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Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Das Kastell Niederbieber war ein romisches Grenzkastell des Obergermanischen Limes das seit 2005 den Status eines UNESCO Weltkulturerbes besitzt Das fruhere Auxiliarkastell eines der grossten am Limes liegt heute als Bodendenkmal unter einer nach 1945 entstandenen Eigenheimsiedlung von Niederbieber einem Stadtteil der rheinland pfalzischen Stadt Neuwied in der Bundesrepublik Deutschland Niederbieber zahlt zu den grossten bedeutendsten und besterforschten romischen Militarlagern am Obergermanischen Limes Trotz des unersetzbaren militar und kulturgeschichtlichen Wertes dieser Anlage und seiner dazugehorigen Lagersiedlung konnten die rucksichtslos vorangetriebenen Zerstorungen bis in die jungste Zeit fortgesetzt werden In wissenschaftlichen Kreisen wird daher von einem immensen Verlust gesprochen 1 Kastell NiederbieberLimes ORL 1a RLK Strecke RLK Obergermanischer Limes Strecke 1 Rhein Lahn Datierung Belegung um 185 190 n Chr bis moglicherweise 260 n Chr Typ DoppelkastellEinheit a Numerus Exploratorum Germanicianorum Divitiensiumb Numerus BrittonumGrosse 265 25 m 198 5 m 5 25 haBauweise SteinErhaltungszustand grosstenteils uberbaut einige Grundmauern konserviert und teilrekonstruiertOrt Neuwied Niederbieber SegendorfGeographische Lage 50 28 1 3 N 7 28 19 O 50 467025 7 4719472222222 75Hohe 75 m u NHNVorhergehend Kleinkastell Am Forsthofweg nordwestlich Anschliessend Kleinkastell Anhausen ostnordostlich Ruckwartig ORL 1 Kastell Heddesdorf sudlich ging dem Kastell Niederbieber zeitlich voraus Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Forschungsgeschichte 3 Kastell 3 1 Umwehrung 3 2 Innenbauten 3 2 1 Principia 3 2 2 Horreum und Fabrica 3 2 3 Praetorium 3 2 4 Mannschaftenbaracken und Stallungen 3 3 Kastellbad 3 4 Truppe und Militarpersonal 3 5 Untergang 4 Vicus 5 Limesverlauf zwischen dem Kastell Niederbieber und dem Kleinkastell Anhausen 6 Fundverbleib 7 Denkmalschutz 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 AnmerkungenLage Bearbeiten nbsp Die historische Karte aus der Zeit der Reichs Limeskommission zeigt die Lage des Kastells am Limes rot sowie das damals bekannte und oder vermutete Wegenetz grun Das Kastell Niederbieber befindet sich topographisch auf einer flachen Gelandeerhebung ostlich eines Bogens den die Wied bildet unmittelbar nachdem sie den Bereich des Westerwaldes verlassen hat und in das Neuwieder Becken eingetreten ist Nach Osten und Suden hin wird diese Erhebung durch den Aubach begrenzt In romischer Zeit lag die Fortifikation unmittelbar hinter dem nur rund 150 Meter nordostlich das Lager passierenden Limes an einer Stelle an der mehrere Wege von Nordwesten und Norden her in das Neuwieder Becken eintraten Der Kastellbesatzung oblag vermutlich die Uberwachung dieser Verkehrswege sowie des Tales der Wied Daruber hinaus wurden vermutlich die Mannschaften fur die Wachturme und Kleinkastelle des nordlichsten Limesbereichs bis hinauf zum Kleinkastell Rheinbrohl von hier abkommandiert Im heutigen Ortsbild wird die Lage des Kastells ungefahr durch das Geviert beschrieben das von den Strassen Burgstrasse Am Limes Melsbacher Strasse und Ringmauerstrasse gebildet wird Die Ringmauerstrasse befindet sich allerdings noch ein Stuck weit innerhalb des Lagers dessen Pratorialfront Vorderfront rund 60 Meter weiter sudlich parallel zu ihr verlauft Forschungsgeschichte BearbeitenBereits aus dem 17 Jahrhundert stammen die ersten Berichte uber Ruinen 2 und Funde von Inschriftensteinen 3 im Gebiet um das damalige Dorf Niederbieber dessen alte Gewannnamen wie Auf der Altenburg und Auf der Ringmauer auf das Kastell hinwiesen und zum Teil noch in den modernen Strassennamen erhalten sind nbsp Ein historischer Plan von 1851 zeigt die damals bekannten Strukturen und Interpretationen zum Kastell Niederbieber Im 18 Jahrhundert entstand im Schloss Neuwied der Grundstock einer ersten Antikensammlung mit Funden aus dem Kastell und Vicusbereich von Niederbieber Den Anstoss dazu hatte 1759 der damalige Graf Johann Friedrich Alexander gegeben Auf die grafliche Anfrage was an ortlichen Altertumern bekannt sei berichtete der damalige Pastor Breusing von Niederbieber uber einen Palast der Auf der Altenburg gestanden habe Der Geistliche begann noch im gleichen Jahr damit ein Stockwerk tief in dem Gelande zu graben Dabei fand er nach eigenem Bekunden unter anderem eine Waage das kupferne Brustbild eines Gotzen sowie Dachpfannen Kohle und Asche Offensichtlich gingen etliche Funde verloren bevor sie den Grafen erreichten 4 Ab Februar 1791 begannen auf Veranlassung der altertumsbegeisterten Furstin Luise Wilhelmine zu Wied die im Sommer desselben Jahres hochstpersonlich den Spaten in Niederbieber ansetzte planmassige allerdings weitgehend undokumentierte Ausgrabungen Zunachst mit einigen Unterbrechungen unter der Leitung des Ingenieurhauptmannes Christian Friedrich Hoffmann und nach dessen Tod im Jahr 1820 bis 1829 durch den Archivrat Hugo von Knopaus 1838 5 Wahrend der Zeit nach 1820 interessierte sich auch der pensionierte altertumsbegeisterte Hofrat Wilhelm Dorow 1790 1845 fur das Kastellgelande Hatte bereits Hoffmann 1819 1823 6 uber seine Grabungen veroffentlicht gab Dorow 1826 7 8 weitere Forschungsergebnisse und Zusammenstellungen aus dem Nachlass Hoffmanns heraus 9 Weitere Berichte folgten 10 Viele der schonsten und wertvollsten Stucke aus den Grabungen hielten Einzug in die furstliche Sammlung die von vielen Gelehrten wie Goethe 1815 besucht wurde 9 Nach der Mitte des 19 Jahrhunderts war von dem damals noch im offenen Gelande gelegenen Kastell bis auf einige Bodensenken die von Steinraub zeugten ausser Ziegel und Mortelresten nichts mehr zu sehen Der Archaologiepionier Karl August von Cohausen 1812 1894 berichtete 1869 von einer damals sichtbaren teilweisen Aufgrabung der Umfassungsmauer aus der Steinmaterial fur den Strassenbau entnommen worden war 11 Wie der Bergbauexperte Ernst Heinrich von Dechen 1800 1889 bereits 1864 berichtet hatte war die Wehrmauer noch 1861 offen sichtbar gewesen bevor ihre Reste als Packlage fur die Strasse von Niederbieber nach Oberbieber ausgebrochen wurden 12 In den folgenden Jahrzehnten kam es immer wieder zu vereinzelten Untersuchungen 13 bis ab 1894 die archaologischen Ausgrabungen wieder aufgenommen wurden Zunachst unter der Leitung des Altertumsforschers Constantin Koenen 1854 1929 und ab 1897 9 unter der des Archaologen und Streckenkommissars der Reichs Limeskommission RLK Emil Ritterling 1861 1928 Niederbieber wurde in der Folge zu einem der bedeutendsten Projekte der RLK 14 Weitere Forschungen der Kommission fanden 1898 1900 1905 bis 1912 statt 9 Noch im ersten Kriegsjahr erschien die wegweisende Publikation der Niederbieber Keramik durch Franz Oelmann 1883 1963 Oelmanns Publikation ist in der Forschung bis heute von Bedeutung da sie einen geschlossenen Fundkomplex des 3 Jahrhunderts und des Limesfalls in der Zeit der Reichskrise darstellt Zahlreiche Formen sowohl der feinkeramischen Terra Sigillata als auch der Gebrauchskeramik sind nach dem Fundort Niederbieber benannt In der provinzialromischen Archaologie werden Funde aus dieser Zeit als Niederbieber Horizont bezeichnet Auch ein Helmtyp des 3 Jahrhunderts wird nach dem Fundort als Typ Niederbieber bezeichnet Hatte die Reichs Limeskommission noch weitgehend ungestort auf freiem Feld arbeiten konnen wurden die nach dem Zweiten Weltkrieg als Notgrabungen stattfindenden Untersuchungen der Jahre 1963 bis 1968 und 1973 1974 zum Wettlauf mit der Zeit 9 Damals waren die architektonischen Baureste des bis dahin erhaltenen Kastellareals zum Abbruch freigegeben worden um Bauland fur Eigenheime zu schaffen Dazu kam im Bereich des Lagerdorfes der massiven Abbau der ortlichen Bimsvorkommen Auf die kulturhistorische Bedeutung dieser uber 200 jahrigen Grabungsstelle nahmen die Verantwortlichen keine Rucksicht 1 Hatte bei den Forschungen des 19 Jahrhunderts noch das Kastell selbst im Vordergrund gestanden so bildete notgedrungen das zivile Lagerdorf den Schwerpunkt der Untersuchungen die durch das damalige Staatliche Amt fur Vor und Fruhgeschichte in den Regierungsbezirken Koblenz und Montabaur unter der ortlichen Leitung von Hans Eiden vorgenommen wurden Insgesamt kam es in den gut sechs Jahrzehnten seit dem Zweiten Weltkrieg bis in die jungste Vergangenheit durch moderne Wohnbebauung zu den grossten Zerstorungen an den antiken Befunden Von Archaologenseite wurde das in ihren Augen rucksichtslose Vorgehen der Bauherren und das mangelnde Verstandnis der ortlichen Behorden fur wissenschaftliche Belange heftig kritisiert 15 1986 konnte nur noch das Kastellbad sowie das heute inmitten der Eigenheimsiedlung verloren wirkende Nordtor gerettet und zuganglich gemacht werden Waren Behorden und der deutsche Denkmalschutz gegenuber der zugellosen Bauspekulation offensichtlich machtlos gelang es erst mit dem seit 2005 geltenden Status als Weltkulturerbe einen Teil des Sudtors vor einer drohenden Uberbauung zu sichern 1 16 Die verbliebenen Bereiche sind als Grabungsschutzgebiete ausgewiesen Oberirdisch sind nur die Grundmauern der Porta Decumana und des Kastellbades konserviert und teilrekonstruiert worden Sie wurden in ein modernes Wohngebiet integriert mit Ausstellungsvitrinen und Informationstafeln versehen und konnen besichtigt werden Kastell Bearbeiten nbsp Modell des KastellsDas Militarlager von Niederbieber wurde in den letzten beiden Jahrzehnten des zweiten Jahrhunderts n Chr zur Verstarkung des unter germanischen Offensivdruck geratenen Obergermanischen Limes etwa zeitgleich mit dem sudwestlich von ihm auf dem Gebiet des heutigen Rhein Lahn Kreises gelegenen Kastell Holzhausen errichtet In der gegenwartigen Forschungsdiskussion stehen die Grundungsdaten von 185 n Chr bzw 193 194 n Chr Fur letzteres Datum spricht ein bereits 1958 gefundenes aber erst 1997 publiziertes Fragment einer Ehreninschrift fur Kaiser Septimius Severus 193 211 17 Das Kastell trat an die Stelle des nur wenige Kilometer rheinwarts gelegenen Kastells Heddesdorf und war in den folgenden Jahrzehnten das grosste am starksten befestigte und bedeutendste Auxiliarkastell des nordlichen Limesabschnitts Der rechteckige Grundriss mit seinen abgerundeten Ecken Spielkartenform bedeckte mit 265 20 198 50 Meter eine Flache von 5 25 Hektar 18 Umwehrung Bearbeiten nbsp Konservierte und rekonstruierte Grundmauern der Porta decumana nbsp Rekonstruktionsversuch einer Porta decumana hier das Nordtor am Donaukastell Mautern Niederosterreich Ahnlich konnte auch das Nordtor von Niederbieber ausgesehen haben Geschutzt wurde das Lager von einer im aufgehenden Bereich zwischen 1 50 Meter und 1 60 Meter machtigen Wehrmauer vor der nach einer 5 50 bis 6 50 Meter 19 breiten Berme ein 1 50 Meter tiefer und zwischen sechs und 6 50 Meter breiter Spitzgraben verlief Vor dem Graben konnten die Spuren von weiteren Annaherungshindernissen wie kleineren Graben fur angespitzte Holzer Cippi und Astverhaue festgestellt werden Diese befanden sich auf einem etwa 100 bis 150 Meter breiten unbebauten Streifen der die Fortifikation von der Zivilsiedlung dem Vicus abtrennte Die Mauer selbst deren Fundamentsstickung eine Machtigkeit von bis zu 2 40 Meter erreichte war an der Aussenseite mit Mortel verputzt dessen Kalkanstrich mit roten Linien auf weissem Grund ein Quadermauerwerk vortauschte An ihren Ecken war die Umfassungsmauer mit wuchtigen vorspringenden Turmen versehen Daneben gab es mindestens zehn massiv gemauerte Zwischenturme die bei einer Breite von 3 25 Meter ebenfalls deutlich nach aussen hin vorsprangen Das Vorspringen ermoglichte eine umfassende Beherrschung des gesamten Lagervorfeldes sowie eine flankierende Beschiessung der gesamten Kurtine 19 Die Grosse und Wuchtigkeit der Turme konnte dafur sprechen dass ihre Plattformen moglicherweise auch als Geschutzstande Ballistaria fur leichte Pfeilkatapulte genutzt wurden wie diese inschriftlich erstmals fur das fruhe 3 Jahrhundert in Britannien nachgewiesen sind 20 Hinter der Wehrmauer befand sich eine drei Meter hohe zum Lagerinneren hin abfallende Wallaufschuttung Um ein Abrutschen dieser Erdmassen zu verhindern wurde der Damm an seiner Sohle mittels Palisaden und Trockenmauern verstarkt Auf dem Wall selbst befand sich hinter der zinnengekronten Umfassungsmauer der Wehrgang Festungsbauliche Details wie die weit aus dem Verband der Umfassungsmauer hervorkragenden Turme sowie der fur Kastelle der Prinzipatszeit ungewohnlich weit entfernt angelegte Wehrgraben zeigen bereits deutlich den Weg von der mittelkaiserzeitlichen befestigten Kaserne zur spatantiken Festung auf Niederbieber war in dieser Hinsicht sogar das alteste Kastell an dem diese Neuerungen vor den Zerstorungen des 20 Jahrhunderts so vollstandig beobachtet werden konnten 19 Unterbrochen wurden die Mauer und der Verlauf des Grabens durch vier Tore zu allen Haupthimmelsrichtungen die von ebenfalls vorspringenden Turmen flankiert waren Nach Suden an der schmalseitigen Pratorialfront offnete sich das reprasentative 20 70 Meter breite Haupttor die Porta praetoria An den beiden Langsseiten befanden sich sehr ahnlich konstruierte Zugange die Porta principalis sinistra linkes Seitentor im Westen und die Porta principalis dextra rechtes Seitentor im Osten Alle drei Pforten waren als uber 20 Meter breite Doppeltore mit jeweils zwei Torwegen angelegt die eine lichte Weite von drei Metern besassen Nur das ruckwartige Lagertor die der Porta praetoria gegenuberliegende Porta Decumana wich von diesem Schema ab Sie besass bei einer Gesamtweite von 14 80 Metern nur einen einzigen Torweg von drei Metern Breite Mit ihrer dem Limes abgewandten Pratorialfront weicht das Kastell deutlich vom ublichen Schema der Limeskastelle ab Ublicherweise offnete sich das Haupttor zum Limes hin Wahrend der erstmaligen Ergrabung der damals noch rund 0 60 Meter hoch erhaltenen Porta decumana im Jahr 1801 fand sich im Basisbereich noch ein grosser behauener Tuffstein der auf seiner Ruckseite die eingehauene Zahl XXV 25 aufwies Alle anderen entsprechenden Steine waren damals bereits ausgebrochen 12 Moglicherweise hatten antike Steinmetze die Zahl eingemeisselt um ihre Tagesleistung zu zahlen analog ahnlicher Markierungen die immer wieder an romischen Dachziegeln entdeckt werden In den alten Berichten wurde das 1801 entdeckte ruckwartige Tor vermeintlich als Porta praetoria angesprochen Innenbauten Bearbeiten Nach Abzug der gesamten Umwehrungs und Toranlagen verblieb im Lagerinneren eine Nutzflache von rund 40 000 Quadratmeter Die Gliederung dieses Areals wurde durch das weitgehend standardisierte Bauschema der Prinzipatszeit vorbestimmt An der Umwehrung und den Turmen entlang fuhrte um den bebauten Bereich die Lagerringstrasse Via sagularis Dieses Areal wurde durch zwei im Lagerzentrum rechtwinklig aufeinandertreffende Hauptstrassen in vier Teile gegliedert Die vom Schnittpunkt der Strassen nach Suden zur Pratorialfront mit der Porta praetoria fuhrende Lagerhauptstrasse hiess Via Praetoria ihr gegenuber lag die entgegengesetzte Via Decumana die an der Porta decumana mundete Nach Westen fuhrte die Via principalis sinistra zur Porta principalis sinistra im Osten lag die Via principalis dextra mit der Porta principalis dextra Uber dem Kreuzungspunkt stand eine dem zentralen Stabs und Verwaltungsgebaude Principia vorgelagerte grosse Vorhalle Der ost westlich orientierte Lagermittelstreifen auf dem die Principia errichtet wurden war Standort weiterer wichtiger infrastruktureller Bauten wie dem Getreidespeicher Horreum und einer Werkstatte Fabrica Ausserdem befand sich hier das reprasentative Wohnhaus des Kommandanten Praetorium Principia Bearbeiten Die abzuglich der grossen rechteckigen Vorhalle annahernd quadratische principia die sich die beiden im Kastell stationierten Einheiten Numeri teilten 21 nahm mit ihren Seitenlangen von 53 30 52 00 Meter eine Grundflache von knapp 2 800 Quadratmeter in Anspruch Hier fanden sich derart viele eindeutig identifizierbare Gegenstande dass sich der Verwendungszweck der Raume im erhaltenen Erdgeschoss noch erkennen liess Eine solch klare Befundlage ist ausserst selten und nur noch mit dem nordafrikanischen Legionslager Lambaesis oder dem Kastell Dura Europos in Syrien vergleichbar 21 Die Dienst und Verwaltungsraume gruppierten sich im Karree um einen offenen Portikushof in dem das Skelett eines offenbar im Kampf gefallene Mannes mit einer Lanze gefunden wurde 14 Fur die grosse Vorhalle verzeichnete Dorows Grabungsplan mehrere Einbauten die nicht aus der Erbauungszeit stammen konnen 22 In den rechts an den Innenhof angegliederten Armamentariae fanden sich noch zahlreiche Kistenbeschlage Schlosser und Waffen Die ruckwartige nordlich gelegene west ostlich verlaufende Raumflucht bestand aus insgesamt neun Raumen deren mittlerer das mit einer halbrunden Apsis versehene Fahnenheiligtum war Die anderen acht Raume dienten als Amtsstuben Fur einen Teil dieser Raumlichkeiten konnte Ritterling bei seinen Ausgrabungen noch die sparlichen Reste von Hypokaustanlagen nachweisen Der ostlichste dieser Raume wurde als Schreibstube Tabularium der Brittonen genutzt Die Ausgraber bargen hier Scharniere Beschlage und Schlosser von Aktenschranken Zudem fand sich das steinerne Bruchstuck eines Genius dieses Amtsraumes mit einer dazu passenden Inschrift 21 Vibius Mercurialis der Stifter war ein Schreibstubenbediensteter Librarius des Numerus Brittonum Antoninianorum 23 24 Den Ehrennamen Antoninianorum wird die Einheit wahrend der Regierungszeit des Kaisers Caracalla erhalten haben Das Zimmer unmittelbar ostlich des Fahnenheiligtums gehorte der Schola Gemeinschaft der Standartentrager Vexillarii und Imaginifer Der dort im Oktober 1815 25 geborgene steinerne Genius steht auf einem Sockel mit einer ausfuhrlichen konsulardatierten Inschrift 26 27 In h onorem d omus d ivinae Genio vexillar iorum et imaginif erorum Attianus Coresi vex illarius Fortionius Constitutus imag inifer signum cum a edic u la et tab u l am marmoream d onum d ederunt d edicaverunt Imp eratore d omino n ostro Gordi a no Aug usto et Aviola co n s ulibus Ubersetzung Zu Ehren des gottlichen Kaiserhauses dem Genius der Fahnentrager und der Trager des Kaiserbildnisses Attianus Coresi Fahnentrager Fortionius Constitutus Trager des Kaiserbildnisses haben dieses Symbol mit einem Schrein und einer marmornen Tafel als Geschenk gegeben und geweiht Als der Imperator unser Herr Gordianus Augustus und Manius Acilius Aviola Konsuln waren 239 n Chr Dorow barg aus den ruckwartigen Raumen des Stabsgebaudes unter anderem kultische Gegenstande wie eine Sandsteinstatuette und zwei Votivfusse aus Eisen und Silber Aus einem nahegelegenen Abzugskanal soll 1791 die Bronzestatuette eines Genius ans Licht gekommen sein 22 Ausser diesem bereits von Dorow 1826 28 und spater von Cohausen 1869 angegebenen Fundort wurde im Der obergermanisch raetische Limes des Roemerreiches ORL auch davon gesprochen das Figurchen sei im Hauptkanal des Bades gefunden worden 9 doch erscheint eine Aufstellung in den Principia wesentlich wahrscheinlicher Der bei seiner Auffindung noch vollstandige Genius hat zu einem unbekannten Zeitpunkt ein Fullhorn verloren das er in seiner Hand getragen hatte Die auf dem rechteckigen Statuettensockel angebrachte zweiphasige Inschrift bezeugt den gelebten Kaiserkult in den Kastellen 29 Linke Seite In h onorem d omus d ivinae baioli et vexillari i col legio Victorien sium signifer orum Genium d e suo fecerunt VIIII Kal endas Octobr es Pr a esente et Albino co n s ulibus h i XIIII d e s uo r estituerunt Vorderseite Satullus Sattara Macrinus Laetus Apollinaris Secundanus UrsusRechte Seite Paternus Prudens Marianus Dagovassus Cerialis Aturo VictorUbersetzung Zu Ehren des gottlichen Kaiserhauses die Baioli Meldereiter und Fahnentrager haben fur das Kollegium Victoriensium der Feldzeichentrager diesen Genius auf eigene Kosten herstellen lassen Am 23 September als Gaius Bruttius Praesens und Caius Allius Albinus Konsuln waren 23 September 246 Die folgenden Zeilen des Textes und die oben aufgelisteten an den Seiten des Sockels angebrachten 14 Namen stammen von einem spateren Zeitpunkt nach 246 n Chr Offensichtlich war der Genius zwischenzeitlich beschadigt worden Diese 14 haben dies auf eigene Kosten wiederherstellen lassen Der angegebene 23 September war der Geburtstag des ersten romischen Kaisers Augustus was sicher kein Zufall war Das romische Militar feierte eine Vielzahl von traditionsreichen Kaiserfesten 30 Neben der richtigen Ubersetzung fur Baioli bereitet bis heute in dieser Beziehung auch das Wort Victoriensium Schwierigkeiten Der Althistoriker Oliver Stoll ist der alten Forschung nach Dorow gefolgt und uberlegte hier moglicherweise den antiken Ortsnamen von Niederbieber erkennen zu konnen was beispielsweise der Archaologe Marcus Reuter ablehnte 31 Zur Ausstattung der Principia gehorten auch Fresken deren Reste an Putzbrocken entdeckt wurden Dorow beschrieb dass sich auf weissem Kalkgrund farbige Linien und Blatter erhalten hatten 32 Horreum und Fabrica Bearbeiten Flankiert wurde die Principia von einem Speicherbau Horreum auf der westlichen und einer Werkstatte Fabrica auf der ostlichen Seite Beide Gebaude wiesen eine Innenflache von je gut 650 Quadratmeter auf Das Horreum besass einen auf Pfosten schwebenden Holzboden der gemeinsam mit in den Aussenmauern angebrachten Luftungsschlitzen fur eine zur Lagerung von Getreide und Hulsenfruchten notwendige Luftzirkulation sorgte Zudem wurde durch die angehobene Position des Bodens Kleinnagern der Zugang zu den Lebensmittelvorraten erschwert Das andere Gebaude wurde als Fabrica angesprochen sein Boden lag ebenerdig und die Befunde wiesen eine grosse Menge an Holzkohle und Eisenschlacke auf Es war vermutlich zunachst auch als Horreum erbaut spater aber in eine Fabrica umgewandelt worden Praetorium Bearbeiten Westlich des Horreums befand sich das reprasentative und komfortable Wohngebaude des Kommandanten das so genannte Praetorium Seine Zimmer besassen Estrichfussboden die verputzten Wande waren zum Teil bunt bemalt Einige der Raumlichkeiten waren mit Fussboden und Wandheizungen versehen darunter das geraumige mehrgliedrige Bad Angrenzende Abfallgruben mit den Funden von hochwertigem Trinkgeschirr und grossen Mengen Austernschalen weisen auf den Lebensstil der Lagerkommandanten hin Mannschaftenbaracken und Stallungen Bearbeiten Die Mannschaften waren wie die Pferde der teils berittenen Einheiten in der Praetentura und im hintersten Drittel der Retentura untergebracht Sie lebten zu jeweils acht Mann in einem zweiraumigen Contubernium Stubengemeinschaft Jeweils acht bis zehn solcher Contubernia befanden sich in den lang gestreckten Centuria den in einfacher Fachwerkbauweise errichteten Mannschaftsbaracken Die Hauptleute Zenturionen oder Dekurionen waren in etwas geraumigeren Unterkunften am Kopf der Baracke untergebracht Im unmittelbaren Bereich der Mannschaftsbaracken lagen auch die Stabulum equile Stallungen fur die Pferde Zwei der in Niederbieber freigelegten Gebaude wurden als Stallungen angesprochen ein grosseres fur rund 80 Pferde und ein kleineres fur etwa 30 bis 40 Tiere Sie wiesen keine internen Trennwande auf Ihre Ausgraber glauben dass sich die Pferde wohl in zwei Reihen entlang der Langsachse des Gebaudes gegenuberstanden und wenn uberhaupt nur an einem einfachen Balken festgemacht waren 33 Kastellbad Bearbeiten In zweierlei Hinsicht eine Besonderheit stellt das grosse Kastellbad Balineum von Niederbieber dar Es befand sich nicht wie bei romischen Militarlagern eigentlich ublich ausserhalb des Lagers sondern war in die Retentura Hinterlager integriert innerhalb derer es sich unmittelbar ostlich der Via Decumana und nordlich den Principia befand Und es war besonders gross und aufwandig gestaltet Die im Bad geborgenen Ziegel mit Stempeln der in Argentoratum Strassburg liegenden Legio VIII Augusta wurden entweder hierher geliefert oder durch einen Bautrupp der Legion errichtet 34 Das unmittelbar mit dem Kastell unter Commodus errichtete Balineum zeugt von dem grossen Engagement der Strassburger Legion am Limes Der unmittelbare Einsatz dieser Truppe konnte beispielsweise zeitgleich am Anbau des Kastells Osterburken inschriftlich nachgewiesen werden Es handelt sich bei dem Niederbieberer Bad um eine symmetrisch konzipierte Doppelanlage die sich neben der west ostlichen Teilung uber die Symmetrieachse noch in einen unbeheizten sudlichen und einen beheizten nordlichen Teil gliederte Uber den im Suden gelegenen Eingangsbereich gelangte der Besucher zunachst in den unbeheizten Teil der am ehesten einer Palastra entsprach und der Ausubung gymnastischer und anderer sportlicher Aktivitaten diente Erst daran schloss sich im Norden der eigentliche Badebereich an In diesen gelangte der Besucher uber ein die Gesamtanlage scheinbar verjungendes Apodyterium Umkleideraum auf das die ublichen Raumlichkeiten einer romischen Therme Frigidarium Kaltbaderaum Tepidarium Warmbaderaum und Caldarium Heissbaderaum folgten jeweils uber die Symmetrieachse gespiegelt doppelt vorhanden Beheizt wurde die Anlage mittels Hypokausten die uber insgesamt sieben Praefurnien Feuerungsanlagen an drei Seiten des eigentlichen Badekomplexes beheizt wurden Die Wasserversorgung erfolgte vermutlich aus etwa 1 7 Kilometer nordostlich entfernt liegenden in der Nahe des nicht erhaltenen Limes Wachturmes Wp 1 33 befindlichen Quellen Von dieser Stelle aus die sich rund 50 Hohenmeter oberhalb des Kastellniveaus befand wurde das Trinkwasser uber einen kleinen Durchbruch in der nordlichen Kastellmauer in das Lager geleitet Spuren der ehemaligen Wasserleitungen konnten bei den Ausgrabungen von 1897 noch festgestellt werden Die Entsorgung des Brauchwassers erfolgte uber drei Kanale die schliesslich zu einem Hauptkanal zusammengefasst das gesammelte Abwasser im Bereich der Porta Decumana aus dem Kastell leiteten Kastellbad nbsp Modell des Numerusbades nbsp Konservierte und rekonstruierte Grundmauern des Kastellbads nbsp Teil des Frigidariums mit einer halbrunden Piscina nbsp ApsisTruppe und Militarpersonal Bearbeiten Das Lager wurde vermutlich von Anfang an als gesonderte Kastellform fur zwei Numeri Einheiten Singular Numerus konzipiert deren Mannschaftsstarke die der gewohnlichen Numeri deutlich ubertraf Insgesamt werden in Niederbieber 1000 Mann gelegen haben 35 Zwei dieser hier stationierten Einheiten sind durch Inschriftenfunde gesichert Dabei handelt es sich um den Numerus Exploratorum Germanicianorum Divitiensium 36 Germanische Aufklarungseinheit aus Deutz und einen Numerus Brittonum 37 Britische Einheit Numeri der Brittonen kommen relativ haufig am Obergermanischen Limes vor Sie wurden in ihrer britannischen Heimat aufgestellt und spater in die Provinz Germania superior abkommandiert wo sie insbesondere im Bereich des Odenwaldlimes zum Einsatz kamen 38 Bei dem Numerus Exploratorum Germanicorum Divitiensium handelte es sich um eine teilberittene Spezialeinheit die zu Aufklarungszwecken auch jenseits der Grenze eingesetzt wurde Sie war moglicherweise zuerst im Raum Koln Deutz stationiert gewesen oder von einer dort stationierten Truppe abgespalten und zu einer selbstandigen Einheit gemacht worden Ausweislich der Niederbieberer Befunde wurden beide Einheiten von einem gemeinsamen Kommandanten vermutlich dem Praefectus der Exploratores befehligt blieben aber im Ubrigen selbstandige Truppenteile Die gesamte Garnison durfte vielfaltige Aufgaben bei der Sicherung des nordlichen Limesabschnittes ubernommen haben die von der Gestellung der Mannschaften fur die Limeswachturme bis zur operativen Aufklarung des Limesvorlandes reichten Nahe der Landstrasse am linken Ufer des Aubaches wurde eine fragmentierte Weihung entdeckt die dem Genius der Sanitatsdienstgrade Capsarii vom Numerus Divitiensium Gordianorum durch den Medicus h ordinarius dem ranghochsten Arzt Titus Flavius Processus gewidmet worden war Die durch den kaiserlichen Ehrennamen auf die Regierungszeit von Gordian III 238 244 datierbare Inschrift an der noch Ansatze der einst daruberstehenden Figur des Genius sichtbar waren nennt auch den damaligen Kommandeur der Einheit Praefectus numeri Caius Vibius Vitale 39 40 nbsp Teil der vormaligen Truppenkasse im Rheinischen Landesmuseum Bonn nbsp Fragment des in Niederbieber gefundenen Feldzeichens der Cohors VII RaetorumUntergang Bearbeiten Die Kastellbesatzung erfullte ihre Aufgaben uber einen Zeitraum von guten sieben Jahrzehnten bevor sie nach alteren Theorien wahrend einer frankischen Offensive oder einem Alamannenangriff ein gewaltsames Ende fand Die jungere Forschung tendiert demgegenuber zu der Annahme Niederbieber sei im Zusammenhang mit den Ereignissen um die Grundung des Gallischen Sonderreiches Imperium Galliarum im Sommer oder Herbst 260 untergegangen 41 Diese Theorie hat erstmals der amerikanische Historiker Lawrence Okamura ausgesprochen nachdem er die Befunde studiert hatte 14 Hilfreich bei der Datierung waren die Schatzfunde von Niederbieber 42 Im Jahr 1900 waren auf dem Kastellgelande zunachst zwei Munzhorte sechs Jahre spater ein weiterer Munzschatz entdeckt worden Die Schlussmunzen aller drei Horte stammen aus der gemeinsamen Regierungszeit des Kaisers Valerian und seines Mitregenten Gallienus 253 260 Sie stutzen damit eine Deponierung und das Ende des Kastells wahrend des endgultigen Zusammenbruchs des Obergermanisch Raetischen Limes 259 260 oder kurz davor Bereits Hoffmann hatte grosse Mengen an Tierknochen rings um das Stabsgebaude entdeckt 14 Nach Okamura konnte dieser Befund darauf hindeuten dass die Tiere angesichts einer drohenden Belagerung in das Kastell gebracht wurden nachdem sich die Besatzung auf die Seite des in Koln amtierenden Unterkaisers Saloninus geschlagen hatte Saloninus war ein Sohn des regierenden Gallienus und musste sich 260 gegen den letztendlich erfolgreichen Usurpator Postumus verteidigen Der im Stab des Saloninus tatige Kommandeur Postumus wandte sich gegen den Regenten liess ihn hinrichten und grundete das bis 274 bestehende Gallische Sonderreich Zuvor konnten die Truppen des Postumus jene Heeresverbande angegriffen haben die offen gegen den Usurpator standen Spuren am sudlichen Turm des Westtores die auf ein Untergraben der Mauer hindeuten konnen laut Okamura nicht von Germanen stammen Er sieht hier Zeichen einer romischen Belagerung bei der Pioniere eine professionelle Untertunnelungstechnik angewandt hatten Nachdem die Soldaten des Postumus in das Kastell eingedrungen waren hatten sie die Verteidiger niedergemacht Besonders augenfallig war im Zusammenhang mit dem Untergang auch das von Hoffmann im ruckwartigen Bereich der Principia nahezu vollstandig vorgefundene menschliche Skelett da es ein deutliches Schlaglicht auf die letzten Stunden des Kastells warf Wie in den Kastellen Osterburken und Pfunz ging auch die Besatzung von Niederbieber im Kampf unter Das Skelett lehnte in sitzender Position an einer Wand der unmittelbar ostlich an das Fahnenheiligtum angrenzenden Schola Im Fundzusammenhang standen als Beifunde die Reste eines silbernen Feldzeichens Signums zu denen eine ganz zusammengeknitterte 22 vergoldete Reliefscheibe sowie der Rest des Truppennamens Cohors VII Raetorum equitata 7 teilberittene Kohorte der Rater 43 gehorten Daneben fand sich noch ein eiserner mit Bronzeblech eingefasster Helm Der Gefallene war ein Signifer oder Imaginifer 14 der an Ort und Stelle bei der Verteidigung seines Feldzeichens gestorben war Anscheinend war er mit seiner Truppe aus dem nahe gelegenen Kastell Niederberg hierher zur Hilfe geeilt 9 und gemeinsam mit der eigentlichen Besatzung von Niederbieber untergegangen Die restaurierte Reliefscheibe zeigte das Bild eines Feldherren oder Kaisers 44 In der genannten nach Dorow gewaltsam 45 zerdruckt aufgefundenen vergoldeten Reliefscheibe die ein Bildnis trug sah Okamura ein Abbild des Saloninus das von den Angreifern in ihrer Wut zerstort worden sei 46 Vicus Bearbeiten nbsp Der einzige voll erhaltene Aufsatz einer romischen Drachenstandarte gefunden im Vicus des Kastelles in Form eines Drachenkopfes heute im Landesmuseum Koblenz nbsp Bronzebuste Gordians III aus NiederbieberRund um das Kastell befand sich der Vicus die Zivilsiedlung in der sich entlassene Militars Angehorige der Soldaten sowie Handwerker Handler und Dienstleister niederliessen Der Vicus von Niederbieber begann im Anschluss an einen etwa 100 bis 150 Meter breiten unbebauten Streifen der das gesamte Kastell umgab erstreckte sich im Norden bis unmittelbar an den Limes heran und war sonst bis zu einer Tiefe von etwa 500 Metern gestaffelt An seiner Nordost und an seiner Sudostseite war er von einem Umfassungsgraben begrenzt Innerhalb dieses Areals liess sich keine systematische Anordnung der einzelnen Hauser ausmachen Die Bauten waren nicht an Strassenzugen ausgerichtet sondern standen in lockeren Baugruppen beieinander Die lockere Bauweise spricht moglicherweise dafur dass der Gartenbau fur die Bewohner des Vicus eine gewisse Rolle spielte Es dominierten die fur ein Kastelldorf typischen Streifenhauser mit ihrer langrechteckigen Form Die vermutlich in Lehmfachwerkbauweise errichteten Gebaude waren zum Teil unterkellert nur wenige waren mit einer Heizung versehen Reprasentative Sakralbauten fehlten vollstandig Im Zuge eines grossflachigen Bimssteinabbaus auf dem Gebiet des Vicus wurden vor allem zwischen den 1950er und 1970er Jahren zahlreiche Baureste nur notdurftig dokumentiert Holzerne Strukturen der Bauten sind so gut wie unbekannt Als einzige Belege sind meist nur Keller ergraben worden die zum Teil in Stein ausgebaut waren Aus dem sudostlichen Lagerdorf stammt ein bronzenes Portrat des Kaisers Gordian III 240 244 n Chr Der Kopf war Teil eines kleinen Metall beziehungsweise Mischhortes den Koenen 1894 in den Heizkanalen einer Darre fand 47 Weitere Grossbronzenfragmente aus Niederbieber gehoren zu einer Panzerstatue Deren genaue Fundstellen sind unbekannt Sie konnen jedoch in die Zeit zwischen 185 und 260 n Chr verortet werden 48 Limesverlauf zwischen dem Kastell Niederbieber und dem Kleinkastell Anhausen BearbeitenVom Kastellplatz Niederbieber bis zum nordostlichen Rande des heutigen Ortes Oberbieber sind vom Limesverlauf im besiedelten oder landwirtschaftlich genutzten Gelande kaum noch Spuren wahrnehmbar Erst ab dem Wingertsberg auf dem sich die Rekonstruktion eines Wachturms befindet bis zum Kleinkastell Anhausen finden sich in uberwiegend bewaldetem Terrain wieder einige Hinterlassenschaften des Limes Spuren der Limesbauwerke zwischen dem Kastell Niederbieber und dem Kleinkastell Anhausen ORL 49 Name Ort Beschreibung ZustandORL 1a 50 Kastell Niederbieber siehe obenWp 1 31 51 Vermutete aber nicht nachgewiesene Turmstelle 52 Wp 1 32 Vermutete aber nicht nachgewiesene Turmstelle 53 Wp 1 33 An der Kreuzkirche nbsp Wp 1 33 Lage nbsp Wp 1 33 Grundriss Infolge der Bedeutung dieser Stelle fur die Wasserversorgung des Kastells Niederbieber nicht unwichtiger Wachturm Hier beginnt das Wiesental durch das die im Bereich des Wachturms bzw der Ruinen der Kreuzkirche Melsbach befindlichen Quellen uber eine rund 1 7 Kilometer lange Wasserleitung zum Kastell hin abgeleitet wurden Die Turmstelle selbst beinhaltete die Spuren von zwei Steinturmen und einem alteren Holzturm Beide Steinturme waren quadratisch und verfugten uber 0 80 Meter starke Mauern Der westliche Steinturm 54 der rund 17 Meter vom Wallgraben entfernt lag war mit einer Seitenlange von 4 50 Metern etwas kleiner als der ostliche 55 der eine Seitenlange von 4 85 Meter aufwies Beide Turme waren von Entwasserungs Graben umgeben der westliche jedoch nur zu etwa zwei Dritteln des Gesamtumfangs Von dem holzernen Vorgangerturm 56 der eine Seitenlange von annahernd funf Metern besessen zu haben scheint konnten unter dem ostlichen Steinturm noch drei Pfostensetzungen festgestellt werden 2007 wurde durch behutsame Wiederfreilegung geklart ob der Turm im Rahmen des Limesforderungsprogramms im Gelande an einem Limeswanderweg sichtbar gemacht werden konne Nach einem positiven Ergebnis wurden die Ecken des westlichen Steinturms mittels Gabionen im Gelande dargestellt 57 Wp 1 34 Vermutete aber nicht nachgewiesene Turmstelle 58 Wp 1 35a Vermutete aber nicht nachgewiesene Turmstelle 59 Wp 1 35 Die lange Zeit nur vermutete Turmstelle 60 wurde 1986 entdeckt Der Steinturm wurde freigelegt und im Garten eines Hauses konserviert 61 Wp 1 36 Schon zur Zeit der Reichs Limeskommission fanden sich nur noch schwache Spuren aufgrund der Fundkonzentration in diesem Bereich 62 Von der Turmstelle selbst war und ist nichts zu sehen Wp 1 37 Auf dem Wingertsberg nbsp Wp 1 37 Der von Heinrich Jacobi entdeckte Schutthugel des Steinturms 63 befindet sich rund 26 Meter hinter dem Wall und 33 Meter hinter dem Palisadengraben des Limes Ein holzerner Vorlauferturm 64 konnte nachgewiesen werden Da der Turm nur an seiner nordostlichen Ecke angegraben wurde liessen sich die Masse nicht bestimmen Eine fehlerhafte 65 Rekonstruktion 66 befindet sich sudlich der eigentlichen etwa 30 Meter entfernten Turmstelle Wp 1 37a Auf Grund von Streufunden und wegen der topographischen Gegebenheiten vermutete aber nicht archaologisch nachgewiesene Turmstelle 67 Wp 1 38 Sandschleife nbsp Wp 1 38 Topographie nbsp Wp 1 38 Grundriss Gut sichtbarer Schutthugel eines Steinturms 68 der an der Stelle eines vorangegangenen Holzturms 69 errichtet worden war etwa 29 Meter hinter der Palisade an einem steilen Abhang oberhalb des Aubachtals Quadratischer Turm mit 5 10 Metern Seitenlange und einer Mauerstarke von einem Meter der von keinem Graben umgeben war Von der Galerie des Turmes aus konnte der gesamte Limes von Wp 1 18 bis Wp 1 33 das Kastell Niederbieber sowie weite Teile des westlichen Neuwieder Beckens eingesehen werden Wp 1 39 Auf der Gotz nbsp Wp 1 39 nbsp Palisadengraben bei Wp 1 39 Sichtbarer Schutthugel eines Steinturms 70 rund 24 Meter hinter dem Wallgraben des Limes Es handelt sich um einen ehemals rechteckigen Turm mit den Seitenlangen von 5 0 4 8 Metern und einer Mauerstarke von 0 85 Metern Von einem nahezu quadratisch angelegten 1 2 bis 2 6 Meter tiefen Spitzgraben umgeben Wie bei Wp 1 38 bestand eine gute Fernsicht auf den Limes und das Vorland Die Spuren des Limes selbst sind in diesem Bereich gut erhalten Wp 1 40 Auf der Alteck nbsp Wp 1 40 nbsp Palisadengraben bei Wp 1 40Wahrnehmbarer Schutthugel eines seltenen sechseckigen Steinturms 71 mit rund 3 2 Metern Seitenlange also einem Durchmesser von 6 4 Meter und etwa 0 80 Metern Mauerstarke Umgeben von einem ringformigen Graben von knapp 14 Metern Durchmesser Wahrend der Ausgrabungen im Jahr 1893 wurde der Palisadengraben in diesem Bereich auf einer Strecke von rund 20 Metern Lange geoffnet Es ergab sich das Bild eines bis zu 1 50 Meter tiefen an der Oberkante 50 Zentimeter im Bereich der Sohle 0 35 Zentimeter breiten Grabens mit den vermoderten Resten der Palisade und vereinzelten Steinen die zur Verkeilung der Holzer gedient hatten Wp 1 41 Anhausen nbsp Wp 1 41 Sichtbarer Hugel 72 moglicherweise eines ehemaligen Holzturms wahrscheinlich aber eines Holzgebaudes anderer Bestimmung mit den Seitenlangen von 7 2 4 2 Metern Zwischen dem Kleinkastell Anhausen und dem Limesgraben etwa 20 Meter von diesem entfernt auf kunstlich errichtetem Hugel Zwei Bauphasen konnten nachgewiesen werden nach einer Zerstorung durch ein Feuer unbekannter Zeitstellung und Ursache wurde der Turm wieder aufgebaut Weitere noch altere Bauphasen sind nicht auszuschliessen Umgeben war das Gebaude von einem Spitzgraben von 1 50 Meter Breite und einer zum Ausgrabungszeitpunkt erhaltenen Resttiefe von 0 80 Meter Das Aufgehende des Gebaudes hat vermutlich aus Lehmflecht oder Lehmfachwerk bestanden KK 73 Kleinkastell Anhausen siehe Hauptartikel Kleinkastell AnhausenFundverbleib Bearbeiten nbsp Einzelne FundstuckeDas Fundmaterial sofern es nicht im Laufe der Zeit verloren ging fand in wesentlichen Bestandteilen Aufnahme im Rheinischen Landesmuseum Bonn Darunter befinden sich auch die spektakularsten Fundstucke wie die vergoldete silberne Reliefscheibe mit der dazugehorigen Inschriftentafel aus den Principia 74 sowie der Aufsatz einer Reiterstandarte in Form eines Drachenkopfes 75 der im Lagerdorf aus dem Boden kam Weiteres Fundmaterial befindet sich im Landesmuseum Koblenz auf der Festung Ehrenbreitstein und zu geringeren Teilen im Kreismuseum Neuwied Roentgen Museum Neuwied 76 das aus der Sammlung des Vereins fur Heimatpflege und Altertumskunde im Kreis Neuwied entstanden und 1928 eingeweiht worden ist Heute zahlt es zu den bedeutendsten Museen des Mittelrheingebietes Denkmalschutz BearbeitenDas Kastell Niederbieber und die erwahnten Bodendenkmale sind als Abschnitt des Obergermanisch Ratischen Limes seit 2005 Teil des UNESCO Welterbes Ausserdem sind die Anlagen Kulturdenkmale nach dem Denkmalschutzgesetz des Landes Rheinland Pfalz Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind genehmigungspflichtig Zufallsfunde sind an die Denkmalbehorden zu melden Siehe auch BearbeitenListe der Kastelle am Obergermanisch Raetischen LimesLiteratur BearbeitenDietwulf Baatz Der Romische Limes Archaologische Ausfluge zwischen Rhein und Donau 4 Auflage Gebr Mann Berlin 2000 ISBN 3 7861 2347 0 S 95 99 Claus von Carnap Bornheim Die beinernen Gegenstande aus Kastell und Vicus in Niederbieber In Bonner Jahrbucher 194 1994 S 341 395 Hans Eiden Die Limeskastelle Bendorf und Niederbieber In ders 10 Jahre Ausgrabungen an Mittelrhein und Mosel Einfuhrung Fundplatze Funde 2 Auflage Amt fur Vor und Fruhgeschichte Rheinland Pfalz Koblenz 1977 S 36 42 Hans Eiden Das Lagerdorf des Kastells Niederbieber In ders Ausgrabungen an Mittelrhein und Mosel 1963 1976 Rheinisches Landesmuseum Trier 1982 ISBN 3 923319 01 0 Trierer Zeitschrift fur Geschichte und Kunst des Trierer Landes und seiner Nachbargebiete Beiheft 6 S 137 169 Ernst Fabricius Felix Hettner Oscar von Sarwey Hrsg Der obergermanisch raetische Limes des Roemerreiches Abteilung A Band 1 Die Strecken 1 und 2 1936 Sybille Friedrich Die Grabungen der Reichs Limeskommission im Kastell Niederbieber In Der Limes Nachrichtenblatt der Deutschen Limeskommission 2 2012 Heft 2 S 24 27 online pdf Wolfgang Gaitzsch Die romische Schraube aus dem Kastell von Niederbieber In Bonner Jahrbucher 183 1983 S 595 602 Michael Gechter Die Fibeln des Kastells Niederbieber In Bonner Jahrbucher 180 1980 S 589 610 Bernhard Gondorf Zweihundert Jahre wissenschaftliche Archaologie im Raum Neuwied In Heimat Jahrbuch des Landkreises Neuwied 1991 S 37 39 Alexander Heising Perspektiven der Limesforschung am Beispiel des Kastells Niederbieber In Peter Henrich Hrsg Perspektiven der Limesforschung 5 Kolloquium der Deutschen Limeskommission Beitrage zum Welterbe Limes 5 Theiss Stuttgart 2010 ISBN 978 3 8062 2465 8 S 56 71 Online Christian Friedrich Hoffmann Ueber die Zerstorung der Romerstadte an dem Rheine zwischen Lahn und Wied durch die Deutschen in der Mitte des dritten Jahrhunderts wie sie die Nachgrabungen bei Neuwied gezeigt haben 2 Auflage Neuwied 1823 Digitalisat Bayerische Staatsbibliothek Anne Johnson Romische Kastelle des 1 und 2 Jahrhunderts n Chr in Britannien und in den germanischen Provinzen des Romerreiches Kulturgeschichte der Antiken Welt Band 37 Zabern Mainz 1987 ISBN 3 8053 0868 X Cliff Alexander Jost Neue Ausgrabungen im Kastell Niederbieber In Heimatjahrbuch des Landkreises Neuwied 2004 S 53 56 Cliff Alexander Jost Der romische Limes in Rheinland Pfalz Archaologie an Mittelrhein und Mosel Band 14 Landesamt fur Denkmalpflege Rheinland Pfalz Koblenz 2003 ISBN 3 929645 07 6 S 66 77 Cliff Alexander Jost Neue Ausgrabungen im romischen Kastell Niederbieber Stadt Neuwied In Archaologie in Rheinland Pfalz 2002 Zabern Mainz 2003 S 103 106 Margot Klee Der Limes zwischen Rhein und Main Vom Beginn des obergermanischen Limes bei Rheinbrohl bis zum Main bei Grosskrotzenburg Theiss Stuttgart 1989 ISBN 3 8062 0276 1 S 39 44 Margot Klee Limes Strecke 1 WP 1 1 1 93 In Heinz Cuppers Die Romer in Rheinland Pfalz Lizenzausgabe der Auflage von 1990 Nikol Hamburg 2002 ISBN 3 933203 60 0 S 443 445 Franz Oelmann Die Keramik des Kastells Niederbieber Frankfurt am Main 1914 Digitalisat Heinz Preissing Spuren alter Geschichte Archaologie im Kreis Neuwied Geiger Verlag 1996 ISBN 3 89570 239 0 Emil Ritterling Niederbieber Kastell In Limesblatt Mitteilungen der Steckenkommissare bei der Reichslimeskommission 31 1899 Sp 825 834 Emil Ritterling Das Kastell Nieder Bieber In Ernst Fabricius Felix Hettner Oscar von Sarwey Hrsg Der obergermanisch raetische Limes des Roemerreiches Abteilung B Band 1 Kastell Nr 1a 1936 Marcus Reuter Bernd Steidl Eine neue Statuenbasis fur Septimius Severus aus dem Kastell Niederbieber Neue Aspekte zum Grundungsdatum des Lagers In Hans Helmut Wegner Hrsg Berichte zur Archaologie an Mittelrhein und Mosel Trierer Zeitschrift Beiheft 23 Trier 1997 S 215 234 Marcus Reuter Studien zu den numeri des romischen Heeres in der mittleren Kaiserzeit In Berichte der Romisch Germanischen Kommission 80 1999 S 359 569 Dissertation Egon Schallmayer Niederbieber Postumus und der Limesfall Stationen eines politischen Prozesses Bericht des ersten Saalburgkolloquiums Saalburg Schriften 3 Saalburgmuseum Bad Homburg 1996 ISBN 3 931267 02 4 Konrad Schneider Die Anfange der romischen Archaologie in Niederbieber In Jahrbuch fur westdeutsche Landesgeschichte 22 1996 S 61 94 Frank Unruh Kastelle am Ende Germanen oder Romer Uberfalle auf Pfunz und Niederbieber In Hans Peter Kuhnen Hrsg Gesturmt Geraumt Vergessen Der Limesfall und das Ende der Romerherrschaft in Sudwestdeutschland Wurttembergisches Landesmuseum Stuttgart 1992 ISBN 3 8062 1056 X S 67 68 Hans Helmut Wegner Neuwied Niederbieber Kastell und Vicus In Heinz Cuppers Die Romer in Rheinland Pfalz Lizenzausgabe der Auflage von 1990 Nikol Hamburg 2002 ISBN 3 933203 60 0 S 501 503 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kastell Niederbieber Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kastell Niederbieber auf der Webprasenz des Ministeriums fur Bildung Wissenschaft Jugend und Kultur Rheinland Pfalz Kastell Niederbieber auf der Webprasenz der Deutschen Limeskommission Die Kastelle von Neuwied auf der Webprasenz der Deutschen LimesstrasseAnmerkungen Bearbeiten a b c Cliff Alexander Jost Uberreste eines der grossten Limeskastelle Kastell Niederbieber bei Neuwied In Der Limes 3 Jahrgang 2009 Heft 1 Deutsche Limeskommission Bad Homburg 2009 S 8 12 hier S 10 PDF Download Uberliefert durch Wilhelm Dorow Romische Alterthumer in und um Neuwied am Rhein mit Grundrissen Aufrissen und Durchschnitten des daselbst ausgegrabenen Kastells und Darstellungen der darin gefundenen Gegenstande Schlesinger Berlin 1826 CIL 13 7760 und CIL 13 7750 Karl August von Cohausen Caesar am Rhein In Jahrbucher des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande Band 47 48 1869 S 1 65 hier S 45 46 Karl August von Cohausen Caesar am Rhein In Jahrbucher des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande Band 47 48 1869 S 1 65 hier S 47 Christian F Hoffmann Ueber die Zerstorung der Romerstadte an dem Rheine zwischen Lahn und Wied durch die Deutschen in der Mitte des dritten Jahrhunderts wie sie in Nachgrabungen bey Neuwied gezeigt haben 2 Auflage Lichtfers amp Faust Neuwied 1823 Digitalisat Wilhelm Dorow Romische Alterthumer in und um Neuwied am Rhein mit Grundrissen Aufrissen und Durchschnitten des daselbst ausgegrabenen Kastells und Darstellungen der darin gefundenen Gegenstande Schlesinger Berlin 1826 Digitalisat Textband 1826 Tafelband 1827 Digitalisat Tafelband 1827 Wilhelm Dorow Die Denkmale germanischer und romischer Zeit in den rheinisch westfalischen Provinzen Schlesinger Berlin 1823 1826 a b c d e f g Oliver Stoll Romisches Heer und Gesellschaft Franz Steiner Verlag Stuttgart 2001 ISBN 3 515 07817 7 S 172 Alexander Bertram Joseph Minola Kurze Uebersicht dessen was sich unter den Romern seit Julius Casar die auf die Eroberung Galliens durch die Franken am Rheinstrome Merkwurdiges ereignete Mit besonderer Hinsicht auf die vaterlandischen Altertumer Mathieur Koln 1833 Digitalisat PDF Download Karl August von Cohausen Caesar am Rhein In Jahrbucher des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande Band 47 48 1869 S 1 65 hier S 45 a b Ernst Heinrich Carl von Dechen Der Tuffstein als Baumaterial der Romer am Rhein In Jahrbucher des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande Band 38 1864 S 1 26 hier S 5 Die Ergebnisse sind zum grossten Teil in den Bonner Jahrbuchern dieser Zeit veroffentlicht worden a b c d e Frank Unruh Kastelle am Ende Germanen oder Romer Uberfalle auf Pfunz und Niederbieber In Hans Peter Kuhnen Hrsg Gesturmt Geraumt Vergessen Der Limesfall und das Ende der Romerherrschaft in Sudwestdeutschland Wurttembergisches Landesmuseum Stuttgart 1992 ISBN 3 8062 1056 X S 67 68 hier S 67 Siehe Cliff Alexander Jost auf der Webprasenz des Ministeriums fur Bildung Wissenschaft Jugend und Kultur Rheinland Pfalz Memento des Originals vom 11 August 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www welterbe limes rlp de Direktion Archaologie Koblenz Hauptzugangstor am Kastell Niederbieber soll erlebbar gemacht werden Memento des Originals vom 25 September 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot gdke rlp de Abgerufen am 26 Oktober 2012 Marcus Reuter Bernd Steidl Eine neue Statuenbasis fur Septimius Severus aus dem Kastell Niederbieber Neue Aspekte zum Grundungsdatum des Lagers In Hans Helmut Wegner Hrsg Berichte zur Archaologie an Mittelrhein und Mosel Trierer Zeitschrift Beiheft 23 Trier 1997 S 215 234 Adam Gunther Zur Entstehungs und Besiedlungsgeschichte des Neuwieder Beckens In Mannus 3 1911 S 1 27 hier S 20 a b c Dietwulf Baatz Bauten und Katapulte des romischen Heeres Steiner Stuttgart 1994 ISBN 3 515 06566 0 S 71 Anne Johnson dt Bearbeitung von Dietwulf Baatz Romische Kastelle Zabern Mainz 1987 ISBN 3 8053 0868 X S 13 114 a b c Oliver Stoll Die Genien von Niederbieber In Oliver Stoll Romisches Heer und Gesellschaft Franz Steiner Verlag Stuttgart 2001 ISBN 3 515 07817 7 S 78 a b c Karl August von Cohausen Caesar am Rhein In Jahrbucher des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande Band 47 48 1869 S 1 65 hier S 58 Oliver Stoll Die Genien von Niederbieber In Oliver Stoll Romisches Heer und Gesellschaft Franz Steiner Verlag Stuttgart 2001 ISBN 3 515 07817 7 S 79 CIL 13 07752 Wilhelm Dorow Die Denkmale germanischer und romischer Zeit in den Rheinisch Westfalischen Provinzen 2 Band Schlesinger Berlin 1826 S 133 CIL 13 07753 Anne Johnson dt Bearbeitung von Dietwulf Baatz Romische Kastelle Zabern Mainz 1987 ISBN 3 8053 0868 X S 13 139 mit Abb Wilhelm Dorow Die Denkmaler germanischer und romischer Zeit in den Rheinisch Westfalischen Provincen Band 2 Schlesinger Berlin 1826 S 73 CIL 13 07754 Oliver Stoll Die Genien von Niederbieber In Oliver Stoll Romisches Heer und Gesellschaft Franz Steiner Verlag Stuttgart 2001 ISBN 3 515 07817 7 S 178 Marcus Reuter Studien zu den numeri des Romischen Heeres in der Mittleren Kaiserzeit In Bericht der Romisch Germanischen Kommission 80 1999 S 357 570 hier S 489 Wilhelm Dorow Die Denkmaler germanischer und romischer Zeit in den Rheinisch Westfalischen Provincen Band 2 Schlesinger Berlin 1826 S 59 Colin M Wells Where did they put the horses Cavalry stables in the Early Empire In Jeno Fitz Hrsg Limes Akten des XI Internationalen Limeskongresses Szekesfehervar Budapest 1977 S 659 665 Oliver Stoll Romisches Heer und Gesellschaft Franz Steiner Verlag Stuttgart 2001 ISBN 3 515 07817 7 S 174 Oliver Stoll Die Genien von Niederbieber In Oliver Stoll Romisches Heer und Gesellschaft Franz Steiner Verlag Stuttgart 2001 ISBN 3 515 07817 7 S 77 CIL 13 7750 CIL 13 7751 CIL 13 6761 CIL 13 11979 CIL 13 7749 CIL 13 7752 CIL 13 7762 Anne Johnson dt Bearbeitung von Dietwulf Baatz Romische Kastelle Zabern Mainz 1987 ISBN 3 8053 0868 X S 13 37 CIL 13 7749 Oliver Stoll Romisches Heer und Gesellschaft Franz Steiner Verlag Stuttgart 2001 ISBN 3 515 07817 7 S 170 Martin Kemkes Der Limes Grenze Roms zu den Barbaren 2 uberarbeitete Auflage Thorbecke Ostfildern 2006 ISBN 3 7995 3401 6 S 249 Emil Ritterling Zwei Munzfunde aus Niederbieber In Bonner Jahrbucher des Rheinischen Landesmuseums in Bonn und des Vereins von Altertumsfreunden im Rheinlande Band 107 A Marcus und E Weber s Verlag 1901 ISSN 0068 0060 S 99 111 uni heidelberg de PDF abgerufen am 23 August 2019 CIL 13 7765 Ernst Kunzl Zwei silberne Tetrarchenportrats im RGZM und die romischen Kaiserbildnisse aus Gold und Silber In Jahrbuch des Romisch Germanischen Zentralmuseums Mainz 30 1983 S 381 402 hier S 385 Wilhelm Dorow Die Denkmaler germanischer und romischer Zeit in den Rheinisch Westfalischen Provincen Band 2 Schlesinger Berlin 1826 S 55 Frank Unruh Kastelle am Ende Germanen oder Romer Uberfalle auf Pfunz und Niederbieber In Hans Peter Kuhnen Hrsg Gesturmt Geraumt Vergessen Der Limesfall und das Ende der Romerherrschaft in Sudwestdeutschland Wurttembergisches Landesmuseum Stuttgart 1992 ISBN 3 8062 1056 X S 67 68 hier S 68 Jost Mergen Forschung in Archiv und Sammlung Ein Beispiel aus dem Kastell Niederbieber In Berichte aus dem LVR LandesMuseum Bonn 01 2014 S 12 14 Martin Kemkes Das Bild des Kaisers an der Grenze Ein neues Grossbronzenfragment vom Raetischen Limes In Andreas Thiel Hrsg Forschungen zur Funktion des Limes Band 2 Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2007 ISBN 978 3 8062 2117 6 S 144 ORL Nummerierung der Limesbauwerke gemass der Publikation der Reichs Limeskommission zum Obergermanisch Ratischen Limes ORL XY fortlaufende Nummerierung der Kastelle des ORL Wp Wachposten Wachturm Die Ziffer vor dem Schragstrich bezeichnet den Limesabschnitt die Ziffer hinter dem Schragstrich in fortlaufender Nummerierung den jeweiligen Wachturm Wp 1 31 vermutet ungefahr bei 50 28 14 48 N 7 28 22 29 O 50 470688888889 7 4728583333333 Wp 1 32 vermutet ungefahr bei 50 28 29 31 N 7 28 34 95 O 50 474808333333 7 476375 Westlicher Steinturm der Turmstelle Wp 1 33 bei 50 28 43 18 N 7 28 48 38 O 50 478661111111 7 4801055555556 Ostlicher Steinturm der Turmstelle Wp 1 33 bei 50 28 43 25 N 7 28 48 65 O 50 478680555556 7 4801805555556 Holzturm der Turmstelle Wp 1 33 bei 50 28 43 25 N 7 28 48 65 O 50 478680555556 7 4801805555556 Cliff Alexander Jost Untersuchungen an alten Grabungsstellen der Reichs Limeskommission am Limes zwischen Wied und Saynbachtal In Peter Henrich Hrsg Perspektiven der Limesforschung 5 Kolloquium der Deutschen Limeskommission Beitrage zum Welterbe Limes Band 5 Theiss Stuttgart 2010 ISBN 978 3 8062 2465 8 S 19 21 Wp 1 34 vermutet ungefahr bei 50 28 42 9 N 7 29 9 91 O 50 478583333333 7 4860861111111 Wp 1 35a bei 50 28 37 98 N 7 29 42 43 O 50 477216666667 7 4951194444444 Wp 1 35 vermutet ungefahr bei 50 28 35 95 N 7 29 54 17 O 50 476652777778 7 4983805555556 Cliff Alexander Jost Der romische Limes in Rheinland Pfalz Archaologie an Mittelrhein und Mosel Band 14 Landesamt fur Denkmalpflege Rheinland Pfalz Koblenz 2003 ISBN 3 929645 07 6 S 74 Wp 1 36 ungefahr bei 50 28 35 85 N 7 30 7 8 O 50 476625 7 5021666666667 Steinturm der Turmstelle Wp 1 37 bei 50 28 39 94 N 7 30 34 25 O 50 477761111111 7 5095138888889 Holzturm der Turmstelle Wp 1 37 bei 50 28 39 94 N 7 30 34 25 O 50 477761111111 7 5095138888889 Nach Baatz S 92 und 98 hat das Erdgeschoss eines Limeswachturms uber keinen Aussenzugang verfugt der Eingang musse also deutlich hoher gelegen haben Ein Fachwerkaufbau auf einem Steinturm sei uberdies hochst unwahrscheinlich und der Turm sei mit Sicherheit verputzt und mit einem Dach aus Schindeln oder Schilf Stroh gedeckt gewesen Im Ubrigen sei der Turm viel zu klein Fehlerhafte Rekonstruktion des Steinturms der Turmstelle Wp 1 37 bei 50 28 38 62 N 7 30 35 02 O 50 477394444444 7 5097277777778 Wp 1 37a vermutet ungefahr bei 50 28 40 78 N 7 30 56 44 O 50 477994444444 7 5156777777778 Steinturm der Turmstelle Wp 1 38 bei 50 28 42 07 N 7 31 4 06 O 50 478352777778 7 5177944444444 Holzturm der Turmstelle Wp 1 38 bei 50 28 42 07 N 7 31 4 06 O 50 478352777778 7 5177944444444 Wp 1 39 bei 50 28 45 56 N 7 31 23 48 O 50 479322222222 7 5231888888889 Wp 1 40 bei 50 28 52 34 N 7 31 53 19 O 50 481205555556 7 5314416666667 Wp 1 41 bei 50 28 55 04 N 7 32 17 41 O 50 481955555556 7 5381694444444 KK nicht nummeriertes Klein Kastell Heinz Gunter Horn Cohors VII Raetorum equitata Signumscheibe aus Niederbieber Das rheinische Landesmuseum Bonn Berichte aus der Arbeit des Museums 17 1982 S 52 55 Jost Mergen Ein milchbartiger Romer wird 200 Blog des LVR LandesMuseums Bonn 2014 Bild der Drachenkopfstandarte von Niederbieber Memento des Originals vom 26 Juli 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www welterbe limes rlp de Offizielle Webprasenz des Kreismuseums Neuwied Memento des Originals vom 3 April 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kreis neuwied deKastelle des Obergermanischen Limes ORL Strecke 1 Rhein Lahn Kleinkastell Rheinbrohl Kleinkastell Am Forsthofweg Kastell Heddesdorf Kastell Niederbieber Kastell Bendorf Kastell Niederberg Kleinkastell Anhausen Kleinkastell Ferbach Kleinkastell Hillscheid Kastell Arzbach Kastell Ems Normdaten Geografikum GND 1189949725 lobid OGND AKS VIAF 4681156253570808110009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kastell Niederbieber amp oldid 237190689