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Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Das Kleinkastell Rheinbrohl war ein romisches Militarlager des Obergermanischen Limes der im Jahre 2005 den Status des UNESCO Weltkulturerbes erlangte Die Fortifikation befand sich auf dem Gebiet der im heutigen rheinland pfalzischen Landkreis Neuwied gelegenen Verbandsgemeinde Bad Honningen in deren Bereich der Obergermanisch Raetische Limes sich von der Flussgrenze des Rheines dem Niedergermanischen Limes nach Osten hin losend zwischen der Ortsgemeinde Rheinbrohl und der Stadt Bad Honningen seinen nordlichen Anfang nahm Kleinkastell RheinbrohlLimes ORL NN RLK Strecke RLK Obergermanischer Limes Strecke 1 Rhein Lahn Datierung Belegung um 180 190 bis Typ KleinkastellEinheit unbekannte VexillatioGrosse 26 m 26 m 0 07 haBauweise SteinErhaltungszustand vollig zerstort Kiesabbau Ort Rheinbrohl Bad HonningenGeographische Lage 50 30 12 7 N 7 19 9 5 O 50 503527777778 7 3193138888889 63Hohe 63 m u NHNVorhergehend Kastell Remagen Rigomagus Niedergermanischer Limes Anschliessend Kleinkastell Am Forsthofweg ostsudostlich Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Historisch strategischer Hintergrund 3 Kastell 4 Limesverlauf vom Caput Limitis bis zum Kleinkastell Am Forsthofweg 5 Denkmalschutz 6 Limes Informations und Erlebniszentrum Rheinbrohl 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 AnmerkungenLage Bearbeiten nbsp Situationsplan zur Zeit der Untersuchungen durch die Reichs Limeskommission RLK Das Kleinkastell Rheinbrohl lag am nordlichen Rand des heutigen Gemeindegebietes von Rheinbrohl in unmittelbarer Nahe des Rheins In antiker Zeit befand es sich hier direkt an einer inzwischen verlandeten Rheinschleife etwa 200 Meter sudlich des Caput Limitis lateinisch Haupt des Limes des nordlichen Beginns des Obergermanischen Limes dessen Uberwachung der Besatzung der kleinen Fortifikation oblag Der Limes nahm hier auf dem rechten Rheinufer seinen Anfang gegenuber der auf der linken Rheinseite befindlichen Mundung des Vinxtbaches von lateinisch Ad Fines Bei den Grenzen die dort die Grenze zwischen den Provinzen Germania inferior Niedergermanien und Germania Superior Obergermanien bildete Historisch strategischer Hintergrund BearbeitenDer Limes umschliesst in seinem nordlichen Abschnitt das Neuwieder Becken eine alte Siedlungskammer die schon fruh in den strategischen Uberlegungen der Romer eine grosse Rolle spielte Bereits die beiden Brucken die Gaius Iulius Caesar in den Jahren 55 und 53 v Chr uber den Rhein schlagen liess haben vermutlich in diesem Bereich gelegen Eine weitere romische Brucke wurde im Jahre 49 n Chr zwischen Confluentes dem heutigen Koblenz und Ehrenbreitstein errichtet Mehrere archaologische Entdeckungen am Unterlauf der Lahn seit 2009 verweisen dort auf militarische Aktivitaten moglicherweise offensiven Charakters in der claudisch neronischen Zeit 41 68 1 Spater wahrend der Chattenkriege 83 85 unter Kaiser Domitian 81 96 diente das Neuwieder Becken als Aufmarschbasis fur militarische Operationen durch das Tal der Lahn Vermutlich nach dem Ende der Feldzuge des ersten Jahrhunderts wurde mit dem Ausbau des Limes in dieser Region begonnen Kastell Bearbeiten nbsp Grundriss und Querschnitte Ausgrabungen 1899 Das Kleinkastell Rheinbrohl wurde im Herbst 1899 entdeckt und ausgegraben Es handelte sich bei ihm um ein quadratisches Steinkastell mit rund 26 Metern Seitenlange was einer Gesamtflache von etwa 0 07 Hektar entspricht Der Innenraum des Lagers wurde von einem einzelnen Gebaude eingenommen zur Trinkwasserversorgung diente ein Brunnen vor der ostlichen Kastellmauer Die mit ihrem einzigen Tor nach Suden zum Rhein hin ausgerichtete Anlage war von einer 90 Zentimeter starken Wehrmauer umgeben vor der sich als Annaherungshindernis zwei jeweils etwa sechs Meter breite und zwei Meter tiefe Spitzgraben befanden Der Befund mehrerer Mauern unterhalb des Kastells die bei den Ausgrabungen angeschnitten wurden konnte nicht interpretiert werden Das Kastell wurde in der Regierungszeit des Commodus 180 192 an der Stelle einer alteren romischen Bebauung errichtet Die vollstandige Ausdehnung und ehemalige Funktion jener Bauten liess sich jedoch zum Zeitpunkt der Ausgrabungen nicht mehr ermitteln Zu einem nicht naher datierbaren Zeitpunkt vermutlich in der Spatphase des Limes fiel es der Zerstorung durch ein Feuer unbekannter Ursache zum Opfer Uber die Kastellbesatzung ist nichts bekannt es durfte sich um die Vexillatio Detachement einer in der Nahe stationierten grosseren Auxiliareinheit gehandelt haben Von der Anlage ist heute nichts mehr erhalten auch nicht unterirdisch Das Gelande wurde durch neuzeitlichen Kiesabbau vollig zerstort Limesverlauf vom Caput Limitis bis zum Kleinkastell Am Forsthofweg Bearbeiten nbsp Limesgraben mit rekonstruierter Palisade an der Strasse von Rheinbrohl nach Rockenfeld zwischen den Wachturmen Wp 1 10 und Wp 1 11Der Obergermanische Limes ist im nordlichsten Abschnitt zwischen seinem Anfangspunkt und dem Kastell Niederbieber in unterschiedlichen Zustanden erhalten Insbesondere in den wenig besiedelten bewaldeten Hohenzugen nordostlich des Rheines sind noch zahlreiche Spuren sowohl des Limesgrabens selbst wie auch seiner Wachturme im Gelande zu sehen Die Strecke ist heute durch den Limeswanderweg touristisch erschlossen Der Limes verlasst den Rhein und verlauft zunachst in nordostliche Richtung bevor er beim hypothetischen Wachturm Wp 1 4 nach Osten einschwenkt Zu Beginn der Strecke sind bedingt durch die moderne Bebauung des Gelandes keinerlei Spuren zu sehen erst ab dem Wp 1 5 werden die Bodenverformungen der Limesbauwerke im Gelande sichtbar Der Limes beschreibt einen sanften Bogen oberhalb des Nassenbachtals Etwa im Bereich des heutigen Jagdhauses Wilhelmsruh beim Wp 1 10 schwenkt er nach Sudsudosten hin ein um sich am Wp 1 13 erneut nach Osten zu wenden bis er schliesslich das Kleinkastell Am Forsthofweg erreicht Insgesamt steigt der Limes auf seinem Weg vom Kleinkastell Rheinbrohl bis zum Kleinkastell Am Forsthofweg um rund 310 Hohenmeter an Spuren der Limesbauwerke zwischen dem Kleinkastell Rheinbrohl und dem Kleinkastell Am Forsthofweg ORL 2 Name Ort Beschreibung ZustandWp 1 1 3 nbsp Fehlrekonstruktion des Wp 1 1 Der ungefahre Beginn des Limes wird heute durch eine privat initiierte Rekonstruktion eines romischen Wachturms markiert 4 der sich auf etwa halber Strecke zwischen dem tatsachlich ehemaligen Standort des Wachturms 5 und dem Kleinkastell Rheinbrohl befindet Die originale Fundstelle ist durch Kiesabbau zerstort worden Die Ausfuhrung der Rekonstruktion entsprach bereits zu ihrer Entstehungszeit 1973 nicht den wissenschaftlichen Erkenntnissen uber das Aussehen von Limeswachturmen und ist in der Literatur entsprechend kritisiert worden 6 Zudem wurde bei der Erbauung der Rekonstruktion die vorher noch sehr gut erhaltene Wachturmstelle Wp 1 8 als Steinbruch ausgebeutet was die dortigen Originalbefunde stark zerstorte 7 Neben der Wachturm Rekonstruktion wurde eine Kopie der Grabstele des Pintaius eines Signifers der Cohors V Asturum aufgestellt 8 derer Original jedoch nicht in Rheinbrohl sondern in Bonn gefunden worden ist 9 Wp 1 2 bis Wp 1 4 nbsp Wallgraben und Palisadengraben bei Rheinbrohl photographisch und zeichnerisch dokumentiert Nur vermutete aber archaologisch nicht nachgewiesene Turmstellen 10 Die Annahme der Turmstellen Wp 1 2 und Wp 1 3 ist rein hypothetisch die Vermutung der Turmstelle Wp 1 4 stutzt sich auf eine hohe Konzentration keramischen Fundmaterials an dieser Stelle Weitestgehend waren die relevanten Schichten der Untersuchungsbereiche jedoch durch Bach und Regenabschwemmung des Lossbodens oder durch Sandgewinnung bereits abgetragen Lediglich der Verlauf der Limeslinie selbst konnte an einigen Stellen noch nachgewiesen werden Der Limes zieht sich in diesem Abschnitt aus der Rheinebene kommend allmahlich uber Arienheller zu den Hohenzugen des Rheinbrohler Walds hinauf Im Gelande ist heute nichts mehr zu erkennen 11 Wp 1 5 Am Berdelder nbsp Lage des Wp 1 5 im uberhohten Gelandeprofil Kaum wahrnehmbare Bodenspuren 12 eines ehemals 4 20 x 4 30 m grossen Steinturms mit 85 bis 90 cm starken Mauern 13 m hinter dem Wallgraben des Limes der hier im Gelande sichtbar zu werden beginnt Umgeben war der Turm von einem 1 35 m breiten und 70 cm tiefen Ringgraben der vermutlich der Entwasserung diente Vereinzelte Keramikfunde lassen die Annahme eines alteren archaologisch nicht nachgewiesenen Holzturms an dieser Stelle zu Wp 1 6 Aufgrund des Abstandes zwischen Wp 1 5 und Wp 1 7 vermutete aber archaologisch nicht nachgewiesene Turmstelle 13 Wall und Graben zeichnen sich in diesem Bereich jedoch noch deutlich im Gelande ab 14 Wp 1 7 Auf der Steinbrink nbsp Vorspringender Fundamentsockel des Wp 1 7 Sichtbarer Schutthugel 15 eines rechteckigen Steinturms rund 20 m vom Palisadengraben des Limes entfernt Die Seitenlangen betrugen 4 20 m x 4 30 m die Mauer erreichte eine Machtigkeit von 97 cm Der Befund eines Pfostenlochs kann als wahrscheinliches Indiz fur einen alteren Vorgangerturm interpretiert werden Von der Galerie dieses Turmes aus konnte die gesamte Limesstrecke zuruck bis zum Wp 1 1 vorwarts bis zum Wp 1 10 sowie das linke Rheinufer uberschaut werden Der Limeswall ist in diesem Bereich noch bis zu einer Hohe von zwei Metern erhalten der Graben hingegen nur noch als schwache Mulde wahrnehmbar 16 Wp 1 8 Auf Hottels Buchen nbsp Lage der Turmstelle Wp 1 8 1894 nbsp Grundrisse der Befunde bei Wp 1 8 1894 nbsp Innenansicht eines der Steinturme von Wp 1 8 1894 Konservierte Stelle zweier Steinturme und eines Holzturms Die Turmstelle wurde 1894 von der Reichs Limeskommission entdeckt und unter der Leitung des Streckenkommissars Georg Loeschcke ergraben Uber ein Jahrhundert spater in den Jahren 2005 und 2006 nahm die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz in insgesamt drei Kampagnen archaologische Nachuntersuchungen und eine anschliessende Konservierung des Fundplatzes vor Dies war erforderlich geworden da die Grabungsschnitte der alteren Ausgrabungen nicht wieder verfullt worden waren so dass die Befunde durch die folgende 110 Jahre andauernde Erosion stark angegriffen waren Erschwerend hinzu kamen seit Anfang der 1970er Jahre wiederholte unsachgemasse Freilegungen sowie insbesondere eine massive Zerstorung durch den Raubbau von Steinmaterial welches 1973 fur die Rekonstruktion der Turmstelle Wp 1 1 verwendet wurde 17 Holzturm Unter dem westlichen Steinturm konnte aufgrund zweier Pfostenlocher von denen eines noch die Pfostenstandspur enthielt 18 ein holzerner Vorgangerturm 19 nachgewiesen werden Der Holzturm besass einen quadratischen Grundriss von 4 25 m Seitenlange Er war von einem unterbrechungsfreien Graben von 2 0 m bis 2 4 m Breite umgeben der einen quadratischen Grundriss mit abgerundeten Ecken besass und uber eine erhaltene Resttiefe von 70 bis 94 Zentimetern verfugte Die Seitenlangen betrugen von Grabenmitte zu Grabenmitte gemessen rund neun Meter Die Verfullung bestand aus sandigem Lehm mit Schutt von Grauwacke und Sandschiefer Im obersten Bereich der Verfullung fanden sich Keramikscherben die vermutlich im Kontext mit dem Brandschutt des nachfolgenden Steinturms stehen Die unteren Schichten des Grabens waren mit verziegeltem Lehm und Holzkohlepartikeln durchmengt 17 Westlicher alterer Steinturm Dieser Steinturm 20 wurde nach der Mitte des zweiten nachchristlichen Jahrhunderts genau an der Stelle des Holzturms errichtet nachdem dieser einem Brand zum Opfer gefallen war Er hatte einen rechteckigen Grundriss mit Seitenlangen von 4 4 m und 4 3 m Seine Mauerdicke betrug im Aufgehenden durchschnittlich 90 cm so dass sich eine relativ kleine Innenflache von rund 2 5 m mal 2 5 m ergab Ein Verputz konnte nicht nachgewiesen werden Der Fundamentsockel sprang um funf bis zehn Zentimeter vor und war 30 cm tief in den Boden eingebracht Bei einer Entfernung von nur gut vier Metern von der Sohle des Wallgrabens und rund sieben Metern vom Palisadengraben war der Turm mit seinen Seiten parallel bzw rechtwinklig zum Limesverlauf ausgerichtet Die Turmkonstruktion bestand aus mit Lehm Kalkmortel vermauerten Steinen aus Grauwacke die wahrscheinlich spater sekundar zur Errichtung des jungeren Steinturms Verwendung fanden Auf der nordostlichen Seite des Turmes konnten die Pfostenspuren eines moglichen Baugerustes festgestellt werden das entweder zur Konstruktion oder zur Instandhaltung gedient haben kann 17 Ostlicher jungerer Steinturm Der ostliche Steinturm 21 besass einen quadratischen Grundriss mit einer Seitenlange von 4 4 m innen 2 6 m bei einer Mauerstarke von 90 cm im Aufgehenden Die 0 60 m eingetieften Fundamente sprangen um sechs bis zehn Zentimeter vor Wie sein Vorganger bestand der Turm aus mit Lehm Kalkmortel vermauerten Grauwackesteinen Ebenfalls wie bei seinem Vorganger konnten keinerlei Reste von Verputz beobachtet werden Ein rund 30 cm breiter und 20 cm tiefer tonig lehmiger Streifen der auf der Sudostseite des Turmes in 0 7 m Abstand parallel zum Mauerwerk verlief wurde als mogliche Traufrinne angesprochen In diesem Fall wurde der geringe Abstand einen Dachuberstand zwischen 0 7 m und maximal 1 0 m erlauben so dass ein aussen umlaufender Gang mit ziemlicher Sicherheit ausgeschlossen werden kann 17 Limesdurchgang Im unmittelbaren Bereich der Turmstelle war der Wallgraben und wahrscheinlich auch der Wall auf eine Lange von 9 25 m unterbrochen Hier wird einer der zahlreichen fur die Limesstrecken des Westerwaldes und des Taunus typischen Limesdurchgange gewesen sein Der eigentliche Ubergang muss sich aber rund 100 m weiter in westnordwestlicher Richtung an einer Stelle befunden haben an der eine alte Wegtrasse den Limes kreuzt Ein entsprechender Durchlass wird dort vermutet konnte und kann aber archaologisch nicht mehr nachgewiesen werden Zwar waren Wall und Wallgraben unterbrochen nicht jedoch die Palisade was auf unterschiedliche Zeitstellungen hinweist die sich mit dem allgemeinen Ausbauschema des Obergermanisch raetischen Limes vereinbaren lasst Interessant sind drei Grabchen im Bereich der Grabenunterbrechung von denen eins bereits von der Reichs Limeskommission festgestellt und als Drainagerinne des Grabens interpretiert worden war Aufgrund von zwei weiteren wahrend der Untersuchungen zu Beginn des 21 Jahrhunderts festgestellten Grabchen an denen auch die Verwendung von Keilsteinen konstatiert werden konnte mussen die Befunde jedoch eher als Relikte verschiedener Sperrzaune zur Sicherung der Grabenunterbrechung angesprochen werden Der zeitliche Zusammenhang zwischen den einzelnen Grabchen sowie zwischen diesen und dem Palisadengraben liess sich aufgrund sehr starker Storungen in dem Bereich nicht mehr klaren 17 Funde und Inschrift Das Fundaufkommen an der Turmstelle setzte sich hauptsachlich aus gewohnlicher Gebrauchskeramik des spaten zweiten Jahrhunderts mit lediglich vier TS Fragmenten zusammen Positiv aus dem Rahmen fiel jedoch das Bruchstuck eines Inschriftensteins aus dem Schutt des ostlichen Steinturms auf dem noch vier Textzeilen rudimentar erhalten waren 4 L oder E 5 Ulp ius 6 sius 7 Pr aef ectus Auf Grund von Analogien zu einem Inschriftenfund aus dem Kastell Saalburg 22 interpretierte der Archaologe Thomas Becker den Fund als moglichen Weihestein fur die Gottin Fortuna und schlug folgende stark erganzte Lesung vor 1 Deae 2 Fort 3 una e 4 M arcus Ulp ius 5 sius 6 Pr aef ectus 7 Coh VII 8 Raet orum 9 V otum S olvit L Libens L aetus M erito Ubersetzt Der Gottin Fortuna hat Marcus Ulpius sius Prafekt der 7 Kohorte der Rater sein Gelubde gerne freudig und nach Gebuhr erfullt Die Cohors VII Raetorum equitata war seinerzeit im sudostlich gelegenen rund neun Kilometer Luftlinie entfernten Kastell Niederberg stationiert 23 17 Konservierung Um das Ensemble des Wp 1 8 vor weiterem Vandalismus zu schutzen wurden die Befunde nach den jungsten Untersuchungen vollstandig mit Erde abgedeckt Die Gemeinde Rheinbrohl erwarb das Gelande und liess eine Rekonstruktion der Mauern unmittelbar uber den Originalbefunden errichten Der gesamte Bereich wurde in einen kleinen Park integriert 17 Wp 1 9 Am Beulenberg Kaum wahrnehmbare Bodenspuren 24 eines Steinturms an der Stelle eines alteren Holzturms der von einem etwa zwei Meter breiten Ringgraben umgeben war Der Steinturm stand 29 5 m von der Mitte des Wallgrabens entfernt Der quadratische Turm hatte eine Seitenlange von 4 10 m bei einer Mauerstarke von knapp 80 cm Ein Rekonstruktionsvorschlag des Holzturms 25 wurde an nicht historischer Stelle rund 300 m sudostlich des Wp 1 8 und rund 150 m nordwestlich des Wp 1 9 als Aussichtsturm errichtet 26 Wp 1 10 Auf dem Marsfeld nbsp Wp 1 10 wahrend der Ausgrabung Etwa 100 m nordwestlich des Jagdhauses Wilhelmsruh befindet sich der gut sichtbare Schutthugel 27 eines 20 m von der Mitte des Wallgrabens entfernt liegenden quadratischen Steinturmes Der Turm besass eine Seitenlange von knapp 4 40 m und eine Mauerdicke von 90 bis 95 cm Um den Turm herum konnte eine relativ machtige Kulturschicht nachgewiesen werden Eine Stelle im Limeswall die eine starke Brandschicht enthielt wurde als Platz des holzernen Vorgangerturms interpretiert Der Limes erreicht hier die Wasserscheide zwischen Rhein und Wied Er wurde im Bereich des Wp 1 10 von einem vorgeschichtlichen Hohenweg gekreuzt der von Malberg her kommend ins Neuwieder Becken verlief Wp 1 11 Auf dem Fresshelder nbsp Grundrisse der Befunde bei Wp 1 11 nbsp Wp 1 11 wahrend der Ausgrabung Etwas mehr als 50 m abseits des Wallgrabens liegt ein sichtbarer Hugel 28 der in sich die Fundamente eines Steinturms von 4 30 m Seitenlange und etwa 75 cm Mauerstarke birgt Auffallig war das bei diesem Turm nicht konventionell in horizontalen Lagen sondern schrag in Form des Opus spicatum geschichtete Mauerwerk Spuren eines alteren Holzturmes 29 von 4 75 x 4 35 m Seitenlange der von einem 19 m durchmessenden Graben grosszugig umfasst war konnten unmittelbar sudwestlich des Steinturms nachgewiesen werden Etwa 100 Meter sudlich der Turmstelle kreuzt der dort nicht wahrnehmbare Limes den Verlauf einer mittelalterlichen Landwehr die sich noch deutlich im Gelande abzeichnet 30 Wp 1 12 Beim Weierhof Auf landwirtschaftlicher Nutzflache 39 m hinter dem Wallgraben befindlicher zwischen zwei Baumgruppen erkennbarer und ausgewiesener Schutthugel 31 eines ehemaligen Steinturms von 4 80 x 4 80 m Grosse mit 65 bis 75 cm starken Mauern Auch dieser Turm wies wie der Wp 1 11 Konstruktionsmerkmale des Opus spicatum auf Ein weiterer in der alteren Literatur verzeichneter Steinturm ist abgegangen ein Holzturm konnte nicht nachgewiesen werden Wp 1 13 Am Rennweg Wahrnehmbare Uberreste 32 eines 5 30 x 5 30 m grossen ungefahr 52 m vom Wallgraben entfernten Steinturms mit 90 cm machtigen Mauern Ein Holzturm wurde anhand des keramischen Fundmaterials nachgewiesen 33 Wp 1 13a Vermutete aber archaologisch nicht nachgewiesene Turmstelle 34 Zwischen dieser und Wp 1 13 befand sich eine Unterbrechung des Limeswalls und des grossen Grabens wahrend der Palisadengraben keinerlei Unterbrechungsmerkmale aufwies Wp 1 14 Am Forsthofweg nbsp Wp 1 14 wahrend der Ausgrabung Schwach im Gelande wahrnehmbare Bodenverformungen 35 durch den Schutthugel eines ehemaligen Steinturms mit einem Grundriss von 4 30 x 4 50 m und einer Mauerstarke von 75 cm Im Inneren des Turms wurde eine Brandschicht mit Scherben sowie Eisen und Bronzefragmenten nachgewiesen Spuren eines Holzturms sind in der Literatur nicht dokumentiert Der Turm liegt nur gut 20 m von der Nordwestecke des Kleinkastells am Forsthofweg entfernt KK Kleinkastell Am Forsthofweg siehe Hauptartikel Kleinkastell Am ForsthofwegDenkmalschutz BearbeitenDas Kleinkastell Rheinbrohl und die erwahnten Bodendenkmale sind als Abschnitt des Obergermanisch Ratischen Limes seit 2005 Teil des UNESCO Welterbes Ausserdem sind die Anlagen Kulturdenkmale nach dem Denkmalschutzgesetz des Landes Rheinland Pfalz DSchG Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind genehmigungspflichtig Zufallsfunde sind an die Denkmalbehorden zu melden Limes Informations und Erlebniszentrum Rheinbrohl Bearbeiten nbsp Erlebnismuseum RomerWeltIm Rheinbrohler Ortsteil Arienheller befindet sich das offizielle Limes Informationszentrum fur das Land Rheinland Pfalz RomerWelt am Caput Limitis Das Zentrum wurde Ende 2008 eroffnet Die Tragerschaft liegt bei der Stiftung Caput Limitis fur die inhaltliche Konzeption zeichnet die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz verantwortlich Auf einer Flache von rund 6 000 m wird dort versucht mittels museumspadagogischer Methoden und entsprechender Events die Zeit des romischen Limes plastisch und vor allem familiengerecht zu vermitteln Neben dem Hauptgebaude gibt es einen weitlaufigen Aussenbereich mit Rekonstruktionen romischer Baumaschinen und Werkstatten sowie eines Contuberniums und eines Backhauses Abgeschlossen wird das Gelande von einer etwa 50 Meter langen Nachbildung des Limes 36 Siehe auch BearbeitenListe der Kastelle am Obergermanisch Raetischen LimesLiteratur BearbeitenDietwulf Baatz Der Romische Limes Archaologische Ausfluge zwischen Rhein und Donau 4 Auflage Gebr Mann Berlin 2000 ISBN 3 7861 2347 0 S 91 93 Thomas Becker Ein Inschriftenfragment vom Wachturm 1 8 bei Rheinbrohl Zur Inschriftenausstattung der Wachturme am Obergermanisch Raetischen Limes In Andreas Thiel Hrsg Neue Forschungen am Limes 4 Fachkolloquium der Deutschen Limeskommission 27 28 Februar 2007 in Osterburken Theiss Stuttgart 2008 ISBN 978 3 8062 2251 7 Beitrage zum Welterbe Limes 3 S 43 57 Ernst Fabricius Felix Hettner Oscar von Sarwey Hrsg Der obergermanisch raetische Limes des Roemerreiches Abt A Bd 1 Die Strecken 1 und 2 Petters Heidelberg Berlin Leipzig 1936 Christian Fleer Typisierung und Funktion der Kleinbauten am Limes In Egon Schallmayer Hrsg Limes Imperii Romani Beitrage zum Fachkolloquium Weltkulturerbe Limes November 2001 in Lich Arnsburg Saalburg Schriften 6 Bad Homburg v d H 2004 ISBN 3 931267 05 9 S 75 92 Cliff Alexander Jost Nachgrabung und Konservierung der Turme am Limes Wachposten 1 8 im Rheinbrohler Wald In Andreas Thiel Hrsg Neue Forschungen am Limes 4 Fachkolloquium der Deutschen Limeskommission 27 28 Februar 2007 in Osterburken Theiss Stuttgart 2008 ISBN 978 3 8062 2251 7 Beitrage zum Welterbe Limes 3 S 31 41 Cliff Alexander Jost Der romische Limes in Rheinland Pfalz Archaologie an Mittelrhein und Mosel Bd 14 Landesamt fur Denkmalpflege Rheinland Pfalz Koblenz 2003 ISBN 3 929645 07 6 S 27 46 Margot Klee Limes Strecke 1 WP 1 1 1 93 In Heinz Cuppers Die Romer in Rheinland Pfalz Lizenzausgabe der Auflage von 1990 Nikol Hamburg 2002 ISBN 3 933203 60 0 S 442 443 Margot Klee Der Limes zwischen Rhein und Main Theiss Stuttgart 1989 ISBN 3 8062 0276 1 S 33 37 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Romerturm Rheinbrohl Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Limes Info Zentrum Rheinbrohl auf der Webseite der Stiftung Caput Limitis RheinbrohlAnmerkungen Bearbeiten Peter Henrich Markus Scholz Thomas Maurer Carsten Mischka Zwei neue fruhkaiserzeitliche Militarlager an der unteren Lahn Ein Vorbericht In Suzana Matesic Hrsg Interdisziplinare Forschungen zum Limes 8 Kolloquium der Deutschen Limeskommission Beitrage zum Welterbe Limes 10 Theiss Darmstadt 2019 ISBN 978 3 8062 4113 6 S 18 33 ORL Nummerierung der Limesbauwerke gemass der Publikation der Reichs Limeskommission zum Obergermanisch Ratischen Limes Wp Wachposten Wachturm Die Ziffer vor dem Schragstrich bezeichnet den Limesabschnitt die Ziffer hinter dem Schragstrich in fortlaufender Nummerierung den jeweiligen Wachturm Misslungener Rekonstruktionsversuch bei 50 30 12 99 N 7 19 4 34 O 50 503608333333 7 3178722222222 Turmstelle Wp 1 1 bei 50 30 17 N 7 19 2 63 O 50 504722222222 7 3173972222222 So bei Baatz S 92 Da die Erdgeschosse von Limeswachturmen meist uber keine Aussenzugange verfugten muss der Eingang deutlich hoher gelegen haben Ein Fachwerkaufbau auf einem Steinturm ist uberdies hochst unwahrscheinlich und der Turm ist mit Sicherheit verputzt und mit einem Dach aus Ziegeln Schindeln oder Schilf Stroh gedeckt gewesen Auch ist die den Turm auf die Regierungszeit des Kaisers Trajan 98 117 datierende moderne Inschrift die von den Turmerbauern angebracht worden ist falsch und irrefuhrend da unter Trajan keine Steinturme am Obergermanischen Limes errichtet worden sind Brigitta Rabold Egon Schallmayer Andreas Thiel Der Limes Theiss Stuttgart 2000 ISBN 3 8062 1461 1 S 26 Hartwig Schmidt Archaologische Denkmaler in Deutschland Rekonstruiert und wieder aufgebaut Theiss Stuttgart 2000 ISBN 3 8062 1395 X S 98 Cliff Alexander Jost Nachgrabung und Konservierung der Turme am Limes Wachposten 1 8 im Rheinbrohler Wald In Andreas Thiel Hrsg Neue Forschungen am Limes 4 Fachkolloquium der Deutschen Limeskommission 27 28 Februar 2007 in Osterburken Theiss Stuttgart 2008 ISBN 978 3 8062 2251 7 Beitrage zum Welterbe Limes 3 S 31 41 hier S 31 CIL 13 08098 Cliff Alexander Jost Der romische Limes in Rheinland Pfalz Archaologie an Mittelrhein und Mosel Bd 14 Landesamt fur Denkmalpflege Rheinland Pfalz Koblenz 2003 ISBN 3 929645 07 6 S 33 Turmstelle Wp 1 2 vermutet bei 50 30 32 26 N 7 19 23 76 O 50 508961111111 7 3232666666667 Turmstelle Wp 1 3 vermutet bei 50 30 37 86 N 7 19 53 26 O 50 510516666667 7 3314611111111 und Turmstelle Wp 1 4 vermutet bei 50 30 46 56 N 7 20 13 2 O 50 512933333333 7 337 Cliff Alexander Jost Der romische Limes in Rheinland Pfalz Archaologie an Mittelrhein und Mosel Bd 14 Landesamt fur Denkmalpflege Rheinland Pfalz Koblenz 2003 ISBN 3 929645 07 6 S 30f Turmstelle Wp 1 5 bei 50 30 47 66 N 7 20 33 72 O 50 513238888889 7 3427 Turmstelle Wp 1 6 vermutet bei 50 30 48 61 N 7 20 57 54 O 50 513502777778 7 3493166666667 Cliff Alexander Jost Der romische Limes in Rheinland Pfalz Archaologie an Mittelrhein und Mosel Bd 14 Landesamt fur Denkmalpflege Rheinland Pfalz Koblenz 2003 ISBN 3 929645 07 6 S 35 Turmstelle Wp 1 7 bei 50 30 49 74 N 7 21 22 27 O 50 513816666667 7 3561861111111 Cliff Alexander Jost Der romische Limes in Rheinland Pfalz Archaologie an Mittelrhein und Mosel Bd 14 Landesamt fur Denkmalpflege Rheinland Pfalz Koblenz 2003 ISBN 3 929645 07 6 S 36 a b c d e f g Cliff Alexander Jost Nachgrabung und Konservierung der Turme am Limes Wachposten 1 8 im Rheinbrohler Wald In Andreas Thiel Hrsg Neue Forschungen am Limes 4 Fachkolloquium der Deutschen Limeskommission 27 28 Februar 2007 in Osterburken Theiss Stuttgart 2008 ISBN 978 3 8062 2251 7 Beitrage zum Welterbe Limes 3 S 31 41 Westliches Pfostenloch 0 50 m Durchmesser mit Pfostenstandspur von 0 30 0 35 m Sudliches Pfostenloch 0 60 m ohne Standspur Holzturm der Turmstelle Wp 1 8 bei 50 30 47 43 N 7 21 56 06 O 50 513175 7 3655722222222 Alterer Steinturm der Turmstelle Wp 1 8 bei 50 30 47 43 N 7 21 56 06 O 50 513175 7 3655722222222 Jungerer Steinturm der Turmstelle Wp 1 8 bei 50 30 47 18 N 7 21 56 62 O 50 513105555556 7 3657277777778 CIL 13 7445 Thomas Becker Ein Inschriftenfragment vom Wachturm 1 8 bei Rheinbrohl Zur Inschriftenausstattung der Wachturme am Obergermanisch Raetischen Limes In Andreas Thiel Hrsg Neue Forschungen am Limes 4 Fachkolloquium der Deutschen Limeskommission 27 28 Februar 2007 in Osterburken Theiss Stuttgart 2008 ISBN 978 3 8062 2251 7 Beitrage zum Welterbe Limes 3 S 43 57 Turmstelle Wp 1 9 bei 50 30 41 43 N 7 22 17 89 O 50 511508333333 7 3716361111111 Rekonstruktionsvorschlag des Holzturms der Turmstelle Wp 1 9 bei 50 30 41 43 N 7 22 17 89 O 50 511508333333 7 3716361111111 Cliff Alexande Jost Turm Nr 1 9 in Rheinbrohl Memento vom 4 Dezember 2014 imInternet Archive auf der Webprasenz Der Limes in Rheinland Pfalz des Sekretariats fur das Welterbe in Rheinland Pfalz abgerufen am 6 Februar 2015 Steinturm der Turmstelle Wp 1 10 ungefahr bei 50 30 37 1 N 7 22 32 6 O 50 510305555556 7 3757222222222 Steinturm der Turmstelle Wp 1 11 bei 50 30 14 63 N 7 22 36 62 O 50 504063888889 7 3768388888889 Holzturm der Turmstelle Wp 1 11 bei 50 30 14 3 N 7 22 35 92 O 50 503972222222 7 3766444444444 Cliff Alexander Jost Der romische Limes in Rheinland Pfalz Archaologie an Mittelrhein und Mosel Bd 14 Landesamt fur Denkmalpflege Rheinland Pfalz Koblenz 2003 ISBN 3 929645 07 6 S 43 Turmstelle Wp 1 12 bei 50 29 59 55 N 7 22 47 4 O 50 499875 7 3798333333333 Steinturm der Turmstelle Wp 1 13 bei 50 29 41 N 7 23 11 46 O 50 494722222222 7 3865166666667 Holzturm der Turmstelle Wp 1 13 bei 50 29 40 96 N 7 23 10 71 O 50 494711111111 7 3863083333333 Turmstelle Wp 1 13a vermutet etwa bei 50 29 39 98 N 7 23 24 13 O 50 494438888889 7 3900361111111 Turmstelle Wp 1 14 bei 50 29 39 83 N 7 23 34 23 O 50 494397222222 7 3928416666667 Limes Info Zentrum Rheinbrohl auf der Webseite der Stiftung Caput Limitis Rheinbrohl abgerufen am 17 Mai 2021 Kastelle des Obergermanischen Limes ORL Strecke 1 Rhein Lahn Kleinkastell Rheinbrohl Kleinkastell Am Forsthofweg Kastell Heddesdorf Kastell Niederbieber Kastell Bendorf Kastell Niederberg Kleinkastell Anhausen Kleinkastell Ferbach 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