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Die Zillertaler Alpen sind eine Gebirgsgruppe der Zentralen Ostalpen Der grosste Teil der Zillertaler Alpen befindet sich im osterreichischen Bundesland Tirol gefolgt von der italienischen Provinz Sudtirol und einem kleinen Teil im osterreichischen Bundesland Salzburg Die Zillertaler Alpen erreichen auf ihrem Hauptkamm Berghohen von uber 3500 Metern ihr hochster Berg ist der Hochfeiler Zillertaler AlpenUbersichtskarte der Zillertaler AlpenUbersichtskarte der Zillertaler AlpenPanorama Zillertaler Alpen HauptkammPanorama Zillertaler Alpen HauptkammHochster Gipfel Hochfeiler 3509 m u A Lage Tirol Sudtirol SalzburgKoordinaten 47 0 N 11 48 O 47 11 8 3509 Koordinaten 47 0 N 11 48 O Inhaltsverzeichnis 1 Benachbarte Gebirgsgruppen 2 Umgrenzung 3 Geologie 4 Gletscher 5 Untergruppen 6 Bedeutende Gipfel 7 Geschichte 7 1 Urgeschichte 7 2 Romer Bajuwaren 7 3 Christianisierung Bistumer Saben und Salzburg Bergbau 7 4 Pest 1611 12 Niedergang des Bergbaus Verarmung 7 5 Gegenreformation Vertreibung der Protestanten 1731 1837 7 6 Modernisierung der Verwaltung Salzburger Zillertal an Tirol 1816 7 7 Forschungs und Erschliessungsgeschichte 7 8 Naturparks seit 2006 8 Schutzhutten 9 Fern Weitwanderwege 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseBenachbarte Gebirgsgruppen Bearbeiten nbsp SchlegeisspeicherDie Zillertaler Alpen grenzen an die folgenden anderen Gebirgsgruppen der Alpen Tuxer Alpen im Norden Kitzbuheler Alpen im Nordosten Venedigergruppe im Osten Rieserfernergruppe im Sudosten Dolomiten im Suden Sarntaler Alpen im Sudwesten Stubaier Alpen im Westen Umgrenzung BearbeitenDie Grenze im Norden verlauft von St Jodok am Brenner entlang des Schmirntals und des Kaserer Winkls zum Tuxer Joch Von dort geht es entlang des Tuxertals bis Mayrhofen und entlang des Zillertals flussabwarts bis Zell am Ziller Anschliessend verlauft die Grenze entlang des Gerlostals uber den Gerlospass und entlang der Salzach bis zur Einmundung der Krimmler Ache Im Osten bildet das Krimmler Achental die Grenze von Krimml bis zur Birnlucke Im Sudosten verlauft die Grenze von der Birnlucke entlang des Tauferer Ahrntals bis Bruneck im Pustertal Die Grenze im Suden wird vom Pustertal gebildet von Bruneck entlang der Rienz flussabwarts bis zur Einmundung in den Eisack Im Westen verlauft die Grenze durch das Wipptal zunachst dem Eisack entlang talaufwarts zum Brennerpass und anschliessend der Sill entlang abwarts bis zur Einmundung des Schmirnbachs Die Birnlucke 2665 m verbindet die Zillertaler Alpen mit der Venedigergruppe Der Brennerpass 1374 m stellt die Verbindung mit den Stubaier Alpen her Das Tuxer Joch 2338 m verbindet die Zillertaler Alpen mit den Tuxer Alpen und der Gerlospass 1531 m mit den Kitzbuhler Alpen Der Hauptkamm mit den hochsten Gipfeln der Zillertaler Alpen verlauft in ost westlicher Richtung Er tragt seit dem Inkrafttreten des Friedensvertrags von Saint Germain 1920 die Staatsgrenze zwischen Italien und Osterreich Geologie BearbeitenDie Zillertaler Alpen liegen vor allem im penninischen Tauernfenster und bestehen hauptsachlich aus Granitgneis Zentralgneis des Zillertaler Kerns und Gesteinen der Oberen Schieferhulle Die Hochtaler bezeichnet als Grunde werden mit Stauseen zur Erzeugung von Elektrizitat per Wasserkraft genutzt Das Gebiet der Zillertaler Alpen ist als Naturpark unter Schutz gestellt da hier bedrohte Tier und Pflanzenarten noch heimisch sind Gletscher BearbeitenZahlreiche Gletscher bedecken ab einer Hohe von etwa 2500 m u A besonders die nordlichen Bereiche sind aber durch die globale Erwarmung stark im Schwinden begriffen Im Sudtiroler Teil der Zillertaler Alpen liegen die Gletscher hoher und sind kleiner Einige der hochsten Dreitausender im Hauptkamm konnen daher von Suden her eisfrei begangen werden Fur die Zillertaler Alpen werden nach unterschiedlichen Erhebungsmethoden folgende Gletscherflachen angegeben osterreichischer Anteil 116 6 km fur 1850 und 61 2 km fur 1969 1 bzw 66 km fur 1969 und 51 km fur 1999 2 italienischer Anteil 37 2 km fur 1850 und 14 6 km fur 1997 3 Jahr Osterreichischer Anteil km Italienischer Anteil km Zillertaler Alpen gesamt km 1850 116 6 37 2 153 81999 A bzw 1997 I 51 0 14 6 65 6Im 150 jahrigen Beobachtungszeitraum zw 1850 und 2000 hat sich die Gletscherflache in den Zillertaler Alpen um rund 60 verringert Die Tabelle zeigt die grossten Gletscher nordlich des Alpenhauptkammes 4 5 Name Flache 1999 km Flache 1969 km Flache 1850 km Schlegeiskees 4 61 5 29 6 64Floitenkees 4 24 4 88 6 82Schwarzensteinkees 4 17 4 69 7 95Gefrorene Wand Kees Tuxer Ferner 3 84 4 17 6 63Waxeggkees 3 39 3 90 5 05Hornkees 2 69 3 06 5 69Wildgerloskees 1 98 2 10 3 96Stampflkees 1 60 1 74 3 10Grosses Riepenkees 1 01 1 22 2 02Furtschaglkees 0 99 1 14 1 84Schonachkees 0 99 1 08 2 86Lofflerkees 0 86 1 14 1 64Federbettkees 0 66 1 00 2 13Untergruppen BearbeitenDie Zillertaler Alpen werden in die folgenden Untergruppen unterteilt Tuxer Hauptkamm Zillertaler Hauptkamm und SeitenkammeEine weitere Unterteilung erfolgt in Hauptkamm Hochstellerkamm Greinerkamm Morchner und Ingentkamm Floitenkamm Ahornkamm Riblerkamm Magnerkamm Muhlwalder Kamm Reichenspitzgruppe und ostliche ZillerkammeEine weitere Unterteilung erfolgt in Reichenspitzkamm Gerloskamm Schonachkamm Wimmerkamm Schwarzachkamm Zillerkamm Pfunderer BergeEine weitere Unterteilung erfolgt in Kreuzspitzkamm Plattspitzkamm Wurmaulkamm Grubbachkamm nbsp Tuxer Hauptkamm mit Schrammacher und Olperer im Hintergrund die DolomitenBedeutende Gipfel Bearbeiten nbsp Der Grosse Loffler 3376 m gesehen vom GigalitzHochfeiler 3509 m Grosser Moseler 3480 m Olperer 3476 m Hochfernerspitze 3470 m Turnerkamp 3420 m Schrammacher 3410 m Fussstein 3380 m Grosser Loffler 3379 m Hoher Weisszint 3371 m Schwarzenstein 3369 m Reichenspitze 3303 m Gefrorene Wand Spitzen 3288 m III Hornspitze Berliner Spitze 3254 m Rauchkofel 3251 m Hoher Riffler 3231 m Wilde Kreuzspitze 3132 m Zsigmondyspitze Feldkopf 3089 m nbsp Historische Karte der zentralen Zillertaler Alpen mit Besteigungsrouten 1880er Jahre nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Bergpanorama von der Aussichtsplattform am Zugspitzplatt Richtung Sudosten auf die Zillertaler Alpen im Winter nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Aus digitalem Gelandemodell berechnetes Bergpanorama von der Aussichtsplattform am ZugspitzplattGeschichte BearbeitenUrgeschichte Bearbeiten Bereits Jager Sammler und Hirten der Steinzeit nutzten den hochalpinen Raum der Zillertaler Alpen fur die sommerliche Jagd aber auch als Abbaurevier fur Bergkristall der als hochwertiges Tauschgut gehandelt wurde Allerdings sind nur wenige Spuren und Artefakte prahistorischer Kulturen fur den Nordtiroler Teil der Zillertaler Alpen bekannt Aus der Mittelsteinzeit stammen Funde von Hornstein und Flint am Tuxer Joch 2338 m 6 Im Bereich Pfitscherjoch 2270 m wurden mehrere Fundstellen mit Spuren Bergkristall und Feuerstein spater aber auch Speckstein von Jagern und Hirten entdeckt Diese belegen die Begehung dieses hochalpinen Ubergangs durch den Menschen in der Mittelsteinzeit der Jungsteinzeit und in der Eisenzeit 7 Am Tuxer Joch wurde ein bronzezeitlicher Gebrauchsgegenstand entdeckt 8 im Zemmgrund eine bronzezeitliche Feuerstelle mit Bergkristallobjekten im Bereich der Schwarzensteinalm auf 2185 m Durch diese Feuerstelle wird der pollenanalytisch festgestellte massive Eingriff des Menschen in die subalpine Waldstufe des oberen Zemmgrunds wahrend der Bronzezeit archaologisch bestatigt 9 Kupferbergbau ist auf der Kelchalm in den Kitzbuheler Alpen nachgewiesen Im vorderen Zillertal fanden sich bisher nur erheblich spatere Artefakte Sie gehoren der Urnenfelderkultur an und stammen aus der Zeit zwischen 1200 und 800 v Chr damit aus der spaten Bronzezeit So fand man bei Strass am Steilhang unterhalb der Wallfahrtskirche von Maria Brettfall und nordlich der Wiese ein bronzenes Schwert und einen Angelhaken 10 In der Eisenzeit erstreckte sich das Gebiet der Fritzens Sanzeno Kultur die mit den Ratern assoziiert wird zum einen uber Nordtirol Diese Kultur loste um 600 v Chr dort die Inntalkultur ab Zum anderen lasst sie sich fur Sudtirol belegen wo sie auf die Laugen Melaun Kultur folgte 11 Romer Bajuwaren Bearbeiten Bis zur Donau im Norden und zum Zillertal im Westen reichte das Konigreich Norikum Drusus zog 15 v Chr mit einem Heer uber den Brennerpass in das Gebiet nordlich der Alpen Mit der Eroberung des Raumes sudlich der Donau richteten die Romer dort Provinzen ein Dabei bildete das Zillertal die Grenze zwischen Raetia und Noricum Um 560 als der ostromische Feldherr Narses Italien zuruckeroberte lebten im Tal Bajuwaren Christianisierung Bistumer Saben und Salzburg Bergbau Bearbeiten Die Grenze zwischen den Bistumern Saben Brixen heute Innsbruck im Westen und Salzburg im Osten verlief durch das Zillertal Eisenlagerstatten waren im Bereich des Zillertals zwar abbauwurdig 12 doch blieb das innere Zillertal noch unbesiedelt 13 Die Privilegien Karls des Grossen fur das Erzstift Salzburg fanden auch im Zillertal Anwendung Das Zillertal pagus qui dicitur Cilarestale erhielten die Salzburger 889 durch Schenkung 14 15 Einer der Vogte dieser Besitzungen war Hugo von Taufers der 1232 auf die Vogtei zugunsten des Erzstiftes verzichtete 16 Im Spatmittelalter veranderte der Silber und Kupferbergbau im Schwazer Revier die regionalen Lebensverhaltnisse Schwaz das 1312 vielleicht 200 Einwohner hatte wies gegen Ende des 15 Jahrhunderts 15 000 bis 20 000 Einwohner auf 17 Im Bergrevier Ringenwechsel mit Teilrevieren wie Burgstall Rotenstein oder Trogbach das sich vom Bucherbach bis zum Zillertal erstreckte wurde der Bergbau 1435 begonnen 1526 gab es 26 Stollen mit ca 1900 Mann Belegschaft Dennoch war das Falkensteiner Revier das bedeutendste in den Alpen Pest 1611 12 Niedergang des Bergbaus Verarmung Bearbeiten Doch 1611 bis 1612 traf Tirol die Pest Im Juni 1611 erreichte Erzherzog Maximilian III ein Brief in dem die Forderung aufgestellt wurde es sollte eine Wache an der Zillerbrucke aufgestellt werden damit niemand mehr aus dem Zillertal herauskommen konnte Jakob Wippershauser dem Salzburger Propst im Zillertal sollte nahegelegt werden seinen Untertanen das Verlassen des Tals zu untersagen das sowieso abgesperrt war Viele der Arbeiter im Zillertal arbeiteten jedoch im Schwazer Bergbau so dass sich dieser nur schwer von diesem Ruckschlag erholen konnte 18 Die Region insgesamt litt unter dem Ruckgang des Bergbaus 1645 kam es zu einem Aufstand der Zillertaler Bauern gegen zu hohen Steuern vier Jahre spater kam es zum grossen Knappenaufstand im Schwazer Revier Spatestens im 17 Jahrhundert begannen als Oltrager bezeichnete Handler Krauter und Salben in die Nachbargebiete auszufuhren Dabei war um 1700 der Theriak des Bartholomaus Hauser aus Stumm als Universalheilmittel beruhmt 19 Die Aufteilung zwischen den Bistumern hatte zur Folge dass die Bedeckung der Dacher im Westen durch rote Ziegel erfolgte im Osten durch Kupfer das sich grun verfarbte Das Erzbistum Salzburg verfugte uber deutlich grossere materielle Ressourcen als sein Nachbar Gegenreformation Vertreibung der Protestanten 1731 1837 Bearbeiten 1674 berichtete der Pfarrvikar von Mayrhofen nach Salzburg dass fast alle bis auf etliche Wenige mit der Lehre Luthers befleckt seien 20 Dies obwohl die Salzburger Erzbischofe die Gegenreformation forciert und 1588 einen ersten Versuch unternahmen die Protestanten aus ihrem Machtbereich zu vertreiben Doch gelang ihnen dies fast nur in Salzburg Doch im 17 Jahrhundert spitzte sich der Konflikt immer wieder zu 1684 85 mussten rund 800 Protestanten aus dem salzburgischen Defereggental in Osttirol ihre Heimat verlassen 1731 wurden die 10 bis 20 000 Protestanten aus dem Fursterzbistum Salzburg vertrieben 1781 erging jedoch ein Toleranzedikt so dass die Zillertaler Protestanten geduldet wurden Ein Grossteil des Zillertals gehorte zum Hochstift Salzburg sie wurden von den beiden Pfleggerichten Zell und Fugen verwaltet Am Taleingang gehorten jedoch Bruck Landgericht Rattenberg Strass und Schlitters Landgericht Rottenburg zur Grafschaft Tirol zu der daruber hinaus zwei kleine Enklaven im mittleren Talabschnitt gehorten namlich die einen eigenen Gerichtsbezirk bildende Hofmark Stumm Stumm Stummerberg sowie die Gebiete um Uderns und Ried die dem Tiroler Landgericht Rottenburg unterstanden 1780 hatte das Zillertal etwa 17 000 Einwohner davon waren 3 000 Tiroler und 14 000 Salzburger Um 1830 zahlte die Erzdiozese Salzburg dort 8 114 und die Diozese Brixen 8 985 Angehorige Besonders in der Pfarre Zell in Mayrhofen der Kuratie Hippach und in Taxenbach bildeten sich Zellen der protestantischen Gruppen Als ihre fuhrenden Kopfe galten Johann Fleidl Christian Brugger Bartlma Heim Andra und Adam Egger Matthias und Josef Kreidl Josef Gruber Jakob Hanser Josef Kroll und Matth Schiestl 21 1829 traten sechs der elf Protestanten aus der katholischen Kirche aus Registriert waren allerdings bereits 10 bis 12 Abgefallene in Hippach etwa 20 in Zell und 6 in Mayrhofen 1832 und 1835 versuchten einige von ihnen beim Kaiser und beim Erzherzog vergeblich die Anerkennung ihrer Gemeinde zu erreichen 1837 wurden diese Zillertaler Inklinanten die der Vertreibung von 1731 entgangen war vertrieben Zwischen dem 31 August und dem 4 September 1837 verliessen 427 Zillertaler 22 die Region von denen 416 in das niederschlesische Erdmannsdorf spater Zillerthal Erdmannsdorf heute Myslakowice gingen die ubrigen nach Karnten und in die Steiermark 23 Am 31 August 1837 zogen die Protestanten aus Zell am 1 September aus Brandberg am 3 September aus Finkenberg und am 4 September aus Hippach aus Der Spanische Erbfolgekrieg von 1701 bis 1714 traf auch das Zillertal denn dabei wurde erneut der Bergbau schwer getroffen Die Gewerke im Zillertal machten Entschadigungsanspruche geltend Zwar wurde die jahrliche Eisenfron reduziert dazu erhielten sie die Gewerke Klemm und Pillersee zugesprochen doch hatten auch sie gleichfalls partiell Schaden genommen 24 Modernisierung der Verwaltung Salzburger Zillertal an Tirol 1816 Bearbeiten Laut Steuerkataster von 1779 waren Finkenberg und Brandberg fruher eine eigene Hauptmannschaft oder Gemeinde als Mayrhofen das diesen Status erst 1801 erlangte 25 Am 2 August 1809 fielen bayerische Truppen zum zweiten Mal ins Zillertal ein 1816 kam das salzburgische Zillertal an Tirol und damit an Osterreich Forschungs und Erschliessungsgeschichte Bearbeiten Die erste uberlieferte wissenschaftlich geografische Darstellung der Zillertaler Alpen erschien im Atlas Tyrolensis von Peter Anich und Blasius Hueber aus dem Jahr 1774 Dort tauchten bereits die Namen mehrerer hoher Berge auf die jedoch erst in der Mitte des 19 Jahrhunderts bestiegen und vermessen wurden Die erste Beschreibung der Zemmgrundgletscher Waxegg Horn und Schwarzensteinkees stammt von Franz von Paula Schrank und Karl von Moll die 1783 eine Exkursion in den hochalpinen Bereich der Zillertaler Alpen unternahmen und ihre Erkenntnisse in den Naturhistorische n Briefe n uber Oestreich Salzburg Passau und Berchtesgaden 1785 veroffentlichten 26 Auf Anregung von Erzherzog Johann bereiste um 1800 der Mineraloge Gebhard das wegen seiner Mineralienvorkommen seit langem bekannte Gebiet um den Grossen Greiner einem bis 3200 Meter hohen Bergkamm zwischen Schlegeis und Zemmgrund Doch alle diese und auch weiteren wissenschaftlichen Exkursionen hatten vordergrundig nie eine Besteigung der Gipfel zum Ziel Erst am 1 September 1840 begann die Epoche die spater als Klassischer Alpinismus bezeichnet wurde An diesem Tag bestieg Peter Carl Thurwieser die 2973 Meter hohe Ahornspitze bei Mayrhofen 1843 folgte die Besteigung des Grossen Lofflers und des 2767 Meter hohen Dristners oberhalb von Ginzling durch den Bergrat Markus Vincent Lipold In der Folge wurden zahlreiche weitere Begehungen unternommen das touristische Interesse war geweckt worden In den Jahren 1852 bis 54 erkannte das Militar die Notwendigkeit genauer Karten und begann eine grossangelegte Vermessung auch Triangulation genannt Zahlreiche Zwei und Dreitausender des Zillertaler Hauptkamms wurden mit Vermessungsstangen versehen Die nachste Periode die wieder touristisch gepragt war und bis etwa 1866 dauerte leiteten 1858 die Alpinisten Paul Grohmann und Anton von Ruthner ein Davor 1856 gelang nur eine bedeutende Erstbesteigung auf die Reichenspitze durch einen anonym gebliebenen Bauern aus Prettau In den Sommern zwischen 1865 und 67 bestieg Paul Grohmann den Hochfeiler und den Olperer Ruthner war in den Zillertaler Alpen dagegen nur am Schwarzenstein erfolgreich sein Verdienst liegt jedoch vor allem in seinen kartografischen Arbeiten und zusammen mit Grohmann in der Grundung des Oesterreichischen Alpenvereins am 19 November 1862 1865 erschienen die englischen Alpinisten G H Fox Douglas William Freshfield und Francis Fox Tuckett mit ihren Bergfuhrern Francois Devouassoud und Peter Michel in den Zillertaler Alpen und bestiegen erstmals den Grossen Moseler Eine zweite englische Unternehmung im Jahr 1872 mit W H Hudson C Taylor und R Pendlebury fuhrte zur ersten in der Literatur anerkannten Besteigung des Turnerkamps 1867 fuhrte Carl Sonklar in dem Gebiet umfangreiche Vermessungsarbeiten durch 1879 gelang den Brudern Otto und Emil Zsigmondy aus Wien die Erstbesteigung des bis dahin fur unbezwingbar gehaltenen Feldkopfes Zsigmondyspitze Nach der Grundung des Alpenvereins setzte eine verstarkte touristische Erschliessung der Zillertaler Alpen mit der Anlage von Wegen und dem Bau von Schutzhutten ein Zunachst begann die Sektion Berlin im Jahr 1879 mit dem Bau der Berliner Hutte die Sektion Prag folgte 1881 mit der Olpererhutte Mit der Fertigstellung der Zillertalbahn im Sommer 1902 wurden die Zillertaler Alpen fur Reisende leicht erreichbar Erst mit dem 1930 fertiggestellten Friesenberghaus das auf eine Initiative von Alpenvereinsmitgliedern zuruckging die ausgeschlossen worden waren endete die Huttenneubautatigkeit Nachdem namlich die Sektion Austria des DuOAV 1921 einen Arierparagraphen in ihre Satzung aufgenommen hatte entstand aus Protest gegen den Ausschluss der judischen Mitglieder die neue Sektion Donauland die sich zur drittgrossten osterreichischen Alpenvereinssektion entwickelte Zu deren Unterstutzung grundeten 600 Berliner Bergsteiger einen neuen Verein Deutscher Alpenverein Berlin der zusammen mit Donauland das Friesenberghaus plante und am 3 Juli 1932 eroffnete 27 Naturparks seit 2006 Bearbeiten Der Kernraum des Gebirgszugs ist auf osterreichischer Seite seit 2006 als Naturpark Zillertaler Alpen geschutzt ein kleiner Teil auf italienischer Seite befindet sich im Naturpark Rieserferner Ahrn Schutzhutten BearbeitenBerliner Hutte 2042 m Brixner Hutte 2307 m Chemnitzer Hutte Neveser Joch Hutte 2407 m Edelhutte 2238 m Edelrauthutte Eisbruggjochhutte 2545 m Friesenberghaus 2498 m Furtschaglhaus 2293 m Gamshutte 1921 m Geraer Hutte 2326 m Greizer Hutte 2227 m Hochfeilerhutte 2710 m Neue Kasseler Hutte 2178 m Kolmhaus 1845 m Landshuter Europahutte 2713 m Olpererhutte 2388 m Pfitscher Joch Haus 2275 m Plauener Hutte 2364 m Richterhutte 2367 m Schwarzensteinhutte 3026 m Zittauer Hutte 2328 mFern Weitwanderwege BearbeitenDie touristische Erschliessung der Zillertaler Alpen begann erst in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts als die Schutzhutten und Wege durch den Alpenverein gebaut wurden Vorher waren durch die langen Anstiegswege Erstbesteigungen gewisse Grenzen gesetzt Heute sind die Zillertaler Alpen vollig erschlossen Der grosste Teil der Bevolkerung lebt vom Fremdenverkehr Das ganze Gebiet ist von einer grossen Zahl von Wanderwegen durchzogen Internationale und osterreichische Fernwanderwege fuhren durch die Zillertaler Alpen Eine Auswahl der Wege Via Alpina roter Weg Osterreichischer Weitwanderweg 02 Zentralalpenweg Traumpfad Munchen VenedigHochalpine Hohenwege Berliner Hohenweg enthalt Aschaffenburger Hohenweg Dreilanderweg Lausitzer Hohenweg Stabelerweg Neveser Hohenweg Pfunderer Hohenweg Tiroler HohenwegLiteratur BearbeitenWalter Klier Zillertaler Alpen Alpenvereinsfuhrer 12 Auflage Bergverlag Rother 2011 ISBN 978 3 7633 1269 6 rother de historisches chronologisch Peter Anich Blasius Hueber Atlas Tyrolensis Wien 1774 F von Paula Schrank K von Moll Naturhistorische Briefe uber Oestreich Salzburg Passau und Berchtesgaden I Band Salzburg 1785 S 75 134 Gustav von Gasteiger Die Zillertaler Protestanten und ihre Ausweisung aus Tirol Eine Episode aus der vaterlandischen Geschichte Meran 1892 Carl Diener Die Zillerthaler Gruppe In Eduard Richter Redaktion Hrsg Die Erschliessung der Ostalpen III Band Berlin 1894 S 3 ff Otto Stolz Geschichtskunde des Zillertales Schlern Schriften 63 Wagner Innsbruck 1949 Wilfried Beimrohr Die Zillertaler Protestanten oder Inklinanten und ihre Austreibung 1837 PDF 115 kB Tiroler Landesarchiv 2007 Kartenmaterial Alpenvereinskarten 1 25 000 Blatter 35 1 35 2 und 35 3 fur den zentralen Teil der Zillertaler Alpen Freytag amp Berndt Wanderkarte 1 50 000 Blatt 151 Zillertal Tuxer Alpen Jenbach Schwaz Kompass Karten 1 50 000 Blatt 37 Zillertaler Alpen Tuxer Alpen Casa Editrice Tabacco Tavagnacco Wanderkarten 1 25 000 Blatter 035 036 037 fur den sudlichen Teil des Gebiets von historischem Interesse Touristenkarte 1 100 000 Blatt 15 Zillertaler AlpenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Zillertaler Alpen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Zillertaler Alpen Reisefuhrer Ruhegebiet Zillertaler Alpen Land Tirol Bildgalerie Zillertaler Alpen M Kluber Fotografie Die Zillertaler Alpen und der Naturpark Rieserferner Ahrn in 3DEinzelnachweise Bearbeiten G Gross Der Flachenverlust der Gletscher in Osterreich 1850 1920 1969 In Zeitschrift fur Gletscherkunde und Glazialgeologie 23 2 1987 S 131 141 M Kuhn A Lambrecht J Abermann G Patzelt G Gross Die osterreichischen Gletscher 1998 und 1969 Flachen und Volumenanderungen Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2008 C Knoll H Kerschner J Abermann Development of South Tyrolean glaciers since the Little Ice Age maximum In Zeitschrift Fur Gletscherkunde und Glazialgeologie 42 1 2009 19 36 Kuhn Michael Lambrecht Astrid Abermann Jakob Austrian glacier inventory 1998 GI II 21 Marz 2013 doi 10 1594 PANGAEA 809196 Gross Gunter Patzelt Gernot 2015 The Austrian Glacier Inventory for the Little Ice Age Maximum GI LIA in ArcGIS shapefile format doi 10 1594 PANGAEA 844987 Bundesdenkmalamt Hrsg Fundberichte aus Osterreich 17 1988 Wien 1989 Thomas Bachnetzer Walter Leitner Der Vergangenheit auf der Spur Archaologische Untersuchungen am Pfitscherjoch Pfitscherjoch Grenzenlos In Das Buch von jahrtausendalten Wegen und Begegnungen am Alpenhauptkamm Ginzling Pfitsch Val di Vizze Vals 2014 S 46 59 ginzling net PDF O Stolz Die Zillertaler Grunde geschichtlich betrachtet In Zeitschrift des DAV 72 1941 S 106 115 Pindur P Schafer D amp Luzian R 2007 Nachweis einer bronzezeitlichen Feuerstelle bei der Schwarzensteinalm im Oberen Zemmgrund Zillertaler Alpen Mitteilungen der Osterreichischen Geographischen Gesellschaft S 181 198 Hans Appler Ein spatbronzezeitliches Depot mit Schwert und Angelhaken aus Strass im Zillertal in Archaologie in Osterreich 15 2004 29 33 Paul Gleirscher Die Rater Chur 1991 S 12 15 Maximilian Ciresa Raetia Romanica Das alpine Ostratien Alttirol im ersten Jahrtausend n Chr Norderstedt 2010 S 16 Maximilian Ciresa Raetia Romanica Das alpine Ostratien Alttirol im ersten Jahrtausend n Chr Norderstedt 2010 S 42 Max Spindler Handbuch der bayerischen Geschichte Bd 1 C H Beck 1981 S 443 Martin Bitschnau Hannes Obermair Tiroler Urkundenbuch II Abteilung Die Urkunden zur Geschichte des Inn Eisack und Pustertals 1 Bis zum Jahr 1140 Universitatsverlag Wagner Innsbruck 2009 ISBN 978 3 7030 0469 8 S 80 81 Nr 111 Eduard Widmoser Tirol A bis Z Sudtirol Verlag 1970 S 1112 Thomas Sokoll Bergbau im Ubergang zur Neuzeit Idstein 1994 S 35 Bernhard Schretter Die Pest in Tirol 1611 1612 Innsbruck 1982 S 432 Christian Probst Fahrende Heiler und Heilmittelhandler Rosenheimer Verlagshaus 1992 S 82 Zitiert nach Hans Krawarik Exul Austriacus Konfessionelle Migrationen aus Osterreich in der Fruhen Neuzeit LIT Verlag Munster 2010 S 97 Anm 223 Gert Ammann Mathias Schmid Vertreibung der Zillerthaler Protestanten im Jahr 1837 Letzter Blick in die Heimat Zur Geschichte und Interpretation In Veroffentlichungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum Jahrgang 70 1990 S 12 zobodat at PDF Rezension Namensverzeichnis der 1837 nach Schlesien ausgewanderten Zillertaler Protestanten PDF Regierungsseite Tirol Gert Ammann Mathias Schmid Vertreibung der Zillerthaler Protestanten im Jahr 1837 Letzter Blick in die Heimat Zur Geschichte und Interpretation In Veroffentlichungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum Jahrgang 70 1990 S 12 14 zobodat at PDF Rezension Franz Mathis Die Auswirkungen des bayerisch franzosischen Einfalls von 1703 auf Bevolkerung und Wirtschaft Nordtirols Institut fur Sprachwissenschaft der Universitat Innsbruck 1975 S 82 Ernst Steinicke Europaregion Tirol Sudtirol Trentino geographischer Exkursionsfuhre Bd 2 Innsbruck 2002 S 64 Franz von Paula Schrank Karl Maria Ehrenbert von Moll Naturhistorische Briefe uber Oesterreich Salzburg Passau und Berchtesgaden Mayers Salzburg 1785 Digitalisat Otto Hausler Richard Teller Eugen Bockl u a Die Eroffnung des Friesenberghauses In Nachrichten der Sektion Donauland des Deutschen und Osterreichischen Alpenvereins Donauland Nachrichten Nachrichten des Alpenvereins Donauland und des Deutschen Alpenvereins Berlin Jahrgang 1932 Nr 133 1932 S 90 93 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung nsdGebirgsgruppen der Zentralen Ostalpen nach AVE Ankogelgruppe Glocknergruppe Goldberggruppe Granatspitzgruppe Gurktaler Alpen Kitzbuheler Alpen Kreuzeckgruppe Lavanttaler Alpen Otztaler Alpen Radstadter Tauern Randgebirge ostlich der Mur Ratikon Rieserfernergruppe Rottenmanner und Wolzer Tauern Samnaungruppe Sarntaler Alpen Schladminger Tauern Schobergruppe Seckauer Tauern Sesvennagruppe Silvretta Stubaier Alpen Tuxer Alpen Venedigergruppe Verwall Villgratner Berge Zillertaler Alpen Normdaten Geografikum GND 4067786 2 lobid OGND AKS VIAF 242992216 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zillertaler Alpen amp oldid 230160237