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Die Kaledonier lateinisch Caledonii waren ein antikes Volk das im ostlichen Teil des heutigen Schottland siedelte Sie fuhrten in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten mehrere Kriege gegen die Romer nach deren Invasion Britanniens unter Kaiser Claudius Ihr Territorium wurde von den Romern als Kaledonien lat Caledonia bezeichnet Die meisten bekannten Informationen uber die Kaledonier stammen von romischen kaiserzeitlichen Autoren insbesondere Tacitus und Cassius Dio wahrend sie von Caesar noch nicht erwahnt werden Zusatzliche Kenntnisse liefern archaologische Zeugnisse etwa uber die Siedlungen der Kaledonier Diese Orte wiesen demnach unterschiedliche Formen wie hill forts umfriedete Gehofte und nahe am Meer gelegene Wohnhauser auf Es gab offenbar eine Reihe lokaler Machtzentren die von einem Militaradel beherrscht wurden aber keinen uber das ganze Volk regierenden Konig 1 Auch Cassius Dios Bericht dass bei den Kaledoniern und den benachbarten Maeaten meistens das Volk herrsche legt nahe dass diese Stamme keine Konigsherrschaft kannten Cassius Dio erwahnt ferner dass die Kaledonier vor allem Viehzuchter und Jager waren und gelegentlich Raubzuge unternahmen In den Krieg zogen sie mit Wagen und kleinen schnellen Pferden sowie mit Infanteristen Ihre hauptsachlichen Waffen waren Schilde kurze Speere und Schwerter Sie werden als sehr widerstandsfahig gegenuber Hunger und Kalte beschrieben 2 Nach Tacitus hatten sie rotblondes Haar und waren sehr gross Plinius der Altere bemerkt dass die romischen Armeen auch 30 Jahre nach der Invasion Britanniens nicht uber die Nachbarschaft des Kaledonischen Waldes silva Calidoniae vorgedrungen seien 3 Zur ersten grossen kriegerischen Auseinandersetzung zwischen den Kaledoniern und den Romern kam es als der Statthalter Britanniens Gnaeus Iulius Agricola mit Unterstutzung der Flotte uber die Linie Firth of Forth Firth of Clyde hinaus einen Feldzug nach dem Norden der Insel unternahm Das kaledonische Aufgebot das 30 000 Soldaten umfasst haben soll wozu noch der mobilisierte Landsturm kam stand unter dem Kommando von Calgacus der wohl ein von verschiedenen Clans gewahlter Feldherr war 83 oder 84 n Chr errang Agricola in der Schlacht am Mons Graupius einer nicht genauer lokalisierten Ortlichkeit einen entscheidenden Sieg uber seine Gegner 4 Da er bereits 85 n Chr von Domitian abberufen wurde blieben die Kaledonier ausserhalb des romischen Herrschaftsbereichs Der 122 n Chr begonnene Hadrianswall und ebenso der spater etwas nordlich von diesem errichtete Antoninuswall befanden sich sudlich des Territoriums der Kaledonier Als Clodius Albinus nach dem Kaisertitel strebte und 196 mit betrachtlichen Truppenkontingenten von Britannien nach Gallien ubersetzte stiessen kaledonische Verbande in das entstandene Machtvakuum nach Suden vor 5 Kaiser Septimius Severus der Clodius Albinus besiegte stellte die zerstorten Kastelle des Hadrianswalls wieder her und bereitete einen grossen Angriff nach Schottland vor An dieser im Jahr 208 vorgetragenen Offensive nahm der Kaiser trotz seiner Gicht personlich teil und liess sich zu diesem Zweck in einer Sanfte befordern Die kaledonischen Stamme wichen einer Feldschlacht aus und fugten den Romern durch ihre Guerilla Taktik grosse Verluste zu mussten sich aber schliesslich unterwerfen und grosse Gebietsabtretungen akzeptieren Bald darauf revoltierten die Kaledonier und Maeaten aber erneut Septimius Severus drohte ihnen mit einem Vernichtungskrieg starb jedoch zuvor im Februar 211 Sein Sohn Caracalla zog die romischen Truppen aus Schottland zuruck 6 Spater durften die Kaledonier in den Pikten aufgegangen sein Siehe auch BearbeitenBritannien in romischer ZeitLiteratur BearbeitenEmil Hubner Caledonii In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band III 1 Stuttgart 1897 Sp 1347 1350 Anmerkungen Bearbeiten Malcolm Todd Caledonii In Der Neue Pauly DNP Band 2 Metzler Stuttgart 1997 ISBN 3 476 01472 X Sp 935 Cassius Dio 76 12 1 4 Plinius der Altere Naturalis historia 4 102 Tacitus Agricola 29 37 Karl Friedrich Krieger Geschichte Englands I 2 Auflage Munchen 1996 S 31 Cassius Dio 76 13 und 76 15 dazu Karl Christ Geschichte der Romischen Kaiserzeit 3 Auflage Munchen 1995 S 610f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kaledonier amp oldid 224937922