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Noreia galt fruher als das Epitheton einer vorromischen moglicherweise keltischen Muttergottin bekannt aus Weiheinschriften der romischen Kaiserzeit Da eine Etymologie des Namens noch nicht gelungen ist wurde sogar eine vorkeltisch illyrische Gottheit angenommen 1 Da unter den Verehrern der Noreia keine Privatpersonen und keine einheimischen Noriker nachzuweisen sind durfte Noreia eher eine romische Neuschopfung sein 2 Weiheinschrift fur Isis Noreia Kirchenportal UlrichsbergInhaltsverzeichnis 1 Weiheinschriften 2 Verehrung 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseWeiheinschriften Bearbeiten nbsp Moderne Spekulation zum Aussehen eines Heiligen Hains der Noreia in der Keltenwelt FrogKelten und Briten bezeichneten heilige Haine als nemeton was allgemein einen heiliger Ort bedeutet 3 4 Sie sind durch Inschriften und Ortsnamen uberliefert 5 In der romischen Provinz Noricum im Raum des heutigen Karntens der Steiermark und Sloweniens sind zahlreiche Weiheinschriften fur Noreia gefunden worden CIL 000003 III 4806 Hohenstein Noreiae Aug ustae sacr um Q uintus Fabius Modestus domo Roma dec urio al ae I Aug ustae Thracum phialam argent eam p ondo II quadrantem embl emata Noreiae aurea uncias duas d onum d edit CIL 000003 III 4809 Hohenstein Isidi Norei ae v otum s olvit l ibens m erito pro salute Q uinti Septuei Clementis con ductoris fer rariarum N oricarum P annoniarum D almatarum et Ti beri Cl audi Heraclae et Cn aei Octa vi Secundi pro curatorum fer rariarum Q uintus Septueius Valens pro curator ferr ariarum CIL 000003 III 4810 Ulrichsberg Noreiae Isidi fecit A ulus Trebonius 3 proc urator CIL 000003 III 5123 Trojane Atrans Norei a e August ae et Honori stat ionis Atrant inae Bellicus et Eutyches contra sc riptores stat ionis eiusdem ex voto CIL 000003 III 5188 Celje Celeia I ovi O ptimo M aximo et Cel eiae et Noreiae Sanct a e Rufi us Senilis b ene f iciarius co n s ularis pro se et suis v otum s olvit l ibens m erito CIL 000003 III 5193 Celje Celeia Marti Herculi Victori ae Noreiae CIL 000003 III 5300 Cresnjevec Victoriae A ug ustae e t N oreiae Re g inae e t Britan n ia e pr ovi n c iae L ucius Sep t imius T ertinu s b ene f iciarius l egionis II Ita l icae P iae F idelis e x vot o pos uit Verehrung BearbeitenNoreias Name wird mit dem keltischen Stamm der Noriker in Verbindung gebracht in deren Siedlungsgebiet ihre Inschriften gefunden wurden Das Suffix eia spricht fur einen ursprunglichen Stammes und oder Siedlungsnamen und nicht fur einen Gotternamen 6 Fruhestens unter Vespasian wurde Noreia wohl als politische Loyalitatsadresse mit Isis in Verbindung gebracht spater wurde von der Eisengrubenverwaltung diese Gleichsetzung vielleicht wegen der besonderen Funktion der Isis als Schutzgottin des Bergbaues ubernommen Sie wurde von den Romern offiziell verehrt Dass sie eine rein keltische Gottheit sei die nur von den Romern mit der agyptischen Gottin Isis gleichgesetzt wurde 7 ist eine nicht haltbare These In der romischen Zeit wurde Isis Noreia angeblich als Herrin des Schicksals des Lebensglucks der Fruchtbarkeit des Bergsegens und der heilenden Kraft insbesondere des Wassers angesehen 8 Heiligtumer sind in Hohenstein im Glantal und auf dem Ulrichsberg durch Inschriften bezeugt 1 Mit Noreia wurden zwei Ortschaften im Stadtbereich von Virunum bezeichnet eine 27 Meilen entfernt die andere 40 Meilen Aus diesen Bereichen finden sich auch Inschriften uber diese Gottin Dass Noreia eine gemeinnorische Gottin sei basiert auf der Behauptung dass bei den Grabungen im Salzburger Dom als Spolie ein Altar gefunden wurde der der Isis Noreia geweiht war 9 Ein derartiges Denkmal ist jedoch in den Datenbanken Inschriftenwerken Museumsberichten Grabungs und Fundberichten nicht bekannt abgesehen davon dass beim Salzburger Dom nachweislich aus kilometerweit entfernten Orten Spolien Steine antransportiert wurden Wieso weiters von Salzburg auf gemeinnorisch geschlossen werden kann ist ebenso nicht nachvollziehbar Auch Kybele Statuen siehe auch Sirona wie z B jene der sog Kuhdirn von Wutschein Gemeinde Magdalensberg Karnten wurden bereits ohne Belege mit Noreia gleichgesetzt Seit dem Fund eines kleinen und vielfaltig interpretierbaren Inschriftenfragments bei Ausgrabungen in den 1950er Jahren gab es die Theorie dass sich am Steirischen Frauenberg ehemalige Gemeinde Seggauberg ein Heiligtum der Isis Noreia befunden hatte Als Folge neuerer Forschungen gilt diese Uberlegung mittlerweile als uberholt 10 Siehe auch BearbeitenListe keltischer Gotter und Sagengestalten Keltische Religion Keltische MythologieLiteratur BearbeitenHelmut Birkhan Kelten Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur 2 korrigierte und erweiterte Auflage Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1997 ISBN 3 7001 2609 3 Gabriele Russwurm Biro Dehio Karnten Dritte erweiterte und verbesserte Auflage 2001 Verlag Anton Schroll amp Co Wien 2001 ISBN 3 7031 0712 X S 310 Franz Glaser Das verlorene Weihegeschenk der Gottin Noreia In Fremde Zeiten Festschrift Jurgen Borchhardt Wien 1996 275ff Bernhard Maier Lexikon der keltischen Religion und Kultur Kroners Taschenausgabe Band 466 Kroner Stuttgart 1994 ISBN 3 520 46601 5 Marjeta Sasel Kos Pre Roman Divinities of the Eastern Alps and Adriatic Narodni Muzej Slovenije Ljubljana 1999 ISBN 961 6169 11 4 S 33 39 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Noreia Sammlung von Bildern Eintrag zu Noreia Gottin im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Noreia Inschriften in der Epigraphischen Datenbank HeidelbergEinzelnachweise Bearbeiten a b Bernhard Maier Lexikon der keltischen Religion und Kultur S 252 Kulte in Noricum am Beispiel des Heiligtums der Noreia in Hohenstein In www2 rgzm de Abgerufen am 2 Marz 2004 Richard Dunn Four possible nemeton place names in the Bristol and Bath area In Landscape History Band 27 Nr 1 S 17 30 hier S 17 englisch doi 10 1080 01433768 2005 10594569 unter Berufung auf Rivet und Smith 1979 The Place Names of Roman Britain James MacKillop A dictionary of Celtic mythology Oxford University Press Oxford 2004 ISBN 978 0 19 172655 2 S englisch R Flasche Wald und Baum in den Religionen In Forstwirtschaftliches Centralblatt Band 113 1994 S 5 Patricia De Bernardo Stempel Zu den keltisch benannten Stammen im Umfeld des oberen Donauraums S 92 Helmut Birkhan Kelten Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur S 348 Behauptung ohne Quellenanalyse bei Helmut Birkhan Kelten Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur S 485 f Kelten und Romer Dort wird der Eindruck erweckt dass Hermann Vetters der Autor sei Er hat mit diesen Falschaussagen jedoch nichts zu tun die auf eine Person im Vereinsvorstand zuruckgeht die mit Asta zeichnet und auch auf www artedea net schreibt In religionen at Abgerufen am 2 Mai 2003 Bernhard Schrettle Das Heiligtum Frauenberg Vom latenezeitlichen Zentralort zum kaiserzeitlichen Tempelberg In Zentralort und Tempelberg Siedlungs und Kultentwicklung am Frauenberg bei Leibnitz im Vergleich Studien zur Archaologie der Steiermark Band 1 Phoibos Wien 2016 ISBN 978 3 85161 163 2 S 192 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Noreia Gottin amp oldid 236791537