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Die Laugen Melaun Kultur ist eine spatbronzezeitliche und fruheisenzeitliche Kulturgruppe in den Alpenregionen Trentino bis Rovereto Munstertal Sud und zunachst Osttirol sowie einem Teil des Unterengadins unterhalb des Reschenpasses 1 2 Benannt wurde sie nach zwei Fundorten im Eisacktal an denen entsprechende Artefakte zu Tage kamen dem kleinen Laugensee zwischen Natz und Elvas sowie der Ortschaft Mellaun fruher oft Melaun geschrieben bei Brixen Krug der Laugen Melaun Kultur um 1000 vor Chr gefunden in Feldkirch OsterreichInhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Merkmale 3 Weitere Entwicklung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseEntstehung BearbeitenDie Laugen Melaun Kultur entstand im Verlauf des 14 Jahrhunderts v Chr im Zuge der allgemeinen kulturellen Umwalzungen in Europa die sich in Mitteleuropa abzeichneten und zur Ausbildung der Urnenfelderkultur fuhrten Dabei kam es fur ungefahr 300 Jahre zu Bevolkerungsverschiebungen Manche Gruppen erreichten das Mittelmeer und die alten Kulturvolker nahmen Kenntnis von ihnen Benannt ist die Urnenfelderkultur nach dem nun plotzlich auftretenden Brauch die Verstorbenen nicht mehr in grossen steinernen Familiengrabern zu bestatten sondern die Leichen zu verbrennen und die Asche in Urnen zu fullen Hinter diesem Wandel mussen ganz neue religiose Vorstellungen gesteckt haben Merkmale Bearbeiten nbsp Blick uber den namensgebenden Laugen an dessen Seeufer Funde der Kultur zu Tage tratenSudlich des Alpenhauptkammes finden wir ab etwa 1350 1250 v Chr eine Kultur die nach zwei wichtigen Fundorten bei Brixen Laugen Melaun Kultur genannt wird Mit dem Beginn der Laugen Melaun Kultur findet sich eine Keramik von besonderer Qualitat und zahlreichen neuen Formen darunter auch aufwendig verzierte Kruge Dass das Etschtal und seine Seitentaler von einem fremden Volk erobert worden waren kann man aus den archaologischen Quellen nicht ablesen denn die meisten Siedlungen z B in Eppan die es in der mittleren Bronzezeit gegeben hat wurden weiterhin bewohnt Moglicherweise ist nur eine neue kriegerische Oberschicht eingewandert die neue kulturelle Impulse mitgebracht hat Neu waren aber nicht nur die Keramik und die Brandbestattung in Urnen auch die Anlage spezieller Heiligtumer manchmal in unglaublicher Abgeschiedenheit ist zu beobachten Diese Heiligtumer sind manchmal hoch aufgeturmte Steinkegel manchmal liegen sie auf Bergspitzen manchmal in der Nahe der Gewasser Immer hatten sie aber mit dem Verbrennen von Opfergaben zu tun Deshalb werden sie als Brandopferplatze bezeichnet Dort scheinen unter den rauchenden Opfergaben auch Feste stattgefunden zu haben denn fur diese Platze sind Haufen von zerschlagener Keramik typisch Besonders auffallend sind die vielen Kruge und Schalen Aus diesem Grund kann man vermuten dass um 1300 v Chr der Wein bei kultischen Feiern eine bestimmte Rolle spielte Neben den Metallen war vor allem der Wein der bedeutendste Handelsfaktor im Etschtal Weitere Entwicklung BearbeitenVom 13 bis zum 11 Jahrhundert Spatbronzezeit florierte die Laugen Melaun Kultur noch durch den Abbau des fur die Bronzeherstellung benotigten Kupfererzes reiche Grabbeigaben Laugen Melaun A auch in Osttirol und litt entsprechend mit dem Aufkommen des Eisens im Umland ab ca 1000 Laugen Melaun B Osttirol wendet sich ab und dem Ostalpenraum zu vgl Fundort Breitegg Im 8 Jahrhundert nimmt der Gebrauch von Eisen auch lokal zu die entsprechende Stufe Laugen Melaun C schliesst sich jedoch nicht der nordlichen Hallstattkultur an Erst unter mediterranem Einfluss Hohepunkt der etruskischen Kultur auch in der Poebene Griechen bei den Seealpen Veneter reger transalpiner Handelsverkehr bildet sich die Laugen Melaun Kultur im spaten 6 Jahrhundert in die Fritzens Sanzeno Kultur um und verschmilzt so mit der nordlich angrenzenden Inntalkultur die bis dahin Bestandteil der Hallstattkultur war 3 Keramik im Laugen Melaun Stil findet sich seit 1200 v Chr auch im Gebiet der sonst anders gepragten Alpenrheintalgruppe 4 5 6 jedoch aus lokaler Fertigung und noch im Sarganserland 7 8 Literatur BearbeitenGleirscher Paul Die Laugen Melaun Gruppe In Ingrid R Metzger und Paul Gleirscher Hrsg Die Rater I Reti Eine Ubersicht zum Forschungsstand der Rater aus Anlass der vom Ratischen Museum Chur erarbeiteten gleichnamigen Wanderausstellung Athesia Bozen 1992 Schriftenreihe der Arbeitsgemeinschaft Alpenlander herausgegeben von der Kommission III Kultur Neue Folge Bd 4 Deutschsprachige Ausgabe italienische Beitrage nur in Zusammenfassung 765 Seiten ISBN 88 7014 646 4 S 117 134 Leitner Walter Eppan St Pauls eine Siedlung der spaten Bronzezeit Ein Beitrag zur inneralpinen Laugen Melaun Kultur In Archaeologia Austriaca Bd 72 1988 1 90 Weblinks BearbeitenMargarita Primas Melauner Kultur In Historisches Lexikon der Schweiz Jurg Rageth Graubunden Ur und Fruhgeschichte Bronze und Eisenzeit In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten Abb 4 und Text S 12f in P Gleirscher Die Rater Ratisches Museum Chur 1991 Abb 4 ist identisch mit Abb 1 auf S 16 in Metzger Gleirscher Die Rater Bozen 1992 in Literatur angegeben Z B Funde in Ardez Suotchaste und Scuol Munt Baselgia Ottavio Clavuot Engadin Das Engadin von der Jungsteinzeit bis ins Fruhmittelalter In Historisches Lexikon der Schweiz Angegebene Literatur besonders chronologische Tabelle in Metzger Gleirscher Hrsg Die Rater 1992 auf S 764 in Grundzugen S 12 15 in P Gleirscher Die Rater Ratisches Museum Chur 1991 Vgl Jurg Rageth Graubunden Ur und Fruhgeschichte Bronze und Eisenzeit In Historisches Lexikon der Schweiz Z B Jurg Rageth Chur Gemeinde Ur und Fruhgeschichte Vorromische Zeit In Historisches Lexikon der Schweiz Z B Regula Anna Steinhauser Zimmermann Montlingerberg In Historisches Lexikon der Schweiz Z B Regula Anna Steinhauser Zimmermann Grapplang In Historisches Lexikon der Schweiz Z B Regula Anna Steinhauser Zimmermann Mels Urgeschichte und romische Zeit In Historisches Lexikon der Schweiz Normdaten Sachbegriff GND 106825310X lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Laugen Melaun Kultur amp oldid 224330989