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Sirona auch Đirona war eine keltische Gottin der Heilung Sie wurde ikonographisch der griechischen Heilgottin Hygieia gleichgesetzt Sie ist haufig Kultgenossin des Apollo Grannus Sirona Heiligtum in Hochscheid Informationstafel und Statue der Sirona Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Name 3 Verschmelzung mit Kybele 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseAllgemeines Bearbeiten nbsp Fundorte von Inschriften der SironaSirona ist ausschliesslich aus antiken Weiheinschriften bekannt eine Mythologie ist nicht uberliefert Bisher sind neun Weiheinschriften fur Dea Sirona alleine bekannt Sie finden sich uberwiegend in den Provinzen Gallia Belgica und Germania superior vereinzelt in den Provinzen Gallia Aquitania 1 und Lugdunensis Haufiger jedoch insgesamt funfzehn Mal wird sie in Kombination mit Apollo genannt der im Zuge der Interpretatio Romana mit dem Heilgott Grannus identifiziert wurde Diese Inschriften finden sich in der Gallia Belgica und in der Germania superior 2 in Raetia Noricum Pannonia und Dacia 3 sowie einmal in Rom 4 nicht jedoch im westlichen Gallien Ein Heiligtum des Apollo und der Sirona des 2 Jahrhunderts n Chr wurde in Hochscheid Hunsruck ausgegraben 5 Dort fand sich auch die Inschrift DEO APOLLINI ET SANCTE SIRONE 6 Ein weiteres Heiligtum des Apollo und der Sirona ist durch eine 201 n Chr datierte Bauinschrift aus Grossbottwar belegt 7 Sirona wurde haufig an Heilquellen verehrt Dargestellt wurde sie als junge mit einer Palla bekleideten Frau teilweise mit Traube und Ahre als Attribut teilweise nach dem Vorbild der Hygieia mit einer Schlange die sie in ihren Handen halt nbsp Statuette aus Rotbuchenholz der Heilgottin Sirona gefunden in einem Brunnen im wasserreichen Pforzheim mit Schlange in linker Hand ca 200 260 n Chr Name BearbeitenIhr Name bedeutet erhabener grosser Stern 8 oder Kalbin Farse Helmut Birkhan praferiert die letztere Ubersetzung da er es Garrett S Olmsted folgend mit der indogermanischen Wortwurzel ster noch nicht geschlechtsreifes Rind in Verbindung bringt 9 nbsp Sirona und Apollon Bronze aus MalainIn Inschriften kommen neben Sirona noch andere Schreibweisen vor Mehrmals Đirona 10 und jeweils einmal Serana 11 und Thirona 12 Die verschiedenen Schreibweisen des Anfangslautes zeigen die Schwierigkeit ihn im lateinischen Alphabet wiederzugeben Das Đ wird Tau Gallicum genannt und ahnlich wie ein scharfes zischendes ss ss z oder ts ausgesprochen am Wortanfang jedoch auch wie st Daher wurde die Gottin wohl ungefahr Zirona ausgesprochen Verschmelzung mit Kybele BearbeitenIn der romischen Stadt Iuvavum heute Salzburg wurden offenbar intensiv Asklepios und Hygeia verehrt Im Umland heute Bayern fand sich auch eine Weihung an den Heilgott Apollo Grannus und an die Quellgottin Sirona Unter Umstanden sind demnach Grannus und Sirona von griechischen Freigelassenen dort mit Asklepios und Hygeia gleichgesetzt worden In Salzburg wurden aber neben den Funden Asklepios und Hygeia auch Serapis und Kybele gefunden so dass auch hier eine Gleichsetzung vermutet werden kann Von Kybele gibt es aber im gesamten norischen Gebiet viele Darstellungen so dass hier unter Umstanden an Sirona gedacht werden kann nbsp Die Kuhdirn von WutscheinBeispielsweise ist hier an die heute kopflose Sitzstatue der sog Kuhdirn von Wutschein Gemeinde Magdalensberg Karnten zu denken der abgetrennte Kopf soll in den Kellerfundamenten des sudostlich gelegenen Bauernhofes eingemauert worden sein Siehe auch BearbeitenSironabad Romerbad zu Nierstein am Rhein 116 Sirona AsteroidLiteratur BearbeitenMax Ihm Sirona In Wilhelm Heinrich Roscher Hrsg Ausfuhrliches Lexikon der griechischen und romischen Mythologie Band 4 Leipzig 1915 Sp 952 957 Digitalisat Johann Baptist Keune Sirona In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band III A 1 Stuttgart 1927 Sp 354 360 Emil Kruger Die Deutung der Pforzheimer Statuette als Gottin Sirona In Germania 28 1944 1950 S 235 241 Digitalisat Gerd Weisgerber Das Pilgerheiligtum des Apollo und der Sirona von Hochscheid im Hunsruck Habelt Bonn 1975 Arpad M Nagy Sirona In Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae LIMC Band 000007 VII Zurich Munchen 1994 S 779 781 Bernhard Maier Lexikon der keltischen Religion und Kultur Kroners Taschenausgabe Band 466 Kroner Stuttgart 1994 ISBN 3 520 46601 5 S 292 293 Helmut Birkhan Kelten Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1997 ISBN 3 7001 2609 3 S 590 591 621 621 Bernhard Maier Die Kelten Ihre Geschichte von den Anfangen bis zur Gegenwart C H Beck Munchen 2000 ISBN 3 406 46094 1 S 114 115 Marion Euskirchen Sirona In Der Neue Pauly DNP Band 11 Metzler Stuttgart 2001 ISBN 3 476 01481 9 Sp 596 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sirona Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Inschriften fur Sirona in der Epigraphischen Datenbank Heidelberg Le musee de Vienne en Val WordPressEinzelnachweise Bearbeiten Bordeaux Burdigala CIL 000013 XIII 582 Sironae Adbucietus Toceti fil ius v otum s olvit l ibens m erito CIL 000013 XIII 586 Sir onae M arcus Sulpicius Primulus Turiassone n sis seviral is d e s ua p ecunia f aciendum c uravit Sulpicius Sacuro f ilius Sulpicia Censorina f ilia Sulpicia Phoebe l iberta z B Augusta Raurica Herbert Nesselhauf Hans Lieb Dritter Nachtrag zu CIL XIII Inschriften aus den germanischen Provinzen und dem Treverergebiet In Bericht der Romisch Germanischen Kommission 40 1959 S 158 Nr 97 Sarmizegetusa AE 1957 197 AE 1983 828 CIL 000006 VI 36 Apollini Granno et Sanctae Sironae sacrum Gerd Weisgerber Das Pilgerheiligtum des Apollo und der Sirona von Hochscheid im Hunsruck Habelt Bonn 1975 AE 1941 89 Deo Apolli ni et sanc t a e Siron a e r eficiundum c uravit pro Con CIL 000013 XIII 6458 Inschrift bei ubi erat lupa Von Stern gall ser syr kymr seren korn steyr steren breton ster sterenn altlat sterra Helmut Birkhan Kelten Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur Wien 1997 S 590 591 621 AE 1994 1256 Augusta Treverorum Gallia Belgica Deae Diro nae Silvin i Adiutor et Iun ianus v otum s olverunt l ibentes m erito AE 1994 1257 ebd De ae Diro nae deo Apollini 3 AE II 3 3 v otum s olvit l ibens m erito CIL 000013 XIII 3662 ebd D e ae Dirona e L ucius Lucanius Censor i nu s sigillum d onum d edit CIL 000013 XIII 4498 Saint Avold Mediomatrici Gallia Belgica Deae Dironae Maior Ma giati filius v otum s olvit l ibens m erito CIL 000013 XIII 3143 AE 1999 1071 Corseul Fanum Martis Lugdunensis Num ini Aug usti de ae Dirona e Cani a Magusia lib erta v otum s olvit l ibens m erito AE 1982 806 Aquincum Pannonia inferior Apollini et Sironae T itus Iul ius Mer cator d ecurio c oloniae v otum s olvit l ibens m erito AE 1994 1227 aus Mailand Mediolanum Transpadana Thiron a et Apollo Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sirona Mythologie amp oldid 235643096