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Das Kastell Ala Nova ist ein ehemaliges romisches Reiterkastell Alenkastell fur 500 Reiter im osterreichischen Abschnitt des oberpannonischen Limes Es befand sich auf dem Gemeindegebiet von Schwechat Niederosterreich wenige Kilometer ostlich von Wien Die Flache des einstigen Reiterkastells verteilte sich auf das Areal des heutigen Alanovaplatzes den Friedhof und das Brauereigelande im Stadtteil Klein Schwechat Die Stationierung einer mobilen Reitereinheit war strategisch notwendig um die weite Ebene zwischen Vindobona und Carnuntum entlang der Donau besser zu sichern und im Ernstfall die rasche Intervention zu ermoglichen Kastell SchwechatAlternativname Ala NovaLimes Limes Pannonicus Oberpannonien Abschnitt Strecke 2Datierung Belegung A domitianisch 100 200 n Chr B severisch 200 fruhes 5 JahrhundertTyp AlenkastellEinheit A Ala I Thracum Victrix B Equites DalmataeGrosse B 206 170 m 3 5 haBauweise A Holz Erde B SteinkastellErhaltungszustand oberirdisch nicht sichtbarOrt SchwechatGeographische Lage 48 8 38 1 N 16 28 11 7 O 48 143917 16 469909 170 Koordinaten 48 8 38 1 N 16 28 11 7 OHohe 170 m u A Vorhergehend Legionslager Vindobona westlich Anschliessend Kastell Aequinoctium ostlich Ala Nova wurde moglicherweise im spaten 2 Jahrhundert mit Befestigungen aus Holz und Erde am derzeitigen Alanovaplatz errichtet Am Anfang des 3 Jahrhunderts wurde es als rechteckig ummauertes Kastell aufgebaut In der Belegungszeit bis ins 5 Jahrhundert sind mehrere Umbauphasen bekannt Im Umfeld des Kastells wird aufgrund von Einzelfunden zumindest eine Zivilsiedlung vicus vermutet Graberfelder wurden im Bereich des Schwechater Hauptplatzes und sudlich des Kastells am Frauenfeld entdeckt Das Bodendenkmal ist seit 2021 Bestandteil des zum UNESCO Weltkulturerbe erhobenen Donaulimes Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Name 3 Forschungsgeschichte 3 1 Fruhe Beobachtungen 3 2 Grabungen 1910 1937 3 3 Grabungen 1979 2009 3 4 Untersuchungen ab 2010 4 Holz Erde Lager und Kastell 4 1 Fruhes Holz Erde Lager 4 2 Kastell Ala Nova 5 Besatzung 6 Vicus 7 Graberfelder 8 Limesstrasse und Meilensteine bei Ala Nova 9 Denkmalschutz und Fundverbleib 10 Literatur 11 Weblinks 12 AnmerkungenLage Bearbeiten nbsp Kastell Ala Nova Niederosterreich nbsp Kastell Ala NovaLage des Kastells Ala Nova in NiederosterreichSchwechat liegt am nordostlichen Rand des Wiener Beckens an der Mundung des Flusses Schwechat in die Donau und wurde nach diesem Fluss benannt Im Nordwesten ist die Stadt in den letzten Jahrzehnten mit Wien zusammengewachsen und grenzt direkt an den 11 Wiener Gemeindebezirk Simmering Der Ort liegt in verkehrsgeographisch gunstiger Lage am Schnittpunkt zweier bedeutender Verkehrswege In Schwechat wird der Weg entlang der Donau von einer von der Leitha bei Deutsch Brodersdorf kommenden uber Moosbrunn und Himberg und weiter uber die Donau und ihre nordlich angrenzenden Auen nach Gross Enzersdorf fuhrenden Route gekreuzt Die Besiedlung der Region ist seit dem Neolithikum nachweisbar Innerhalb von rund 6000 Jahren entstand auf nur funf Kilometern Lange ein Ballungsraum mit 16 grossflachigen Siedlungsgebieten Das belegen sich beiderseits der Schwechat Au hinziehende Fundstellen 1 Schwechat wird von insgesamt funf Bachen der hier einmundenden Liesing der Schwechat dem naturlichen Flussbett dem Schwechat Muhlbach bei Schloss Rothmuhle der in den 1950er Jahren zugeschuttet wurde dem Mitterbach oder Wildbach oder Wildes Wasser ein kunstliches Entlastungsgerinne der Schwechat das bei Achau beginnt und die uberwiegende Wassermenge aufnimmt und dem Kalten Gangdurchflossen wodurch das Stadtgebiet in zwei Teile geteilt wird Klein Schwechat im Westen und Gross Schwechat am rechten Ufer des Kalten Ganges 2 Es ist davon auszugehen dass an dieser Stelle schon in fruhen Zeiten Brucken gebaut wurden die mit dem Einzug der Romer und dem Ausbau der Limesstrasse sehr wahrscheinlich als Steinbrucken ausgefuhrt wurden Allerdings konnten davon bis jetzt keine Spuren gefunden werden 3 Das einstige Auxiliarkastell befand sich in Klein Schwechat auf dem Areal des heutigen Alanovaplatzes des Friedhofes und des Brauereigelandes nur wenige hundert Meter sudlich des antiken Steilufers der Donau heute am Grund genannt Die Stationierung einer mobilen Reitereinheit war notwendig um die weite und flache Ebene zwischen Vindobona und Carnuntum besser zu sichern und im Ernstfall rasch einschreiten zu konnen Die Flussubergange bzw die Brucken uber die drei Flusslaufe in Schwechat hatten ebenfalls eine gewisse strategische Bedeutung die aus der Haufung von archaologischen Spuren Spitzgraben von zwei bis eventuell drei Holz Erde Lagern in unmittelbarer Nahe dieser Flusse abgeleitet werden kann In der Kastellkette des Limes lag Ala Nova etwa sechs romische Meilen neun Kilometer sudostlich des Legionslagers Vindobona und 21 romische Meilen 31 1 km westlich der Metropole Ober Pannoniens Carnuntum Petronell Name BearbeitenAla Nova bedeutet neu aufgestellte Reiterabteilung lateinisch ala Reiterabteilung nova neu In der antiken Literatur wird Ala Nova zweimal erwahnt Das Itinerarium Antonini ein um 300 n Chr neu redigiertes Strassenverzeichnis nennt Ala Nova in der Nahe von Aequinoctio Fischamend einem Posten der ziemlich genau in der Mitte zwischen Vindobona und Carnuntum lag Aequinoctio et Ala Nova in medio Vindobona Das Itinerarium gibt die Entfernung Carnuntum Vindobona mit 27 romischen Meilen an die etwa 40 5 km entsprechen 4 In der Notitia dignitatum einem Verwaltungshandbuch aus dem 5 Jahrhundert wird ebenfalls ein Alanoua 5 bzw ein Ala nova mitsamt der wohl dort zuletzt stationierten Einheit den equites Dalmatae Ala nova erwahnt 6 nbsp Schild des AlanovaplatzesIm Jahre 98 n Chr wurde die Ala I Flavia Britannica in Vindobona Wien von der Legio XIII Gemina abgelost Es konnte das Bestreben gewesenen sein den neuen Legionsstandort Vindobona zusatzlich an seiner sudostlichen Flanke abzusichern Fur diesen Zweck wurde ein Kastell in Schwechat errichtet Der romische Ortsname Ala Nova durfte auf eine wahrscheinlich vollkommen neu aufgestellte in Schwechat stationierte Reitereinheit zuruckzufuhren sein Der Name konnte auch davon herruhren dass das neue Reiterlager nordlich von einem bereits am Westufer des Schwechat Flusses bestehenden Holz Erde Lager errichtet wurde Laut Hannsjorg Ubl 1980 stellt sich die Frage ob der antike Name Ala oder Ala Nova nicht bereits auf dieses altere Holz Erde Lager zuruckzufuhren sei 7 Forschungsgeschichte Bearbeiten nbsp Profil des Spitzgrabens des Kastells der beim Aushub eines Bierkanals im Jahre 1910 entdeckt wurde nbsp Sohlenformiger Ziegelstempel der Legio X Gemina gefunden 1910Fruhe Beobachtungen Bearbeiten Erste Hinweise fur die romische Vergangenheit Schwechats gab die Antike Reise F F Wachters von 1821 Er erwahnt darin alte Mauern im Gottesacker von Schwechat 8 Aufzeichnungen des Schwechater Notars Franz Schranzhofer zeigen dass noch in den siebziger Jahren des 19 Jahrhunderts Reste romischer Mauern sichtbar waren 9 In den Jahren 1843 und 1844 wurden in einem Brunnen am westlichen Stadtrand sechs romische Meilensteine gefunden die ursprunglich 21 romische Meilen vor Carnuntum standen 10 1879 wurde bei Feldarbeiten in der Nahe des Schwechater Friedhofs am Frauenfeld ein 60 cm hoher bauchiger Tontopf entdeckt der einen Munzschatz mit etwa 12 000 versilberten Kupfermunzen aus dem 4 Jahrhundert 306 bis 361 n Chr enthielt 11 Grabungen 1910 1937 Bearbeiten Im Rahmen der regen Bautatigkeit an der Wende zum 20 Jahrhundert wurden abermals viele Munzen Mauerwerk und zahlreiche Ziegel mit Stempeln der Legio X Gemina gefunden In den meisten Fallen gerieten die Funde aber ohne wissenschaftliche Dokumentation in die Hande privater Sammler 12 Im Fruhjahr 1910 entdeckte Johann Ableidinger ehemaliger Burgermeister und Heimatforscher von Schwechat im Zuge von Erdaushubarbeiten fur einen Bierkanal auf dem Grundstuck der Brauerei Dreher das Profil des Kastellgrabens und die Fundamente der Umfassungsmauer 13 Die daraufhin von Josef Nowalski de Lilia durchgefuhrten Untersuchungen fuhrten zur Rekonstruktion des Wallgangverlaufs und Reste einer Kaserne konnten bestimmt werden Im Herbst 1910 gelang dem Archaologen der Limeskommission Eduard Nowotny die Aufdeckung und nachfolgende Dokumentation eines betrachtlichen Teils der westlichen Befestigungsanlagen auf dem Brauereigelande 14 Diese Grabungsergebnisse liessen aber noch keine Feststellung uber die Ausdehnung des Lagers zu 1937 stiess man bei Erdarbeiten in der Umgebung des Friedhofs erneut auf romisches Mauerwerk Bei der Errichtung eines Ablaufkanals am Alanovaplatz wurde dann die sudostliche Kastellfront angeschnitten womit war etwa 40 Jahren nach der Entdeckung des Kastells die Dimensionen des Lagers bekannt waren 15 nbsp Korperbestattung am zivilen Graberfeld am Frauenfeld Mai 2010Grabungen 1979 2009 Bearbeiten In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg fanden einige kleinere Grabungen statt insbesondere um die Kirche St Jakob am Schwechater Hauptplatz sowie bei Wiederaufbauarbeiten der zahlreichen kriegsbeschadigten Gebaude im Bereich dieses Platzes und auf dem Gelande der Bezirkshauptmannschaft 16 17 Erst 1979 konnte wieder ein bedeutender archaologischer Fund gemacht werden Beim Bau einer neuen Wohnanlage am Frauenfeld konnte Hannsjorg Ubl vom Bundesdenkmalamt an der Nordostecke der Baugrube angeschnittene Spitzgraben feststellen 18 Der Fund von Befestigungs und Balkengrabchen wurde ein Hinweis auf eine mogliche Holz Erde Anlage an diesem Standort etwa 400 Meter sudlich des bisher bekannten Kastells Ala Nova Ubl vermutet dass diese Holz Erde Anlage alter ist als das Kastell Dies bestatigte Ursula Langenecker vom Bundesdenkmalamt 1994 durch den Nachweis weiterer Spitzgraben in unmittelbarer Nahe der ersten Fundstelle 19 Unglucklicherweise wurde das Areal in dem das fruhe Holz Erde Lager vermutet wird durch intensive Wohnbebauung weitgehend zerstort Eine kleinere archaologische Untersuchung im Bereich des Alanovaplatzes unter Leitung von Krista Suss vom Verein AUSINA im Jahr 2000 lieferte unter anderem Hinweise auf zwei Steinbauphasen des Kastells und eine vermutete fruhe Holzbauphase des Lagers 20 Untersuchungen ab 2010 Bearbeiten Seit der Grabung aus dem Jahre 1910 gab es keine systematische Untersuchung des romischen Kastells in Schwechat Die Geschichte des Lagers und die damit verbundenen Fragen blieben deshalb lange Zeit weitgehend ungeklart Eine neue Wende in der Forschungsgeschichte des romischen Schwechats brachte das Jahr 2010 wo zwei grossflachige Ausgrabungen auf dem Areal des ehemaligen Kastells zwischen dem Alanovaplatz und der Wiener Strasse sowie im Stadtteil Frauenfeld im Kreuzungsbereich der Gladbeckstrasse und der Klederinger Strasse durchgefuhrt wurden Beide Ausgrabungen erfolgten im Auftrag des Bundesdenkmalamts und wurden von der Firma AS Archaologie Service 21 durchgefuhrt nbsp Grabungsareal zwischen Alanovaplatz und Wienerstrasse 9 2010Am Frauenfeld wurde unter der Leitung von Mag Igl und Mag Leingartner neben einigen zum grossen Teil geplunderten langobardischen Grabern ein ausgedehnter ziviler romischer Friedhof entdeckt und untersucht Zahlreiche Brandgraber mit zum Teil reichen Grabbeigaben und eine Reihe von Korperbestattungen wurden freigelegt Vorlaufige Auswertungen lassen eine Datierung der Funde auf das 2 bis 4 Jahrhundert n Chr zu Die Lage der Graber liessen den Verlauf einer Graberstrasse vermuten die allerdings bedingt durch die relativ seichte Fundlage nicht mehr nachgewiesen werden konnte 22 23 Die Grabungsarbeiten am Alanovaplatz unter der Leitung von Mag Scholz lieferten grundlegende neue Erkenntnisse Zwei Kasernenbauten konnten fast vollkommen erfasst und mehrere Ausbesserungsphasen nachgewiesen werden Eine erste romische Holzbauphase konnte allerdings nicht bestatigt werden Dafur gibt es klare Hinweise auf eine fruhere Besiedlung des Areals Von besonderem Interesse waren Funde einer spaten Umbauphase aus dem 4 5 Jahrhundert mit denen die Umwandlung eines militarischen Lagers in ein ziviles Siedlungsareal in Steinbauweise eindeutig belegt werden konnten Vom nahezu sensationellen Wert ist der erstmalige osterreichische Nachweis einer awarenzeitlichen Besiedlung innerhalb eines romischen Lagers Diese Ausgrabungen die Anfang November 2010 abgeschlossen wurden lieferten zahlreiche neue Erkenntnisse die Grosse Lage und Geschichte von Ala Nova in ein ganzlich neues Licht bringen werden 24 Diese beiden stratigraphischen Grabungen sowie deren zahlreichen Funde werden seit 2012 im Rahmen einer Dissertation des Osterreichischen Archaologischen Instituts Projektleitung Stefan Groh umfassend aufgearbeitet 25 26 Im November 2011 wurde im Auftrag der Stadtgemeinde Schwechat und der Asset One Immobilienentwicklung AG eine geophysikalische Prospektion durch die Zentralanstalt fur Meteorologie und Geodynamik auf dem ehemaligen Gelande der Brauerei Schwechat westlich des Klein Schwechater Friedhofs wo weitere Reste des romischen Reiterkastells vermutet werden durchgefuhrt Insbesondere die Georadar Messungen zeigen im Tiefenbereich von etwa 0 75 m eine rechteckige Struktur 9 35 m mit scheinbar erhaltenem Steinboden und Innenunterteilungen Weitere parallele Strukturen sowie einen Graben sind ebenfalls erkennbar 27 Diese Ergebnisse lassen spannende Grabungen mit mindestens so spannenden Ergebnissen in die nachste Zukunft erwarten Holz Erde Lager und Kastell BearbeitenFruhes Holz Erde Lager Bearbeiten Die Frage nach ein fruhes Holz Erde lager in Schwechat konnte bis jetzt nicht eindeutig beantwortet werden Die jungsten Ausgrabungen im Jahre 2010 am Alanovaplatz konnten eine ausgedehnte Holzbauphase nicht belegen Im Sudost Bereich des Grabungsareals konnte zwar einige Hinweise auf eine fruhe Bauphase identifiziert werden allerdings liessen sich aus den Befunden keine Strukturen bzw Bau ableiten Das Fundmaterial dieser moglichen fruhen Lagerphase ist in die zweite Halfte des 2 Jahrhunderts zu datieren Einen weiteren Hinweis auf ein fruhes Holz Erde Lager allerdings sudlich des Steinkastells an der Kreuzung Gladbeck und Brauhausstrasse in unmittelbarer Nahe des damals an dieser Stelle verlaufenden Muhlbachs konnten 1979 H Ubl 18 und 1994 U Langenecker 19 Spitzgraben feststellen In unmittelbarer ostlicher Nahe waren auch Balkengrabchen im Mutterboden zu sehen Hannsjorg Ubl glaubt an dieser Stelle ein fruhes Holz Erde Lager entdeckt zu haben und vermutet eine Datierung in flavischer Zeit Hannsjorg Ubl 1980 Unter anderem konnten auf diesem Areal 1976 romische Gebrauchskeramik und Fragmente von reliefverzierten Terra Sigillata Schusseln geborgen werden 28 Im Untersuchungsbericht von 1994 wird der angeschnittene Graben als exakt ausgehobener spitzformiger Graben beschrieben Seine Tiefe betrug 1 8 m 2 6 m unter der Humusoberkante die maximale Breite 3 8 m Die Fundstucke aus den untersten Schichten eigneten sich aber wegen ihres schlechten Erhaltungszustandes bzw starker Abnutzung nicht mehr fur eine exakte Datierung Die Funde aus der oberen Verfullung des Grabens sind nicht vor der zweiten Halfte des 2 Jahrhunderts anzusetzen 19 Zur Bestimmung der Ausdehnung Orientierung sowie Datierung des Lagers waren weitere Grabungen auf den wenigen noch nicht zerstorten Bereichen dieses Areals notwendig Im Rahmen einer Grabungskampagne im Juni 1950 im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau der im Krieg beschadigten St Jakobs Kirche in Gross Schwechat wurden am Hauptplatz 21a wiederum die Profile von zwei Spitzgraben angeschnitten deren romische Herkunft nachgewiesen wurde Eine genauere Datierung war allerdings nicht moglich 29 Eigenartigerweise fand dieser Hinweis in der spateren Literatur und der wissenschaftlichen Diskussion keine Beachtung Ob diese Spitzgraben auf ein fruhes Marschlager bzw Holz Erde Lager am Ostufer der Flusse in Schwechat hindeuten oder als Einfriedung bzw Abgrenzungen eines Grabes des an dieser Stelle befindlichen romischen Friedhofs dienten kann derzeit nicht beantwortet werden Kastell Ala Nova Bearbeiten nbsp Kastell Ala Nova nach den Forschungen von Nowotny und AbleidingerDie Untersuchungen von E Nowotny und J Ableidinger zwischen 1910 und 1937 ermoglichten eine genaue Bestimmung der Grosse und Position des Steinkastells Die Grabung im Fruhjahr 1910 der k amp k Limeskommission unter der Leitung von E Nowotny fuhrte zur Aufdeckung eines betrachtlichen Teiles der Lagerbefestigung auf dem damaligen Gelande der Brauerei Dreher 30 Im Bereich des Alanovaplatzes und des Friedhofs konnte auf einer Linie von 153 Metern das Vorhandensein der von Nordost nach Sudwest streichenden Lagerfront linke Prinzipalseite bestatigt werden die im Nordabschnitt von einem 19 Meter breiten Torbau durchbrochen war An der Nordwestfront schloss sich nach einer abgerundeten Ecke in einem Winkel von 88 5 Grad die sudwestliche Kastellfront an deren Verlauf bis zu einer Lange von 160 Metern beobachtet werden konnte Durch zwei Funde von J Ableidinger Wasserleitungsgraben im Juni 1928 im Hause Wiener Strasse 35 und Kanalarbeiten am Alanovaplatz im Jahre 1937 dachte man die genauen Lagerausmasse bestimmt zu haben 31 Eine antike Mauer 30 bis 40 m hinter der Mauerflucht der Hauser Wienerstrasse 33 und 35 wurde als Lagermauer interpretiert und die Seitenlange des Lagers mit auf 206 m festgelegt Die Jungste Grabung von 2010 am Alanovaplatz konnte den nordlichen Spitzgraben unmittelbar entlang der Wienerstrasse identifizieren sodass die Lagermauer wenn auch keine Artefakte mehr nachweisbar sind etwa 20 m nordlicher als bisher angenommen liegen muss Das Anschneiden der sudostlichen Langsseite im Jahre 1937 erbrachte die Breitenmasse des Lagers Die Innenbreite betrug 168 Meter die Mauer war zwei Meter dick Das Schwechater Lager umfasst eine Flache von ca 225 170 Metern also 3 8 Hektar diese Grosse war fur eine Auxiliartruppe von 500 Mann durchaus ublich Die Sudwestecke des Kastells war abgerundet und zusatzlich mit einem verhaltnismassig kleinen und nur leicht nach innen versetzten viereckigen Turm mit sechs Meter Seitenlange verstarkt In der Mitte der Linie zwischen der sudwestlichen Lagerecke und der porta principalis sinistra befand sich noch ein innen angesetzter Zwischenturm Dieser wies die gleichen Abmessungen wie der Sudwest Eckturm auf nur die Mauerstarke war etwas geringer 30 Beim westlichen Wehrgraben konnten zwei Bauphasen festgestellt werden 30 Graben I An die Umfassungsmauer schloss sich eine 1 65 bis 1 80 Meter breite Berme an daran ein Graben von etwa sechs Meter Breite in dessen Sohle mittig ein Wasserabzugsgraben Kunette von trapezformigem Querschnitt eingetieft war Graben II Der fruhere Graben war durch einen zweiten grosseren uberlagert der eine Breite von 9 55 Meter laut Nowotny 11 40 Meter laut Ableidinger 1929 hatte und etwa vier Meter unter dem heutigen Bodenniveau lag Zwischen Mauer und Graben wurde eine Berme von ca zwei Meter Breite festgestellt In der Nahe des Tores verbreiterte sich der Wallgraben der an dieser Stelle etwas ausgebuchtet war Die Fundamentgrube der Wallmauer betrug etwa funf romische Fuss 1 46 bis 1 65 m Die Grundmauern schienen aus weissem Betonmortel zu bestehen Das aufgehende Mauerwerk bestanden wahrscheinlich aus sarmatischem muschelhaltigem Sandstein aus Atzgersdorf Im Graben wurden Teile einer Mauer gefunden die offensichtlich bei der Zerstorung des Kastells hineingesturzt waren Die Mauer muss nach dem Umfang der Schuttmasse mindestens funf bis sechs Meter hoch gewesen sein Ableidinger 1929 Innerhalb der Umfassungsmauer befand sich der Wehrgang der eine Breite von drei Metern aufwies und anhand von Pfostenlochern die den Wallgang nach innen abstutzten erkannt wurde 30 Besonders bemerkenswert war die Aufdeckung des Westtores der porta principalis sinistra dessen Abmessungen sich wie bei der Kastellmauer nur aus den Fundamentgruben rekonstruieren liess Es handelte sich um ein uberwolbtes Doppeltor mit einer Breite von 19 Metern das zwei rechteckige Turme flankierten Zwischen den Turmen befand sich ein Wehrgang 30 Bei der Ausgrabung des Tores fand sich in einer Mauernische ein Hohlziegel der vermutlich Bestandteil der Heizungsanlage fur die oberen Wachraume war Durch die Lokalisierung des Westtores konnten die relativ grob ausgefuhrte Pflasterung der via principalis und zwei Mauerreste von etwa 60 cm Hohe aufgedeckt werden Die Breite der via principalis betrug 17 23 Meter 60 romische Fuss nbsp Die Friedhofskapelle befindet sich uber den Principia des ehemaligen Lagers nbsp Die porta principalis sinistra von Ala Nova musste in etwa so wie jene der Saalburg erschienen sein An der westlichen Umwehrung konnte das Intervallum Zwischenraum durch eine 60 Zentimeter breite Mauergrube und einen sich nach innen anschliessenden Estrich auf 9 95 Meter weiterverfolgt werden An der Dekumanfront d h im hinteren Teil die nicht dem Feind zugewandte Lagerhalfte konnte die Pflasterung der Lagerstrasse bis auf eine Lange von 16 65 Metern nachgewiesen werden Ein kleines Stuck der betonierten Wallboschung zeigte sich am westlichen Zwischenturm 30 Administratives Zentrum jedes grosseren Kastells war das Stabsgebaude die Principia mit dem Lager oder Fahnenheiligtum An der Stelle der Principia von Ala Nova steht heute eine Friedhofskapelle Sie ist der letzte Uberrest der Pfarrkirche Maria am Anger die 1815 wegen Baufalligkeit abgerissen werden musste Auffallig ist dass die Fundamente der Kapelle und der einstigen Kirche parallel zu den Umfassungsmauern des Kastells verlaufen und daher hochstwahrscheinlich mit diesen in Zusammenhang stehen Ableidinger 1929 J Ableidinger nahm an dass die Innenbauten des Lagers uberwiegend aus Holz waren wogegen das Stabsgebaude principia und das Fahnenheiligtum in Stein errichtet worden waren Dies lasst auch der Fund von zwei Saulen vermuten die im 19 Jahrhundert innerhalb des Friedhofes das heisst auf dem ehemaligen Kastellareal entdeckt wurden Ableidinger 1929 nbsp Anschnitt eines Mauerrestes aus zwei Bauperioden im Inneren des KastellsIm Jahr 2000 fand eine Grabung durch den Verein AUSINA Leitung Krista Suss statt 20 Dabei konnte herausgefunden werden dass sich die mittel kaiserzeitlichen Baubefunde in zwei Steinperioden manifestierten Erwahnenswert ist der Fund unter den altesten Mauerzugen einer stark profilierten Fibel mit gelochtem Nadelhalter der vermutlich ins 1 Jahrhundert zu datieren ist Die drei unterschiedlichen Fundhorizonte spiegeln eine intensive Nutzung des Lagerareals wider und werden der Steinbauperiode I und II zugerechnet 20 Unklar bleibt jedoch ob die gefundenen Mauerreste Bestandteil einer Kaserne bzw eines Pferdestalls waren Beachtung verdient die Entdeckung von Pfostensetzungen unter dem Steinkastell Ala Nova Uberraschend ist die Orientierung dieser Pfostenlinie die sich vom Steinbau durch eine exakte Nord Sud Ausrichtung und auch durch die Hohenlage klar abgrenzte 20 Die Grabung von 2010 lieferte ganzlich neue Erkenntnisse Die ersten Befunde von der Grabung 2000 fur das Bestehen eines fruhen Holz Erde Lagers konnten nicht bestatigt werden Vielmehr wurde nun erkannt dass das romische Kastell auf Bereits bewohntes Gebiet entstanden ist Die aktuellen Befunde zeigen dass das Reiterlager grosser ist als bisher vermutet Da wo die ostliche Kastellmauer und Graben erwartet wurden wurden Kasernenbaracken festgestellt Im Norden konnte der Graben identifiziert werden allerdings deutlich nordlicher als erwartet Die Feststellung einer zivilen Besiedlung auf dem Areallager im spaten 4 bzw fruhen 5 Jahrhundert zeigt dass auch in Ala Nova eine ahnliche Entwicklung wie bei den benachbarten Lagern bzw Kastellen stattfand Besatzung BearbeitenDie Besatzung des fruhen Holz Erde Lagers ist nicht bekannt Ebenfalls unbekannt ist der Name derjenigen Reitereinheit die nach Ausbau des Steinkastells I dort stationiert wurde Fur das 2 Jahrhundert stand zunachst die Ala I Thracum Victrix zur Diskussion allerdings belegen Neufunde von Ziegelstempeln mit grosser Sicherheit den Standort der Truppe bei Petronell Carnuntum Es wurde ebenfalls bereits postuliert dass Ala Nova uberhaupt keine eigenen Truppen hatte und das Lager moglicherweise nur ein Aussenposten einer der benachbarten Legionsfestungen Vindobona oder Carnuntum war 32 Fur die Spatantike lasst sich im Zusammenhang mit den Uberlieferungen aus der Notitia dignitatum allerdings noch eine Reitereinheit der Equites Dalmatae fur Ala Nova ebenso fur das benachbarte Kastell Aequinoctium Fischamend eindeutig zuordnen 6 nbsp Die Lage der Kastelle in Schwechat und Fischamend mit der sie verbindenden LimesstrasseVicus BearbeitenDie genaue Lage der Zivilsiedlung von Ala Nova ist bis dato unbekannt geblieben Siedlungsbefunde wurden nur an wenigen Stellen in Schwechat dokumentiert Eine Grube mit Fundmaterial des 2 beziehungsweise 3 Jahrhunderts fand sich sudlich des Kastellareals Die Verfullung des Kastellgrabens enthielt Artefakte die im Zusammenhang mit einer Siedlung stehen konnten 19 In den letzten 200 Jahren wurden zahlreiche Streufunde vor allem Keramik innerhalb des Brauereigelandes aufgelesen Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist davon auszugehen dass der vermutlich gleichzeitig mit dem Kastell angelegte Vicus sudlich des Lagers gelegen war die genaue Ausdehnung konnte aber bisher wegen starker Uberbauung nicht erfasst werden Ob dies allerdings jemals zweifelsfrei geklart werden kann ist fraglich weil der Vicus sich wohl grosstenteils auf dem Gelande des Brauhauses befand wo Ende des 19 Jahrhunderts fur den Bau grossangelegter Bierkeller grosse Erdbewegungen stattfanden Dadurch erklaren sich auch die vielen kaum dokumentierten Funde in dieser Zeit Romerzeitliche Funde am rechten Ufer der Schwechat wo zum Beispiel in der Sendnergasse eine antike Ofenanlage entdeckt wurde sind weitere romische Siedlungsspuren 33 Graberfelder Bearbeiten nbsp Ascheurne mit den Portratdarstellungen zweier Windgotter gefunden am Schwechater Hauptplatz um 1900Aus den Aufzeichnungen von J Ableidinger 1929 geht hervor dass bereits im 19 Jahrhundert auf dem Gelande der Brauerei ein Leichenfeld gefunden und zahlreiche andere Funde gemacht wurden Allerdings wurden sie von Sammlern entwendet und daher nicht wissenschaftlich erfasst Sudlich des Kastellareals wurden noch weitere Graber entdeckt So konnte 1929 unter den volkerwanderungszeitlichen Bestattungen des Graberfeldes Ried Frauenfeld ein fruhkaiserzeitliches Brandgrab identifiziert werden 34 Rechts der Brauereistrasse Richtung Katastralgemeinde Rannersdorf wahrscheinlich noch im Bereich des Frauenfelds wurden im Jahr 1968 drei weitere Korpergraber aus der Romerzeit geborgen 35 Ein weiteres Graberfeld befindet sich im Bereich des Hauptplatzes von Schwechat da dort eine Reihe spatantiker Bestattungen gesichert werden konnte Einer der altesten dokumentierten Funde ist ein romisches Skelettgrab das 1923 am Hauptplatz 5 aufgefunden wurde 36 Weitere vier romische Graber wurden 1927 ebenfalls am Hauptplatz durch M Mullner beschrieben 37 Im selben Jahr wurde im Hof des damaligen Bezirksgerichts heute Bezirkshauptmannschaft ein romerzeitliches Grab mit verschiedenen Gefassen gefunden 34 Am 31 Marz 1933 deckte J Ableidinger in der sudostlichen Ecke der Hammerbrothutte ein romisches Steinplattengrab auf Es handelte sich dabei vermutlich um ein Reitergrab aus dem fruhen 4 Jahrhundert zumindest weisen die neben den Skelett eines etwa 35 jahrigen Mannes gefundenen Grabbeigaben ein Hufeisen eine eiserne Schnalle ein Messer sowie einige Pferdezahne darauf hin Fur dieses Grab war ein Grabstein aus der 2 Halfte des 3 Jahrhunderts als Abdeckung verwendet worden 38 Das Reitergrab wurde restauriert und konserviert und in der Eingangsaula des Bundesgymnasiums Bundesrealgymnasiums aufgestellt E Neumann berichtete 1950 vom Fund mehrerer Graber und goldener Ohrgehange bei einer Grundaushebung im Zuge der Beseitigung von Kriegsschaden am Hauptplatz 21 und 21a In diesem Zusammenhang wurde am Hauptplatz 23 auch ein spatromischer Sarkophag geborgen 39 nbsp Kleine Fundauswahl aus dem romischen Graberfeld am FrauenfeldBei der Beseitigung von Kriegsschaden am Hauptplatz 6 wurden drei Sarkophage mit Korperbestattungen und ein Gefass aufgefunden daneben zwei Erdbestattungen ohne Beigaben An der Eckparzelle Hauptplatz Bruck Hainburgerstrasse ehemals Neckam Hauptplatz 3 konnte trotz der Zerstorung des dortigen Kindergrabes noch ein in sich verdrehter tordierter Goldohrring aufgefunden werden 40 Im Jahr 1958 legte Hans Walter bei Erdarbeiten fur eine neue Strasse innerhalb des Areals der Schwechater Brauerei zwischen Flaschenhalle und ehemaliger Soma Anlage ein mit dem Kopf nach Osten ausgerichtetes Skelett frei Der Oberkorper war in einem Winkel von 70 Grad aufgerichtet An der linken Hand befand sich eine Bronzemunze reduzierter Follis des Constantius Chlorus 293 306 gepragt in Ticinum gefunden Das Skelett wurde dem Landesmuseum Niederosterreich seit 2015 Museum Niederosterreich ubergeben die Munze befindet sich im Besitz der Brauerei Schwechat 41 Im Jahr 1963 wurden im Aushub eines 2 50 Meter tiefen Kanalgrabens in der Sendnergasse Ecke Hauptplatz Skelettteile und romische Keramikscherben festgestellt offensichtlich waren dort vorher einige Korpergraber zerstort worden 42 Beim Fundamentaushub fur Gebaude der Bezirkshauptmannschaft am Hauptplatz 3 wurde 1964 eine Korperbestattung die parallel zum Gehsteig ausgerichtet war zerstort 42 Die Ausdehnung des Graberfeldes am Hauptplatz ist unbekannt man weiss nur dass es sich im Bereich der Limesstrasse befindet deren Trasse einst dort entlanglief Die Grabungen von 2010 am Frauenfeld konnten ein umfangreiches ziviles Graberfeld sudlich des Lagerareals nachweisen Die Graber waren weitestgehend ungeplundert Die Brandgraber und Korperbestattungen waren zum Teil sehr reichhaltig mit Grabbeigaben versehen 43 Die Position und Haufung der Bestattungen lassen eine Ost West Graberstrasse vermuten Bedingt durch die relativ seichte Tiefe der Funde es konnte kein Begehungshorizont festgestellt werden konnte diese Graberstrasse nicht mehr nachgewiesen werden Limesstrasse und Meilensteine bei Ala Nova Bearbeiten nbsp Die Limesstrasse rot punktiert von Fischamend bis WienEin Teil der Limesstrasse der Strecke Carnuntum Schwechat befindet sich in der Nahe der Bahn Haltestelle Mannsworth Der weitere Verlauf ostwarts konnte auf etwa 1 5 Kilometer an einem Uferabbruch der Donau in der Poigenau und in einigen Schottergruben verfolgt werden Westlich der Haltestelle Mannsworth verlauft die ehemalige Limesstrasse etwa 1 5 Kilometer unter dem heutigen Bahndamm und tritt wieder zutage wo die heutige parallel verlaufende Fahrstrasse sich wieder von der Bahn abkehrt Die Limesstrasse von Schwechat nach Wien fuhrte vermutlich nicht direkt durch das Lagerareal 30 sondern wahrscheinlich sudwestlich des heutigen Friedhofes auf den Bahnhof Klein Schwechat zu machte dort einen Bogen und fuhrte weiter zur Ostmauer des Zentralfriedhofes unter dessen Verwaltungsgebauden sie sich weiter fortzusetzen scheint entlang der Simmeringer Hauptstrasse in Richtung des ehemaligen Legionslagers Vindobona 44 45 nbsp Munzbild des Trajan auf der Ruckseite die 105 n Chr fur den Dakerkrieg erbaute Brucke uber die untere DonauDie Lage der angenommenen Strassen Abzweigung zum Lager Ala Nova blieb bisher unbekannt Es ist davon auszugehen dass die zu Ala Nova fuhrende Abzweigung der Limesstrasse erst nach den Ubergangen uber die Schwechat Flusse angelegt war wahrscheinlich sudwestlich des Kastells dies deshalb weil dort auch der Vicus vermutet wird und bisher kein Hinweis darauf gefunden werden konnte dass die einstige Limesstrasse sich an der Stelle der heutigen Wienerstrasse befand 30 Eine Haufung von Meilensteinen wie die der sechs 46 die vermutlich ursprunglich am ostlichen Ufer der Schwechat standen und die Entfernung von Carnuntum aus angaben verleitet zu der Schlussfolgerung dass dieser Punkt auch die Grenze zum Stadt und Lagerterritorium Carnuntums war Aus diesem Grunde wurde die Schwechat als Grenze zwischen den Territorien von Carnuntum und Vindobona angenommen Die Ursache fur die Aufstellung von sechs Meilensteinen innerhalb von wenigen Jahren um die Mitte des 3 Jahrhunderts bei Schwechat also an einer Ost West Hauptverkehrsverbindung mogen aber nicht nur Ausbesserungen an Strassen und Brucken gewesen sein sondern sicherlich auch politische Propaganda da auf solchen Meilensteinen ublicherweise die gerade regierenden Kaiser mit ihrer vollstandigen Titulatur verewigt wurden um ihre Leistungen fur die jeweilige Provinz gebuhrend herauszustreichen 47 nbsp Vitrine Schwechater Ausstellung Spuren der Zeit 2011 Denkmalschutz und Fundverbleib BearbeitenAlle hier beschriebenen Anlagen sind Bodendenkmaler im Sinne des Osterreichischen Denkmalschutzgesetzes Nachgrabungen und Sammeln von Artefakten und Funden ohne Genehmigung des Bundesdenkmalamtes stellen eine strafbare Handlung dar Zufallige Funde archaologischer Objekte Mauern Keramik Munzen Knochen etc sowie alle in den Boden eingreifenden Massnahmen sind dem Bundesdenkmalamt zu melden Viele Funde von J Ableidinger werden im Museum Niederosterreich in St Polten aufbewahrt Sammlung Ableidinger Die Funde aus der kleineren Grabung im Jahre 2000 werden derzeit von der Stadtgemeinde Schwechat gelagert Die Funde aus beiden Grabungen im Jahr 2010 Kastell und Friedhof wurden nach ihrer Restaurierung zum Teil im Rahmen einer Ausstellung im Jahre 2011 der Offentlichkeit gezeigt Ausstellung Spuren der Zeit in den Raumlichkeiten der stadtischen Bucherei von Schwechat Derzeit sind die Funde der Offentlichkeit leider nicht mehr zuganglich und werden im Wesentlichen in der Kulturfabrik Hainburg aufgehoben nbsp Einband der Geschichte von Schwechat von J Ableidinger 1929Literatur BearbeitenEduard Nowotny Die Grabung in Schwechat In Anzeiger der Akademie der Wissenschaften in Wien Phil hist Klasse Band 48 Wien 1911 S 44 ff Johann Ableidinger Geschichte von Schwechat Verlag der Stadtgemeinde Schwechat Schwechat 1929 Gertrud Pascher Romische Siedlungen und Strassen im Limesgebiet zwischen Enns und Leitha Der romische Limes in Osterreich Band 19 Rohrer Wien 1949 S 138 ff und 189 ff Hannsjorg Ubl Der osterreichische Abschnitt des Donaulimes Ein Forschungsbericht 1970 1979 In Roman Frontier Studies Oxford 1980 S 587 ff Kurt Genser Der osterreichische Donaulimes in der Romerzeit Ein Forschungsbericht In Der romische Limes in Osterreich Band 33 Wien 1986 ISBN 3 7001 0783 8 S 564 ff Manfred Kandler Der romische Limes in Osterreich Ein Fuhrer Osterreichische Akademie der Wissenschaften Wien 1989 ISBN 3 7001 0785 4 S 199 ff Franz Sauer Fundstelle Rannersdorf Die archaologischen Grabungen auf der Trasse der S 1 Bundesdenkmalamt Wien 2006 S 61 ff Ana Zora Maspoli Schwechat Ala Nova Auxiliarkastell vicus In Verena Gassner Andreas Pulz Hrsg Der romische Limes in Osterreich Fuhrer zu den archaologischen Denkmalern Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2015 ISBN 978 3 7001 7787 6 S 267 270 Marnik M Wastyn Archaologische Funde aus Schwechat Fundkatalog von der Urgeschichte bis in die Neuzeit Phoibos Verlag Wien 2022 ISBN 978 3 85161 281 3 Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMapWeblinks BearbeitenAla Nova Der romische Limes in Osterreich Liste der Kastelle in Noricum und Oberpannonien Liste der Limeskastelle in Ungarn Liste der Kastelle am Obergermanisch Raetischen Limes Lage des Kastells auf Vici orgAnmerkungen Bearbeiten Franz Sauer Fundstelle Rannersdorf Die archaologischen Grabungen auf der Trasse der S 1 2006 S 61 Schwechats Vergangenheit und Gegenwart Schwechat 1986 Maximilian Groller von Mildensee Strassenforschung In Der romische Limes in Osterreich 5 1904 S 5 Itinerarium Antonini II S 246 ff Notitia dignitatum Occidentis 34 7 a b Notitia dignitatum Occidentis 34 18 Hannsjorg Ubl Der osterreichische Abschnitt des Donaulimes Ein Forschungsbericht 1970 1979 In Roman Frontier Studies Oxford 1980 S 602 f Wilhelm Kubitschek Carnuntina JZK NF4 1906 117 Johann Ableidinger Geschichte von Schwechat 1929 S 30 Ekkehard Weber Die romischen Meilensteine aus dem osterreichischen Pannonien OJh 49 1968 1971 S 121 ff Johann Ableidinger Geschichte von Schwechat 1929 S 32 Johann Ableidinger Geschichte von Schwechat 1929 S 31 Johann Ableidinger Geschichte von Schwechat 1929 S VI Eduard Nowotny Die Grabung in Schwechat Anz Ak 48 1911 S 44 ff Kurt Genser Der osterreichische Donaulimes in der Romerzeit Ein Forschungsbericht Der romische Limes in Osterreich 33 1986 S 536 ff Alfred Neumann Ausgrabungen und Funde im Wiener Stadtgebiet 1949 1950 Veroff d Hist Mus d Stadt Wien 3 1950 S 24 f Alfred Neumann Ausgrabungen und Funde im Wiener Stadtgebiet 1949 1950 Veroff d Hist Mus d Stadt Wien 1 1951 S 9 f a b Hannsjorg Ubl Fundberichte aus Osterreich 18 1979 S 464 a b c d Ursula Langenecker Fundberichte aus Osterreich 33 1994 S 430 a b c d Krista Suss Fundberichte aus Osterreich 39 2000 S 666 ff Offizielle Webprasenz der Firma AS Archaologie Service Roman Igl Fundberichte aus Osterreich 48 2009 S 316 317 Bernhard Leingartner Fundberichte aus Osterreich 48 2009 S 317 Ute Scholz Silvia Muller Fundberichte aus Osterreich 48 2009 S 317 319 Homepage des OAI Zentraleuropaische Archaologie Osterreich Archivierte Kopie Memento vom 12 September 2014 im Internet Archive in der Fassung vom 15 August 2013 Wissenschaftlicher Jahresbericht des Osterreichischen Archaologischen Instituts 2012 Zentraleuropaische Archaologie ZEA Forschungen zum norisch pannonischen Donaulimes Schwechat Ala Nova 2013 S 63 65 Sirri Seren Ralf Totschnig Fundberichte aus Osterreich 50 2011 S 294 Heinz Nowak Fundberichte aus Osterreich 15 1976 S 273 Alfred Neumann Ausgrabungen und Funde im Wiener Stadtgebiet 1949 1950 1950 S 24 Veroff d Hist Mus d Stadt Wien 3 a b c d e f g h Edouard Nowotny Die Grabung in Schwechat In Anzeiger der Akademie der Wissenschaften in Wien Phil hist Klasse 48 1911 S 44 ff Manfred Kandler Eine unpublizierte Beobachtung zum Kastell Schwechat Ala Nova In Mitteilungen der Gesellschaft der Freunde Carnuntums 4 1980 S 3 ff Jeno Fitz Acta Arch Hung 14 1962 S 25 ff Kurt Hetzer Fundberichte aus Osterreich 1 1930 34 S 181 a b Friedrich Wimmer in Fundberichte aus Osterreich 1 1930 34 S 59 Kristin Engelhardt in Fundberichte aus Osterreich 9 1966 S 138 Johann Ableidinger Fundberichte aus Osterreich 1 1930 34 S 59 M Mullner in Fundberichte aus Osterreich 1 1930 34 S 59 Johann Ableidinger Fundberichte aus Osterreich 1 1930 34 S 238 Alfred Neumann in Fundberichte aus Osterreich 5 1946 50 S 135 Alfred Neumann in Fundberichte aus Osterreich 6 1951 55 S 100 Hans Walter in Fundberichte aus Osterreich 7 1956 60 S 111 a b Gertrud Mossler in Fundberichte aus Osterreich 8 1961 65 S 101 Martin Krenn Roman Igl in Fundberichte aus Osterreich 48 2009 S 428 Maximilian Groller von Mildensee Strassenforschung In Der romische Limes in Osterreich 5 1904 S 3 ff Maximilian Groller von Mildensee Strassenforschung In Der romische Limes in Osterreich 4 1904 S 5 f CIL 03 04641 CIL 03 04642 CIL 03 04643 CIL 03 04644 CIL 03 04645 CIL 03 04646 Ekkehard Weber in Jahreshefte des Osterreichischen Archaologischen Instituts 49 1968 71 S 126 ff Nr 4 bis 9 Der Limes in Oberpannonien Kastell Klosterneuburg Legionslager Vindobona Oberleiser Berg Praesidia Kastell Ala Nova Kastell Aequinoctium Kleinkastell Hoflein Legionslager Alenkastell Carnuntum Heidentor Carnuntum Kleinkastell Stopfenreuth Kastell Gerulata nbsp Dieser Artikel wurde am 28 November 2009 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kastell Ala Nova amp oldid 239117534