angaben der ND trotzdem noch eine wichtige Rolle fur den Grenzschutz am Limes gespielt haben Auch die Vita Sancti Severini liefert uber den im 5 Jahrhundert herrschenden Schiffsverkehr auf der Donau einige Hinweise Dem von einer Hungersnot bedrohten Favianae Mautern z B brachten Schiffe die zuvor auf dem Inn im Eis eingeschlossen waren Lebensmittel aus Ratien Nachdem Severin der Bevolkerung von Castra Batava Passau den bevorstehenden Untergang der Stadt vorhersagt und sie nachdrucklich zum Abzug nach Lauriacum aufgefordert hatte kehrte er auf einem Schiff nach Favianae zuruck 3 Im Laufe des 5 Jahrhunderts verschwindet die Donauflotte aber endgultig aus den literarischen Quellen Funktion BearbeitenDie Flotten im Mittelmeer wurde uberwiegend fur die Piratenbekampfung und wasserpolizeiliche Massnahmen eingesetzt die Flotten im Norden hatten vor allem militarische bzw logistische Aufgaben und kooperierten dabei meist eng mit den Landstreitkraften Aufgabe der CP war neben dem Schutz der Flussgrenze der Provinzen Raetia Noricum und Pannonia die Offenhaltung der wichtigen Verkehrswege Donau Drau und Save sowie Transport und Logistikaufgaben fur die Einheiten des Landheeres Zusammen mit den Kastellen und den Einheiten der Classis Moesica an der unteren Donau und Schwarzmeerkuste bildete die CP auch einen wichtigen Teil des Handelsschutzes an der Donau da einer der meistfrequentierten Haupthandelswege in den Norden die Bernsteinstrasse bei Carnuntum Bad Deutsch Altenburg den Strom querte Bevor der Donaudurchbruch am Eisernen Tor durch einen Kraftwerksbau im 20 Jahrhundert gestaut wurde war die Schlucht mit Stromschnellen viel tiefer und wegen gefahrlichen Strudeln nicht befahrbar Man nimmt an dass sie die Trennungsstelle zwischen dem Aufgabenbereich der Classis Pannonica stromaufwarts und der Classis Moesica stromabwarts bis zum Schwarzen Meer markierte Das nordliche Ufer war auf weiten Strecken nicht befriedet und die Handelsaktivitaten in den Stadten und Kastellen am Donaustrom sehr umfangreich Grossere Gefechte auf dem Wasser kamen aber mangels eines gleichartig ausgerusteten Gegners vermutlich gar nicht oder nur sehr selten vor Auch in Friedenszeiten stellte sie einen wichtigen Aspekt fur die Provinzialen dar da ein Grossteil der offentlichen Transporte vor allem die Versorgung mit Getreide uber sie abgewickelt wurde Grosse Bedeutung hatte die Donauflotte anlasslich grossangelegter Flussuberquerungen der Armee Meist wurde hierfur eine Schiffsbrucke angelegt Hierzu wurden die Schiffskette zuerst mit dem Bug gegen die Stromrichtung mit Steinen gefullten Weidekorben am Grund vertaut Danach legte man Balken und Bohlen uber die Rumpfe um diese miteinander zu verbinden Als zusatzliche Verstarkung wurde an beiden Seiten auch ein stabiles Gelander angebracht um die Uberquerung fur Fuhrwerke sicherer zu gestalten Zum Schluss wurde an beiden Bruckenkopfen noch ein Graben ausgehoben ein Erdwall aufgeschuttet und mit einer Wachmannschaft versehen 4 Grenzsicherung BearbeitenDie Donau bot in der Antike ein ganzlich anderes Erscheinungsbild Ihr Wasser floss langsamer die Sedimente wurden nicht weggeschwemmt weshalb das weitverzweigte Flussbett nicht so tief war wie heutzutage obwohl es im Vergleich zu den Flussen in Italien breiter und tiefer erschien 5 Im Fruhjahr fanden regelmassig Uberschwemmungen statt die die umliegende Landschaft in einen schwer zuganglichen Sumpf verwandelten Ufer und Flussinseln waren mit dichter Vegetation uberwuchert da sie auf weiten Strecken nicht vom Menschen genutzt wurden An Inseln floss das Wasser auch schneller vorbei da das Flussbett dort enger war Im Zuge dessen wurden solche Inseln von Invasoren und Plunderern latrones oft als Verstecke und Ruckzugsort benutzt Kaiser Marcus Aurelius verbot daher den Jazygen diese zu betreten und eigene Schiffe zu benutzen 6 Zur Fortbewegung auf dem Strom bedienten sich die germanischen Stamme meist Einbaume monoxyla oder ahnlicher Boote Die Kampfe auf der Donau fanden meist in den Sommermonaten oder im Winter statt naumachiati 7 Zwar gab es fur die Sicherung der Reichsgrenze an der Donau auch eine Vielzahl von Kastellen eine wirklich effektive Uberwachung der Flussgrenze war jedoch nur mit Hilfe der schnellen und wendigen Schiffen der Flotte moglich die zu diesem Zweck taglich Patrouillenfahrten unternahmen wie es der Chronist Ammianus Marcellinus fur das Jahr 376 n Chr uberliefert Wahrend unsere Truppen anderweitig beschaftigt waren bemerkten die Greuthungen dass die Schiffe die durch ihre ublichen Patrouillen ihr Ubersetzen verhinderten untatig im Hafen blieben und bewerkstelligten deshalb ihre Uberfuhr auf nur notdurftig zusammengefugten Flossen 8 dd Aufgrund dieser Aussage kann man annehmen dass diese taglichen Fahrten mogliche Angreifer vom Ubersetzen an das romische Ufer wirksam abhielten Dies hatte auch einen guten Grund Ammianus berichtet im Anschluss daran von einer regelrechten Seeschlacht die mit einer empfindlichen Niederlage der auf Einbaumen und Flossen ubersetzenden Greuthungen endete 9 Schiffstypen BearbeitenFur die Uberwachung der Donau standen den Soldaten Patrouillenboote und Truppentransporter mit einer Rumpflange von 15 m bis 20 m fur Riemen und Segelbetrieb zur Verfugung Der Waren und Gutertransport wurde mit Pramen bewerkstelligt auf denen Lasten bis zu 20 Tonnen bewegt werden konnten Diese Schiffe hatten nur geringen Tiefgang um mit ihnen auch sehr seichte Gewasser problemlos durchqueren zu konnen Die in der Flotte hauptsachlich vertretenen Schiffstypen waren Liburnen mit einer Trireme als Flaggschiff 10 Unterstutzt wird diese Annahme durch die Reliefs der Trajansaule Zur Zeit der Herrschaft Trajans 98 117 soll die Flotte zusammen mit den Einheiten der classis Moesica ca 125 grossere und 100 kleinere Fahrzeuge umfasst haben Auf den Nebenflussen standen zusatzlich weitere 100 Schiffe im Dienst Die gebrauchlichsten romischen Kriegsschifftypen die Trieren wurden wohl nur auf der unteren Donau verwendet Die leichteren Liburnen entsprachen besser den Anforderungen des Flusspatrouillendienstes 11 Die typische liburna war ein niedrig gebauter leichter und schneller Zweireiher mit Rammsporn und Mast Welche Schiffsgattungen konkret von Carnuntum stromaufwarts angesichts der schwierigeren Stromungsverhaltnisse eingesetzt waren ist noch ungeklart Der unregulierte Stromverlauf mit seinen zahllosen Windungen und Nebenarmen hatte damals auch ein wesentlich geringeres Gefalle als dies heute der Fall ist Die Verwendung der leichten Liburnen auf den Abschnitten der norischen und oberpannonischen Donau ist demnach sehr wahrscheinlich Im 4 Jahrhundert bestand die Flotte hauptsachlich aus naves lusoriae navis actuaria und naves iudiciarae die mit ihren flachen Boden ideal fur maandernde Flusslaufe geeignet waren Diese Schiffstypen erwiesen sich im Experiment als erstaunlich schnell und stabil und waren auch von ungeubten Mannschaften in relativ kurzer Zeit zu beherrschen Flottenkommando Offiziere und Mannschaften BearbeitenFlottenoberbefehlshaber war fur gewohnlich ein vom Senat bestimmter Legat legatus pro praetore der das Kommando aber auch ganz oder nur teilweise auf einen Prafekten abgeben konnte Wahrend eines Feldzuges ubernahm ein legatus Augusti pro praetore den Oberbefehl uber Land und Seestreitkrafte Der praefectus classis war dem Statthalter der jeweiligen Provinz untergeordnet Als Stabschef und Stellvertreter stand ihm ein Unterprafekt subpraefectus zur Seite Unter den Prafekten rangierte der praepositus classis zu jeder Flotte gehoren meist zwei solcher Offiziere Er ubernahm auch selbststandige Kommandos Die oben genannten Offiziere verfugten jeweils uber ihren eigenen Stab mit deren Adjutanten Die Realencyclopaedie des classischen Altertums Pauly Wissowa nennt vier Inschriften von Flottillenkommandanten und drei von trierarchen der pannonischen Flotte 12 Als Flottillenchef wurde ein nauarchus princeps oder nauarchus archigybernes eingesetzt Das entspricht in etwa dem Rang eines heutigen Konteradmirals Im 3 Jahrhundert wurde der Rang eines Flottentribunen geschaffen tribunus classis der nun die Aufgaben des ersten Nauarchen ubernahm Spater nannte man ihn auch tribunus liburnarum Tribun der Kriegsschiffe Die Mannschaft eines Standardflusskampfschiffes bestand aus Offizieren trierarchus Ruderern remiges und einer Zenturie Marinesoldaten manipulares milites liburnarii Diese classiari classici unterteilte sich wiederum in zwei Funktionsgruppen das nautische fur die Schiffsfuhrung zustandige Personal und die Marineinfanterie Ihre Dienstzeit betrug fur gewohnlich 26 Jahre Legionar 20 bis 25 Jahre ab dem 3 Jahrhundert 28 Jahre vereinzelt weiss man auch von noch langeren Dienstzeiten Nach ihrer ehrenvollen Entlassung honesta missio wurden sie mit einer grosseren Summe Munzgeld oder einem Stuck Ackerland abgefunden und erhielten in der Regel auch das Burgerrecht verliehen wenn sie als peregrini Fremde in die romische Armee eingetreten waren Eine Heirat war ihnen erst nach Ausscheiden aus dem aktiven Dienst gestattet Siehe auch Romische Marine Liburnari Bearbeiten Die in Noricum und Pannonien stationierten Legionen hatten ab der Spatantike offensichtlich eigene Flottenabteilungen Die Bestatigung hierfur liefert die Notitia Dignitatum ND Darin werden unter anderem fur die Spatantike Legionen und ihre Garnisonsstandorte aufgelistet die unter dem Oberkommando eines Dux standen Bei einigen dieser Einheiten werden zusatzlich Liburnarii genannt Liburna bezeichnete ursprunglich nur einen kleineren Kriegsschifftypus im Laufe der Zeit wurde daraus ein allgemeiner Sammelbegriff fur romische Kriegsschiffe Infolgedessen wurden in der Spatantike auch deren Besatzungen als Liburnarii bezeichnet Laut der ND hatten in Noricum und Pannonien vier Legionen Liburnarii in ihren Reihen siehe hierzu auch die Liste unten Bis auf die legio I Noricorum die erst gegen Ende des 3 Jahrhunderts aufgestellt wurde handelt es sich um schon seit der fruhen Kaiserzeit bestehende Legionen Anhand der Truppenliste fur die Provinz Ratien zeigt sich dass nicht nur Legionen Flottenabteilungen gehabt haben mussen sondern anscheinend auch Auxiliareinheiten da 1994 beim Auxiliarkastell Oberstimm zwei romische Schiffe von einem Grabungsteam des Museums fur Antike Schifffahrt in Mainz ausgraben und vollstandig geborgen werden konnten Die zwei etwa 15 Meter langen Militarschiffe stammen aus der Zeit um 100 n Chr Ihre Wracks waren schon 1986 in einem verlandeten Seitenarm der Donau im Manchinger Ortsteil Oberstimm entdeckt worden Aber erst 8 Jahre spater konnten sie geborgen und anschliessend im Romisch Germanischen Zentralmuseum in Mainz restauriert und konserviert werden Spatantike Flottillen an der oberen und mittleren Donau BearbeitenIm Zuge des Verfalls der romischen Zentralmacht verkamen auch die Provinzialflotten Zum Schutz der restromischen Gebiete wurden ab dem spaten 4 Jahrhundert mehrere selbstandige Flottillen auf Flussen und Seen geschaffen Zu dieser Zeit bekam der Wasserweg fur die militarische Logistik eine noch grossere Bedeutung da die Landverbindungen aufgrund von Wegelagerern und zunehmenden Verfall der Strassen immer unsicherer wurden 13 Im 5 Jahrhundert bestand die Donauflotte aus drei kleineren wahrscheinlich weitgehend autonomen Verbanden Dies waren die Classis Histricae Classis Arlapensis et Co Maginensis Classis Lauriacensis Die ND fuhrt zusatzlich Stutzpunkte mit Marinesoldaten an die den dort stationierten Legions oder Limitaneieinheiten angehorten Ob es sich bei ihnen ebenfalls um eine Art Flusspolizei handelte ist in der Forschung noch umstritten aber doch sehr wahrscheinlich In diesem Zusammenhang ist noch zu erwahnen dass im Museum Carnuntinum Bad Deutsch Altenburg NO der Grabstein einer gewissen Augustiana Cassia Marcia aufbewahrt wird Ihr Gatte Marcus Antonius Basilides war frumentarius Zahlmeister der X Legion und in dieser Funktion der classis Histricae zugeteilt Im Bildfeld der Grabstele ist deutlich ein hochbordiges Boot zu erkennen das die Aufschrift Felix Itala tragt 14 Anhand der ND ergibt sich fur die Verteilung der spatantiken norischen und pannonischen Flottenverbande folgendes Bild Befehlshaber Einheit KastellDux Pannoniae Primae et Norici Ripensis Praefectus legionis quartaedecimae geminae militum liburnariorum cohortis quintae partis superior Carnunto Carnuntum Praefectus legionis decimae et quartaedecimae geminae geminarum militum liburnariorum ArrabonaePraefectus classis Histricae Arrunto sive Vindomarae Vindobona a Carnunto translata Praefectus legionis secundae Italicae militum liburnariorum Ioviaco Ioviacum Praefectus classis Lauriacensis LauriacumPraefectus legionis primae Noricorum militum liburnariorum cohortis quintae partis superioris AdiuvensePraefectus classis Arlapensis und Maginensis Arelape und ComagenaPraefectus legionis liburnariorum primorum Noricorum Fafianae Favianis Dux Valeriae ripensis Praefectus classis Histricae FlorentiaeDux Pannoniae secundae ripariensis et Saviae Praefectus classis primae Flaviae Augustae Sirmi Sirmium Praefectus classis secundae Flaviae Graio Graium Praefectus classis Histricae Mursae Mursa Stutzpunkte BearbeitenAntiker Name Nachstgelegener OrtSirmium Sremska MitrovicaSiscia Sisak an der Save Graium Sremska Raca an der Save Servitium Stara Gradiska an der Save Mursa Maior OsijekTaurunum Belgrad ZemunSingidunum BelgradAquincum Budapest navalia Hauptquartier Acumincum An der Mundungder TheissAltina MohacsBrigetio Komorn KomaromCarnuntum Bad Deutsch AltenburgVindobona WienComagena Tulln NOFavianis Mautern an der DonauArelape PochlarnAdiuvense WallseeLauriacum Enns OO Enghagen Ioviacum Schlogen OOBatavis PassauCastra Regina RegensburgSiehe auch BearbeitenRomische Marine Classis Britannica Classis GermanicaAnmerkungen Bearbeiten Werner Jobst 1983 S 84 AE 1956 124 AE 1959 183 Eugippius Vita Sancti Severini Ausgabe von Rudolf Noll Das Leben des hl Severin Linz 1947 Arrian Anabasis 5 7 3 5 sowie Flavius Vegetius Renatus Epitoma rei militaris 3 7 Herodian Ab excessu Divi Marci 6 7 6 Cassius Dio Historiae Romanae epitome 71 19 2 Radislav Hosek Markomannenkriege 1993 S 33 37 Ammianus Marcellinus Romische Geschichte 31 5 3 Zosimos Neue Geschichte 4 35 1 und 4 38 Claudian 8 623 Viereck 1996 REA XIII 1 Stuttgart 1926 Grosse Artikel liburna III Fiebiger Artikel classis 3 Thomas Fischer Noricum Mainz 2002 S 122 Werner Jobst 1983 S 84 Literatur BearbeitenGeorg Alexander Rost Hellmut Flashar Vom Seewesen und Seehandel in der Antike Eine Studie aus maritim militarischer Sicht John Benjamins Publishing Company 1968 ISBN 90 6032 361 0 S 84 85 Hans D L Viereck Die Romische Flotte Classis Romana Kohlers Verlagsgesellschaft Hamburg 1996 ISBN 3 930656 33 7 S 255 256 Barbara Pferdehirt Die Flotten und die romische Grenzpolitik In The Navis I project Zu den romischen Flottenstutzpunkten an der Donau in der Spatantike Ronald Bockius Romerzeitliche Schifffahrt an der Donau In Vortrage des 18 Niederbayerischen Archaologentages 2000 Robert Grosse Romische Militargeschichte von Gallienus bis zum Beginn der byzantinischen Themenverfassung Weidmann Berlin 1920 Nachdruck Arno Press New York 1975 ISBN 0 405 07083 7 Ernst Neweklowski Die romische Donauschifffahrt In Kulturberichte aus Niederosterreich Beilage der Amtlichen Nachrichten der NO Landesregierung 1951 Folge 7 Unsere Heimat In Monatsblatt des Vereines fur Landeskunde von Niederosterreich und Wien Jahrgang 23 1952 Nr 8 10 S 149 157 Christoph Schafer Lusoria Ein Romerschiff im Experiment Koehlers Verlagsgesellschaft Hamburg 2008 ISBN 978 3 7822 0976 2 S 14 Thomas Fischer Noricum Zabern Mainz 2002 ISBN 3 8053 2829 X S 122 Orbis Provinciarum Zaberns Bildbande der Archaologie Radislav Hosek Die Donauflotte als militarischer und wirtschaftlicher Faktor In Herwig Friesinger Hrsg Markomannenkriege Ursachen und Wirkungen VI Internationales Symposium Grundprobleme der Fruhgeschichtlichen Entwicklung im Nordlichen Mitteldonaugebiet Wien 23 26 November 1993 Brno 1994 ISBN 80 901679 3 6 S 33 37 Christoph Rummel The fleets on the northern frontier of the Roman empire from the 1st to 3rd century Thesis submitted to the University of Nottingham for the degree of Doctor of Philosophy Volume I Text and Bibliography Nottingham 2008 PDFRomische Provinzflotten Classis Britannica Classis Germanica Classis Pannonica Classis Moesica Classis Pontica Classis Seleucena Classis Mauretanica Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Classis Pannonica amp oldid 228937112