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Der Huttenberger Erzberg ist ein historisch bedeutendes Eisenvorkommen in den Seetaler Alpen im Nordosten von Karnten Bezirk St Veit an der Glan Er heisst nach der Ortschaft Huttenberg die ihrerseits den Namen von den fruhen Eisenhutten erhielt Der Huttenberger Erzberg ist zwar nicht so bekannt wie der steirische Erzberg war aber schon in der Antike fur seine hohe Erzqualitat bekannt siehe Norisches Eisen Bergbaumuseum im Huttenberger Ortsteil Knappenberg Inhaltsverzeichnis 1 Geologie und Eisenverarbeitung 2 Historisches 3 Literatur 4 WeblinksGeologie und Eisenverarbeitung BearbeitenDer Huttenberger Erzberg am mineralogisch interessanten Westrand der Saualpe baut sich zwischen drei grabenartigen Talern auf dem Gortschitztal im Westen dem Lollingergraben im Suden und dem Tal des Mosinzbaches im Norden Er reicht bis zur Meereshohe von 1300 m u A und besteht hauptsachlich aus Glimmerschiefer des mittelostalpinen Kristallinkomplexes in den eisenhaltige Marmor Zuge eingebettet sind Oben dominiert der Brauneisenstein in tieferen Lagen der wertvollere Spateisenstein Kleinere Vorkommen an Pyrit und Baryt sind anzutreffen Die Erzvorkommen sind postvulkanischen Ursprungs und haben dabei den im Marmor vorherrschenden Kalk verdrangt nbsp Keltisches Schwert aus norischem Stahl ca 60 v Chr Wie die neuere Archaologie u a die Gasteinerin Brigitte Cech erkannte schurften die Romer nie am steirischen Erzberg wohl aber bei Huttenberg Dessen Bergbaurevier erschlossen aber schon die Kelten die mit hoch entwickelter Technik der Eisenverarbeitung den Ruf des bereits damals stahlartigen Ferrum noricum begrundeten und es weitum exportierten Die Eisen Verhuttung hielt sich hier bis zum Beginn der Volkerwanderung im 5 Jahrhundert Wesentlich fur die Qualitat des Norischen Stahls war das Konnen der Schmiede Sie verwendeten neben dem aus Schachtofen erschmolzenen Eisenluppen auch Sekundarrohstoffe aus Altmetall Die Gute der Eisenluppen hangt von der ortlichen Lagerstatte und vom Phosphor Gehalt ab Phosphorarme Erze ergaben unlegierte Eisenluppen welche die inneralpinen Kelten durch mehrstufige Schmiedetechniken verbesserten Wichtige Fundstellen liegen im Gortschitztal und in der Katastralgemeinde Lolling im Ortsteil Semlach Eisner am Sudwestabhang des Huttenberger Erzberges Als bedeutendster Mineraloge des Erzberges gilt Heinz Meixner der in Knappenberg in der Bergdirektion ein Labor und eine Bibliothek unterhielt und als Betriebsmineraloge arbeitete Historisches Bearbeiten nbsp Hochofen in Lolling nbsp Erzrosterei in Lolling nbsp Ruinen der Hochofen in der HeftHuttenberg kam im Herbst 860 zusammen mit Althofen und spater Friesach an das Erzbistum Salzburg doch sind bereits konigliche Schenkungen beim nahen Bruckl 831 uberliefert Salzburg ubte auch das Besitzrecht uber alle Bodenschatze aus das sogenannte Bergregal 1548 vermittelte der kaiserliche Bergrichter zwischen Karntner Landesfurst und Salzburg uber die Verleihung von Eisen Kupfer oder Salzlehen doch eine endgultige Befriedung kam erst viel spater zustande Die Marktgemeinde Huttenberg verdankt ihre Grundung und Entwicklung dem Huttenberger Erzberg Sie blieb bis zum Jahr 1805 in Salzburger Besitz als dieses zu Osterreich kam Die Erzlager des Erzberges wurden ab etwa 1800 nach dem Zusammenschluss vieler kleinerer Gewerke von drei Seiten abgebaut vom Norden die Compagnie Rauscher mit Schmelzanlagen in Mosinz Schottenau und Heft vom Suden die Lollinger Union mit den Flossofen in Lolling und spater in Pravali Am vorderen Erzberg Westabdachung waren es die Graflich Egger sche Gewerkschaft mit Hochofen in Treibach und die Graflich Christalnigg sche Gewerkschaft mit dem Flossofen in Eberstein und spater bei Bruckl Damals galt der Huttenberger Erzberg als eines der wichtigsten Erzvorkommen der Monarchie und als das Zentrum der Karntner Eisenindustrie 1855 stellten die Gewerken der Haupteisenwurzen mit 78 737 t 74 der gesamten in Karnten erschurften Erze 1869 schlossen sich die Compagnie Rauscher Dickmann Secherau und noch weitere in Huttenberg tatige Gewerkschaften zusammen und grundeten die Huttenberger Eisenwerksgesellschaft HEWG Albert Dickmann Secherau war dabei gemeinsam mit Alfred von Christallnigg und Eduard Rauscher mit der Geschaftsfuhrung betraut worden Aus dieser Zeit sind die meisten Montandenkmaler erhalten sowie Wohnhauser von Gewerken und Bergleuten Verwaltungsgebaude Bergamter einige Knappenkapellen usw Die Themenwege sind getrennt nach Bergbauen Forderwegen Schmelzwerken und Baukultur Im Oktober 1881 kam der Huttenberger Erzberg an die Osterreichisch Alpine Montangesellschaft Die Eisengewinnung im Bergwerk endete 1978 die Schliessungsarbeiten 1980 Danach wurde es zu einem Schaubergwerk umgestaltet und der montangeschichtliche Verein ehemals Freunde des Bergbaumuseums Schaubergwerk Huttenberg errichtete einen montanhistorischen Lehrpfad Die ehemalige vollig verwachsene Bahntrasse der Feldbahn vom Globitsch Bremsberg zu den Hefter Hochofen wurde vom Verein mit Unterstutzung von Gemeinde und Freiwilliger Feuerwehr Knappenberg freigelegt gesaubert und durch 6 Brucken begehbar gemacht In den Folgejahren erfassten die montanhistorischen Wanderwege fast das gesamte Gebiet des Huttenberger Erzberges Die Exkursionsfuhrer des Lehrpfades verfassten die Professoren Hans Jorg Kostler und Eberhard Clar Literatur BearbeitenBruno Baumgartel Der Erzberg bei Huttenberg in Karnten in Jahrbuch der k k Geologischen Reichsanstalt Jg 52 Wien 1903 S 219 244 Digitalisat PDF 1 8 MB B Cech et al 2008 Die Produktion von Ferrum Noricum am Huttenberger Erzberg Interdisziplinare Forschungen bei Semlach Eisner 2003 2005 Osterr Ges f Archaologie 2008 Ferdinand Seeland Der Huttenberger Erzberg und seine nachste Umgebung in Jahrbuch der k k Geologischen Reichsanstalt Jg 26 Wien 1876 S 49 112 Digitalisat PDF 4 5 MB Josef Rossiwall Die Eisen Industrie des Herzogthums Karnten im Jahre 1855 Eine Darstellung des dortigen Eisenhuttenwesens nach seinem Stande und Betriebe sammt Beschreibung der vorzuglicheren Eisenwerke mit ihren Eisenstein und Braunkohlenbergbauen und ihren Torfstichen Wien 1856Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Huttenberger Erzberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kurt Dieber Wanderungen uber den Huttenberger Erzberg in Karnten PDF Datei 1 1 MB Salzburg Wiki Huttenberger Erzberg Schaubergwerk Huttenberg on showcaves com46 930965 14 56395 Koordinaten 46 56 N 14 34 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Huttenberger Erzberg amp oldid 232703012