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Pikten picti die Bemalten ist der Name den die Romer in der spaten Antike fur Volker in Schottland verwendeten Der Name wird auf die dort verbreitete Sitte zuruckgefuhrt sich zu tatowieren Als Herkunftsbezeichnung nicht in Frage kommen die Piktensteine da diese zwischen dem 5 und 9 Jahrhundert entstanden Bei den von den Romern als Pikten bezeichneten Volkern handelt es sich wahrscheinlich nicht um ein Volk Ethnie sondern um verschiedene Volker mit sich unterscheidenden kulturellen Traditionen die jedoch angesichts gemeinsamer Feinde Romer Skoten spater auch Wikinger politische und militarische Allianzen eingingen Verbreitungsgebiet der PiktenPiktischer Stein in StrathpefferPiktisches Silberamulett aus dem Hort von Norrie s Law mit typischen Symbolen wie sie auch auf piktischen Symbolsteinen vorkommenVerbreitung piktischer Ortsnamen was auf die piktische Besiedlung deutetDer Ursprung der Pikten ist unklar Ihre Sprache und Kultur verschwanden als die Reiche der Pikten und der keltischen Skoten 843 n Chr unter Kenneth MacAlpin vereinigt wurden Von der Kultur der Pikten ist wenig bekannt Es sind fast nur spate Bildsteine und Stelen erhalten die mit Schriftzeichen teilweise in der eigenen Sprache und Ornamenten reich verziert sind Darunter sind die Cross Slabs des 9 Jahrhunderts hervorzuheben Ortsnamen und die Muster auf ihren allerdings spaten kunsthandwerklichen Gegenstanden und gravierten Steinen deuten darauf hin dass es sich bei den piktischen Volkern um britannische Kelten gehandelt haben konnte Ihre Feinde hingegen die Skoten waren galisch irische Kelten Inhaltsverzeichnis 1 Die Pikten in der Geschichte 1 1 Begegnungen zwischen Romern und Pikten 1 2 Die Piktenkriege 1 3 Piktland nach dem Abzug der Romer 2 Sprache 3 Religion 3 1 Kult 3 2 Bestattungen 3 3 Die piktische Kirche 4 Gesellschaftsstruktur 4 1 Konige 4 2 Adel 4 3 Freie 4 4 Leibeigene 5 Kriegskunst 5 1 Waffen 5 2 Rustung 5 3 Transport 6 Wirtschaft 6 1 Landwirtschaft 6 2 Handwerk 6 3 Handel 7 Bekleidung 8 Zeitvertreib 9 Trivia 10 Literatur 11 Filme 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseDie Pikten in der Geschichte BearbeitenDie einzigen zeitgenossischen schriftlichen Dokumente uber die Pikten stammen von den Romern worin vor allem die Beziehungen zwischen Romern und Pikten beschrieben werden Zumeist werden sie dort als Caledonii bezeichnet Die Bezeichnung Picti ist erst fur das 4 Jahrhundert bezeugt 1 Bedeutend fur die Geschichte der Pikten ist das Poppleton Manuskript worauf die Piktische Chronik beruht Die Pikten werden 297 n Chr erstmals vom Eumenius erwahnt Begegnungen zwischen Romern und Pikten Bearbeiten Die ersten dokumentierten Zwischenfalle mit den Pikten ereigneten sich im 1 Jahrhundert als die Romer die Britischen Inseln bis zum Forth und zum Clyde eroberten Gegen die standigen Uberfalle durch Caledonier und andere Pikten liess der romische Kaiser Hadrian seit dem Jahr 122 als er Britannien besuchte den Hadrianswall errichten eine Mauer mit integrierten Kastellen fur die dort stationierten Truppen 142 begann sein Nachfolger Antoninus Pius auf der Hohe von Forth und Clyde mit dem Bau des vorgeschobenen Antoninuswalls der kurzer war aber wohl nicht fertig wurde Die Romer behaupteten den Wall nur bis ins Jahr 161 und zogen sich dann wieder auf den Hadrianswall zuruck Im Jahr 184 uberrannten die nordlichen Volker den Hadrianswall und fugten den Romern betrachtlichen Schaden zu doch konnte der Statthalter Ulpius Marcellus den fruheren Zustand wiederherstellen und sein Nachfolger der spatere Kaiser Publius Helvius Pertinax sorgte zwischen 185 und 187 fur langere Ruhe daraufhin nahm Kaiser Commodus den Siegerbeinamen Britannicus an Im Jahr 208 rief der damalige romische Statthalter von Britannien den Kaiser Septimius Severus zu Hilfe Dieser schlug bis zum Jahr 210 die Aufstandischen in harten Kampfen zuruck und erhielt daher denselben Siegernamen Nach seinem Tode im Februar 211 uberliessen seine Sohne Caracalla und Geta den britannischen Norden sich selbst und kehrten nach Rom zuruck Wahrend des restlichen 3 Jahrhunderts bildete der Hadrianswall die Grenze Britanniens um das Jahr 300 aber sind wieder Kampfe an der Nordgrenze dokumentiert Die Piktenkriege Bearbeiten Seit dem Sommer 305 unternahm der romische Kaiser Constantius I mit spaterem Beinamen Chlorus einen erfolgreichen Feldzug gegen Caledonier und andere Pikten Daher nahm er noch im selben Jahr zum zweiten Mal den Siegerbeinamen Britannicus Maximus an Sein Enkel Constans fuhrte 343 einen Krieg gegen die Pikten der in einer Munzserie mit der Darstellung des Kaisers in einem Schiff symbolisiert wird Im Jahr 360 entsandte Kaiser Julian seinen Heermeister Lupicinus gegen die Pikten und die mit ihnen verbundeten Skoten von Irland die in Britannien eingefallen waren Danach kam es immer haufiger zu Scharmutzeln mit den nordlichen Volkern Fur das Jahr 364 nennt der romische Historiker Ammianus Marcellinus die Dicalydones Verturiones Skoten Attacotti und Sachsen als Volker die dem Romischen Reich in Britannien Probleme bereiteten Bis heute ist unklar welche Beziehungen diese Volker untereinander hatten und wo die anderen ausser den Skoten und Sachsen siedelten Im Jahr 367 verbundeten sich Pikten Skoten und Attacotti zu einer Conspiratio barbarica barbarische Verschworung Der romische General Flavius Theodosius wurde von Kaiser Valentinian I nach Britannien entsandt um diese niederzuschlagen danach wurde 368 der Hadrianswall renoviert Der folgende Friede dauerte jedoch nur bis zum Jahr 382 als Pikten und Skoten erneut Britannien uberfielen doch wurden sie vom damaligen Militarbefehlshaber Magnus Maximus zuruckgeschlagen Zu Beginn ihrer Auseinandersetzungen im 1 und 2 Jahrhundert nahmen die Pikten die Ausdehnung der romischen Herrschaft in Britannien nur widerwillig hin Das langsame Schwinden der romischen Autoritat im 3 Jahrhundert nutzten sie zu Uberfallen weil Usurpationen und die mit ihnen verbundenen Truppenabzuge auf den Kontinent leichte Beute im weniger intensiv verteidigten Lande versprachen Schatzfunde mit kunsthandwerklichen Silbergegenstanden lassen vermuten dass die Pikten diese und romische Munzen einschmolzen Eine eher spekulative Theorie uber die Uberfalle besagt dass ein erhohter Populationsdruck die Pikten zwang sich nach Suden auszubreiten Zwei nichtromische Quellen belegen Aktivitaten der Pikten Ein erhaltener Brief von St Patrick an Coroticus einen sudwest schottischen Konig aus dem 5 Jahrhundert rugt diesen fur sein schandliches niedertrachtiges und unchristliches Verhalten Der Monch Gildas 500 570 zahlt im Jahr 540 drei Piktenkriege auf Der erste von 382 der von Magnus Maximus niedergeschlagen wurde der zweite von 396 398 vom Heermeister Stilicho gefuhrt und der dritte im Jahr 450 bei dem die Pikten von Flavius Aetius geschlagen wurden Das letztgenannte Ereignis ist allerdings fiktiv denn die romische Herrschaft in Britannien schwand nach dem Jahr 410 allmahlich dahin als Kaiser Flavius Honorius die ubriggebliebenen regularen Truppeneinheiten zum Schutze Italiens abzog Allerdings nennt Gildas fur 446 ein letztes Hilfegesuch der romischen Britannier an Aetius das ungehort blieb Damals hatten aber schon die Sachsen und Angeln begonnen nach Britannien uberzusetzen und es in Besitz zu nehmen Piktland nach dem Abzug der Romer Bearbeiten Nach Abzug der Romer werden die Quellen sehr ungenau Die vom Monch Gildas erhaltene Konigsliste kann nicht mit anderen Quellen abgestimmt werden und moderne Historiker vermuten dass die darin beschriebenen Graueltaten von Gildas stark ubertrieben wenn nicht frei erfunden wurden Nachdem die Romer die Provinz Britannia verlassen hatten drangen die Pikten nach Suden vor Im Jahr 550 wurde Bridei mac Maelcon zum Konig der Pikten gekront der bei der unbelegten Bekehrung der Pikten zum Christentum im Laufe des 6 Jahrhunderts eine wichtige Rolle gespielt haben soll Bridei war ein dynamischer Anfuhrer Er vereinte nordliche und sudliche Pikten und schaffte es die Skoten zu besiegen Nach Brideis Tod im Jahr 584 begannen die Angelsachsen unter AEthelfrith Konig von Northumbria Druck auf die Pikten auszuuben Nachdem er die Skoten geschlagen hatte waren Pikten und Angelsachsen zu Nachbarn geworden Zuerst schienen die Beziehungen zwischen den beiden Volkern positiv und friedlich abzulaufen Es gab sogar Heiraten unter den jeweiligen Konigsfamilien Im Jahr 668 jedoch scheint Oswiu Konig von Northumbrien sein Territorium nach Piktland ausgeweitet zu haben Fur uber 30 Jahre wurde Sudpiktland von Northumbrien aus regiert Wilfrid berichtet von einer piktischen Revolte aus dieser Zeit die von Ecgfrith von Northumbrien grausam niedergeschlagen wurde Es wird ihm nachgesagt er hatte eine Brucke aus piktischen Korpern uber zwei Flusse gebaut damit seine Armee diese trockenen Fusses uberqueren konne um das verbleibende piktische Heer niederzuschlagen 685 schlug der Piktenkonig Bridei mac Bili Ecgfrith in der Schlacht bei Dunnichen Mere jedoch vernichtend Die in Piktland verbleibenden Northumbrier wurden versklavt 706 wurde Nechton mac Derelei Anfuhrer der Pikten Er beendete den Konflikt mit Northumbrien und begann diplomatische Beziehungen mit den Angelsachsen Nechton musste sich jedoch wahrend seiner Regierungszeit immer wieder gegen Angriffe aus den eigenen Reihen behaupten Sein Bruder Ciniod wurde vom Konig von Atholl ermordet 724 dankte Nechton ab und ging ins Kloster Seine Nachfolge war hart umkampft im Jahr 729 ubernahm schliesslich Oengus mac Fergus die Macht Oengus konnte sich bis zu seinem Tod im Jahr 761 auf dem Thron halten Er fuhrte in dieser Zeit Krieg gegen die Skoten die Iren und gegen Northumbrien Nach dem Tod von Oengus wird die Geschichte der Pikten wieder unklar Es scheint viele Scharmutzel aber auch einige gemeinsame Konige von Skoten und Pikten gegeben zu haben Mitte des 9 Jahrhunderts verbundete sich Kenneth MacAlpin Konig der Skoten mit den Wikingern und schlug die Pikten vernichtend 843 liess er sich zum Konig der Skoten und Pikten ausrufen Die Pikten wurden ins skotische Reich eingegliedert und die beiden Kulturen scheinen ineinander aufgegangen zu sein Sprache BearbeitenDer Ursprung und die Klassifikation der piktischen Sprache konnten bis heute nicht hinreichend geklart werden Mit drei gangigen Theorien wird jeweils versucht das Piktische als keltische nichtkeltische aber indogermanische nichtindogermanische Spracheeinzuordnen Keines der Modelle hat bis heute allgemeine Anerkennung gefunden Inschriften auf gravierten Steinen belegen dass die Pikten eine eigene Sprache mit irisch galischen aber auch britannischen Lehnwortern sprachen Die Anzahl und Art der nichtgalischen Elemente macht jedoch einen nichtkeltischen moglicherweise sogar nichtindogermanischen Ursprung denkbar Ein Spinnwirtel der sogenannte Buckquoy Spinnwirtel weist eine Ogham Inschrift auf die vor den Forschungsergebnissen von Katherine Forsyth ab 1995 veroffentlicht als in piktischer Sprache verfasst angesehen wurde Mittlerweile neigt die Forschung insbesondere im Gefolge der Veroffentlichungen von Katherine Forsyth dazu die Pikten als keltischsprachig anzusehen Moglicherweise waren sie einfach der Teil der britannischen Kelten der nie von den Romern unterworfen wurde und der durch den Bau der romischen Grenzwalle vom Rest Britanniens abgeschnitten wurde Vorindogermanisches Substrat wird allenfalls in den Namen mancher Inseln vermutet die keine bekannte etymologische Erklarung aufweisen und weder aus einer keltischen noch germanischen Sprache zu stammen scheinen Religion BearbeitenAuch uber die Religion der Pikten ist nicht viel mehr bekannt als das was romische Historiker und christliche Monche geschrieben haben Kult Bearbeiten Ziemlich sicher gab es bei den Pikten eine grosse Anzahl Gottheiten auch lokale Gottheiten der Berge Baume Flusse Lochs Tiere oder Walder Die grosse Anzahl von Steinen mit eingravierten Bullen die in der Umgebung von Burghead gefunden wurde konnte beispielsweise auf einen Stierkult schliessen lassen Ob die Pikten Menschenopfer kannten ist umstritten Piktische Steine aus der spateren christlichen Periode stellen mit Menschenkopfen verzierte Baume dar Andere Gravuren zeigen Menschen in Kochkesseln bei denen es sich um Darstellungen von Opfern oder aber Wiedergeburt handeln konnte einige prominente keltische Legenden drehen sich um den Kessel Kessel von Gundestrup der Wiedergeburt Als Kultzentren mogen Hohlen Sculptor s Cave Wemyss Caves oder prahistorische Steinkreise und formationen gedient haben Bestattungen Bearbeiten Es gibt in Schottland eine Reihe piktischer Graber Fruher glaubte man dass sie sich im Osten und Nordosten von Schottland konzentrierten aber Luftaufnahmen und jungste Ausgrabungen zeigen typische piktische Grabhugel in den Borders in Lothian und in Dumfries and Galloway Die Pikten scheinen ihre Toten in einer grossen Variationsbreite bestattet zu haben Erd und Feuerbestattungen Bestattungen in Steinkisten unter Cairns und runden Erdhugeln Barrows Es ist auch Exkarnation festzustellen Unklar ist wie diese Praktiken fur eine bestimmte Person oder Gruppe ausgewahlt wurden Es uberwiegen Cairns im Norden von Schottland Cairns enthalten oft eine Reihe von Einzelbestattungen manchmal funf bis sechs wohingegen Grabhugel fast immer nur ein Grab enthalten Ein Graberfeld kann Cairns und Hugelgraber enthalten und Ausgrabungen und Datierungen zeigen dass diese zeitgenossisch waren und in der Regel aus dem 3 bis 6 Jahrhundert n Chr stammen Danach werden Bestattungen auf nichteingehegten Graberfeldern seltener jungere Bestattungen entstehen ofter im Zusammenhang mit Kirchen Garbeg bei Drumnadrochit mit Ergebnissen aus dem 10 bis Ende 11 Jahrhundert ist eher eine Ausnahme Die Graber sind immer ungefahr Ost West orientiert auch in den Jahrhunderten vor Einfuhrung des Christentums In den unublichen eher seltenen Erdbestattungen liegt der Kopf im Westen Bemerkenswerterweise sind fast alle Piktenbestattungen beigabenlos zum Unterschied zu den zeitgenossischen reich ausgestatteten angelsachsischen Bestattungen in England Die piktische Kirche Bearbeiten Die Pikten wurden angeblich im Laufe des 5 und 6 Jahrhunderts von St Ninian und St Columba christianisiert Moderne Historiker vermuten jedoch dass sich das Christentum in Piktland erst im Laufe des 8 Jahrhunderts oder noch spater endgultig durchsetzen konnte Bei den meisten Beweisen fur eine fruhe piktische Kirche handelt es sich um Steinskulpturen und gravuren z B piktische Kreuze Gesellschaftsstruktur Bearbeiten nbsp Vorstellung einer piktischen Frau Theodor de Bry Ende 16 Jh Die Pikten waren tribal d h in Stammen organisiert rural landlich hierarchisch und familienzentriert Piktland war vermutlich in sieben unabhangige Regionen Konigreiche aufgeteilt Fortriu heute Strathearn und Menthieth Fothriff heute Fife und Kinross Circhenn Angus und Mearns Fotla heute Atholl Catt Ce und Fidach Diese Regionen waren von tuaithe sing tuath oder derbfhines Familienverbanden bewohnt Ein derbfhine bestand aus den Nachkommen eines gemeinsamen Urgrossvaters d h alle Verwandten 2 Grades in der Vaterlinie Das Land gehorte dem Familienverband und wurde gemeinsam bewirtschaftet Die Frauen hatten einen hohen Status hoher beispielsweise als bei den Romern und anderen zeitgenossischen Kulturen Es gibt Hinweise romischer Autoren dass es bei den Pikten weibliche Krieger gab Die Gesellschaft war streng hierarchisch aufgebaut Standesgesellschaft An der Spitze standen erbliche oder gewahlte Konige zuunterst Sklaven und Leibeigene Konige Bearbeiten Die Konigswurde war erblich Verschiedene Quellen widersprechen sich jedoch ob sie uber die Vater oder die Mutterlinie vererbt wurde Die Namen der Konige maqq oder mac Sohn des und andere Belege deuten eher auf die Vaterlinie wobei nicht auszuschliessen ist dass in Ausnahmefallen die Mutterlinie zum Tragen kam Adel Bearbeiten Unterhalb der Konige standen verschiedene Grade von Adligen Adlige waren einerseits Krieger aber auch Berufstatige wie Poeten Kunstler Handwerker Rechtsgelehrte Historiker und Musiker Ihre Fahigkeiten erlaubten ihnen einen hoheren Stand einzunehmen als ihnen von Geburt wegen zustand Freie Bearbeiten Der Grossteil der Bevolkerung gehorte wohl zu den Freien Freie waren Bauern und bezahlten Abgaben aus der Ernte an den Konig der ihnen im Gegenzug militarischen Schutz leistete Leibeigene Bearbeiten Zuunterst in der Hierarchie standen Sklaven und Leibeigene Sie werden im 5 Jahrhundert in dem Brief von St Patrick an den Konig Coroticus erwahnt Patrick schilt Coroticus dafur christliche Sklaven gekauft zu haben Kriegskunst BearbeitenAuf vielen piktischen Steinstelen und Skulpturen werden Krieger dargestellt so dass sich Historiker ein ziemlich prazises Bild uber eine piktische Armee machen konnen Auf den Skulpturensteinen von Aberlemno ist die Kampfesweise der Pikten der spaten Volkerwanderungszeit und des Fruhmittelalters gut zu erkennen Abgebildet ist vermutlich die Schlacht bei Dunnichen Mere von 685 in der Ecgfrith von Northumbrien von Bridei Mac Bili geschlagen wurde Im Zentrum der piktischen Armee steht ein typischer Schildwall symbolisiert durch drei hintereinanderstehende Krieger Der vordere kampft mit Schwert und Rundschild wahrend der nachste Krieger einen Schild umgehangt hat und mit einem langen Speer aus der zweiten Reihe kampft Der dritte Krieger steht bereit um moglicherweise entstehende Lucken zu schliessen An den Flanken befindet sich die Reiterei die mit Schwertern Speeren und Schilden bewaffnet ist Einige Historiker sehen in der Abbildung auch eine Art Comic strip der den Schlachtverlauf wiedergibt Demnach stunde die Reiterei nicht an den Flanken der Fusstruppen Waffen Bearbeiten Die wichtigsten Waffen der Pikten scheinen der Speer und das Schwert gewesen zu sein Speere werden mit blattformigen Spitzen dargestellt Es gab sowohl Wurfspeere als auch Speere fur den Nahkampf Die Schwerter waren aus Eisen und waren mit Parierstange und Knauf versehen Diese waren wahrscheinlich je nach Stand des Besitzers reich verziert Von den Schwertscheiden haben sich in nur zwei Fallen die Ortbander unterer Abschluss der Scheide aus Silber erhalten Sie stammen aus dem St Ninians Horde von den Shetlands sind U formig und reich verziert Auf den Bildsteinen sind solche Ortbander ebenfalls zu erkennen so dass man davon ausgehen kann dass es sich dabei um eine typische Form handelt Neben Speer und Schwert scheinen auch Axte im Nahkampf verwendet worden zu sein Darstellungen zeigen sowohl einhandig als auch zweihandig gefuhrte Kriegsaxte Daneben gibt es Darstellungen mit Bogen und moglicherweise Armbrusten Die Pikten hatten dann im Vergleich mit anderen Volkern die Armbrust verhaltnismassig fruh eingesetzt Rustung Bearbeiten Bisher haben Archaologen lediglich kleinere Fragmente von Kettenhemden gefunden Silberhaken stammen sehr wahrscheinlich von romischen Loricae squamatae Sich auf die Caledonen und Maeatae Volker aus dem heutigen Schottland beziehend schreibt Herodian dass die Briten keine Rustung kennen Es gab offenbar zwei verschiedene Schildarten Einerseits rechteckige oder langlich ovale Schilde die dem romischen Scutum ahnelten jedoch kleiner und handlicher waren andererseits die bereits beschriebenen galischen Rundschilde die sich grosser Beliebtheit erfreuten Sie wurden auf vielen Steinen aber auch im Book of Kells dargestellt und waren eventuell irischer Herkunft Rustung lasst sich auf keinem Bildstein mit Sicherheit erkennen Die zentrale Figur des Sueno s Stones es handelt sich offensichtlich um einen Anfuhrer konnte einen Gambeson oder etwas Ahnliches tragen Ob auf dem Dupplin Cross Helme zu erkennen sind ist umstritten Transport Bearbeiten Laut den Aufzeichnungen von Tacitus benutzten die Caledonier in der Schlacht am Mons Graupius Kriegswagen Obwohl Kriegswagen auf irischen Steinskulpturen vorkommen wurden in Nordschottland keine solchen Darstellungen gefunden Wahrend die Gallier die Streitwagen schon bei Casars Ankunft aufgegeben hatten wurden sie von den Briten wohl noch bis in das 1 Jahrhundert n Chr benutzt Bis zum Aufkommen der Bildsteine fruhestens um 400 wurden sie auch hier aufgegeben Das Pferd war hingegen ein wichtiges Transportmittel fur die piktischen Krieger Es wurde mit oder ohne Sattel geritten Daneben wurden Boote fur den Truppentransport und den Krieg benutzt Wirtschaft BearbeitenDie Wirtschaft der Pikten beruhte hauptsachlich auf der Agrikultur Sie fuhrten jedoch auch regen Handel mit anderen Landern und Kulturen der damaligen Zeit Edelmetalle und Devisen beschafften sie sich durch Uberfalle auf die Romer und ihre Nachbarn die Skoten Landwirtschaft Bearbeiten Die Landwirtschaft der Pikten basierte auf der Viehhaltung 61 der von Forschern gefundenen Knochen aus der damaligen Zeit stammen von Rindern 31 von Schweinen und nur 8 von Schafen und Ziegen Die Rinderherden waren klein und es wurden jeweils nur so viele Tiere geschlachtet wie notig Schafe und Ziegen wurden wegen ihres Fleisches gezuchtet nicht wegen der Wolle Handwerk Bearbeiten Viele handwerkliche Gegenstande waren aus organischen Materialien hergestellt und haben die Zeit nicht uberlebt Auf gravierten Steinen werden zahlreiche Alltagsgegenstande dargestellt geschnitzte Banke und Stuhle Ruhebetten schon verzierte Dreibeine fur die ebenso schon verzierten und mit Griffen versehenen Kochkessel Die Pikten kannten auch mannigfaltige Werkzeuge Zangen Ambosse Hammer und Axte fur verschiedene Zwecke sind auf diversen Steinen abgebildet Das Weben scheint in Piktland nicht weit verbreitet gewesen zu sein Es gibt keine Funde von Webstuhlen oder dafur benotigten Werkzeugen nach dem Jahr 200 Die Holzbearbeitung hingegen war weitverbreitet Es sind einige sehr schone mit geschnitzten Ornamenten versehene Holzbehalter aus der Gegend des Loch Glashan Argyll erhalten in denen Werkzeug aufbewahrt wurde Spachteln Klammern Nadeln Handgriffe Spindeln Kamme usw wurden aus Holz aber auch aus Knochen hergestellt und reich verziert Nur wenige Lederarbeiten haben uberlebt In Dundurn wurde ein Schuh gefunden der aus einem Stuck gearbeitet wurde und uber und uber verziert war Dies weist auf ein hochstehendes Lederhandwerk hin Aus Knochen sind recht viele Arbeiten erhalten geblieben Es handelt sich um Nahwerkzeug Nadeln Kleidernadeln Kamme Gurtschnallen usw Viele dieser Gegenstande sind nicht nur mit Schnitzereien sondern auch mit Nieten aus Bronze verziert Stein benutzten die Pikten um daraus Schleifsteine Formen fur Metallbarren und Topfdeckel zu machen Die Pikten selbst haben kein Glas hergestellt Es scheint jedoch als hatten sie importiertes Glas geschmolzen um daraus Glasperlen und Armbander zu fertigen Das am weitesten verbreitete Handwerk war die Schmiedekunst Eisen wurde zu einer Vielfalt von Gegenstanden verarbeitet Verschlusse Schnallen Pfeil und Speerspitzen Axte Meissel Ahlen Hammerkopfe Messer Nagel Metallreifen fur Fasser Handgriffe Schwerter Nicht nur Eisen sondern auch Bronze und Silber wurden von piktischen Handwerkern geschmolzen und bearbeitet Es wurden Giessformen gefunden die zeigen dass diese Metalle gegossen wurden Die Formen bestanden aus zwei Teilen und die komplexen dreidimensionalen Verzierungen wurden bereits in die Giessform geschnitzt In Dunadd in Dalriada wurden auf diese Weise auch Gegenstande aus Zinn hergestellt und in Dunadd und Dunollie auch welche aus Gold Handel Bearbeiten Gefundene Topferwaren und Behalter weisen darauf hin dass die Pikten regen Handel mit anderen Volkern getrieben haben Offenbar kamen die Handelsschiffe aus dem Mittelmeer entlang der Atlantikkuste uber die irische See nach Schottland Auch mit den Nachbarn in Northumbrien und Irland wurde fleissig gehandelt Sogar bei den Wikingern wurden piktische Metallarbeiten gefunden Bekleidung BearbeitenEin einziges Kleidungsstuck hat die Zeit uberdauert Es handelt sich dabei um den sogenannten Orkney Hood eine Gugel die 1867 beim Torfstechen gefunden wurde Sie ist aus vermutlich naturbrauner Wolle in Fischgratbindung hergestellt auf die brettchengewebte Bander und Fransen aufgesetzt sind Aus den Aufzeichnungen der Romer sowie anhand der Steinskulpturen lassen sich weitere Schlusse uber Trachtelemente ziehen Frauen trugen ein langes Hemd und einen Uberwurf der mit einer Fibel zusammengehalten wurde Die auf Skulpturen abgebildeten Frauen trugen ihr Haar relativ kurz nicht langer als schulterlang und zusammengebunden Manner tragen auf den Abbildungen sofern sie nicht die weiter oben beschriebene Kriegsausrustung trugen eine Art Tunika und denselben mit einer Fibel zusammengehaltenen Uberwurf wie die Frauen Piktische Manner trugen ihr Haar lang manchmal ruckenlang und liessen sich einen Bart stehen Als Schmuck trugen sowohl Manner als auch Frauen Broschen Kleidernadeln Haarnadeln Fingerringe Arm und Halsreifen Zeitvertreib BearbeitenDie Pikten kannten diverse Brettspiele wovon einige ursprunglich von den Iren und von den Romern stammten Es gibt auch Hinweise dass Musizieren und Singen ein beliebter Zeitvertreib waren Zwei verschiedene Typen von Harfen wurden gefunden grosse Instrumente die auf dem Boden standen und sitzend gespielt wurden ahnlich den heutigen Konzertharfen Daneben gab es eine kleinere Harfe die der Musikant oder die Musikantin zum Spielen in der Hand hielt Auch das Horn wurde gespielt Sachsenhorn Auf dem Stein von Nigg sind Figuren mit Cymbalum abgebildet einem Instrument das jedoch im piktischen Raum nirgendwo gefunden wurde Trivia BearbeitenDer erste nicht mehr von den ursprunglichen Autoren verfasste Band Asterix bei den Pikten der Asterix Reihe spielt bei den Pikten 2 Literatur BearbeitenNick Aitchinson The Picts and the Scots at War Alan Sutton Stroud 2003 ISBN 0 7509 2556 6 Barbara E Crawford Frederick Threlfall Wainwright Hrsg The Problem of the Picts Greenwood Press 1955 ISBN 978 0 8371 3381 2 englisch William A Cummins The Age of the Picts Alan Sutton Stroud 1995 ISBN 0 7509 0924 2 Alexander Demandt Die Spatantike Romische Geschichte von Diocletian bis Justinian 284 565 n Chr 2 Auflage Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 07992 4 Jurgen Diethe Die Pikten Geschichte und Mythos eines ratselhaften Volkes Konig Greiz 2011 ISBN 978 3 939856 44 3 Katherine Forsyth The ogham inscribed spindle whorl from Buckquoy evidence for the Irish language in pre Viking Orkney In Proceedings of the Society of Antiquaries of Scotland Band 125 1995 S 677 96 englisch online abgerufen am 12 Juli 2012 George und Isabel Henderson The Art of the Picts Sculpture and Metalwork in early medieval Scotland Thames and Hudson London 2004 ISBN 0 500 23807 3 Benjamin Hudson The Picts Wiley Blackwell 2014 ISBN 978 1 4051 8678 0 Leinen ISBN 978 1 118 60202 7 Paperback Lloyd und Jenny Laing The Picts and the Scots Alan Sutton Stroud 1993 ISBN 0 86299 885 9 Gordon Noble The problem of the Picts Searching for a lost people in northern Scotland In Current Archaeology 364 2020 S 28 35 Online Kate Ravilious Land of the Picts New excavations reveal the truth behind the legend of these fearsome northern warriors In Archaeology 74 5 2021 S 55f Filme BearbeitenCenturion Fight or Die UK 2010 Regie Drehbuch Neil Marshall Handlung Kampf der Neunten Romischen Legion gegen die Pikten im Jahr 117 n Chr FSK 18 Der Adler der neunten Legion USA UK 2011 Regie Kevin Macdonald Drehbuch Jeremy Brock Handlung die verschollene Standarte der Neunten Legion wird jenseits des Hadrianswalls im Land der Pikten gesucht FSK 12Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pikten Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Pikte Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Roland Spencer Jones Pictish Burial Practices and Remains englisch uber piktische Bestattungsbrauche in North of Scotland Archaeological Society NOSAS Archaeology Blog 12 Oktober 2014 abgerufen am 4 Februar 2022 Berthold Seewald Die bemalten Invasoren fuhrten gefesselte Menschen mit sich In welt de 4 Januar 2022 abgerufen am 4 Februar 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Heinz Cuppers Caledonii In Der Kleine Pauly dtv Munchen 1979 Bd Sp 1013 Neues Asterix Album Die spinnen die Pikten In Spiegel Online 26 Marz 2013 abgerufen am 17 Marz 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pikten amp oldid 234531031