www.wikidata.de-de.nina.az
Das Legionslager Inchtuthil ausgesprochen Inch Tewth Ill war ein romischer Militarstutzpunkt der fruhen Kaiserzeit Es befindet sich auf dem Gebiet des Parish Caputh bei Blairgowrie and Rattray einem administrativen Zusammenschluss zweier Kleinstadte der Council Area Perth and Kinross in Schottland Legionslager InchtuthilAlternativname Castra Pinata Alata Castra Victoriae Limes BritannienAbschnitt Strecke 3Gask RidgeDatierung Belegung flavisch83 bis 86 90 n Chr Typ LegionskastellEinheit Legio XX Valeria Victrix Legio II Adiutrix Grosse 21 7 haBauweise Holz Erde Rasensodenziegel und SteinErhaltungszustand Bodenerhebungen noch sichtbarOrt BlairgowrieGeographische Lage 56 32 29 7 N 3 25 28 8 W 56 541584 3 424668 Koordinaten 56 32 29 7 N 3 25 28 8 W hfVorhergehend Kastell CargillsudostlichAnschliessend Kastell Cardean nordlichKastell und Wachturmkette der Gask Ridge sowie Verlauf der Militarstrasse 85 n Chr Munzportrait des DomitianLuftaufnahme des Inchtuthil Plateau von SOBlick auf das LagerarealDas Lager diente mit ziemlicher Sicherheit im spaten 1 Jahrhundert n Chr dem britischen Statthalter Gnaeus Iulius Agricola als Basis fur seine Feldzuge gegen die keltoschottischen Stamme Die Region war in romischer Zeit das Bindeglied zwischen zwei Territorialzonen Hoch und Tiefland die Kontrolle uber diese Schlusselstellung war daher fur die Aufrechterhaltung der romischen Herrschaft von entscheidender Bedeutung Inchtuthil war zudem das Hauptquartier der schlagkraftigsten romischen Armeeeinheit die zu dieser Zeit in Schottland stationiert war Es war in weiterer Folge Teil eines Uberwachungsnetzes von Kastellen und Wachturmen das die Aktivitaten der Hochlandstamme einhegen und sie vor allem von den fruchtbaren Tieflandern und der Nordseekuste fernhalten sollte Aufgrund der prekaren Kriegslage am osteuropaischen Limes musste das Legionslager nach nur wenigen Jahren wieder aufgegeben werden Sein relativ guter Erhaltungszustand machte dieses Bodendenkmal zu einem der Schwerpunkte der romischen Provinzialarchaologie im Vereinigten Konigreich Es zahlt zu den wenigen Lagern die in ihren Innenbereichen ganzlich ohne Umbauten blieben nur die Umwehrung mit ihrem quadratischen Grundriss und ihren abgerundeten Ecken wurde nachtraglich durch eine Steinmauer verstarkt weshalb die Archaologen anhand der Befunde die Grundungsphase eines romischen Militarlagers exakt rekonstruieren konnten Uberregional bekannt wurde die archaologische Statte aber vor allem durch die Entdeckung von mehreren Tonnen Nageln die beim Abzug der Besatzung dort vergraben worden waren 1 Das in diesem Artikel beschriebene Bodendenkmal umfasst die Uberreste der Legionsfestung und die zeitgleich entstandenen temporaren Lager auf dem Inchtuthil Plateau Der Befund ist stark erodiert jedoch sind einzelne Abschnitte der Umwehrung und des Grabens noch oberirdisch sichtbar Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Name 3 Forschungsgeschichte 4 Entwicklung 5 Legionslager 5 1 Bauarbeiten 5 2 Umwehrung 5 2 1 Holz Erde Wall 5 2 2 Steinmauer 5 2 3 Wehrgraben 5 2 4 Tore 5 2 5 Turme 5 3 Innenbebauung 5 3 1 Legatenhaus und Badegebaude 5 3 2 Kommandogebaude 5 3 2 1 Zisterne 5 3 3 Scamnum tribunorum 5 3 3 1 Haus I 5 3 3 2 Haus II 5 3 3 3 Haus III 5 3 3 4 Haus IV 5 3 4 Gebaudegruppe West Scamnum Tribunorum Sudteil 5 3 5 Gebaudegruppe Ost Scamnum Tribunorum Sudteil 5 3 6 Hospital 5 3 7 Werkhalle 5 3 7 1 Industriezone 5 3 8 Funktionsgebaude 5 3 9 Lagerhauser 5 3 10 Senior Zenturionenhauser 5 3 11 Mannschaftskasernen 5 3 12 Tabernae 5 3 13 Stallungen 5 3 14 Lagerstrassen 5 3 15 Intervallum 5 4 Wasserversorgung und Kanalisation 6 Garnison 7 Temporare Lager 7 1 The Redoubt 7 2 Baulager 7 3 Offizierslager 7 3 1 Pratorium 7 3 2 Zenturionenhauser 7 3 3 Badehaus 7 3 4 Kasernen 7 4 Western Vallum 7 5 Promontory Fort 8 Zivilsiedlung Graberfeld 9 Steinbruche 10 Nagelhort 11 Hinweis 12 Literatur 12 1 Weiterfuhrende Literatur 13 Weblinks 14 Einzelnachweise und AnmerkungenLage BearbeitenBlairgowrie befindet sich etwa 15 km nordnordostlich von Perth und etwa 25 km nordwestlich von Dundee Die Flur Inchtuthil liegt etwa 6 km westlich von Blairgowrie Dieser Platz wurde wohl vom romischen Vermessungstrupp Agrimensores aus drei Grunden ins Auge gefasst wegen der Nahe des Plateaus zu einem schiffbaren Fluss der auch zur Wasserversorgung herangezogen werden konnte seiner topografisch strategisch guten Lage fur den Zugang zum Hochland im Nordwesten und der raschen Erreichbarkeit der Grenzzone Das Legionslager hat mit den fruheren britischen Stutzpunkten weniger gemein als mit den Festungen an den nordlichen Ripae des Reiches Auch sie liegen an grossen naturlichen Barrieren mit weitem Blick auf feindliches Gebiet In Bezug auf die Wahl des Standortes ist Inchtuthil am ehesten mit dem Lager von Njimwegen das am Rande einer Flussterrasse mit weitem Blick uber den Waal thront oder mit Mainz das sich in einer ahnlichen Position befindet vergleichbar Die neue Festung lag an einer Verteidigungslinie gegenuber dem Hochlandmassiv einer markanten naturlichen Barriere ahnlich wie die Flusse Rhein und Donau auf dem Kontinent Das Legionslager befindet sich auf einem annahernd dreieckigen mit der Spitze nach Norden ausgerichteten 55 m hohen Plateau bestehend aus fluvio glazialem Sand und Schotterablagerungen die von Gletschern aus den Talern des Tay des Lunan Burn und des Ericht stammen Es kann grob in zwei Abschnitte unterteilt werden Der Ostteil misst 1080 m 890 m der Westteil 540 m 320 m jeweils von Osten nach Westen Das Legionslager und zwei Nebenlager nehmen den Ostteil des Plateaus ein wahrend der Westteil von zwei temporaren Lagern besetzt war die im Zuge der Errichtung der Legionsfestung angelegt wurden Sein Areal ist heute teilweise bewaldet besonders zum Flussufer hin Die Hange sind relativ steil abfallend ausser an der Sudseite Vom Kastellplateau aus hatte man einen hervorragenden Blick auf den Fluss Tay Tina nahe dem Punkt an dem dieser beim heutigen Dunkeld und bei der Highland Boundary Fault aus dem Hochlandmassiv austritt und dann durch die Ebene des Strathmore weiter in Richtung Nordseekuste Firth of Tay fliesst Zwischen Caputh und Kinclaven hat er mit seinen Sedimenten eine breite Schwemmlandebene mit vielen heute verlandeten Nebenarmen angehauft Der Fluss transportiert aufgrund seines geringen Gefalles nur wenig Erosionsmaterial in Richtung Kuste sondern lagert stattdessen das Meiste davon an seinen Ufern ab Deshalb anderte er uber die Jahrhunderte oft seinen Lauf sodass der Uferbereich unterhalb des Plateaus fruher stark versumpft gewesen sein muss was den Zugang zum Legionslager fur Angreifer erheblich erschwerte Somit sind in der Schwemmlandebene auch keine Spuren von antiken Strassen oder Ahnlichem erhalten Ohne kunstliche Entwasserung ware ein Grossteil der Flussniederungen wie zur Zeit der Romer noch immer unbenutzbar Im Norden und Westen ist das Terrain zudem stark durch Hochwasser gefahrdet welches das Plateau von Inchtuthil bei Hochststand kurzzeitig in eine Insel verwandeln kann Solche Hochwasserereignisse fuhrten wohl auch dazu dass der Kastellwall im Norden zum grossten Teil abgeschwemmt wurde Das Lager Inchtuthil befand sich relativ zentral an der Mundung des Strath Tay und uberwachte eine wichtige Strassenverbindung in den Norden Von dort hatte man auch einen guten Blick auf das Nordufer und konnte u a die Zugangswege nach Braemar und seinem Hinterland blockieren Uber diesen Fluss und sein Umland verlief damals eine der Hauptrouten zwischen Hoch und Tiefland Die Festung wurde in der Nahe des Punktes platziert an dem der Tay das Hochland verlasst ein Standort von doppeltem Wert Das Flusstal war die wahrscheinlichste Route fur einen Einfall der Caledonii da sie in diesem Fall die romischen Kommunikations und Versorgungslinien hinter der Front rasch durchtrennen mussten Gleichzeitig war das Flusstal der beste und schnellste Weg fur einen romischen Vormarsch durch das zentrale Hochland in Richtung des heutigen Inverness Durch seine Position an einer Flussschleife des Tay war auch eine Versorgung durch die britische Flotte der Classis Britannica gewahrleistet Romische Prahme hatten einen flachen Tiefgang 40 cm konnten bis zu 53 Tonnen Ladung aufnahmen und so bis nahe zum Kastell von Bertha 5 6 km stromaufwarts getreidelt werden Es ist auch moglich dass der Meeresspiegel im Firth of Tay damals etwas hoher lag als heute Eine Weiterfahrt ab Bertha war aufgrund von Stromschnellen unterhalb von Stanley und insbesondere der Wasserfalle bei Campsie Linn nicht moglich Ab Bertha hatte das Ladegut uber Land bis zu einem geeigneten Verladepunkt oberhalb der Wasserfalle gebracht werden mussen von dort waren es etwa noch 8 13 km nach Inchtuthil oder 17 7 km vom Kastell bei Cargill aus gewesen 2 Pinnata Castra mit dem das Lager gleichgesetzt wurde war eine der vier Stadte in Britannien fur die der romische Geograph Claudius Ptolemaus auch astronomische Daten uberlieferte Der langste Tag wurde von ihm mit 18 5 Stunden angegeben vgl Londinium 17 Stunden was bedeutet dass sie sehr weit im Norden gelegen haben muss Diese Angaben konnten aber auch den nordlichsten Punkt markieren den Agricolas Heer in Schottland erreicht hat 3 Name BearbeitenDer antike Name des Lagers konnte Pinatra Castra Alata Castra griech Pterwton Stratopedon Pteroton Stratopedon oder auch Victoriae Oὐiktwria Ouiktōria gelautet haben Schriftquellen Altare Bauinschriften etc die dies zweifelsfrei beweisen konnten sind bis dato aber vor Ort noch nicht gefunden worden Pinata Castra wird im Werk des Geografen Claudius Ptolemaus im 2 Jahrhundert n Chr als einer der vier Orte erwahnt die zum Siedlungsgebiet der Vacomagi gehorten desgleichen in der Kosmologie des Geografen von Ravenna dort als Pinnatis Pinnata Castra wird von Ptolemaios auch als polis poleis Stadt bezeichnet Es ist jedoch ungewiss ob es der Ort eines eisenzeitlichen Hillforts o a war oder erst spater von den Romern gegrundet wurde die es fur gewohnlich vorzogen ihre Militarstutzpunkte in der Nahe etablierter einheimischer Siedlungen zu platzieren und ihnen deren Namen zu geben Die meisten romischen Waffenplatze im hohen Norden Britanniens waren nicht lange mit Soldaten belegt es handelte sich dabei in der Mehrzahl um temporare Marschlager denen normalerweise keine Namen gegeben wurden Es ist jedoch denkbar dass ein solches Lager als Standort eines zukunftigen Kastells vorgesehen war Seine geografische Lage war lange Gegenstand kontroverser Debatten Der Archaologe Ian Richmond setzte es 1922 mit Inchtuthill gleich Spater wurde dieser Vorschlag in Forscherkreisen jedoch wieder verworfen und darauf hingewiesen dass Ptolemaus Koordinatenangaben es eindeutig an der Kuste von Moray platzieren eine Schlussfolgerung die weiters durch die Tatsache gestutzt wird dass es die Geographia des Ptolemaios und die Ravenna Kosmographie Pinnata Castra nahe dem Fluss Tuesis der allgemein mit dem Spey gleichgesetzt wird verorten Heute glaubt man dass es sich in Wahrheit ostlich von Burghead Council area Moray befand In der Nahe der Kuste des Moray Firth in der sie nach Ptolemaios gestanden haben soll wurde allerdings bislang keine Legionarsfestung nachgewiesen Ptolemaios nennt auch eine Festung namens Victoriae Einige Historiker glauben dass ein Militarstutzpunkt nach der Schlacht von Mons Graupius so benannt wurde der Name Victoria wurde oft nach einem romischen Sieg uber feindliche Stamme verliehen Es konnte jedoch nie ein grosseres Kastell in der Nahe des Standorts identifiziert werden den Ptolemaios beschrieb Der Standort von Victoria und Pinnata Castra konnte bis heute nicht sicher lokalisiert werden es ist daher mangels anderer Quellen unmoglich Inchtuthil einen romischen Namen zuzuweisen Pinna oder Penna steht im Lateinischen fur Feder oder Flugel eventuell eine Verballhornung des ursprunglichen britokeltischen oder vielleicht auch altgriechischen Ortsnamens Was dieser Benennung letztlich zugrunde liegt bleibt ein Geheimnis eventuell bezieht sich die Bezeichnung auf eine besondere Zinnenform vgl auch den Begriff pinna bzw Pinnae Die Zinnen von Inchtuthil konnten durchaus fur den antiken Ortsnamen Pate gestanden haben da das Lager zu dieser Zeit in Schottland sicher einzigartig war Der heutige Ortsname ausgesprochen Inch Tewth Ill mit Betonung der vorletzten Silbe leitet Inchtuthil laut Watson von inis Flussbiegung und dem Personennamen Tuathal ab Inis Tuathail bedeutet demnach bei Tuathal s Flussbiegung Tuathal ist ein altbekannter Name keltisch Teutoualos gleichbedeutend mit dem altirischen Tuathal und dem walisischen Tudwal was der Starkste des Stammes bedeutet 4 5 Forschungsgeschichte Bearbeiten nbsp Romische Bauten auf dem Inchtuthil Plateau William Roy 1755 nbsp Lage der romischen Befestigungen nach den Befunden von 1952 1965Der Standort des Legionslagers war seit dem 16 Jahrhundert bekannt 1503 wurde Inchtuthil von Hector Boece in seinen Scotorum Historiae als eine Stadt der Pikten beschrieben 1755 kartografierte William Roy Schottland fur den Ordnance Survey und beobachtete Graben und Erdwalle im Umland von Inchtuthil Im Jahr 1757 berichtet William Maitland von der Entdeckung steinerner Gebaudereste im Offizierslager Anm die des Badehauses und interpretierte sie als Hinweise auf eine Stadt Nur romische Stadte und Festungen von bedeutender Grosse verfugten seiner Ansicht nach uber solche Gebaude Weiters erwahnt er ein Areal befestigt mit einem Doppelwall und einem breiten und tiefen Graben am westlichen Ende des Plateaus eine halbkreisformige Festung Promontory fort die auf der Ostseite mit funf sehr hohen Erdwallen und einer ahnlichen Anzahl Graben eingehegt war Seine Schlussfolgerungen wurden in seiner Geschichte und Altertumer Schottlands veroffentlicht Eine weitere Beschreibung stammt von Thomas Pennant der 1772 Inchtuthil besuchte 6 Das Areal von Inchtuthil wurde 1901 im Auftrag des damaligen Grundherren Sir Alexander Muir Mackenzie of Delvine von Sir John Abercromby Foreign Secretary der Society of Antiquaries of Scotland und seinen Mitarbeitern Thomas Ross Joseph Anderson und Alexander Mackie wissenschaftlich untersucht Er kartierte das Gelande neu und konnte das von Maitland erwahnte Badehaus bestatigen Es wurden jedoch keine bedeutenden Funde gemacht die romischen Soldaten waren offensichtlich sehr grundlich und hatten bei ihrem Abzug alles aus dem Lager entfernt was fur die Einheimischen irgendwie von Nutzen sein konnte bei den Ausgrabungen konnten nur 31 Glasfragmente geborgen werden Die Ausgrabung von 1901 zeigte dennoch dass Inchtuthil fur das weitere Studium der romischen Besetzung Schottlands noch bedeutende Befunde liefern konnte 1919 uberarbeitete Sir George MacDonald die Ergebnisse der Ausgrabung von 1901 und postulierte dass Inchtuthil Agricolas Hauptbasis vor der Schlacht am Mons Graupius gewesen sein musste Im Jahr 1937 plante der Archaologe Ian Alexander Richmond eine Grabung in Inchtuthil Er wollte schon im Sommer 1938 damit beginnen wegen der zunehmenden politischen Spannungen in Europa musste sie aber um einige Jahre verschoben werden Das Studium der Entwicklung von Inchtuthil ist nicht nur lehrreich in puncto Aufbau eines Holz Erde Legionslagers da es schon vor seiner vollen Inbetriebnahme wieder abgetragen wurde verrat es den Archaologen auch viel uber den Ablauf seines Zerstorungsprozesses Da das Areal im Gegensatz zu anderen britischen Legionslagern in spateren Epochen nicht uberbaut wurde und immer als Weideland genutzt wurde waren seine Grundfesten zwischen 1952 und 1965 anlasslich der Grabungen von Ian Richmond und John St Joseph noch weitgehend erhalten bzw gut erkennbar Die Archaologen waren weiters in der Lage einmalig fur eine romische Legionsfestung auch einen vollstandigen Bebauungsplan zu liefern Er konnte vor allem anhand der ca 0 72 0 85 cm messenden Fundamentgraben erstellt werden die sich noch sehr deutlich in den antiken Straten abzeichneten Spater wurden zusatzlich Luftaufnahmen angefertigt die die Grabungsergebnisse weitgehend bestatigten Unter den romischen Schichten befanden sich noch weitere Baustrukturen wahrscheinlich prahistorischen Datums 1960 wurde in der Fabricia des Lagers der weltbekannte Nagelhort entdeckt darunter auch ein Ballistenbolzen der heute im National Museum of Scotland aufbewahrt wird und neun Eisenreifen Bei den Ausgrabungen wurde zusatzlich eine betrachtliche Menge datierbarer Keramik gefunden Anhand ihrer Stempel konnten sie sieben Topferwerkstatten zugeordnet werden die des Loginus Iullinus Secundus Patricius Censor Frontinus und Pontheius Ein Grossteil der bisher geborgenen Keramik konnte auf die Jahre zwischen 75 und 90 n Chr datiert werden 2009 wurde eine Vermessung mittels Bodenradar durchgefuhrt die fast das gesamte Lagerareal und grosse Flachen in Osten und Westen abdeckte Zusatzlich wurde eine Bodenwiderstandsvermessung in der unmittelbaren Umgebung durchgefuhrt Die dabei gewonnenen Daten zeigten dass die interne Gebaudeanordnung weitgehend Richmonds Plan aus den 1960er Jahren entspricht wenn auch mit einer grossen neuen Gebaudestruktur im Nordwesten 2009 2011 wurde auch das umwehrte Areal in der nordostlichen Ecke des Kastellplateaus the Redoubt geophysikalisch untersucht Es konnten dabei keine inneren Gebaudestrukturen festgestellt werden es ist jedoch nicht ungewohnlich dass eine solche Untersuchung keine Spuren der mutmasslichen Holzgebaude erkennbar machen kann 2011 wurden das Lagerhospital und die umliegenden Kasernen gescannt sogar einzelne Pfostenlocher waren zu sehen Aber auch die Scans der Principia und Fabrica lieferten neue vielversprechende Daten u a Entdeckung eines Durchgangs zwischen den Raumen im nordostlichen Flugel der letzteren 7 Entwicklung Bearbeiten nbsp Die Caledonienfeldzuge des Agricola 78 84 nbsp Modell vorne und Originalfundstuck hinten rechts eines romischen Lastkahns Plattbodenschiff Prahm vom Typ Zwammerdam 6 aus dem 1 JahrhundertIn der Schlacht am Mons Graupius 83 84 n Chr hatte der britische Statthalter Gnaeus Iulius Agricola eine Koalition der schottischen Stamme vernichtend geschlagen die nach dem Bericht des romischen Chronisten Tacitus von einem Mann namens Calgacus angefuhrt wurde Nach ihrer Niederlage anderten die Caledonii vermutlich ihre Taktik diejenigen die sich nicht beugen wollten zogen sich in die nur schwer zuganglichen Taler Glen s des Hochlandes zuruck um von dort aus den Guerillakampf gegen die romischen Eindringlinge fortzusetzen Inchtuthil zahlte zu einem Netz aus Kastellen Strassen und Wachturmen die den Aktionsradius der Caledonii eindammen sollte heute bekannt als das Grenzuberwachungssystem Limes der Gask Ridge Sein Bindeglied war eine Militarstrasse nach Norden ausgehend von Camelon nach Stirling und von Strathallan uber Ardoch nach Strageath und Bertha Die Festung sollte in weiterer Folge wohl auch als Waffenplatz und Versorgungsbasis fur zukunftige Armeeoperationen in Nordschottland dienen Die Errichtung eines Legionslagers vermutlich wahrend der letzten zwei Jahre seiner Statthalterschaft in einer der abgelegensten Regionen der britischen Insel war Teil einer grossangelegten Militaroperation deren Ziel es vor allem war das landwirtschaftlich nutzbare Vorfeld des schottischen Hochlandmassivs unter romische Kontrolle zu bringen Solche Lager waren oft auch Keimzellen fur die Grundung neuer Kolonien oder Stadte da sie den neu unterworfenen Volkern die zivilisatorische Uberlegenheit Roms vermittelten Die Umwandlung eines Militarlagers in eine Kolonie oder eine Stadt war damals ein schon oft erprobter Prozess der romischen Expansion Als grosste Militarbasis dieser Region bildete sie zudem das Ruckgrat des 37 km langen Gask Ridge Limes wahrscheinlich in seiner Dimension ein noch viel grosseres Uberwachungssystem da im Norden bei Strathmore und am sudlichen Hochlandrand noch eine weitere Reihe von Kastellen und Wachturmen vermutet wird deren Dreh und Angelpunkt das Lager Inchtuthil war Seine Garnison war gross genug um notfalls auch alleine grossere Operationen durchzufuhren Es konnte schon kurz nach dem Sieg am Mons Graupius errichtet worden sein Hierfur wurden am Flussufer zunachst einige provisorische Lager angelegt in denen die Soldaten auch uber den Winter sicher untergebracht werden konnten Erbaut wurde das Lager wohl von der Legio XX Valeria Victrix die ursprunglich in Viroconium Wroxeter ihr Hauptquartier hatte Agricola war auch mit dem damals am nordlichsten gelegenen Legionslager Britanniens Eboracum York sehr gut vertraut da er dort in den fruhen 80er Jahren Verbesserungen an dessen Verteidigungsanlagen beaufsichtigt hatte Auch Eboracum befand sich in der Nahe der schiffbaren Flusse Ouse und Foss Es ist wahrscheinlich dass ihn dies dazu veranlasste auch in Schottland ein solches Lager an einer ahnlichen Stelle zu errichten Die Operationen der romischen Marine waren entscheidend fur den Erfolg der kaledonischen Feldzuge Agricolas denn die in Britannien stationierte Flotte hatte eine wichtige Rolle bei der Versorgung seiner Truppen gespielt Wahrscheinlich konnten aber nur kleinere Plattbodenprahme den Tay befahren Es ist anzunehmen dass die Classis Britannica nicht nur Logistikaufgaben zu erfullen hatte es scheint vielmehr dass Agricola die Seeleute auch bei den Kampfen gegen die Caledonii eingesetzt hat Inchtuthil war jedoch nur etwa drei Jahre lang mit Soldaten belegt von 83 bis 86 n Chr Die jungsten Munzen die man dort fand stammen aus dem Jahr 86 n Chr Der Grund dafur war wohl die Verlegung der Legio II Adiutrix aus ihrem Lager Deva Victrix Chester in die Provinz Moesia um dort mitzuhelfen einen massiven Einfall der Daker abzuwehren An der unteren Donau hatte Oppius Sabinus Statthalter dieser Provinz im Jahr 85 eine schwere Niederlage durch sie hinnehmen mussen 86 oder moglicherweise erst 87 erlitt der Pratorianerprafekt Cornelius Fuscus dasselbe Schicksal Endlich konnte im Jahr 88 in der Schlacht von Tapae ein romischer Sieg errungen werden Bei Ausbruch des Krieges mit den Dakern im Jahr 86 wurde Moesien in zwei Provinzen geteilt Domitian grundete die Provinz Obermoesien eine neue Legionsfestung in Singidunum Belgrad Serbien erganzte die schon bestehende in Viminacium In der neuen Provinz Untermosien entstanden die Legionsstandorte in Novae und Oescus Der Grund war vielleicht die Talente zweier erfahrener Statthalter in einen Sektor zusammenzubringen der normalerweise von einem regiert wurde All dies brachte massive Truppenaufstockungen mit sich die die Evakuierung Schottlands und die Aufgabe von Inchtuthil zur Folge hatten oder durch diese verursacht wurden Angesichts der Tatsache dass die Garnison in Inchtuthil nur bis 86 Munzen erhielt deutet darauf hin dass die Legio II Adiutrix nach der Niederlage des Fuscus abgezogen wurde um die Donauarmee zu verstarken Dementsprechend nimmt man an dass die Evakuierung von Inchtuthil entweder im Spatsommer 86 oder spatestens im Fruhjahr 87 erfolgte Der Abzug von mehr als 5000 Mann sowie mit ziemlicher Sicherheit auch einer ahnlich grossen Anzahl an Hilfstruppen zwangen den Statthalter Sallustius Lucullus die Militaraktivitaten in Schottland auf ein Minimum zu begrenzen Wegen neu aufflammenden Aufstanden in den Pennines und Wales wurde die Legio XX schliesslich nach Deva Victrix in Marsch gesetzt Die Legio VIIII Hispana blieb im Lager von Eboracum zuruck Diese Umstande fuhrten dazu dass Schottlands Tiefland mit so wenigen Soldaten nicht mehr zu halten war Die Romer zogen ihre Armee daher schrittweise in Richtung der Landenge zwischen Solway Firth und der Tynemundung zuruck Bis 100 n Chr etablierte sich dort eine neue Kastellkette an der Stanegatestrasse zwischen Coriosopitum Corbridge und Luguvalium Carlisle gelegen als neue Grenzlinie des von Rom beanspruchten Britannien 122 n Chr begann die Armee zudem mit der Errichtung des Hadrianswalls der bis zum Ende seiner Herrschaft uber die britische Insel die Nordgrenze sicherte Die jungsten Ergebnisse der Archaologie lassen jedoch wieder Zweifel am bisher anerkannten Abzugsdatum aus Inchtuthil aufkommen Vieles deutet darauf hin dass die Festung vielleicht doch etwas langer in Gebrauch war 90 n Chr Moglicherweise wurde die Evakuierung von Nordschottland nicht durch den Abzug der Legio II Adiutrix ausgelost die wohl nicht vor 89 oder 90 Britannien verliess Die ausgedehnten Eroberungen von Agricola hatten sicher bald zu einem akuten Mangel an Hilfstruppen gefuhrt die fur die flachendeckende Besetzung zwingend erforderlich waren Noch dazu wurden einige ihrer Vexillationen wohl bereits vor dem Abzug der Legio II an die Donau entsandt 8 Legionslager BearbeitenIdealrekonstruktion des LegionslagersLink zum Bild Bitte Urheberrechte beachten Bei den fruhkaiserzeitlichen Legionslagern Castra handelt es sich in der Regel um rechteckige Anlagen denen als Grundraster ein Achsenkreuz zugrunde liegt dessen Fluchten den Hauptstrassen des Lagers entsprachen Parallel dazu verliefen weitere Strassen die den voll ausgebauten Innenraum in Gebaudeblocks und Gelandestreifen teilten Im Zentrum der Lager befand sich das Kommandogebaude das alle wichtigen Funktionen als Sitz der Verwaltung der Befehlszentrale der Rechtsprechung und der Kaiserverehrung vereinigte Weitere Grossbauten dienten als Wohn und Dienstgebaude des Legionslegaten als Lazarett Werkstatten sowie als Magazine und Speicher Dazu kamen meist noch Spezialgebaude wie ein Pferdelazarett eine Stellmacherei mit Wagenremise und das Lagergefangnis Bei den Wohnbauten unterschied man die Hauser des Legaten der sechs Militartribunen der vier Senior Zenturionen die alle zivilen Wohngebauden nachgebildet waren und die Kasernen fur die Unteroffiziere und gewohnlichen Soldaten Ausreichend Flache fur das Lager Inchtuthil bot nur die ostliche Halfte des Plateaus Ein zentralere Platzierung ware vorteilhafter gewesen aber die Architekten mussten auch die Infrastruktur fur den Aufbau der Festung berucksichtigen siehe Bau und Offizierslager Daruber hinaus erlaubte diese Position das Osttor direkt gegenuber einer naturlichen Gelanderampe vom Ufer des Tay auf das Kastellplateau anzulegen Das Lager bestand aus einem fast perfekten quadratischen 21 74 ha grossen Innenbereich um den ein Erdwall von 472 4 von Ost nach West 460 2 m von Nord nach Sud und ein Wehrgraben gezogen wurden Dies gab der Anlage einen rechteckigen Grundriss mit abgerundeten Ecken Spielkartenform Die Hauptachse war nach NO ausgerichtet Die Ruckseite des Lagers wurde parallel zum Rand des nordlichen Steilhangs errichtet Das Lager entsprach damit dem Design der Militarlager des fruhen 1 Jahrhunderts n Chr so wie sie uberall zu dieser Zeit im Romischen Reich anzutreffen waren Alle Bauelemente des Kastells wurden mehrheitlich in Holzbauweise ausgefuhrt man schatzt dass die Gesamtlange seiner Fachwerkwande aneinandergereiht zwischen 24 und 32 km betragen hatte Die Analyse der Holzproben aus Inchtuthil ergab dass die tragenden Elemente aus Eichenholz und die Flechtwerkwande aus Haselstauden und Birke bestanden Wenig ist jedoch uber die Herkunft des Bauholzes bekannt Alle diese Baumarten kommen auch in Schottland vor es ist jedoch unwahrscheinlich dass in unmittelbarer Nahe der Baustelle eine ausreichende Menge verfugbar war einige mussten wohl auch aus weiter entfernteren Regionen herangeschafft werden Die meisten in Inchtuthil verwendeten Balken waren quadratisch zugerichtet worden Sie wiesen jedoch nicht immer die Standardabmessungen auf Da ihr Areal spater nie uberbaut wurde kann man das Ausmass der Festungsanlage auch heute noch gut erfassen Zu sehen sind noch einige wenige Reste der Erdwerke der Wehrgraben und nur sehr geringe Spuren der Innenbauten vor allem die aus Rasensodenziegeln bestehenden Fundamente sowie Abflussgraben und Mullgruben Das meiste wurde jedoch im Laufe der Zeit durch Erosion zerstort Die gesamte Front und ein grosser Teil der Nordwestseite gegenuber dem Delvine House sind verschwunden wahrend auf den verbliebenen Seiten grosse Lucken bestehen insbesondere in Richtung zur Sudostecke wo fruher ein kleines Gehoft stand Das Vorhandensein einer nachtraglich vorgeblendeten Steinmauer die das Kastell umgab konnte darauf hindeuten dass geplant war das Lager wie spater auch in Caerleon Chester und York geschehen Zug um Zug in Stein neu aufzubauen Sein unvollendeter Zustand wird vor allem auch durch das zu klein dimensionierte Hauptquartier es ware genugend Platz fur eine Principia mit einer Grosse von 80 90 m gewesen das Fehlen von zwei Tribunenhausern moglicherweise zwei weiteren Getreidespeichern und einigen Unterkunften veranschaulicht Ausserdem fehlten der Exerzierplatz Gyrus und vor allem das Wohnhaus des Legionslegaten Beim Abzug der Legion wurde alles noch Brauchbare abgebaut und das Ubrige zerstort oder vergraben Ian Richmond hatte mehrere Beweise fur diese Vorgangsweise gefunden Die Arbeit der Abbruchkommandos war zudem sehr grundlich nichts was dem Feind noch irgendwie von Nutzen sein konnte sollte ihm in die Hande fallen Die Kastellmauer wurde wieder komplett abgebrochen Die grosseren Holzbalken wurden offensichtlich abtransportiert das Flechtwerk mit dem die Fachwerkhauser des Lagers nach aussen hin abgedichtet waren wurde verbrannt An einer der Hauptstrassen stiess er auf ein Topferlager sein Inventar war so grundlich zerschlagen worden dass jede Scherbe nicht viel grosser als ein Daumennagel war Sogar die Abflusse und Abwasserkanale wurden wieder zugeschuttet Man liess jedoch den gesamten Vorrat an Eisennageln zuruck und vergrub ihn vor Ort Dieser musste unter allen Umstanden sicher verborgen werden denn der romische Historiker Herodian berichtet dass die Caledonii Schmiedeeisen mehr schatzten als Gold oder Silber Allein die Erdwerke des Westlichen Vallums und die der Redoubt scheinen dem Abriss entgangen zu sein 9 Bauarbeiten Bearbeiten In Inchtuthil konnte besonders gut die Abfolge der Arbeiten beim Neubau eines Legionslagers dieser Zeit nachvollzogen werden Laut Vegetius musste von den Stabsoffizieren zumindest der Praefectus castrorum wahrend der Bauarbeiten vor Ort sein Seine zahlreichen Pflichten machten seine Anwesenheit unabdingbar da er u a fur die endgultige Standortwahl die Landvermessung den Bau der Festung und fur die Einteilung der Arbeiterkolonnen verantwortlich war Moglicherweise war der Prafekt in der Grundungsphase der ranghochste in Inchtuthil anwesende Offizier In der ersten Bausaison erfolgte die Aufschuttung des Erdwalls danach die Errichtung der Tore nebst Ausschachtung des Grabens und schliesslich der Bau der Steinmauer im darauffolgenden Jahr Wahrscheinlich noch wahrend der Errichtung des Kastellwalls war man vor allem bestrebt die Soldaten in festen Gebauden unterzubringen Dass die Kasernen als Erstes errichtet wurden erklart warum ihre Grundfesten bei der Ausgrabung fast vollstandig vorgefunden werden konnten Danach wurden wohl die Lagerhauser hochgezogen da in ihnen alle fur eine Legion notwendigen militarischen Ausrustungsgegenstande und Guter des taglichen Bedarfs sicher und trocken deponiert werden konnten einschliesslich der Getreidespeicher die als Stauraum fur die Lebensmittel dienten Die Werkhalle und das Hospital ebenfalls grosse und baulich aufwendige Gebaude fur deren Errichtung man eine angemessene Zeit benotigte folgten wohl als nachste in der Prioritatenliste der romischen Baumeister Die Konstruktion der Principia wurde vermutlich den Gegebenheiten schrittweise angepasst Anscheinend war ihre erste Bauphase nur als Provisorium gedacht damit wahrend des Aufbaus die wichtigsten Verwaltungsfunktionen wahrgenommen werden konnten Wahrscheinlich ware sie spater durch ein wesentlich grosseres und reprasentativeres Gebaude ersetzt worden Ausserhalb der Festungsmauern befand sich ein temporares Lager anscheinend aufgrund seiner gut ausgestatteten Infrastruktur nur den hoheren Offizieren vorbehalten das wahrend des grossten Teils der Aufbauphase genutzt worden zu sein scheint Es kann sein dass viele Fuhrungs und Verwaltungstatigkeiten noch von dort aus vorgenommen wurden Die Unterkunfte fur die Offiziere konnten ebenfalls erst als Letztes fertiggestellt werden zumal offenbar ohnehin angemessene Unterkunfte fur sie im Offizierslager eingerichtet worden waren und der Rest von ihnen moglicherweise vorerst an anderer Stelle unterkam Unter den noch fehlenden Gebauden sind die Unterkunfte fur den Legaten und fur seine Stabsoffiziere sowie das Badegebaude am augenfalligsten Fur das Lagerbad war eine ausreichende Wasserversorgung unerlasslich es gibt jedoch keine Hinweise darauf dass schon mit dem Bau eines Aquadukts begonnen worden war Daruber hinaus ware der Bau eines provisorischen Holzgebaudes wegen der hohen Brandgefahr nicht zu verantworten gewesen Diese Projekte standen wohl erst am Anfang bzw in der Vorbereitung ihres Standorts Hinzu kamen Gewinnung und Transport der enormen Materialmengen die fur den Bau einer Festung dieser Grosse erforderlich waren insbesondere der vielen speziellen Gebrauchsgegenstande die erst aufwendig aus Lagerbestanden im Suden herangeschafft werden mussten Dies alles stellte zweifellos sehr hohe Anforderungen an die Arbeitskrafte da gleichzeitig wohl etwa funfzehn oder mehr Befestigungen der Gask Ridge im Bau waren oder zumindest schon geplant waren Daher ist es keine Uberraschung dass fur die Fertigstellung von Inchtuthil vielleicht drei Bausaisonen vorgesehen waren Inchtuthil wurde aber aufgegeben noch bevor der Umbau in Stein im grossen Massstab einsetzen konnte Die Analogie der beiden Foren von Londinium London ist in dieser Hinsicht sehr aufschlussreich Das zweite grossere Forum diente vorher als Principia des Legionslagers es ist daher zu vermuten dass auch die Principia von Inchtuthil in einer spateren Bauphase als Forum genutzt werden sollte eine vergrosserte Kommandantur ware sicher in Stein errichtet worden Die Verteidigungsanlagen und die Hauptgebaude wurden immer zuerst umgebaut die Errichtung der Steinmauer in Inchtuthil legt nahe dass dieser Prozess bereits im Gange war Moglicherweise waren dort schon von Anfang an dauerhafte Steinstrukturen vorgesehen deren Errichtung jedoch eine gewisse Zeit in Anspruch nahm In der Zwischenzeit waren provisorische Gebaude erforderlich um die Soldaten und das Fachpersonal unterzubringen 10 Umwehrung Bearbeiten nbsp Legionslager Befundskizze 1952 1965 die Principia befindet sich in der provisorischen Baustufe das Pratorium noch in Planung lediglich die Flache wurde ausgespart nbsp Skizze Sud Ost Kastellmauer und Annaherungshindernisse Bauphase IIHolz Erde Wall Bearbeiten Die Kastellmauer Vallum bestand ursprunglich aus einem 5 18 m breiten Wall aus Rasensoden grosstenteils Schotter und Holz an seiner Ruckseite konnten keine Anzeichen eines Holzdamms zur Ruckhaltung des Schuttmaterials festgestellt werden Ein rekonstruierter Querschnitt unter Verwendung des sogenannten Standardprofils setzt eine ursprungliche Breite von 6 02 m voraus demnach trug er einen 2 29 m breiten Wehrgang in einer Hohe von 3 43 m Fur die Vorderseite nimmt man eine Neigung von 66 fur die Ruckseite von 45 an Der Wehrgang an der Oberseite der 3 96 5 18 m breiten inneren Rampe war wahrscheinlich anfangs mit einer Brustwehr aus Palisaden oder Flechtwerk gedeckt 11 Steinmauer Bearbeiten Inchtuthil war das erste Legionskastell in Britannien von dem bekannt ist dass dessen Verteidigungswall in Stein umgebaut wurde Da der dortige Rasenboden nur von massiger Qualitat war befurchtete man wohl dass der Erdwall den harten schottischen Wintern nicht lange standhalten wurde Daruber hinaus kann die Verfugbarkeit von leicht zu bearbeitendem Sandstein in unmittelbarer Nahe und das Bestreben mit der Legionsfestung auch den Feind zu beeindrucken zu der Entscheidung gefuhrt haben den Wall schon kurz danach in Stein neu aufzubauen Dennoch konnte sie schon Teil des ursprunglichen Bauplans gewesen sein da die Berme ungewohnlich breit ist Die Steinmauer hatte ein erheblich grosseres Gewicht als die Vorderseite des Erdwalles es musste also sichergestellt werden dass ihr erhohter Druck nicht dazu fuhrte dass die Innenseite des Grabens abrutschte Vermutlich schon ein Jahr spater wurde die Aussenseite zusatzlich mit einer 4 1 5 m starken und ca 5 m hohen Steinmauer verstarkt hierzu musste vorher ein Teil der Stirnseite abgegraben werden Der Zwischenraum zwischen Wall und Mauer war anschliessend mit Schotter aufgefullt worden Die Basis der Mauer bestand aus grob zugehauenen rotlichen konglomeratartigen Sandsteinen und eine Schicht flacher Steinplatten die man in einem Fundamentgraben auf eine aufgeschuttete Bruchsteinlage setzte Der Sandstein wurde am Lethendy Hill und am Gourdie Hill nordlich des Legionslagers abgebaut Man nimmt an dass auf Letzteren insgesamt 30 600 bis 38 200 m Steinmaterial entnommen wurde Die fur die Festungsmauer benotigte Menge kann auf rund 15 300 m geschatzt werden Die von dort stammenden Steine waren von unterschiedlicher Qualitat Einige waren reine Konglomerate andere Sandstein mit mittlerer bis grober Textur Die massiven Verblendsteine massen 0 20 0 25 m der Mauerkern bestand aus Bruchsteinen unterschiedlicher Grosse an anderer Stelle aus sorgfaltig in Reihen verlegtem Mauerwerk Sowohl Verblendung als auch der Mauerkern waren dabei sehr grosszugig vermortelt worden Die Brustwehr bestand wahrscheinlich aus Steinzinnen Die Abweichungen in der Ausfuhrung der Steinmauer als auch im Wall konnen auf die verschiedenen Baukommandos zuruckzufuhren sein die dort eingesetzt wurden Sand war vor Ort reichlich verfugbar wenn nicht am Kastellplateau selbst konnten auch auf die alluvialen Sedimentablagerungen am Tay zuruckgegriffen werden Kalk wurde aus Bruchen sudlich von Cluny gewonnen An den meisten Stellen an denen die Mauer von den Archaologen untersucht wurde wurden nur mehr die Fundamente vorgefunden gelegentlich waren auch einige gut vermortelte Blocke des Aufgehenden noch in ihrer ursprunglichen Position Einige Mauertrummer einschliesslich der Verblendsteine bildeten eine Versturzmasse die auf der Berme vorgefunden wurde Dies ist ein Beweis fur ihren planmassigen Abriss wahrscheinlich schon kurze Zeit nach Fertigstellung der Mauer Ware sie stehengelassen worden und sie allmahlich durch Witterungseinflusse zerfallen hatten sich vor ihrem Einsturz eine Humusschicht und eine Grasnarbe uber dem Kiesbelag der Berme bilden mussen Das meiste Baumaterial wurde spater im Zuge von Steinraub verschleppt nur die in den Graben gefallenen Blocke wurden mit der Zeit von Erde und Vegetation uberwuchert und deswegen oft ubersehen 12 Wehrgraben Bearbeiten Ein einzelner V formiger Graben Fossa rund 2 m tief und 6 m breit einer der breitesten in Britannien war als Annaherungshindernis angelegt worden Bei ungunstigen Bodenbeschaffenheiten war offensichtlich ein breiterer Graben erforderlich wenn eine angemessene Tiefe erreicht werden sollte Bei losen Untergrunden konnten die Seiten nicht in steilen Winkeln ausgehoben werden und dies ist wahrscheinlich die Erklarung fur den aussergewohnlich breiten Graben in Inchtuthil Mit Auskleidungen aus Lehm konnte man Grabenwande stabilisieren dieser war jedoch bei Inchtuthil nicht ausreichend verfugbar Mit dem Aushub war an der Aussenseite des Grabens ein niedriger Erddamm Agger der 6 7 m breit und stellenweise noch bis zu einer Hohe von 1 1 m erhalten aufgeschuttet worden wodurch der Graben effektiv erhoht wurde Darauf fand man linear angeordnete Locher dort waren wohl ursprunglich zugespitzte Baumzweige Cervuli eingesetzt worden das Aquivalent eines Stacheldrahtverhaues dessen Zweck es war Angreifer moglichst lange vom Wall fern und in der effektiven Reichweite der Wurfspeere zu halten Im Westen der Anlage mass er 1 5 m in der Breite und rund 0 8 m in der Tiefe wogegen die anderen Bereiche eine Breite von 3 m und eine Tiefe von 2 m aufwiesen Er war nachtraglich mit einer Schicht Rasenziegeln bedeckt worden Entlang seiner Mittellinie wurde stellenweise auch ein durchgehender Reinigungsgraben einem sogenannten Knochelbrecher von etwa 0 9 m Tiefe beobachtet Die Entfernung vom Wall zur Kontereskarpe betragt etwa 15 m Sie war nur mehr an der Sudostseite der Festung zwischen der Ostecke und dem Osttor sichtbar der Rest wurde wohl im Laufe der Zeit durch landwirtschaftliche Tatigkeit eingeebnet Zwischen dem Westtor und der Nordwestecke ist moglicherweise noch ein Teil unterhalb der Grasnarbe erhalten geblieben Die Berme war rund 5 m breit Sie war mit einem durchgehenden 0 15 bis 0 25 m dicken Kiesbelag bedeckt und diente wahrscheinlich als Zufahrt und Abstellplatz fur Lastkarren die beim Aufbau der Steinmauer zum Einsatz kamen Dort wurden offensichtlich auch die Steine zurechtgehauen bevor sie in die Mauer eingesetzt wurden An einigen Stellen war die Erde bis auf die naturliche Schotterschicht abgetragen worden um einen stabileren Boden zu erhalten Man stiess bei den Grabungen auch auf eine Schicht Steinsplitter ein klarer Beweis fur derartige Arbeiten 13 Tore Bearbeiten nbsp Sud Ost Tor Befundskizze 1952 1965 Wallbauphase II nbsp Rekonstruktionsskizze des SO Tores Wallbauphase I Insgesamt verfugte das Lager uber vier baugleiche Tore das Nord und das Sudtor lagen an ihren Seiten mittig die beiden anderen jeweils am sudwest bzw sudostlichen Ende des Walls Nordosttor Porta decumana durch Erosion restlos zerstort Nordwesttor Porta principalis dextra Sudwesttor Porta praetoria und Sudosttor Porta principalis sinistra Die Untersuchungen an den Zugangstoren bewiesen zudem die Verwendung von Normgrossen in der damaligen romischen Festungsarchitektur ein Durchmesser von ca 0 3 m scheint bei den Stutzpfosten Standard gewesen zu sein Weiters wurde bevorzugt getrocknetes Holz als frisch geschlagenes verwendet Die Tore in Inchtuthil sind erheblich grosser als die meisten aus Grossbritannien bekannten Holzexemplare und am ehesten mit denen von Vetera Xanten vergleichbar wo das Torhaus einen Durchmesser von 21 m hatte Sudwest und Sudosttor wurden zwischen 1952 und 1960 genauer untersucht Die Torhauser bestanden wahrscheinlich aus einer Plattform die mit einem Gelander oder einer Brustwehr aus Brettern oder Flechtwerk gesichert war Sie waren noch zur Ganze in Holzbauweise ausgefuhrt und etwas hinter den Steinwall zuruckgesetzt wie im Legionslager Lindum Lincoln aber dort waren sie wesentlich kleiner Dadurch entstand ein kleiner Vorhof oder Zwinger der es den Verteidigern ermoglichte Angreifer von drei Seiten aus unter Feuer zu nehmen und der zusatzlich von den Turmen und dem auf den Mittelpfeilern uber die Strasse gefuhrten Wehrgang uberragt wurde Das Baumerkmal erinnert damit noch stark an Toranlagen aus augusteischer Zeit Die Tore waren mit zwei 4 2 m breiten Durchgangen ausgestattet die durch drei Mittelpfeiler Spina getrennt waren Die vorderen Pfosten befanden sich etwa 0 61 m hinter der Vorderseite der Mauer die hinteren standen etwa 0 305 m hinter der Hinterkante des Walles In den drei zentralen Gruben steckten jeweils zwei Pfosten kein Hinweis fur einen Wiederaufbau sondern auf die Position der Torflugel die an den vorderen Pfosten eingehangt wurden An einigen Holzresten des Sudosttors wurden noch eingeschlagene 25 und 37 5 cm grosse Nagel entdeckt Jede der 18 Hauptstutzen war ungefahr 0 305 m gross und kann damit kaum langer als 8 m gewesen sein Grosse Packsteine die oft an ihrer Basis gefunden wurden dienten dazu sie stabil zu halten Flankiert wurden sie von zwei 6 1 m grossen Turmen Turres die ahnlich vielleicht auch mit zwei Plattformen aufgebaut waren und auf neun massiven Stutzpfosten standen Sie bedeckten eine Grundflache von ca 36 m Lynn Pitts schatzte ihre Hohe auf mindestens 7 m Von ihnen waren nur noch die Setzlocher nachweisbar ihr Querschnitt betrug 0 71 m 1 54 m und sie hatten eine Fundamenttiefe von 1 m Am Sudwesttor fand man verkohlte Bretterfragmente sie wurden als Hinweis verstanden dass das Erdgeschoss der Turme mit ihnen zugenagelt war und als Wachstube diente Die oberen Stockwerke konnten jedoch offen gewesen sein wie auf der Trajansaule in Rom zu sehen ist Im Westturm fand man aufgeschutteten Sand was bedeuten konnte dass sich dort eine Feuerstelle befand Die Flankenturme von Inchtuthil unterscheiden sich von den anderen die in Grossbritannien ausgegraben wurden durch die hohere Anzahl ihrer Stutzpfosten Ansonsten ist ihre Konstruktion typisch fur die Torbauten des ersten Jahrhunderts Die Anzahl der Stutzen und die Breite der Tore spiegeln auch den Grossenunterschied zwischen einer Legionsfestung und einem Kohortenkastell wider Vom Nordwesttor in Inchtuthil ging eine geschotterte 7 62 m breite Strasse aus wie auf Luftaufnahmen und bei der Ausgrabung zu erkennen war Der Strassenbelag war leicht gewolbt aufgeschuttet worden um das Regenwasser besser abzuleiten Der Erddamm uber den Graben war 21 3 m breit Die Pfostenlocher waren bei ihrer Aufdeckung mit fein strukturiertem grauerdigem Material gefullt moglicherweise waren es die verbrannten Uberreste von Flechtwerk der Hauserwande Manche weiteten sich trichterformig nach oben aus als ware der darin steckende Pfosten hin und her geschaukelt worden um ihn herauszulosen An den Toren hatte es sich auch als notwendig erwiesen einige zu umgraben bevor sie gelockert werden konnten Wie bei den Wachturmen der Gask Ridge deutet dies darauf hin dass auch die Tore der Legionsfestung beim Abzug der Legion systematisch abgerissen wurden Ihre Stutzpfosten wurden wohl zur Wiederverwendung an anderer Stelle abtransportiert Flechtwerk und kleinere Holzreste hingegen wurden offensichtlich verbrannt deren Asche und Fragmente dazu verwendet die Locher wieder aufzufullen 14 Turme Bearbeiten Zwischen oder Eckturme wurden bisher nicht entdeckt es konnte nur in der Nordwestecke ein einzelnes Pfostenloch beobachtet werden Wahrscheinlich hatte der Umbau der Holztore in Stein eine hohere Prioritat als die Aufstellung von Zwischenturmen die moglicherweise erst zu einem spateren Zeitpunkt hinzugefugt werden sollten 15 Innenbebauung Bearbeiten Die Areale der fruhkaiserzeitlichen Lagern wurden in drei Zonen unterteilt Die Praetentura umfasste die Zone vor den Principia sowie die Kasernen der ersten Kohorte und die Quartiere fur die hoheren Offiziere die alle entlang der Via principalis aufgereiht waren Die Latera Praetorii umfasste das Lagerzentrum zwischen der Via principalis und der Via quintana An der linken Seite der Principia befand sich das Quartier des Legionskommandanten Pratorium generell ein separates Gebaude das nach dem Vorbild einer mediterranen Villa errichtet wurde Weiters standen dort Altare der Getreidespeicher die Waffenkammer eine Werkhalle und das Hospital In der Latera Praetorii befanden sich fur gewohnlich auch die Kasernen der 120 Mann starken Legionskavallerie Equites und der Spaher Speculatores Die Raententura umfasste den hinteren Teil des Lagers wo im Allgemeinen Mannschaftsbaracken zusatzliche Speicherbauten oder andere Funktionsgebaude standen Bei den internen romischen Lagerbauten unterscheidet man einerseits Unterkunfte fur die Truppe und die Nutztiere anderseits Gemeinschafts und Funktionsgebaude die ganz unterschiedlichen Zwecken dienen konnten Beide Gruppen waren etwa die gleichen wie sie auch in den romischen Stadten und kleineren Siedlungen angetroffen werden konnten Die Unterkunfte spiegeln nicht nur die Organisation und Mannschaftsstarke einer Legion wider sondern auch die romische Gesellschaftshierarchie Die grosse Masse der Legion bestand aus Milites Gregarii den einfachen Soldaten und den Immunes Soldaten mit speziellen Tatigkeiten Die Stabsoffiziere Tribuni militum und die Praefecti waren ritterlichen einige auch senatorischen Standes Fast nur aus dem Senatorenstand stammten zu dieser Zeit noch die Legionskommandeure die Legati legionis Dieser sozialen Gliederung entsprachen auch die Unterkunfte Man kann die militarischen Range und ihre gesellschaftliche Einstufung besonders an der Flache und der Ausstattung der Unterkunfte ablesen die ihnen zustanden Der einfache Infanterist hatte bis zu 2 m Schlafflache und einen kleinen Gemeinschaftsraum zum Aufenthalt wahrend der dienstfreien Zeit zu seiner Verfugung Etwas mehr Platz wurde den Soldaten der ersten Kohorte und den Legionsreitern zugestanden Der Legat die Tribunen und die Senior Zenturionen waren in separaten Hausern die ubrigen Zenturionen in den Kopfbauten der Kasernen untergebracht Auch die Sklaven der Offiziere sind mehrfach bezeugt Wahrend die Sklaven der einfachen Soldaten der Immunes und der Principales keinen Schlafplatz im Lager gehabt haben durften ist es selbstverstandlich dass die Zenturionen und erst recht die hohen Offiziere ihre Hauser nicht alleine bewohnt haben Alle Gebaude des Kastells waren in Holzbauweise ausgefuhrt worden Die Wande bestanden aus mit Lehm beworfenem Flechtwerk in Holzrahmen Fachwerk mit einer Lehmschicht auf beiden Seiten um eine ausreichende Isolierung zu gewahrleisten Sie mussen mindestens 0 20 m stark gewesen sein damit auch die meisten Holzstutzen abgedeckt wurden Schatzungen zufolge waren fur die Herstellung von Wanden und Ziegeln 4580 6880 m Lehm erforderlich Die Fundamente bestanden aus einer aufgestreuten Schotter und Sandschicht auf der zuerst vier Lagen Rasenziegel und dann die Schwellbalken der Rahmenkonstruktion aufgesetzt wurden Einige der Dacher durften mit Ziegeln Tegulae gedeckt gewesen sein Bruchstucke von ihnen fand man in Abflusskanalen an den Kopfbauten der Kasernen sie hatten eine Starke von 38 bis 51 mm dort kam auch das Fragment eines Imbrex 0 25 m breit zutage Der Verwendungszweck von einigen anderen Gebauden in Inchtuthil kann derzeit nicht bestimmt werden sie dienten wahrscheinlich zur Ausbildung der Soldaten beherbergten kleine Werkstatten oder waren Quartiere fur Fachkrafte 16 Legatenhaus und Badegebaude Bearbeiten Das Areal ostlich der Principia war vermutlich als Standort fur das Quartier des Legionslegaten Pratorium und des Badehauses Balneum vorgesehen Es wurden jedoch keine Anzeichen dafur gefunden dass dafur schon Fundamente angelegt wurden obwohl das Gelande bereits planiert und entwassert worden war Dies ist wahrscheinlich durch die Zeitdauer und den Arbeitsaufwand fur ihren Aufbau zu erklaren da das Balneum mit ziemlicher Sicherheit und das Pratorium wahrscheinlich auch in Stein errichtet worden waren Die Standorte fur diese Gebaude waren jedoch wohl schon bei der Ausmessung des Festungsareals festgelegt worden bis die Arbeitskrafte und Materialien dafur verfugbar waren Angesichts der Mehrdeutigkeit der Beweise kann die Identitat dieser Gebaude nicht sicher entschieden werden Die wahrscheinlichste Hypothese ist aber dass das Pratorium an der Ruckseite der Principia und das Balneum an dessen Ostseite aufgebaut worden waren 17 Kommandogebaude Bearbeiten nbsp Kommandogebaude Befundskizze 1952 1965Im Zentrum der Festung befand sich 12 m von der Kreuzung der Lagerhauptstrassen entfernt die 45 m Nord Sud 42 m Ost West grosse Principia das Quartier der Lagerverwaltung Es bedeckte eine Flache von 1897 m und ahnelte damit den Exemplaren der Kastelle in Longthorpe Pen Llystyn Gelligaer Fendoch Chester und Caernarfon Die geringe Anzahl an geschlossenen Raumen bedeutet dass ein grosser Teil des Verwaltungspersonals an anderen Stellen untergebracht gewesen sein muss Im Hinblick auf das dort vorherrschende kuhle und feuchte Klima erscheint es unglaubhaft dass diese in den offenen Kolonnaden rund um den Hof gearbeitet haben Es ist daher viel wahrscheinlicher dass sie in einigen der vielen Tabernae an den Lagerhauptstrassen oder in den drei Officia des provisorischen Offizierslagers ausserhalb der Festung situiert waren Das Gebaude wurde wahrscheinlich nur fur kleinere Versammlungen benotigt zum Beispiel zur Erteilung von Weisungen an die Stabsoffiziere und Zenturionen oder fur die Abhaltung von Militartribunalen Dort waren wohl auch die Feldzeichen und die Truppenkasse untergebracht An der Sudseite betrat man durch einen 4 88 m breiten Eingang einen offenen Hof an drei Seiten umgeben von zwei Kolonnaden Die aussere Kolonnade war 3 05 m breit und verlief an beiden Seiten ca 27 4 m bis zur Querhalle eine durchgehende Zwischenwand trennte sie von der inneren Die Setzgruben massen 0 9 0 9 m und waren ungefahr 0 9 m tief Die Pfosten variierten von 0 25 m bis 0 46 m An der Nord und der Ostseite verlief eine Wasserrinne Der Hof und die innere Kolonnade waren mit einer Kiesschicht bedeckt die uber einem Belag aus gelegten Torfbblocken aufgeschuttet war Der Boden wurde so etwas aufgewolbt um eine schnelle Entwasserung zu gewahrleisten In der Mitte des Vorhofes wurde von den Ausgrabern eine Grube entdeckt die vielleicht mit einem Bauopfer in Zusammenhang stand eine Probe der Fullung enthielt winzige Knochenreste und Holzkohle Andere Interpretationen der Grube sind jedoch ebenfalls moglich das Holzkohlefeuer konnte auch wahrend der Bauzeit fur die Metallbearbeitung verwendet worden sein Die zentrale Position spricht jedoch fur ihre rituelle Bedeutung Dem Hof schloss sich eine Querhalle Basilica an 42 7 m 9 1 m gross an Sie nahm somit die gesamte Breite des Gebaudes ein bestand aus einem 5 5 m breiten Hauptschiff und einem 3 05 m breiten Quergang die sich auf insgesamt 20 Pfeiler stutzten Die Pfostengruben massen 1 22 m und waren mindestens 1 22 m tief Die Pfosten der Kolonnaden und des Mittelschiffs der Basilica waren etwa 2 44 m voneinander gesetzt worden dies scheint ein Standardmass gewesen zu sein denn die Verandapfosten der Kasernen waren ebenfalls 2 44 m voneinander entfernt Grosse und Grubentiefe lassen auf ein relativ hohes Gebaude schliessen An der Sudseite der Halle war kein durchgehender Fundamentgraben einer Wand feststellbar der sie gegen den Hof abschloss Es ist jedoch ausserst unwahrscheinlich dass die Sudseite der Halle angesichts der strengen Witterungsbedingungen in Schottland einfach offen gelassen worden ware Sie war wohl mit Brettern geschlossen die an die Stutzpfeiler der Basilika genagelt waren Beleuchtet wurde die Halle mutmasslich uber die Eingangsturen und Oberlichtern am Dach Sie konnte durch die zentrale Haupttur und durch zwei kleinere Turen betreten werden die mit der Aussenkolonnade des Hofes verbunden waren An beiden Enden befand sich jeweils ein nach vorne offener Raum Der ostliche diente wahrscheinlich als Tribunal denn dort stiess man auf eine 0 305 m hohe Steinpackung moglicherweise die Basis eines Podiums An die Querhalle schlossen sich die sechs 6 7 m grossen Schreibstuben Officia der Lagerverwaltung Tabularium legionis Tabularium principis an Das Tabularium principis bestand aus Soldaten der ersten Kohorte die zweifellos bei ihren Kameraden untergebracht waren Der Gebaudeflugel war symmetrisch angeordnet und hatte eine Grosse von 42 7 m 8 5 m Eine dieser Kammern konnte auch als Waffendepot Armamentaria gedient haben Das 8 5 m grosse Fahnenheiligtum Aedes principiorum oder Sacellum befand sich im Zentrum dort wurden die Legionsstandarten Aquila Signum Vexillum Kaiserbildnisse usw aufgestellt das Dach des Sacellums durfte genauso so hoch wie das der Basilika gewesen sein um eine optimale Beleuchtung der Feldzeichen zu erzielen 18 Darunter war ein 4 57 m breiter 1 22 1 52 m hoher mit Holz verschalter Kellerraum eher eine Grube eingetieft in dem wohl die Truppenkasse untergebracht war diese Annahme wird auch durch den Fund von sechs Denaren und zwei Asen am Boden der Grube unterstutzt Der Eingang zum Keller lag westlich der Gebaudeachse Der Raum befand sich jedoch im Erdgeschoss und nicht ganzlich unter der Erde es waren auch Spuren eines doppelten Bodens vorhanden Er konnte daher durch eine Tur von der Basilika aus betreten worden sein eine Falltur oder Stufen waren nicht erforderlich Das Fahnenheiligtum daruber erreichte man vermutlich uber eine 3 66 m hohe Treppe 19 Zisterne Bearbeiten Eine 0 46 m tiefe und 0 5 m breite Rinne verlief entlang der Vorderseite der Principia und mundete in eine langgestreckte sehr schmale Zisterne Cisterna die schrag zur Sudostecke angelegt war Sie war ungefahr 1 4 m breit 1 16 m tief und mindestens 30 m lang Ihre Seiten waren ursprunglich ausgekleidet moglicherweise mit Blei viel wahrscheinlicher aber nur mit einfachen Brettern vermutlich war sie auch nach oben hin abgedeckt Sie diente wohl dazu das vom Dach ablaufende Regenwasser zu sammeln Ahnliche Wasserspeicher wurden in Verbindung mit der Principia auch in den Kastellen von Strageath und Fendoch gefunden Die Zisterne in Inchtuthil hatte eine Kapazitat von ca 47 5 Kubikmeter Wasser Obwohl sie damit bei weitem nicht den Bedarf einer ganzen Legion hatte decken konnen war sie wohl ein wichtiger Teil der Wasserversorgung des Lagers 20 Scamnum tribunorum Bearbeiten Die vier Tribunenhauser Domus tribuni waren langsseitig entlang der Via principalis hinter den Strassenportiken aufgereiht und denen der vier Senior Zenturionen in ihrer Bauausfuhrung ziemlich ahnlich Das Fehlen von drei weiteren Tribunenhausern lasst annehmen dass wohl noch nicht alle hohen Offiziere der Legion vor Ort waren Die unbebauten Flachen sudlich der Tribunenhauser waren vielleicht fur die Kasernen einer Reitereinheit reserviert die oft einer Legion zur Unterstutzung zugeteilt wurde In Inchtuthil ware eine Gesamtflache von 5226 m fur eine solche Hilfstruppeneinheit zur Verfugung gestanden 4181 m in der ostlichen und 1045 m in der westlichen Praetendura was fur eine Ala quingenaria 500 Mann ausreichend gewesen ware 21 Im nordlichen Teil des Scamnum tribunorum war aber noch genugend Platz fur weitere drei oder sogar vier Hauser vorhanden zwei zwischen Haus II und der Via praetoria eines zwischen Haus IV und der westlichen Intervallumstrasse und moglicherweise noch eines zwischen den Hausern III und IV Ab flavianischer Zeit amtierten neben dem Legaten sieben Tribunen in jeder Legion so dass insgesamt die gleiche Anzahl an Unterkunften angenommen werden kann Die Unterschiede in Grosse und Raumaufteilung kann mit der Stellung desjenigen Tribunen in der Befehlshierarchie zusammenhangen der dort residierte Die grosseren Hauser konnten vielleicht als Wohn und Amtssitz des Tribuni laticlavus oder auch des Praefecti castrorum angesehen werden der beiden hochsten Offiziere nach dem Legaten wahrend die kleineren Hauser die Tribuni augusticlavii beherbergten Von Inschriften weiss man zudem dass der Verwaltungsstab des Praefectus castrorum einen Cornicularius Sekretar Proviantmeister einen Beneficiarii einen Librarius Buchhalter und einen Immunis Fachkraft der desTribunus laticlavius einen Cornicularius und elf Beneficiarii umfasste Vom Stab eines Tribuni angusticlavii werden epigraphisch nur die Beneficiarii erwahnt Die Kombination von Wohn und Amtsraum innerhalb desselben Gebaudes war bei der romischen Militararchitektur oft anzutreffen vermutlich resultierend aus der Nutzung des Kommandantenzeltes als Verwaltungssitz in einem Marschlager Man nimmt an dass der Tribunus laticlavius das Haus rechts von der Principia Haus III besetzt hatte es gibt jedoch noch keine archaologischen Beweise die diese Hypothese bestatigen Eine solche Anordnung wurde bedeuten dass der Praefectus castrorum wahrend der Besetzung von Inchtuthil in einer provisorischen Unterkunft Offizierslager oder an anderer Stelle in der Festung untergebracht war vielleicht im Haus II 22 Haus I Bearbeiten nbsp Haus I Befundskizze 1952 1965Dieses Wohn und Amtsgebaude befand sich in der linken Praetentura direkt neben der Wallstrasse und bedeckte eine Flache von 42 06 m Ost West 28 95 m Nord Sud Die 16 Wohnraume waren um einen zentralen Innenhof angeordnet Die Hauptstutzpfosten an der nordwestlichen Ecke des Gebaudes wurden grundlicher untersucht Es wurde dabei festgestellt dass sie 0 6 m bis 0 9 m voneinander entfernt standen und ungefahr 0 20 m 0 15 m gross waren Funf Amts oder Schreibstuben Officia befanden sich am ostlichen Ende des Gebaudes und offneten sich zu einem von Nord nach Sud verlaufenden Korridor Sie waren mit denen von Haus IV nahezu identisch In beiden Hausern wurde im Korridor zudem ein zentraler Fundamentgraben entdeckt Zumindest in Haus I verlief dieser Graben aber nicht uber die gesamte Lange des Korridors Vermutlich sollte dort wohl eine Art Trennwand die Privatraume des Tribunen abschirmen Mehr als ein Drittel der uberdachten Flache war von den Amtsraumen belegt Der 2 44 m breite Haupteingang des Gebaudes befand sich am westlichen Ende des Sudflugels Von dort aus betrat man zunachst eine 10 7 m 5 5 m grosse Eingangshalle danach einen Korridor von dem man in die ubrigen Raume des Ostflugels gelangte Auch die Haupteingange zu den ubrigen vier Tribunenhausern befanden sich an einer Nebenstrasse die parallel zur Via principalis sudlich des Scamnum Tribunorum verlief Der Westflugel von Haus I war auf drei Seiten um den Innenhof angeordnet Der Hof bedeckte eine Flache von 18 9 m Ost West 14 63 m Nord Sud Der Portikus mit Abmessungen von 2 4 m 2 7 m verlief um alle vier Seiten des Hofes Eine kreisformige Grube von den Ausgrabern als Brunnenschacht interpretiert wurde in der Nahe der sudostlichen Ecke des Hofes entdeckt Sie grenzte jedoch unmittelbar an eines der Pfostenlocher des Portikus Heute ist man der Ansicht dass sie erst wahrend der Abbruchphase entstand Im Norden des Hofes stiess man auf eine Steinplattform etwa 3 m lang ihre Funktion ist unklar Sie konnte moglicherweise als Basis fur einen Altar gedient haben oder war ursprunglich Teil eines ursprunglich viel grosseren gepflasterten Hofbereichs Es gab nicht genugend archaologische Beweise um die Funktion jedes Raumes zu bestimmen Nur der nordwestliche Eckraum konnte aufgrund der grossen Menge von dort entdeckten Keramikscherben als Kuche oder Speisezimmer Triclinium identifiziert werden 23 Haus II Bearbeiten nbsp Haus II Befundskizze 1952 1965Es lag unmittelbar westlich von Haus I im linken Teil des Scamnum Tribunorum Haus II nahm ebenfalls eine Flache von 42 06 m 28 95 m ein aber die interne Raumordnung war etwas anders gestaltet Vieles deutet darauf hin dass es abschnittsweise und nicht in einem Zug errichtet wurde Das Gebaude war wieder in zwei separate Abschnitte West und Ostflugel unterteilt aber jeder war um einen eigenen Innenhof gruppiert Der Hof im westlichen Teil mass 12 20 m Ost West 14 63 m Nord Sud Er war an seiner Nord Ost und Sudseite von einem Portikus umgeben im Westen aber nur durch eine einfache Mauer von der Strasse getrennt Die Raume waren um drei Seiten des Hofes angeordnet Wie in Haus I scheint sich der 2 44 m breite Haupteingang im Suden befunden zu haben Vom Eingang gelangte man zu einer langgestreckten Halle Vestibulum die sich von Ost nach West uber die gesamte Lange dieses Teils des sudlichen Bereichs erstreckte Ein schmaler Korridor verlief entlang der Sudseite des Hofes Der Raum zwischen der Ruckwand des Ostportikus und der Vorderwand des Ostflugels war zu eng ca 0 46 m um ein Korridor gewesen zu sein Der grosse Raum in der nordwestlichen Ecke mit einer breiten zentral platzierten Tur war wahrscheinlich das Speisezimmer Ian Richmond schlug vor dass sich die Kuche an der nordostlichen Ecke des Westflugels befand aber fur diese Theorie gab es keine archaologischen Beweise Der Ostflugel war in eine Reihe kleinerer Raume unterteilt die wiederum um eine Art Innenhof angeordnet waren Dieser mass 11 58 m Ost West 6 10 m Nord Sud und war an allen vier Seiten offensichtlich von einer Mauer umschlossen Einige Pfostenlocher konnten an der nordwestlichen Ecke beobachtet werden Sie waren ungefahr 0 61 m voneinander entfernt viel zu knapp fur die Stutzpfosten eines Portikus Ein Korridor mit einer Breite von 2 74 m verlief um alle vier Seiten des Hofes Am westlichen Ende des Hofes befand sich ein Wasserbecken mit einer Grosse von ca 3 05 3 66 m Es scheint komplett mit Holz ausgekleidet gewesen zu sein Die Locher fur die Pfosten an denen die Beplankung befestigt war konnten an der Sud und Westseite nachgewiesen werden Ein Kanal fuhrte an der sudostlichen Ecke aus dem Becken heraus der wahrscheinlich Regenwasser aus der Regenrinne zwischen der Sudwand des Korridors und der Nordwand zum restlichen Gebaude im Suden fuhrte Diese Lucke war wie im Westflugel des Hauses zu eng fur einen Korridor Wahrscheinlich lag hier eine ahnliche Bauweise vor wie beim Hospital das heisst alle Gebaudeteile waren einzeln und nicht als Ganzes uberdacht Es ist auch nicht sicher ob das Wasserbecken nach oben hin offen oder abgedeckt war und nur aus dem Kanal gespeist wurde In der ostlichen Halfte des Hofes wurden zwei Pfostenlocher in zentraler Position in einem Abstand von etwa 1 5 m entdeckt Ihre Funktion ist ungewiss Sie konnen darauf hinweisen dass dieser Bereich uberdacht war oder vielleicht auch als Teil eines Gartenbauelements gedient hat Sowohl nordlich als auch sudlich des Hofes und des Korridors lagen miteinander verbundene Raume in unterschiedlicher Grosse Wie in den anderen drei Hausern konnten sie wieder Amtsraume gewesen sein wahrend der westliche Teil als Wohnbereich diente Der Grundriss des Ostflugels ist jedoch sehr unterschiedlich zum Amtsbereich in den anderen drei Hausern Besonders die Funktion des grossen Zentralraums ist ratselhaft Wenn er uberdacht war hat er entweder einen religiosen Zweck erfullt oder wurde als Versammlungsraum genutzt ahnlich wie das Tribunal in den Principia In diesem Fall muss das Wasserbecken aber abgedeckt gewesen sein Wenn dies so ware hatte das Haus vermutlich demjenigen Tribunen zur Verfugung gestanden der dafur verantwortlich war den Zenturionen ihre taglichen Befehle zu erteilen Eine uberdachte Halle bildete dafur einen geeigneten Versammlungspunkt der in den anderen Hauser so nicht verfugbar war Es wird jedoch angenommen dass Haus II das Quartier des Praefectus castrorum war Obwohl seine Grosse keinen hoheren Rang als die Hauser I und IV impliziert hat der Verantwortungsbereich dieses Offiziers moglicherweise zu dieser ungewohnlichen Anordnung gefuhrt Alleine sein Stab hatte sicher fur seine Arbeit einen grosseren geschutzten Bereich benotigt Der Zentralraum hatte daher durchaus als Werkraum fur die Vermesser Architekten usw dienen konnen wenn er denn auch uberdacht gewesen ware Es kann aber auch bedeuten dass dort ursprunglich oder spater ein Werkplatz eingerichtet war In Kohortenkastellen hat man solche Wasserreservoire immer in Werkstatten gefunden aber nicht in den Offiziershausern In diesem Bereich der Legionsfestung fand sich auch ein As aus der Zeit des Domitian Diese Munze wurde nach ihrer Bergung auf das Jahr 87 datiert aber spater bei der Reinigung stark beschadigt sodass das Datum nicht mehr uberprufbar ist 24 Haus III Bearbeiten nbsp Haus III Befundskizze 1952 1965Dieses Offiziersquartier stand im rechten Teil der Praetentura an der Kreuzung der Via principalis mit der Via pratoria es wurde wie alle anderen Offiziershauser durch Tabernae von den beiden Strassen abgeschirmt Obwohl es den gleichen Grundplan wie die Hauser I und IV hat sind seine Dimensionen doch erheblich grosser was darauf hindeutet dass es den Stabschef des Lagers beherbergte Real nahm es eine Flache von 50 30 m Ost West 28 95 m Nord Sud ein Der zusatzliche Platz ermoglichte eine Vergrosserung des Wohnbereichs Der Amtstrakt am ostlichen Ende unterschied sich hingegen kaum von dem in den Hausern I und IV Er bestand ebenfalls aus einer Reihe von Schreibstuben die sich zu einem Nord Sud Korridor offneten Wie in den anderen Hausern waren die Wohnraume um einen zentralen Innenenhof mit umlaufendem Portikus angeordnet er mass 25 9 m Ost West 13 7 m Nord Sud Der Haupteingang lag wahrscheinlich an einer Nebenstrasse im Suden Die Funktionen der einzelnen Raume sind auch im Haus III grosstenteils ungewiss Ian Richmond schlug vor dass die Raume am West und Ostende des Nordflugels als Kuche und Esszimmer dienten Er lokalisierte in weiterer Folge auch das Vestibul wieder an der sudwestlichen Ecke des Gebaudes Wie in Haus I war dieses mit einem Korridor verbunden der entlang des Sudflugels verlief Ein zweiter Eingang scheint sich am ostlichen Ende des Sudflugels befunden zu haben wo ein Durchgang vom Innenhof zur Aussenmauer verlief In einer kleinen Kammer 3 05 m 1 52 m neben dem Vestibul wurde eine Latrine vermutet Die Grube wurde vollstandig freigelegt sie war ungefahr 2 13 m lang 0 91 m breit und 1 22 m tief Sie enthielt nur einige Keramikscherben Von der sudwestlichen Ecke des Hofes lief eine Entwasserungsrinne heran die vermutlich Regenwasser vom Hofdach heranfuhrte Dies hatte aber keinen konstanten Durchfluss ermoglicht der fur eine Latrine besonders im Innenbereich eines Wohnhauses der gehobenen Kategorie dringend geboten war Wenn es sich dabei tatsachlich um eine Latrine handelte dann wohl nur um eine Art Sickergrube die auch als Abfluss fur das Regenwasser aus dem Innenhof dienen sollte Fur die Ableitung des Abwassers wurde noch ein anderer Abflusskanal verwendet der aus dem Amtstrakt in den Strassenkanal mundete sein Ursprung wurde nicht ermittelt 25 Haus IV Bearbeiten nbsp Haus IV Befundskizze 1952 1965Das Gebaude lag in der rechten Praetentura die durch einen Platz der vermutlich fur ein weiteres Tribunenhaus reserviert war von der westlichen Intervallumstrasse getrennt war Es nahm eine Flache von 42 06 m 28 95 m ein und hatte damit genau die gleichen Abmessungen wie die von Haus I Die Raumordnung war ebenfalls fast identisch einschliesslich der Unterteilung in einen westlichen Wohn und einen ostlichen Arbeitstrakt Die Schreibstuben offneten sich zu einem Nord Sud Korridor und die Wohnraume waren um einen zentralen Innenhof mit umlaufendem Portikus angeordnet Die einzigen Unterschiede bestanden in der Grosse und Aufteilung der Privatraume Vermutlich war es den Offizieren gestattet ihre individuellen Vorstellungen bei der Planung des ansonsten standardisierten Gebaudes einfliessen zu lassen Dort wurden auch Hinweise auf die geplante Installation einer tonernen Rohrleitung zur Frischwasserversorgung gefunden Die Rohrfragmente wurden jedoch nur als Streufunde in den Abbruchresten geborgen Wahrscheinlich waren sie noch nicht verlegt worden als Inchtuthil aufgegeben wurde Das Gebaude durfte dennoch einige Zeit in Gebrauch gewesen zu sein 26 Gebaudegruppe West Scamnum Tribunorum Sudteil Bearbeiten nbsp Gebaudegruppe West Befundskizze 1952 1965Im Areal unmittelbar sudlich des Tribunenhaus IV stiess man auf sechs Gebaude unterschiedlicher Grosse und Grundriss Richmond beschrieb diese als zwei wohnhausahnliche Strukturen A und B und vier kleinen Gebauden C D E und F Bei ihnen durfte es sich um Metallwerkstatten oder Schuppen gehandelt haben Innerhalb dieser Gebaude wurden einige Gruben beobachtet diese enthielten aber nur Abbruchmaterial wie z B verbogene Nagel aber auch Eisenluppen Diese Werkstatten und Schuppen entsprechen vermutlich dem von Petrikovits in anderen Festungen Novaesium identifizierten Wirtschaftsbau vom Basartyp Die in Inchtuthil sind ihnen in einzelnen Abschnitten sehr ahnlich Haus A und B hatten moglicherweise auch einen ahnlichen Zweck erfullt Beide waren in miteinander verbundene Raume unterteilt Haus A hatte einen rechteckigen Grundriss von 18 3 m Ost West 10 67 m Nord Sud Haus B scheint etwas grosser gewesen zu sein es war fast 27 4 m lang aber die genaue Maueranordnung an seinem sudlichen Ende ist unklar Ein Teil der Sudseite von Haus B wurde von einem Portikus gesaumt Es ware auch moglich dass A und B eins waren denn es gab geringe Spuren moglicher Fundamentgraben die die beiden Gebaude verbunden haben konnten In diesem Fall gehorte der Portikus dann zu einem schmalen Hof Eines dieser beiden oder vielleicht auch zusammengehorenden Gebaude bewohnte moglicherweise der Feldarzt der Legion da er nicht angemessen im Hospital selbst untergebracht werden konnte und im Lager sonst keine anderen geeigneten Hauser verfugbar waren 27 Gebaudegruppe Ost Scamnum Tribunorum Sudteil Bearbeiten nbsp Gebaudegruppe Ost Befundskizze 1952 1965Diese funf Gebaude dienten mit ziemlicher Sicherheit als Werkstatten und zusatzliche Amtsstuben fur den Mitarbeiterstab eines der Tribunen Drei eng beieinanderstehende Gebaude waren dem Haupteingang des Tribunenhaus III zugewandt und den westlich der Fabrica gelegenen Bauten sehr ahnlich Der vergleichsweise hohe Anteil an Wirtschaftsbauten im Lager Inchtuthil im Vergleich zu anderen ausgegrabenen Festungen stutzt die Hypothese dass die zwei westlichen Gebaude mit Werkstatten belegt waren 28 Hospital Bearbeiten nbsp Hospital Befundskizze 1952 1965 nbsp Konstruktionsmerkmale des NordflugelsDas Lagerhospital Valetudinarium war als rechteckiger 91 44 Ost West 58 52 m Nord Sud grosser Baukomplex 5 351 m um einen 21 33 59 74 m grossen 1 274 m peristylen Innenhof konzipiert Es war somit grosser als das in den Legionslagern von Neuss und Vindonissa und nahm einen ungewohnlich hohen Prozentsatz der Lagerflache ein Der grosse Platzbedarf lasst darauf schliessen dass der Innenhof noch einem anderen Zweck diente als dem eines Erholungsortes fur Rekonvaleszente Man nimmt an dass er auch zum Anbau von Heilkrautern oder Gemuse verwendet wurde um die Essensrationen der Patienten zu erganzen Nordwest und Sudostseite dienten als Eingangsbereich und enthielten Lagerraume wahrscheinlich auch eine Kuche und wohl auch die Arbeitsraume der Spitalsverwaltung Der Innenhof war an drei Seiten von den Krankenstuben umgeben um diesen inneren Kammerring verlief der Hauptkorridor und ausserhalb davon der zweite aussere Kammerring in dem der Rest der Krankenstuben und Funktionsraume untergebracht waren Vom 4 88 m breiten Hauptkorridor hatte man rasch Zugang zu allen Einrichtungen des Lagerspitals Er war von den Krankenstuben durch eine Doppelwand getrennt die ungefahr 0 6 m bis 0 76 m davon entfernt war Zwischen diesen beiden Wanden verlief an der ostlichen Ecke des inneren Kammerrings und an der Nordseite des nordlichen Korridorabschnittes eine 0 13 m breite Regenrinne Ihr Vorhandensein bedeutet dass der Raum zwischen den beiden Wanden nach oben offen gewesen sein muss Richmond mutmasste daher dass die beiden Kammerringe und der Hauptkorridor jeweils mit Satteldachern abgedeckt waren wobei das des Hauptkorridors die der Kammerringe uberragte Insgesamt verfugte das Gebaude uber 60 Raume Die Krankenstuben waren jeweils 4 0 m 4 3 m gross und alle paarweise auf beiden Seiten eines kleinen Durchgangs angeordnet der sie mit dem Hauptkorridor verband Uber Oberlichter die zudem die Durchluftung des Gebaudes verbesserten fiel wohl auch Tageslicht in den Hauptkorridor ein Die dem Korridor zugewandten Wande waren wie schon erwahnt doppelt ausgefuhrt Da die Krankenstube nur von den Durchgangen aus zuganglich waren sorgte dies auch fur mehr Privatsphare und Ruhe und ermoglichte bei ansteckenden Krankheiten die Isolierung einzelner Patienten Wahrscheinlich dienten sie auch dazu den Hauptkorridor freizuhalten Sie konnten weiters dazu verwendet worden sein die notwendigen Medikamente und Behandlungsutensilien direkt bei den Patienten zu lagern und eventuelle Begleiter dort unterzubringen Jede Krankenstube konnte geschatzt bis zu vier Patienten aufnehmen Die Gesamtkapazitat des Hospitals muss daher rund 300 Mann betragen haben was 5 Prozent der Gesamtstarke einer 6000 Mann starken Legion entspricht Bei Bedarf konnten zusatzliche Patienten wohl von den Sanitatern Capsarii Status Immunes auch auf provisorische Liegen gebettet worden sein beispielsweise im Hauptkorridor oder in Nebenraumen Die Mehrheit der Fachkrafte wird sich jedoch die Kasernen mit ihren Kameraden geteilt haben wenn nicht hatte man sicherlich weniger Contubernia pro Block gefunden Das Hospital in Inchtuthil hatte keine Vorhalle oder keinen Aufnahmebereich wie die in Vetera und Vindonissa Beide Eingange waren nur durch einen kleinen Vorraum vom Hauptkorridor getrennt Am westlichen Ende des inneren Gebauderings befand sich stattdessen ein 13 m 5 m grosser Raum A mit zwei Nebenkammern I und II Vergleiche mit ahnlichen Ausgrabungsstatten deuten darauf hin dass dort die Patienten bei ihrer Einlieferung vom Feldarzt Medici Ordinarii untersucht und die Behandlungen durchgefuhrt wurden Denn dort stiess man auch auf die Reste von Herdstellen in denen wahrscheinlich Wasser erwarmt wurde um die Chirurgeninstrumente zu sterilisieren oder einen Krautersud zuzubereiten Die Eckraume waren etwas grosser als die Krankenstuben und konnten als Funktionsraume z B Bad Chirurgie Apotheke Leichenraum oder auch als Krankenstuben fur Offiziere genutzt worden sein die mit ziemlicher Sicherheit von den gewohnlichen Soldaten getrennt wurden Ob das Pflegepersonal d h die Schola der dem Sanitatsdienst zugeteilten Soldaten ebenfalls im Hospital untergebracht war ist wenig wahrscheinlich Als Wohn oder Aufenthaltsraum kame eigentlich nur Raum IX an der Westecke des ausseren Kammerrings in Frage Seine relativ geringe Grosse bedeutet jedoch dass dies wohl nicht der Fall war Daruber hinaus sind solche auch in anderen romischen Lagerhospitalern unbekannt Beweise fur die Existenz eines Oberarztes liefern u a zwei griechische Inschriften aus dem Legionslager von Chester Dieser konnte zwar auch nur der Leibarzt des dortigen Legaten gewesen sein trotzdem ist die Existenz eines hoherrangigen Stabsarztes uber den Feldarzt und seinen Sanitatern eine plausible Annahme Davies schlug vor dass dieser Arzt oft ein Grieche einen Ritterrang Eques gehabt haben konnte Das Hospital verfugte uber eine Kanalisation und wohl auch uber eine Frischwasserversorgung Latrinen konnten hingegen wie im ubrigen Lager auch keine beobachtet werden vermutlich waren sie noch nicht fertiggestellt worden Der Kanal im Innenhof des Hospitals konnte aber dazu vorgesehen gewesen sein auch die Latrinen zu spulen Das Wasser aus den Regenrinnen floss in einen Holzkanal 0 2 m tief und 0 46 m breit der den Hof von Nord nach Sud querte und dann in den mit Steinen ausgekleideten Hauptkanal Durchmesser 0 71 m Tiefe 1 07 m mittig der Nordostseite des Hospitals mundete Daher mussen sie am Kanal oder in der Nahe geplant gewesen sein Er verliess zwischen den Kammern 50 und 51 das Gebaude in Richtung Nordosten und traf an einer mit Steinen errichteten Kreuzung auf den mit Holz ausgekleideten Kanal entlang der Intervallum Strasse Er fuhrte am Nordostwall aus der Festung heraus Ein moglicher Standort fur eine Latrine ware Raum XI an der Westecke des inneren Kammerrings gewesen Wahrscheinlich wurden den Patienten aber Nachttopfe zur Verfugung gestellt und sie oder ihre Begleiter haben diese einfach in den Kanal im Innenhof entleert anstatt sie jedes Mal ausserhalb des Lagers zu entsorgen 29 Werkhalle Bearbeiten nbsp Werkhalle Befundskizze 1952 1965Im NW Viertel Raetendura des Lagers stand ein quadratisches 59 7 Nord Sud 58 2 m West Ost grosses Werkstattengebaude Fabrica Sudlich davon verlief die Via quintana die zu den Lagerhausern Horrea an der West und Ostmauer fuhrte Die Fabrica bedeckte eine Flache von rund 3500 m sie bestand aus einem Innenhof einer dreiseitig angeordneten Werkhalle deren Dach von einer Doppelreihe von Pfeilern getragen wurde sowie den funf Funktionsraumen im Eingangsbereich an der SO Seite Auch in der Fabrica stiess man auf klare Anzeichen dafur dass das Gebaude bei Aufgabe der Festung planmassig abgebaut wurde In der Fabrica waren Tischler Wagenbauer Schmiede Maler und andere Handwerker beschaftigt Es wurden u a Lastkarren repariert Fund von eisernen Radreifen und alle notwendigen Wartungsarbeiten an den Ausrustungsgegenstanden der Soldaten vorgenommen Vor allem aber wurde dort offensichtlich Metallbearbeitung betrieben Neben Waffen und Rustungen stellten die Schmiede der Legion sicher auch alltagliche Gebrauchsgegenstande wie z B Turschlosser Hufeisen und Eisennagel her Im Nordwestflugel der Fabrica stiess man auf die Reste einer Esse und einer Schlackengrube Dort wurden moglicherweise auch die zahlreichen Nagel hergestellt die man 1960 im Sudostflugel in einer sorgsam verborgenen Grube fand siehe hierzu Abschnitt Nagelhort Die Sudostfassade wurde von einer 4 27 m breiten Kolonnade gesaumt deren 20 Pfosten standen wie in Inchtuthil ublich jeweils 2 1 bis 2 4 m voneinander entfernt Der Eingang war an einer 3 05 m breiten Lucke in der Pfostenreihe und den deutlich grosseren Setzgruben erkennbar Die Grosse und Tiefe dieser Gruben zeigen an dass die dort platzierten Pfosten hoher waren und dies deutet weiters darauf hin dass an ihnen die beiden Torflugel eingehangt waren Dort fiel den Ausgrabern auch ein 5 2 m grosser Spalt im Schwelbalkengraben auf wahrscheinlich die Stelle wo die Turzapfen im Boden verankert waren Der Sudostflugel der Fabrica bestand aus zwei 9 75 m grossen Raumen der in der Mitte bildete die 8 23 m breite Eingangshalle Die beiden abschliessenden Eckraume waren ca 9 8 m gross Einer der Raume beherbergte vielleicht die Gebaudeverwaltung Die drei Werkhallen im Westen Nordwesten und Osten waren als Einheit und nicht als drei separate Hallen konstruiert Sie waren jeweils 12 8 m breit 32 m und in ein 4 87 m grosses Hauptschiff und zwei Gange 3 05 m breit unterteilt Im ausseren Seitengang des Nordwestflugels wurde ein Fundamentgraben entdeckt der parallel zur Aussenwand verlief Er war mindestens 4 57 m lang Dort stand moglicherweise eine Art Schrank oder Werkbank Die internen Pfostengruben waren 0 91 m die darin eingesetzten Balken ungefahr 0 2 m gross Ein Vergleich mit der Basilika der Principia zeigte dass die Stutzpfosten der Fabrica nicht so hoch waren und damit eine leichtere Last getragen haben mussen Dies weist auf ein wesentlich niedrigeres Dach hin als das der Principia Die Werkhallen wurden wohl durch Giebelfenster und Oberlichten beleuchtet Der Innenhof war vielleicht ursprunglich an allen vier Seiten von einer Kolonnade umgeben Deren doppelreihige Pfostengruben konnten jedoch nur an drei Seiten und nur eine im Sudosten nachgewiesen werden Die Ersteren waren in einem Abstand von 2 1 bis 2 4 m aufgestellt worden wodurch ein etwa 2 7 m breiter Portikus entstand Die Pfostenreihe am sudostlichen Ende des Hofes deutete auf die ursprungliche Doppelkolonnade hin sie ware dann aber nur 1 8 m breit gewesen 30 Industriezone Bearbeiten Die funf kleinen Gebaude an der Vorder und Ruckseite der Fabrica an den ostlichen und sudlichen Ecken standen moglicherweise mit der Fabrica in Verbindung Die Nutzung dieser Tabernae fur die Verwaltung der Fabrica unter Fuhrung eines Optio Fabricae und vielleicht auch der drei Getreidespeicher in ihrer Nahe ist naheliegend Alle Gebaude der nordwestlichen Raetentura in Inchtuthil waren vermutlich Teil eines Industriekomplexes ahnlich denen die in anderen Kastellen wie Windisch Nijmegen Petronell Carnuntum und Dangstetten identifiziert werden konnten Dadurch waren auch Larm Rauch usw auf einen Bereich beschrankt In dieser Hinsicht folgt Inchtuthil dem damals ublichen Bauschema von Legionslagern Wahrscheinlich waren einige Kasernenblocks der ersten Kohorte auch mit Fachhandwerkern der Legion belegt 31 Funktionsgebaude Bearbeiten nbsp Funktionsgebaude Befundskizze 1952 1965Dieses langgestreckte Gebaude stand sudostlich der Via pratoria nahe dem Scamnum Tribunorum In der ostlichen Praetentura gab es ausser diesem Funktionsgebaude ansonsten keinerlei Spuren einer Verbauung Wahrscheinlich ein weiterer Bereich in dem die Bauarbeiten zum Zeitpunkt der Aufgabe des Lagers noch nicht abgeschlossen bzw gar nicht begonnen hatten Seine Stirnseite war auf die Strasse ausgerichtet Die Tabernaenzeile die diese Strasse saumte war entlang der Westfassade des Gebaudes unterbrochen Vor dem Eingangsbereich befand sich ein geschotterter 12 8 12 2 m grosser Hof Er wurde nordlich und sudlich von zwei Tabernae flankiert die nur durch schmale Durchgange vom Gebaude dahinter getrennt waren Eine Grube ca 0 9 m breit und mindestens 1 83 m lang wurde im Durchgang hinter der sudlichen Taberna entdeckt Es handelte sich dabei vermutlich um eine kleine mit Holz ausgekleidete Zisterne die an eine Rohrleitung angeschlossen war und von der Via praetoria ausgehend unter dem Boden der Tabernae hindurchfuhrte Sie sollte wohl spater noch mit dem Aquadukt verbunden werden Am ostlichen Ende des Hofes stand eine 6 1 m breite Doppelkolonnade deren zwei Pfeilerpaare das Vordach trugen Die Pfeiler standen jeweils in einem Abstand von 2 44 m voneinander die beiden Pfeilerpaare waren 2 74 m und der Eingang zum Gebaude war etwa 3 05 m von ihnen entfernt Dort konnte die Halle durch ein zentrales Tor betreten werden 2 44 m breit Zwei kleinere Unterbrechungen in den Fundamentgrabchen beidseitig des Haupttores konnen Turen gewesen sein Die Halle war 12 2 m breit und 25 9 m lang ihr Mittelschiff war 5 18 m breit Sie war von den 10 Nebenraumen die nur von der Halle aus betreten werden konnten durch Gange getrennt die ungefahr 2 44 m breit waren und um drei Seiten des Gebaudes herum verliefen Ein Hintereingang konnte sich an der sudlichen rechten hinteren Ecke der Halle befunden haben Die Interpretation als Reit und Exerzierhalle Basilica exercitatoria geht auf Ian Richmond zuruck die wahre Funktion des Gebaudes ist jedoch bis heute nicht zufriedenstellend geklart worden Das Gebaude ist schon aufgrund seiner baulichen Beschaffenheit als Exerzierhalle denkbar ungeeignet Die Mittelhalle war zu klein dimensioniert und die Kolonnade hatte Reiterubungen darin ausserordentlich erschwert Die Unterteilung in Mittelschiff und Gang hatte es auch fur Infanteristen schwierig gemacht dort ihr Waffentraining durchzufuhren Es gab u a viel zu wenig Platz zum Speerwerfen Auch der Anbau von so grossen Nebenraumen erscheint seltsam da sie in dieser Anordnung keinen klar erkennbaren Zweck fur eine Schola erfullten Insgesamt ware eine grossere Halle ohne solche Nebenraume fur Waffenubungen wesentlich geeigneter gewesen Zudem war auf dem Plateau dafur genugend Platz vorhanden der nur im Westen durch das Baulager etwas eingeschrankt war Alternativ dazu konnten Truppenubungen auch am Flussufer abgehalten werden Exerzierhallen wurden erstmals von Vegetius beschrieben Da er sein Werk erst sehr viel spater nach der Aufgabe Inchtuthils verfasste kann es sein dass solche Gebaude im ersten Jahrhundert noch gar nicht existierten Zudem konnte auch der Exerzierplatz in Inchtuthil noch nicht lokalisiert werden Einige Forscher glauben daher dass es sich entweder um das Haus eines hoheren Offiziers oder Verwaltungsbeamten eines mit religioser Bedeutung oder auch um eine Art Versammlungs oder Markthalle Marcellum handelte Eines der Gebaude im Zentrum des Legionslagers Carnuntum hat eine grosse Ahnlichkeit mit dem in Inchtuthil es scheint ebenfalls uber eine Kolonnade verfugt zu haben und seine Halle war an drei Seiten von kleineren Raumen umgeben Seine Position deutet darauf hin dass es sich vielleicht um ein Tribunenhaus handelte wobei dessen Halle dann in Wirklichkeit nur der obligatorische Innenhof gewesen ware Das Gebaude in Inchtuthil weist jedoch auch einige Merkmale des Basartyps auf die Parallele dazu ist wieder ein Werkstattengebaude im Lager von Carnuntum Die Mittelhalle hatte Abmessungen die an die der Fabrica erinnern obwohl nicht so lang war sie doch ungefahr gleich breit und hatte dieselben inneren Unterteilungen Auch die Zisterne ist ein starkes Indiz fur die Verwendung als solches Zusammenfassend betrachtet scheint dies auch die vernunftigste Funktionsinterpretation fur dieses Gebaudes zu sein evtl handelte es sich in diesem Fall um eine Spezialwerkstatt kombiniert mit Lagerraumen Sie war vielleicht als Arbeitsplatz fur die Waffenschmiede vorgesehen 32 Lagerhauser Bearbeiten nbsp Speichergebaude II Befundskizze 1952 1965 nbsp Horreum in Holzbauweise Kastell Lunt GBIm Inchtuthil konnten insgesamt sechs Lagerhauser Horreum nachgewiesen werden Genauer archaologisch untersucht wurde nur Speicher II Alle sechs Getreidespeicher hatten ahnliche Abmessungen und wiesen den gleichen Grundriss auf Sie waren allerdings etwas langer als vergleichbare Bauten in Britannien Der Platz fur zwei weitere war zwar vorbereitet worden aber zum Zeitpunkt der Aufgabe des Lagers noch unbebaut Es handelte sich um langrechteckige 41 5 12 8 m grosse Hallen 530 6 m mit Portiken und 2 44 m breite Laderampen an den Stirnseiten sowie doppelten Boden zur Beluftung und Trockenhaltung des Lagerguts Die Speichergebaude in Inchtuthil scheinen ebenfalls mit Ziegeln gedeckt gewesen zu sein ein Teil einer Tegula vom Speicher IV wird im National Museum of Antiquities in Edinburgh aufbewahrt Sie hatte das Risiko verringert dass ein Feuer die Nahrungsvorrate der Legion zerstort Horrea deren Boden von quer zu den Langsseiten angeordneten Pfeilerreihen in Inchtuthil 29 getragen wurden waren eher selten anzutreffen Die Dacher der Portiken wurden von zwei Pfosten getragen Nach dem Rekonstruktionsvorschlag W Mannings stutzten die 29 Pfostenreihen eine Plattform auf der der Uberbau des Getreidespeichers II ruhte Das Dach wurde von Pfosten getragen die auf den Bodenbalken aufsassen In Analogie zu mittelalterlichen Scheunen wurden dafur wahrscheinlich Traversen verwendet um das Gewicht besser auf diese Pfosten zu verteilen Auf die beiden Enden des Gebaudes konzentrierte sich besonders der nach aussen gerichtete Schub der durch das Gewicht des Daches verursacht wurde Um diesem Druck entgegenzuwirken wurden besonders grosse Stutzbalken an den Laderampen benotigt was auch die grossen Setzlocher erklart die dort beobachtet wurden Das Dach des Portikus ragte wahrscheinlich auf jeder Seite weit uber die Wande des Speichergebaudes hinaus um zu verhindern dass Feuchtigkeit in den Lagerraum eindrang Vor den Laderampen war ein Schotterbelag aufgeschuttet worden da dort die Versorgungsguter abgeladen wurden Die Speicherbauten standen den Toren am nachsten und alle waren von der Wallstrasse und bis auf einen von der Via quintana aus zuganglich so mussten die Lastkarren und Tragtierkolonnen nicht die stark frequentierten Hauptstrassen benutzen Speicher I lag in der Nahe der Porta Praetoria Nr III und IV nahe der Porta decumana Nr II V und VI in der Raetentura hinter dem Hospital bzw der Fabrica Die Lage der Getreidespeicher kann logistische Grunde gehabt haben wobei jeder vermutlich einen bestimmten Teil der Legion versorgen sollte Die Brandgefahr ist moglicherweise ein weiterer der Grunde fur ihre verstreute Aufstellung so war es weniger wahrscheinlich dass sich ein Feuer auf alle sechs ausbreiten konnte Es gab noch Platz fur einen siebten westlich der Via praetoria und einen achten nordlich von Speicher II Die Tatsache dass zwei Speicher noch nicht gebaut waren weist nicht auf das Fehlen von zwei oder mehr Kohorten hin Die vollstandige Anzahl der Kasernen deutet vielmehr darauf hin dass alle im Lager anwesend waren Es ist moglich dass in den noch fehlenden Lagerhausern die zukunftigen Getreideabgaben der Caledonii eingelagert werden sollten dies obwohl im von Rom besetzten Teil von Schottland nicht ubermassig viele geeignete Flachen zum Getreideanbau vorhanden waren Wahrscheinlicher ist dass Inchtuthil zu einem spateren Zeitpunkt als Nachschubbasis fur eine Grossoffensive im Hochland bereitstehen sollte Aufgrund der Abgeschiedenheit der schottischen Festungen hatte jeder Feldherr sicherstellen mussen dass ausreichende Vorrate verfugbar waren und dass die Lagerkapazitat fur die langen Wintermonate ausreichte in denen der Nachschub schwierig oder unmoglich war Es wurden Versuche unternommen die Lagerkapazitat romischer Getreidespeicher zu berechnen um zu bewerten wie viele Manner wie lange aus ihnen versorgt werden konnten Bei Tacitus steht u a dass Agricola die Kastelle mit Vorraten fur ein Jahr ausstatten liess Solche Berechnungen sind jedoch heute schwierig zu beweisen da es dort noch zu viele Unbekannte in puncto Lagerung Behalter oder Aufschutten und Verwendung Soldaten Reittiere des Getreides gibt Die Aufbewahrung in Sacken oder ahnlichen Behaltern erscheint jedoch in diesem Zusammenhang am wahrscheinlichsten der Transport von Getreide in Sacken und Korben wird auch in antiken Quellen erwahnt Auch andere Lebensmittel wurden moglicherweise in den Horrea gelagert Pokelfleisch hatte man zum Beispiel an den Querbalken aufhangen konnen Die Lagerung von Lebensmitteln und anderen Waren in den extramuralen Befestigungen ware ebenfalls moglich zusatzlich dazu gab es in Inchtuthil die zahlreichen Tabernae 33 Senior Zenturionenhauser Bearbeiten nbsp Befundskizze Haus I 1957 1965 nbsp Befundskizze Haus II und III 1957 1965Die Zenturionen der ersten Kohorte waren in funf holzernen Perystilhausern untergebracht die sich im rechten Abschnitt der Latera praetorii zwischen den Mannschaftskasernen der Cohors I und den Tabernae an der Nordseite der Via principalis befanden Um den Zugang zu ermoglichen war die Tabernaezeile bei jeden der Hauser unterbrochen Diese Hauser waren viel grosser als die Quartiere der Zenturionen in den Kopfbauten der restlichen Kohortenkasernen Ihre Flache war mindestens doppelt so gross dieser Grossenunterschied ist ein klarer Beweis fur den gehobenen Status ihrer Bewohner in der Rangordnung Primus ordo der ersten Ordnung der Legionsoffiziere Die Zenturionsquartiere der Quingenary Kohorten waren zudem baulich mit ihrem Kasernenblock verbunden Bei den Hausern der Senior Zenturios war das nicht der Fall Alle funf Hauser insbesondere die mit Innenhofen haben zudem grosse Ahnlichkeit mit den benachbarten Tribunenhausern sind jedoch deutlich kleiner Die Tribunenunterkunfte nahmen ungefahr eine Flache von 1218 m ein aber ihre Wohnraume umfassten nur 819 m Sie waren also nur geringfugig grosser als die im Haus I Es muss daher auch hier wieder davon ausgegangen werden dass sie auch als Amtssitz genutzt wurden obwohl die Untergebenen dieser Zenturionen sicher keinen Anspruch auf ihre eigenen Officias hatten da sie ohnehin zur Lagerverwaltung Tabularium principis zahlten und deswegen der Principia zugeteilt waren Der Bedarf an Verwaltungspersonal wird bei den Zenturionen auch viel geringer gewesen sein als bei den Tribunen Die Hauser des Princeps hastatus Princeps posterior und Hastatus posterior beanspruchten ungefahr eine gleich grosse Flache und massen ca 25 m Ost West 18 9 m Nord Sud was einer Flache von 472 m entspricht Haus I das der Principia am nachsten gelegene und vermutlich das Quartier des ranghochsten Zenturios im Lager dem Primus pilus war etwas grosser 35 m Ost West 18 9 m Nord Sud Flache 662 m Die entsprechenden Hauser in Caerleon und Nijmegen waren ahnlich dimensioniert was darauf hindeuten konnte dass in den Standardbauvorschriften eines fruhkaiserzeitlichen Legionslagers ein angemessener Platzbedarf fur die Senior Zenturionen zwingend festgelegt war Alle funf Exemplare in Inchtuthil hatten Raume unterschiedlicher Grosse die sich um alle vier Seiten des Innenhofs gruppierten Das Haus des Primus Pilus wurde in diesem Zusammenhang eingehender untersucht Sein Innenhof war deutlich grosser als die der anderen Zenturionshauser und von einer Kolonnade aus zwolf Pfosten umgeben Ein ahnlicher vierseitiger Portikus konnte auch im Haus V beobachtet werden In den Hausern III und IV wurden hingegen keine derartigen Pfostenlocher in den Innenhofen gefunden wahrend in Haus II ein Portikus anscheinend nur auf der Nordseite des Innenhofs existierte Die Funktion der einzelnen Raume in den Hausern konnte nicht bestimmt werden Es kann jedoch einmal mehr davon ausgegangen werden dass jedes dieser Hauser uber ein Esszimmer Schlafraume Offizier Diener Mitarbeiter und auch Schreibstuben verfugte Die vier kleineren Hauser befanden sich paarweise auf beiden Seiten zweier Gassen die von der Via principalis nach Norden zu den Kasernen fuhrten Ihre Haupteingange mussen sich wohl ebenfalls dort befunden haben Auch zwischen den Mannschaftsquartieren und den Zenturionshausern verlief eine solche Gasse sie variierte in der Breite zwischen 1 52 und 3 66 m Das bemerkenswerteste Merkmal von Haus I ist sicher seine Hypokaustenanlage im Ostflugel Es ist sehr selten in der provenzialromischen Archaologie dass man in einem Holzgebaude auf eine Fussbodenheizung stosst Ihr Einbau im Haus des Primus Pilus hebt erneut seinen hohen Rang hervor und ist vielleicht auch ein Hinweis auf einen Offizier im fortgeschrittenen Alter Der Hypokaust nahm etwa die Halfte der Grundflache eines kleineren Raums ein der entweder als Amtsraum oder Schlafraum diente Ersteres scheint wahrscheinlicher zu sein Er befand sich wohl in der Nahe des vermuteten Haupteingangs des Hauses Ein weiterer Eingang befand sich an der westlichen Gasse Aber der ostliche Eingangskorridor war fur den raschen Zugang zur Principia eindeutig praktikabler Der Hypokaust Boden bildete ein fast perfektes Rechteck und nahm eine Flache von ungefahr 2 3 m 1 7 m ein Es ruhte auf Steinpfeilern vom Gourdie Hill die auch fur die spatere Lagermauer verwendet wurden Ursprunglich standen dort vier Pfeilerreihen jede ca 0 08 m tief Bei ihrer Freilegung waren sie noch stellenweise erhalten insbesondere auf der Sudseite Die Heissluft wurde von einem 0 5 m breiten Durchlass im Suden eingeleitet Der Nebenraum im Suden diente wahrscheinlich als Feuerkammer Prafurnium Die einzigen anderen in Inchtuthil entdeckten Hypokausten befanden sich im Pratorium des Offizierslagers 34 Mannschaftskasernen Bearbeiten nbsp Mannschaftskaserne Befundskizze 1952 1960 nbsp Zeichnung einer Dachdeckung mit Tegulae und Imbrices nbsp Rekonstruktionsversuch einer Mannschaftskaserne des Legionslagers Vindonissa 2 Jahrhundert n Chr so konnte auch eine Kaserne in Inchtuthil ausgesehen habenDetailliertere Untersuchungen wurden an den Kasernen in der Latera Praetorii durchgefuhrt sowohl an denen der 1 Kohorte als auch an den Blocken an der ostlichen Intervallum Strasse Ausgrabungen in anderen romischen Festungen deuten jedoch darauf hin dass die Kasernen anscheinend nicht immer nach einem einheitlichen Plan aufgebaut waren Es ist bekannt dass am Ende mancher dieser Kasernengebaude grossere Raumabmessungen mit unterschiedlichen internen Unterteilungen vorhanden waren beispielsweise in den Lagern von Gloucester Neuss und Xanten Diese beherbergten vielleicht die Principales die vermutlich entsprechend ihrem hoheren Status Anspruch auf mehr Platz hatten Die langeren Kasernenblocke in Inchtuthil zum Beispiel Nr 19 bis 24 hatten moglicherweise entweder ein funfzehntes oder ein grosseres vierzehntes Mannschaftsquartier Contubernium Im Lager stiess man auf insgesamt 65 Mannschaftskasernen Cohortis contubernia die zu Sechserblocken zusammengefasst waren Die durchschnittliche innere Flache jedes Kontuberniums in Inchtuthil betrug ca 27 78 m Schlafraum 16 91 m und Aussenraum 10 87 m Alle waren in Holz Fachwerkbauweise ausgefuhrt und die Hauptachse entweder horizontal per strigas oder vertikal per scamna ausgerichtet Ein Kasernenblock bestand aus zwei Doppel und zwei Einzelkasernen von denen insgesamt neun lokalisiert werden konnten diese Anordnung entsprach den sechs Zenturien einer Kohorte In Inchtuthil durften laut den Befunden Mullgruben und Ofen alle Kasernen fertiggestellt und besetzt gewesen sein Sie nahmen etwa 45 Prozent der inneren Lagerflache ein 6 10 Mann die eine Zeltgemeinschaft Contubernium bildeten bewohnten eine Doppelkammer insgesamt gab es 14 pro Kaserne Am Ende von jedem Kasernengebaude war ein etwas grosserer Kopfbau angeschlossen das Quartier des Zenturios Centuriae dieser war immer an der Intervallum Strasse situiert Die meisten Kopfbauten in Inchtuthil wurden nur in den Grundrissen erfasst es wurden jedoch detailliertere Untersuchungen an den Zenturionsquartieren in der linken Latus praetorii durchgefuhrt wahrend bei den Kasernen in der linken Praetentura nahe der Porta praetoria wichtige Details durch Luftaufnahmen enthullt werden Die interne Raumaufteilung der Kopfbauten war nicht einheitlich aber wie auch aus anderen Lagern bekannt ist konnten alle Raume von einem zentralen Korridor aus betreten werden Auch die Anzahl und Grosse der Raume variierten von Haus zu Haus direkt gegenuberliegende Kopfbauten waren sich dennoch oft ziemlich ahnlich Die Lange der Kopfbauten variierte zwischen 20 10 und 22 25 m ihre Breite betrug zwischen 10 36 und 11 58 m Die Lange der Baracken betrug durchschnittlich 73 m die Breite 7 92 bis 8 53 m Die Stutzpfosten der Aussenwande und auch der inneren Trennwande waren in Graben eingesetzt worden Die an den Gassen massen 2 74 m in der Breite ihre Stutzpfosten standen 1 83 m voneinander entfernt und waren in Gruben mit einem Durchmesser von ca 0 61 m verankert Auch dort wurden sie bei der Aufgabe des Lagers wieder entfernt Die Mannschaftsquartiere waren in zwei Kammern unterteilt Die hintere diente als Schlafraum Papilio und war zwischen 3 96 und 4 57 m breit Die vordere Arma war zur Aufbewahrung der Ausrustung vorgesehen und ca 2 74 m breit Jede Contubernia hatte somit eine durchschnittliche Grundflache von 25 m zur Verfugung Die zwischen den Kasernenblocken verlaufenden Gassen waren 4 57 m breit und hatten an beiden Seiten einen Abflusskanal Im 1 22 m breiten Zwischenraum an den Ruckwanden der Doppelkasernen verlief mittig eine Rinne die das Regenwasser ableitete Die Dacher der Mannschaftsquartiere waren vermutlich mit Schindeln oder anderem leicht verganglichen Material abgedeckt die Kopfbauten zumindest die in der nordostlichen Ecke scheinen hingegen mit Ziegeln gedeckt gewesen zu sein Die Boden bestanden aus festgestampfter Erde in die anscheinend auch rechteckige Lagergruben eingetieft waren wie man sie oft in romischen Festungen dieser Zeitperiode beobachten konnte Entlang der Veranden waren zusatzlich Mullgruben ausgehoben worden eine pro Contubernia Ihre Form und darin befindliche Holzreste deuteten darauf hin dass in ihnen ursprunglich grosse Weidenkorbe gesteckt haben Sie hatten auch das Entleeren der Gruben wesentlich erleichtert und wurden wohl primar fur Lebensmittelabfalle verwendet da man in ihnen hauptsachlich Tierknochen fand Der Kasernenblock der ersten Kohorte Primis cohortis contubernia in der rechten Latus praetorii bestand aus funf etwa 57 91 m langen Doppel und zwei Einzelbaracken Die Barackenblocke unterschieden sich von den anderen darin dass an ihren Fronten funf etwa 230 m grossen Peristylhauser der Senior Zenturionen standen angeordnet zwischen den Baracken und den Tabernae die die Via principalis saumten Die Kasernen waren pro Strigas ausgerichtet Der Hauptzugang zu den Kasernen erfolgte von der Via quintana im Norden aus aber enge Gassen fuhrten zwischen den Zenturio Hausern und den Tabernae auch auf die Via principalis Obwohl es kaum archaologische Beweise gibt scheinen auch diese Baracken aus vierzehn Kontubernien bestanden zu haben Ein Block war am nordlichen Ende des Gebaudes moglicherweise anders organisiert um einen Optio oder einen Signifer aufzunehmen In diesem Kasernenblock befanden sich vermutlich auch die Quartiere und Stalle Stabuli fur die 120 Mann starke Kavallerietruppe Equites der Legion David Breeze vermutete dass in den an die Principia grenzenden Kasernen auch Vexillarii die Spezialfachkrafte Immunes der Legion untergebracht waren Er sah allerdings auch die Schwierigkeit dass in den Kasernen der 1 Kohorte keinesfalls Platz fur mehr als 500 Mann gewesen sein konnte Die ubrigen Kohorten waren wahrscheinlich in numerischer Reihenfolge gegen den Uhrzeigersinn uber die Festung verteilt worden Cohors II und III besetzte die rechte IV und V die linke Praetentura die VI den linken Teil des Latus praetorii VII und VIII die linke die IX und X die rechte Raetentura 35 Tabernae Bearbeiten Die die Hauptstrassen flankierenden Arkadenportiken bestanden aus insgesamt 160 Kammern die zur Strasse hin offen waren und wohl als Verwaltungs Lager Verkaufs oder Werkstattraumlichkeiten dienten Tabernae ist eine Bezeichnung der von der modernen Forschung kreiert wurde Sie befanden sich zu beiden Seiten der Via praetoria und Via principalis Es gab jedoch keine vor dem Funktionsgebaude sog Basilica Exercitatoria der Principia oder des leeren Areal daneben das wahrscheinlich fur das Lagerbad bestimmt war Tabernae flankierten auch den nordlichen Abschnitt der Via decumana Auf beiden Seiten des Eingangs zur Fabrica befanden sich ebenfalls zwei separate Paare Die genauen Abmessungen jeder einzelnen konnte nicht durch Ausgrabungen bestimmt werden es wurden dort nur Stichgrabungen durchgefuhrt die zeigten dass sie wohl ein ziemlich einheitliches Erscheinungsbild hatten Im Durchschnitt massen sie 8 23 m 5 49 m die an der Kreuzung der Via praetoria und Via principalis waren etwas grosser und massen 8 23 m im Quadrat Es konnten auch keine Unterteilung in vordere und hintere Raume nachgewiesen werden Ahnliche Gebaude die als Laden und Arbeitsraume genutzt wurden fand man in Verulamium St Albans Ein Block der an der rechten Seite der Principia stand ahnelte aber eher einer Kaserne Die Position und Breite der Turen sind ungewiss Wenn sie in Inchtuthil als Werkstatten oder Lagerraume genutzt wurden waren einige moglicherweise zu den Strassen hin offen oder wurden vielleicht durch einfache Holzladen geschlossen Der grosste Teil der Vorderseite scheint jedoch offen gelassen worden zu sein Den Tabernae war wohl auch ein 4 27 m breiter Portikus vorgesetzt Seine Pfostenlocher waren in einem Abstand von ungefahr 2 4 m ausgehoben worden Es gab drei Pfosten pro Taberna einen vor jeder Trennwand und einer auf halber Strecke entlang der Fassade wodurch der Eingang auf 2 44 m auf jeder Seite davon verengt wurde Die Tabernae wurden durch kleine Gassen in Gruppen von unterschiedlicher Grosse unterteilt die von den Hauptstrassen aus den Zugang zu den Gebauden dahinter ermoglichten Tabernae die u a von den Legionsreitern genutzt worden sein konnten sind in Inchtuthil an beiden Seiten der Latera principiorum und beiderseits der Via decumana beobachtet worden Dabei ist zu beachten dass an der NW Seite der Via decumana ein langrechteckiger Bau ohne Unterteilungsmerkmale gefunden wurde Es ist unklar ob dort ursprunglich vorhandene Trennwande nicht mehr erkennbar waren oder schlichtweg nicht erkannt wurden oder ob diese Bauten als Stalle oder fur andere Zwecke benutzt wurden 36 Stallungen Bearbeiten Jede Legion besass fur ihren Tross Pferde und Maultiere ihre genaue Anzahl ist unbekannt aber sie muss sehr hoch gewesen sein vielleicht uber tausend oder noch mehr Dazu zahlten auch die Reittiere der Equites und der hoherrangigen Offiziere Jede Zenturie benotigte ausserdem Lasttiere um ihr schweres Marschgepack zu transportieren wie z B die sperrigen Lederzelte Zusatzlich wurden Zugtiere benotigt um die Wagen und Carroballistae zu bewegen Wo sie gehalten wurden ist ungewiss In Kastellen die Standorte der Stalle zu identifizieren gelang bisher nur ausserst selten Auch in Inchtuthil konnte keines der internen Gebaude eindeutig einer solchen Funktion zugeordnet werden Es ist jedoch ausserst unwahrscheinlich dass alle Nutztiere innerhalb der Festung untergebracht waren Der Vorschlag dass die Pferde der Legionsreiterei in den Tabernae der Raetentura standen erscheint eher unwahrscheinlich Skelettreste aus Newstead und Xanten lassen annehmen dass romische Pferde ein Stockmass von 1 42 m erreichten Bei Rekonstruktionsversuchen von romerzeitlichen Stallen wurde in Langsrichtung etwas mehr Platz pro Pferd eingeraumt als angenommen trotzdem erwies sich die interne Aufteilung in einzelne Boxen als eher unpraktisch Auch die Stalle Stabulum equile im Kastell Niederbieber wiesen keine Spuren interner Trennwande auf Ihre Ausgraber glaubten dass die Pferde dort wohl in zwei Reihen entlang der Langsachse des Gebaudes gegenubergestanden hatten und wenn uberhaupt an einem einfachen Mittelbalken festgemacht worden waren In Inchtuthil konnte dafur eines der Tabernae an der Westseite der Via decumana in Betracht gezogen werden Selbst wenn einige von ihnen wirklich Stalle gewesen waren hatten sie trotzdem nicht genugend Raum fur alle Legionspferde geboten auch wenn dabei jedem Tier nur 0 91 m an Platz zugestanden hatte Man nimmt an dass die grosse Mehrheit der Zugtiere nicht in Stallen sondern im Freien gehalten wurde moglicherweise in Pferdekoppeln ausserhalb des Lagers genau so wie es die US Cavalry im 19 Jahrhundert praktizierte In einigen Kastellen wurden sie moglicherweise sogar einfach an die Wagendeichseln gebunden so wie die Lasttiere in den temporaren Marschlagern Dagegen wurde eingewendet dass das schottische Klima dafur viel zu rau sei als dass Tiere auch wahrend der kalten Jahreszeit auf der Weide stehen konnten Aber die Winter in Nordamerika konnen ebenso streng sein In jedem Fall konnten auf den Weiden oder sogar in der Festung entlang der Via sagularis einfache aber winddichte Verschlage errichtet worden sein Solche Strukturen hatten dann auch nur wenige oder gar keine archaologischen Spuren hinterlassen Es kann davon ausgegangen werden dass auf den extramuralen Weiden auch das Schlachtvieh graste und dort sicher streng bewacht wurde Die Weidehaltung wurde jedenfalls das Fehlen von Stallgebauden in romischen Festungen erklaren und auch die Menge an Viehfutter verringert hatte das dort dann zusatzlich gelagert hatte werden mussen Bei Kriegsgefahr wurden wohl so viele Nutztiere wie moglich in provisorische Einhegungen innerhalb des Kastellwalls getrieben 37 Lagerstrassen Bearbeiten Die innere Aufteilung des Legionslagers folgte konzeptionell den Vorgaben des Pseudo Hygin und wurde von zwei Hauptstrassen dominiert die von vier Toren ausgingen Zusammen mit der Via quintana war das Lagerareal von ihnen in funf Bereiche unterteilt Die Hauptstrassen des Lagers waren mit einem Schotterbelag befestigt und leicht gewolbt damit das Regenwasser in seitlich angelegte Kanale abfliessen konnte Fur die Praetendura waren das die Via pratoria Verlauf von SW nach NO und die Via principlis die von NW nach SO verlief Sie bildeten in der Mitte der Festungsanlage des Locus Gromae oder Umbilicus Nabel vor dem Hauptzugang zur Principia eine T Kreuzung Beide verbanden zudem die Lagertore im Suden NW und NO Die Via pratoria und die flankierenden Tabernae hatten zusammen eine Breite von etwa 36 6 m Via principalis und Via quintana begrenzten das Lagerzentrum Latera praetorii Etwas ausserhalb des Nordwesttors war der Strassenbelag der Via principalis 7 70 m breit und ca 0 2 m stark Von diesem Punkt aus verlief eine Strasse uber das Plateau und bog dann nach Nordwesten in Richtung des Gourdie Hill Steinbruchs ab Sie wurde in einem Waldstuck nahe der Boschung angeschnitten und konnte durch Luftaufnahmen und Ausgrabungen auf der Nordseite des Tals weiter verfolgt werden Danach gabelte sie sich in Richtung des Steinbruchs und des Millhole Burn In der Raetendura verlief von NO nach SW die Via decumana sie begann am Nordosttor und endete an der Kreuzung mit der Via quintana In der von NW nach SO verlaufenden Via quintana wurden von den Ausgrabern noch deutlich sichtbare Spurrillen beobachtet die vermutlich durch den starken Lastkarrenverkehr verursacht worden waren der sich von und nach der Fabrica sowie zu den beiden Getreidespeichern im hinteren nordwestlichen Bereich des Lagers bewegt hatte Der Abstand der Spurrillen zueinander betrug 1 42 m Auch der Gutertransport aus der Werkhalle bzw den drei Lagerhausern zu den Festungstoren war wohl hauptsachlich uber die Via quintana und die Via sagularis und nicht uber die Hauptstrassen abgewickelt worden Zusatzlich verlief entlang der Kastellwalle die Via sagularis sive intervallum die es der Besatzung ermoglichte im Alarmfall rasch ihre zugewiesenen Posten auf dem Wehrgang zu erreichen Der Raum der hinter dem Wall frei blieb diente als Pufferzone fur von ausserhalb abgefeuerte Geschosse und wurde auch regelmassig fur Truppenubungen aller Art genutzt 38 Intervallum Bearbeiten nbsp Befundskizze von Ofen 53 1962 Im Bereich zwischen Lagerwall und Kasernen Intervallum stiess man meist auf die Reste von Ofen in denen die Mahlzeiten fur die Stubengemeinschaften zubereitet worden waren Die Entfernung von der Ruckseite des Walles bis zu den Kasernenbaracken betragt etwa 15 2 m Davon nehmen die Via sagularis und der Abwasserkanal nahe der Kasernenfront ca 6 1 m ein sodass der Rest des Intervalls als offener Raum verbleibt Er war mit kleineren Strukturen wie Ofen Kochhausern Wasserbecken und wahrscheinlich auch mit Latrinen bebaut worden Zwei Abschnitte die das Intervall auf der Sudostseite durchschnitten wiesen jedoch keine derartigen Bebauungsspuren auf Dort durfte alles zum grossten Teil durch das jahrelange Pflugen zerstort worden sein Luftaufnahmen 1949 und 1969 des Intervalls zwischen der Porta Praetoria und der Sudwestecke liessen eine Reihe grosser Gruben erkennen die nahe der Ruckseite des Walles angelegt worden waren Die Erforschung des Intervalls konzentrierte sich aber auf die Nordwestseite wo die Uberreste von sieben Ofen gefunden wurden Der am besten erhaltene befand sich gegenuber von Kaserne 53 Sein Boden der starke Brandspuren aufwies bestand aus unregelmassig geformten flachen Sandsteinplatten Der untere Teil des Aufgehenden war noch fast vollig intakt und hatte einen Innendurchmesser von 1 9 m Die Feuerung offnete sich nach Sudosten zu einem sorgfaltig gebauten Kochfeld mit einer Breite von 0 9 m das 0 61 m von der Ofenplattform abstand Neben dem Kochfeld stiess man auf eine dicke Schicht Asche und russgeschwarzten Schotters Die Ofen ahneln stark den im Kastell Fendoch ausgegrabenen Exemplaren Wahrend deren Kuppel oft aus Lehm aufgebaut wurde gab es in Inchtuthil auf dem Plateau kaum Anzeichen von Lehmvorkommen sodass die Wande grosstenteils wohl aus mit Erde bedecktem Stein bestanden haben durften Die dunnen Sandsteinplatten waren fur den Bau eines Kragdaches auch gut geeignet gewesen Die Verteilung der Ofen deutet darauf hin dass es in der Regel einen fur jede Baracke gab sie standen am Ende der Gassen von sich gegenuberliegenden Kasernenpaaren Die Ofen der ersten Kohorte standen vermutlich vor deren westlichster Baracke Alle wiesen starke Gebrauchsspuren auf d h ihre Boden waren verbrannt und es hatten sich dort dicke Schichten von Asche und russigem Schotter angesammelt Keiner der Ofen war einmal vollstandig umgebaut bzw erneuert worden ein weiterer Hinweis auf die kurze Besatzungsdauer der Festung 39 Wasserversorgung und Kanalisation Bearbeiten In Inchtuthil stiess man auf keinerlei Spuren eines Wasserversorgungssystems bzw eines Aquadukts Brunnenschachte konnten ebenfalls nicht entdeckt werden wohl aufgrund des niedrigen Niveaus des Grundwasserspiegels auf dem Plateau Man fand stattdessen die Reste mehrerer Zisternen und Wasserbecken die ziemlich sicher zum Sammeln des Regenwassers verwendet worden waren Ein solches Becken gab es bei der Principia ein weiteres im Tribunenhaus II und ein drittes in der rechten Praetentura hinter Tabernae 3 und 4 Er wurde aus den Abflusskanalen entlang der Via principalis gespeist Vermutlich wurde auch das Regenwasser von den Dachern der Tabernae die diese Strasse saumten gesammelt Aber selbst diese Becken waren fur eine ausreichende Versorgung vollig unzureichend Wie sich die Legion bis zur Fertigstellung des Aquadukts mit genugend Wasser versorgte ist spekulativ Elisabeth Shirley schlug vor dass es auch in Fassern auf Karren vom 500 Meter entfernten Fluss Tay ins Lager transportiert worden sein konnte Shirley berechnete auch die dafur erforderlichen Arbeitsinvestitionen Ihre Berechnungen beziehen sich auf 2 5 Liter Trinkwasser pro Mann und Tag fur 600 Tage die geschatzte Gesamtbauzeit fur die Festung Auf diese Weise hatte leicht ausreichend Wasser zumindest fur die Grundbedurfnisse bereitgestellt werden konnen aber auf lange Sicht ware diese Praxis viel zu aufwendig und unsicher gewesen Die Absicht spater auch eine regelmassige Wasserversorgung zu installieren wird durch das Vorhandensein von Rohrleitungen aus Ton in einem der Tribunenhauser IV bestatigt Eine ausreichende Frischwasserversorgung war in Inchtuthil ein schwierig zu losendes Problem denn das Schotterplateau ist recht wasserdurchlassig Die wenigen Quellen auf dem Plateau sind viel zu unergiebig um von Nutzen zu sein Der tagliche Wasserbedarf einer voll belegten Legionsfestung war betrachtlich man schatzt dass fur die Soldaten 150 bis 200 m Wasser pro Tag benotigt wurden Solche Mengen hatten nur uber ein Aquadukt herangeschafft werden konnen Doch waren hierfur die technischen Schwierigkeiten nicht unerheblich da das Plateau etwa 13 5 m uber dem Flusstal liegt Angesichts dessen kam eine simple Leitung aus Ton oder Holzrohren nicht in Frage Bei der Erkundung des Spittalfield Plateaus aus der Luft stiess man aber dennoch auf eine lineare Erdverfarbung die von der Redgole Bank bis zur romischen Strassengabelung fuhrte In den Jahren 1983 1984 ergrabene Abschnitte zeigten dass es sich dabei um einen Kanal oder Graben mit flachem Boden handelte der ursprunglich 1 07 m breit und 0 84 m tief war Er konnte noch fast 1000 m bis zum nordwestlichen Ende des Kastellplateaus verfolgt werden Moglicherweise war er von den Romern angelegt worden um darin eine Holzrohrleitung zu verlegen die Wasser aus dem Oberlauf des Millhole Burn zur Festung befordern sollte eine interessante Vermutung die jedoch unbewiesen blieb Ausserdem ware der Millhole Burn im Norden zu klein gewesen um eine ganze Legionsfestung zu versorgen auch die Bache die von Suden in den Tay munden haben ein zu begrenztes Einzugsgebiet und verfugen ebenfalls nicht uber genugend Wasservolumen deshalb ware nur der Fluss selbst dafur in Frage gekommen Um sein Wasser in die Festung zu leiten hatte stromaufwarts ausgehend von Dunkeld ein etwa 17 5 km langes Aquadukt angelegt werden mussen Vermutlich hatte man hierzu einen Damm aufgeworfen um uber ihn einen mit Lehm oder Brettern ausgekleideten Kanal bis zum Lager zu fuhren Der Schotter hierfur ware in ausreichender Menge in unmittelbarer Nahe verfugbar gewesen aber mit einem solchen Material konnte die Neigung des Dammes unmoglich grosser als 45 gewesen sein sodass dafur etwa eine Million Kubikmeter erforderlich gewesen waren Es ist daher verstandlich dass ein solches Grossprojekt wahrend der kurzen Besetzung der Festung unmoglich gebaut und abgeschlossen werden konnte Es ist auch unwahrscheinlich dass die Festung nur vorubergehend mit fliessendem Wasser versorgt wurde Fur das Kochen Waschen und Reinigen der Latrinen muss der Mangel akut gewesen sein Die Via principalis wurde an jeder Seite von einem Abflusskanal begleitet Ihre Profile zeigen dass sie einst mit Holz ausgekleidet gewesen sein mussen Der Abfluss der die Strasse uberquerte um das Wasserbecken sudlich von Tabernae 3 und 4 zu versorgen war hingegen mit Steinen ausgekleidet und hatte eine Breite und Tiefe von 0 79 m An ihren Kreuzungen waren auch die Kanale entlang der Via principalis fur kurze Langen auf jeder Seite mit Stein ausgekleidet Wie die Via principalis wurde auch die Intervallumstrasse von einem Abfluss begleitet jedoch nur entlang ihrer Innenseite Wie bereits erwahnt gab es unter dem nordlichen Wall einen Abfluss der sich mit einem weiteren von Steinen gesaumten aus dem Krankenhaus kreuzte auch an dieser Kreuzung waren alle vier Abflusse mit Steinen ausgekleidet An anderer Stelle war der Intervallabfluss ein offener Kanal man war sich jedoch nicht sicher ob er ebenfalls mit Holz ausgekleidet war Luftbilder zeigten einen zweiten Abflusskanal an der Westecke der Festung In Gegensatz zu den Abwasserkanalen konnte in der gesamten Festung keine Latrine vorgefunden werden eine Sickergrube im Tribunenhaus III konnte zwar als solche fungiert haben die Interpretation hierzu ist aber unsicher Ausser dem im Hospital befand sich im Legionslager nur noch ein weiterer mit Steinen ausgekleideter Abfluss der unter der Via Principalis in der Nahe des Westtors beobachtet werden konnte Wahrscheinlich war die Anlage weiterer Strange geplant worden aber die Festung wurde verlassen bevor diese realisiert werden konnten Steinkanale sind in den flavianischen Kastellen Schottlands praktisch unbekannt Normalerweise wurden mit Holz ausgekleidete Kanale verwendet wie der entlang der Intervallum Strasse Bei der Aufgabe der Festung wurden die Decksteine entfernt und die Kanale mit Schotter aufgefullt 40 Garnison BearbeitenFolgende Einheiten waren in Inchtuthil stationiert oder konnten sich vorubergehend dort aufgehalten haben Zeitstellung Truppenname Beschreibung1 Jahrhundert n Chr Legio secunda Adiutrix die Helfende nbsp Moglicherweise hielt sich auch diese Legion am Ende des Jahrhunderts kurzzeitig in Inchtuthil auf bevor sie im Jahr 87 in den ostlichen Donauraum beordert wurde Als Agricolas Ruckruf Legio II Adiutrix dorthin verlegt wurde war es die Legio XX die ihren Platz in Chester einnahm Die Legio VIIII blieb vorerst in York und die Legio II Augusta in Caerleon Somit kann es als sicher gelten dass die Legio XX die Garnison von Inchtuthil war Bild rechts Legionar in der Ausrustung des 1 Jahrhunderts n Chr 41 1 Jahrhundert n Chr Legio vicesimae Valeria Victrix die zwanzigste valerische Legion die siegreiche nbsp Sie zahlte bei voller Starke um die 5400 Mann inklusive der Spezialtruppen Im Jahr 42 wurde Aulus Plautius Statthalter der Provinz Pannonia von Kaiser Claudius mit der Invasion Britanniens betraut 43 landete er mit einer Streitmacht aus vier Legionen Legio II Augusta Legio VIIII Hispana Legio XIIII Gemina und Legio XX auf der Insel und besetzte Zug um Zug den Sudosten der Britannia Zwischen 69 und 70 ernannte Gaius Licinius Mucianus Gnaeus Iulius Agricola zum Legaten der Legio XX In den Feldzugen 78 84 des Agricola kampfte die Legion gegen die Ordovicer und Silurer und schlug zusammen mit der Legio VIIII Hispana die Briganten bei Stanwick Zeitweilig war die Legion auch in Luguvalium Carlisle stationiert Die Legio XX war zuvor in Wroxeter stationiert gewesen aber diese Position war nicht mehr so wichtig da die Legio II Adiutrix eine neue Festung unweit von Chester errichtet hatte und die walisischen Kriege so gut wie vorbei waren Im Jahr 88 wurde sie in das von der Legio II Adiutrix erbaute Lager Deva Chester verlegt Es ist nachzuvollziehen dass Agricola fur die Besetzung von Inchtuhil diese Legion wahlte da er sie zuvor selbst befehligt hatte so wie Petillius Cerealis einige Jahre zuvor seine Legion IX fur die Besetzung der neuen Festung in York ausersehen hatte Bei einer langeren Besetzung Schottlands ware Inchtuthil wohl zu ihrem standigen Hauptquartier avanciert Bild rechts Das Ebersymbol der 20 Legion auf einem Antefix Dachziegel aus Holt Wales 42 Temporare Lager BearbeitenAndere sichtbare romische Uberreste bei Inchtuthil sind der sogenannte Redoubt und ein Erdwall Western Vallum westlich der Festung stand ein Baulager fast so gross wie die eigentliche Festung das wahrend der Errichtung des Legionslagers besetzt war Es gab noch ein weiteres temporares Lager an der sudwestlichen Spitze des Plateaus sowie eines zur Unterbringung der hochrangigen Offiziere nahe der Sudostecke des Legionslagers The Redoubt Bearbeiten nbsp Lage der romischen Befestigungen nach den Befunden von 1952 1965Ihr Areal befindet sich in der nordostlichen Ecke des Kastellplateaus etwa 122 m ostlich der Legionsfestung Die Erosion der Boschung hat im Laufe der Zeit alle Spuren des Erdwalls im Sudosten zerstort aber die Ausgrabungen Richmond St Joseph im Jahr 1965 zeigten dass auf dieser Seite wahrscheinlich nur ein einfacher Erdwall stand Die Sud West und Nordseite folgten dem Abhang der eine Verteidigung begunstigte Vom einzigen Tor an der Nordwestseite das seltsamerweise in der Nahe der Westecke platziert war erreichte man eine nach Sudosten fuhrende Strasse die kurzeste Verbindung zum Sudosttor der Legionsfestung Die Sudseite verlauft parallel zur Strasse die von der Porta Principalis Sinistra Osttor zum Fluss fuhrte Zum Schutz dieser Strasse so vermutet man wurde die Befestigung ursprunglich auch angelegt Eventuell wurden dort wahrend der Aufbauperiode auch Vorrate gelagert Eine dritte mogliche Erklarung ware dass dort die Abbruchkommandos der Festung campierten Sie nahm eine Flache von 1 65 ha ein einschliesslich des Walles Von den drei erhaltenen Seiten sind zwei rechtwinklig ausgerichtet Der vorgelagerte v formige Wehrgraben war 3 5 m breit und 1 2 m tief Die Kontereskarpe wurde aus dem Aushubmaterial aufgeworfen und war bis zu 7 3 m breit Die Basis des Erdwalls war 6 1 m breit An der Nordseite war er noch bis zu einer Hohe von 1 53 m erhalten wahrend er im Westen nur noch 0 76 m hoch war Im Suden war er schon stark erodiert Die Ausgrabungen von 1964 bis 1965 bestatigten dass der Wall ebenfalls aus Aushubmaterial aus dem Graben bestand Das V Profil aller Graben war sehr deutlich ausgepragt aber in den westlichen und sudlichen Abschnitten war ihr Grund quadratisch Ein einziges Tor in dieser Position ermoglichte den Zugang zur Strasse die zum Osttor fuhrte Es bestand aus einem Durchgang mit einer Breite von 4 27 m und zwei Pfostenlochern auf jeder Seite Spuren eines Turms oder auch nur einer Wachstube waren nicht zu erkennen Nur ein Graben 1 22 m breit war dort zu beobachten wahrscheinlich stammte er aus vorromischer Zeit Bei den von den Baumen stark behinderten Untersuchungen innerhalb der Verteidigungsanlage konnten keine Spuren von Gebauden festgestellt werden einzelne Grabchen weisen auf die Aufstellung von Zelten hin Nur flavianische Keramikfragmente konnten vereinzelt geborgen werden sie gestatteten die Datierung der Redoute als zweifelsfrei romisch Besonders das Fehlen von festen Gebauden deutet auf eine nur vorubergehende Besetzung hin Neben dem Legionslager waren wahrscheinlich noch acht weitere Kohortenkastelle im Bau fur die Inchtuthil als Versorgungsbasis bestimmt war Dies konnte ein Hinweis darauf sein wofur die Redoubt diente Der Nachschub konnte auf dem Seeweg und dem Tay mindestens bis in die Gegend von Perth gebracht worden sein auch wenn das Kastell in Bertha so nicht mehr erreicht werden konnte Unabhangig von der genauen Position der Umschlagstelle ware der Weitertransport dann auf dem Landweg nach Inchtuthil erfolgt Es ware der logische Ort fur ein zentrales Nachschubdepot um die im Bau befindlichen Kastelle von dort aus rasch mit dem notwendigen Material zu versorgen zumindest fur diejenigen die nordostlich davon lagen Die Flache der Redoubt hatte ausreichend Lagerplatz dafur geboten 43 Baulager Bearbeiten Dieses temporare Lager sudwestlich der Festung fast so gross wie das Legionslager selbst konnte anhand seines Wehrgrabens lokalisiert werden und durfte u a auch die im nahe gelegenen Steinbruch Hill of Gourdie eingesetzten Manner ca 15 000 beherbergt haben Das mehrphasige Lager zwei Bauperioden umfasste zunachst eine Flache von 19 9 ha und war nach Nordosten zum Legionslager ausgerichtet Spater wurde es auf eine Flache von 14 ha reduziert wobei ein neuer Wall an der SW Seite etwa 125 m hinter der ursprunglichen Linie aufgeworfen wurde Die Positionen aller vier Tore beider Perioden sind bekannt Im Inneren fand man vor allem Ofen und Kochplatze direkt hinter dem Wall die parallel zu den Hauptachsen des Lagers verlaufenden Mullgruben markierten die Lagerstrassen 44 Offizierslager Bearbeiten nbsp Befundskizze 1963 1964Ungefahr 40 m von der Ostecke der Legionsfestung entfernt befand sich ein weiteres umwehrtes Gelande Es lag am Rande des Plateaus mit gutem Blick auf den Fluss Tay und ermoglichte so den Zugang sowohl zur Porta Praetoria als auch zur Porta Principalis Sinistra und durfte den hoheren Offizieren und Verwaltungsfunktionaren vorbehalten gewesen sein Der mehrphasige Komplex wurde von John Abercromby wahrend der Ausgrabung von 1901 entdeckt und dann 1963 und 1964 von Richmond und St Joseph nochmals ausgegraben Aus irgendeinem Grund wurden jedoch bei der Veroffentlichung von Richmonds Arbeiten die fruheren Ergebnisse nicht einbezogen Dies ist bedauerlich da die Arbeit von Abercrombie eine viel komplexere Strukturgeschichte nahe legt Er hatte auch eine zusatzliche Reihe von Verteidigungsanlagen weiter westlich sowie zwei langrechteckige Steingebaude im Norden die wie Kasernen aussahen im Bereich zwischen dem Offizierslager und der Legionsfestung beobachtet Er enthullte weiters eine Reihe von romischen Ofen im Legionslagergraben die auf Aktivitaten auf dem Gelande nach Aufgabe der Legionsfestung hindeuten Die 1901 zwischen dem Gelande und der Festung gefundenen Steinfundamente die zuerst als die Uberreste von romischen Kasernen angesehen wurden entpuppten sich schliesslich als die von Wirtschaftsgebauden aus dem 18 Jahrhundert Die Funktion des Offizierslagers wurde aber erst bei den umfangreicheren Grabungen unter Richmond und St Joseph erkannt 1964 wurde ein fruherer Graben entdeckt und entlang der Boschung verfolgt er mass 1 4 0 61 m Die Verteidigungsanlagen wurden nur auf der dem Lager zugewandten Seite verfolgt aber es wurde vermutet dass sich der Wall entlang der Spitze des Steilhangs fortgesetzt hatte Der Erdwall hatte eine holzerne Brustwehr die von Pfosten in Abstanden von 1 83 m getragen wurde Die ursprungliche Lange von Wall und Graben ist unbekannt auf Luftbildern sind sie nicht auszumachen da dieser Teil des Plateaus nie als Ackerland genutzt wurde Im Osten wurde der Graben 615 m bis zu seinem leicht abgewinkelten Ende in der Nahe der romischen Zufahrtsstrasse und des alten Flussbetts des Tay verfolgt In Richtung Westen konnte sein Verlauf noch auf einer Strecke von etwa 53 m beobachtet werden Uber diesen Graben wurden spater nach seiner Einebnung das Badehaus und die ostliche Kaserne gebaut Es handelte sich im Grundriss um ein unregelmassiges Polygon mit einer Flache von 1 5 ha das mit einem 4 57 m 6 1 m dicken Erdwall und einem V Wehrgraben 2 51 m 2 89 m durchschnittliche Breite und etwa 1 4 m Tiefe gesichert war Der Graben begann bzw endete am sudlichen Steilhang Zwei 4 88 m breite Tore offneten sich nach Nordosten und Nordwesten in Richtung des Legionslagers An den Toren standen je zwei Holzpfosten die zu beiden Seiten des 3 m breiten Durchgangs eingeschlagen waren und wohl eine Bretterwand oder Flechtwerk fixieren sollten Das zweite Tor neben dem Barackenblock lag genau dort wo der Wall wieder zum Plateaurand zurucklief Es ist ungewohnlich dass es so nahe an der Nordostecke positioniert war Das ist vermutlich durch den direkteren Zugang sowohl zum Osttor der Festung als auch zur Strasse zu erklaren die von der Festung zum Flussufer fuhrte Auf dem umwehrten Areal befanden sich die Reste von mehreren Hausern es durfte jedoch noch nicht vollstandig bebaut gewesen sein da zwischen den Gebauden noch grosse Flachen brach lagen Der Bereich zwischen dem Schuppen hinter der Legatenresidenz und den Badehaus war zwar dafur vorbereitet worden aber es gab keinerlei Hinweise darauf das dort auch Fundamente gelegt worden waren Die Innenbebauung bestand aus mehrphasigen Holzbaracken und einem sehr sorgfaltig gebauten Fachwerkhaus Pratorium mit Schreibstuben einem Speisesaal und einem vermutlich aus Steinsaulen gefertigten Hypokaustum sowie einem Lagerhaus das parallel dazu stand Zwei der Gebaude ahnelten frappierend den Zenturionenquartieren im Legionslager Insgesamt konnten zwei Bauperioden unterschieden werden In Periode I stand dort zunachst nur eine einfache Baracke In Periode II wurde der Erdwall zumindest teilweise eingeebnet zwei neue Barackenblocke ersetzten den Vorgangerbau Der Abbruch des Erdwalls erfolgte wahrscheinlich nach Fertigstellung des Festungsumwehrung Das Vorhandensein eines Walles nahe dem Kastell hatte im Falle einer Belagerung seine Verteidigung erheblich erschwert Offensichtlich bewohnten einige Offiziere dieses Lager auch dann noch als die Arbeiten am Legionslager eingestellt wurden Dass dieses Gelande mit den Unterkunften speziell fur den Legionsstab eingerichtet wurde deutet darauf hin dass eine gewisse Verzogerung vielleicht ein oder zwei Jahre eingeplant worden waren bevor die festen Quartiere vollstandig fertiggestellt sein wurden Diese Kleinfestung entstand wohl zusammen mit der provisorischen Principia und den Getreidespeichern wahrscheinlich im ersten Jahr nach dem Ende der agricolanischen Feldzuge 45 Pratorium Bearbeiten nbsp Pratorium Befundskizze 1964In der Mitte des Areals stand ein langrechteckiges sorgfaltig konstruiertes Fachwerkhaus das wohl als Unterkunft fur die beiden Befehlshaber der Legion diente wie man vermutet Es war 83 5 m lang Langsachse von Nordwesten nach Sudosten und 10 67 m breit Sein Grundriss war fast symmetrisch Die meisten seiner Raume waren in Fachwerktechnik hochgezogen worden Zwei davon grundeten sich jedoch auf Steinfundamenten vermutlich konnte man sie mittels Hypokausten beheizen Ein kleinerer Raum daneben verfugte sogar uber einen Bodenestrich Die mittig des Gebaudes platzierte Ganghalle mass 10 97 m 9 75 m sechs Stutzpfosten trugen ihr Dach Von ihr aus waren zu beiden Seiten drei Raume und diejenigen mit den Steinfundamenten zuganglich Ihre Aufteilung gestaltete sich an beiden Enden unterschiedlich die im Sudosten scheinen als Privatquartiere gedient zu haben Ein 9 14 m 8 53 m grosser Raum an der Sudwest und Sudostseite war von einem L formigen Korridor umgeben Ian Richmond schlug vor ihn als Speisezimmer Triclinium anzusprechen Ihm folgten noch zwei kleinere Raume Am sudostlichen Abschluss des Gebaudes mit Blick auf den Fluss befanden sich zwei weitere deren Sudostseite offenbar jeweils durch einen Portikus abgeschlossen war vielleicht eine Art Loggia die vermutlich nach vorne hin offen war Wie die Saulengange in romischen Garten und Innenhofen bot sie einen vor der Witterung geschutzten Ort zum Entspannen gepaart mit einem freien Blick auf das Flusstal und die Berge des nahen Hochlands Bei schlechtem Wetter konnten sie wohl durch Holzladen geschlossen werden Nordwestlich des zweiten Raums mit Steinfundament befanden sich einige Kammern unterschiedlicher Grosse die sich zu beiden Seiten eines Korridors uber die gesamte Breite des Gebaudes auffacherten Dieser Abschnitt ahnelte stark den Schreibstubentrakten der Tribunenhauser die ebenfalls entlang eines Korridors angeordnet waren Am aussersten nordwestlichen Ende lag noch ein separater Gebaudeteil der 12 2 m im Quadrat mass Es war vom Haupthaus durch einen 1 83 m breiten Gang getrennt Im Nordosten war er jedoch durch eine Wand mit dem Offiziershaus verbunden und bestand aus vier Raumen die wahrscheinlich ebenfalls als Schreibstuben dienten Sie offneten sich zu einem Korridor der um drei Seiten des Gebaudblockes verlief 46 Zenturionenhauser Bearbeiten nbsp Zenturionenhauser Befundskizze 1964Zwischen dem Pratorium und dem Badehaus standen zwei weitere Gebaude Abmessungen ca 21 34 m nordostlich 12 8 m sudwestlich ihre Konstruktion ahnelte stark den Kasernenkopfbauten in der Festung Zwischen ihnen befand sich eine 9 14 m breite Gasse die sich zum Westtor offnete Die Grundrisse von Gebaude I und II sind spiegelverkehrt und fast identisch Sie bestanden aus zwei Raumen die zusammen die gesamte Breite des Gebaudes im Sudwesten einnahmen und einer Reihe von Raumen die zu beiden Seiten eines zentralen Korridors angeordnet waren der durch das ganze Gebaude fuhrte In Gebaude II befand sich im Sudosten allerdings ein grosser Raum in dem man auf ein Pfostenloch in einer grossen Grube stiess bei Gebaude I war dieser Bereich auf drei Kammern aufgeteilt Die beiden Gebaude konnten daher als Unterkunft jener zwei Zenturionen gedient haben die die in den beiden Barackenblocken einquartierten Soldaten befehligten Es konnten dort alternativ aber auch die zwei Tribunen untergebracht gewesen sein so lange bis deren Hauser in der Festung fertiggestellt worden waren 47 Badehaus Bearbeiten nbsp Befundplan des Badehauses von 1911In der Sudwestecke des Lagerkomplexes stand ein ca 38 m Nord Sud 22 m West Ost grosses beheizbares Bad Balineum des Reihentypus komplett in Steinbauweise errichtet und mit vier Apsiden ausgestattet Zusatzlich war noch ein Laconium hinzugefugt worden Die Bader des Reihentyps bestanden aus nacheinander angeordneten Raumen wobei die Badegaste auf demselben Weg ein und ausgingen in diesem Fall durch das Tepidarium und das Caldarium Bader dieser Art fand man auch in Zivilsiedlungen sie wurden jedoch am haufigsten an Militarstandorten nachgewiesen Ihr auffalligstes Merkmal ist ihre strenge axiale Symmetrie Es ahnelte ansonsten dem Exemplar beim Legionslager Cramond und war baulich sehr sorgfaltig ausgefuhrt worden Ein Grossteil seines Mauerwerks war bei den Ausgrabungen noch bis zu einer Hohe von 0 9 1 2 m erhalten Maitland bemerkte den Fund eines Bleirohrs Im Caldarium wurden ausserdem rot grun und schwarz bemalte Gipsfragmente geborgen die bewiesen dass die Innenwande verputzt bemalt und danach noch poliert worden waren Es fehlte jedoch noch das Warmwasserversorgungssystem den keine der beiden Ofenkammern durfte wahrend der Besatzungszeit des Lagers benutzt worden sein Der Platz vor dem Eingangsbereich im Norden war mit Bruchsteinen gepflastert Dort betrat man die Umkleidehalle Raum A 1 06 m 5 79 m Apodyterium und die 6 7 m 5 94 m grosse Apsis des Laconiums die mittels Hypokausten beheizt werden konnte An der Nordwand von Apsis und Umkleidehalle angebaut befanden sich zwei weitere quadratische Kammern deren Funktion ungeklart ist Prafurnium und Lagerraum Unter dem Frigidarium und dem Apodyterium verlief ein Abflusskanal Er war 0 38 m breit und 0 8 m tief und fuhrte nach Norden aus dem Frigidarium bog nach Westen durch das Apodyterium ab und verliess im Suden das Gebaude unmittelbar ostlich des Laconicums Am Austrittspunkt war er etwas breiter die Ausgraber vermuteten dort eine Latrine die wohl mit dem uberschussigen Wasser aus dem Frigidarium gespult wurde Das Frigidarium Raum B 5 49 m 5 49 m verfugte uber ein Kaltwasserbecken an seiner westlichen und einer 5 49 m 5 03 m messenden Apsis an seiner ostlichen Wand Das Kaltwasserbecken mass 3 81 m 2 13 m und war 1 22 m tief Seine Auskleidung bestand aus Zement und 0 15 m dicken Ziegelsteinen es konnte durch eingebaute Stufen betreten werden Sein bleiernes Abflussrohr durchbrach die Beckenwand und fuhrte direkt zum Hauptkanal der mit Holz verkleidet war Danach betrat man das Tepidarium Raum C von dort aus hatte man auch Zugang zum mit Hypokausten beheizten Caldarium mit seinen beiden westlich und ostlich platzierten Apsiden Raum D 4 88 m 5 49 m In einer Kammer gegenuber Raum F befanden sich wahrscheinlich die Warmwasserkessel Letztere wurden mit einem Ofen Prafurnium erhitzt es fanden sich aber keinerlei Anzeichen dafur dass auch sein Kamin schon fertiggestellt worden war Der Hypokaust des Warmbades ruhte nach dem Ausgrabungsbericht von 1901 auf 111 Pfeilern Sie bestanden aus sechs 203 mm 216 mm 70 mm dicken Ziegelplatten die auf einer 279 mm grossen und 76 mm dicken Basisplatte ruhten Der obere Boden bestand aus grosseren Fliesen mit einem Quadranten von 432 mm Einige der Ziegelplatten wurden verschleppt anschliessend beim Bau der Kirche von Caputh Perth and Kinross wiederverwendet und blieben so der Nachwelt erhalten sodass sie dort im Jahr 1953 untersucht werden konnten An den Bodenestrichfragmenten des Frigidariums waren noch die Abdrucke von den Saulen des Hypocaust zu erkennen desgleichen an den Bodenfragmenten des Caldariums und des Tepidariums Das Badehaus hatte im Vollbetrieb eine grosse Menge Wasser verbraucht wenn auch viel weniger als das geplante Lagerbad Es war eventuell fur eine Weiternutzung im spater noch entstehenden Vicus vorgesehen aber zunachst war es sicher nur den Bewohnern des Offizierslagers oder exclusiv dem Legaten vorbehalten Das Gebaude befand sich auf dem hochsten Punkt des Plateaus wahrscheinlich sollte in seiner Nahe der Wasserverteiler des Aquadukt installiert werden denn dort im Suden hatte es wahrscheinlich das Plateau erreicht Nach seiner Inbetriebnahme ware es sicherlich an das Leitungssystem angeschlossen worden obwohl seine erhohte Position eine aufwendigere Verlegung der Wasserleitung erforderlich gemacht hatte Wahrscheinlich war es deswegen noch nicht voll funktionsfahig zudem war keines der beiden Prafurnien jemals benutzt worden so dass das Gebaude vor der Evakuierung nicht im vollen Umfang betrieben wurde Sein Wasser musste wohl erst aufwendig in Fassern vom Fluss herantransportiert werden 48 Kasernen Bearbeiten nbsp Kasernen Befundskizze 1964Am nordostlichen Ende des Gelandes in unmittelbarer Nahe des Osttors stiessen die Ausgraber auf die Reste mehrphasiger Holzbaracken Eine der Kasernen wurde bereits 1901 entdeckt Bauphase I bestand aus einem einzelnen Kasernenblock mit einer Grosse von 62 5 m 8 23 m Dieser war wiederum in funfzehn Contubernia unterteilt wobei jede von ihnen etwa 3 66 m breit war Wie die der Lagerkasernen bestanden sie aus zwei Kammern einer vorderen 1 83 m tief und einer hinteren 5 49 m tief Insgesamt verfugten die hier untergebrachten 8 Mann uber eine Flache von 26 76 m V 6 7 m H 20 06 m die Gesamtflache war somit nur unwesentlich geringer als die der Contubernia der Festungskasernen Die interne Aufteilung unterscheidet sich aber dadurch das der Vorraum viel kleiner war Block I verfugte anscheinend auch uber keine Veranda da keine Pfostenlocher nachgewiesen werden konnten Ihr Fehlen konnte auch an anderen Ausgrabungsstellen beobachtet werden sind jedoch eher selten bei Kasernenbauten des 1 Jahrhunderts Die Fundamentgraben der Phase I waren 0 48 m breit und 0 51 m tief Block I befand sich zudem ca 4 57 m hinter dem Osttor Seine Langsachse war von Nordwesten nach Sudosten ausgerichtet parallel zur Langsachse des Pratoriums Diese Position so nahe am Tor ist fur eine romische Befestigung ebenfalls ungewohnlich Sie wurde vermutlich dort aufgebaut um bei Alarm das Tor besser zu schutzen und einen schnelleren Ausfall der Truppe zu ermoglichen Etwas spater wurde der Erdwall zumindest teilweise eingeebnet der Wehrgraben wieder aufgefullt und auch das Osttor zerstort Zu dieser Zeit brach man auch Block I wieder ab An seiner Stelle entstanden zwei neue Kasernenblocke die einander gegenuberliegend errichtet wurden einer direkt uber dem Standort von Block I aber etwas weiter nach NW abgewinkelt der andere teilweise uber dem eingeebneten Erdwall Ihre Langsachsen folgten der Linie des einstigen nordostlichen Erdwalles Die Abmessungen der beiden neuen Kasernenblocke waren dieselben wie von Block I diesmal hatte man auch Veranden hinzugefugt 3 05 m tief von denen man noch etwa die Halfte ihrer Pfostengruben nachweisen konnte Diese beiden Blocke enthielten wieder funfzehn Contubernia von annahernd der gleichen Grosse wie die von Block I Der sudwestliche Block scheint an seinem nordwestlichen Ende zusatzliche eine schmale Kammer gehabt zu haben sie bestatigte dass das Osttor zu dieser Zeit nicht mehr existierte Die Fundamente der Gebaude war auffallend unterschiedlich Die Fundamentgraben der Phase I waren mit einem dunklen Rasenerde gefullt wahrend die Graben der Phase II mit hellen sandigen Kies bedeckt waren Die Fundamentgraben der Phase II hatten eine Breite von 0 53 m und eine Tiefe von 0 38 m die der Zwischenwande waren ca 0 15 m tief 49 Western Vallum Bearbeiten Dieser sich uber den gesamten sudwestlichen Teil des Plateaus ziehende Erdwall konnte auf einer Lange von etwa 620 m verfolgt werden und wurde erstmals 1755 von William Roy erwahnt Er begann nicht weit von einem verlandenden Arm des Tay entfernt stieg den Sudhang des Plateaus in einem leicht geschwungenen Verlauf hinauf und verschwand etwas westlich des Baulagers wieder im Mutterboden Wahrend Abercrombys Ausgrabungen von 1901 wurde seine Hohe noch mit 1 5 m angegeben in jungerer Zeit war er kaum noch erkennbar Dieser ursprunglich mit Rasenziegel bedeckte Kieswall war nach Sudwesten ausgerichtet und 6 7 m dick Zusatzlich war an der SW Seite ein 5 2 m breiter und 1 7 m tiefer V Graben ausgehoben worden Der Graben wurde im Suden von einer holzernen Stutzpfostenkonstruktion begleitet die vermutlich die Erde des Walls gegen Abrutschung stabilisierte Er sollte wohl wahrend der Errichtung des Legionslagers den Soldaten zusatzlichen Schutz bieten 50 Promontory Fort Bearbeiten nbsp Sudwestlicher Abschluss des Kastellplateaus Standort des Promontory FortDiese kleine Befestigungsanlage befand sich an der sudwestlichen Ecke des Plateaus und an seinem hochsten Punkt Es umfasste eine Flache von c 0 91 ha Auf drei Seiten war es durch den Steilhang geschutzt aber auf der Ostseite des Plateaus zugewandten Seite befand sich ein Mehrgraben Verteidigungssystem Dieses bestand aus funf Graben und Wallen die so ein 61 m tiefes Verteidigungsfeld bilden Die vier ausseren Walle waren nur aus Schotter aber der innere war zusatzlich mit Steinen verstarkt worden Innerhalb dieser Verteidigungsanlagen wurden aber auch noch ein Graben und eine Palisade aus einer fruheren Bauphase beobachtet Das einzige Merkmal das im Innenbereich freigelegt wurde war ein sehr einfach aufgebauter Herd aus Steinplatten Ansonsten fand man nur ein Fragment eines Decksteins Es existieren somit keine datierbaren Funde fur dieses Lager aber es ist unwahrscheinlich dass es zeitgleich mit dem Legionslager genutzt bzw besetzt war Hierfur scheint eine nachromische Nutzung wahrscheinlicher auch im Hinblick darauf dass dort eine grosse Menge an Gourdie Steinen gefunden wurde Sie stammten wahrscheinlich zu einem grossen Teil aus der Mauer des Kastells 51 Zivilsiedlung Graberfeld BearbeitenWenn das Lager langer besetzt gewesen ware ware wohl in seinem Vorfeld Pars antica auch eine grossere Siedlung oder Stadt fur die Soldatenfamilien und diverse Dienstleister Vicus oder Cannabae legionis entstanden Die 2009 mittels Bodenradar durchgefuhrten Untersuchungen enthullten dass sich westlich des Lagers entweder ein Graberfeld oder eine Siedlung befunden haben konnte Auch im Sudwesten bestatigten die Untersuchungen fruhere Beobachtungen aus der Luft dass sich dort ein Gebiet mit anscheinend dicht gesetzten Pfostenlochern weit uber die Walle des seit langem bekannten provisorischen Baulagers hinaus bis hin zur Lagermauer erstreckt Anlasslich einer Feldbegehung wurden auch romische Lesefunde und zahlreiche Bleikonglomerate geborgen was auf handwerkliche Aktivitaten und damit moglicherweise auch auf eine Besiedlung in diesem Bereich hindeuten konnte Steinbruche BearbeitenDie der Festung am nachsten befindlichen Bruche liegen in der Nahe der Middle Gourdie Farm und bei Kirkton of Lethendy aber es stellte sich bald heraus dass sie nicht in der Romerzeit angelegt wurden Auch am Gourdie Hill gibt es geeignete Sandsteinvorkommen Die Entdeckung eines kleinen romischen Lagers bei Steed Stalls am ostlichen Ende des Hugels im Jahr 1940 lenkte schliesslich die ganze Aufmerksamkeit der Forschung auf diesen Platz 1970 konnte dann tatsachlich der romische Steinbruch aus der Luft lokalisiert und fotografiert werden Im Anschluss daran wurde auch eine Strasse entdeckt die vom Nordwesttor der Legionsfestung auf das Spittalfield Plateau und danach direkt zu diesem Steinbruch fuhrte was seine Funktion und Zeitstellung zweifelsfrei bestatigte Ihr Belag bestand aus einer dicken Kiesschicht die uber grossen Pflastersteinen auf einem Fundament aus gestampfter Erde und Rasensoden auflag Dieser Befund lasst darauf schliessen dass sie fur den Transport sehr schwerer Lasten ausgelegt war Das fur das Badehaus verwendete Steinmaterial ein fein strukturierter grauer Sandstein im Gegensatz zu dem vom Gourdie Hill stammte nach Meinung der Ausgraber von 1901 entweder aus Innernytie oder aus Cargill Perthshire wo solche geologischen Formationen am Tay nachgewiesen wurden Dort konnten aber bislang noch keine romerzeitlichen Steinbruche identifiziert werden 52 Nagelhort BearbeitenNagelhort aus der 1960 freigelegten Grube 1 der FabricaCANMORELink zum Bild Bitte Urheberrechte beachten nbsp Auswahl von Nageln aus dem Inchtuthil Hort im Auckland MuseumDer Fund des Nagelhorts von Inchtuthil bereicherte die Kenntnis von Metallbearbeitung und Handwerkspraktiken in einem romischen Kastell Ihr nahezu makelloser Zustand und vertraute Form die Grundform eines Nagels hat sich seit der Antike nicht geandert lassen sie trotz ihres Alters von uber 2000 Jahren immer noch als zeitgemass erscheinen Deren Anzahl lasst auf einen geplanten Verbrauch von 30 Laufmeter Holz schliessen was etwa 100 Hektar Wald entsprach Im Sommer des Jahres 1960 bemerkte Ian Richmond bei Grabungen im Innenbereich des Werkstattengebaudes eine auffallige Bodenverfarbung die sich schon bald als eine zugeschuttete antike 3 07 2 74 m grosse Grube entpuppte Sie wurde wahrscheinlich ausgehoben wahrend das Gebaude noch stand damit niemand von draussen etwas von ihrer Existenz ahnte Beim Freilegen der Grube kamen zunachst die stark verrosteten Uberreste von 10 Eisenradreifen zum Vorschein Er stiess schliesslich in weiterer Folge auf uber 800 000 Plattkopfnagel klassifiziert nach Grosse und Kopftyp in sechs Gruppen von kleinen nur 6 3 cm langen Exemplaren bis zu grosseren 38 cm messenden Zimmermannsnageln die fur die Holzbalken der Verteidigungsanlagen verwendet werden sollten Ihre pyramidenformigen Kopfe waren in der Lage auch langerem Hammern standzuhalten Sie lagen in einer Tiefe von 5 6 m und waren vorsorglich noch mit einer 3 8 m dicken Schotterschicht abgedeckt Das Werkstattengebaude daruber war ebenfalls sorgfaltig abgetragen worden wohl auch um alle Spuren zu verwischen Da so eine grosse Masse vergraben wurde korrodierten nur die ausseren Nagellagen und bildeten so eine Schutzschicht die den inneren Kern des Nageldepots im fast perfekten Zustand bewahrte 53 Es handelte sich dabei um fabrikneue d h noch ganzlich unbenutzte Nagel die alle vermutlich zwischen 83 und 86 n Chr in den Schmieden des Legionslagers hergestellt wurden eventuell zur Verwendung fur den Bau der Gask Ridge Kastelle und Wachturme sowie der Glen Blocker Lager Die grosse Anzahl von Nageln fuhrt einmal mehr die enorme Leistungsfahigkeit des Versorgungssystems der romischen Armee vor Augen und fur den Bau der damaligen Befestigungen waren riesige Mengen an Holz erforderlich Da der grosste Teil der Legionsfestung schon fertiggestellt war noch bevor die Nagel verborgen wurden konnte der Hort ein Beweis dafur sein dass Inchtuthil tatsachlich die zentrale Produktionsstatte fur den Gask Ridge Limes bzw Nordschottlands war Ihre Entdeckung innerhalb der Fabrica ist auch ein starkes Indiz dafur dass sie tatsachlich dort hergestellt wurden Auf der Halbinsel Fife gab es zudem grosse Raseneisensteinvorkommen moglicherweise wurden auch nahe der Festung solche Erzlager ausgebeutet Auch die Versorgung mit Roheisenbarren wird durch die Entdeckung mehrerer solcher Exemplare im Kastell Strageath bestatigt Die grosse Anzahl von Arbeitsstunden die fur die Herstellung solcher enormen Mengen von Hand benotigt werden lasst jedoch auch darauf schliessen dass zumindest anfanglich die benotigten Nagel schon fertig aus den Schmiedewerkstatten im Suden importiert wurden Andererseits weist ihre Verbergung in der Fabrica darauf hin dass dort schon grosse Vorrate angelegt worden waren Vielleicht waren sie ursprunglich sogar dort gelagert worden wo sie schliesslich vergraben wurden 54 Bei der Untersuchung der Nagel wurden sie u a gerontgt um die Verteilung etwaiger Einschlusse innerhalb des Metalls aufzuzeigen Die Nagel bestehen aus kohlenstoffarmem Stahl und scheinen von sehr erfahrenen Schmieden hergestellt worden zu sein Ihre innere Struktur ist fein geschichtet wobei die Schichtung auf Schwankungen des Kohlenstoffgehalts und das Vorhandensein dunner nichtmetallischer Einschlusse zuruckzufuhren ist die in Eisenoxid Wustit gesattigtes Silikat Fayalit enthalten sind Es wird angenommen dass die Schmiede die Nagel durch Reibschweissen vieler dunner Schichten z B durch Falten dunner Bleche gebildet haben Die nichtmetallischen Einschlusse sind die Uberreste von Schlacken mit niedrigem Schmelzpunkt die absichtlich angewendet wurden um den Prozess zu beschleunigen Die Nagel haben je nach Verwendungszweck unterschiedliche Formen Grossen und Harten Obwohl alle Nagel aus reinen Eisen bestanden waren sie in ihrer Zusammensetzung Kohlenstoffgehalt heterogen Nichtsdestotrotz zeigte weder die Nagelzusammensetzung noch ihre Grosse eine signifikante Korrelation mit dem Korrosionsgrad Auch Materialwissenschaftler haben einige der Nagel untersucht um die Langzeit Korrosionseffekte auf Atommullfasser einschatzen zu konnen Das Gesamtgewicht des Hortfundes betrug uber 10 Tonnen ursprunglich waren in die Grube wohl uber eine Million Nagel abgekippt worden Die Anforderungen an Nagel wurde durch die Grosse der Festung bestimmt aber der Bestand hatte noch fur funf weitere Kohortenlager ausgereicht Ihre hohe Anzahl war wahrscheinlich auch der Grund dafur dass sie beim Abzug der Legion nicht abtransportiert werden konnten Romisches Schmiedeeisen war bei den nordlichen Stammen sehr begehrt da es zur Waffenherstellung wiederverwendet werden konnte Daher mussten die Nagel vergraben werden damit sie nicht in Feindeshand fielen Sie wurden von den Archaologen geborgen und dem National Museum of Antiquities in Edinburgh ubergeben Anschliessend wurden sie in das Stahlwerk von Colville gebracht um dort gezahlt gemessen und genauer untersucht zu werden Der Bestand belief sich auf exakt 875 428 Stuck Ian Richmond stiftete 1962 seiner Universitat eine Auswahl von funf Stuck andere kamen als Spende auch in Museen in Ubersee und auf den Kontinent Um die Ausgrabungen in Inchtuthil zu finanzieren wurden die Nagel uber das Iron and Steel Institute Verein britischer Eisenhuttenarbeiter einzeln fur jeweils funf Shilling oder als etikettiertes 5er Set im Teakholzkastchen fur 25 Shilling heute ca 34 verkauft Mehr als 10 000 Anfragen aus aller Welt gingen hierzu schon im ersten Jahr ein und sie wurden begehrte Sammlerobjekte Es dauerte einige Jahre um die Anfragen zu bearbeiten die schliesslich aber alle beantwortet wurden Schon im Oktober 1963 musste der Verkauf wieder eingestellt werden da hierfur keine geeigneten Nagel mehr vorhanden waren Das Stahlwerk behielt einige der Nagel fur Studienzwecke zuruck und goss in den 1980er Jahren 100 Stuck in Harzblocke ein die als Briefbeschwerer an British Steel und fur Werbezwecke ausgegeben wurden Der Grossteil des Nagelschatzes durfte aber eingeschmolzen worden sein Aber noch im Jahr 2004 bot die American Historic Society Inchtuthil Nagel als Halsketten zum Verkauf an 55 Hinweis BearbeitenDas Lagerareal ist Teil eines privaten Anwesens und es gibt keine Wegweiser oder Parkmoglichkeiten Es kann uber eine holprige Landstrasse erreicht werden von wo aus die B947 in die A984 Dunkeld Road mundet Man fahrt eine Farmstrasse entlang bis man den Fluss sieht dann nach den Delvine Gardens Cottages auf einen Feldweg abbiegen bis man ein Hinweisschild Roman Camp erreicht Literatur BearbeitenLynn F Pitts John St Joseph Inchtuthil The Roman Legionary Fortress excavations 1952 1965 Britannia Monograph Series No 6 Alan Sutton 1985 PDF John Abercromby T Ross J Anderson Account of the excavation of the Roman station at Inchtuthill Perthshire undertaken by the Society of Antiquaries of Scotland in 1901 Proc Soc Antiq Scot vol 36 1901 1902 Colin Martin The legionary hospital at Inchtuthil Britannia 1995 Nr 26 S 309 312 Elizabeth Shirley The Construction of the Roman Legionary Fortress at Inchtuthil British Archaeological Reports Series 298 Oxford Archaeopress 2000 Elizabeth Shirley The Building of the Legionary Fortress at Inchtuthil Britannia Volume 27 1996 S 111 128 Gordon Maxwell Roman temporary camps at Inchtuthil an examination of the aerial photographic evidence Scot Archaeol Rev vol 1 2 1982 David Woolliscroft Birgita Hoffmann Inchtuthil Roman fortress Perth and Kinross Caputh parish geophysical survey Discovery Excav Scot New vol 12 2011 Cathedral Communications Limited Wiltshire England David Woolliscroft P Morris Inchtuthil Roman Fortress Perth and Kinross Caputh parish geophysical survey and fieldwalking Discovery Excav Scot New vol 11 2010 Cathedral Communications Limited Wiltshire England David Woolliscroft P Morris B Hoffmann Inchtuthil Perth and Kinross Caputh parish geophysical survey Discovery Excav Scot New vol 10 2009 Cathedral Communications Limited Wiltshire England Norman Angus George Brown Henry Cleere The iron nails from the Roman legionary fortress at Inchtuthil Perthshire Journal of Iron and Steel Institute Vol 200 1962 Rody Fraser Inchtuthil Nails A hoard from the Roman Fort Pub 2018 Carlo Mapelli et al Nails of the Roman legionary at Inchtuthil la metallurgia italiana 2009 Weiterfuhrende Literatur Bearbeiten William Smith Dictionary of Greek and Roman Geography Alata Castra LLD 1854 Charlton Lewis Charles Short A Latin Dictionary William Maitland History and Antiquities of Scotland London 1757 Thomas Pennant A Tour in Scotland 1772 William Roy The military antiquities of the Romans in Britain London 1793 John Abercromby Excavations made on the Estate of Meikleour Perthshire in May 1903 Proc Soc Antiq Scot Vol 38 1903 1904 A ROMAN SIGNAL TOWER ON THE BLACK HILL James Curle A Roman frontier post and ist people The Fort of Newstead in the Parish of Melrose James MacLehose and Sons for the Society of Antiquaries of Scotland Glasgow 1911 William J Watson The History of the Celtic Place Names of Scotland Edinburgh 1927 Anthony Richard Birley The Roman government of Britain Oxford University Press Oxford u a 2005 ISBN 0 19 925237 8 Sheppard Sunderland Frere Britannia a history of Roman Britain Routledge 1987 ISBN 978 0 7102 1215 3 Guy de la Bedoyere Roman Britain A New History Thames and Hudson Ltd London 2010 John Mann David Breeze Ptolemy Tacitus and the tribes of north Britain Proceedings of the Society of Antiquaries of Scotland Volume 117 1987 David Breeze Agricola in the Highlands Proceedings of the Society of Antiquaries of Scotland Volume 120 1990 David Breeze Roman Forts in Britain Shire Archaeology Oxford 2002 Andrew Burn Agricola and Roman Britain English Universities Press London 1953 Antony Kamm The Last Frontier The Roman Invasions of Scotland Neil Wilson Publishing London 2009 David Campbell Mons Graupius AD 83 Osprey Oxford 2010 Stephen Dando Collins Legions of Rome the definitive history of every imperial Roman legion Quercus London 2010 Thomas Fischer Die Armee der Caesaren Archaologie und Geschichte Friedrich Pustet Regensburg 2012 ISBN 3 7917 2413 4 Hugh Davies Roman Roads in Britain Shire Archaeology Oxford 2008 Nic Fields Rome s Northern Frontier AD 70 235 Osprey Oxford 2005 Adrian Goldsworthy The Complete Roman Army Thames and Hudson London 2003 Richard Hobbs Ralph Jackson Roman Britain British Museum Company Ltd London 2010 Gordon Maxwell Agricola s campaigns the evidence of the temporary camps Scot Archaeol Forum vol 12 1980 Gordon Maxwell A Battle Lost Romans and Caledonians at Mons Graupius Edinburgh University Press Edinburgh 1990 Gordon Maxwell Malcolm Todd A Companion to Roman Britain Blackwell Companions to British John Wiley amp Sons London 2008 Chris McNab The Roman Army Osprey Oxford 2012 Miles Russell Stuart Laycock Un Roman Britain Exposing the Myth of Britannia The History Press Stroud 2010 John Kenneth Sinclair St Joseph The Camp at Durno Aberdeenshire and the site of Mons Graupius Britannia Journal 1978 John Waite To Rule Britannia The History Press Stroud 2011 Robert Conquest A Note on the Civitas and Polis Names of Scotland An Alternative Approach Britannia Volume 31 2000 Osbert Crawford Topography of Roman Scotland North of the Antonine Wall Cambridge University Press 1949 Alison Grant Roman military objectives in Britain under the Flavian Emperors BAR British series Volume 440 Archeo press Oxford 2007 Guto Rhys Approaching the Pictish language historiography early evidence and the question of Pritenic University of Glasgow 2015 Alastair Strang Recreating a possible Flavian map of Roman Britain with a detailed map for Scotland Proceedings of the Society of Antiquaries of Scotland 1998 D R Wilson Roman Britain in 1962 I Sites explored Journal of Roman Studies vol 53 1963 R H Jones Troop movements in Scotland the evidence from marching camps Limes XX Proceedings of the XXth International Congress of Roman Frontier Studies September 2006 Morillo Hanel and Martin eds 2006 Offprint Madrid 2009 Thomas C Smout Alan R MacDonald Fiona Watson A History of the Native Woodlands of Scotland 1500 1920 Edinburgh University Press 2007 ISBN 978 0 7486 3294 7 William Hanson The Roman Presence Brief Interludes in Edwards Kevin J amp Ralston Ian B M Eds 2003 Scotland After the Ice Age Environment Archaeology and History 8000 BC AD 1000 Edinburgh Edinburgh University Press Alistair Moffat Before Scotland The Story of Scotland Before History London Thames amp Hudson 2005 ISBN 0 500 05133 X Antonio Montesanti Inchtuthil A comparative study and missing developments 2009 George C Boon Isca The Roman legionary fortress at Caerleon 1972 William H Manning I R Scott Roman Timber Military Gateways in Britain and the German Frontiers Britannia 10 1979 A Richardson Granaries and Garrisons in Roman Forts Oxford Journal Of Archaeology 23 4 2004 Albert Rivet Colin Smith The place names of Roman Britain Batsford studies in archaeology London 1979 Anne Robertson Roman coins found in Scotland 1951 60 Proc Soc Antiq Scot vol 94 1960 1961 1963 Anne Robertson Roman signal stations on the Gask Ridge Trans Proc Perthshire Soc Natur Sci 1974 Special Issue Michael Bishop Handbook to Roman Legionary Fortresses Pen and Sword Military Barnsley 2012 William Miller Russell Alexander Neil Chapman Ian McKinley John Smellie Natural Analogue Studies in the Geological Disposal of Radioactive Wastes Waste Management Series 2 Pergamon 2000 ISBN 978 0 08 053245 5 S 102 103 Mattingly David Historical Map and Guide of Roman Britain Text by S Esmonde Cleary Ordnance Survey Southampton 2001 Britannia 33 2002 383 384 ISBN 978 0 319 29029 3 Miller William et al eds Geological disposal of radioactive wastes and natural analogues Vol 2 Elsevier 2000 ISBN 978 0 08 043853 5 I Crossland Corrosion of iron based alloys evidence from nature and archaeology Crossland Report CCL 2006 02 Nirex Ltd Harwell UK 2006 Harald v Petrikovits Die Innenbauten romischer Legionslager wahrend der Prinzipatszeit ABHANDLUNGEN DER RHEINISCH WESTFALISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN BAND 56 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 1974 Colin M Wells Where did they put the horses Cavalry stables in the Early Empire In Jeno Fitz Hrsg Limes Akten des XI Internationalen Limeskongresses Szekesfehervar Budapest 1977 S 659 665 Weblinks BearbeitenInchtuthil auf ROMAN BRITAIN Legionslager Inchtuthil auf Vici org The Inchtuthil study evidence for low corrosion rates of buried iron and steel Lokalaugenschein Legionslager Inchtuthil Guy de la Bedoyer auf YouTube Scheduled Monuments bei Historic Environment ScotlandEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Fischer 2012 S 277 Abercromby 1902 S 182 Fields Spedaliere 2005 S 31 Pitts St Joseph 1985 S 41 47 Maxwell 2008 S 78 Grant 2007 S 35 Caesar Bellum Gallicum v 40 Geographia Pinatra Castra 2 3 I 3 Victoriae 2 3 9 Rav Cos 108 211 Smith 1854 Pitts St Joseph 1985 S 201 Breeze 1987 S 87 90 und 1990 S 56 Grant 2007 S 10 34 35 141 Crawford 2011 S 74 Rhys 2015 S 170 S 86 87 Maxwell 2008 S 78 Strang 1998 S 430 431 Conquest 2008 S 349 Montesanti 2009 Zur Ortsbezeichnung und weiteren Ressourcen allerdings mit umstrittener Lokalisierung https pleiades stoa org places 92179 abgerufen am 2 Dezember 2020 Ausserdem 2 2 Kanwn Polewn er ἐpisthmwn Kanon bedeutender Stadte Griechisch Deutsch Hrsg Lutz Koch Florian Mittenhuber unter Mitarbeit von Alfred Stuckelberger In Ptolemaios Handbuch der Geographie Erganzungsband mit einer Edition des Kanons bedeutender Stadte Hrsg Lutz Koch Florian Mittenhuber unter Mitarbeit diverser Autoren Schwabe Verlag Besel 2009 S 153 Koordinaten zur Lokalisierung sowie Florian Mittenhuber 4 2 Die Landerkarten Mitteleuropas In Ptolemaios Handbuch der Geographie Erganzungsband mit einer Edition des Kanons bedeutender Stadte Hrsg Lutz Koch Florian Mittenhuber unter Mitarbeit diverser Autoren Schwabe Verlag Besel 2009 S 270 FN 11 Indirekter Hinweis auf Beschreibungscharakter des Namens Watson 1927 S 238 Boece History and Chronicles of Scotland 1821 S 145 Maitland A Roman bath was found at Delvin Hist Scot 1757 S 199 Pennant 1772 part II 1776 S 67 70 Plan VII Pitts St Joseph 1985 110 113 Woolliscroft Hoffmann 2011 S 46 Woolliscroft Morris 2010 S 136 137 Woolliscroft Morris Hoffmann 2009 S 145 Britannia 41 2010 S 347 348 42 2011 328 330 Pitts St Joseph 1985 S 44 und 279 Journal of Roman Studies Vol 45 1965 S 83 Robertson 1963 S 136 Pitts St Joseph 1985 S 45 57 85 Hanson 2003 S 206 Moffat 2005 S 267 Smout 2007 S 32 Fischer 2012 S 277 Pitts St Joseph 1985 S 59 86 138 Vegetius II 9 Smith 1875 S 31 Pitts St Joseph 1985 S 60f Bishop S Pitts St Joseph 1985 S 60f 78 Pitts St Joseph 1985 S 60 68 und 71 Bishop S 22 Hogg 1969 Abb 5 18 20 22 Konrad 2006 S 40 Abb 6 Pitts St Joseph 1985 S 45 52 62 71ff Manning Scott 1979 S 19f Abb 1 8 Pitts St Joseph 1985 S 63 Pitts St Joseph 1985 S 47 Petrikovits 1974 S 35 105 Pitts St Joseph 1985 S 187 CIL 8 18072 Pitts St Joseph 1985 S 79ff Fischer 2012 S 277 Pitts St Joseph 1985 S 79ff 100 247 Bishop 2012 S 24 Pitts St Joseph 1985 S 145 Pitts St Joseph 1985 S 137f Inschriften CIL 3 3565 AE 1899 60 CIL 3 4558 CIL 3 2551 CIL 8 2564 Pitts St Joseph 1985 S 129 131 Pitts St Joseph 1985 S 131 133 und 141 Pitts St Joseph 1985 S 134 136 Pitts St Joseph 1985 S 136 Pitts St Joseph 1985 S 144 145 Pitts St Joseph 1985 S 144 145 Richmond JRS 54 1964 S 153 Fischer 2012 S 265 W J MacLennan CUT BACK IN RESOURCES DELAYS OPENING OF TAYSIDE HOSPITAL A ROMAN PROBLEM Geriatric Medicine Unit Proc R Coll Physicians Edinburgh 2000 Vol 30 S 252 257 Pitts St Joseph 1985 S 91 101 145 und 172 Inschriften Chester RIB 461 und JRS 1969 235 Nr 3 Pitts St Joseph 1985 S 105 Fischer 2012 263 264 Bishop S 30 Pitts St Joseph 1985 S 109 114 Pitts St Joseph 1985 S 119 127 Vegetius II 23 Fischer 2012 S 264 Fischer 2012 S 277 Richardson 2004 S 429 442 Bishop 2012 S 26 Pitts St Joseph 1985 S 117 122 Manning 1975 S 112 Abb 3 Petrikovits 1975 S 82f Tacitus Agricola 22 2 Pitts St Joseph 1985 S 147 150 Breeze 1969 S 55 Pitts St Joseph 1985 S 151 161 Pitts St Joseph 1985 S 52 179 180 Pitts St Joseph 1985 S 181 185 Colin Wells 1977 S 659 665 Bishop S 31 Pitts St Joseph 1985 S 183 Pitts St Joseph 1985 S 195 200 Shirley 2000 S 117 Pitts St Joseph 1985 S 100f 124 189 192 und 279 Birley 2005 S 228 Tacitus Agricola 7 18 Frere 1987 S 87 Lyn Pits 1985 S 279 Roy 1793 Pitts St Joseph 1985 S 59 60 202 206 und 277 Maxwell 1980 S 37 52 53 Pitts St Joseph 1985 S 223 244 Pitts St Joseph 1985 S 59 60 207 222 276 RCAHMS 1994 S 81 Pitts St Joseph 1985 S 210 212 Pitts St Joseph 1985 S 213 Pitts St Joseph 1985 S 279 Curle 1911 S 91 Abercromby 1902 S 192 Pitts St Joseph 1985 S 47 191 und 215 218 Roy 1793 Abercromby Ross Anderson 1902 S 206 Pitts St Joseph 1985 S 59 60 223 244 246 Wilson 1963 S 126 127 Lynn Pitts 1985 S 248 Pitts St Joseph 1985 Text teilweise entnommen aus einer nicht mehr zuordenbare Aktennotiz von Glasgow Steel Nail Co die offensichtlich kurz nach dem Auffinden der Nagel im Jahr 1961 angelegt wurde Pitts St Joseph 1985 S 113 Angus Brown Cleere 1962 S 956 968 Pitts St Joseph 1985 Nicole Budrovich From Ancient Scotland to Online Auctions A Tale of Roman Nails Getty Museum Blog January 15 2020 VGask Ridge und ZentralschottlandLegionslager Inchtuthil Carpow nbsp Kohortenkastelle Militarstrasse Kastell Ardoch Kastell Strageath Kastell Bertha Kastell Cargill Kastell Cardean Kastell StracathroGlen Blocker Kastell Drumquhassle Kastell Malling Kastell Bochastle Kastell Dalginross Kastell Fendoch Kleinkastell InverquharityKleinkastelle Militarstrasse Kleinkastell Glenbank Kleinkastell Kaims Kleinkastell Raith Kleinkastell Midgate Kleinkastell Cargill MainsWach und Signalturme Militarstrasse Wachturm Greenloaning Wachturm Blackhill Wachturm South Shielhill Wachturm North Shielhill Wachturm Westerton Wachturm Parkneuk Wachturm Raith Wachturm Ardunie Wachturm Roundlaw Wachturm Kirkhill Wachturm Muir o Fauld Wachturm Gask House Wachturm Witch Knowe Wachturm Moss Side Wachturm Midgate Wachturm Westmuir Wachturm Peel Wachturm Huntingtower Blackhill Signalturm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Legionslager Inchtuthil amp oldid 237887136