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Karl August von Cohausen in anderer Schreibweise auch Carl bei Benennung oft auch verkurzt auf August von Cohausen 17 April 1812 in Rom 2 Dezember 1894 in Wiesbaden war ein deutscher Berufsoffizier und Provinzialromischer Archaologe Er gilt neben Otto Piper 1841 1921 als Begrunder der wissenschaftlichen Burgenforschung Karl August von CohausenGedenktafel fur von Cohausen am Graberhaus des Saalburgkastells Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenKarl August von Cohausen wurde am 17 April 1812 in Rom geboren wo sein Vater Salentin von Cohausen als Direktor der Kaiserlich Franzosischen Post directeur des estafettes beschaftigt war Seine Kindheit und Jugend war von zahlreichen Ortswechseln gepragt Er verlebte diese Zeit in Heidelberg Koblenz Mannheim sowie Saarburg und absolvierte schliesslich 1831 sein Abitur in Trier Unmittelbar anschliessend trat er im August desselben Jahres in die 8 Pionierabteilung der preussischen Armee in Koblenz ein 1833 wurde er zum Offizier ernannt und besuchte anschliessend die Vereinigte Artillerie und Ingenieurschule in Berlin Danach war er noch in Luxemburg und Erfurt stationiert 1840 quittierte er den Militardienst um in der Steingutfabrik von Villeroy amp Boch in Mettlach die Stelle des zweiten Direktors zu ubernehmen In Mettlach heiratete er 1841 seine Cousine Klothilde von Cohausen In seiner Mettlacher Zeit erbaute er sowohl in Mettlach selbst als auch in dem benachbarten Ort Saarholzbach die katholischen Kirchen siehe St Lutwinus Mettlach 1900 1901 durch neoromanischen Neubau ersetzt St Antonius Saarholzbach sowie die Lutwinuskapelle in Weiten Ferner eignete er sich durch die Tatigkeit in der keramischen Fabrik die fundamentalen Keramikkenntnisse an die ihm bei seinen spateren archaologischen Tatigkeiten nutzlich waren Zunachst bewogen ihn aber die Ereignisse des Jahres 1848 dazu seine Stellung bei Villeroy amp Boch zu kundigen und als Oberleutnant erneut in die Armee einzutreten Er war zunachst in Saarlouis spater in Koln und im Hunsruck stationiert In seiner Hunsrucker Zeit widmete er sich 1850 51 erstmals der Erforschung vorgeschichtlicher Befestigungsanlagen und gelangte hieruber zu den Altertumswissenschaften denen er von nun aufs Engste verbunden bleiben sollte Nach Mainz abkommandiert war von Cohausen am Ausbau der dortigen Befestigungen beteiligt bevor er als Hauptmann nach Ehrenbreitstein versetzt wurde wo er sich ebenfalls einer regen Bautatigkeit widmete und unter anderem die Talbefestigung den Luisenturm die Villa Buschmann und das Kloster der Barmherzigen Schwestern ausfuhrte Im Jahre 1857 fuhrte ihn langere Bildungsreisen nach Ostpreussen und Italien wo er den mittelalterlichen Festungsbau studierte 1858 wurde er Mitglied der Bundesmilitarkommission in Frankfurt am Main jedoch traten seine historischen und archaologischen Arbeiten mehr und mehr in den Vordergrund 1862 wurde er von Napoleon III an den franzosischen Hof geladen um sich als Berater an dem damals grundlegenden biografischen Werk Histoire de Jules Cesar Geschichte Julius Caesars zu beteiligen Von der preussischen Regierung erhielt er den Auftrag die Fundstelle des Hildesheimer Silberschatzes zu untersuchen und den Wert des Fundes zu taxieren Die Jahre 1866 bis 1870 sahen ihn als Militar Attache der preussischen Gesandtschaft in Paris Wahrend des Deutsch Franzosischen Krieges in den Jahren 1870 71 war er als Platzingenieur in Minden und spater wieder in Koblenz tatig nbsp Cohausen Tempel am Kapellenberg in Hofheim1871 schied von Cohausen als Oberst aus dem aktiven Militardienst aus und wurde zum Koniglichen Konservator fur die preussische Provinz Hessen Nassau berufen eine Stellung die er bis zu seinem Tode innehatte Ab 1874 war er gleichzeitig Mitglied des Verwaltungsrats des Romisch Germanischen Zentralmuseums in Mainz ab 1885 auch des Verwaltungsrats des Germanischen Nationalmuseums in Nurnberg Durch seine Stellung als Landeskonservator war es von Cohausen moglich sich ganz der Altertumsforschung in der an Bodendenkmalern reichen Region zu widmen Neben der Erforschung der Ringwalle des Taunus und der Burgen des Landes stand insbesondere die Provinzialromische Archaologie im Mittelpunkt seines Interesses Uber die regionalen Grenzen hinaus bekannt wurde er durch die Ausgrabungs Konservierungs und Rekonstruktionsarbeiten die er zusammen mit Louis Jacobi 1836 1910 am Saalburgkastell leistete Seine systematischen und grundlegenden Untersuchungen des romischen Limes fuhrten 1884 mit der Publikation des Werkes Der romische Grenzwall in Deutschland Militarische und technische Beschreibung desselben zu einem ersten Limes Kompendium das nur wenige Jahre spater die Basis fur die Forschungen der Reichs Limeskommission bilden sollte 1892 wurde von Cohausen schliesslich als Vertreter Preussens zum Mitglied der Kommission berufen Ausserdem war er korrespondierendes Mitglied der Berliner Gesellschaft fur Anthropologie Ethnologie und Urgeschichte Karl August von Cohausen verstarb im Alter von 82 Jahren in der Nacht vom 1 auf den 2 Dezember 1894 an einem Hirnschlag Er wurde auf dem Friedhof von Koblenz Pfaffendorf bestattet Auf dem Kapellenberg bei Hofheim am Taunus erinnert der Cohausen Tempel an Karl August von Cohausen Er wurde 1910 vom Taunusklub Verschonerungsverein Hofheim i Ts mit Spendengeldern nach einem Entwurf des Frankfurter Architekten Karl Kolb gebaut Schriften Auswahl Bearbeiten1852 Alte Verschanzungen auf dem Hunsrucken und ihre Beziehungen zu der Veste Rheinfels bei St Goar In Jahrbucher des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande XVIII Volltext in der Google Buchsuche 1858 Alte Verschanzungen auf dem Hunsrucken und ihre Beziehungen auf Koblenz In Jahrbucher des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande XXVI Volltext in der Google Buchsuche 1860 Die Bergfriede besonders rheinischer Burgen In Jahrbucher des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande XXVIII Volltext in der Google Buchsuche 1866 Kultur der Bronzezeit In Antropologische Zeitschrift 1867 Casars Feldzuge gegen die germanischen Stamme am Rhein In Jahrbucher des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande XLIII Volltext in der Google Buchsuche 1867 Casar s Rheinbrucken Philologisch militarisch und technisch untersucht Teubner Leipzig 1870 Kasernen Abtritte Geschichte des Abtritts In Archiv fur Ingenieur und Artillerie Offiziere 1870 Silberfundstelle bei Hildesheim In Anzeiger fur Kunde der deutschen Vorzeit 1873 Graber im Kammerforst In Nassauische Annalen XII 1874 Schlussel und Schlosser bei den Romern In Nassauische Annalen XIII 1876 Romische Steinbruche am Felsberg an der Bergstrasse Brill Darmstadt 1877 Ursprung des Dorfes Glashutten Hugelgraber zwischen Nahe und Hunsrucken u a In Nassauische Annalen XIV 1878 Das Romercastell Saalburg Zusammen mit Louis Jacobi Frauenholzsche Buchhandlung Homburg vor der Hohe 1879 Zur Geschichte der Eisenindustrie Die Wallburgen Landwehren Schanzen im Regierungsbezirk Wiesbaden u a In Nassauische Annalen XV 1880 Die Wehrbauten zwischen Rhein Main und Lahn von den Troglodyten bis zur Renaissance Ackermann Munchen 1882 Zur Topographie des alten Wiesbaden u a In Nassauische Annalen XVII 1884 Der romische Grenzwall in Deutschland Militarische und technische Beschreibung desselben Kreidel Wiesbaden 1884 Romische Bauwerke in der Nahe von Homburg Frankfurt und Bergen Zur Geschichte der Feuerwaffen u a In Nassauische Annalen XVIII 1888 Die Hunerburg Arbeiten auf der Saalburg Romische Mainbrucken u a In Nassauische Annalen XX online 1890 Burgen von Nassau In Nassauische Annalen XXI 1892 Die Altertumer im Rheinlande Bechtold Wiesbaden postum Die Befestigungsweisen der Vorzeit und des Mittelalters Nachdruck Flechsig Wurzburg 2003 ISBN 3 88189 478 0 Literatur BearbeitenBruno Florschutz Karl August von Cohausen Oberst z D und Koniglicher Konservator am 2 Dezember 1894 In Annalen des Vereins fur Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung 27 1895 S 1 8 G Ulrich Grossmann Bau und Burgenforschung im Werk Karl August von Cohausens In Nassauische Annalen 123 2012 S 453 480 Hans Georg Kohnke Karl August von Cohausen und der Wolfsheimer Fund In Nassauische Annalen 95 1984 S 255 259 Ferdinand Kutsch Cohausen Karl August von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 309 f Digitalisat Bernhard von Poten Cohausen August von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 47 Duncker amp Humblot Leipzig 1903 S 502 f Otto Renkhoff Nassauische Biographie Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten 2 Auflage Historische Kommission fur Nassau Wiesbaden 1992 ISBN 3 922244 90 4 S 108 Nr 606 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl August von Cohausen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Karl August von Cohausen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Cohausen Karl August von in der Datenbank Saarland Biografien Biographische Notiz in Meyers Grossem Konversations Lexikon 1905 Band 4 Cohausen Karl August von Hessische Biografie Stand 17 April 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Karl August von Cohausen in der Rheinland Pfalzischen PersonendatenbankNormdaten Person GND 116627824 lobid OGND AKS VIAF 15524970 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Cohausen Karl August vonALTERNATIVNAMEN Cohausen Carl August von Cohausen August vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Berufsoffizier und Provinzialromischer ArchaologeGEBURTSDATUM 17 April 1812GEBURTSORT RomSTERBEDATUM 2 Dezember 1894STERBEORT Wiesbaden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl August von Cohausen amp oldid 235322706