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Comagena ist ein romisches Reiterkastell Alenkastell fur 500 Reiter am norischen Limes im heutigen Osterreich Es befindet sich auf dem Gemeindegebiet der Stadt Tulln Bezirk Tulln in Niederosterreich Die Flache des einstigen Reiterkastells verteilt sich auf das Areal des heutigen Marc Aurel Parks und des ehemaligen Landeskrankenhauses der nordliche Teil des Lagers wurde im Laufe der Zeit komplett durch die Donau abgetragen Das Bodendenkmal ist seit 2021 Bestandteil des zum UNESCO Weltkulturerbe erhobenen Donaulimes Kastell ComagenaAlternativname Comagena ComagenisLimes Limes NoricusAbschnitt Strecke 1Datierung Belegung spatflavisch um 84 bis Endedes 5 JahrhundertsTyp Alen und FlottenkastellEinheit Ala I Commagenorum Equites promoti Comagenis Classis MarginensisGrosse 4 2 haBauweise a Holz Erde Kastell b SteinkastellErhaltungszustand obertagig sichtbar U Turm an der Donaulande Salz oder Romerturm Mauern der Porta principalis dextra Sudostlicher FacherturmOrt TullnGeographische Lage 48 19 51 8 N 16 3 7 5 O 48 3310442 16 05207 180 Koordinaten 48 19 51 8 N 16 3 7 5 OHohe 180 m u A Vorhergehend Kastell Zwentendorf westlich Anschliessend Kastell Zeiselmauer ostlich Karte des romischen TullnAbschnitt zwischen Trigisamo und Vindobona in der Tabula PeutingerianaDas mittelalterliche Tranktor Wassertor an der Donaulande links der Zeugturm heute Romer oder Salzturm Aquarell aus dem 19 JahrhundertTafel mit Abbildung der Porta principalis sinistraRest der sudlichen LagermauerStempel auf Tullner Dachziegel CO PE SAG Cohors Prima Elia Sagittariorum einer im Kastell Klosterneuburg stationierten KohortePhase 1 Holz Erde Kastell Das Holz Erde Kastell war mit einem Graben befestigt Dieser alteste Graben war in den Aulehmboden eingetieft Das dabei entfernte Aushubmaterial wurde wahrscheinlich zum Bau einer Lehmziegelmauer verwendet Die spatere Verfullung des Grabens mit Lehmziegelbruch und zum Teil rechteckigen Lehmbrocken sind ein konkreter Hinweis darauf dass offensichtlich die Lehmziegel fur den Aufbau der Mauer spater wiederum als Fullmaterial zuruck in den Graben gelangten Die im Profil erkennbare getreppte Grabenwand lasst auf einen Aushub mittels Spaten schliessen Die Lehmziegelmauer selbst konnte nicht mehr nachgewiesen werden Phase 2 Steinkastell mit Doppelgrabensystem Diese Phase der Befestigung durfte in Verbindung mit dem Steinkastell stehen da hier Spuren eines Bauhorizontes mit Mortelresten entdeckt wurden Vor der aus Stein in Mortelbindung bestehenden Lagermauer befindet sich ein Graben der in etwa einen Neuaushub des Grabens aus Phase 1 entspricht Ein weiterer Graben in ahnlichen Dimensionen ist nun den ersten vorgelagert Phase 3 Steinkastell mit einfachem Graben In eine spatere Bauphase wurde der aussere Graben der Phase 2 ausgebessert der innere Graben scheint weitestgehend wieder verfullt worden zu sein Besonders auffallig ist ein N S verlaufendes Fundamentgrabchen an der ostlichen Kante des ausseren Grabens Hier wird ein Holzbau bzw Palisade vermutet Gemeinsam mit einem weiteren rechtwinkelig d h in W O Richtung verlaufenden Grabchen wobei dieses Grabchen nun in der Fullung des inneren Grabens von Phase 2 liegt konnte eine Wangenkonstruktion moglicherweise in Tornahe vermutet werden Allerdings ist diese Interpretation von Wewerka und Hirsch nicht ganz unwidersprochen 1 Phase 4 Spatantikes Kastell In der spatesten romischen Phase wurde das Grabensystem der Phase 3 zugunsten eines in der Breite kleiner dimensionierten Spitzgrabens aufgegeben Dieser letzte Graben war mit Steinen Ziegelbruch und Mortelbrocken die vom Zusammensturz oder Abreissen der Lagermauer stammen konnten verfullt Lageskizze des Steinkastell II 3 5 Jahrhundert n Chr Porta principalis dextra Rekonstruktion im Romermuseum TullnPorta principalis dextra nordlicher TurmPorta principalis dextra sudlicher TurmDer Romer bzw Salzturm in Tulln ein fast vollstandig erhaltener Hufeisenturm an der einstigen Westmauer des spatantiken KastellsAm Salzturm eingemauerte InformationstafelInformationstafel der Stadt Tulln am SalzturmGrabungsbefund eines romischen Hauses des VicusRekonstruktionsversuch eines romischen Hauses des VicusRomische Glasfunde aus TullnGrabbeigaben aus den GraberfeldernBronzener Fingerring mit Christogramm aus einem romischen Grab ausgegraben durch Josef Hilarius Nowalski de Lilia im Jahre 1928Munzen aus einem HortfundRomische Keramikfunde aus TullnMithrasrelief gefunden in St Andra vor dem Hagental oder KonigstettenDie besondere strategische Bedeutung des Kastells ergibt sich aus seiner exponierten Lage Seine Besatzung kontrollierte eine militarisch bedeutsame Furt uber die Donau und uberwachte das von hier aus gut uberschaubare Tullnerfeld Das Kastell wurde im spaten 1 Jahrhundert wahrscheinlich unter Domitian als Holz Erde Lager errichtet und Anfang des 2 Jahrhunderts zu einem Steinkastell ausgebaut Aus seiner Belegungszeit bis zum ausgehenden 5 Jahrhunderts sind mehrere Umbauphasen bekannt Ab der Spatantike war Comagena auch Stutzpunkt der Donauflotte und Standort einer Reitereinheit Im Westen und Suden des Kastells wurde aufgrund von Grabungen das Vorhandensein von zumindest zwei Zivilsiedlungen vicus und drei Graberfeldern festgestellt Der Zerstorung des Kastells um 400 n Chr folgte noch eine zivile Besiedlungsphase bis in die ausgehende Antike die Wiederbesiedlung setzte im spaten 8 Jahrhundert ein Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Name 3 Entwicklung 4 Forschungsgeschichte 4 1 Fruhe Berichte 4 2 Grabungen des 20 Jahrhunderts 5 Kastell 5 1 Holz Erde Kastell 5 2 Steinkastell 5 2 1 Osttor 5 2 2 Sudliche Lagermauer 5 2 3 Kasernenbauten 5 2 4 Grabensysteme 5 2 5 Spatantike Festungsturme 5 2 5 1 Hufeisenturm West 5 2 5 2 Hufeisenturm Sud 5 2 5 3 Facherturm SW Ecke 5 2 5 4 Facherturm Sudost Ecke 5 3 Hafen 6 Besatzung 6 1 Vicus 6 2 Graberfelder 7 Limesstrasse 8 Denkmalschutz und Fundverbleib 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Weblinks 12 AnmerkungenLage BearbeitenTulln liegt etwa 40 km westlich von der Osterreichischen Bundeshauptstadt Wien entfernt am rechten Ufer der Donau Nach dieser niederosterreichischen Stadt wurde das gesamte Gebiet das Tullner Becken und dessen sudlicher Teil das Tullnerfeld benannt Die Stadt liegt zwischen den Mundungen der Grossen und Kleinen Tulln auf einer alluvialen Schotterterrasse die schon in der ersten Zeit der Besiedlung des Tullner Beckens einen guten Schutz vor saisonalen Hochwasser bot Das Tullner Becken war in der Antike grosstenteils Uberschwemmungsgebiet so wird erst nordlich der Donau in einer Entfernung von sechs Kilometern wieder die Seehohe von Tulln erreicht 2 Die Engstelle der Donau am ostlichen Rand des Tullner Beckens ermoglichte hier einen Flussubergang Auf der vorgeschobenen Zunge festeren Landes in einem ansonsten unwegsamen Alluvialland erhoben sich einst nicht nur die fruhmittelalterliche Siedlung das Tulne des Nibelungenliedes sondern auch das romische Kastell Comagena Die Flache des einstigen Reiterkastells verteilt sich auf den Arealen des heutigen Marc Aurel Parks und des ehemaligen Landeskrankenhauses der nordliche Bereich des Lagers praetentura wurde im Lauf der Zeit durch die Donau abgetragen Seine Lage direkt an der Donau erklart die besondere strategische Bedeutung des Kastells einerseits in der Kontrolle des nicht nur militarisch bedeutsamen Donauubergangs und in der Uberwachung des von diesem Standort aus gut zu uberblickenden Tullner Feldes 3 Name BearbeitenIn der antiken Literatur wird Comagena in einer Reihe von Quellen erwahnt So wird in der Tabula Peutingeriana Comagenis mit einer Entfernung von 13 romischen Meilen von Vindobona angegeben 4 wobei hier wahrscheinlich 23 romische Meilen gemeint waren Im Itinerarium Antonini wird die Strecke Vindobona Lauriacum mit zwei verschiedenen Routen beschrieben Vindobona m p XXIII Comagenis m p XXIII Cetio m p XXII Arlape 5 und Vindobona m p XX Comagenis m p XXX Cetio m p XX Arlape 6 Insgesamt vier Erwahnungen finden sich in der Notitia dignitatum An zwei Stellen sind die lanciarii Comaginensis 7 die equites promoti Comagensis 8 und eine Einheit unter dem Befehl eines praefectus classis Arlapensis et Maginensis 9 verzeichnet Auch im Bericht von Eugippius in der Vita Sancti Severini wird das romische Tulln erwahnt inde ad proximum quod Comagensis appelabatur oppidium declinavit 10 Eine Reliefplatte des Mithras aus der Mitte des 3 Jahrhunderts die in der Nahe von Tulln gefunden wurde tragt folgende Inschrift 11 D eo I nvicto M ithrae Verus pro salute Comacie et Com aciensium oder magenorum v otum s olvit l ibens m erito Ubersetzung Dem unbesiegbaren Gott Mithras hat Verus fur das Heil von Comagenis und der Einwohner von Comagenis oder auch Kommagene das Gelubde gern und nach Verdienst eingelost Im Jahre 2000 wurde bei Restaurierungsarbeiten an der ostlichen Toranlage eine Bauinschrift mit der Angabe der im Tullner Lager stationierten Reitertruppe der ala I Commagenorum entdeckt Diese Ala ist nach ihrem ursprunglichen Rekrutierungsgebiet dem kleinen nordsyrischen Konigreich Kommagene in Kleinasien benannt Damit ist auch der eindeutige Beweis fur die Gleichsetzung des Militarlagers in Tulln mit Comagena gegeben 12 Entwicklung BearbeitenDie vorliegenden Befunde sprechen fur eine Errichtung des Kastells unter Kaiser Domitian 81 96 Das fruhe Holz Erde Lager wurde auf brandgerodetem Boden errichtet mit hoher Wahrscheinlichkeit durch die Ala I Commagenorum die aus dem kleinasiatischen Kommagene an die Donaugrenze versetzt wurde Das Holz Erde Lager wies eine Verblendungsmauer aus luftgetrockneten Lehmziegeln auf und wurde wahrend seiner etwa 30 jahrigen Verwendungszeit zumindest teilweise ausgebessert Der Umbau des Holz Erde Lagers zum Steinkastell fand in der Regierungszeit des Kaiser Trajan 98 117 statt Grossflachige Zerstorungen wahrend der Markomannenkriege werden vermutet Beweise hierfur konnten aber keine gefunden werden Wiederholte Renovierungen an der porta principalis dextra und ihren beiden Turmen lassen fur das 3 Jahrhundert mehrere Zerstorungen bzw Brandkatastrophen von denen zwei sich dank der Munzschatzfunde in die Jahre knapp nach 258 und 283 datieren lassen annehmen Es wird vermutet dass diese Zerstorungen aber eher auf die Usurpationen und Burgerkriege des unruhigen 3 Jahrhunderts zuruckzufuhren sind und nicht auf Einfalle auswartiger Barbarenstamme 13 In den Jahren 337 371 die Zeitperiode zwischen der Herrschaft des Constantius II und Valentinian I als die norischen Grenztruppen Ripenses unter dem Befehl des auch inschriftlich nachgewiesenen Grenzgenerals Dux Ursicinus standen wurde eine letzte umfassende Renovierung des Lagers in Angriff genommen Eine weitere schwere Zerstorung des Lagers wurde fur die zweite Halfte des 4 Jahrhunderts festgestellt wobei das mit Ursicinusstempeln versehenen Ziegeln der Legio II Italica abgedeckte Osttor abbrannte die machtige Brandschicht ist ein Hinweis darauf dass dieses Feuer moglicherweise auch das ubrige Lager verheert hatte Im Rahmen eines rasch durchgefuhrten Wiederaufbauprogramms wurde die sudliche Durchfahrt des Tores zugemauert Die vielen Funde Keramik u a sowie die zahlreichen spatantiken Graber um das Lager sind eindeutige Beweise fur die weitere Nutzung des Lagers im letzten Abschnitt der romischen Herrschaft in Noricum Im spaten 4 Jahrhundert wurde das Lager grosstenteils von der Zivilbevolkerung in Besitz genommen und nurmehr durch eine stark reduzierte Garnison verteidigt Laut Vita Sancti Severini bestand die letzte Besatzungstruppe des Lagers Oppidums aus germanischen Foderaten dieser Bericht wird durch Keramikfunde im Bereich des sudlichen Lagerturms gestutzt Die Vita Sancti Severini berichtet auch von einem Erdbeben wahrend des Aufenthalts von Severin in Comagena Weitere Fundmaterialien und Beobachtungen in den Graberfeldern bestatigen dass das Lager nach den Rugierfeldzugen aufgegeben und wohl aufgrund des Absiedlungsbefehls Odoakers vermutlich um das Jahr 488 von der romanischen Bevolkerung verlassen wurde Wenn auch bisher noch nicht eindeutig nachgewiesen wird davon ausgegangen dass die Ruine des Kastells im Zuge des Awarenkrieges von Karl den Grossen im Jahr 791 wieder besiedelt wurden Eine archaologische Absicherung hierfur liegt zumindest fur das 10 Jahrhundert vor Auf den Ruinen des romischen Lagers wurde im fruhen Mittelalter zunachst eine Burg angelegt die spater in ein Kloster umgewandelt wurde Forschungsgeschichte BearbeitenTrotz wiederholter Auffindung von Einzelfunden und Grabern in den beiden vorangegangenen Jahrhunderten ist es erst in den letzten Jahrzehnten zu umfangreichen und systematischen archaologischen Grabungen im Tullner Gebiet gekommen Dies ist umso erstaunlicher da die Entdeckung von zahlreichen Funden schon sehr fruh annehmen liess dass sich in Tulln eine bedeutende romische Siedlung befunden haben muss Fruhe Berichte Bearbeiten Erste Funde romischer Herkunft im Tullner Raum sind bereits aus dem 16 Jahrhundert bekannt 14 In den Jahren um 1730 wurde in St Andra oder Konigstetten im Tullnerfeld ein heute im Tullner Romermuseum aufgestelltes Mythrasrelief aus weissem Marmor geborgen 15 Bereits im Jahre 1861 wurden mehrere Reliefsteine aus dem Abbruchmaterial des Wienertores geborgen worin diese offensichtlich als Baumaterial fur die mittelalterliche Stadtbefestigung Tullns gelangt waren 16 Ende der 1860er Jahre wurde in unmittelbarer Nahe des Bahnhofes ein grosseres antikes Graberfeld das vor allem aus Brandgraberbestattungen bestand freigelegt 17 Weitere Graber wurden in den 1880er Jahren ausgegraben 18 In den Folgejahren kam es immer wieder zu einer Reihe von weiteren Einzelfunden die gestempelte Ziegel Keramik Munzen des Vespasian bis Galerius und andere kleinere Gegenstande zu Tage brachten 19 Sudostlich von Tulln in der Nahe der Ortschaft Nitzing wurde Ende des 19 Jahrhunderts am heutigen Aufstellungsort ein Meilenstein der erstmals in einer Quelle aus dem 14 Jahrhundert erwahnt wird wiederentdeckt Dieser Meilenstein gibt den Verlauf der Limesstrasse nach Cetium an 20 Grabungen des 20 Jahrhunderts Bearbeiten Trotz dieser auffalligen Haufung von Funden kam es erst im Jahre 1928 zu einer kleineren planmassigen Grabung die vom Wiener Archaologen Josef Nowalski de Lilia geleitet wurde 21 Im Rahmen dieser Grabung wurde auf dem sogenannten Wildacker auch ein bronzener Fingerring mit aufgesetzter Platte die ein Christogramm zeigt geborgen Dieser Fund war ein einzigartiger Beweis fur die Anwesenheit der ersten Christen in Comagena 22 Im gleichen Jahr wurde das Heimatmuseum Tulln durch den Verein Heimatmuseum Tulln als Sammelort aller archaologischen Funde gegrundet 23 In den folgenden Jahrzehnten kam es abermals zur Aufdeckung romischer Graber insbesondere in den 1930er Jahren 24 Besonders in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg kam es bei Bauarbeiten und Neubauten im Tullner Stadtbereich immer wieder zu Funden und kleineren Notgrabungen die den Nachweis von ausgedehnten Graberfeldern im Suden und Westen ausserhalb der Altstadt erbrachten 25 Berichte aus dieser Zeit erwahnen immer wieder Munzfunde speziell im Bereich der Altstadt auf Feldern im Umland von Tulln aber auch aus den Augebieten nordlich der Donau 26 Besonderes erwahnenswert ist hierbei die Entdeckung eines Munzhortes mit uber 1700 Munzen der vor allem Denare und Antoniniane enthielt 27 Noch im Jahre 1949 bestand uber Lage und Ausdehnung des Kastells keine genaue Vorstellung Erst nach 1950 wurden konsequente Fundbeobachtungen durchgefuhrt vor allem durch das Tullner Heimatmuseum 28 und dem Osterreichischen Archaologischen Institut 29 vorangetrieben In der Bonvicini Strasse stiess man 1964 auf Mauerreste die als Teil eines spatantiken Hufeisenturmes der sudlichen Kastellmauer erkannt wurde 30 Ein romischer Meilenstein wurde im Marz 1968 aus dem Abbruchmaterial eines Hauses in der Kirchengasse geborgen 31 Eine archaologische Untersuchung im Jahr 1970 in der Wilhelmstrasse 10 brachte weitere romische Funde ans Tageslicht 32 Eine im Jahre 1974 vorgenommene Untersuchung im Bereich des romanischen Karners fuhrte zur Entdeckung von weiteren romischen Gebauden und Holzbauten mit Herdgruben 33 1978 wurde beim Neubau von Wohnungen sudlich des Salzturmes und ostlich der Nibelungengasse die westliche Spitzgrabenanlage des Lagers angeschnitten 34 Im Zuge der Innenrenovierung der Stadtpfarrkirche konnte das Bundesdenkmalamt unter der Leitung von Hannsjorg Ubl unterhalb der Kirche romerzeitliche gemauerte Gebaude durch Grabungsschnitte nachweisen Zu weiteren aufsehenerregenden Funden fuhrte eine Rettungsgrabung des Bundesdenkmalamts im Jahre 1980 im Vorfeld der Errichtung eines neuen Krankenhaustraktes im Park des Landeskrankenhauses 35 Innerhalb von nur vier Monaten wurden die Reste der porta principalis dextra Osttor seiner zwei Flankenturme sowie gut erhaltene Mauern des alteren zum Teil aus Holz und Lehmziegel errichteten fruhkaiserzeitlichen Kastell freigelegt 36 1984 kam es zur Untersuchung und Restaurierung des sogenannten Salzturmes einem Hufeisenturm der westlichen Lagerfront durch Hannsjorg Ubl vom Bundesdenkmalamt 37 Der sudostliche Eckturm des Lagers wurde 1989 durch das Institut fur Ur und Fruhgeschichte der Universitat Wien ausgegraben 38 Eine Reihe von Notgrabungen fand seit 1991 durch den Verein ASINOE Archaologisch Soziale Initiative Niederosterreich im Auftrage des Bundesdenkmalamts im Bereich des ehemaligen Lagers im Vicus und im sudlichen spatantiken Graberfeld statt 39 September 1991 Grabung im Bereich Hauptschule Wienerstrasse Sporthauptschule geleitet von Martin Krenn Freilegung der sudlichen Lagerbefestigung September 1993 Februar 1994 Grabung im Bereich Kerschbaumgasse geleitet von Margit Bachner Freilegung von romischen Kasernenbauten April 1991 Juli 1992 Grabung im Bereich Landgasse geleitet von Barbara Wewerka Entdeckung der westlichen Kastellmauer und Reste des zum romischen Lager gehorenden Befestigungssystems Dezember 1994 August 1995 Grabung im Bereich Landgasse geleitet von Barbara Wewerka Entdeckung von mehreren Bauphasen der Fortifikation des romischen Lagers April bis August 1991 und Dezember 1991 bis Juni 1992 Grabung im Bereich Minoritenkloster geleitet durch Johannes Tuzar Institut fur Ur und Fruhgeschichte Wien Nachweis einer romischen Zivilsiedlung der westliche Vicus Mai 1991 bis Ende 1992 Grabung im Bereich Bahnhofstrasse Areal Skopik geleitet durch Margit Bachner Bergung des spatantiken Graberfeld Sud mit uber 300 Bestattungen und Siedlungsbefunden 1994 Grabung im Bereich Kirchengasse geleitet von Norbert Hirsch Freilegung von romischen Siedlungsbefunden wie z B Gruben Brunnen und Pfosten Herbst 1995 bis Fruhjahr 1996 Grabung im Bereich Josef Strasse Frauentorgasse auf den Areal Buchinger geleitet von Norbert Hirsch Freilegung von Korperbestattungen im Bereich spatantikes Graberfeld Sud Fruhjahr bis Sommer 1995 Grabungen im Bereich Roter Turm auf dem Areal der Volksschule I geleitet durch Norbert Hirsch Freilegung eines Vicus auch sudlich des Militarlagers Herbst 1996 bis Fruhjahr 1997 Grabung im Bereich Albrechtgasse Donaugasse auf dem Areal der Volksbank geleitet durch Norbert Hirsch Nachweis fur einen romischen Vicus und ein romisches Munzdepot aus dem 4 Jahrhundert 1997 Grabung im ehemaligen Dominikanerinnenkloster im Bereich altes Krankenhaus geleitet von Norbert Hirsch Dokumentation von Uberreste von Kasernenbauten Begehungshorizonte im Kastellinneren 1998 Grabung im Bereich Wiener Strasse 24 26 geleitet durch Norbert Hirsch Freilegung eines Gebaudekomplexes mit drei nachweisbaren Bauphasen 1999 2000 Grabungen im Areal des ehemaligen Landeskrankenhauses geleitet durch Norbert Hirsch Entdeckung der Principia des Kastells In einer Grabung im Jahr 2000 geleitet durch G Artner wurden an der Donaulande Nr 44 in den untersten Schichten Mauerreste von Kasernenbauten und ein Teil des spatantiken Grabens zutage gebracht 40 Bei einer weiteren Grabung im Jahre 2000 ASINOE Leitung G Artner auf der Langenlebarner Strasse wurden Graber entlang der ehemaligen ostlichen Ausfallstrasse des Kastells gefunden Im Zuge von Restaurierungsarbeiten an der Porta principalis dextra wurden im April 2000 zwei genau zueinanderpassende Bruchstucke eines Quaders geborgen auf denen eine Bauinschrift eingemeisselt war Es handelte sich um die erste bislang bekannte schriftliche Nennung der Ala I Commagenorum einer ehemals im Tullner Lager stationierten Reitertruppe Dieser Fund ermoglichte die zeitliche Einordnung der Errichtung des Tores in Steinbauweise in die Regierungszeit des Kaisers Trajan 41 2002 konnten bei einer Notgrabung im Bereich des Nibelungenplatzes 1 Verhoniggasse 4 durchgefuhrt durch ASINOE unter der Leitung von Norbert Hirsch mehrere Phasen der Bebauung einer romischen Siedlung festgestellt werden Bei einer weiteren Grabung durch den Verein ASINOE im Jahre 2003 Leitung R Dragan wurden auf dem Areal der Landgasse 5 Mauerreste von Mannschaftsgebauden ein Kanal und eine Lagerstrasse freigelegt 42 Im Vorfeld des Umbaues der Bahnhaltestelle Tulln in den Jahren 2005 und 2006 wurde eine grossflachige Ausgrabung durchgefuhrt BDA ASINOE Leitung Ch Blesl In der untersten Schicht konnten fruhe Siedlungsbefunde eine Strasse aus dem 2 3 Jahrhundert und spatantike Korperbestattungen nachgewiesen werden In den Jahren 2005 bis 2006 wurden auf den Parzellen 1 und 2 nordlich der Schiessstattgasse auf den Areal der ehemaligen Feuerwehrschule bis zu 250 Graber aus zwei Zeitepochen 1 3 Jahrhundert und 4 Jahrhundert im westlichen Graberfeld entdeckt 43 Bei einer Rettungsgrabung des Bundesdenkmalamtes in den Jahren 2006 2007 auf dem Areal der alten Feuerwehrschule geleitet durch Martin Krenn konnte die ostliche Begrenzung des Graberfeldes West und der westliche Rand des Vicus dokumentiert werden Das Bundesdenkmalamt dokumentierte 2007 bei einer Grabung im Bereich Wassergasse 4 zwei sich uberlagernde Graben sudlich des Salzturmes 44 Im Vorfeld der Errichtung des Einkaufszentrums Rosenarcade wurden in den Jahren 2006 und 2007 wieder grossflachige Grabungen durch das Bundesdenkmalamt Leitung Martin Krenn durchgefuhrt Hierbei konnten Siedlungsbefunde ein Kindergrab und die Begrenzung der Siedlung angetroffen werden Im Jahre 2007 wurde der Hauptplatz in Tulln vor den Bau einer Tiefgarage archaologisch untersucht Gruben Grabchen und Pfostenlocher liessen eine mehrphasige romerzeitliche Bebauung erkennen Kastell BearbeitenDas Zentrum des romischen Tulln bildete eindeutig das Alenkastell Es wurde zuerst als Holz Erde Konstruktion mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Regierungszeit des Kaiser Domitian 81 96 erbaut Der Umbau zum Steinkastell erfolgte unter Trajan Es war bis in die Zeit des ausgehenden 4 und Anfang des 5 Jahrhunderts belegt Fur das Steinkastell sind zumindest drei Bauphasen nachgewiesen Steinkastell mit Doppelgraben Steinkastell mit einfachem Graben und vorgelagertem Wall spatantikes Kastell mit Spitzgraben Holz Erde Kastell Bearbeiten Die Entdeckung des fruhen Holz Erde Lagers im Park des alten Niederosterreichischen Landeskrankenhauses gelang 1980 im Rahmen einer Rettungsgrabung durch das Bundesdenkmalamt Sie stand unter der Leitung von Hannsjorg Ubl und erstreckte sich auf ein Areal von 30 50 m westlich des ehemaligen Dominikanerinnenklosters Zuerst wurde die Ostseite des Kastells ergraben wobei man auf Reste des Holz Erde Lagers stiess Es handelte sich dabei um eine aus grossen luftgetrockneten Lehmziegeln bestehende bis zu einem Meter hohe Mauer die auf einer Lange von etwa 30 m freigelegt werden konnte 45 Die auf der Mauerkrone beobachteten Pfostenlocher werden als eindeutige Hinweise auf eine ursprunglich hier als Brustwehr aufgesetzte Palisadenreihe bewertet 46 Da die Mauer des nachfolgenden Steinkastells etwa einen Meter ostlich vor der Umwehrung des fruhen Lagers errichtet wurde blieb die Lehmziegelmauer in einem sehr guten Zustand erhalten Sie war auf einem trocken gemauerten aus groben Bruchsteinen bestehenden Fundament aufgesetzt Auf seiner westlichen Seite wurde die Mauer zusatzlich durch eine machtige Wallaufschuttung abgestutzt die an der Sohle einige Meter breit war Ein Profilschnitt dieser Wallaufschuttung zeigte dass auch die Mauerkrone durch diese relativ flach angelegte Rampe erreicht werden konnte Die Lehmziegelmauer zeigte einen nach Westen leicht gekrummten Verlauf was nach Hannsjorg Ubl auf einen unregelmassigen moglicherweise polygonalen Grundriss des fruhen Lagers schliessen lasst 47 Im Bereich dieser Krummung wurde eine Uberbauung der Lehmziegelmauer mit Kalkmortelgebundenen Mauerwerk festgestellt Diese Ausbesserungen sind laut Hannsjorg Ubl ein Hinweis darauf dass die fruhe Lehmziegelmauer noch bevor es zur Errichtung des Steinlagers kam einige Adaptierungen erfahren hat 48 Im Zuge dieser Grabungen konnten auch noch einige Pfostengruben der Toranlage des Holz Erde Lagers festgestellt werden die in einer Reihe angelegt waren Die Anordnung dieser Pfostengruben westlich des nordlichen und sudlichen Steinturmes lasst auf eine ungefahre Turmbreite von 3 30 m schliessen Mit einer weiteren Pfostengrubenlinie unter den Steinturmen ist zu rechnen Analog zum Steinbau muss es hier vorher ebenfalls ein Doppeltor mit einer spina aus Holzpfosten in der Mitte gegeben haben da die Spannweite sonst zu gross geworden ware um sie statisch noch mit Holztramen uberbrucken zu konnen 49 Auch ein Abschnitt der vorgelagerten Grabenanlage mit Annaherungshindernissen sogenannte liliae konnte ebenfalls beobachtet werden 39 50 Die Untersuchung der Kleinfunde in den Erdschichten der Wallschuttung wie z B eines As Kaiser Domitians erlaubte eine Datierung der Anlage in das vorletzte Jahrzehnt des 1 Jahrhunderts 51 Der Verein ASINOE fuhrte im Auftrag des Bundesdenkmalamt von April 1991 bis Anfang Juli 1992 und von Dezember 1994 bis August 1995 einige Grabungen nordlich der Landgasse Parzellen 118 128 und 129 im Bereich der vermuteten Porta principalis sinistra des Steinkastells durch die unter der Leitung von Barbara Wewerka und Norbert Hirsch standen Im Bericht von Wewerka werden Uberreste von Lehmziegeln die als Versturz in dem unmittelbar vor der westlichen Lagermauer befindlichen Wehrgraben lagen erwahnt 52 Die Feststellung dieser Lehmziegelreste kann als Hinweis fur das Bestehen einer weiteren Lehmziegelmauer auf der westlichen Lagerseite gewertet werden Somit ware die Ausdehnung des Holz Erde Lagers nach Westen in etwa analog zum spateren Steinlager Bei einer Notgrabung von September 1993 bis Februar 1994 im Bereich der Kerschbaumergasse also noch innerhalb des Kastells wurden in den untersten Grabungsschichten einige im Aulehm eingetiefte Pfostengrabchen entdeckt Ihre Uberlagerung durch eine romische Mauer lasst eine Datierung auf Anfang des 2 Jahrhunderts vermuten 53 Steinkastell Bearbeiten Das Lager von Tulln weist einen rechteckigen Grundriss auf wobei seine Schmalseite zur Donau hin orientiert ist Wie auch beim benachbarten Kastell von Zwentendorf oder den Legionslagern von Vindobona und Carnuntum wurde die Nordfront des Lagers von der Donau im Laufe der Zeit unterspult und restlos abgetragen Ein Beweis hierfur ist vor allem der Salzturm ein vorspringender hufeisenformiger Zwischenturm der westlichen Lagermauer der heute in unmittelbarer Nahe des Donauufers steht Durch den Verlust von etwa einem Funftel des Lagerareals konnen seine genauen Ausmasse nur geschatzt werden Das Lager wird ursprunglich wohl eine Flache von 4 2 bis 4 5 ha in Anspruch genommen haben 54 Osttor Bearbeiten Die Notgrabung im Jahre 1980 lieferte nicht nur den erstmaligen Nachweis eines Holz Erde Lagers sondern brachte im Zuge der weiteren Untersuchungen auch die Uberreste der porta principalis dextra des altesten Steinlagers zutage Vom ostlichen Lagertor war nicht nur das Fundament erhalten geblieben es konnten zusatzlich bis zu etwa zwei Meter hohe erhaltene Mauerreste freigelegt und konserviert werden 55 Die gesamte Toranlage hat eine Breite von ungefahr 22 m Die Fahrspuren massen in der Breite etwa 4 20 m Die zwei rechteckigen Flankenturme die ursprunglich wohl annahernd eine Hohe von vier Metern erreichten massen 5 70 7 45 m Der Innenraum der Turme misst 3 30 5 10 m Die Mauerstarke betragt an der Front 1 20 1 30 m an den ubrigen Seiten aber nur 1 10 m Der Vorsprung der Turme vor die Flucht der Lagermauer betragt ca 1 80 m Die Turmraume waren mit einem Estrichboden ausgestattet ihre Innenmauern mit einem einlagigem rauen Wandverputz versehen Die beiden Turme weisen jeweils eine im Westen angelegte Turoffnung von 1 30 m auf Die Aussenmauern waren ebenfalls verputzt Erhaben aufgetragene waagrechte und senkrechte Putzleisten die gelblich gefarbt sind sollten ein Mauerwerk aus grosseren Quadern vortauschen Die Gurtbogen der Torgewolbe sind weiss und rot gefarbt 56 Die Reste der nach Norden und Suden streichenden 1 5 m starken Lagermauer die im Mittelalter bis auf ihr Fundament ausgerissen worden war wurden ebenfalls freigelegt In der Spatantike wurde die sudliche Tordurchfahrt zugemauert und diente fortan als Wohn oder Lagerraum 57 Durch die Entdeckung des ostlichen Lagertors der gut erhaltenen Spinamauer der doppelten Toreinfahrt der porta principalis dextra aufgrund der Lage des Salzturmes an der Lagerwestflanke sowie eines Teilstucks der westlichen Lagermauer das im Zuge von Bauarbeiten unter der Kerschbaumgasse festgestellt wurde 58 war erstmals eine genaue Rekonstruktion des Kastellgrundrisses ermoglicht worden Nach Aufdeckung des Osttores konnten auch der Verlauf der via principalis bzw des cardo maximus eindeutig lokalisiert werden 59 Sudliche Lagermauer Bearbeiten Im September 1991 wurden aufgrund des Neubaues einer Sporthalle auf dem Gelande der Sporthauptschule Tulln archaologische Untersuchungen im Bereich der sudlichen Umfassungsmauer durchgefuhrt 60 Hier wurde eine in Richtung W O verlaufende aus Steinen und Ziegelbruchstucken in Mortelbindung gemauerte etwa zwei Meter starke Mauer entdeckt Bei dem Mauerrest handelte es sich um das Fundament der einstigen Sudmauer des romischen Lagers Sudlich von ihr wurde ein ebenfalls in W O Richtung eingetiefter Sohlgraben festgestellt In der unteren ungestorten Fullung fand sich Keramikmaterial aus der zweiten Halfte des 1 bis 3 Jahrhunderts In gleicher Ausrichtung wie der Sohlgraben verlief ein weiterer Spitzgraben der den verfullten alteren Gaben uberlagerte In seiner Verfullung wurde grobkeramische Ware entdeckt die in das spate 1 bzw 2 Jahrhundert datiert werden konnte Die jungsten Funde aus der Grabenverfullung stammen aus der ersten Halfte des 5 Jahrhunderts womit das Anplanieren der romischen Graben spatestens fur die zweite Halfte des 5 Jahrhunderts zu vermuten ist 61 Kasernenbauten Bearbeiten Bei einer Notgrabung in den Jahren 1993 1994 im Bereich Kerschbaumergasse also im Sudostteil des romischen Militarlagers konnten die Fundamente zweier nach O W orientierter Mauern mit bemalten Verputzresten aufgedeckt werden Eine weitere noch etwa 0 90 m hoch erhaltene ebenfalls in O W Richtung verlaufende Mauer befand sich in einem Sudprofil Sie durfte bereits in spatantiker Zeit abgetragen worden All diese Mauerreste gehorten zu Kasernenbauten Weitere Befunde lassen annehmen dass die innere Lagerbebauung bereits im 10 Jahrhundert restlos zerstort war 62 Grabensysteme Bearbeiten Knapp sudlich des Salzturmes zwischen Nibelungengasse und antiker Lagermauer wurde von J Kostlbauer Direktor des Tullner Heimatmuseums im Juni 1978 wahrend Ausschachtungsarbeiten fur einen grosseren Wohnungsbau ein in N S Richtung verlaufender etwa funf Meter tiefer Graben entdeckt 63 Die Grabung von 1991 92 und 94 95 nordlich der Landgasse erfolgte an der Stelle wo schon seit der Identifizierung des cardo maximus im Jahre 1980 die Porta principalis sinistra vermutet wurde 64 Die Grabung konnte zwar das westliche Lagertor nicht antreffen allerdings wurden wertvolle Aufschlusse zur Fortifikation der unterschiedlichen Bauphasen des romischen Lagers gewonnen Die westliche Lagermauer selbst und insgesamt vier Grabensysteme wurden dokumentiert 65 Im Rahmen dieser Grabungen konnte die von N S verlaufende solide und gut vermortelte westliche steinerne Lagermauer nachgewiesen werden die mit einer Breite von 1 20 m und zum Teil bis in eine Hohe von 2 20 m ab der Fundamentkante erhalten geblieben ist Etwas sudlicher fand sich nur noch der ins Mittelalter datierte Ausrissgraben Die Lagermauer wies im Grabungsbereich keinerlei Indizien auf einen romischen Anbau wie z B eines Torturmes bzw Zwischenturmes auf Im nordlichen Bereich der Grabung wurde ein im Profil schwach gewolbter Strassenkorper identifiziert Auffallig war dass die beiden Graben der Phase 2 in Richtung Strasse zusehends an Tiefe abnahmen und dann im unmittelbaren Bereich der Strasse uberhaupt nicht mehr erkennbar waren Das ansonsten die Graben auffullende Erdmaterial lag uber der Strasse sodass hier mit einer Erdbrucke vor einem zwar anzunehmenden aber bis dato noch nicht entdeckten Tor zu rechnen ist Spatantike Festungsturme Bearbeiten Ab Ende des 3 Jahrhunderts fuhren die einschneidenden Veranderungen im romischen Heerwesen auch in Tulln zur Errichtung von Militarbauten mit stark defensivem Charakter Neben der Adaptierung der Graben kommt es nun auch zum Bau von weit nach aussen kragenden Zwischenturmen mit abgerundeter Front Korbbogen die Lagerecken werden mit facherformigen bastionsartigen Turmen verstarkt Toroffnungen werden zum Teil wieder zugemauert Diese im Gegensatz zu ihren Vorgangern weitaus massiver konstruierten Bauten sollten durch ihr vermeintlich grosseres Abschreckungspotential den Verlust an Mannschaftsstarke die nicht mehr ersetzt werden konnte und daher wesentlich kleinere Garnisonen zur Folge hatte kompensieren Zur zusatzlichen Verstarkung des Kastells wurden auch die mittelkaiserzeitlichen Eckturme zu Facherturmen umgebaut Facherturme gleichen einem gleichschenkeligen Dreieck dessen Schenkel vom Kurtinenschnittpunkt weit nach aussen vorspringen und dann durch einen Bogen verbunden werden Die Facherturme an den SW und SO Ecken konnten ergraben und zeitlich der Mitte des 4 Jahrhunderts zugeordnet werden Hufeisenturm West Bearbeiten Ein herausragendes Beispiel fur das Erscheinungsbild spatromischer Lagerbefestigungen ist der sogenannte Romer oder Salzturm der aus der ersten Halfte des 4 Jahrhunderts stammt Seine Benennung grundet sich auf die zeitweise Verwendung als Salzlager im 18 19 Jahrhundert Er stand ursprunglich als Zwischenturm an der westlichen Kastellmauer sein massives Mauerwerk Hohe 10 m Breite 1 40 m ist noch bis zur Dachkante romisch Der im inneren 7 20 12 40 m messende und 8 m lange Turm sprang in das Lagerinnere um 3 1 m zuruck wie aus den Abbruchnarben der Kastellmauer und der vermauerten Offnung des Wehrganges zu erkennen ist Rundbogen an der Nordseite uber dem heutigen Eingang Die heute mit Rundholzern verschlossenen Locher an der Aussenmauer stammen aus seiner Entstehungszeit und dienten zur Verankerung des Baugerustes An der Ostseite ist noch der ursprungliche Eingang zu sehen Er verfugte inkl Keller uber vier Geschosse und diente wie die Facherturme an den Kastellecken zur Verstarkung und besseren Bedeckung der Mauer bei Angriffen Die Maueroberflache wurde 1984 konserviert in antiker Zeit war seine Fassade voll verputzt 66 Hufeisenturm Sud Bearbeiten Im Rahmen einer Kanalgrabung in der Bonvicinigasse im Jahre 1964 wurde nicht nur die sudliche Lagermauer angeschnitten sondern auch die Seitenmauer eines weiteren U Turmes entdeckt 67 Die Grabung blieb unpubliziert die freigelegten Gussmauerfundamente der westlichen Turmwange des ostlicheren der beiden in spatromischer Zeit an der Sudflanke des Lagers Comagena angelegten Zwischenturme jeweils auf halben Weg zwischen den Eckturmen und der Porta decumana wurden erst spater von Herma Stiglitz erwahnt 68 Facherturm SW Ecke Bearbeiten Seine Reste wurden 1963 angeschnitten aber nur schlecht dokumentiert die sparlichen Ergebnisse spater publiziert 69 Facherturm Sudost Ecke Bearbeiten Diese Befestigung wurde zu Beginn der 1990er Jahre freigelegt Unter dem mittelkaiserzeitlichen Eckturm fand sich bei der Ausgrabung eine ca 60 cm starke Mauer die in das 2 oder 3 Jahrhundert datiert werden konnte Uber dieser wurde spater der Facherturm errichtet Seine Mauern waren bis 1 65 m breit und im aufgehenden Mauerwerk noch bis 2 5 m hoch erhalten An der Aussenseite schloss sich die Ostmauer des Kastells an die aber nur in wenigen Steinscharen nachgewiesen werden konnte Zusatzlich war ein Spitzgraben vorgelagert Die mehrfache Erneuerung des ursprunglichen Estrichbodens mit weissem Mortelestrich lasst annehmen dass der Turm zumindest bis zum Abzug der Besatzung um 488 n Chr in seinem Inneren mehrmals renoviert wurde Seine nachantike Nutzung von der Karolingerzeit bis in das 13 Jahrhundert ist durch eine Reihe weitere Begehungshorizonte belegt 70 Hafen Bearbeiten Fur die Hafenanlagen der hier laut der Notitia dignitatum stationierten Donauflotte gibt es bisher keine archaologischen Zeugnisse sie werden westlich des Kastells vermutet 71 Es ist jedoch mit ziemlicher Sicherheit davon auszugehen dass durch die im Laufe der Zeit erfolgte Verlagerung des Donaulaufes nach Suden neben dem nordlichen Teil des Kastells auch der Hafen restlos zerstort wurde Besatzung BearbeitenFolgende Garnisonseinheiten sind fur Comagena bekannt Abbildung Zeitstellung Truppenname Bemerkung nbsp Original der Bauinschrift nbsp Rekonstruktion der Bauinschrift nbsp Stempelabdruck AIC A lae I C ommagenorum auf einen Plattenziegel aus Tulln 2 Jh n Chr 1 bis 3 Jahrhundert n Chr Ala prima Commagenorum Sagittariorum die erste Schwadron berittener Bogenschutzen der Commagener Die Reitereinheit ist nach ihrem Herkunftsland dem kleinen nordsyrischen Konigreich Kommagene in Kleinasien benannt Antiochos IV von Kommagene unterstutzte Titus wahrend des Judischen Krieges mit Hilfstruppen Vermutlich gingen die Auxiliareinheiten mit der Bezeichnung Commagenorum ursprunglich aus diesen hervor Durch das Militardiplom Stein 5 ist auch ihr vollstandiger Name bekannt geworden Auf den meisten Diplomen Ziegelstempeln oder Inschriften war sie nur als Ala Commagenorum Ala I Com m agenorum und durch das Kurzel AIC erkennbar 72 Die Truppe war ursprunglich wohl Bestandteil der koniglichen Armee die ab 72 n Chr in das romische Heer eingegliedert wurde Die Spuren der Einheit lassen sich bis nach Agypten verfolgen wo sie vermutlich in Kalabscha dem antiken Talamis sudlich des ersten Nilkataraktes stationiert war und sie auch noch im Jahre 83 n Chr nachweisbar ist Die Erwahnung auf einem Militardiplom aus Wels Ovilavis fur das Jahr 106 n Chr bestatigt dass die Truppe zu diesem Zeitpunkt bereits am norischen Limesabschnitt stand 73 wo sie noch bis ins 3 Jahrhundert durch Inschriften bezeugt ist 74 Die in Noricum aufgefundenen Inschriften lassen weiters annehmen dass die Truppe in der gesamten Provinz Soldaten rekrutiert hat und Angehorige dieser Einheit auch als singulares in der Garde des Statthalters gedient haben 75 Die bis dato vorliegenden Befunde lassen uns allerdings im unklaren ob diese Ala bereits zur Zeit der Lagergrundung also noch in den 80er Jahren von Agypten an die norische Donau verlegt wurde Moglicherweise wurde sie im Zuge der von Kaiser Domitian in den Jahren 88 96 mit den Donaugermanen gefuhrten Kriege an die Donau abkommandiert Gestutzt wird diese Hypothese durch die Befestigung des ursprunglichen Holz Erde Lagers mit einer Lehmziegelmauer einer Bautechnik die diese Auxiliareinheit moglicherweise aus ihrem agyptischen Stationierungsort mitgebracht hatte Bei Instandsetzungsarbeiten am ostlichen Lagertor wurden im Fruhjahr 2000 zwei zusammenpassende Quarzsandsteinfragmente Abmessung 38 41 14 cm mit einer eingemeisselten Inschrift aufgefunden Sie konnte von Hannsjorg Ubl weitgehend erganzt werden und lasst sich folgendermassen interpretieren 76 Imp eratori Caes ari Divi Nervae fil io Nervae Traiano Aug usto Ger manico Da c ico P ontif ici Ma ximo Trib unicia Pot estate V I II Imp eratori IIII C o n s uli V Pat ri Pat riae A L a Commag enorum Antonin iana Ubersetzung Dem Imperator Casar Sohn des vergottlichten Nerva Nerva Traianus Augustus Sieger uber die Germanen Sieger uber die Daker Oberpriester im Jahr der 8 tribunizischen Gewalt Imperator zum 4 Mal Konsul zum 5 Mal Vater des Vaterlandes Die Ala Commagenorum Antoniniana hat das Bauwerk errichtet Diese Bauinschrift fur ein nicht genauer spezifiziertes Bauwerk im Jahre 104 n Chr belegt die Anwesenheit von Soldaten der Ala prima Commagenorum im Lager Der Ehrenname Antoninana wurde erst mehr als 100 Jahre spater unter Kaiser Caracalla 211 217 hinzugefugt und bezeugt dass diese Einheit auch noch Anfang des 3 Jahrhunderts in Tulln stand Die jungsten Inschriften der Ala I Commagenorum stammen ebenfalls dem spaten 3 Jahrhundert daruber hinaus ist uber ihr weiteres Schicksal nichts mehr bekannt 41 nbsp In der ND Occ uberliefertes Schildzeichen der Lanciarii Comaginenses 4 Jahrhundert n Chr Lanciarii Comaginensis die Speerschutzen in Comagena Im Zuge der Reformen unter Kaiser Diokletian wurde Anfang des 4 Jahrhunderts die Besatzung in Comagena durch die Aufstellung einer Einheit von Speerwerfern erweitert Moglicherweise wurden diese aus bereits in Tulln liegenden Feldtruppen vielleicht als Vexillation der Legio I Noricorum herausgezogen 77 Auf jeden Fall wurde somit eine leichte und bewegliche Operationseinheit geschaffen Im Krisenfall wurden ihre Soldaten wohl als Pseudocomitatenses in die Feldarmee des Comes Illyrici eingezogen 4 Jahrhundert n Chr Equites promoti Comagenis 8 eine Schwadron ausgewahlte zugeteilte Reiter in Comagenis Die Notitia Dignitatum erwahnt in ihrer norischen Truppenliste gegen Ende des 4 Jahrhunderts auch wieder eine Reitereinheit vermutlich eine ursprunglich aus Legionsreitern formierte Elitetruppe Sie kann daher nicht aus der Ala I Commagenorum hervorgegangen sein 4 Jahrhundert n Chr Praefectus classis Arlapensis et Co Maginensis ein Flottenprafekt in Arelape und Comagena Die Notitia Dignitatum listet auch einen bislang noch nicht bekannten Stutzpunkt der spatantiken Donauflotte deren Kommandant in Tulln seinen Sitz gehabt haben konnte auf 9 78 nbsp Vita Sancti Severini Kopie aus dem 12 Jahrhundert Codex Vindobonensis 1064 5 Jahrhundert n Chr Foederati Soldner Um die Mitte des 5 Jahrhunderts wird in der Vita Sancti Severini als Besetzung bzw fur die Bewachung der Tore des oppidum Comagenis beim Eintreffen Severins im Jahre 456 eine wahrscheinlich noch unter romischen Kommando stehende barbarische bzw germanische Foederatentruppe vielleicht aus Sueben bestehend erwahnt 79 Vicus Bearbeiten Einige Teile der zum Lager gehorenden Zivilsiedlungen konnten im Suden und im Westen des Lagers durch eine Reihe von Grabungen nachgewiesen werden Nachfolgende Untersuchungen fuhrten zur Aufdeckung des sogenannten Graberfeld Sud ein zum Lager und zur Zivilstadt gehorender Friedhof Weitere Begrabnisstatten vor allem westlich aber auch ostlich des Lagers sind zum Teil freigelegt bzw durch Einzelbeobachtungen bekannt geworden 80 Funde die dem sudlichen Vicus zugeordnet werden konnten wurden im Bereich Roter Turm ausgegraben 81 Diesbezugliche romische Baureste wurden auch bei den Restaurierungsarbeiten des Karners bei den Grabungen innerhalb der Pfarrkirche wo bis in drei Meter Tiefe romische Kulturschichten freigelegt werden konnten sowie im Bereich der Kirchengasse wo die Reste romischer Raume mit Estrichen und Fussbodenheizung entdeckt wurden gefunden Der westliche Vicus konnte ebenfalls durch eine Reihe von Grabungen nachgewiesen werden so im Bereich des Minoritenklosters 82 auf dem Grabungsareal Albrechtsgasse Donaugasse am Hauptplatz und auf dem Areal des Einkaufszentrums Rosenarcade Dabei wurden zahlreiche Erdkeller Brunnen und tiefe Gruben dokumentiert Von besonderem Interesse ist die Freilegung der Reste eines romischen Zeilenhauses 83 Die Entdeckung eines Munzdepotfunds mit uber 100 Bronzemunzen aus der Zeit um 340 n Chr muss an dieser Stelle ebenfalls erwahnt werden Dies deshalb da weitere Munzfunde im Vicus West Domitian 81 96 und Nerva 96 98 annehmen lassen dass dieser Vicus schon in der Fruhphase des Lagers bestand 84 Jungere Grabungen im Westen des Lagerareals konnten mehreren Bauphasen eines romischen Vicus nachweisen 85 So konnte auf Parzelle 12 unter Restmauern einer Steinbauphase eine Grube beobachtet werden die ihrerseits bereits einen Fundamentgraben einer Holzbauphase storte 86 Die dabei gefundene Munzen datieren von 182 bis 367 375 n Chr Aktuelle Funde deuten auf einen moglichen weiteren Siedlungsbereich im Osten des Lagerareals Langelebarnstrasse hin 87 Grabungen im Schwemmland der Donau und der Kleinen Tulln legten 2003 die Reste einer Villa rustica in Freundorf frei deren Errichtung in das 2 Jahrhundert n Chr fallt Eine ganze Reihe von derartigen romischen Landgutern vor den Toren von Comagenis und bei Freundorf sicherten wohl die Lebensmittelversorgung der Kastellbesatzung 88 Graberfelder Bearbeiten Seit dem 19 Jahrhundert haben archaologische Untersuchungen sowie verschiedene Fundbergungen mehrere romische Graberfelder im Umfeld des Lagerareals nachgewiesen Im Bereich der Bahnhofs und Frauentorgasse erstreckt sich das sogenannte Graberfeld Sud Im Westen des Lagers unterscheidet man zwei benachbarte Graberfelder das Graberfeld Sudwest auf dem Gelande der Konrad von Tulln Gasse der Wildgasse und der Jahngasse sowie das Graberfeld Nordwest im Wesentlichen auf dem Areal der ehemaligen Niederosterreichischen Landesfeuerwehrschule und westlich davon 89 90 Zwischen ihnen befindet sich eine Fundlucke von ca 200 m die die Unterteilung in zwei Graberfelder als berechtigt erscheinen lasst 91 Wenn auch in Fachkreisen durchaus noch kontrovers diskutiert durfte das Graberfeld Nordwest vor allem in die Fruhzeit des Lagers das Graberfeld im Sudwesten hingegen der Spatantike zuzuordnen zu sein 92 Graberfeld Nord West In den letzten Jahren wurde auf dem Areal der ehemaligen Niederosterreichischen Feuerwehrschule nordwestlich des Stadtzentrums eine etwa 6000 m grosse Flache archaologisch untersucht Bei diesen grossflachigen Grabungen konnte ein vom Ende des 1 Jahrhunderts bis in das 5 Jahrhundert belegtes Graberfeld aufgedeckt werden das sich von der Nussallee nach Westen erstreckt Insgesamt konnten um die 164 Graber darunter die von funf Pferden vor allem im westlichen Bereich des Grabungsareals erfasst werden Diese lassen sich in zwei Belegungsphasen einordnen Eine fruhe Phase aus dem spaten 1 bis 3 Jahrhundert in der Brandbestattungen uberwiegen und eine Phase aus dem spaten 3 fruhen 4 Jahrhundert in der vor allem Korperbestattungen beobachtet wurden 93 Wahrscheinlich war das Areal ursprunglich flachendeckend mit Urnengrabern und Busta belegt allerdings wurden diese bedingt durch ihr seichteres Niveau im Gegensatz zu Korperbestattungen in der Mehrzahl durch mittelalterliche Eingriffe auf dem Gelande zerstort 94 Vereinzelt wurden auch Brandschuttungsgraber hierbei wird der Leichenbrand mitsamt der Reste des Scheiterhaufens in die Grabgrube gefullt lokalisiert ein zentraler Verbrennungsplatz ustrina konnte allerdings bis jetzt nicht ausfindig gemacht werden Auf dem Gelande der o g Feuerwehrschule durfte auch die ostliche Grenze des Graberfeld Nord West erreicht worden sein 95 Im ostlichen Teil des Grabungsgelandes fanden sich in etwa 25 m Abstand zur ostlichsten romerzeitlichen Bestattung Siedlungsbefunde in Form von Gruben wodurch auch die westliche Grenze des Vicus West in diesem Bereich angenommen werden kann 95 Im romischen Reich war es verboten Verstorbene innerhalb von Stadten oder Siedlungen zu verbrennen oder beizusetzen 96 dementsprechend wurden auch in Tulln die Graberfelder entlang der Hauptausfallstrassen des Lagers bzw des zugehorigen Vicus angelegt Diese Strasse wurde bei Grabungen auf der westlichen Seite der Feuerwehrschule im Bereich der Schiessstattgasse 2 4 Graberfeld Nord West ausgegraben Dabei konnten ein Teil der Graberstrasse sowie 112 nordlich daran anschliessende Bestattungen erfasst werden Die Graberstrasse befindet sich auf den aktuellen Verlauf der Schiessstattgasse und entspricht der Ausfallstrasse von der Porta principalis sinistra Richtung Westen Bei den Bestattungen handelt es hauptsachlich um Brandgraber aus der Zeit des 1 bis Anfang des 3 Jahrhunderts die sich von einer Nachbestattungsphase des 4 Jahrhunderts zeitlich unterscheiden 97 Auf dem Areal des Einkaufszentrum Rosenarcade wurde ein mittelkaiserzeitliches Kindergrab entdeckt Dieses Grab gehort aber definitiv nicht zum Graberfeld Sudwest 98 nbsp Der Nitzinger Meilenstein nbsp Der Tullner Meilenstein ausgestellt in der Kirche St Jakob in KonigstettenGraberfeld Sud Dieses Graberfeld befindet sich sudlich des Lagerareals und erstreckt sich von der Frauentorgasse entlang der Bahnstrecke bis zum Stadtpark Bislang konnte vor allem seine nordwestliche Begrenzung erfasst werden Es durfte weit uber 300 Bestattungen umfassen wobei sowohl Erd und Steinplattengraber als auch Ziegelplatten oder gemauerte Schachtgrabern beobachtet wurden 99 Die Graber lassen sich vom Beginn des 4 durchgehend bis in die erste Halfte des 5 Jahrhunderts datieren Entsprechend den Angaben der Vita Sancti Severini uber die Stationierung von germanischen Foderatentruppen in Tulln wurden auch in diesem Graberfeld hierzu passende Funde ausgegraben 100 Im Osten des Lagers konnten bisher sechs West Osten orientierten Korpergraber im Bereich der Lazarettgasse entdeckt werden Vermutlich handelt es sich hier um ein weiteres Graberfeld entlang der Ausfallstrasse von der porta principalis dextra nach Osten Graberfeld Ost Die Beigaben erlauben eine Datierung dieser Graber im 2 3 Jahrhundert Limesstrasse BearbeitenDie Reichsstrasse eine Strasse erster Ordnung verband Carnuntum mit Lauriacum und fuhrte durch das Tullnerfeld im Verlauf der heutigen Strasse Maria Gugging St Andra Zeiselmauer Der weitere Verlauf war wahrscheinlich am Nitzinger Meilenstein vorbei und weiter uber Michelhausen durch das Perschlingtal nach Cetium St Polten 101 nbsp Schutzbau uber der restaurierten Porta principalis dextra nbsp Das Gebaude des Romermuseums im Marc Aurel ParkDer romische Meilenstein auf dem Nitzinger Feld wurde 217 218 n Chr errichtet und erstmals 1324 in der Literatur erwahnt 102 Vom Nitzinger Meilenstein nach Comagenis muss eine Verbindungsstrasse zweiter oder dritter Ordnung angenommen werden Im Rahmen der Bautatigkeit in der Tullner Kirchengasse 10 wurde ein knapp zwei Meter hoher runder Meilenstein entdeckt und zuerst in eine Schottergrube bei Muckendorf gelagert dann aber vom Konigstettner Pfarrer Dr Schrattbauer geborgen und in der Vorhalle seiner Kirche St Jakob aufgestellt Die gut erhaltene Inschrift gibt die Entfernung a Cetio Milia Passuum XXIII an was exakt zum Fundort passen wurde 103 Der Meilenstein wird auf die Jahre 235 239 n Chr datiert die Regierungszeit von Gaius Iulius Verus Maximinus Maximinus Thrax 104 Ein weiterer Meilenstein aus dem Jahre 217 218 der Regierungszeit des Kaisers Macrinus und seines Sohnes Caesar Diadumenianus wurde 1998 bei Gemeinlebarn entdeckt 105 Ein Jahr spater wurde an dem gleichen Fundort ein weiterer Meilenstein aus dem Jahr 313 der Regierungszeit von Kaiser Licinius geborgen 106 Die West Ausfallstrasse des Lagers konnte im Bereich der Landgasse lokalisiert werden Ihre Flucht spiegelt sich in der heutigen Albrechtgasse wider 107 Der Strassenverlauf fuhrte dann von Comagena weiter nach Zwentendorf und Traismauer 101 Denkmalschutz und Fundverbleib BearbeitenAlle hier beschriebenen Anlagen sind Bodendenkmaler im Sinne des Denkmalschutzgesetzes Nachgrabungen und gezieltes Sammeln von Artefakten und Funden ohne Genehmigung des Bundesdenkmalamtes stellen eine strafbare Handlung dar Zufallige Funde archaologischer Objekte Mauern Keramik Metall Knochen etc sowie alle in den Boden eingreifenden Massnahmen sind dem Bundesdenkmalamt unbedingt zu melden Die freigelegte und konservierte Mauerreste der Porta principalis dextra werden in einem eigens hierfur gebauten Museum im Garten des ehemaligen Landeskrankenhauses ausgestellt Hinter dem Tor befindet sich im restaurierten ehemaligen Spitalsgebaude das Romermuseum Tulln wo zahlreiche Steinreliefs und Kleinfunde ausgestellt sind Direkt am Donauufer befindet sich der sogenannte Salzturm der in grossten Teilen in seiner antiken Bausubstanz erhaltene Hufeisenturm der Westflanke des Lagers Ein romischer Grablowe ist im Sudturm der Tullner Stadtpfarrkirche sichtbar eingemauert Siehe auch BearbeitenListe der Kastelle in Noricum und Oberpannonien Romermuseum TullnLiteratur BearbeitenGertrud Pascher Romische Siedlungen und Strassen im Limesgebiet zwischen Enns und Leitha Der romische Limes in Osterreich Band 19 Rohrer Wien 1949 S 138 ff 189 ff Otto Biack Geschichte der Stadt Tulln Eigenverlag der Stadtgemeinde Tulln Tulln 1982 Kurt Genser Der osterreichische Donaulimes in der Romerzeit Ein Forschungsbericht In Der romische Limes in Osterreich 33 1986 S 356 ff Manfred Kandler Hermann Vetters Hrsg Der romische Limes in Osterreich Ein Fuhrer Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1989 ISBN 3 7001 0785 4 S 153 ff Barbara Wewerka u a Tullner Stadtarchaologie II Neue Ergebnisse zur Stadtarchaologie in Tulln Grabungen des Vereins ASINOE der Jahre 1991 1997 Mitteilungen des Heimatkundlichen Arbeitskreises fur die Stadt und den Bezirk Tulln 11 Heimatkundlicher Arbeitskreis fur die Stadt und den Bezirk Tulln Tulln 1997 Herwig Friesinger Fritz Krinzinger Hrsg Der romische Limes in Osterreich Fuhrer zu den archaologischen Denkmalern Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2002 ISBN 3 7001 2618 2 S 226 ff Georg Fleischmann Das romische Tulln Comagena Dissertation Universitat Wien 2003 Hannsjorg Ubl Das norische Provinzheer der Prinzipatszeit im Spiegel neuer Diplom und Inschriftenfunde In Zsolt Visy Hrsg Limes XIX Proceedings of the XIXth International Congress on Roman Frontier Studies held in Pecs Hungary Sept 2003 University of Pecs 2005 S 107 118 Rene Ployer Der norische Limes in Osterreich Fundberichte aus Osterreich Materialhefte Reihe B Band 3 Wien 2013 ISSN 1993 1263 S 84 ff Helga Sedlmayer Tulln an der Donau Comagenis Kastell vicus In Verena Gassner Andreas Pulz Hrsg Der romische Limes in Osterreich Fuhrer zu den archaologischen Denkmalern Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2015 ISBN 978 3 7001 7787 6 S 229 233 Kira Lappe Nitzing Meilenstein In Verena Gassner Andreas Pulz Hrsg Der romische Limes in Osterreich Fuhrer zu den archaologischen Denkmalern Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2015 ISBN 978 3 7001 7787 6 S 233 234 Friedrich Lotter Volkerverschiebungen im Ostalpen Mitteldonau Raum zwischen Antike und Mittelalter 375 600 Walter de Gruyter Berlin New York 2003 Ovidiu Țentea Ex Oriente ad Danubium The Syrian auxiliary units on the Danube frontier of the Roman Empire Centre of Roman Military Studies 6 2012 ISBN 978 606 543 206 2 Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMapWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Comagena Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Lage des Kastells auf Vici org Der romische Limes in Osterreich Animationsfilm der Romische Limes im Tullnerfeld Tullner Romermuseum Osterreichischer Stadteatlas Geschichte der Stadt TullnAnmerkungen Bearbeiten Georg Fleischmann Das romische Tulln Comagena Dissertation Universitat Wien 2003 S 244 ff Kurt Genser Der osterreichische Donaulimes in der Romerzeit Ein Forschungsbericht In Der romische Limes in Osterreich 33 1986 S 357 Kurt Genser Der osterreichische Donaulimes in der Romerzeit Ein Forschungsbericht In Der romische Limes in Osterreich 33 1986 S 370 Tabula Peutingeriana IV 1 Itinerarium Antonini 234 1 Itinerarium Antonini 248 3 Notitia dignitatum Occidentis 5 110 260 Occidentis 7 59 a b Notitia dignitatum Occidentis 34 36 a b Notitia dignitatum Occidentis 34 42 Vita Sancti Severini 1 3 3 1 33 1 CIL 3 5650 AE 2003 1319 Herwig Friesinger Fritz Krinzinger Hrsg Der romische Limes in Osterreich Fuhrer zu den archaologischen Denkmalern Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2002 ISBN 3 7001 2618 2 S 226 ff Manfred Kandler Hermann Vetters Hrsg Der romische Limes in Osterreich Ein Fuhrer Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1989 ISBN 3 7001 0785 4 S 157 A Kerschbaumer Geschichte der Stadt Tulln Krems 1902 S 29 mit Anm 2 3 Erich Polaschek Tulln in romischer Zeit In Heimat Kalender des Tullner Bezirkes Tulln 1952 S 116 Hannsjorg Ubl Das Limesmuseum in Tullner Museen im Minoritenkloster Katalog der Schausammlung Tulln 1996 S 115 und 117 Hannsjorg Ubl Die Skulpturen des Stadtgebietes von Aelium Cetium CSIR Osterreich I 6 Wien 1979 S 63 64 u S 70 71 A Dungel Romische Funde in Tulln und Umgebung In Mittheilungen der k k Centralcommission 16 1871 CVII ff M A Niegl Die archaologische Erforschung der Romerzeit in Osterreich Denkschriften der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Philologisch historische Klasse 141 Wien 1980 J Oehler Die Romer in Niederosterreich in 21 Jahresbericht des Madchen Obergymnasiums Wien VI Rahlgasse 4 1912 13 S 3 ff Otto Biack Geschichte der Stadt Tulln 1982 S 46 47 Manfred Kandler Hermann Vetters Hrsg Der romische Limes in Osterreich Ein Fuhrer Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1989 ISBN 3 7001 0785 4 S 159 160 Hannsjorg Ubl Die neuen Meilensteine und die norische Limesstrasse In Fundberichte aus Osterreich 37 1998 S 183 188 Erich Polaschek Tulln in romischer Zeit In Heimatkalender des Tullner Bezirkes Tulln 1952 S 108 ff Heinrich Zabehlicky Die spatantiken und volkerwanderungszeitlichen Korpergraber aus den norischen Teil Niederosterreichs Dissertation Wien 1976 S 224 228 229 431 Otto Biack A Kerschbaumer Geschichte der Stadt Tulln 1966 S 191 192 Otto Biack Geschichte der Stadt Tulln 1982 S 208 209 Gertrud Pascher Romische Siedlungen und Strassen im Limesgebiet zwischen Enns und Leitha Der romische Limes in Osterreich Band 19 Rohrer Wien 1949 S 154 155 Otto Biack Tulln In Fundberichte aus Osterreich 5 1946 1950 S 114 178 234 235 Otto Biack Tulln In Fundberichte aus Osterreich 7 1956 1960 S 112 Otto Biack Tulln In Fundberichte aus Osterreich 8 1961 1965 S 103 Otto Biack Romische Funde im Tullner Bezirk In Heimatkalender des Tullner Bezirkes Tulln 1952 S 122 ff Otto Biack Geschichte der Stadt Tulln 1982 S 47 Robert Gobl Romischer Munzhort Tulln 1966 In Numismatische Zeitschrift 83 1969 S 56 57 Otto Biack Herma Stiglitz Thaller Tulln In Fundberichte aus Osterreich 6 1951 1955 S 101 Herma Stiglitz Thaller Tulln In Fundberichte aus Osterreich 8 1961 1965 S 103 Georg Fleischmann Das romische Tulln Comagena Dissertation Universitat Wien 2003 S 209 ff CIL 17 04 01 00076 Herma Stiglitz Thaller Tulln In Fundberichte aus Osterreich 9 1966 1970 S 139 140 Hannsjorg Ubl Tulln In Fundberichte aus Osterreich 9 1966 1970 S 289 Hannsjorg Ubl Tulln In Fundberichte aus Osterreich 13 1974 S 163 164 Hannsjorg Ubl Tulln In Fundberichte aus Osterreich 15 1976 S 277 278 J Kostlbauer Tulln In Fundberichte aus Osterreich 17 1978 S 359 A Kabiersch Die Romer in Tulln In Kulturberichte Niederosterreich September 1980 S 1 ff Hannsjorg Ubl Lagergrabung Comagena Tulln In PAR 30 1980 S 22 23 Hannsjorg Ubl Tulln In Fundberichte aus Osterreich 19 1980 S 549 550 Hannsjorg Ubl Die Freilegung der porta principalis dextra des Alenlagers Comagena Tulln In Mitteilungen der Gesellschaft der Freunde Carnuntums 2 1981 S 24 ff Hannsjorg Ubl in Peter Scherrer Hrsg Akten des 3 Osterreichischen Archaologentages Innsbruck 3 5 April 1987 1989 S 89 Georg Fleischmann Das romische Tulln Comagena Dissertation Universitat Wien 2003 S 194 ff a b Herwig Friesinger Fritz Krinzinger Hrsg Der romische Limes in Osterreich Fuhrer zu den archaologischen Denkmalern Verlag der Osterr Akademie der Wissenschaften Wien 2002 ISBN 3 7001 2618 2 S 228 Fundberichte aus Osterreich 39 2000 S 35 36 a b Homepage des Bundesdenkmalamt Denkmal des Monats 2000 November http www bda at text 136 1005 5528 in der Fassung vom 25 August 2009 R Dragan Archaologische Untersuchungen in Tulln Landgasse 5 In Fundberichte aus Osterreich 42 2003 S 503 510 W Breibert Th Kreitner O Schmitzberger U Zimmermann Romische Graberstrasse und mittelalterliches Handwerkerviertel am Ufer der Donau Vorbericht uber die archaologischen Untersuchungen 2005 06 in der Schiessstattgasse in Tulln In Fundberichte in Osterreich 45 2006 S 590 620 Martin Krenn in Fundberichte aus Osterreich 46 2007 S 36 Hannsjorg Ubl Lagergrabung Comagena Tulln In Pro Austria Romana 30 1980 S 23 Hannsjorg Ubl Tulln Zeiselmauer Klosterneuburg Neue Forschungsergebnisse zu drei Hilfstruppenlagern im norisch pannonischen Grenzbereich des osterreichischen Limesabschnitt In Romisches Osterreich 13 14 1985 86 S 295 296 Hannsjorg Ubl Lagergrabung Comagena Tulln In Pro Austria Romana 30 1980 S 22 23 Hannsjorg Ubl Die Freilegung der porta principalis dextra des Alenlagers Comagena Tulln in Mitteilungen der Gesellschaft der Freunde Carnuntums 2 1981 S 23 Wolfgang Pietsch Eine Typologie der Lager und Kastellturme am norischen und pannonischen Limes Dissertation Wien 1993 S 22 23 Manfred Kandler Hermann Vetters Hrsg Der romische Limes in Osterreich Ein Fuhrer Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1989 ISBN 3 7001 0785 4 S 158 Georg Fleischmann Das romische Tulln Comagena Dissertation Universitat Wien 2003 S 242 Barbara Wewerka u a Tullner Stadtarchaologie II Neue Ergebnisse zur Stadtarchaologie in Tulln Grabungen des Vereins ASINOE der Jahre 1991 1997 Mitteilungen des Heimatkundlichen Arbeitskreises fur die Stadt und den Bezirk Tulln 11 Heimatkundlicher Arbeitskreis fur die Stadt und den Bezirk Tulln Tulln 1997 S 29 30 Margit Bachner u a Kerschbaumergasse In Barbara Wewerka u a Tullner Stadtarchaologie II Neue Ergebnisse zur Stadtarchaologie in Tulln Grabungen des Vereins ASINOE der Jahre 1991 1997 Mitteilungen des Heimatkundlichen Arbeitskreises fur die Stadt und den Bezirk Tulln 11 Heimatkundlicher Arbeitskreis fur die Stadt und den Bezirk Tulln Tulln 1997 S 24 25 Hannsjorg Ubl Tulln Comagena In Herwig Friesinger Fritz Krinzinger Hrsg Der romische Limes in Osterreich Fuhrer zu den archaologischen Denkmalern Verlag der Osterr Akademie der Wissenschaften Wien 2002 ISBN 3 7001 2618 2 S 228 Georg Fleischmann Das romische Tulln Comagena Dissertation Universitat Wien 2003 S 234 Wolfgang Pietsch Eine Typologie der Lager und Kastellturme am norischen und pannonischen Limes Dissertation Wien 1993 S 177 Hannsjorg Ubl Tulln Zeiselmauer Klosterneuburg Neue Forschungsergebnisse zu drei Hilfstruppenlagern im norisch pannonischen Grenzbereich des osterreichischen Limesabschnittes In Romisches Osterreich 13 14 1985 1986 S 293 322 Hannsjorg Ubl Die Freilegung derporta principalis dextrades Alenlagers Comagena Tulln in Mitteilungen der Gesellschaft der Freunde Carnuntums 2 1981 S 24 ff M Neubauer Die Begrenzung des romischen Lagers Comagena in Tulln In Heimatkundlicher Arbeitskreis fur die Stadt und den Bezirk Tulln Mitteilungen 6 Oktober 1989 S 6 Georg Fleischmann Das romische Tulln Comagena Dissertation Universitat Wien 2003 S 235 236 H Winterleitner Rettungsgrabung in der Sporthauptschule Tulln in Fundberichte aus Osterreich 30 1991 S 48 ff Martin Krenn u a Archaologische Untersuchungen im Bereich der Sporthauptschule Tulln NO In Fundberichte aus Osterreich 32 1993 S 171 ff Martin Krenn et al Hauptschule Wienerstrasse Sporthauptschule in Tullner Stadtarchaologie II Neue Ergebnisse zur Stadtarchaologie in Tulln Grabungen des Vereins ASINOE der Jahre 1991 1997 in Mitteilungen des Heimatkundlichen Arbeitskreises fur die Stadt und den Bezirk Tulln 11 1997 S 12 23 Margit Bachner et al Kerschbaumergasse in Tullner Stadtarchaologie II Neue Ergebnisse zur Stadtarchaologie in Tulln Grabungen des Vereins ASINOE der Jahre 1991 1997 in Mitteilungen des Heimatkundlichen Arbeitskreises fur die Stadt und den Bezirk Tulln 11 1997 S 24 28 J Kostlbauer Tulln in Fundberichte aus Osterreich 17 197 8 S 359 Barbara Wewerka Die Ausgrabungsarbeiten in Tulln Landgasse in Fundberichte aus Osterreich 31 1992 S 116 ff Norbert Hirsch Die Grabung Tulln Landgasse 1994 95 in Fundberichte aus Osterreich 34 1995 S 385 ff Barbara Wewerka et al Landgasse Grabung 1991 92 und 1994 95 in Barbara Wewerka u a Tullner Stadtarchaologie II Neue Ergebnisse zur Stadtarchaologie in Tulln Grabungen des Vereins ASINOE der Jahre 1991 1997 Mitteilungen des Heimatkundlichen Arbeitskreises fur die Stadt und den Bezirk Tulln 11 Heimatkundlicher Arbeitskreis fur die Stadt und den Bezirk Tulln Tulln 1997 S 29 37 Ubl 1989 S 89 Georg Fleischmann Das romische Tulln Comagena Dissertation Universitat Wien 2003 S 214 ff Herma Stiglitz Das romische Donaukastell Zwentendorf in Niederosterreich die Ausgrabungen 1953 1962 In Der romische Limes in Osterreich 26 1975 S 69 Anm 43 G Mossler Tulln in Fundberichte aus Osterreich 8 1961 1965 S 103 Georg Fleischmann Das romische Tulln Comagena Dissertation Universitat Wien 2003 S 191 ff H Hubl Bericht uber die archaologischen Untersuchungen im Hofe der Hauptschule II III in Tulln im Oktober 1989 In Heimatkundlicher Arbeitskreis fur die Stadt und den Bezirk Tulln Mitteilungen 7 Februar 1990 S 2 4 Erik Szameit Der spatromische Facherturm von Tulln In Tullner Museen im Minoritenkloster Katalog der Schausammlung Tulln 1996 S 191 196 Der romische Limes in Osterreich Hannsjorg Ubl 2005 S 110 Tentea 2012 Erich Polaschek Zwei Steindenkmaler in Tulln bei Wien in Jahreshefte des Osterreichischen Archaologischen Instituts 39 1952 Beiblatt S 69 ff Erich Polaschek Tulln in romischer Zeit In Heimatkalender des Tullner Bezirkes Tulln 1952 S 113 Hannsjorg Ubl 2005 S 110 AE 2003 01319 Homepage Bundesdenkmalamt Bauinschrift aus dem romischen Reiterlager Comagena Niederosterreich Tulln Erich Polaschek Tulln in romischer Zeit In Heimatkalender des Tullner Bezirkes Tulln 1952 S 108 ff Erich Polaschek Tulln in romischer Zeit in Heimatkalender des Tullner Bezirkes Tulln 1952 S 115 Eugippius Vita Sancti Severini Kapitel 1 3 33 F Lotter 2003 S 113 Barbara Wewerka u a Tullner Stadtarchaologie II Neue Ergebnisse zur Stadtarchaologie in Tulln Grabungen des Vereins ASINOE der Jahre 1991 1997 Mitteilungen des Heimatkundlichen Arbeitskreises fur die Stadt und den Bezirk Tulln 11 Heimatkundlicher Arbeitskreis fur die Stadt und den Bezirk Tulln Tulln 1997 S 101 102 Barbara Wewerka u a Tullner Stadtarchaologie II Neue Ergebnisse zur Stadtarchaologie in Tulln Grabungen des Vereins ASINOE der Jahre 1991 1997 Mitteilungen des Heimatkundlichen Arbeitskreises fur die Stadt und den Bezirk Tulln 11 Heimatkundlicher Arbeitskreis fur die Stadt und den Bezirk Tulln Tulln 1997 S 82 83 Barbara Wewerka u a Tullner Stadtarchaologie II Neue Ergebnisse zur Stadtarchaologie in Tulln Grabungen des Vereins ASINOE der Jahre 1991 1997 Mitteilungen des Heimatkundlichen Arbeitskreises fur die Stadt und den Bezirk Tulln 11 Heimatkundlicher Arbeitskreis fur die Stadt und den Bezirk Tulln Tulln 1997 S 50 54 Barbara Wewerka u a Tullner Stadtarchaologie II Neue Ergebnisse zur Stadtarchaologie in Tulln Grabungen des Vereins ASINOE der Jahre 1991 1997 Mitteilungen des Heimatkundlichen Arbeitskreises fur die Stadt und den Bezirk Tulln 11 Heimatkundlicher Arbeitskreis fur die Stadt und den Bezirk Tulln Tulln 1997 S 86 ff Barbara Wewerka u a Tullner Stadtarchaologie II Neue Ergebnisse zur Stadtarchaologie in Tulln Grabungen des Vereins ASINOE der Jahre 1991 1997 Mitteilungen des Heimatkundlichen Arbeitskreises fur die Stadt und den Bezirk Tulln 11 Heimatkundlicher Arbeitskreis fur die Stadt und den Bezirk Tulln Tulln 1997 S 55 Martin Krenn in Fundberichte aus Osterreich 46 2007 S 34 35 Norbert Hirsch in Fundberichte aus Osterreich 41 2002 S 388 ff Martin Krenn in Fundberichte aus Osterreich 46 2007 S 35 36 http www bda at events 3 5905 Otto Biack Geschichte der Stadt Tulln 1982 S 47 Scholz et al Stadtarchaologie Vom antiken Comagenis zum heutigen Tulln In Archaologie Osterreichs 18 2 2007 S 4 18 Richard Hubl Romisches Tulln Das antike Comagenis Heimatkundlicher Arbeitskreis fur die Stadt und den Bezirk Tulln Tulln 2004 Scholz et al Stadtarchaologie Vom antiken Comagenis zum heutigen Tulln In Archaologie Osterreichs 18 2 2007 S 6 7 Martin Krenn in Fundberichte aus Osterreich 46 2007 S 34 Scholz u a Stadtarchaologie Vom antiken Comagenis zum heutigen Tulln In Archaologie Osterreichs 18 2 2007 S 6 ff a b Martin Krenn in Fundberichte aus Osterreich 46 2007 S 41 Zwolf Tafel Gesetz bei Cicero de legibus 2 23 58 Wolfgang Breibert Romische Graberstrasse und mittelalterliches Handwerksviertel am Ufer der Donau Vorbericht uber die archaologischen Untersuchungen 2005 06 in der Schiessstattgasse in Tulln In Fundberichte aus Osterreich 45 2006 S 590 ff in Fundberichte aus Osterreich 46 2007 S 34 Peter Trebsche in Fundberichte aus Osterreich 45 2006 S 39 Herwig Friesinger Fritz Krinzinger Hrsg Der romische Limes in Osterreich Fuhrer zu den archaologischen Denkmalern Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2002 ISBN 3 7001 2618 2 S 229 Barbara Wewerka u a Tullner Stadtarchaologie II Neue Ergebnisse zur Stadtarchaologie in Tulln Grabungen des Vereins ASINOE der Jahre 1991 1997 Mitteilungen des Heimatkundlichen Arbeitskreises fur die Stadt und den Bezirk Tulln 11 Heimatkundlicher Arbeitskreis fur die Stadt und den Bezirk Tulln Tulln 1997 S 55 ff und S 102 a b Gertrud Pascher Romische Siedlungen und Strassen im Limesgebiet zwischen Enns und Leitha Der romische Limes in Osterreich Band 19 Rohrer Wien 1949 S CIL 3 13534 CIL 17 04 01 00076 Herma Stiglitz in Fundberichte aus Osterreich 9 1966 1970 S 139 140 Hannsjorg Ubl Die neuen Meilensteine und die norische Limesstrasse In Fundberichte aus Osterreich 37 1998 S 186 CIL 17 04 01 00077 CIL 17 04 01 00078 Barbara Wewerka u a Tullner Stadtarchaologie II Neue Ergebnisse zur Stadtarchaologie in Tulln Grabungen des Vereins ASINOE der Jahre 1991 1997 Mitteilungen des Heimatkundlichen Arbeitskreises fur die Stadt und den Bezirk Tulln 11 Heimatkundlicher Arbeitskreis fur die Stadt und den Bezirk Tulln Tulln 1997 S 101 102 Kastelle des Norischen Limes Kastell Boiotro Kastell Boiodurum Burgus Passau Haibach Burgus Oberranna Kleinkastell Schlogen Kastell Eferding Burgus Hirschleitengraben Kastell Lentia Legionslager Lauriacum Legionslager Albing Kastell St Pantaleon Stein Kastell Wallsee Kastell Mauer bei Amstetten Wachturme Ybbs Kastell Arelape Kastell Melk Limesturme in der Wachau Kastell Favianis Burgus Hollenburg Kastell Traismauer Kastell Zwentendorf Kastell Comagena Kastell Zeiselmauer Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Comagena amp oldid 239116636