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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Licinius Begriffsklarung aufgefuhrt Licinius vollstandiger Name Licinianus Licinius als Adoptivsohn Diocletians Valerius Licinianus Licinius um 265 325 war von 308 bis 324 romischer Kaiser Munzportrat des Licinius Inhaltsverzeichnis 1 Herrschaft 2 Historische Einordnung 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenHerrschaft BearbeitenLicinius wurde im Jahr 308 von Diokletian zunachst zum Augustus im Westen ernannt um ein Gegengewicht zu den Thronanspruchen von Konstantin I und Maxentius zu schaffen Ab 313 herrschte er nach dem Tod von Maximinus Daia uber den gesamten Osten des Reiches bis er im Jahr 324 von Konstantin I geschlagen und abgesetzt wurde Licinius war angeblich bauerlicher Herkunft seine Familie stammte aus Dakien Er wurde um 265 geboren 1 und diente als Offizier im romischen Heer Er begleitete 297 seinen Freund den Caesar Galerius auf dessen Feldzug gegen das Sassanidenreich siehe Romisch Persische Kriege Der Feldzug verlief erfolgreich die Sassaniden mussten 298 im Frieden von Nisibis mehrere Provinzen ostlich des Tigris an die Romer abtreten Auf den Abtritt des Kaisers Diokletian 305 folgte eine Zeit des Machtkampfes in dem das von Diokletian geschaffene System der Tetrarchie Viererherrschaft unterging siehe Auflosung der romischen Tetrarchie Nachdem Kampagnen des Westkaisers Severus und des mittlerweile zum senior Augustus avancierten Galerius gegen den Usurpator Maxentius diesen nicht zum Einlenken gebracht hatten begab sich Licinius 307 als Botschafter nach Rom wo Maxentius residierte Auch er scheiterte jedoch da sich Maxentius nicht der Autoritat des Galerius beugen wollte Nach dem Tod des Severus der von Maxentius gefangen genommen worden war wurde Licinius im November 308 auf der Kaiserkonferenz von Carnuntum zum Augustus des Westens ernannt und mit der Herrschaft uber Thrakien Illyrien und Pannonien betraut Er gab den Kampf gegen Maxentius auf und wandte sich stattdessen gegen die Sarmaten die er noch vor 310 besiegte Nach dem Tod des Galerius im Mai 311 teilte Licinius sich die ostliche Reichshalfte zunachst mit Maximinus Daia Der Balkan und die Donauprovinzen wurden von Licinius selbst verwaltet die Gebiete ostlich des Hellesponts und des Bosporus Kleinasien Syrien Agypten fielen an Maximinus Daia Im Marz 313 heiratete Licinius in Mediolanum Mailand Constantia eine Halbschwester Konstantins des Grossen mit dem er ein strategisches Bundnis einging In Mailand schlossen beide Kaiser auch die sogenannte Mailander Vereinbarung oft nicht korrekt als Toleranzedikt bezeichnet Damit wurde den Christen ebenso wie allen anderen Religionen im ganzen Reich Kultfreiheit zugesichert Am 30 April besiegte er bei Herakleia Pontike seinen Mitkaiser und Rivalen Maximinus Daia und brachte so den gesamten Osten des Reiches unter seine Kontrolle Im Westen regierte sein Schwager Konstantin der Ende 312 seinen Rivalen Maxentius besiegt hatte Konstantin und Licinius zerstritten sich als Konstantin seinen Schwager Bassianus eigenmachtig zum Mitregenten uber Italien einsetzen wollte und in diesem Zusammenhang Anspruch auf von Licinius regierte Gebiete erhob in die er seine Truppen einmarschieren liess Als seine Aktivitaten bekannt wurden entbrannte ein Burgerkrieg in dem Licinius zweimal schwer geschlagen wurde zum einen bei Cibalae in Pannonien am 8 Oktober 314 oder 316 zum anderen auf der Ebene von Mardia in Thrakien Da es Licinius dennoch gelang sich in eine gunstige Verteidigungsposition zu bringen musste sich Konstantin dessen Heer ebenfalls schwere Verluste erlitten hatte zunachst auf Verhandlungen einlassen Der Friedensschluss im folgenden Dezember beliess Licinius Kleinasien Syrien und Agypten er musste aber bis auf Thrakien alle europaischen Gebiete an Konstantin abgeben nbsp Goldmultiplum des Licinius mit seinem SohnIm Jahr 324 erklarte Konstantin ihm erneut den Krieg diesmal aufgrund des fortgeschrittenen Alters und der unpopularen Sitten seines Kollegen Er schlug Licinius Armee am 3 Juli bei Adrianopel worauf sich dieser nach Byzantion zuruckziehen musste Die Niederlage seiner Flotte gegen Crispus Konstantins altesten Sohn fuhrte zu seinem Ruckzug nach Bithynien In der entscheidenden Schlacht von Chrysopolis am 18 September 324 wurde Licinius der kurz zuvor Martinianus zu seinem Mitkaiser Augustus ernannt hatte endgultig besiegt Licinius und sein Sohn der seit 317 den Caesartitel fuhrte wurden in Thessaloniki interniert Konstantin verpflichtete sich eidlich sie zu schonen doch er hielt sich nicht lange an diesen Schwur Licinius wurde bereits im folgenden Jahr aufgrund einer angeblichen hochverraterischen Korrespondenz mit barbarischen Volkern hingerichtet sein Sohn Licinius II 315 326 starb etwas spater Historische Einordnung BearbeitenIn den Quellen aus konstantinischer Zeit wird Licinius selbstverstandlich eher negativ dargestellt Bei Lactantius der sein Werk vor dem Endkampf mit Konstantin verfasste wird Licinius allerdings durchaus positiv dargestellt Er betrieb zunachst eine tolerante Religionspolitik als es spater zum Konflikt mit Konstantin kam und sich offenbar viele Bischofe auf dessen Seite stellten griff Licinius aber mindestens teilweise zu harten Massnahmen wenngleich sich in den pro konstantinischen Quellen so vor allem Eusebius von Caesarea in der Vita Constantini fraglos ubertriebene Schilderungen finden Dass Licinius wirklich ein Christenverfolger war wird in der modernen Forschung durchaus bezweifelt 2 Der Konflikt mit Konstantin hatte primar machtpolitische Ursachen wahrend Licinius noch der Tradition des Mehrkaisertums verpflichtet war strebte Konstantin nach der Alleinherrschaft im Imperium Literatur BearbeitenBruno Bleckmann Licinius In Reallexikon fur Antike und Christentum Band 23 Hiersemann Stuttgart 2010 ISBN 978 3 7772 1013 1 Sp 137 147 Heinrich Chantraine Die Erhebung des Licinius zum Augustus In Hermes Band 110 1982 S 477 487 Heinrich Chantraine Licinius 308 324 In Manfred Clauss Hrsg Die romischen Kaiser 55 historische Portraits von Caesar bis Iustinian 3 Auflage C H Beck Munchen 2005 ISBN 3 406 47288 5 S 305 311 Alexander Demandt Die Spatantike Romische Geschichte von Diocletian bis Justinian 284 565 n Chr Handbuch der Altertumswissenschaft 3 Abteilung 6 Teil 2 Auflage C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 55993 8 S 79 82 86 89 Heribert Feld Der Kaiser Licinius Dissertation Universitat Saarbrucken 1960 David S Potter The Roman Empire at Bay AD 180 395 Routledge London u a 2004 ISBN 0 415 10058 5 S 344 380 Otto Seeck Licinius 31a In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band XIII 1 Stuttgart 1926 Sp 222 231 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Licinius Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienAnmerkungen Bearbeiten Die Epitome de Caesaribus 41 8 uberliefert Licinius sei zum Zeitpunkt seines Todes 325 etwa 60 Jahre alt gewesen er muss demnach um 265 geboren worden sein Anders etwa Seeck in Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft Band XIII 1 Sp 222 der aus einer Bemerkung bei Eusebius Historia ecclesiastica 10 8 13 in der Licinius als im hochsten Alter stehend beschrieben wird auf ein Geburtsdatum um 250 schliesst Vgl etwa Bruno Bleckmann Konstantin der Grosse 2 Auflage Reinbek 2003 S 79ff VorgangerAmtNachfolgerSeverus und GaleriusRomischer Kaiser 308 324Konstantin I Normdaten Person GND 102397287 lobid OGND AKS LCCN no2007122068 VIAF 305416903 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME LiciniusALTERNATIVNAMEN Licinius Licinianus Licinius Valerius LicinianusKURZBESCHREIBUNG romischer Kaiser 308 324 GEBURTSDATUM um 265STERBEDATUM 325 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Licinius amp oldid 235559570