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Das Kastell Klosterneuburg war ein Militarlager in der romischen Festungskette des Limes Pannonicus Es gehorte zum westlichen Teil des pannonischen Limes in dem es wiederum das am weitesten im Westen gelegene Lager war Seine Reste befinden sich in der heutigen Gemeinde Klosterneuburg im Bezirk Tulln des osterreichischen Bundeslandes Niederosterreich Das Bodendenkmal ist seit 2021 Bestandteil des zum UNESCO Weltkulturerbe erhobenen Donaulimes Kastell KlosterneuburgAlternativname a Quadriburgium b Arrianis Limes OberpannonienAbschnitt Strecke 2Datierung Belegung spatflavisch bis 5 Jahrhundert n ChrTyp a Kohortenkastell b AlenkastellEinheit a Cohors I Montanorumb Cohors II Batavorumc Cohors I Aelia Severiana sagittariorumd Equites promoti e Gens Marcomannorum Grosse circa 2 2 ha Breite 110 mBauweise a Holz Erde Kastellb Steinkastell quadratische Anlage mit abgerundeten Ecken umgeben von zwei Spitzgraben umfangreiche Adaptierungen in der SpatantikeErhaltungszustand oberirdisch nicht mehr sichtbares BodendenkmalOrt KlosterneuburgGeographische Lage 48 18 18 N 16 19 30 O 48 305 16 325 hfVorhergehend Kastell Zeiselmauer westlich Anschliessend Legionslager Vindobona ostlich In seiner Fruhzeit diente das Kastell als Kohortenlager der Hilfstruppen Auxilia und ab dem 2 Jahrhundert n Chr Stutzpunkt einer Reitereinheit Sein tatsachlicher antiker Name war mangels Quellen bis vor kurzem unbekannt Das Lagerareal ist heute fast vollstandig durch das Stift Klosterneuburg und Wohngebaude der Altstadt uberbaut Die Festungsanlage durchlief mehrere Umbauphasen und wurde vom 1 bis ins spate 5 Jahrhundert genutzt Aufgabe der Besatzung war es einen Donauubergang und die Limesstrasse von Vindobona nach Lauriacum zu uberwachen Im Umfeld des Kastells wurden noch eine Zivilsiedlung vicus und ein Graberfeld entdeckt Im vorliegenden Artikel werden ausser dem Kastell auch zwei bei Maria Gugging und bei Greifenstein vermutete Wachturme behandelt Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Name 3 Forschungsgeschichte 3 1 18 und 19 Jahrhundert 3 2 20 Jahrhundert 3 3 21 Jahrhundert 4 Entwicklung 5 Kastell 5 1 Baugeschichte 5 1 1 Holz Erde Periode 5 1 2 Steinperiode I 5 1 3 Steinperiode II 5 2 Turme 5 3 Kastellbad 5 3 1 Befund 5 3 2 Gebaude A 5 3 3 Gebaude B 5 3 4 Baumaterial 5 3 5 Bauphasen 5 4 Garnison 6 Vicus 7 Bevolkerung 8 Graberfelder 9 Limesverlauf zwischen Kastell Klosterneuburg und Legionslager Vindobona 10 Denkmalschutz und Fundverbleib 11 Siehe auch 12 Literatur 13 Weblinks 14 AnmerkungenLage Bearbeiten nbsp Blick auf Klosterneuburg Oberstadt aufgenommen vom LeopoldsbergDie Stadt Klosterneuburg befindet sich rund 13 Kilometer westlich der Bundeshauptstadt Wien am rechten Ufer der Donau oberhalb des Donaudurchbruches zwischen Leopoldsberg und Bisamberg Im Norden und Osten wird sie von den Auwaldern der Donau begrenzt Im Suden und Westen schliessen sich die Auslaufer der Berghange des Wienerwaldes an Leopoldsberg Kahlenberg Buchberg Eichberg und Freiberg nbsp Das unter Kaiser Titus am 13 Juni 80 n Chr ausgestellte Militardiplom aus KlosterneuburgDas Kastell wurde vor seiner Aufdeckung an den unterschiedlichsten Orten vermutet wie zum Beispiel bei Stockerau das allerdings am linken Ufer der Donau liegt Joseph Aschbach und Friedrich von Kenner glaubten es sei mit Zeiselmauer identisch Fur Maximilian Fischer hingegen erschien die Lage in der Oberstadt fur militarische Zwecke und als ortliche Handelsstation fur die Stamme jenseits der Donau ausserordentlich gut geeignet Friedrich von Kenner kam schliesslich nicht zuletzt auf Grund der Auffindung eines Militardiploms aus der Zeit des Kaisers Titus zur Uberzeugung dass eben am Fundort ein kleines Standlager der cohors I Montanorum sich befand welches unter dem Oberbefehle des pannonischen Legaten stand Da sich die Funde in diesem Bereich immer mehr hauften nahm fur Karl Drexler die Richtung des cardo gegen die heutige Bergstrasse zu wahrend sich der decumanus von dem Hohlweg bei der Gertrudskirche gegen die Hundskehle zu erstreckte Auch Eduard Nowotny vermutete es schon immer in der Oberstadt und versuchte 1925 aus dem Katasterplan des Klosters Ruckschlusse auf den Grundriss des Kastells zu ziehen Fur ihn war es unwahrscheinlich dass sich das Kastell in der Unterstadt befinden sollte Nowotny steckte daher in der Oberstadt eine Kastellflache ab fur die er sich jene von Eferding OO als Vorbild nahm Nordwestfront Stiftskellergarten Nordostseite Stiftskirche Sudostfront Oberer Hauptplatz bei der Hauserfront im NO Sudwestseite Leopoldgasse und Fortsetzung bis zur Hundskehle Mit diesen Abmessungen kam Nowotny auf eine Flache von 540 x 640 romische Fuss die der von Eferding sehr nahekam Sie entsprach auch jener im bayerischen Weissenburg dessen Kastell ebenfalls fur eine cohors milliaria equitata 1000 Mann starke teilberittene Einheit ausgelegt war Heute weiss man dass das Kastell unter dem altesten Teil der Stadt liegt dem Klosterareal in der Oberstadt eine Felsterrasse zwischen dem Donauufer und dem Fusse des Buchberges Diese wird nordlich noch durch den Kierlingbach und sudlich durch den Weidlingbach begrenzt Die einst aus sudlicher Richtung von Vindobona heraufkommende Limesstrasse durchquerte das Lager nicht sondern lief direkt am Buchberg vorbei Anschliessend bog sie westlich ins Kierlingtal ab und fuhrte von dort weiter nach Noricum Im Kierlingtal verlief wahrscheinlich auch die Provinzgrenze zwischen Pannonien und Noricum Moglicherweise lag sie westlich des heutigen Maria Gugging siehe weiter unten Auf Grund der vor Ort gefundenen Ziegelstempel steht fest dass dieses Kastell zum Verwaltungsbereich der Provinz Pannonien gehorte Name Bearbeiten nbsp Fragment einer Tegula mit scheibenformigen Stempel aus Klosterneuburg LIIG XIIIIG MVI das E als II geliefert von der legio XIIII GMV 101 114 n Chr In schriftlichen antiken Quellen gibt es keine prazisen Hinweise auf den antiken Namen Klosterneuburgs Auch spatere Untersuchungen konnten die unterschiedlichen Auffassungen uber den antiken Namen von Klosterneuburg auf keinen gemeinsamen Nenner bringen Wahrend hinsichtlich der Zugehorigkeit von Klosterneuburg zur Provinz Pannonien keine Zweifel mehr zu bestehen scheinen blieb sein romischer Name bis vor kurzem umstritten Vorgeschlagen werden u a die Namen Asturis Cannabiaca Quadriburgium oder Arrianis wobei in jungster Zeit Arrianis der Vorzug gegeben wird 1 2 3 Versuchte man zunachst noch das Kastell mit der in der Tabula Peutingeriana erwahnten Poststation Citium nahe Tulln gleichzusetzen 4 identifizierte man seit Theodor Mommsen das antike Klosterneuburg mit Asturis Dieser Name stammt wahrscheinlich von einer romischen Heeresabteilung die in der an der spanischen Nordkuste gelegenen Region Asturien aufgestellt wurde Nachdem auch Wilhelm Kubitschek Klosterneuburg als angeblich Astura verlautbart hatte war es neben Herma Stiglitz und Hannsjorg Ubl vor allem Eduard Zenker der sich sehr akribisch mit der Namensfrage des antiken Klosterneuburg auseinandergesetzt hat 5 Forschungsgeschichte Bearbeiten nbsp Zeichnung des Klosterneuburger Munzschatzes von 1736 nach Benedikt Prill18 und 19 Jahrhundert BearbeitenDie ersten Berichte uber romische Funde aus Klosterneuburg stammen laut Maximilian Fischer von Benedict Prill Dieser vermerkte unter anderem dass 1736 beim Bau des barocken Neustiftes als man die alte Kanzlei samt ihrem Briefturm abtrug ein Gefass mit romischen Silbermunzen aus der Zeit von Gaius Iulius Caesar bis Kaiser Decius entdeckt worden war Beim Bau der sogenannten Alten Kaserne Anfang des 19 Jahrhunderts wurden erneut Munzfunde gemacht Auch wurden vermutlich Graber bei diesen Baumassnahmen aufgedeckt Im Jahr 1834 kamen beim Umbau des Stiftshofes drei mit Inschriften versehene Steine zum Vorschein 6 Nach der Kopie durch Maximilian Fischer wurden sie wieder vermauert Eine grosse Anzahl von Funden erbrachte dann wieder der Ausbau des sogenannten ernestinischen Traktes in den Jahren 1834 1842 Hier wurden zahlreiche spatantike Ziegelstempel der OFARN Gruppe 7 mit der Aufschrift OFARNVRSICINIMG 8 geborgen Stempel des Magister figlinarum Ursicinus wurden bis in die pannonische Provinz Valeria verschifft und wurden dort nicht nur an dem nie vollendeten Kastell God Bocsaujtelep sondern auch an Landeburgi wie Dunakeszi gefunden 9 Die OFARN Stempel lassen sich in die Zeit der Herrschaft der Kaiser Constantius II 337 361 und Valentinian I 364 375 datieren Da sich die Stempelabkurzungen AR ARN bzw ARAN einstweilen jedoch nicht eindeutig erklaren lassen bleiben die bisherigen Ubersetzungsvorschlage spekulativ 10 Vom selben Areal stammt auch eine Votivara Weiheinschrift fur Gotter des Quintus Attius 11 und eine Tafel mit der Inschrift Q Aelii Valentis opus 12 Zusatzlich konnten romerzeitliche Mauer und Ziegelreste beobachtet werden Einer der interessantesten romischen Funde gelang jedoch am 23 Juli 1838 Aus dem Schutt der Fundamentierungsarbeiten hinter der Hauptapsis der Stiftskirche konnten einige Bronzefragmente ausgelesen werden Sie wurden von E Stoy wieder zusammengefugt und entpuppten sich als romische Entlassungsurkunde Militardiplom aus der Zeit des Titus 13 Juni 80 n Chr 13 nbsp Kopie einer 1834 an der Ostflanke des Stiftes entdeckten Weiheinschrift20 Jahrhundert Bearbeiten Diese immer wieder auftretenden romischen Funde veranlassten vor allem Manner aus dem Kreis der Wiener Altertumsforschung in Klosterneuburg aktiv zu werden Hier sind vor allem Friedrich von Kenner Wilhelm Kubitschek und Emil Polaschek zu nennen Nach ihren Berichten wurden bei der Erweiterung des Stiftskellers 1904 romische Mauerzuge angeschnitten sowie Ziegel und eine Munze aus der Zeit Valentinians I geborgen Angeblich wurden vor 1936 auch einige antike Korper und Brandgraber aufgefunden dabei aber zerstort 14 An Fundobjekten ist sonst noch ein Topfbehaltnis aus dem 1 oder 2 nachchristlichen Jahrhundert bekannt Ende Mai 1953 wurden auf Initiative des Bundesdenkmalamtes und unter der Leitung Karl Oettingers erstmals wissenschaftliche Grabungen auf dem Kastellareal durchgefuhrt Sie hatten ursprunglich nur die nahere Erforschung der Pfalzresidenz der Babenberger und besonders ihrer Palastkapelle Capella Speciosa zum Ziel Nachdem man aber auch auf romische Baureste gestossen war wurde auch das Osterreichische Archaologische Institut Herma Stiglitz Adelheid Schmeller und Rudolf Egger hinzugezogen Das Grabungsteam konnte auf dem Stiftsplatz im Bereich der Capella Speciosa einen spatantiken Grabbau Cella memoriae aufdecken Innerhalb der Capella befand sich auch ein mehrraumiger Komplex mit drei Rundapsiden Apsis halbrunder Vorbau spatere Interpretation als Balineum Lagerbad siehe weiter unten Sudostlich dieses Gebaudes wurde noch ein Flachapsidenbau mit U formigem Grundriss freigelegt der spater von Hannsjorg Ubl als spatantiker Hufeisenturm aus der Wehrmauer hervorkragender Turm mit gerundeten frontseitigen Korbbogen siehe auch weiter unten aus der Steinperiode II des Lagers gedeutet wurde 15 Unter diesem befanden sich noch Mauerreste des Vorgangerbaues ein rechteckiger Zwischenturm Die beiden Baustrukturen waren offensichtlich auch der dort entlanglaufenden sudostlichen Kastellmauer Ausrichtung von Nordwest Sudost angeglichen In den 1960er Jahren stiess man auf Teile der V formigen Graben Reste der Kastellmauer und auch immer wieder auf Bestattungsplatze mit Grabbeigaben nbsp Originaltext des 1838 entdeckten Militardiploms vom 13 Juni 80 Dem Fusssoldaten Soio Sohn des Muscellus aus dem Stamm der Besser von der cohors I Montanorum wurde nach 25 jahriger Dienstzeit die ehrenvolle Entlassung und damit das Burger und Eherecht verliehen 16 In der Oberstadt wurde auch das Viertel um die Buchberg Raffael Donner Jahn und Franz Rumpler Gasse schon immer als Areal des romerzeitlichen Graberfeldes von Klosterneuburg vermutet und durch diverse Funde bestatigt Im Zuge der Untersuchungen in den 1970er Jahren konnte auch der in den Grabungen 1953 54 freigelegte sogenannte Flachapsidenbau im Bereich der Capella Speciosa neu interpretiert und als spatantiker Hufeisenturm die weiter darunterliegenden quadratischen Mauerreste als sein alterer Vorgangerbau Innenturm erkannt werden siehe unten 17 In den 1980er Jahren konnten in der Nordwest Ecke des Kreuzgangs neben einem spatantiken Backofen auch die Reste von Kasernenbauten des ersten Steinlagers Steinperiode I nachgewiesen werden Um interessierten Besuchern des Stiftes die romische Vergangenheit dieses Platzes naherbringen zu konnen wurde geplant die Grabung mit einer Betondecke zu uberspannen Die darunterliegenden Gebaudereste sollten konserviert und die Fundstatte so fur jedermann zuganglich gemacht werden Bei einer 1991 durchgefuhrten Notgrabung in der Buchberggasse 3b wurden wieder Teile eines romischen Graberfeldes entdeckt 18 Nordlich dieses Grundstuckes wurde dabei auch ein Rasterquadrat von 14 5 11 m abgesucht In nur 80 cm Tiefe stiess man bereits auf den antiken Horizont Spurrillen und das Fundmaterial in den seitlichen Wasserabzugsgraben bestatigten das Vorhandensein der sudwestlichen Ausfallstrasse des Kastells die vermutlich von dort aus uber das Schwarze Kreuz in das Weidlingtal weiterfuhrte 1994 konnte wieder der Wehrgraben des Kastells angeschnitten werden In seiner Verfullung wurden zahlreiche Funde gemacht Der Wehrgraben war dort 2 5 m tief und 2 m breit Ausserdem konnte in einer Rettungsgrabung des Bundesdenkmalamtes Hannsjorg Ubl der Dreiapsidenbau das Lagerbad neu vermessen werden Unter dem Stiftsplatz vermutete Ubl ausserdem eine dichte romische Bebauung aus der fruhen und mittleren Kaiserzeit 19 1998 wurde ein Gebaude in der Leopoldstrasse 17 zum Abriss freigegeben Das Bundesdenkmalamt konnte in einer Humusschicht neben typisch romerzeitlichen Funden wie Keramik und Terra Sigillatascherben darunter auch das Fragment eines Schuppenpanzers lateinisch Lorica squamata bergen und sicherstellen 20 1999 konnte etwa 1 85 m unter dem heutigen Strassenniveau eine zwei Meter breite Steinlage aus Bruchsteinen auf Schotterunterlagen ausgegraben werden In einer Neuuntersuchung im Jahr 2000 wurde die Steinlage als massiver Unterbau einer Strasse identifiziert 21 nbsp Ziegelstempel in Form einer Tabula ansata der OFARN Gruppe OFARNMAXENTIARP gefunden im Kreuzgang des Stiftes geliefert moglicherweise von den Norischen Hilfstruppen hergestellt unter Aufsicht des Maxentius kurz nach der Mitte des 4 Jahrhunderts n Chr 21 Jahrhundert Bearbeiten Von 2000 bis 2003 wurden unter anderem die Ausgrabungen am Rathausplatz wieder aufgenommen Bundesdenkmalamt Johannes Wolfgang Neugebauer In einer Tiefe von 2 6 m schnitt man erneut den schon 1999 beobachteten romischen Strassenzug an Die funf Meter breite Pflasterung war beidseitig mit Abzugsgraben begrenzt und einst wohl der Verbindungsweg zwischen dem westlichen Kastelltor und der entlang des Buchbergs vorbeiziehenden Trasse der Limesstrasse In der Antike wurde dieses Gebiet entspricht der heutigen Markgasse von einem Bach durchflossen und dabei stark durchfeuchtet was einen massiven Unterbau fur die Strasse notig machte In der Albrechtsgasse 4 6 dem ehemaligen Schmiedehof des Stiftes Parz 192 4 wurde vom Bundesdenkmalamt Hannsjorg Ubl ein Suchschnitt angelegt Ziel war es die Sudmauer des Kastells und auch die Ausdehnung der mittelalterlichen Residenz der Babenberger naher zu erkunden 2001 wurde im rechten Winkel zu den Stiftsgebauden ein Suchschnitt bis 4 7 m gegraben Hier zeigten sich im Profil wieder die beiden Spitzgraben 2002 wurde die schon von Hannsjorg Ubl 1935 2021 angesetzte Ausgrabung im Schmiedehof auch auf den Dechanteihof ausgeweitet Dabei konnte eine nach Nordost Sudwest verlaufende Mauer angetroffen werden die circa einen Meter tiefer auf romerzeitlichen Fundamenten aufsass Dieses Bruchsteinmauerwerk mit Kalkmortelbindung gehorte zu einem Eckturm des ehemaligen Kastells Steinperiode I der insgesamt zwei Bauphasen aufwies Spuren des Holz Erde Lagers wurden nicht gefunden Die 90 cm breite sudliche Kastellmauer verlief in einem Viertelkreisbogen die Ecken des Steinkastells waren nach klassischer Manier abgerundet Der innerhalb der Mauer angesetzte Eckturm hatte einen rechteckigen Grundriss In spaterer Zeit wurde an die Lagerecke ein Facherturm angebaut der bis zu seiner Anschlussstelle an der Mauer ergraben werden konnte Entwicklung BearbeitenLeopoldsberg und Simonsberg wurden gegen Ende der Jungsteinzeit besiedelt Streufunde aus dem Neolithikum deuten darauf hin dass damals auch im engeren Stadtgebiet Stiftsplatz Josef Brenner Strasse Siedlungen bestanden In der Bronzezeit stand auf dem Kumenberg bei St Andra der bis ins Mittelalter bewohnt gewesen sein durfte eine Befestigung mit Wall und Grabern Siedlungsreste aus der Urnenfelderzeit 1200 700 v Chr wurden im Stiftsbereich Jungherrengarten bei St Gertrud und in der Martinstrasse gefunden Funde aus dem Kierlingtal beweisen dass dieser Weg damals schon benutzt wurde 22 Im 1 Jahrhundert n Chr wurde im Bereich der Oberstadt von den Romern ein Grenzkastell errichtet Seine Besatzung war mit der Sperrung und Uberwachung einer wichtigen Durchzugsstrasse die durch das Kierlingtal uber den Hadersfelder Berg zum Greifensteiner Sporn verlief betraut In weiterer Folge sicherte es auch das westliche Glacis Vorfeld von Vindobona die Limesstrasse von Carnuntum nach Lauriacum zwei wichtigen Legionslagern und einen Donauubergang der an die vom Oberleiser Berg herauffuhrende Strasse am Nordufer anschloss Nach diversen Umbauten im Kastell durch fruh und mittelkaiserzeitliche Einheiten im 1 3 Jahrhundert wurde im fruhen 4 Jahrhundert die Grenzverteidigung an der Donau neu organisiert Die Garnisonstruppe in Klosterneuburg zahlte nun zu den Grenztruppen den sogenannten Limitanei oder Ripenses Die durch Burgerkriege germanische Einfalle und Abkommandierungen zu den mobilen Einheiten der Feldarmeen den Comitatenses personell immer mehr zusammengeschmolzene Truppe uberliess schliesslich am Ende des 4 oder Anfang des 5 Jahrhunderts der Zivilbevolkerung den grossten Teil des Lagerareals Dieses wandelte sich dadurch in ein ziviles befestigtes Dorf oppidum um Die Grabungen von 1953 1954 und 1977 erbrachten reiches Fundmaterial aus spatromischer Zeit und damit den Nachweis dass das gesamte Lagerareal zur Zeit der Ankunft Severins noch bewohnt war Um die Mannschaftslucken in der Armee zu fullen gestattete man immer mehr Stammesverbanden aus dem Barbaricum Siedlungsgebiet der freien germanischen Stamme links der Donau sich als Foederaten Verbundete sudlich der Donau anzusiedeln um dort die Grenzverteidigung des Imperiums zu ubernehmen So geschehen auch in Klosterneuburg wo unter anderem die primitiven Lehmhutten der neuen Siedler vermutlich Donausueben oder Markomannen 23 als letzter antiker Fundhorizont nachzuweisen sind Ein Munzumlauf lasst sich noch bis in die Regierungszeit des westromischen Kaisers Honorius 395 423 belegen Die meisten Romanen Einheimische die nach romischer Art lebten Klosterneuburgs wandern vermutlich im Jahr 488 auf Befehl Odoakers nach Italien ab Gegen Ende des 5 Jahrhunderts brennen auch die Lehmhutten nieder Kastell und Stiftsplateau wurden nach Auswertung von Kleinfunden offensichtlich aufgegeben und verlassen Entgegen fruheren Annahmen konnte durch neuere Grabungen keine Siedlungskontinuitat festgestellt werden man fand keine Spuren menschlicher Aktivitaten wahrend des 8 und 9 Jahrhunderts Eine Wiederbesiedlung in grossem Umfang erfolgte nach den bisherigen Erkenntnissen erst wieder im Hochmittelalter im 10 oder wahrscheinlicher im 11 Jahrhundert Der Grunder des Stiftes Klosterneuburg Markgraf Leopold III fand in den Ruinen des Kastells schon eine Siedlung vor als er beschloss hier seine Residenz zu errichten Archaologische Untersuchungen bewiesen dass beim Bau der Babenbergerburg auch romische Quader verwendet wurden Kastell Bearbeiten nbsp Lage und Ausdehnung des Kastellareals nach Ubl Die Befestigung erstreckte sich in schmaler genau rechteckiger Form von Sudwest nach Nordost von der heutigen Hundskehle bis an den Abhang zur Donau Der mittelalterliche Teil des Stifts nahm etwa die Halfte des romischen Lagerareals ein Unter Kaiser Valentinian 364 375 wurden die bis dahin meist holzernen Gebaude des Lagers durch Steinbauten ersetzt Das Lager hatte abgerundete Ecken und war zusatzlich von einem doppelten Spitzgraben umgeben Die Umwehrung des Lagers bildet ein mit seinem decumanus Lagerhauptstrasse nach Nord Ost Sud West lang gezogenes Rechteck auf einer leicht nach Norden zur Donau abfallenden Felsterrasse Es bedeckte somit eine Flache von annahernd 2 2 ha Trotz der archaologisch noch nicht nachgewiesenen Nordfront des Lagers nahm Ubl seine Breite in Sud Ost Nord West Richtung mit annahernd 110 m an Die Ausdehnung des Kastells liess sich bis zur sogenannten Hundskehle Strassenzug bestimmen Seine Ausdehnung konnte aber bis heute nicht exakt fur alle Himmelsrichtungen festgestellt werden Mit ziemlicher Sicherheit lasst sich aber auch fur die Steinlager I II ein lang gezogener rechteckiger Grundriss in der Grosse von circa 2 2 ha annehmen Norden Unbekannt geblieben ist bis dato der Verlauf der Nordseite des Lagers wahrscheinlich lag sie parallel zur nordlichen Klostermauer Suden Die sudliche Lagerfront vermutete Ubl im Zusammenhang mit einem schon von Eduard Nowotny dort untersuchten Mauerzug an der Sudwestmauer des Stiftskellers Westen Die Westmauer durfte exakt an der Abbruchkante des Stiftsplateaus zum Kierlingbach liegen moglicherweise sind durch Erosion aber keine Reste von ihr mehr erhalten geblieben Osten Die im Kreuzgang und sudlich der Sebastianikapelle aufgedeckten romerzeitlichen Mauerstrukturen hatten laut Ubl dieselbe Ausrichtung wie die ostliche Lagermauer Ubl folgerte weiter daraus dass die Achsen des Holz Erde Lagers und des Steinlagers I auch den Grundriss des spatantiken Lagers wesentlich mitgepragt haben Aufgrund der neuzeitlichen Verbauung und der damit verbundenen kleinraumigen Grabungen fehlt bis heute ein genaues Innenbauschema Bekannt ist im Wesentlichen die Achsenausrichtung der Gebaude die auch die mittelalterliche Verbauung bestimmt hat Gut dokumentiert ist nur das Lagerbad Saal und Dreikammeranlage mit Wannenapsiden mit seinen mehreren Umbauphasen Kasernenbauten wurden unter dem Kreuzgang und unter der Leopoldikapelle erkannt Geringe Spuren der Innenbebauung konnten auch noch bei der Sebastianikapelle nachgewiesen werden sie waren jedoch stark durch den mittelalterlichen Friedhof gestort Im Osten des Areals konnte 1953 1954 etwas westlich vom ehemaligen Palastbau Leopolds VI ein Eckturm entdeckt werden Im 19 Jahrhundert beobachtete man etwas nordlich des etwas spater aufgedeckten Hufeisenturms einen abgerundeten Mauerzug der zu einer der Toranlagen porta principalis dextra des Kastells gehort haben konnte Baugeschichte Bearbeiten Holz Erde Periode Bearbeiten Im 1 Jahrhundert wurde zunachst ein Holz Erde Kastell errichtet dessen genaue Ausmasse allerdings nicht bekannt sind Jungste dendrochronologische Untersuchungen bewiesen dass dies schon in der Mitte des 1 Jahrhunderts geschah Turme Tore und Innenbauten wie z B Magazine Kasernen und Verwaltungsbauten waren Holzkonstruktionen mit lehmverputzten Wanden in Fachwerktechnik Vereinzelte Befunde des Holz Erde Lagers des spaten ersten Jahrhunderts deuten auf zwei Bauphasen In dieser zweiten Bauphase wurde es nach der retentura ruckwartige Lagerflache im Gegensatz zu praetentura hin noch etwas vergrossert Die Ursache fur diesen schmalen lang gezogenen Lagergrundriss konnte ein wohl Anfang des 2 Jahrhunderts erfolgter Truppenwechsel gewesen sein namlich als die cohors quingenaria durch eine cohors milliaria abgelost wurde Verfall Brandkatastrophen oder auch feindliche Angriffe fuhrten immer wieder zu Zerstorungen der Gebaude die bis zum Jahr 100 n Chr mehrfach erneuert oder wieder aufgebaut werden mussten 24 Steinperiode I Bearbeiten Um das Jahr 100 n Chr erfolgte auch wahrscheinlich durch die cohors I Aelia sagittariorum der Neubau der Kastellmauer in Stein Ab diesem Zeitpunkt lasst sich auch im Innenbereich eine vermehrte Steinbautatigkeit feststellen beispielsweise die Errichtung eines Nord Sud orientierten Kasernenbaus mit Pfeilerportikus Die Kasernen erhielten Ziegeldacher Auch spater wurde das Lager immer wieder umgebaut Diese Modernisierungsmassnahmen lassen sich nach Ziegelstempelfunden auf das spate 2 und fruhe 3 Jahrhundert datieren Die Steinbauperiode ist auch durch mehrere Bauphasen der Befestigungsanlagen und Innenbauten gekennzeichnet Kastellinnenbauten des 1 bis 4 Jahrhunderts wurden im Kreuzgang des Stiftes entdeckt sie wurden teilweise konserviert Ganz in der Nahe konnte ein Backofen aus dem 4 oder 5 Jahrhundert freigelegt werden An der Ostflanke konnte noch im Lagerareal das Badehaus nachgewiesen werden Die abgerundete sudliche Ecke mit einem innen angesetzten Eckturm wurde ostlich der Albrechtsgasse ergraben dieser wurde spater mit einem Facherturm uberbaut Uber die Langsseite des Kastells fehlen bis dato noch nahere Anhaltspunkte Diese Abmessungen sind auch noch fur eine Reihe anderer Auxiliarkastelle nachweisbar In der Umgebung des Graberfeldes am Buchberg konnte auch eine weitere Grabenanlage Spitzgraben entdeckt werden die wohl einst ein Marsch oder Ubungslager umgab Steinperiode II Bearbeiten In der ersten Halfte des 3 Jahrhunderts ist anhand der Verteilung der Ziegelstempel eine weitgestreute Bautatigkeit und im spateren 4 Jahrhundert sind Renovierungsarbeiten dokumentierbar Dies waren aber noch nicht die letzten Umbauarbeiten im Lager Klosterneuburg Im letzten Drittel des 4 Jahrhunderts wurde eine Zisterne angelegt deren Schacht mit Spolien vom mittelkaiserzeitlichen Graberfeld am Buchberg 1 3 Jahrhundert abgestutzt wurde Aus derselben Zeitperiode konnten auch noch Veranderungen Fund von zwei zu Torgewanden umgearbeiteten Meilensteinen und eines Altars als Torschwelle bei der Lagermauer im Osten am ostlichen Lagertor festgestellt werden Um den sudostlichen Hufeisenturm zu umrunden musste auch der Wehrgraben neu ausgehoben werden Letzte Bautatigkeiten am Kastell Klosterneuburg lassen sich nach Befund von Ziegeln der sogenannten OFARN Gruppe fur das spate 4 Jahrhundert nachweisen Danach verfiel die Anlage Provisorisches Flickwerk in Trockenbautechnik an der Mauer sowie die Errichtung von Behausungen in primitiver Holz Lehmbauweise im Lagerinneren lassen sich noch bis ins 5 Jahrhundert verfolgen Turme Bearbeiten nbsp Grundrisse Sudostlicher Zwischen Steinperiode I und daruberliegender Hufeisenturm Steinperiode II nach dem Befund von 1979Der Klosterneuburger Hufeisenturm stammt aus dem 4 Jahrhundert n Chr und ist bislang einzigartig in Oberpannonien In seiner Bauweise gleicht er stark norischen Exemplaren vgl hierzu auch Zwentendorf Traismauer Mautern an der Donau und Zeiselmauer 25 In seinen Abmessungen ist er mit dem Hungerturm von Traismauer vergleichbar Bei der Mehrzahl dieses Typs war die Breite der Mauer an der abgerundeten Vorderseite Korbbogen starker als an den Seiten und der ruckwartigen Wand so auch in Klosterneuburg Der Turm ragte nicht komplett nach aussen vor die Mauer sondern reichte auch noch etwas in das Lagerinnere hinein Das Klosterneuburger Exemplar weist einen sehr gedruckten Korbbogen auf So entstanden beidseitig scharfe Eckkanten die eigentlich durch diese Bauweise vermieden werden sollten Diese Anomalie findet man sonst nur noch bei zwei Exemplaren in Pannonien vor Visegrad Szentendre Zusammengefasst handelt es sich hier um einen Zwischenturm mit u formiger Vorderfront zum Teil uber einen abgerissenen rechteckigen Zwischenturm errichtet Grosse 6 10 60 m Verhaltnis 1 1 etwa 7 20 m der Lagermauer vorkragend Rucksprung circa zwei Meter Starke der Mauer im frontseitigen Teil 1 40 1 60 m zum Lagerinneren hin circa einen Meter Starke der Ruckseite 1 10 m an den anderen Seiten 1 65 1 85 m Innenmasse 2 70 7 70 m Die Fundamenthohe liegt zwischen 1 20 m und 1 70 m da der vordere Teil des Turmes in den alteren Kastellgraben hineingesetzt worden ist Fundamentvorsprung im vorspringenden Teil aussen und innen jeweils 0 10 m Das aufgehende Mauerwerk zweischaliges Gussmauerwerk setzt sich aus quaderahnlichen Bruchsteinen vermengt mit Ziegeln und ein wenig Mortel zusammen Die Blendmauern bestehen aus regelmassig zugehauenen Quadern mit einer Lange von 0 30 m Fur den Gussmauerkern wurden unbearbeitete Bruchsteine verwendet An der Ruckseite befindet sich die 1 10 m breite Toroffnung mit einer zweiteiligen Schwelle Sein Vorgangerbau ein leicht verzogener rechteckiger Zwischenturm datiert auf das fruhe 2 Jahrhundert Seine Ausmasse betragen 4 20 4 80 m das Verhaltnis zwischen seiner Breite und Tiefe betragt 1 1 143 Die Starke der Front und Kastellmauer betrug circa 0 80 m die der restlichen Turmmauern 0 65 m Das Fundament setzt sich aus drei Lagen von Bruchsteinen zusammen die unregelmassig und ohne Mortel verlegt wurden Das aufgehende Mauerwerk besteht aus sorgfaltig geschichteten Bruchsteinen mit Fugenstrich In der Sud West Ecke des Turmes wurde in der Spatantike der Wall abgerissen und stattdessen anscheinend ein neues Gebaude angelegt Kastellbad Bearbeiten Befund Bearbeiten nbsp Grundriss des Kastellbades nach dem Befund von 1953 1954Das antike Gebaude wurde unmittelbar hinter der sudostlichen Kastellmauer bei den Grabungskampagnen in den Jahren 1953 1954 auf dem Stiftsplatz von Klosterneuburg entdeckt Die Anlage balineum ist nach Nord West Sud Ost ausgerichtet und teilt sich in drei beheizbare Raume Gebaude A daran anschliessend im Nord Osten ein unbeheizbarer Saal Gebaude B Rudolf Egger deutete das Gebaude zunachst als fruhchristliche Kirche mit Krypta Gruft Es hatte zwei Wannenapsiden wurde bis in die Spatantike betrieben und wie die Kasernen dabei mehrmals umgestaltet Nach Befund der Ziegelstempel fallt seine letzte Ausbaustufe in das spate 4 Jahrhundert Richtung Sud Ost verbreitert sich A um circa einen Meter wobei seine sudwestliche Aussenfront genau im rechten Winkel zur Lagermauer steht Dieser Umstand konnte auch auf ein sich nicht ganz im Rechten Winkel befindliches Achssystem des Kastells hinweisen Die Anlage durfte aber ziemlich sicher als Badegebaude errichtet worden sein Ungeklart blieb warum die Linien der beiden Hauptmauern so stark voneinander abweichen Es fehlen bislang auch Hinweise auf Wasserzu und abflusseinrichtungen Ein Schlitz an der Schwelle zu Raum III z B kann nicht die Offnung fur ein Wasserrohr gewesen sein da er vollig glatte Wande aufweist Ausserdem gibt es keine Hinweise auf Wasserbecken Wenn die Anlage tatsachlich als Badehaus verwendet wurde so kann dies nicht von langer Dauer gewesen sein Gebaude A Bearbeiten Im Warmbadetrakt A befindet sich Raum I der durch zwei Apsiden erweitert wird Dieser wurde als Caldarium Warmbad erkannt Vor der seitlichen Apsis liegt das Praefurnium Heizraum dies auch deswegen da ansonsten der Platz fur den Durchgang zwischen Lagerumwehrung und Badegebaude nicht mehr ausreichend gewesen ware Der daran anschliessende Raum II wird als Tepidarium massig warmer Raum definiert er wurde von Raum III aus mitbeheizt dessen Praefurnium an der Nord West Seite liegt Hier war auch der einzige Zugang zum Warmbadetrakt Als Durchgang zum Kaltbadetrakt ist er eher als Tepidarium anstatt als Sudatorium Schwitzbad zu deuten Dies deckt sich auch durch Vergleich mit anderen Badern die ihren Badeablauf reihenformig organisiert hatten und mit drei hintereinander angeordneten warmen Baderaumen ausgestattet waren Der Zweck der Schlauchheizung im Raum II ist nicht ganzlich geklart Moglicherweise wurde sie aufgrund funktioneller Schwierigkeiten in der ursprunglichen Anlage eingebaut Rudolf Egger vermutet den Einbau nur zum Zweck fur die Dauer der Bauarbeiten in Raum II Als das Lager der Zivilbevolkerung uberlassen wurde ist wahrscheinlich Gebaude A noch durch den Apsidensaal erweitert worden Gebaude B Bearbeiten Gebaude B ist durch deutlich erkennbare Baufugen von Gebaude A separiert und muss erst in spaterer Zeit angebaut worden sein Vor dem Warmbadetrakt ist allerdings ein unbeheizter Bereich vorauszusetzen in dem das Frigidarium Kaltbad und das Apodyterium Umkleideraum untergebracht waren Entweder ist diese Baufuge im Bauablauf begrundet wenn die Warmbaderaume zuerst errichtet wurden oder es ist noch ein Vorgangerbau fur Gebaude B anzunehmen Hierfur sind aber keine eindeutigen archaologischen Spuren vorhanden Gebaude B ist aber eindeutig dem Lagerbad zuzurechnen In der Apsis an der Sud Ost Seite ist wohl eine Piscina Wasserbecken untergebracht gewesen Da auch keine Raumunterteilungen erkennbar waren ist es als Mehrzweckraum zu interpretieren welcher wohl die Funktionen eines Frigidariums und eines Aufenthaltsraumes in sich vereint hat B wird in seinem Nordteil durch einen spateren Friedhof gestort Sollten hier auch keine weiteren Anbauten mehr vorhanden sein durfte es auch noch als Apodyterium gedient haben Baumaterial Bearbeiten Die Mauern von A und B sind aus Bruchstein mit zugemischten Ziegelbrocken circa 0 6 m stark aufgezogen worden In dem sudwestlichen Teil fanden sich auch einige grossere Quadersteine Ausserdem verwendete man fur den alteren Bodenbelag von A und den Heizungsoffnungen Ziegel So auch fur die 0 45 m breite Trennmauer zwischen Apsis und Langraum von Gebaude B Bauphasen Bearbeiten Insgesamt konnten zwei Bauphasen bestimmt werden Von der Zeitspanne her liegen sie nicht sehr weit auseinander Das altere Gebaude A wird nach den dort aufgefundenen Ziegelstempeln zu urteilen zeitmassig in die Regierungszeit des Kaiser Valentinian I oder in die von Kaiser Theodosius I 379 395 zu setzen sein Zwar fanden sich auch Dach und Mauerziegel der fruhen Kaiserzeit doch konnten diese anhand von noch anhaftenden alteren Mortelresten als eindeutig in Zweitverwendung stehend bestimmt werden Rudolf Egger vermutet eine Feuerkatastrophe als Ursache des Endes von Phase I da auch eine starke Brandschicht festgestellt werden konnte Die Phase II stimmt nach Art des Materials und Bauausfuhrung fast vollkommen mit Phase I uberein Gebaude A durfte nach seiner Sanierung fast unverandert weiterbenutzt worden sein Nur seine Boden abgesehen von dem in der Ost Apsis und von Raum I hat man etwas angehoben wodurch die Offnungen zw Raum I und II zugeschuttet wurden Den Fussboden von A bildete aufgrund einer Holzascheschicht vermutlich ein Bretterbelag Von den Offnungen die zu den Apsiden fuhrten blieben die Rundbogen der Heizungsanlage aber frei Phase II ist wahrscheinlich ins fruhe 5 Jahrhundert zu datieren ihr Ende wurde wiederum durch Brand herbeigefuhrt Spatere kleinere Zu und Umbauten betreffen vor allem die Warmraume Die drei Heizoffnungen vom Tepidarium II ins Caldarium I werden nur von Ziegelplatten eingerahmt Sie scheinen nachtraglich eingefugt worden zu sein da sie nicht wie noch bei den Heissluftdurchlassen der ersten Bauperiode als gemauerte Ziegelbogen ausgebildet wurden Dies wohl auch im Zusammenhang mit dem Einbau des primitiven Schlauchheizungskanals in Raum II dessen Praefurnium in Raum III liegt Spatestens mit dem Verfall auch dieser Heizung im 5 Jahrhundert wurde das Gebaude nicht mehr als Badehaus genutzt Garnison Bearbeiten Fur Klosterneuburg konnten bislang drei Einheiten der Hilfstruppen Auxilia durch Inschriften identifiziert werden 26 Ausserdem lassen sich aufgrund von grossen Mengen aufgefundener Ziegelstempel die Anwesenheit von Angehorigen der legio X Gemina im Lager nachweisen Diese aber wohl nicht als Wachtruppe sondern in erster Linie als Bauvexillationen und Ziegellieferantin Im Zusammenhang mit den Diskussionen um die Identifizierung von Klosterneuburg als Asturis wird auch manchmal versucht die cohors prima Asturum die erste Kohorte der Asturer mit dem Kastell in Verbindung zu bringen Die einzigen Ziegelstempel die diese Truppe erwahnen stammen jedoch aus dem norischen Kastell Zwentendorf Bis dato waren auch keine Anhaltspunkte fur eine Anwesenheit dieser Einheit in Klosterneuburg festzustellen Zeitstellung Truppenname Bemerkung Abbildung1 Jahrhundert n Chr Cohors prima Montanorum die erste Kohorte der Gebirgsbewohner Diese Einheit durfte die erste Besatzungstruppe 80 103 n Chr des Holz Erde Kastells gestellt haben Vor allem wegen des hinter dem Chor der Stiftskirche aufgefundenen Militardiploms des Soio vom 13 Juni 80 aus der Zeit des Kaiser Titus die im Text auch erwahnt wird siehe Anmerkungen Moglicherweise ist sie aber auch schon um 101 n Chr im Verbund mit der legio XIII Gemina in den Dakerkrieg Trajans abkommandiert worden oder stand bereits 92 kurzfristig im Donaukastell Budapest Albertfalva an der sarmatischen Front 27 Die Kohorte konnte in weiterer Folge von der legio XIV Gemina Martia victrix abgelost worden sein die die durch den Dakerkrieg notwendig gewordenen Truppenverlegungen in den Wiener Raum abgestellt worden war Von dieser Legion fanden sich besonders viele Ziegelstempel der unterschiedlichsten Varianten in Klosterneuburg Ob es sich hierbei nur um Bau oder auch Garnisonstrupps handelte blieb allerdings bis heute ungeklart nbsp Ziegelstempel in Form einer Tabula ansata der legio XIV Gemina M V 101 114 n Chr gefunden im Kreuzgang des Stiftesfruhes 2 Jahrhundert n Chr Cohors secunda Batavorum die zweite Kohorte der Bataver Diese Kohorte ist seit 98 n Chr Militardiplom vom 20 Februar 98 in der pannonischen Provinzarmee exercitus pannonicus nachzuweisen Anhand einiger weniger in Klosterneuburg entdeckter Bruchstucke von Ziegelstempeln mit dem Aufdruck II und BA glaubt Ubl nachweisen zu konnen dass diese Einheit die prima Montanorum abgelost hat Ein weiteres Militardiplom aus Mautern an der Donau aus den Jahren 127 128 138 belegt ihre Zugehorigkeit zur norischen Provinzarmee Ubl nimmt aufgrund der oben erwahnten Ziegelstempel an dass die Bataver noch vor 128 in Klosterneuburg aufgetaucht sein mussen und dort bis in die Zeit Hadrians verblieben sind nbsp Nach Funden in Klosterneuburg rekonstruierter romischer Ziegelstempel der cohors II Batavorum H Ubl Mitte 2 Jahrhundert bis 3 Jahrhundert Cohors prima Aelia Caesariensis milliaria severiana sagittariorum equitata die erste berittene aelische Kohorte der Bogenschutzen Diese 1000 Mann starke Reitertruppe traf um die Mitte des 2 Jahrhunderts n Chr im Kastell Klosterneuburg ein Sie blieb dort moglicherweise bis zum Ende der romischen Militarorganisation an der oberen Donau Diese Einheit ist vor allem durch Inschriften nachgewiesen worden Von Bedeutung ist hierbei die Untersuchung eines Abschnittes des Kastellgrabens Hier konnten zwei als Spolien verbaute Inschriftensteine geborgen werden die die Tribunen des 2 Jahrhunderts C Jul Longinus 28 Ael Herculinusund zwei Inschriften aus dem 3 Jahrhundert n Chr die einen gewissen C Aur Cresces 29 wobei die Einheit hier nur mehr cohors I Aelia Severiana genannt wird und den Flavinus 30 als Tribune Offiziere in Klosterneuburg nennen Ausserdem ware in diesem Zusammenhang auch noch ein Tesserarius cohortis Unteroffizier aus dem 2 Jahrhundert zu erwahnen Neben den Inschriften wurde auch eine grossere Anzahl von Ziegelstempeln dieser Einheit gefunden die auch noch in anderen Orten am Donaulimes auftauchten Da der Ehrenname SEVERIANA bei einigen von ihnen ebenfalls genannt wird gilt es als sicher dass die Einheit auch noch zur Zeit der Herrschaft des Kaisers Severus Alexander 208 235 in Klosterneuburg stationiert war Das weitere Schicksal dieser Einheit lasst sich aber uber das 3 Jahrhundert hinaus nicht mehr weiter verfolgen Nach Ansicht H Ubls wurde sie im Laufe der spatromischen Militarreformen wahrscheinlich in eine Reiterformation unter neuer Bezeichnung umgewandelt nbsp Ausrustung eines Auxiliarsoldaten im 3 Jahrhundert Figurine im Kastell Saalburg nbsp Dachziegelbruchstuck mit sohlenformigen Stempel der cohors I Aelia Sagittariorium 222 235 n Chr gefunden im Kreuzgarten des Stiftes nbsp Stempel auf Tullner Dachziegel COPESAG Co hors P rima E lia Sag ittariorum 4 bis 5 Jahrhundert n Chr Equites promoti ausgewahlte Reiter Limitanei Ripenses Grenzer Uferwachter Markomanni Markomannensoldner Fur die Kastellbesatzung im spaten 4 und fruhen 5 Jahrhundert lassen sich aufgrund der sparlichen Quellen nur sehr vage Aussagen machen Hierfur in Frage kamen eigentlich nur eine Kohorte der unter Diokletian und Konstantin neu organisierten Grenztruppen eine Einheit abkommandierter Reiter 31 sowie Foderaten der gens Marcomannorum Angehorige vom germanischen Stamm der Markomannen 32 die wohl bis zum Ende der romischen Herrschaft in Klosterneuburg den Wachtdienst aufrechterhielten In der Notitia dignitatum wird in der Truppenliste des Dux Pannoniae Primae et Norici Ripensis ein Tribunus cohortis in Arrianis angefuhrt Vicus BearbeitenDer vicus oder Lagerdorf von Klosterneuburg ist heute vollstandig durch die Oberstadt uberbaut Von diesem konnten bisher weder dessen genaue Ausdehnung noch grossere Gebaudereste bestimmt werden In diesem Bereich aufgefundene Ziegelstempel lassen aber eine ahnliche Bauentwicklung wie beim Kastell vermuten Uber Bebauungsplan und sein Strassen und Wegenetz ist bis dato ebenfalls nichts Genaues bekannt Er umschloss das Kastell wohl bogenformig von Ost nach West und ragte zumindest im Osten bis fast an den Wehrgraben heran Flachenmassig durfte er somit die Ausmasse der mittelalterlichen Oberstadt erreicht haben Eventuell streute er im Suden noch etwas gegen den Buchberg hin aus Die Bevolkerung des Klosterneuburger vicus hat sich in seiner Glanzzeit im Grossen und Ganzen wohl eines bescheidenen Wohlstandes erfreut wie kummerliche Reste aus den Hausern Reste von Wandmalerei und Importkeramik vermuten lassen Anzahl und Dichte der im spaten 4 und fruhen 5 Jahrhundert angelegten Graber lassen auf eine noch homogene und durchaus lebensfahige Gemeinschaft in dieser Zeitperiode schliessen Ob diese allerdings noch im unbefestigten vicus oder schon hinter den Lagermauern lebte konnte noch nicht festgestellt werden Anhand der Funde ist nur erkennbar dass die spatantike Bevolkerung Klosterneuburgs nicht mehr ganzlich aus Romanen sondern auch schon stark durch germanischstammige Neuzuwanderer gepragt war Diese sind im alten Lagerdorf nicht mehr nachzuweisen Sie lebten wohl schon alle im verfallenden Kastell selbst Ihre Graber sind allerdings noch nicht entdeckt Wahrscheinlich bestatteten sie ihre Toten direkt im Lagerareal wo nach alten Berichten immer wieder derartige Bestattungsplatze gefunden worden sein sollen Bevolkerung BearbeitenUber die Zusammensetzung der Bewohner des vicus von Klosterneuburg geben die in den Jahren 1982 bis 1983 aus einer Zisterne im Kuchlhof geborgenen Grabstelen Auskunft Ihre einheitliche Machart und Material Wienerwald oder Greifensteiner Sandstein lassen auch auf eine direkt hier ansassige Steinmetzwerkstatt schliessen Deren Inschriften und die darauf abgebildeten Portrats der Verstorbenen zeigen dass hier zwischen Militarangehorigen gleichgultig ob aktiv oder schon entlassen und Zivilisten unterschieden wurde Beide Gruppen lassen sich anhand der Namen gut voneinander abtrennen da fur die von indigenen einheimischen Stammen abstammenden Dorfleute die typischen romischen Vor und Familiennamen fehlen Zwei dieser Inschriftensteine gestatten auch einen Einblick in zwei Familien des Klosterneuburger vicus Auf der Stele des Ulpius Avitus z B ist der Verstorbene mitsamt seiner Familie abgebildet 33 Neben dem Familienoberhaupt einem Veteranen der cohors I Aelia Sagittarorium der mit seinem Militarmantel sagum dargestellt wird steht seine Frau in einheimischer Tracht dazwischen ihre drei Kinder ein Knabe und zwei Madchen links aussen eine junge Frau wohl die einzige Uberlebende die spater auch den Grabstein anfertigen liess Ausserdem werden ihre Namen genannt Die Eltern allen voran der Vater Ulpius Avitus 75 Jahre die Mutter Victorina 40 Jahre der Bruder Emeritus acht Jahre seine Schwestern Avita zehn Jahre und Superia acht Jahre Sie alle wurden im Auftrag der altesten Tochter Victoria deren Alter nicht genannt wird begraben Der zweite Inschriftenstein einer weiteren Veteranenfamilie durfte 50 70 Jahre spater aufgestellt worden sein 34 Auf ihm werden allerdings keine kleinen Kinder erwahnt Er durfte auf das fruhe 3 Jahrhundert zu datieren sein Die auf ihm genannten Personen die Mutter Crescentina 50 Jahre und deren beide Sohne Karinus und Crescens tragen alle denselben Familiennamen Septimius bzw Septimia Der Gedenkstein wurde wohl erst langere Zeit nach deren Tod gestiftet vielleicht weil der Auftraggeber Septimius Karus der Bruder der beiden Verstorbenen erst den dafur notigen Geldbetrag auftreiben musste Ausserdem war das Grab auch fur seine Frau Victorina den Vater Genialis und fur die beiden Schwestern Quaetilla und Presentina vorgesehen Graberfelder BearbeitenDie Graberfelder lagen am Fusse des Buchberges direkt neben den Ausfallstrassen und entsprachen somit der romischen Gesetzgebung die anordnete dass die Graber ausserhalb des bebauten Gebietes anzulegen waren Bei der Grablege scheint es zwischen Militar und Zivilpersonen keine klar erkennbare Trennung gegeben zu haben Die ersten Brandbestattungen wurden direkt an der sich am Hang des Buchberges bis ins Kierlingtal hinziehenden Limesstrasse heute in etwa die Linie Buchbergasse Babenbergergasse angelegt Hier verlief in der Antike wohl auch die Stichstrasse zum Lagertor Zentrum des fruhkaiserzeitlichen Graberfeldes durfte der Bereich zwischen Raphael Donner Gasse und Gymnasium gewesen sein Von hier mussen auch die Grabsteine des Kuchlhofes siehe weiter oben herstammen Die Ausdehnung nach Westen ist noch nicht erfasst Eine horizontale Stratigraphie von Westen nach Osten lasst sich aber feststellen Wahrend der systematischen Ausgrabungen von 1983 84 wurde man auf diese kaiserzeitlichen Brandbestattungen aufmerksam die aber auch manchmal von spatantiken Grabern uberschnitten wurden Mehrfach wurden auch Pferdebestattungen dokumentiert Ab dem spaten 3 Jahrhundert wurden die Toten in Klosterneuburg unverbrannt in simplen Grabgruben Ziegel oder Steinkisten mit deren Grabbeigaben bestattet Im Sudosten des Kastells vom Buchberg abfallend lag ein spatantikes Graberfeld dessen Sud Ost Grenze im Bereich des Evangelischen Pfarrhofes zu suchen ist In der Spatantike wurden wohl auch im Lagerinneren selbst Graber angelegt Limesverlauf zwischen Kastell Klosterneuburg und Legionslager Vindobona BearbeitenON Name Beschreibung Zustand AbbildungWachturm Burgus Wien Oberdobling und Nussdorf Oberdobling liegt auf dem Stadtgebiet der Bundeshauptstadt Wien und ist Teil des 19 Wiener Gemeindebezirkes 1872 wurden in einem Garten an der Doblinger Hauptstrasse 90 nahe dem Hang zur Heiligenstadter Str 69 romische Mauerzuge entdeckt Beim Versetzen von Obstbaumen stiess man im selben Jahr erneut auf die Reste dieser Mauer An Begleitfunden konnten romische Leistenziegel ein Hohl und drei Bauziegel mit der Stempelung TEMP ore UR sicini sowie ein Ziegel der Legio XIIII geborgen werden Diverse Munzfunde in Dobling bestanden aus einem Sesterz des Antoninus Pius sowie zwei Denaren aus der Zeit des Marcus Antonius und des Augustus 1907 entdeckte P Zeiler an der Einwolbung des Krottenbaches noch einen aus 1100 spatromischen Kupfermunzen bestehenden Hortfund Der sich von West nach Ost und nach Suden erstreckende antike Mauerrest wurde als Bestandteil eines spatromischen Wachturmes Burgus identifiziert Er bestand aus Bruchsteinen war 1 26 m dick und noch bis in eine Hohe von 1 1 m erhalten Der westostliche Teil war noch 3 6 m lang der sudliche 2 7 m Beide waren durch eine leicht abgerundete Ecke miteinander verbunden Sie war sehr massiv konstruiert und konnte nur durch Sprengung mit Schwarzpulver beseitigt werden Aufgrund der Ziegelstempel des dux Ursicinus nimmt man an dass der Wachturm zur Zeit Valentinian I errichtet wurde Ursicinus war unter Valentinian der Befehlshaber der norischen und oberpannonischen Grenztruppen und uberwachte die letzten Baumassnahmen der Romer an diesem Abschnitt des Limes Eine weitere Turmstelle wird beim Burgstall in Nussdorf vermutet 35 Wahrscheinlich diente der Turm zur Uberwachung der Donauauen sowie zur Signalubermittlung am Limes Von seiner Position aus hatte man u a auch eine gute Sicht bis Deutsch Altenburg bzw Hainburg Thebnerkogel und Wien 36 Legionslager Vindobona Hauptartikel VindobonaDenkmalschutz und Fundverbleib Bearbeiten nbsp Konservierte Grundmauern der Capella SpeciosaAuf dem Klosterplateau selbst sind keine Uberreste des Kastells sichtbar 1954 wurden die Mauerreste des Lagerbades stabilisiert danach aber wieder zugeschuttet einzig ein kleiner Grabungsschnitt im Norden des Kreuzganges wurde 1997 konserviert Er zeigt Mauerzuge vom 1 bis ins 14 Jahrhundert Am Stiftsplatz sind die Grundmauern der babenbergischen Capella Speciosa vor wenigen Jahren offengelegt und zu einem kleinen Schaugelande umgestaltet worden Im Kuchlhof wurde eine romerzeitliche Zisterne zwar nicht zugeschuttet aber abgedeckt Ein romischer Inschriftenstein befindet sich im evangelischen Pfarramt der andere in einem Haus in der Agnesstrasse Romische Funde und Inschriften sind gegen Voranmeldung im Stiftslapidarium zu besichtigen andere Funde vor allem die aus dem Vicus werden im Stadtmuseum aufbewahrt und konnen nur nach Voranmeldung besichtigt werden Die Anlagen sind Bodendenkmaler im Sinne des osterreichischen Denkmalschutzgesetzes Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden ohne Genehmigung des Bundesdenkmalamtes stellen eine strafbare Handlung dar Zufallige Funde archaologischer Objekte Keramik Metall Knochen etc sowie alle in den Boden eingreifenden Massnahmen sind dem Bundesdenkmalamt Abteilung fur Bodendenkmale zu melden Siehe auch BearbeitenListe der Kastelle in Noricum und OberpannonienLiteratur BearbeitenAlfred Schmeller Die Ausgrabungen in Klosterneuburg In Hermann Fillitz Red Beitrage zur Kunstgeschichte und Archaologie des Fruhmittelalters Akten zum VII Internationalen Kongress fur Fruhmittelalterforschung 21 28 September 1958 Bohlau Graz u a 1962 S 291 324 Anm der sudliche U Turm wird hier noch als Flachabsidenbau bezeichnet Rudolf Egger Die Anlage im Nordwesten der Capella Speziosa In Hermann Fillitz Red Beitrage zur Kunstgeschichte und Archaologie des Fruhmittelalters Akten zum VII Internationalen Kongress fur Fruhmittelalterforschung 21 28 September 1958 Bohlau Graz u a 1962 S 325 326 Herwig Friesinger Fritz Krinzinger Der romische Limes in Osterreich Fuhrer zu den archaologischen Denkmalern Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1997 ISBN 3 7001 2618 2 S 236 240 Kurt Genser Die Entwicklung des romischen Limes an der Donau in Osterreich Salzburg 1975 S 74 84 Kurt Genser Der osterreichische Limes in der Romerzeit Ein Forschungsbericht unpublizierte Dissertation Salzburg 1982 Teil II S 1113 1203 Kurt Genser Der osterreichische Donaulimes in der Romerzeit Ein Forschungsbericht Der romische Limes in Osterreich 33 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1986 ISBN 3 7001 0783 8 S 402 423 Hannsjorg Ubl Neues zum romischen und babenbergischen Klosterneuburg In Jahrbuch Stift Klosterneuburg N F 11 1979 S 99 125 Manfred Kandler Hermann Vetters Hrsg Der romische Limes in Osterreich Wien 1989 S 166 173 Wolfgang Pietsch Eine Typologie der Lager und Kastellturme am norischen und pannonischen Limes unpublizierte Diplomarbeit Wien 1993 S 180 Hannsjorg Ubl Das romische Klosterneuburg In Floridus Rohrig Gustav Otruba Michael Duscher u a Klosterneuburg Geschichte und Kultur Band 1 Klosterneuburg Wien 1992 S 39 120 Gudrun Wlach Romische Badeanlagen in Osterreich unpublizierte Dissertation Wien 1986 S 158 164 Osterreichisches Bundesdenkmalamt Fundberichte aus Osterreich Bande von 1958 bis 2003 Reinhard Pohanka Das romische Wien Geschichte Wiens Band 1 Pichler Verlag Wien 1997 ISBN 3 85058 145 4 Roman Igl Klosterneuburg Auxiliarkastell vicus In Verena Gassner Andreas Pulz Hrsg Der romische Limes in Osterreich Fuhrer zu den archaologischen Denkmalern Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2015 ISBN 978 3 7001 7787 6 S 239 241 Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMapWeblinks BearbeitenLage Kastells auf Vici org Lage der Turmstelle St Jakob Heiligenstadt Wien auf Vici org Lage der Turmstelle Oberdobling Wien auf Vici org Der romische Limes in Osterreich Stadtmuseum Klosterneuburg Stift Klosterneuburg Trailer Der Romische Limes im Tullnerfeld auf YouTube Osterr Stadteatlas Geschichte der Stadt KlosterneuburgAnmerkungen Bearbeiten Kurt Genser Der osterreichische Donaulimes in der Romerzeit Ein Forschungsbericht Wien 1986 S 407 ff Herbert Franz Weinzierl Nachantike Siedlungsentwicklung am romischen Limes in Osterreich Wien 2018 Karl Holubar Romerlager Arrianis Der Limes in Klosterneuburg Klosterneuburg 2018 Tabula Peutingeriana Segment V Vgl hierzu auch Kurt Genser Der Romische Limes in Osterreich 1986 S 408 412 CIL 3 5645 CIL 3 5646 CIL 3 5647 OF ficinia A uxiliares R ipenses N orica Verwaltung der Norischen Grenztruppen CIL 3 4660 Zsolt Mrav Archaologische Forschungen 2000 2001 im Gebiet der spatromischen Festung von God Bocsaujtelep Vorbericht 2002 In Communicationes archeologicae Hungariae 2003 Nepmuvelesi Propaganda Iroda Budapest 2003 S 105 Adam Szabo Endre Toth Hrsg Bolcske Romische Inschriften und Funde In memoriam Sandor Soproni 1926 1995 Libelli archaeologici Ser Nov No II Ungarisches Nationalmuseum Budapest 2003 ISBN 963 9046 83 3 S 80 CIL 3 5646 CIL 3 5649 CIL 16 26 CIL III p 854 Diplom XI p 1960 DXIII Neuburger Mathilde Grunewald 1974 S 22 Hannsjorg Ubl Fundberichte aus Osterreich 18 1979 S 497 500 Ubersetzung nach Ekkehard Weber in Vindobona die Romer im Wiener Raum Katalog zur 52 Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien 8 Dezember 1977 bis 9 April 1978 Wien 1977 S 251 f Imperator Titus Caesar Vespasianus Augustus Sohn des vergottlichten Vespasianus Oberpriester zum IX Mal Inhaber der tribunizischen Gewalt zum XV Mal zum Imperator ausgerufen Vater des Vaterlandes Censor Konsul zum VIII Mal hat jenen namentlich verzeichneten Reitern und Infanteristen die in den IIII Alen und XIII Kohorten AlenI Arvacorum I Civium Romanorum II Arvacorum II Frontoniana undKohortenI Alpinorum I Montanorum I Noricorum I Lepidiana I Augusta Ituraeorum I Lucensium I Alpinorum I Britannica II Asturum et Callaecorum II Hispanorum III Thracum V Breucorum VIII Raetorum die in Pannonien unter dem Oberkommando des T itus Atilius Rufus stationiert sind soweit sie nach XXV und mehr Dienstjahren die ehrenvolle Entlassung erhalten haben und auch jenen die in den bei den Alen I Civium Romanorum und II Arvacorum sowie in der Cohors VIII Raetorum unter demselben Kommandeur XXV Jahre gedient haben verliehen das romische Burgerrecht ihnen personlich ihren Kindern sowie deren Nachkommen und das Recht eine gultige Ehe zu schliessen mit den Frauen die sie zum Zeitpunkt der Burgerrechtsverleihung schon gehabt haben indem auch diesen das Burgerrecht verliehen wird oder falls sie noch ledig waren mit jenen Frauen die sie spater nehmen werden jedoch nur eine einzige Gegeben am XIII Juni des Jahres der Konsuln L ucius Lamia Plautius Aelianus und C aius Marius Marcellus Octavius Publius Cluvius Rufus 80 n Chr Fur den entlassenen Infanteristen Soio Sohn des Muscellus aus dem thrakischen Stamm der Besser der in der Cohors I Montanorum gedient hat die Sex tus Nerianus Clemens des Sex tus Sohn aus der Tribus Clustumina befehligt Uberprufte Abschrift nach der Bronzetafel die auf dem Kapitol in Rom an der Mauer hinter dem Tempel der Gottin Fides des romischen Volkes angebracht ist Name und Siegel der Zeugen L ucius Pullius Speratus P ublius Atinius Rufus C aius Pompeius Eutrapelus C aius Claudius Sementivus P ublius Manlius Laurus M arcus Stlaccius Philetus L ucius Pullius Januarius Hannsjorg Ubl Fundberichte aus Osterreich 15 1976 S 266 Ubl 1979 S 100 ff Pro Austra Romana 27 1977 S 26 f Johannes Wolfgang Neugebauer Christine Maresch Neugebauer Fundberichte aus Osterreich 24 25 1985 86 S 291 292 Hannsjorg Ubl Fundberichte aus Osterreich 34 1995 S 21 Christiane und Johannes Wolfgang Neugebauer Hannsjorg Ubl Fundberichte aus Osterreich 37 1998 S 22 25 Johannes Wolfgang Neugebauer Fundberichte aus Osterreich 2000 S 19 Herta Ladenbauer Orel Eine urnenfelderzeitliche Siedlungsanlage im Stift Klosterneuburg in Jb Kl NF 2 1962 S 159 ff H Ubl I Das Romische Lapidarium Klosterneuburg 1993 S 13 H J Ubl Neues zum romischen und babenbergischen Klosterneuburg in Jb Kl NF 11 1979 S 99 ff Wolfgang Pietsch Eine Typologie der Lager und Kastellturme am norischen und pannonischen Limes Dissertation Wien 1993 S 77 CIL 16 26 Krisztina Szirmai Auxiliarkastell und Vicus in Albertfalva In Paula Zsidi Forschungen in Aquincum 1969 2002 Zu Ehren von Klara Poczy Budapesti Torteneti Muzeum 2003 ISBN 963 9340 23 5 S 93 UBI ERAT LUPA Monument 8085 CIL 3 5647 UBI ERAT LUPA Monument 4802 Notitia dignitatum Occ XXXIV XVI Notitia dignitatum Occ XXXIV XXIV AE 1992 1442 Abbildungen AE 1992 1443 Abbildung Reinhard Pohanka 1997 S 70 71 Kurt Genser Der osterreichische Donaulimes in der Romerzeit Ein Forschungsbericht Wien 1986 S 431 434 Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Der Limes in Oberpannonien Kastell Klosterneuburg Legionslager Vindobona Oberleiser Berg Praesidia Kastell Ala Nova Kastell Aequinoctium Kleinkastell Hoflein Legionslager Alenkastell Carnuntum Heidentor Carnuntum Kleinkastell Stopfenreuth Kastell Gerulata nbsp Dieser Artikel wurde am 26 September 2009 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kastell Klosterneuburg amp oldid 239117482