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Gask Ridge ist der Sammelbegriff fur eine Reihe von Befestigungsanlagen die von den Romern im heutigen Zentralschottland errichtet wurden Das sogenannte Gask Ridge System verlief entlang eines den Lowlands vorgelagerten Hohenzuges und bildete zusammen mit den Glen Blocker Kastellen die nordlichste von der romischen Armee gezogene Grenzlinie rund um die fruheste befestigte Landgrenze Roms die 40 Jahre vor dem Hadrianswall und 60 Jahre vor dem Antoninuswall errichtet wurde Verteilung der Highlands und Lowlands in SchottlandKastell und Wachturmkette der Gask Ridge und Zentralschottland sowie Verlauf der Militarstrasse 85 n Chr Munzportrait des DomitianEs handelt sich dabei um ein lineares Beobachtungs und Kommunikationssystem das den Romern die Kontrolle der von ihnen besetzten Gebiete in Ost und Zentralschottland ermoglichte Die ersten Kastelle und Wachturme entstanden in der Amtszeit des Statthalters Agricola Obwohl der gegenwartige Konsens in der Forschung darin besteht dass das gesamte Gask Ridge System aus dem spaten ersten nachchristlichen Jahrhundert stammt kann dies noch nicht als zweifelsfrei bewiesen angesehen werden Auch die Meinung uber die Art ihrer Funktion ist derzeit noch geteilt zwischen jenen die glauben dass dies eine bewachte Grenzzone war und jenen die dies lediglich als streng kontrollierte Nachschublinie zum Legionslager Inchtuthil ansehen Die Besatzungen der Befestigungsanlagen sollten wohl Einfalle kaledonischer Stamme verhindern und helfen den Grenzverkehr zu uberwachen Die meisten der Festungsanlagen waren nur fur einen sehr kurzen Zeitraum mit romischen Soldaten besetzt einzelne von ihnen durften aber im 2 und vielleicht auch noch einmal im 3 Jahrhundert wiederverwendet worden sein Es ist auch unklar ob der grosste Militarstutzpunkt in dieser Region das Lager von Inchtuthil zur Zeit der Etablierung dieser Grenze noch besetzt war Das Gask Ridge System wird heute als Prototyp der befestigten romischen Limites angesehen Die Anlage von Wachturmketten die entlang einer Strasse wie an der Gask Ridge oder entlang eines Flussufers wie z B an der Donau aufgereiht waren gipfelte spater in der Entstehung durchgehender Sperrwerke wie des Hadrians und des Antoninuswalls sowie ahnlicher Grenzschutzsysteme auf dem europaischen Kontinent und in Nordafrika Besonders bemerkenswert an dieser Okkupation ist auch dass die Romer zunachst eine betrachtliche Anzahl an Personal und Kosten investierten um in das Land einzudringen und es zu erobern Aber als alle erforderlichen Sicherungsmassnahmen dafur abgeschlossen waren trat etwas ein was nur sehr selten zuvor in ihrer Geschichte passiert war sie verliessen nach nicht allzu langer Zeit ihre neuen Eroberungen wieder kehrten jedoch noch zweimal fur einen kurzen Zeitpunkt zuruck 142 n Chr wahrscheinlich um das militarische Ansehen des Kaisers Antoninus Pius 138 161 zu starken und 208 n Chr als Kaiser Septimius Severus 193 211 letztmals versuchte die Nordgrenze wieder dauerhaft bis nach Schottland vorzuschieben 1 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Topographie 3 Forschungsgeschichte und Gask Ridge Projekt 4 Entwicklung 4 1 Vorgeschichte 4 2 1 Jahrhundert 4 3 2 Jahrhundert 4 4 3 Jahrhundert 5 Militarische Infrastruktur 5 1 Funktion 5 2 Legionslager 5 3 Strassenkastelle 5 4 Glen Blocker Kastelle 5 5 Kleinkastelle 5 6 Wach und Signalturme 5 7 Militarstrasse 5 8 Marschlager 6 Befestigungen des Gask Ridge Limes um 85 n Chr 7 Bevolkerung Wirtschaft 8 Zeittafel 9 Literatur 10 Weblinks 11 AnmerkungenLage BearbeitenDer Gask Ridge Limes befindet sich am Rande des Hochlandes in Zentralschottland zwischen der Kuste des Firth of Forth und dem Fluss Tay Ein Teil der Befestigungskette verlief entlang der von Ost nach West verlaufenden Gask Ridge Gasg Bergkamm oder Hugelland eines rund 70 Meter hohen von Ost nach West ausgerichteten Hohenruckens nordlich des Flusses Earn Er liegt zwischen dem Hochlandmassiv und der Fife Halbinsel eines Kustenstreifens mit grosseren landwirtschaftlich nutzbaren Flachen der bis zum Moray Firth reicht Von ihm aus bietet sich ein ausgezeichneter Blick nach Norden in Richtung Glenalmond sowie in die Ebene von Strathearn Die gesamte Grenzzone erstreckte sich im Wesentlichen uber die ehemaligen schottischen Grafschaften Perthshire Clackmannanshire und Kinross shire jetzt Region Tayside das ist vom Loch Lomond bis zum Fluss North Esk und endete in Stracathro in Angus Sie markierte im Verbund mit einer Militarstrasse die Ubergangslinie Highland boundary von den fruchtbaren Lowlands zu den unwirtlichen Highlands den Gebirgsregionen um das heutige Perth Kinross und Angus 2 Topographie Bearbeiten nbsp Landschaft ostlich von GreenloaningHandler Jager Spione und wahrscheinlich auch Erkundungsfahrten der romischen Flotte lieferten wertvolle Informationen uber die Geographie und Bewohner Nordbbritanniens Das Land ist von extremen landschaftlichen Kontrasten bestimmt Norden und Westen zahlten zum riesigen Hochlandmassiv das von tief eingeschnittenen Seen und Talern gepragt ist Dahinter lagen viele Inseln einige ziemlich gross dazwischen ein wahres Labyrinth von Seewegen und versteckten Buchten Der Osten hingegen wurde von drei weit ins Land ragende Flussmundungen dominiert den Forth s von Five Tay und Moray die die Kustenlinie und ihre sehr fruchtbaren Boden entwasserten Viele der Talboden waren damals wegen ausgedehnten Sumpfen und Seen Lochs unpassierbar aber Hange und Hugel eigneten sich gut fur Besiedlung und Landwirtschaft Im Suden lag der gebirgige Auslaufer des Hochlands Er ist zwar wesentlich niedriger seine Hange sanft abfallender als im Norden aber abgesehen von seinen Kustenrandern und den wenigen sie kreuzenden fruchtbaren Talern sind dessen Boden viel unproduktiver und er stellte zudem ein grosses Hindernis fur die romischen Armeen dar Die Landenge zwischen den Flussmundungen von Forth und Clyde war eine Sumpflandsenke das an den stark maanderden Oberlauf des Forth grenzt und Schottland wie in zwei Inseln teilt Der einzige gut passierbare Zugang von Suden zu den nordostlichen Kusten oder zu den Highlands lag in der Nahe von Stirling Forschungsgeschichte und Gask Ridge Projekt BearbeitenDie wissenschaftliche Untersuchung des Gask Ridge begann an der Wende vom 19 zum 20 Jahrhundert explizit mit den Ausgrabungen durch David Christison von der Festung von Kaims Castle und einigen der acht Wachturme deren Lage damals schon bekannt war Zwischen den 1960er und 1970er Jahren wurden immer wieder kleinere Untersuchungen durchgefuhrt Obwohl sie einige aufschlussreiche Erkenntnisse uber diesen fruhen romischen Limes erbrachten lieferten sie jedoch keine klaren Datierungsnachweise noch dazu waren einige Schlussfolgerungen der beteiligten Archaologen fehlerhaft Als in Glenbank 1983 ein weiteres Kleinkastell ans Licht kam zusammen mit Beweisen fur die Existenz von zehn weiteren Turmen erkannte man dass sie anhand der Anzahl ihrer Wehrgraben in zwei Gruppen eingeteilt werden konnten Double ditch Group und Single ditch Group Daruber kamen in Gask House ein Keramikfragment aus flavischer Zeit und ein moglicherweise zweites in Westerton zum Vorschein jedoch alle beide in der nordlichen Single ditch Group Damit konnte endlich ihr wahrscheinliches Grundungsdatum eingegrenzt werden Die Entdeckung des flavianischen Kastells in Doune ermoglichte die mutmassliche Lokalisierung des sudlichen Endes des Gask Ridge Systems Einige Forscher pladierten fur ein fruhes Datum d h zur Absicherung von Agricolas viertem Feldzug etwas spater soll es lt dieser Theorie durch die Glen Blocker Kastelle ersetzt worden sein andere unterstutzen ein spateres Grundungsdatum des Gask Ridge Systems Umstritten ist nach wie vor zu welchem Zweck dieses aufwendige Uberwachungssystem errichtet wurde Einige Forscher sind der Meinung dass es im Wesentlichen nur ein Versuch gewesen sein soll nach der Aufgabe des Legionslagers von Inchtuthil wenigstens die landwirtschaftlich attraktive Fife Halbinsel und die Lowlands zu halten Das bislang umfangreichste Forschungsprogramm in dieser Region das Roman Gask Ridge Projekt wurde 1995 von David Wooliscroft an der Universitat von Manchester gegrundet Seitdem wurden in dieser Region umfangreiche Vermessungen Ausgrabungen und Archivarbeiten durchgefuhrt Die Mitarbeiter sehen ihre Aufgabe darin das gesamte romische Schottland nordlich der Antoninischen Mauer abzudecken Das Hauptaugenmerk liegt auf den Militaranlagen in Perthshire genauer von Glenbank nordlich von Dunblane bis Bertha am Tay Das Projekt hat bisher neunzehn Ausgrabungen und zahlreiche andere Untersuchungen durchgefuhrt sowie ein Museum eingerichtet Der Gask Ridge Limes ist auch deswegen fur die Forschung von besonderer Bedeutung weil er veranschaulicht wie einer der fruhesten romischen Limites sich entwickelt und im Laufe der Zeit verandert hat Die derzeitige Landnutzung in der Region setzt sich heute aber aus intensiver Landwirtschaft im Talboden bis hin zu forstwirtschaftlichen Plantagen entlang des Hohenkamms zusammen was eine Untersuchung der genauen Funktionsweise der Turme und Kastelle erschwert Entwicklung Bearbeiten nbsp Mittelalterliche Kopie einer Karte vom Berg Athos um 1300 basierend auf Ptolemaus Beschreibung der britischen Inseln Schottland ist rechts oben zu sehen nbsp Die Caledonienfeldzuge des Agricola 78 84 nbsp Romischer Kavallerist der piktische Stammeskrieger niederreitet Relief des Bridgeness Slab eine Bauinschrift aus Bo ness Antoninuswall um 142 n Chr heute im National Museum of ScotlandVorgeschichte Bearbeiten Schottland war den Romern zur Beginn der agricolanischen Feldzuge nicht ganzlich unbekannt Sie waren schon seit 40 Jahren in Britannien ansassig und hatten ihren Machtbereich in dieser Zeit immer weiter ausgedehnt Nachdem Claudius im Jahr 43 n Chr den ganzen Sudwesten Englands erobert und in das Romische Reich eingegliedert hatte war die weitere Expansion nach Norden nur noch eine Frage der Zeit Die Votadini die im Sudosten Schottlands siedelten gerieten schon fruh unter romischen Einfluss als der Statthalter Quintus Petillius Cerialis eine Armee entsandte um ihr Territorium bis an die Ufer des Firth of Forth zu besetzen Die Legio XX Valeria Victrix nahm eine westliche Route durch Annandale um so das Stammesgebiet der Selgovae zu isolieren die das zentrale und sudliche Hochland besiedelten Danach stiess Cerialis noch weiter nach Norden vor und begann vermutlich mit dem Bau der ersten Glen Blocker Kastelle nordlich und westlich der Gask Ridge die die Grenze zwischen den Venicones im Suden und den Caledonii im Norden markierte Kaiser Vespasian 77 78 n Chr der als Legionslegat an der Invasion von 43 n Chr teilnahm plante ganz Britannien den Willen Roms zu unterwerfen Mit der Ernennung Gnaeus Iulius Agricolas zum Statthalter Legatus Augusti Pro Praetore der Provinz Britannien nach der erfolgreichen Befriedung der walisischen Stamme und der Briganten sollte nun die Eroberung der restlichen Insel in Angriff genommen werden 3 1 Jahrhundert Bearbeiten Um 80 n Chr marschierte Agricolas Armee in das heutige Schottland ein und zog zunachst entlang der Ostkuste bis zum Fluss Tay Tina An strategisch wichtiger Stelle Newstead Elginhaugh und an der Landenge zwischen Tyne und Forth wurden Kastelle errichtet Tacitus bestatigt in seinem Werk De vita Iulii Agricolae dass die Armee seines Schwiegervaters nach 80 n Chr in dieser Region operierte Den vierten Sommer verwendete er Agricola darauf zu halten was er durcheilt hatte und hatten die Tapferkeit der Armeen und der Ruhm des romischen Namens es gestattet so hatte in Britannien selbst eine Grenze fur unsere Eroberungen gefunden werden konnen Den Clota Firth of Clyde und Bodotria Firth of Forth Meeresarme die durch die Gezeiten gegenuberliegender Meere eine ungeheure Strecke ins Landesinnere fuhren sind nur durch einen schmalen Landstreifen getrennt Da dieser dann mit Kastellen befestigt und dazu alles naher an den Buchten gelegene Land besetzt wurde wurden die Feinde gleichsam auf eine andere Insel verdrangt Tacitus Agricola 23 In den folgenden zwei Jahren errichtete Agricola zur Absicherung seines Hinterlandes zunachst zwischen dem Forth Clyde Tal und dem Tay eine Reihe von Kastellen von denen spater einige auch in den Antoninuswall integriert wurden Gleichzeitig brach er den Widerstand der sudschottischen Stamme 83 n Chr rustete er sich zu einem Feldzug gegen eine Koalition der nordschottischen Stamme unter Calgacus Bis 84 n Chr stiess Agricola noch weiter bis ins heutige Aberdeenshire vor und soll dort die legendare Schlacht am Mons Graupius geschlagen haben Tacitus berichtet in diesem Zusammenhang uber eine vernichtende Niederlage der Caledonii die sie angeblich uber 10 000 Gefallene kostete Die genaue Lage des Schlachtfeldes ist nicht uberliefert worden Nach den Beschreibungen des Claudius Ptolemaus lag es an der Nordostkuste Schottlands wahrscheinlich in der Nahe von Aberdeen oder noch weiter nordlich Trotz seines uberwaltigenden Sieges zog Agricola sich wieder an die sudlichen Auslaufer der Highlands zuruck und wurde nach einer ungewohnlich langen Amtszeit von sieben Jahren nach Rom abberufen 4 Schon wahrend Agricolas Feldzugen und besonders nach seinem Ruckzug bildete sich unter dem neuen Statthalter Sallustius Lucullus ca 20 km nordlich des Forth Clyde Isthmus ein dichtes Sicherungs und Uberwachungsnetz aus Militarstutzpunkten heraus da sich das unwirtliche und nur schwer zugangliche Hochland bald zum Zentrum des anhaltenden Widerstandes gegen die Romer entwickelte Nach ihrer katastrophalen Niederlage gingen die Caledonii dem offenen Kampf aus dem Weg und wahlten von der Sicherheit ihres Stammesgebietes aus die Guerilla Taktik um den Eindringlingen weiter zusetzen zu konnen Um dieser neuen Bedrohung entgegenzuwirken und vor allem das fur ihren Nachschub wichtige landwirtschaftlich nutzbare Land langfristig zu sichern begann die romische Armee mit dem Bau von weiteren Kastellen und Wachturmen auf der Gask Ridge Neben dem Legionslager Inchtuthil oder dem nordlichsten bekannten romischen Militarlager Stracathro bildete diese neue Befestigungskette ein weiteres wichtiges Element zur langfristigen Absicherung ihrer Okkupation Die jungsten dort gefundenen romischen Munzen wurden im Jahr 86 n Chr ausgegeben Das konnte bedeuten dass die Kastelle und Wachturme nur sechs Jahre lang besetzt waren Die Etablierung der Gask Ridge Grenze zu dieser Zeit wird als die plausibelste Variante angesehen Die Parallelen zu den Holzturmen stammen uberwiegend aus dem 1 Jahrhundert und das Uberwachungssystem ware im Kontext der Kampagnen von Kaiser Septimius Severus strategisch wenig sinnvoll gewesen Eine Besetzung in der antoninischen Herrschaftszeit mag ebenfalls eine Moglichkeit sein scheint jedoch angesichts der Existenz des Antoniniuswalls im Suden eher unwahrscheinlich Die Sicherung der Gask Ridge konnte daher mit einem von vier Ereignissen verbunden sein dem Halt der Armee an der Landenge Forth Clyde in Agricolas viertem Feldzug der Konsolidierung des eroberten Territoriums bis zum Ende seines sechsten Feldzugs dem Bau des Legionslagers Inchtuthil und der dazugehorigen Hilfstruppenkastelle in Perthshire und Angus durch Agricola oder seinem Nachfolger dem Ruckzug aus Schottland am Ende der 80er Jahre des 1 Jahrhunderts n Chr Die Kastellbesatzungen der Gask Ridge operierten im Feld mit der Legio XX Valeria Victrix die in Inchtuthil stationiert war 86 n Chr wurde die Legio II Adiutrix auf Veranlassung Kaiser Domitians nach Dakien versetzt In Britannien standen von da an nur noch drei Legionen Nach Aufstanden in den Pennines und Wales musste auch die Legio XX 87 n Chr nach Chester Deva Victrix zuruckgezogen werden um die Garnisonen im stets unruhigen Wales zu verstarken Mit ihr marschierte auch ein grosser Teil der Hilfstruppen nach Suden ab Damit war es nicht mehr moglich die Besetzung Nordostschottlands weiter aufrechtzuerhalten Eine Reihe von Bronze Assen von 86 n Chr wurde an mehreren Militarstandorten in Schottland entdeckt z B Inchtuthill Camelon Strageath Stracathro Cramond Castledykes Die Munzen die sich alle noch im fast pragefrischen Zustand befanden lassen annehmen dass alle diese Lager bis zu diesem Jahr und wohl auch kurz danach noch besetzt waren Wenn die romische Besatzung langer angedauert hatte ware wohl auch der Bau neuer Befestigungen in Richtung Norden fortgesetzt worden so lange bis die Romer alle Landwege in die Highlands vollstandig abgeriegelt hatten Die romische Strategie in Nordschottland ahnelte wahrscheinlich den zuvor weiter sudlich durchgefuhrten Operationen die Bedrohung durch militarische Einkreisung eindammen und dann die Kontrolle uber die Nahrungsmittelversorgung erlangen Hatte man dies im vollen Umfang umgesetzt ware die Unterwerfung der Lowlands wohl langfristig gelungen Die Bewaltigung der krisenhaften Entwicklung in Mitteleuropa hatte jedoch Vorrang die Glen Blockers wurden nacheinander aufgegeben und die in Schottland verbliebenen Garnisonen entlang einer Verteidigungslinie im Suden von Tayside konzentriert Die Kastelle von Ardoch und Strageath wurden zu dieser Zeit beide sekundar oder vielleicht tertiar besetzt dazwischen wurde in Kaims ein neues Kleinkastell errichtet Die Gask Ridge Festungen sollen aber spatestens 90 n Chr ebenfalls aufgegeben worden sein Brandschichten aus dieser Zeit lassen annehmen dass die Lager von ihren eigenen Besatzungen zerstort wurden Der Beweis fur mehrere Bauphasen bei den Wachturmen Greenloaning Shielhill South und Blackhill Wood stellen diese These jedoch in Frage Es scheint eher unwahrscheinlich dass sie in dieser kurzen Zeitspanne gleich zweimal umgebaut werden mussten es sei denn sie waren aus extrem schlechtem Material errichtet worden Diese strukturellen Beweise pladieren daher fur eine langere Besetzung die vielleicht noch die gesamte Zeitspanne der flavianischen Herrschaft umfasste wenn nicht noch langer trotz der sparlichen Munzfunde Es wird in der Forschung noch kontrovers diskutiert ob die Einrichtung des Gask Ridge Limes vielleicht nur ein letzter Versuch war noch einigermassen die Kontrolle uber die Region zu behalten Es ist jedoch erstaunlich dass die damals grosste Provinzarmee des Imperiums als dafur unzureichend befunden wurde obwohl anderswo auch geografisch schwierigere Gebiete von viel kleineren romischen Streitkraften gehalten wurden Der Abzug konnte zumindest teilweise auf den Entwicklungszustand der indigenen Stamme zuruckzufuhren sein Wahrend der Feldzuge des Agricola und in der Zeit danach hatten die Romer wohl bald erkannt wen sie dort unterworfen hatten Die Menschen lebten in einer dezentralen Gesellschaftsordnung mit nur wenig oder gar keinen Erfahrungen in einer Regierungsfuhrung die uber ihre Dorfer hinausreichte Dies hatte sich Rom vielleicht anfangs dort erwartet denn von solchen etablierten Herrschaftssystemen war es bei der Kontrolle seiner Provinzen in hohem Masse abhangig Die Region hatte fur ihre Weiterentwicklung eine ungewohnlich grosse Investition in Material Sicherungs Arbeits und Verwaltungskrafte durch die Romer erfordert die es ihnen dann auch irgendwann ermoglicht hatten das dafur erforderliche Level an Steuern einzutreiben Diese Krafte waren nach Abzug der Legio II Adriutix wohl langerfristig nicht verfugbar Unter anderen Umstanden ware eine romfreundliche Adelsschicht in neu eroberten aber besser entwickelten Gebieten in der Lage gewesen eine solche Entmilitarisierung im Sinne Roms durchzusetzen Wahrscheinlich erschien den Verantwortlichen ein unbesetztes aber dafur politisch weiterhin zersplittertes Schottland fur den Rest Britanniens weniger bedrohlich was den Ruckzug zu einem akzeptablen Risiko machte Die Romer haben damals moglicherweise auch erwogen dass ein wahrscheinlicher wirtschaftlicher Nutzen in der Zukunft die momentanen zusatzlichen Belastungen nicht wert waren und durch eine weiter andauernde Besetzung auch in dieser Hinsicht nichts gewonnen werden konnte Darum konnten wohl bei keinem der schottischen Kastelle Spuren einer trajanischen Belegung nachgewiesen werden obwohl einige der sudlichen Lager wie z B Broomholm anscheinend erst in fruhtrajanischer Zeit aufgegeben wurden 5 2 Jahrhundert Bearbeiten Kaiser Hadrian erkannte dass das Reich nicht mehr unbegrenzt weiter expandieren konnte Dies fuhrte zur Festlegung von Grenzlinien mit zunehmender Komplexitat und Bestandigkeit Die romische Armee begann sich daher schrittweise bis zur Landenge zwischen Solway Firth und Tyne Stanegate zuruckzuziehen wo sie schliesslich ab 122 n Chr den Hadrianswall als feste Grenze errichtete 6 Die jungsten archaologischen Grabungen haben gezeigt dass einige der Gask Ridge Befestigungen mehrmals ohne Anzeichen einer Zerstorung durch Kriegseinwirkungen wieder aufgebaut bzw erneuert worden waren In den Kastellen von Ardoch Strageath und Bertha an der Militarstrasse sowie in denen von Cargil Strathmore und Dalginross kamen Funde aus Antoninischer Zeit ans Tageslicht Das deutet auf eine Wiederverwendung ab der Mitte des 2 Jahrhunderts hin die wohl mit der kurzfristigen Vorverlegung der Nordgrenze an den Antoninuswall zusammenfiel Nach 138 n Chr besetzte die romische Armee Sudostschottland erneut bis zur Landenge zwischen Clyde und Forth und errichtete ein Sperrwerk von Kuste zu Kuste Zusatzlich wurden wieder Lager aus der Zeit von Agricolas Feldzugen reaktiviert Gleichzeitig wurden einige der Gask Ridge Befestigungen besetzt Im Nordsektor der Wallzone wurden entlang der Militarstrasse neue Aussenposten eingerichtet Die Festungen von Camelon Ardoch Strageath und Bertha wurden wiederhergestellt wahrscheinlich auch die von Dalginross und Cargill nur die Wachturmkette wurde nicht wieder in Betrieb genommen Es ist auch moglich dass die vorgenannten Kastelle erst in dieser Zeit erbaut wurden Trotz all dieser Anstrengungen war die romische Prasens auch diesmal nur von kurzer Dauer 163 n Chr gab die Armee alle Stutzpunkte auf und zog sich wieder hinter den Hadrianswall zuruck 3 Jahrhundert Bearbeiten In der severianischen Herrschaftszeit zog erneut eine romische Armee durch dieses Gebiet diesmal um die Pikten zu unterwerfen Das romische Heer stiess zwischen 209 und 210 weit in den Norden der Insel bis zur Kuste des Moray Firth vor Auch der Antoninuswall wurde noch einmal fur kurze Zeit besetzt Man konzentrierte dabei einen Grossteil der Truppen in der Region um das Legionslager Carpow das am Firth of Tay nahe dem heutigen Perth lag Die Archaologiefunde entlang der Gask Ridge zeigen dass dort einige ihrer Kastelle wahrend der Zeit in der die romische Armee im Norden operierte wieder besetzt wurden Uberall in Schottland gibt es auch Belege fur eine Reihe von Militarlagern die erst in dieser Epoche errichtet wurden zum Beispiel die von Kair House in Aberdeenshire und Carpow Trotz eines enormen logistischen Aufwandes und grosser Menschenverluste konnte mit den Piktenstammen am Ende nur ein fragiler Frieden ausgehandelt werden der keine dauerhafte Losung bot 7 Militarische Infrastruktur Bearbeiten nbsp Befundskizze Legionslager Inchtuthil nbsp Rekonstruktionsskizze des SO Tores im Legionslager Inchtuthil Wallbauphase I nbsp Befundskizze Kastell Cardean 1966 2001 nbsp Befundskizze Kastelle von Cargill 1941 2005 nbsp Planskizze des Kastell Ardoch von 1732 nbsp Befundskizze Kleinkastell Glenbank nbsp Befundskizze Wachturm Westerton Eingrabenanlage nbsp Befundskizze Wachturm Blackhill Wood Doppelgrabenanlage nbsp Befundskizze Parkneuk Cottage Wachturm mit zusatzlicher Erdwallbefestigung nbsp Reste der Walle und Graben des Kastell Ardoch nbsp Turmstelle Kirkhill nbsp Guterweg auf der Trasse der ehemaligen romischen MilitarstrasseModell eines Wachturms auf der Gask RidgeDonato Spedaliere 2005Link zum Bild Bitte Urheberrechte beachten Da deutsche Archaologen die Grundung des germanischen Limes 15 bis 20 Jahre spater vordatiert haben scheint die Gask Ridge Linie die erste befestigte Landgrenze Rom s gewesen zu sein Daher kann die Forschung dort den Prototyp eines romischen Limes studieren und seine Entwicklung rekonstruieren Das Hauptmerkmal romischer Grenzsicherungssysteme sind Kastelle die entlang einer Strasse aufgereiht sind die Lucken dazwischen werden durch Kleinkastelle und Wach bzw Signalturme ausgefullt Bis dato sind in Schottland nordlich der Forth Clyde Linie uber 70 temporare Marschlager eine Legionsfestung und 14 Hilfstruppenkastelle bekannt Die meisten von ihnen stammen aus flavischer Zeit auch diverse Munzfunde deuten darauf hin dass das Gebiet tatsachlich am Ende der 80er Jahre aufgegeben wurde Die Gask Ridge Linie war wahrscheinlich Roms erster Limes der mit einem derartig hohen materiellen Aufwand gesichert wurde Er war aber nicht wie spater der Hadrians und der Antoninuswall als durchgehendes Sperrwerk konzipiert worden Der Kern der Grenzverteidigungsanlagen reihte sich auf einer Lange von uber 37 Kilometern entlang dem namensgebenden Gelanderucken auf und umfasste 24 Standorte beginnend mit dem Kleinkastell von Glenbank bei Dunblane uber das Kastell Strageath bis hin zum Kastell Bertha nordlich von Perth am Fluss Tay Neue Untersuchungen des Roman Gask Ridge Project lassen eine nordliche Erweiterung der Grenzlinie stromaufwarts der Isla bis Stracathro und moglicherweise auch noch sudlich uber Glenbank hinaus bis nach Doune oder sogar bis Camelon und Falkirk Kastelle am Antoninuswall am Firth of Forth annehmen 8 Die flavianischen Festungen in Schottland konzentrierten sich an den Flussen Die meisten standen auf prahistorischen Gletscherzungen andere auf Flussterrassen Beispielgebend hierfur ist das Kleinkastell in Inverquharity es stand auf einem flachen Kamm der von einem fluvio glazialen Plateau ubrig geblieben war Die einzelnen Anlagen waren auch jeweils in Sichtkontakt mit den unmittelbar benachbarten Befestigungen positioniert die mehrheitlich zwischen 0 8 bis 1 5 Kilometer voneinander entfernt waren Damit ermoglichten sie eine fast luckenlose Kontrolle des topografischen Ubergangs von den Low zu den Highlands entlang der romischen Militarstrasse Die Lage des Kleinkastells Glenbank zwischen den Kohortenkastellen von Doune und Ardoch und dem Kleinkastell Kaims zwischen Ardoch und Strageath lasst auf eine abwechselnde Anordnung von Kohorten und Kleinkastellen schliessen die entlang der Militarstrasse aufgereiht und zusatzlich mit einer grossen Anzahl von Wachturmen durchsetzt waren Versuche einen regelmassigen Abstandsintervall basierend auf der romischen Meile nachzuweisen konnten nicht uberzeugen aber das muss angesichts der unregelmassigen Distanzen der Turme am Wetterau Limes in Germanien nicht sonderlich uberraschen 9 Jungste Forschungsergebnisse legen nahe dass das Grenzschutzsystem aus drei Elementen bestand die Hochland Linie mit den Glen Blockers s u an den ostlichen Ausgangen der Highland Taler die Gask Ridge Linie entlang der Militarstrasse und die Strathmore Linie sie war wahrscheinlich aber nur die nordliche Fortsetzung der Gask Ridge Linie Die Besatzungen der Hilfstruppenkastelle Auxilia an der Gask Ridge und die zwischen ihnen platzierten Wachturme schutzten vor allem die strategisch wichtige Militarstrasse zu den Hafen am Firth of Tay und Firth of Forth im sudlichen Teil des Kustenlandes die Besatzungen der Glen Blocker Kastelle sicherten die Zugange zu den Hochlandtalern 10 Funktion Bearbeiten Das gesamte Uberwachungssystem war wahrscheinlich darauf ausgelegt den potenziellen Invasionskorridor zwischen Strathmore Strathearn und Strathallan zu kontrollieren und obwohl die nordlicheren Kastelle als Glenblocker bezeichnet werden bestand ihre Hauptaufgabe wohl darin sich vor Uberraschungsangriffen aus den Hochlandtalern zu schutzen Sie konnten aber genauso dazu gedient haben zu verhindern dass Angreifer die sich in Richtung Strathmore bewegten die Grenzlinie umgingen indem sie uber die Passe stiegen die den Loch Lomond und die Flusstaler des Tay Earn und Teith innerhalb des Hochlandes verbinden Die Grenze mag daher eine breitgefacherte strategische Bedeutung gehabt haben als oft angenommen Der romische Historiker Cassius Dio schrieb im fruhen 3 Jahrhundert n Chr dass nordlich der Mauer vermutlich war damit der Antoninuswall gemeint zwei indigene Stamme lebten die Maeatae und die Caledonii Dieser Umstand hat auch zur Mutmassung gefuhrt dass die Gask Ridge Grenze die Siedlungsgebiete der beiden Stamme spalten sollte Agricola war ein sehr erfahrener Befehlshaber der schon wahrend des Boudicca Aufstands in Sudbritannien gedient hatte und auch am Sieg uber die Stamme in Wales und Nordengland seinen Anteil hatte Er war sich wohl bewusst dass die Unterwerfung der im Hochland ansassigen Stamme eine kostspielige verlustreiche und langwierige Kampagne erfordern wurde die in keinem Verhaltnis zum wirtschaftlichen Nutzen der neu hinzugewonnenen Lander stehen wurde Stattdessen verfolgte er eine andere Strategie er wollte den Hochlandstammen den Zugang zu den landwirtschaftlich ertragreichsten Flachen der heutigen Fife Halbinsel Tayside Aberdeenshire und Moray komplett verwehren Dies sollte in vier Schritten erreicht werden Sicherung der Landenge zwischen Firth of Clyde und Firth of Forth Agricola liess entlang der schmalen Landbrucke zwischen den Flussen Clyde und Forth die Kastelle von Balmuildy Cadder Camelon Castlecary Mumrils und Old Kilpatrick grunden Diese Kastelle wurden im 2 Jahrhundert wieder besetzt und in den Antoninuswall integriert Glen Blocker Das unwegsame Gelande Nordschottlands ermoglichte Reisebewegungen nur durch eine Reihe von Talern Glens die in das Hochlandmassiv und naturgemass aus diesem auch wieder herausfuhrten An jedem dieser Brennpunkte wurden Kastelle errichtet die mit Hilfstruppen besetzt wurden und sicherstellten dass sie niemand unbeobachtet passieren konnte Errichtung des Gask Ridge Limes um die Halbinsel Five zu sichern Stationierung einer Legion in Inchtuthil Das Lager nahm dort eine zentrale Position ein und ermoglichte eine schnelle und schlagkraftige Reaktion auf eventuelle Einfalle der Hochlandstamme Der Zugang zu den Highlands uber die Gask Ridge war zwar nicht sonderlich schwierig zu bewaltigen aber fur die Armee und Handlerkarawanen nie die bevorzugte Route in den Norden Er fuhrte uber Strathearn sudlich des Bergruckens heute verlauft dort die Fernstrasse A9 Anfanglich stand das lateinische Wort Limes fur befestigte an den Feind fuhrende Strassen Der Begriff wandelte und erweiterte sich im Laufe der Zeit und bezeichnete letztendlich eine von den romischen Truppen permanent besetzt gehaltene Grenzzone Er war generell ein Verteidigungssystem das auf der Fahigkeit beruhte rasch eine grosse Masse von Truppen zu koordinieren und hierfur uber ein Netzwerk von Festungen und Wachturmen zu kommunizieren Am Gask Ridge Limes durfte die Intention aber mehr auf der Beobachtung als auf der Verteidigung gelegen haben Von den Anhohen aus konnte der dortige Hauptverkehrsweg sehr gut uberblickt werden Die Mehrheit der Wachturme die entlang dieser Strasse aufgereiht worden waren standen im Suden der Gask Ridge nutzten die Topographie jedoch im Allgemeinen nicht optimal aus um eine maximale Rundumsicht zu gewahrleisten wie beispielsweise in Westmuir wo eine Position nur 300 m nordlich den Turm auf den hochsten Gelandepunkt der Gask Ridge gestellt hatte Ungeachtet dessen hatte man sowohl von den Wachturmen von Raith als auch von Midgate einen aussergewohnlich guten Blick nach Norden Es ist mithin wahrscheinlich dass sich die Wachturmbesatzungen in Wahrheit auf die Aktivitaten der indigenen Bevolkerung im Suden und auf der Halbinsel Five konzentrierten also eher in Richtung der Nordseekuste anstelle des Hochlandes Im Notfall sollte der Gask Ridge Limes als ein einziges koordiniertes Ganzes agieren und eine rasche Truppenkonzentration an den Brennpunkten ermoglichen Vielleicht bestand die Aufgabe der Grenzsoldaten auch nur darin feindliche Krieger die die Grenze passiert hatten nicht um jeden Preis aufzuhalten sondern nur auszukundschaften wo sie sich hinbewegten um sicherzustellen dass sie danach von den teilweise berittenen Greiftrupps aufgespurt vertrieben oder unschadlich gemacht werden konnten Eine weitere Aufgabe der Besatzungen war wohl die Nachrichtenweitergabe mit optischen Signalen und die Kommunikation untereinander mittels Meldelaufern oder Meldereitern Da die romischen Langstreckensignale auf visuellen Techniken beruhten konnten sie nur auf maximale Sichtweite weitergegeben werden Es ist so gut wie sicher dass dies ebenfalls wie an den anderen Limites des Reiches auch zwischen den Stutzpunkten an der Gask Ridge praktiziert wurde obwohl die unterschiedlich langen Distanzen zwischen den Wachturmen und die noch ungeklarte Entstehungszeit der Kleinkastelle keine klare Aussage hieruber zulassen Die bisherigen Forschungsergebnisse stutzen jedoch die Annahme dass die Wachturme hauptsachlich der Sicherung der Militarstrasse dienten und Fruhwarnsystem im Falle eines Angriffs der Hochlandstamme waren Dieses Uberwachungs und Kommunikationssystem ist auch der Grund warum die Gask Ridge Linie ganz klar als Limes bezeichnet werden kann Wahrend der Ausgrabung am Wachturm Huntingtower wurde eine Probe des Humusmaterials aus dem sudlichen Teil des Wehrgrabens entnommen und zur Pollenanalyse der University of Glasgow Susan Ramsay ubergeben Es stammte aus dem Primarschlamm des Grabens was bedeutet dass die Probe das Umland wahrend der Nutzungsdauer des Turms abbildete Die Untersuchung kam zu dem Ergebnis dass dort damals eine offene weitgehend baumlose Graslandschaft vorgeherrscht hat die sich gut fur die Uberwachung und Signalweitergabe an das Kastell Bertha eignete Die dominierende Baumart war die Erle dies ist nicht uberraschend angesichts der Nahe der Flusse Pow Water und Almond entlang deren Ufer diese auch heute noch sehr haufig anzutreffen ist Ein Experiment mit Lichtsignalen zwischen dem Kastell Bertha und den Turmen von Peel und Westmuir ergab dass die Turmkette wahrscheinlich in zwei separate Abschnitte unterteilt war hochstwahrscheinlich bestimmt durch die Entfernung zum nachstgelegenen Kastell moglicherweise jedoch auch nach Anzahl der Standorte Die Lichtzeichen wurden aus drei verschiedenen Hohen abgegeben Dabei stellte man fest dass erst ab einer Hohe 10 m die Signalkette vollstandig miteinander verbunden war 11 Legionslager Bearbeiten Wahrend die Kohorten und Kleinkastelle entlang der Grenze uber genugend Truppen verfugten um kleinere Sicherheitsprobleme in Eigenregie zu losen und die taglichen grenzpolizeilichen Aufgaben zu erfullen hing die romische Herrschaft auch davon ab dass man bei Gefahr rasch eine grosse und gut ausgerustete Streitmacht aufbieten konnte Das hierfur erforderliche Legionslager Pinnata CastraoderVictoria Inchtuthil wurde um 83 n Chr gegrundet und war das militarische Zentrum der damaligen Nordgrenze Es war etwa 21 ha gross und beherbergte die Legio Vicesimae Valeria Victrix sie stellte mindestens ein Drittel der gesamten Gask Ridge Garnison Nur seine 5000 bis 6000 Mann starke Besatzung ware in der Lage gewesen eine Koalition der nordlichen Stamme abzuwehren Inchtuthil stand relativ zentral an der Mundung des Strath Tay und uberwachte die Route nach Inverness Von diesem Standort aus hatte man einen guten Blick auf das Nordufer des Tay und konnte u a auch die Zugangswege nach Braemar und seinem Hinterland blockieren Es diente Agricola ursprunglich als Hauptquartier fur seine Kampagnen gegen die nordlichen Stamme und konnte im Krisenfall als Basis fur rasche Vergeltungszuge oder weiteren Expansion ins Barbaricum Hochland herangezogen werden 12 Strassenkastelle Bearbeiten Die Hilfstruppenkastelle an der Militarstrasse hatten einen quadratischen Grundriss mit abgerundeten Ecken Spielkartenform waren zwischen 1 8 und 3 6 ha gross und bestanden ausnahmslos aus Holz und Erde Sie konnten eine Besatzung von rund 500 Mann Kohorte aufnehmen und verfugten uber die fur fruhkaiserzeitliche Hilfstruppenlager standardmassigen Innengebaude im Zentrum das Hauptquartier principia das Wohnhaus des Kommandanten praetorium ein oder zwei Getreidespeicher horrea und Mannschaftskasernen contubernia einschliesslich Funktionsgebauden wie Werkstatten fabricae Backstuben und einer Latrine Sie entsprachen damit den romischen Standardbefestigungen des 1 und 2 Jahrhunderts n Chr Deren Garnisonen wurden fur die taglichen Grenzsicherheitsaufgaben eingesetzt Mit Ausnahme von Strageath und Bertha Distanz zwischen den beiden Lagern ungefahr 20 km waren die ubrigen Kastelle rund 11 km voneinander entfernt entsprechend dem Abstand der Wallkastelle entlang der Hadriansmauer Das Areal von Ardoch ist fur die Offentlichkeit zuganglich gemacht worden Dort sind noch gut erhaltene Erdwalle und Wehrgraben zu sehen 13 Entlang der Militarstrasse standen folgende Kohortenkastelle Kastell antiker Name Garnisonstruppe LageCamelon Legio Vicesimae Valeria Victrix Bauvexillation sudwestlich des Stadtzentrums von Falkirk im Ortsteil Cameron 200 m vom Sudufer des Carron Golfplatz Falkirk Doune etwas sudlich des Ortskerns von Doune am Nordufer des TeithArdoch Alauna Cohors Primae Aelia Hispanorum equitata nordlich von Braco am Ostufer des KnaikStrageath 3 km nordwestlich von Muthill am Westufer des EarnBertha 4 km nordwestlich von Perth ostlich der Mundung des Almond in den TayKastelle von Cargill am Zusammenfluss von Isla und Tay Kastell Cardean am Zusammenfluss von Isla und Dean WaterKastell Stracathro 800 m ostlich des Weilers Inchbare am Sudufer des West Water nahe dem Zusammenfluss von Cruick und West Water mit dem North EskGlen Blocker Kastelle Bearbeiten Die Bezeichnung Glen Blocker bezieht sich auf die Position einer Gruppe von Hilfstruppenkastellen im Sudwesten der Gask Ridge am ostlichen Ausgang der Hochlandtaler galisch Glen oder Strath zwischen Barocan am Clyde und Stracathro Sie entstanden vermutlich schon wahrend der flavischen Herrschaftsperiode unter Agricola und sollten das landwirtschaftlich ertragreiche Kustenland zwischen Strathallan und Strathearn gegen Einfalle von Westen schutzen Diese Lager befanden sich in einer besonders exponierten Position da sie jederzeit aus den Glens Bergtalern heraus uberraschend angegriffen werden konnten Insbesondere das Lager von Bochastle war stark gefahrdet da seine Besatzung keine uneingeschrankte Sicht auf den von ihr zu sichernden Talausgang hatte Es ist moglich dass sie vom Oberkommando lediglich als Zwischenlosung eingerichtet wurden vielleicht waren sie nur einen Winter lang besetzt wahrend Gask Ridge noch befestigt wurde Alternativ konnten sie auch als Stutzpunkte fur schnelle Vorstosse der Armee Raids in die Highlands konzipiert worden sein die aber wohl bald eingestellt wurden Die Kastelle der zweiten Linie auf Gask Ridge waren fur die Uberwachungsaufgaben besser platziert da so im Krisenfall noch ausreichend Zeit blieb sich auf die Abwehr von Eindringlingen vorzubereiten Ob die Kastelle von Cardean Stracathro und Doune ebenfalls zu den Glen Blockern zahlten ist umstritten Ihre Standorte lagen etwas weiter von ihren jeweiligen Glens entfernt erfullten aber wohl dieselbe Funktion 14 Glen Blocker Linie Kastell antiker Name Garnisonstruppe LageKastell Drumquhassle in der Nahe von Drymen mit Blick auf das sudliche Ende des Loch Lomond und die Strasse zum ClydeKastell Malling am Lake of Menteith mit Blick auf den Zugang zum Duke s Pass und zu einer Engstelle zwischen den Bergen und den Forth MossesKastell Bochastle in der Nahe von Callander mit Blick auf die Strasse zum Loch Katrine und zum LenypassKastell Dalginross in der Nahe von Comrie mit Blick auf das ostliche Ende des Loch EarnKastell Fendoch nordlich von Crieff mit Blick auf den Sma GlenKleinkastell Inverquharity in der Nahe von Kirriemuir am ostlichen Ende von Glen ClovaKleinkastelle Bearbeiten Bei diesen Befestigungen handelte es sich um im Grundriss annahernd rechteckige 0 1 ha grosse Holz Erde Konstruktionen die von einem Doppelgraben umgeben waren Ihre Besatzung umfasste wohl nicht mehr als 80 Mann der Auxiliartruppen Auch die Innenbauten waren aus Holz das einzige Tor bestand aus einem Holzturm mit Durchgang der von Nordwesten Militarstrasse aus betreten werden konnte An der Gask Ridge Linie sind bislang die Standorte von vier Holz Erde Kleinkastellen bekannt geworden Glenbank in der Nahe von Dunblane Kaims zwischen Ardoch und Strageath Midgate direkt neben einem Wachtturm und Cargill sudwestlich des Kohortenkastells sowie eines das noch bei Raith vermutet wird Obwohl die Lager von Kaims und Midgate archaologisch untersucht wurden haben diese keine belastbaren Belege fur ihre Datierung geliefert Es ist daher ungewiss ob diese gleichzeitig mit dem Gask Ridge Grenschutzsystem oder erst etwas spater entstanden An einigen Stellen gibt es auch Anzeichen dafur dass die Wehrgraben mehrmals neu ausgehoben wurden jedoch nicht bevor sich eine betrachtliche Schlammschicht im Grabenboden gebildet hatte Einige der Graben waren fast bis zum ursprunglichen Bodenniveau verschlammt bevor sie wieder ausgeraumt wurden Diese Arbeiten mussen einige Zeit angedauert haben insbesondere beim Kleinkastell Glenbank dessen Graben nicht weniger als dreimal erneuert wurden Wach und Signalturme Bearbeiten Insgesamt konnten an der Gask Ridge bisher 18 Holz Erde Exemplare mit einem Abstand zwischen 800 und 4000 Metern lokalisiert werden Die Uberreste von einigen dieser einst in der Landschaft vollig freistehenden Turme sind noch als leichte Bodenerhebungen zu erkennen viele der Turmstellen liegen heute jedoch in Waldgebieten Das war im 1 Jahrhundert nicht der Fall da die Walder nahe der Gask Ridge gerodet wurden um Baumaterial zu gewinnen und eine uneingeschrankte Sicht auf die Umgebung zu ermoglichen Die Ausgrabungen an vier Gask Turmen Greenloaning Shielhill South Blackill Wood und Huntingtower ergaben anstelle der erwarteten einen Bauphase mindestens zwei und moglicherweise auch drei Phasen Obwohl die Trasse der Militarstrasse recht gut erforscht ist ist nicht klar wo genau die Turmkette begann bzw endete Der sudlichste bekannte Wachturm an der Strasse stand bei Greenloaning 2 5 Kilometer sudlich von Kastell Ardoch Der nordlichste befand sich in Huntingtower ungefahr 3 2 km vor dem Kastell Bertha Es ist jedoch moglich dass die Anzahl der Turmstellen von denen man heute Kenntnis hat nicht vollstandig ist Das Kleinkastell Glenbank ist von Doune aus nicht zu sehen und obwohl Huntingtower in seiner wahrscheinlich ursprunglichen Turmhohe von Bertha aus sichtbar gewesen ware deuten sowohl die Distanz zum Kastell als auch Versuche mit Lichtsignalen darauf hin dass noch weitere Turme an beiden Enden der Gask Ridge Linie in Zukunft entdeckt werden konnten Andere offensichtliche Lucken bestehen zwischen den Turmstellen von Westmuir Peel Westerton Kastell Strageath Greenloaning und dem Kastell Ardoch Man nahm zunachst an dass die damaligen Signaltechniken auf eine Entfernung von etwa einer romischen Meile beschrankt waren Experimente haben jedoch gezeigt dass fast alle bekannten visuellen Methoden der Romer auch bei weniger gutem Wetter viel weiter reichen konnten hier insbesondere die mittels Leuchtfeuern weitergegebenen Signale 15 Detaillierte Beschreibungen in Kleinkastelle und Wachturme der Gask RidgeMilitarstrasse Bearbeiten Zu den wichtigsten Elementen des Limes gehorte eine gut ausgebaute Strasse als Versorgungsweg fur Waren Dienstleistungen und fur schnelle Truppenverlegungen Sie verlief nordwestlich von Camelon ausgehend nach Doune Danach fuhrte sie in nordostlicher Richtung uber Kastell Ardoch und Kastell Strageath bevor sie nach Ost Nordost dem Hohenrucken der Gask Ridge folgte 1845 beschrieb sie ein Amtmann in Perthshire folgendermassen Der romische Strassendamm der durch die Gemeinde auf einer Anhohe verlauft ist 20 Fuss breit und besteht aus rauen Steinen die eng zusammengelegt sind An der Seite dieses Dammes sind Stationen aus der Romerzeit sichtbar Sie sind von Graben umgeben die sehr unterschiedlich sind Die Strasse nutzte die gunstige Topographie entlang der Abhange zwischen Strathallen und Strathearn die den Besatzungen der dort platzierten Kleinkastelle und Wachturme eine hervorragende Sicht in alle Himmelsrichtungen ermoglichte Zwischen den Turmen von Parkneuk und Westmuir folgte sie dem relativ flachen Hugelkamm der Gask Ridge Von dort hat man einen guten Blick sowohl auf die umgebende Landschaft als auch auf die ubrige Gask Ridge Linie Sie schwang sich dann wieder nach Nordosten zum Kastell bei Bertha und dann vermutlich weiter nach Norden in Richtung des Kastell Cargill Inverquharity und bis zum Kastell Stracathro Ihr Verlauf konnte jedoch nur zwischen dem Kastell von Strageath und dem Wachturm von Westmuir klar nachverfolgt werden Der Strassenbelag bestand aus einer kompakten 7 6 m breiten Kiesschicht Zwei V formige jeweils 0 6 m tiefe Entwasserungsgraben flankierten die Strasse Sie scheint eine rein militarische Funktion erfullt zu haben der Handelsverkehr nutzte eine etwas sudlichere Route uber Strathearn die heutige Autostrasse A9 16 Marschlager Bearbeiten nbsp Marschlager in Nordbritannien 1 und 3 Jahrhundert nbsp Nachbau der Umwehrung eines Marschlagers aus Schanzpfahlen und Erdwall pilum murale in CarnuntumDiese wurden angelegt um die Soldaten meist nur fur sehr kurze Zeit auf einem Feldzug oder auch wahrend Manovern sicher zu beherbergen Temporare Lager wie Flavius Josephus sie beschreibt sind aus vielen Provinzen des Reiches bekannt aber in Nordbritannien wurden mehr von ihnen als anderswo im Romischen Reich beobachtet In Schottland stiess man auf eine ganze Reihe von Lagern dieses Typs Nordlich der Firth Clyde Linie wurden uber 70 von ihnen nachgewiesen die alle wahrend der grossen Schottland Kampagnen angelegt wurden wie die Auxiliarkastelle nach einem einheitlichen Standard errichtet Ihr Grundriss war quadratisch oder rechteckig mit abgerundeten Ecken und mit mehreren Toren ausgestattet Wie Josephus berichtet war normalerweise auf jeder Seite mindestens ein Durchgang vorgesehen aber haufig gab es mehrere insbesondere an den Langsseiten der Lagerwalle Aus Zeit und Materialmangel setzte man entweder einen Graben einige Meter davor lat Tituli oder man hob ein oder zwei gebogene Graben nach innen und aussen lat Claviculae aus um damit eine Art Zwinger zu schaffen Der Durchgang zwischen den Graben wurden mit einem weiteren vorgelagerten Graben gesichert Die Grabungsbefunde unterstutzen die Theorie dass die kleineren Lager mit Claviculae Toren vom Ende des ersten Jahrhunderts stammen solche mit Tituli Typus durften entweder gegen Ende des ersten Jahrhunderts oder wahrend der Herrschaft der Antoninen angelegt worden sein wahrend die grossen im Grundriss unregelmassigen Lager mit einer Grosse von etwa 48 ha als severisch gelten Die Walle wurden mit dem Aushub aus dem umlaufenden Wehrgraben aufgeworfen und an der Wallkrone mit einer Brustwehr aus mitgefuhrten Schanzpfahlen Pilum murale verstarkt Im Inneren wurde jeder Kohorte ihr vorbestimmter Sektor zugewiesen in dem sie ihre Zelte aufstellen konnten Zwischen den Zeltreihen und der Innenseite des Walles beliess man einen breiten Sammlungsraum damit im Notfall die Soldaten rasch ihre Positionen am Wall besetzen konnten Im Zentrum des Lagers stand das Zelt des Kommandanten in dem die Feldzeichen und Kaiserstandarten aufbewahrt wurden Wie schwierig es ist diese nur kurzzeitig besetzten Lager einer bestimmten Zeitperiode zuzuordnen zeigt sich besonders in Schottland wo zwischen dem 1 und 3 Jahrhundert drei grosse Vorstosse der romischen Armee nach Norden stattgefunden haben der unter Agricola 77 78 83 84 Antoninus Pius 138 161 und spater noch einmal unter Septimius Severus 208 211 Aus diesem Grund und weil Soldaten im Feld nur wenige ihrer Besitztumer bei sich hatten werden wichtige Artefakte wie Keramik oder Munzen die dazu beitragen konnten diese Lager zu datieren dort nur sehr selten vorgefunden Auch die Uberreste ihrer relativ schwachen Verteidigungsanlagen und einfachster Infrastruktur wurden gewohnlich durch die spatere Landkultivierung fast restlos ausgeloscht Glucklicherweise zeigen sich deren Fundamentgraben oft als Bewuchsmerkmale englisch cropmarks Wenn das Lager etwas langer besetzt war wurden vor den Zelten Gruben gegraben um dort den Mull zu entsorgen oder auch hinter dem Wall fur Latrinen und Kochstellen Die meisten von ihnen die heute bekannt sind wurden auf Luftaufnahmen entdeckt Viele Marschlager wurden an der Ostkuste aber kurzlich auch an der Westkuste lokalisiert Nordlich der Gask Ridge befand sich eine Reihe von Marschlagern die im 1 Jahrhundert fur Erkundungsvorstosse bis in die Region um Inverness und moglicherweise noch weiter nordlich errichtet wurden Marschlager einige stammen aus dem 3 Jahrhundert wurden auch im schottischen Tiefland um Aberdeenshire und Moray entdeckt Die aus dem 1 Jahrhundert standen bei Ardoch Strageath Inchtuthil Battledykes wahrscheinlich aber nicht mit derselben Grundungszeit wie die der Gask Ridge Kastelle Stracathro Raedykes und des Elsick Mounth an der Strasse nach Normandykes Weitere Anlagen dieser Art werden auch in Bellie Balnageith und Cawdor vermutet In den 1990er Jahren wiesen Forscher weitere dieser Befestigungen nordlich von Inverness und dem Moray Firth nach die wichtigsten in Tarradale und Portmahomack Diese werden noch von der RCAHMS Royal Commission on the Ancient and Historical Monuments of Scotland untersucht um zu uberprufen ob sie tatsachlich romischen Ursprungs sind Befestigungen des Gask Ridge Limes um 85 n Chr BearbeitenAufzahlung von Sud nach Nord KoK Kohortenkastell KK Kleinkastell WT Wach SignalturmStandort Typus DistanzenGlenbank KK Greenloaning WT ca 2300 mGreenloaning Ardoch KoK ca 2750 mArdoch Blackhill Wood WT 900 mBlackhill Wood Shielhill South WT 875 mShielhill South Shielhill North WT 950 mShielhill North Kaims KK 875 mKaims Westerton WT 2300 mWesterton Strageath KoK ca 4200 mStrageath Parkneuk WT 1750 mParkneuk Raith WT 1520 mRaith Ardunie WT 1510 mArdunie Roundlaw WT 1110 mRoundlaw Kirkhill WT 960 mKirkhill Muir o Faul WT 1440 mMuir o Fauld Gask House WT 870 mGask House Witch Knowe WT 800 mWitch Knowe Moss Side WT 1120 mMoss Side Midgate KK 1400 mMidgate Torny Hill Westmuir WT ca 915 mWestmuir Peel WT ca 3975 mPeel Huntingtower WT ca 1940 mHuntingtower Bertha KoK ca 3175 mSiehe auch Kleinkastelle und Wachturme der Gask RidgeBevolkerung Wirtschaft BearbeitenZu den Stammen die Claudius Ptolemaus nordlich der Landenge von Forth Clyde verortete zahlten die Cornovii in Caithness die Caereni Smertae Carnonacae Decantae Lugi und Creones alle nordlich des Great Glen die Taexali im Nordosten die Epidii in Argyll und die Venicones auf der Fife Halbinsel Die Bewohner Sudschottlands waren die Damnonii im Tal des Clyde die Novantae in Galloway die Selgovae an der Sudkuste und die Votadini im Osten Die Caledonii siedelten im zentralen Hochland und die Vacomagi in der Nahe von Strathmore Sie waren wie viele der keltischen Stamme in Britannien Bauern und Viehirten die die Romer anscheinend immer wieder in grosse Schwierigkeiten brachten Fast alle Informationen die wir heute uber sie haben stammen aber von ihren Feinden und konnen daher nicht als ganzlich unvoreingenommen gesehen werden Peter Salway vermutet dass sie auch von piktischen Stammen und durch britische Widerstandskampfer aus den Suden verstarkt wurden Nach ihnen war die Kaledonische Konfoderation benannt die zu dieser Zeit im nordlichen Zentralschottland Rom stark zusetzte Die Romer schlossen spater mit den Votadini einen Friedensvertrag womit ihr Siedlungsgebiet zur Pufferzone zwischen Romern und Caledonii wurde Roms Soldaten trafen am Rande der damals bekannten Welt aber keineswegs auf ein wildes und nur dunn besiedeltes Land Ein Grossteil des Waldes war schon gerodet worden was davon noch ubrig war wurde planmassig mit Nutzpflanzen bebaut Die ostlichen und westlich des Hochlands gelegenen Ebenen waren relativ dicht besiedelt und wurden ebenfalls bewirtschaftet wahrend die Taler und unteren Hange der Hugel eine betrachtliche wenn auch eher verstreut lebende Population aufwiesen Im ostlichen Kustenland vom sudlichen Rand des Forth of Tay bis hinter den Moray Firth standen Gehofte in denen vergleichsweise wohlhabende Stammesgemeinschaften lebten Jenseits der Hochlandlinie und zwischen der Westkuste und den nordlichen Inseln war das Leben zwar wesentlich schwieriger und die Besiedlung dunner aber auf fruchtbaren Flecken am Grund der Taler oder an der Kuste konnte ebenfalls Getreide geerntet werden wahrend Nutztiere die Hanglagen beweideten Das Schottland an der Zeitenwende wies wahrscheinlich eine ebenso hohe Bevolkerungsanzahl auf wie sie erst wieder im Mittelalter erreicht wurde 17 Zeittafel Bearbeiten79 n Chr Der Statthalter Gnaeus Iulius Agricola startet die Eroberung von Nordengland 80 n Chr Seine Armee marschiert in Zentralschottland ein und gelangt bis an die Ufer des Tay 81 n Chr Agricola grundet in den Lowlands Kastelle Kastell Trimontium Newstead wurde vielleicht ebenfalls in diesem Jahr erbaut 82 n Chr Agricola unterwirft den Sudwesten Schottlands und erwagt die Invasion Hibernias Irland 83 n Chr Abmarsch des Landheeres in die Regionen nordwestlich des Tay die romische Flotte unterstutzt den Feldzug logistisch entlang der Nordwestkuste Eine Niederlage der Legio IX Hispania gegen die Kaledonier kann dabei noch knapp abgewendet werden Auch die Kastelle in Doun und Ardoch wurden vielleicht in diesem Jahr gegrundet 84 n Chr Sieg uber eine Koalition der nordlichen Stamme unter Calgacus in der Schlacht am Mons Graupius Kurz danach wird Agricola nach Rom zuruckbeordert 84 oder 85 ca 87 n Chr Sein Nachfolger Sallustius Lucullus ist mindestens zwei moglicherweise sogar vier Jahre lang an der Highland Linie aktiv Das Hilfstruppenkastell Fendoch und die Legionsfestung in Inchtuthil werden gegrundet vielleicht entsteht zu dieser Zeit auch der Gask Ridge Limes 87 90 n Chr Eine der vier in Britannien stationierten Legionen die Legio II Adiutrix wird an die Donaugrenze versetzt und Kaiser Domitian beschliesst die Eroberungen im Norden wieder aufzugeben Inchtuthil wird nicht fertiggestellt und wieder verlassen der Ruckzug nach Sudschottland ist um 90 n Chr abgeschlossen ca 90 n Chr Das Kastell von Newstead wird massiv verstarkt 90 ca 105 n Chr Die Kastelle in Sudschottland werden aufgegeben 105 122 n Chr Zwischen dem Solway und dem Tyne wird eine neue Grenzlinie gezogen Diese umfasste wieder eine Kette von Kastellen und Wachturmen die durch eine Militarstrasse den sog Stanegate verbunden waren 122 138 n Chr Kaiser Hadrian besucht Britannien setzt dabei einem neuen Statthalter Platorius Nepos ein und lasst die Provinztruppen weiter verstarken Er gibt den gleichnamigen Wall in Auftrag um die Romer von den Barbaren zu trennen dieser ersetzt nach seiner Fertigstellung die Stanegategrenze 139 142 n Chr Nach seiner Inthronisierung beauftragt Kaiser Antoninus Pius den britannischen Statthalter Lollius Urbicus erneut in Schottland einzumarschieren und eine zweite Barriere aus Rasensoden und Holz zwischen dem Forth und Clyde zu errichten Der Hadrianswall wird zum grossten Teil aufgegeben Einige Kastelle an der Nordgrenze werden neu errichtet Ardoch und Newstead wieder instand gesetzt 158 n Chr Zumindest einige der Antoninischen Lager scheinen zu dieser Zeit von ihren Garnisonen wieder verlassen worden zu sein die meisten von ihnen werden aber kurz darauf wieder besetzt 163 165 n Chr Der Antoninuswall wird endgultig aufgegeben der Hadrianswall wieder besetzt 180 n Chr Die nordlichen Stamme durchbrechen im Verbund mit den Pikten den Hadrianswall konnen aber bis 184 vom Statthalter Ulpius Marcellus wieder vertrieben werden 193 n Chr Der britannische Statthalter Clodius Albinus beansprucht den Kaiserthron Er mobilisiert die Provinzarmee und setzt mit ihr nach Gallien uber Kurz danach fallen die Pikten von Norden in Britannien ein 197 n Chr Clodius Albinus unterliegt Septimius Severus bei Lyon und wird dabei getotet 197 207 n Chr Die Statthalter Virius Lupus 197 202 und Alfenius Senecio 202 207 vertreiben die Pikten wieder und stabilisieren die Nordgrenze 208 209 n Chr Kaiser Septimius Severus landet mit seinen Sohnen und Mitkaisern Caracalla und Geta mit betrachtlichen Truppenverstarkungen in Britannien Die Friedensangebote der Pikten werden abgelehnt und ein Rachefeldzug gestartet Die Armee besetzt Sudostschottland bis zum Moray Firth und in Cramond und Carpow werden Kastelle errichtet 210 n Chr Weitere Kampagnen in Sudostschottland 211 n Chr Severus stirbt nach langer Krankheit in York der Feldzug in Schottland wird daraufhin abgebrochen und Caracalla und Geta kehren nach Rom zuruck 212 n Chr Caracalla ermordet Geta um Alleinherrscher im Reich zu werden Die Bauarbeiten am Kastell Carpow werden fortgesetzt nach 212 n Chr Das Lager von Carpow wird wieder aufgelassen Die Romer ziehen endgultig aus Schottland ab nur einige Vorpostenkastelle des Hadrianswalls bleiben bis ins 4 Jahrhundert besetzt Literatur BearbeitenTacitus De vita Iulii Agricolae lateinisch und englisch online lateinisch und deutsch mit Kommentar David Breeze Northern Frontiers of Roman Britain 1982 David Breeze Roman Scotland Frontier Country Historic Scotland B T Batsford London 2006 William Hanson Gordon Maxwell Rome s North west Frontier The Antonine Wall 1986 William Hanson The Roman Presence Brief Interludes in Kevin J Edwards Ian B M Ralston Scotland After the Ice Age Environment Archaeology and History 8000 BC AD 1000 Edinburgh University Press 2003 William Hanson Roman campaigns north of the Forth Clyde isthmus the evidence of the temporary camps Proceedings of the Society of Antiquaries of Scotland Vol 109 Edinburgh 1980 S 142 145 Gordon Maxwell Agricola s campaigns the evidence of the temporary camps Scot Archaeol Forum Vol 12 1980 S 34 41 Gordon Maxwell D Wilson Air reconnaissance in Britain 1977 1984 Britannia XVII 1987 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Cargill MainsWach und Signalturme Militarstrasse Wachturm Greenloaning Wachturm Blackhill Wachturm South Shielhill Wachturm North Shielhill Wachturm Westerton Wachturm Parkneuk Wachturm Raith Wachturm Ardunie Wachturm Roundlaw Wachturm Kirkhill Wachturm Muir o Fauld Wachturm Gask House Wachturm Witch Knowe Wachturm Moss Side Wachturm Midgate Wachturm Westmuir Wachturm Peel Wachturm Huntingtower Blackhill SignalturmRomische Limites in Westeuropa Limes Britannicus Gask Ridge Antoninuswall Hadrianswall Stanegate Sachsenkuste Niedergermanischer Limes Obergermanisch Raetischer Limes Donaulimes Wetterau Limes Neckar Odenwald Limes Lautertal Limes Alblimes Donau Iller Rhein Limes Claustra Alpium Iuliarum Limes Noricus Limes Pannonicus Oberpannonien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gask Ridge amp oldid 238396812