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Der Deutsche Alpenverein Sektion Berlin e V ist mit 24 795 Mitgliedern Stand 31 Dezember 2022 2 hinter Union Berlin und Hertha BSC der drittgrosste Sportverein Berlins und die grosste Sektion des DAV in Ostdeutschland Gegrundet wurde die Sektion am 3 November 1869 und ist damit die dreizehntalteste Sektion des Deutschen Alpenvereins 3 Der ursprungliche Zweck war die wissenschaftliche Erforschung und touristische Erschliessung der Alpen Heute liegt das Schwergewicht auf dem Klettersport Bergsport und dem Naturschutz Der Verein veroffentlicht jahrlich sechs Ausgaben seiner Mitgliederzeitschrift Berliner Bergsteiger und betreibt neben Outdoor Kletteranlagen in den Berliner Stadtteilen Grunewald Schoneberg und Wedding in Berlin Moabit eine Kletterhalle fur seine Mitglieder Deutscher Alpenverein Sektion Berlin DAV Berlin Rechtsform eingetragener VereinGrundung 3 November 1869Sitz BerlinZweck Forderung und Pflege von Bergsteigen und alpinen Sportarten vor allem in den Alpen und den deutschen Mittelgebirgen besonders fur die Jugend und die Familien Erhaltung der Schonheit und Ursprunglichkeit der Bergwelt Erweiterung der Kenntnisse uber die Gebirge und Forderung weiterer sportlicher AktivitatenVorsitz Harald FuchsMitglieder 24 795 Stand 31 Dezember 2022 1 Website www dav berlin deKletterzentrum der DAV Sektion Berlin in Berlin MitteTitelblatt des Jahresberichtes 1876Julius Scholz um 1894 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte bis 1918 2 Nach dem Ersten Weltkrieg 3 Haltung zum Antisemitismus 4 Die 1920er Jahre 5 1930er Jahre 6 Zweiter Weltkrieg 7 Nachkriegszeit 8 1950er Jahre 9 1960er Jahre 10 1970er Jahre 11 1980er Jahre 12 Nach der Wende 13 2000er Jahre 14 Beschaftigung mit dem Antisemitismus 15 Hutten 16 Gruppen 17 Weblinks 18 EinzelnachweiseGeschichte bis 1918 BearbeitenNach dem Grundungsaufruf zu einem Allgemeinen Deutschen Alpenverein im Juni 1869 durch bekannte Alpinisten aus Baden Bayern und Osterreich sollten sich nach Munchen in vielen weiteren deutschen Stadten sogenannte Sectionen grunden Fur Berlin waren der Stadtgerichtsrat H Deegen Gymnasialprofessor Wilhelm Hirschfelder Wilhelm Koner und Julius Scholz Grundungsmitglieder Scholz war der erste gewahlte Vorsitzende der Sektion und amtierte bis Januar 1898 4 1875 beschloss die Versammlung der 47 Mitglieder den Bau einer Schutzhutte 1877 einigte man sich nach einer Exkursion der Vorstandsmitglieder dem Buchhandler Enno Schumann und einem Polizeirat Lange auf einen Standort in den Zillertaler Alpen Schumann kaufte an der Schwarzensteinalpe ein 1200 m grosses Grundstuck die Bauarbeiten an der Berliner Hutte begannen im August 1878 und endeten im Juli 1879 Unter den ersten Gasten waren die Bruder Emil und Otto Zsigmondy die von dort aus mit August von Bohm und Alexander Ritter von Worafka neue Routen in der Umgebung erkunden wollten 5 Die Sektion verfugte bereits von Anfang an in Berlin uber eine umfangreiche Alpinbibliothek die von einem Bibliothekar verwaltet wurde Die Mitgliederzahl stieg stetig sodass im Jahre 1880 bereits uber 140 Mitglieder verzeichnet waren 6 Neben der alpinistischen Betatigung wurden auch durch damals beruhmte Alpinisten und Naturwissenschaftler Vortrage gehalten und kulturelle Veranstaltungen wie Kunst und Fotoausstellungen aber auch Feste und Balle durchgefuhrt Die Mitgliederzahl stieg Ende der 1880er Jahre auf uber 500 Bankiers Wissenschaftler und Beamte stellten die Mehrheit der Mitglieder die der Sektion grosse Einnahmen garantierten so dass im Jahre 1888 der Bau einer neuen Hutte dem Furtschaglhaus begonnen werden konnte Ein Fabrikbesitzer F Bast aus Berlin N 24 stiftete fur die Berliner Hutte ein Wandrelief das Kaiser Wilhelm I darstellte und fur die neu zu bauende Hutte eins mit der der Abbildung Kaiser Friedrichs III 7 Durch den Bau der Hutten verstarkte sich der Tourismus der Gegend der die Anlage neuer Wege notig machte Das Furtschaglhaus war im August 1889 fertig gestellt worden auch hier flossen stetig steigende Einnahmen in die Kasse der Sektion die nun uber 600 Mitglieder zahlte Die 1889 vergrosserte Bibliothek in den Raumen der Schlaraffia am Anhalter Bahnhof hielt Abonnements der periodischen Veroffentlichungen aller europaischer Alpenvereine und clubs Im Jahr 1893 wurde das 1000 Mitglied aufgenommen 8 Arbeiter waren nicht in der Sektion vertreten Nur mit zwei Paten und einem aufwendigen Prufverfahren war eine Aufnahme moglich wobei auf durchgefuhrte alpine Unternehmungen dokumentiert in einem Tourenbuch Bildung und Umgangsformen und naturlich finanzielle Verhaltnisse geachtet wurde In manchen Jahren lehnte der Vorstand bis zu 20 der Bewerber um eine Mitgliedschaft ab Weiterhin stellten vor allem gut betuchte Fabrikanten Bankiers Hoflieferanten Arzte und Hohere Beamte die Mitglieder Frauen waren in der Sektion Berlin als Mitglieder ebenfalls nicht zugelassen durften aber die Hutten besuchen Nur die osterreichische Sektion Zillertal hatte in ihrer Satzung keine ausdruckliche Regelung dass nur Manner aufgenommen werden durften Daher traten Berliner Bergsteigerinnen Ende des 19 Jahrhunderts in die Sektion Zillertal ein und liessen 1898 einen eigenen grossen Saal an die Berliner Hutte anbauen 9 1895 kaufte die Sektion Berlin fur 6500 Gulden die gesamte Schwarzensteinalpe im oberen Zemmgrund und wurde dadurch Grossgrundbesitzer im Hochgebirge Durch Naturereignisse geschadigten Gemeinden im Alpengebiet wurde finanzielle Unterstutzung gewahrt So erhielt das Dorf Windischmatrei das von einem Hochwasser uberflutet wurde 50 Fl zur Unterstutzung seiner Bergfuhrer und das italienische Caprile im Piemont das durch ein Feuer zerstort wurde 150 Lire 10 Den Bau einer dritten Hutte begann die Sektion 1897 im Habachtal die Habachhutte Dieser Bau wurde Ende 1914 durch eine Lawine zerstort heute steht an der Stelle die neue Thuringer Hutte Berlin entwickelt sich im spaten 19 Jahrhundert sehr schnell zu einer europaischen Grossstadt was sich auch in der Sektion bemerkbar machte sie expandierte auf allen Ebenen Das alljahrlich in der Krolloper stattfindende Winterkostumfest wurde 1898 von uber 2800 Gasten besucht ein Jahr spater waren es uber 3000 die Habachhutte war punktlich zum Saisonbeginn am 30 Juni 1898 fertiggestellt und die Mitgliederzahl uberstieg die 2000er Grenze Die wirtschaftliche Entwicklung konnte wie die Kassenberichte jener Zeit zeigen nicht besser sein besonders die zahlreichen Feste brachten viel Geld ein Doch auf der Hauptversammlung von 1898 mussten Zweifel an der Haltung der Sektion Berlin zum Gesamtverein DOeAV ausgeraumt werden 11 Die Berliner wurden in jenen Jahren von anderen Sektionen offenbar skeptisch betrachtet Der Mitgliederversammlung im Herbst 1898 fasste den Beschluss auf der Einsattelung zwischen dem Monte Zebru und dem Ortler eine weitere Schutzhutte zu errichten die Hochjochhutte auf 3535 m s l m Hohe die 1901 fertiggestellt und im Gebirgskrieg 1915 durch Brandstiftung zerstort wurde Fur 11 000 Mark kaufte die Sektion Berlin im Jahre 1900 die Olpererhutte und die Rifflerhutte von der Sektion Prag und verfugte damit uber vier Schutzhutten in den Zillertaler Alpen und eine den Hohen Tauern Durch die Eroffnung der Zillertalbahn 1901 erfuhr der Tourismus eine weitere Steigerung was sich in den Ubernachtungszahlen in den Hutten niederschlug so hatte 1901 die Berliner Hutte 4575 Ubernachtungsgaste Die Vortrage in Berlin umfassten nun auch vermehrt Berichte uber Bergfahrten und Reisen in Sudamerika Ostafrika und Asien Der Versammlungsraum der Schlaraffia am Anhalter Bahnhof konnte die wachsende Besucherzahl oft nicht mehr fassen doch es war unmoglich im Stadtzentrum einen angemessenen verkehrsgunstig gelegenen Saal zu finden Arger hatte die Sektion 1904 mit angeblich falscher Berichterstattung uber ihr Winterfest bei Kroll in der Berliner Presse die den Ball als zu ausschweifend und daher bedenklich bezeichnete 12 Wegen des seit 1899 geplanten und 1904 begonnenen Baues einer weiteren Hutte auf dem Tuckett Pass in der Brenta benannt nach Francis Fox Tuckett gab es Streit mit der Societa degli Alpinisti Tridentini die altere Rechte fur den Huttenbau geltend machte und den Berlinern vorwarf nicht den Alpinismus zu fordern sondern eine alldeutsche Propaganda zu verbreiten Vordergrundig waren Unklarheiten uber die Besitzverhaltnisse des Baugrunds die Ursache der Fehde Im Endeffekt standen ab 1905 zwei konkurrierende Hauser in unmittelbarer Nachbarschaft auf dem Pass eine Tuckettpasshutte der Sektion Berlin und das Rifugio Q Sella benannt nach Quintino Sella erbaut von der S A T Im Jahresbericht 1907 der Sektion schrieb der Realschuldirektor und Vorstandsmitglied Hermann Krollick leicht schadenfroh dass die Tuckettpass Hutte schon jetzt einen ungemein starken Besuch aufweist uber 1000 Gaste und das trotz der Missgunst der Irredentisten deren Hutte mangels Besuch in diesem Sommer geschlossen war Immerhin lobte er die Enthullung eines Bronzereliefs am Rifugio das den Alpinisten Quintino Sella zeigt Diese Vorboten einer Rivalitat die auch zum Ersten Weltkrieg fuhrten waren bereits zu fuhlen 1907 waren uber 3000 Mitglieder in der Sektion Berlin die Sektion vergab an junge Studenten Stipendien in Hohe von 300 Mark fur wissenschaftliche Reisen 13 1910 war auf dem Tuckettjoch das Verhaltnis zwischen Berlinern und Italienern wieder in Ordnung denn die Sektion finanzierte eine 800 Meter lange verzinkte Wasserleitung aus Mannesmannrohren vom Gletscher zu den beiden Hutten Zuvor musste das Wasser uber eine Strecke von einem Kilometer von Tragern transportiert werden 1911 hatte die Berliner Hutte ihren maximalen Ausbauzustand erreicht und war damit die grosste Schutzhutte der Alpen Die Sektion Berlin befand sich auf dem Hohepunkt ihres Selbstbewusstseins Den Winterball 1911 besuchten uber 4000 Gaste 1912 wurde ein Uberschuss von 16 000 Mk erzielt Doch fortan sollten diese Feste nicht mehr in der damals abrissbedrohten Krolloper stattfinden sondern im moderneren Neuen Westen Berlins Am Bahnhof Zoologischer Garten fand man passende Sale und schloss einen mehrjahrigen Vertrag ab Im November 1914 gab es in der Jahresversammlung der Sektion eine grosse Debatte uber die Aufnahme von Frauen als vollwertige Mitglieder Doch der Beginn des Ersten Weltkrieges verlagerte die Schwergewichte Nach ausfuhrlichen begeisterten patriotischen Bekundungen im Jahresbericht 1914 beklagte der Vorstand 16 im Felde gefallene Mitglieder Es sollten noch viel mehr werden Bereits im August 1914 stellte die Sektion 10 000 Mk fur Kriegswohlfahrtszwecke bereit Finanziell machte die Sektion zum ersten Mal in ihrer Geschichte Verlust da die Besucherzahlen auf den Hutten aufgrund des Krieges einbrachen und kein lukrativer Winterball mehr stattfand Schon 1915 war die patriotische Begeisterung fur den Krieg vorbei Der Vorsitzende der Geheime Oberregierungsrat Leo Holtz schrieb in seinem ambivalent bemerkenswerten Bericht von einem furchtbaren Weltkrieg der Europa in ein loderndes Flammenmeer verwandelt habe Auch die Hoffnung auf einen baldigen Frieden sei vorbei unsere Feinde sehen ein dass sie ihr Ziel Deutschland und seinen ihnen so verhassten Militarismus zu zerschmettern im ehrlichen Kampfe niemals erreichen werden Und hoffen durch einen Erschopfungskrieg uns finanziell und wirtschaftlich so zu schwachen dass wir einem Frieden zustimmen mussen der nicht nach dem Geschmack der Mittelmachte war Die Mitgliederzahl stagnierte und 1915 fielen 25 Berliner Bergsteiger auf dem Felde der Ehre Die Hochjochhutte am Ortler war durch Kriegshandlungen zerstort und die Berliner Hutte wurde durch das Militar belegt Bereits ein Jahr vorher zerstorte eine Lawine die Habachhutte die Vereinstatigkeit beschrankte sich auf die Verwaltung 1916 litt die regelmassige Vereinspublikation Mitteilungen der Sektion Berlin unter Zensurschwierigkeiten Papiermangel und gestiegenen Druckkosten Das Sektionsburo musste das Haus Schlaraffia am Enckeplatz auf Grund einer militarischen Inanspruchnahme verlassen und zog in die Potsdamer Strasse 1917 war die Stimmung in der Sektion Berlin schlecht Die Mitgliederzahl sank unter 3000 65 Bergkameraden waren bis dahin gefallen an Bergtouren oder Skilauf war nicht zu denken Vortrage fanden nur noch sehr eingeschrankt statt und Feste uberhaupt nicht mehr Langsam setzte sich im Vorstand die vage Erkenntnis durch dass der Krieg vielleicht doch nicht mehr zu gewinnen sei Immerhin zum ersten Mal in der Sektionsgeschichte hielt ein Frau die Fotojournalistin Alice Schalek einen Vortrag uber die militarischen Heldentaten der Isonzoarmee den sie singend mit dem Lied Heil dir im Siegerkranz einleitete Alice Schalek hatte die 70 Kilometer lange Front am Isonzo in vorderster Linie durchwandert und berichtete als Augenzeugin 14 nbsp Titelblatt des Jahresberichtes 1914Nach dem Ersten Weltkrieg Bearbeiten1918 trieb die Angst vor einem kommunistischen Umsturz nach russischem Vorbild in Deutschland den Vorstand der Sektion Berlin um Man furchtete die Revolution in Berlin Ausserdem bedeutete die bis dahin noch ungeklarte Situation Sudtirols fur die Sektion die dort zwei Hutten besass Probleme Alle damaligen sechs Gross Berliner Alpenvereinssektionen 15 waren sich zum ersten Mal einig und beschlossen einen Anschluss Sudtirols an Italien durch einen Aufruf An die Freunde Tirols in der Presse verhindern zu helfen 1920 beging die Sektion mit ein paar Monaten Verspatung ihr 50 jahriges Jubilaum eine bescheidene Feier im ernsten Gewande 1921 wurde unterhalb der Berliner Hutte ein dem Zeitgeschmack entsprechendes monumentales Ehrenmal fur die Kriegstoten begonnen und im gleichen Jahr waren wieder mehr als 3000 Mitglieder in der Liste verzeichnet es ging offenbar aufwarts Etwa je 3000 Mark erbrachte die jahrliche Sammlung fur die Weihnachtsbescherung armer Kinder im Arbeitsgebiet der Sektion sowie eine Katastrophenhilfe fur das von einem Unwetter heimgesuchte Klausen in Sudtirol Auf der Jahresversammlung am 3 Marz 1921 stellten Mitglieder der Sektion zum dritten Mal seit 1919 den Antrag auf eine vollwertige Mitgliedschaft fur Frauen Doch die dazu erforderliche Zweidrittelmehrheit wurde wiederum knapp verfehlt Die in Berlin und in der Provinz Brandenburg ansassigen Sektionen beschlossen 1920 die Grundung eines sogenannten Gauverbandes der den Zweck hatte durch Zusammenarbeit wirtschaftliche und regionale Vorteile zu erhalten wie beispielsweise Reisesonderzuge in die Alpen Um den Einfluss auf den Zentralverein in Munchen zu vergrossern und besser gemeinsam eigene Interessen durchsetzen zu konnen regte die Sektion Berlin die Grundung eines Verbandes mittel und ostdeutscher Sektionen an Dieser Verband vertrat die Haltung dass vom DOeAV alle politischen konfessionellen und Rassefragen fernzuhalten seien Diesem im Juni 1920 gegrundeten Verband sind aus der Hauptstadt nur die Sektion Berlin und die Akademische Sektion Berlin beigetreten Andere bereits antisemitisch ausgerichtete Vereine wie die Sektion Mark Brandenburg blieben fern 16 In der Inflationszeit gab es grosse Schwierigkeiten Druckpapier fur die seit 1900 erscheinende Mitgliederzeitschrift Mitteilungen zu erhalten sowie Kohle zur Heizung der Buroraume Eine ordnungsgemasse Abwicklung der Geldgeschafte war in jener Zeit nur durch die geschickte Arbeit des Schatzmeisters Curt Meinhold Direktor der Deutschen Ueberseeischen Bank moglich 1923 emporte sich der Vorstand uber die Ruhrbesetzung und sah angesichts der Hyperinflation schwerste Zeiten auf die Sektion zukommen Reisen in die Berge waren durch die Geldentwertung nicht mehr moglich Doch 1924 gingen die Geschafte der Sektion Berlin wieder ihren gewohnten Gang Die Wahrung war stabil und die Bergfreunde konnten wieder ihre Ferien in den Bergen verbringen Uber 3500 Mitglieder zahlte die Sektion die Hutten wurden frequentiert und die Alpinbucherei unter der Leitung des Oberbibliothekars der Reichstagsbibliothek Braatz konnte wieder ihren Bestand erweitern Haltung zum Antisemitismus Bearbeiten nbsp Signet der ehemaligen Sektion Mark Brandenburg am HochjochhospizDoch in der Sektion Berlin begannen nun die Auseinandersetzungen um den sogenannten Arierparagraphen den die Berliner Schwestersektion Mark Brandenburg wie einige andere auch fur ihre Mitglieder eingefuhrt hatte Fur die Ablehnung jeder Art von Antisemitismus sprach sich der Vorsitzende der Sektion Berlin Rudolf Hauptner auf den Jahresversammlung 1923 aus und wiederholte dies noch einmal auf vehemente Weise in seinem Jahresbericht 1924 Hintergrund war der eskalierende Streit um die Sektion Donauland die aus dem DOeAV ausgeschlossen werden sollte und wogegen die Sektion Berlin in der Hauptversammlung mit einigen anderen Sektionen stimmte 17 Doch gegen den zunehmenden Antisemitismus im Alpenverein konnten die Berliner auf Dauer nichts ausrichten die Sektion musste sich mit ihm arrangieren Dem Vorsitzenden gelang es zwar den Streit innerhalb der Sektion oberflachlich beizulegen doch seine umstrittene Rede zur Einweihung des Kriegerdenkmals an der Berliner Hutte wurde in der Presse als Anlass fur offentliche Kritik an seiner Haltung genommen Noch 1953 wurde von einer gewissen Presse gemeint war die sogenannte judische Presse in einem verspateten Nachruf auf den verstorbenen Hauptner gesprochen 18 Die Mitgliederversammlung bekundete zwar mit Mehrheit ihr Vertrauen zum Vorstand doch die politischen Auseinandersetzungen um den Antisemitismus fuhrten 1925 26 zu einer Austrittswelle von uber 900 Mitgliedern Vielen war die vereinspolitische Ausrichtung des Vorstandes nicht konsequent tolerant genug und grundeten daher einen eigenen Verein den Deutschen Alpenverein Berlin der nicht zum DOeAV gehorte und solidarisch mit der ehemaligen Sektion Donauland in Wien kooperierte die nun nach ihrem Ausschluss auch nicht mehr zum Dachverein gehorte Das stiess nun auf Zustimmung des Vorstandes dem es in erster Linie auf den inneren Frieden der Sektion Berlin ankam Der neue Verein wurde im Nachhinein als Kampfverein bezeichnet und eine Doppelmitgliedschaft abgelehnt was bis ins Jahr 1927 zu gerichtlichen Auseinandersetzungen fuhrte 19 Die 1920er Jahre BearbeitenIn den 1920er Jahren begann das sportliche Klettern in der Sektion popularer zu werden man ubte am Rudersdorfer Kalksteinbruch und die seit 1912 unternommenen Kletterfahrten in die Sachsische Schweiz erfuhren grossen Zuspruch Die Akademische Sektion besass seit 1899 im Kaisergebirge die Gaudeamushutte die 1924 durch eine Lawine zerstort wurde Fur den Wiederaufbau stiftete die Sektion Berlin 8000 Mk Am 14 August 1927 fand die Einweihung der neu gebauten Hutte statt 1929 betrug der Mitgliederstand nach der Austrittswelle zwar nur noch gut 2100 Mitglieder doch die Streitigkeiten der Vergangenheit waren beendet und der Vorstand berichtete von Normalitat Man veranstaltete einen Fotowettbewerb der Zuwachs der beiden Jugendgruppen war erfreulich und das Reichsgericht hatte in einem Prozess gegen den konkurrierenden Deutschen Alpenverein Berlin beste Aussichten konstatiert Ab 1930 durften dann auch Frauen vollwertige Mitglieder der Sektion Berlin sein 20 1930er Jahre BearbeitenDie Weltwirtschaftskrise Ende der zwanziger Jahre traf in Form der Deutschen Bankenkrise viele nicht so wohlhabende Bergfreunde der Sektion die nun ohne Ersparnisse keine Bergreisen mehr unternehmen konnten und die Mitgliederzahl sank erneut Der Wertpapierbestand der Sektion verlor 1932 erheblich an Wert es wurde weniger eingenommen und der Ausgleich kam nur durch ausserste Sparsamkeit zustande Der Uberschuss betrug mit etwas Gluck durch eine Entschadigung 1605 54 RM 21 Die nationalsozialistische Machtergreifung vom 30 Januar 1933 stellte fur den Alpenverein und die Sektion Berlin eine Zasur dar Der sogenannte Arierparagraph zur Ausgrenzung von judischen Mitgliedern wurde vom DOeAV nun flachendeckend eingefuhrt alle Sektionen wurden in neue Verbande uberfuhrt und die reichsdeutschen Sektionen hatten jetzt keinen Vorsitzenden mehr sondern einen Sektionsfuhrer Allerdings nur fur kurze Zeit denn Reichsminister Rudolf Hess machte die Vorschrift wieder ruckgangig da nunmehr nur noch Adolf Hitler als Der Fuhrer bezeichnet werden durfte Das sogenannte Fuhrerprinzip blieb jedoch dadurch unberuhrt 22 Die Wirtschaftslage blieb schlecht und die Tausend Mark Sperre unterband fast alle Fahrten zu den Hutten Immerhin verfugte die Bibliothek jetzt uber 12 000 Bande und man nahm zusammen mit allen neuen Berliner Sportverbanden an den Feiern zum 1 Mai 1933 teil Mitte der dreissiger Jahre war die zwangsweise Eingliederung des Alpenvereins im Reichsbund fur Leibesubungen Thema in der Sektion Berlin Man befurchtete den Verlust der Selbststandigkeit Durch die weiter bestehende Reisebeschrankung nach Osterreich verlor die Sektion weitere Mitglieder und es wurde festgestellt dass die Hitlerjugend Jungen und Madchen als Mitgliedernachwuchs von der Sektion abzog Wirtschaftlich ging es der Sektion auch nicht gut durch den anhaltenden Mitgliederschwund sanken die Einnahmen an Beitragen stetig Die aussergewohnlichen Schneeverhaltnisse des Winters 1934 35 bedingten auf einigen Hutten erhohte Ausgaben zur Reparatur des durch Schneedruck beschadigten Aussenmauerwerks 1936 wurden die Grenzen zu Osterreich wieder fur Touristen geoffnet die Hutten bekamen wieder Besuch aus Deutschland die Zahl der Mitglieder erhohte sich leicht und der Vorstand ausserte sich zufrieden uber die Entwicklung 23 Nach dem Anschluss Osterreichs 1938 jubelte der Alpenverein der jetzt nicht mehr DOeAV hiess sondern sich nur noch Deutscher Alpenverein DAV nannte Reichsinnenminister Wilhelm Frick bedankte sich beim Vorsitzenden des Gesamtvereins Raimund von Klebelsberg mit den Worten Die Verdienste des Alpenvereins in den vergangenen Jahren bleiben unvergessen Gemeint war unter anderem die vorauseilende Einfuhrung des Arierparagraphen zur Ausgrenzung judischer Mitglieder Ab 1938 nannte sich der Vorsitzende der Sektion Berlin wieder Sektionsfuhrer und lobte die Arbeit der Sektion in Hinblick auf das 70 jahrige Bestehen in hochsten Tonen Die wirtschaftliche Lage war stabil die Mitgliederzahl wieder leicht gestiegen auf uber 1200 und am 31 Marz 1939 wurde das durch einen Ehrenhof erganzte Kriegerdenkmal an der Berliner Hutte mit markigen Worten geweiht Zweiter Weltkrieg Bearbeiten nbsp Letzter Jahresbericht fur 1941 1943Im April 1940 erwahnt der neue Berliner Sektionsfuhrer Philipp Borchers den Einmarsch deutscher Truppen in die Tschechoslowakei und in das Memelland aussert seine Genugtuung uber das nun beseitigte dem Deutschen Reich zugefugte Unrecht Er erwahnt auch den Kriegsbeginn am 1 September 1939 und den Zwang in Polen einzumarschieren diesem Grossenwahn eines in Versailles geschaffenen Staates Er lasst sich ausfuhrlich uber die Erfolge der Deutschen Wehrmacht aus und lobt die Heldentaten der Flieger und U Boot Fahrer Erst auf Seite 6 des Jahresberichtes 1939 1940 kommt er auf die Situation der Sektion Berlin zu sprechen Der Fehlbetrag der Sektionskasse betrug durch Reparaturen an den Hutten etwa 8800 Mark Sie mussten ausserdem durch den Kriegsbeginn die Saison fruher als geplant beenden Auch 1941 stand die Kriegsberichterstattung im Mittelpunkt in der Sektion tat sich in jener Zeit wenig Die Vereinsaktivitaten mussten bereits eingeschrankt werden da viele jungere Mitglieder im Krieg waren Die Jugendgruppe hiess nun HJ Bergfahrtengruppe konnte aber auf Grund der angeordneten Kinderlandverschickung keine eigenen Fahrten unternehmen 24 Der ersten Gefallenen wurde im Jahresbericht 1941 1943 gedacht darunter war auch ein Matrose auf dem 1941 versenkten Schlachtschiff Bismarck Man erwog die Anschaffung einer weiteren Bronzetafel mit den Namen der Gefallenen fur das Kriegerdenkmal 1942 war die Mitgliederzahl wieder uber die Zweitausendermarke geklettert von denen 259 im Krieg standen die HJ Bergfahrtengruppe konnte einen Teilnehmerzuwachs verzeichnen und besuchte fur mehrere Wochen die Berliner Hutte Die Aussichten schienen gut zu sein Nach 1943 fanden kaum noch grossere Aktivitaten der Sektion mehr statt der Verlauf des Krieges machte ein Vereinsleben zunehmend unmoglich Durch die ersten grosseren Luftangriffe auf Berlin im Dezember 1943 und Januar 1944 konnten keine Versammlungen stattfinden 1944 waren nur noch Wanderungen im Umland von Berlin moglich Bergfahrten waren unmoglich doch zu jeder Versammlung gab es weiterhin einen Lichtbildervortrag Im letzten vorhandenen sogenannten Kriegsrundschreiben vom Juni 1944 wird uber die Luftangriffe berichtet die eine Vorstandssitzung mehrmals unterbrachen Am 23 April 1944 fand eine Sektionsversammlung statt auf der der Physiker Max Planck fur seine 50 jahrige Mitgliedschaft in der Sektion eine Ehrennadel erhielt Im April 1944 waren die Geschaftsraume nicht mehr benutzbar die nur sparlich besuchte Sitzung vom 19 Mai musste durch Fliegeralarm mehrmals unterbrochen werden aber der Vortrag von Mitglied Paul Baumgart Aus der Gletscherwelt des Taschachhauses und der Braunschweiger Hutte konnte immerhin ungestort gehalten werden 25 1945 wurde der Deutsche Alpenverein und seine Sektionen als Teil des Nationalsozialistischen Reichsbundes fur Leibesubungen durch die Siegermachte aufgelost und sein Eigentum beschlagnahmt Eine Neugrundung wurde verboten 26 Bibliothek und Archiv der Sektion Berlin wurden im Kampf um Berlin grosstenteils zerstort und erst 1949 erwachte wieder der Wunsch der Berliner Bergsteiger sich zu organisieren Nachkriegszeit BearbeitenEnde der 1940er Jahre trafen sich berginteressierte Menschen aus den alten Berliner Sektionen regelmassig in der Kneipe Gobels Bierstuben Berlin SW 61 Es ging darum die ubrig gebliebenen Berliner Alpinisten wieder zu sammeln Die erste Gruppe waren die sogenannten Haxnschlager aus der alten Sektion Mark Brandenburg die sich zuerst neu organisierte Diese Gruppe wandte sich Anfang 1949 an das Bezirksamt Kreuzberg mit dem Ziel als Verein mit dem Namen Alpenverein d Haxnschlager Berlin e V als unpolitische Organisation anerkannt zu werden Der neue Verein wurde im November 1949 unter dem Namen Alpenverein Berlin durch den Magistrat von Gross Berlin zugelassen und durfte eine regelmassige Publikation herausgeben die den Namen Der Bergbote trug In der ersten Nummer vom Juni 1949 werden wieder Versammlungen angekundigt und Lichtbildervortrage Auch die Gruppen und Abteilungen formierten sich langsam wieder und der neu gegrundete Verein begann aufzuleben Der erste Vortrag fand am 15 Juni 1949 mit dem Titel 3 Urlaubswochen in den Zillertaler Alpen im Physik Horsaal der TU Berlin statt in dem Erinnerungen an die Berliner Hutte anklangen Das Eintrittsgeld in Hohe von 25 Pfennig wurde abhangig vom Wohnsektor in Deutsche Mark West oder Ost erhoben 27 1950er Jahre BearbeitenBald wurden Gobels Bierstuben als alleiniges Vereinslokal zu klein die Geschaftsstelle bezog daher ein weiteres Buro in der Schluterstrasse 50 Das erste grossere Fest fand im Marz 1950 im Studentenhaus in der Hardenbergstrasse statt Kurz nach Neugrundung des Alpenvereins Berlin fand die Grundung eines anderen alpinen Vereins statt In Konkurrenz entstand der Alpenclub Berlin spater Sektion Spree Havel die aus einem Ruderverband der 1920er Jahre hervorgegangen ist der zeitgleich ein Fest in den Gaststatten am Zoo durchfuhrte 28 Das Verhaltnis zum Alpenclub Berlin blieb gespannt es gab offenbar Differenzen um den Alleinvertretungsanspruch Ende 1950 entstand in den regionalen alpinen Vereinen Westdeutschlands der Wunsch wieder einen Gesamtverein im Sinne des alten DAV zu grunden Auf einem Deutschen Alpenvereinstag in Stuttgart im Oktober 1950 wurde beschlossen dass sich die regionalen Vereine nun wieder Sektionen genannt zu einem neuen Deutschen Alpenverein zusammenschliessen sollten Man hoffte damals noch die Bergsteiger der Ostzone integrieren zu konnen 1950 gab es wieder eine bescheidene Bibliothek in der Sektion Berlin der Jahresbeitrag betrug 14 DM man unternahm zahlreiche Wanderungen in die Berliner Umgebung und zwei vollbesetzte Omnibusse brachten mit neun Stunden Aufenthalt an den damaligen Zonengrenzen Westberliner zum ersten Mal nach dem Krieg in zwei Tagen in die Berge zum Spitzsteinhaus Die beruhmte Skirennfahrerin Christl Cranz referierte uber das Skilaufen und schrankte die damals geltende Auffassung dass nur Parallelschwunge erlaubt seien ein indem sie bei hohen Geschwindigkeiten ein leichtes Anstemmen zuliess 1951 wurde die erste Frau in den Vorstand der Sektion als stellvertretender Sportwart gewahlt und im Lawinenwinter 1951 sammelten die Mitglieder der Sektion Berlin Geld fur die Opfer im Zillertal Erste Irritationen gab es im Marz 1951 als die Bayerische Staatszeitung von der angeblichen Absicht des Osterreichischen Alpenvereins berichtete sich den Huttenbesitz der deutschen Sektionen anzueignen was die Sektion Berlin mit ihren zahlreichen Hutten aus dem Besitz der ehemaligen Berliner Vorkriegssektionen hart getroffen hatte 1952 forderte die Jugend gleiche Rechte bei Abstimmungen und Wahlen was aber mit der Begrundung der unterschiedlichen Altersklassen und der damit verbundenen ebenfalls unterschiedlichen Reife abgelehnt wurde Seit 1949 gab es in der Sektion Berlin regelmassig Wanderungen nur fur Herren ab 1952 organisierten daraufhin einige Frauen Wanderungen die nur fur Damen zugelassen waren und genau zum gleichen Termin wie die Mannerwanderungen stattfanden Zur gleichen Zeit wurde aber eine Passierscheinpflicht fur die Sowjetzone genannte DDR eingefuhrt sodass die Wanderungen nur noch auf Berliner Gebiet stattfinden konnten Auch die Kletterfelsen in Rudersdorf und die Sachsische Schweiz waren nicht mehr ohne weiteres erreichbar 29 Das Vortragsprogramm der Sektion entwickelt sich zufriedenstellend prominente Alpinisten zeigten ihre Bilder Heinrich Harrer kam nach Berlin und berichtete Auch die osterreichische Fotografin Erika Hubatschek zeigte ihre Bilder uber das Leben der Bergbauern Die Mitgliederzahl stieg stetig die neue Samoarhutte 1938 von der ehemaligen Sektion Mark Brandenburg begonnen war im Sommer 1953 endlich fertiggestellt und die sportlichen Leistungen der Skilaufer bei lokalen Meisterschaften im Harz waren beachtlich Die 50er Jahre des Aufbaus brachten Erfolge und die neun Hutten der alten Vorkriegssektionen gingen am 27 November 1958 auch offiziell wieder in den Sektionsbesitz uber 30 1960er Jahre BearbeitenAuf den Bau der Berliner Mauer am 13 August 1961 ging der Vorstand der Sektion in seinen Mitteilungen mit keinem Wort ein nur die Wandergruppe beklagte die Einschrankung ihrer Wandermoglichkeiten auf Westberlin 31 Im Gegensatz zur Vorkriegszeit hielt man sich mit politischen Bewertungen zuruck Der neue erste Vorsitzende der Rechtsanwalt Berthold Zimmermann fuhrte als Neuerung den schriftlichen Geschaftsbericht ein der bisher nur mundlich vorgetragen wurde Er stellte fest dass die Sektion uberaltert sei wie auch die Stadt Berlin und verweist auf kommende finanzielle Belastungen aufgrund des Huttenbesitzes 32 Um die angeblich richtige Wurdigung des Tags der Deutschen Einheit gab es Differenzen politischer Art Durfte man in der Vereinspostille offentlich erwahnen dass man diesen Tag einem verlangerten Wochenende fur eine Bergfahrt zurechnet 33 Die 1960er Jahre waren die Zeit grosser Expeditionen Kundfahrten genannt die 1960 in den Hindukusch 1963 nach Spitzbergen und 1964 in den Karakorum fuhrten Die Sektion Berlin sammelte dafur Geld wurde aber auch vom Hauptverein finanziell unterstutzt Zu den vier Teilnehmern fur die Karakorumfahrt gehorte auch der spatere Berliner Kultursenator Ulrich Roloff 1965 fiel auf dass in der Jugendgruppe der Sektion ein Madchenmangel herrschte und daher nicht mehr so viele Heiraten zustande kamen Als Grund wurden zu hohe Anforderungen an bergsteigerische Leistungen erkannt 34 Die Zeitschrift Alpinismus deckte 1965 auf dass die Berliner Karakorumexpedition von 1964 den falschen Berg ins Visier genommen hatte Statt am K6 sollen die vier Berliner an den K7 geraten sein 35 Spater stellte sich jedoch heraus dass es sich um einen vollig anderen Berg handelte den Link Sar Sorgen bereiteten Mitte der 1960er Jahre die finanziellen Belastungen durch die Hutten ausserdem war es in der Zeit schwer Pachter zu finden Der Mitgliedsbeitrag wurde 1966 von 25 auf 32 DM erhoht Obwohl sich der Verein jeglicher politischer Wertungen enthalten wollte war in den 1960er Jahren die sogenannte Sudtirolfrage ofters Anlass zu heftigen Diskussionen Es war die Zeit als Attentate und Bombenanschlage in Sudtirol nicht selten waren Die Skilaufer der Berliner Sektion nahmen regelmassig an den Berliner Skimeisterschaften teil In jener Zeit fand auch wieder der erste grosse Ball in Anknupfung der an die Zeit vor 1914 im wieder aufgebauten Pralat Schoneberg statt Gegen Ende des Jahrzehnts hatte die Sektion etwa 3800 Mitglieder doch das Engagement fur den Verein liess zu wunschen ubrig Luis Trenker war 1967 in Berlin und hielt auf einer Versammlung der Sektion eine Rede der seinerzeitige osterreichische Innenminister Franz Hetzenauer besuchte die Berliner Hutte und die ersten Abschnitte des Berliner Hohenweges wurden geplant Die Jugend forderte eine Mittelgebirgshutte als Kletterstutzpunkt und 1968 erwarb die Sektion Berlin das Friesenberghaus vom Wiener Alpenverein Donauland der das Haus nicht mehr unterhalten konnte 36 Ende des Jahrzehnts war ein Mitgliederschwund zu verzeichnen auch bereitete die Jugend den Vereinsfunktionaren Sorge Mangelndes Interesse nicht zuletzt durch die konservative Haltung einiger bayerischer Sektionen im Zentralverein sollten dazu beigetragen haben Eine Losung versprach die gezielte Werbung bereits bei zehn bis vierzehnjahrigen Kindern und Jugendlichen 1969 feierte die Sektion ihr 100 jahriges Jubilaum Die Jubilaumsexpedition 1969 sollte nach Bolivien in die Cordillera Real gehen Schirmherr war der Regierende Burgermeister Klaus Schutz Mitglied der Sektion der die Bergsteiger am 11 Mai 1969 am Flughafen Tempelhof verabschiedete Doch im Jubilaumsjahr wurden immer mehr Zweifel am Sinn des Alpenvereins geaussert Es stellte sich die Frage Eliteclub oder Massenorganisation 37 1970er Jahre Bearbeiten nbsp Der Kletterturm aus speziellem Beton steht auf dem Berliner Teufelsberg fertiggestellt 1970 war er der zweite kunstliche Kletterturm in Deutschland Eine fast identische Kopie steht in der peruanischen Hauptstadt Lima In den 1970er Jahren war der Konflikt zwischen Alt und Jung ein wichtiges Thema fur die Sektion Berlin Uberalterung Nachwuchsmangel fehlende Attraktivitat fur junge Leute und eine politisch konservative Grundhaltung des DAV fuhrten zu Forderungen nach dem Rucktritt des ersten Vorsitzenden der zwar nicht erfolgte aber intensiv diskutiert werden musste Die Kritik dreier jungerer Vorstandsmitglieder und der Jugendgruppen an der angenommenen undemokratischen Amtsfuhrung des ersten Vorsitzenden bewog sie schliesslich selbst zum Rucktritt 38 Der gesellschaftliche Umbruch der Zeit brachte auch im Alpenverein Verwerfungen ein Generationenkonflikt war nicht zu ubersehen 1970 wurde auf dem Berliner Teufelsberg einer der ersten kunstlichen Kletterturme in Deutschland fertig gestellt und zum Klettertraining genutzt Die Jugendgruppen der damals drei bestehenden Berliner Alpenvereinssektionen Spree Havel Sektion Charlottenburg und Sektion Berlin beschlossen eine Zusammenarbeit 1972 beschloss die Sektion Spree Havel ihre Auflosung und trat der Sektion Berlin als neue Gruppe bei In jener Zeit bereitete die Finanzierung der Hutten erneut Probleme behordliche Auflagen fur die Beseitigung von Abwasser Baufalligkeit und hohere Anspruche an den Komfort konnten nur noch einer Beitragserhohung auf 48 DM erfullt werden Im Winter 1973 74 konnten aufgrund der ersten Olkrise die Geschaftsraume in dem Burohaus in der Schoneberger Hauptstrasse fur Abendveranstaltungen nicht mehr genutzt werden weil die Heizung stark gedrosselt werden musste 39 Ende 1975 war der Berliner Hohenweg fertiggestellt und sollte im Juli 1976 durch den Berliner Regierenden Burgermeister Klaus Schutz in einem Festakt auf dem Friesenberghaus eroffnet werden doch Schutz musste seine Teilnahme absagen weil gegen ihn im Berliner Abgeordnetenhaus ein Misstrauensantrag der CDU lief 40 Mit Inkrafttreten des Berlinabkommens war es wieder moglich tageweise in der DDR klettern zu konnen Ziele waren die traditionellen Klettergebiete in Sachsen und Thuringen Die Olpererhutte wurde fur etwa 300 000 DM erweitert und Reinhold Messner hielt 1978 einen Vortrag uber seine Mount Everest Besteigung zusammen mit Peter Habeler ohne zusatzlichen Sauerstoff Doch es gab in der Sektion Berlin auch kritische Stimmen Messner wurde in der Vereinszeitschrift als bestvermarkteter Bergsteiger der Welt bezeichnet Am Ende des Jahrzehnts war die Finanzlage des Vereins in Ordnung die Mitgliederentwicklung erfreulich und das bereits vorhandene Bewusstsein fur den Umweltschutz unter anderem gegen eine weitere Erschliessung der Alpen ist im Verein gewachsen 41 1980er Jahre BearbeitenZu Beginn des Jahrzehnts war der Umweltschutz ein wichtiges Thema auch in der Sektion Berlin Der weitere touristische Ausbau der Bergwelt mit Sommerskigebieten auf Gletschern die Erschliessung mittels neuer Strassen aber auch der Bau neuer Kraftwerke in Tirol stiess unter den Mitgliedern und im Vorstand auf Widerstand Vor dem Hintergrund der Berliner Hausbesetzerbewegung wurde im Verein diskutiert inwieweit der Jugend der Sektion die gewunschte Autonomie in ihrer Arbeit zugestanden werden sollte 42 In der Mitgliederzeitschrift Der Bergbote bekamen die Jugendgruppen einen eigenen Platz unter eigener Redaktion fur die Veroffentlichung ihrer Termine und fur Meinungsausserungen nachdem das Angebot eine eigene Zeitschrift herauszugeben von der Jugend abgelehnt worden war Einer der ersten Beitrage enthielt Gedanken uber das Verhaltnis zwischen der Friedensbewegung und dem Alpenverein Daruber hinaus wurden Aufrufe zur Teilnahme an Friedensdemonstrationen veroffentlicht In der Zeit stieg die Mitgliederzahl auf uber 5600 doch zum ersten Mal seit Jahren waren die Ausgaben hoher als die Einnahmen Die Instandhaltung der nun neun Hutten das Hohenzollernhaus wurde bereits 1978 verkauft verbrauchte das meiste Geld Die Deckungslucke betrug Ende 1981 27 000 DM sodass der Mitgliedsbeitrag um zehn Mark auf nunmehr 70 DM abgehoben werden musste 43 1983 begannen Uberlegungen im Vereinsvorstand uber den Verkauf einer Hutte denn die finanzielle Belastung zum Unterhalt von acht Hutten war zu hoch Luftverschmutzung und das Waldsterben beschaftigte Mitte des Jahrzehnts die Sektion Berlin und fuhrte zu einem verstarkten Bekenntnis zum Umweltschutz Die Idee einer Kletterin eine Frauenklettergruppe zu grunden stiess 1985 auf Ablehnung Erst Jahre spater gelang es die Gruppe in der Sektion dauerhaft zu etablieren Geklettert wurde in der Zeit ausser am Teufelsberg auch am Bunker im Volkspark Humboldthain das nun legal war Es bestanden Plane einen weiteren Klettergarten am Schwerbelastungskorper in der General Pape Strasse einzurichten die aber auf Grund von Anwohnervorbehalten nicht verwirklicht wurden 44 Da die Mitgliederzahl immer weiter stieg stellte der Vorstand Uberlegungen an ob die Sektion mehr als 7000 Mitglieder verkraften konne da eine Uberflutung der Alpen mit Bergsteigern und Touristen befurchtete wurde und eine damit einhergehende starkere Umweltbelastung Die Offentlichkeitsarbeit in Hinblick auf Mitgliederwerbung sollte daher eingeschrankt werden In den 1980er Jahren passierten im Vergleich zu den vergangenen Jahrzehnten verstarkt todlich Unfalle in den Bergen die mit der Uberschatzung der eigenen Fahigkeiten Sorglosigkeit und Mangeln in der Ausbildung von Kletterern und Bergwanderern in Verbindung gebracht wurden 1989 forderte die Jugend der Sektion Berlin zusammen mit anderen Organisationen wie gewerkschaftlichen Jugendorganisationen und dem ADFC ein Tempolimit von 100 km h auf der Berliner Autobahn AVUS Die Wende in der DDR wurde vom Vorstand der Sektion uberrascht zur Kenntnis genommen und man stellte sich die skeptische Frage wie mit der zu erwartenden Mitgliederflut aus dem Osten umzugehen sei Fur neue Mitglieder aus der DDR wurde als erste Massnahme fur das erste Jahr eine Beitragsfreiheit beschlossen Die nun von der Situation vollig uberforderte Geschaftsstelle mit ihrer Bibliothek in der Schoneberger Hauptstrasse besuchten in den ersten Monaten nach der Wende zahllose informationsbedurftige Burger aus der DDR sodass der Ruf nach grosseren Raumen laut wurde In jener Zeit des Umbruchs herrschte in der Sektion einerseits Unsicherheit andererseits Euphorie Auf neuer breiterer Basis wurden nun erste freundschaftliche Kontakte mit Bergsteigern aus Ostberlin und Sachsen geknupft Als erste Vereinigung grundete sich Ende 1989 der alte Sachsische Bergsteigerbund neu und wurde im Sommer 1990 als Sektion in den DAV integriert Erste grossere organisierte Fahrten ins Elbsandsteingebirge fanden statt und stiessen bei den Westberlinern auf grosse Resonanz 45 Ende des Jahrzehnts hatte die Sektion Berlin etwa 7000 Mitglieder und der Jahresbeitrag betrug 100 DM Nach der Wende BearbeitenIn den 1990er Jahren gewann in der Sektion Berlin das Sportklettern eine grossere Bedeutung Die bestehenden beiden Trainingsanlagen reichten nicht mehr aus und die Kletterer forderten weitere Klettermoglichkeiten in Berlin Die seit langem bestehenden finanziellen Engpasse in der baulichen Unterhaltung der neun Schutzhutten veranlasste die Sektion den seit 1987 zunachst im Rahmen einer Patenschaft geplanten Verkauf der Gamshutte an die Sektion Otterfing 1992 durchzufuhren Doch der Wunsch als Ersatz stattdessen eine Mittelgebirgshutte zu kaufen erfullte sich nicht Anlasslich des Neonaziaufmarsches vom 15 November 1992 in Halbe der von dem damaligen Sektionsmitglied Ursula Schaffer Grunderin und spater Ehrenvorsitzende der Berliner Kulturgemeinschaft Preussen angemeldet wurde begann im Verein eine Debatte uber den wieder erstarkenden Rechtsextremismus und den Umgang damit 46 Steigende Mieten fur Gewerberaum in den Jahren nach der Wende fuhrten zu einer Suche nach neuen Raumen fur Bibliothek und Geschaftsstelle Die Mitglieder wurden aufgefordert neue billigere Raume zu finden moglichst innerhalb des S Bahn Rings 1994 feierte der Verein sein 125 jahriges Bestehen im Berliner Rathaus Wedding in Mayrhofen und in Vent Eine Jubilaumsexpedition fuhrte zum Cholatse und Taboche im Himalaya die Besteigung eines Gipfels war aber aufgrund der zu niedrigen Temperaturen nicht moglich die Teilnehmer entschlossen sich zum Abbruch 47 1995 wurde der Verein Mitglied im Landessportbund Berlin um Zuschusse zum Sportstattenbau erhalten zu konnen denn zu der Zeit Mitte der 90er Jahre kam der Wunsch zur Einrichtung einer Indoor Kletteranlage auf Als Ort war eine ehemalige Sporthalle der abgezogenen amerikanischen Schutzmacht in Berlin Dahlem am Huttenweg geeignet die entsprechend umgebaut und im April 1997 fertig gestellt wurde Im Sommer 1998 besuchten der damalige Ministerprasident des Landes Brandenburg Manfred Stolpe SPD und sein Amtskollege aus Tirol Landeshauptmann Wendelin Weingartner OVP das Brandenburger Haus in einer von der Sektion organisierten Bergfahrt um sowohl die vom Land Brandenburg mit 160 000 DM geforderte umweltgerechte Sanierung der Hutte zu besichtigen als auch uber eine politische Zusammenarbeit zu beraten 48 Aufgrund der steigenden Kosten fur den Unterhalt der Hutten verkaufte die Sektion 1999 die Gaudeamushutte im Wilden Kaiser an die Sektion Main Spessart in Marktheidenfeld Ab April 1999 betreibt der Verein die Internetseite www dav berlin de nbsp Kletterzentrum der DAV Sektion Berlin mit den gerade fertig gestellten Kletterwanden2000er Jahre Bearbeiten2001 versuchte die Sektion mit der 25 Jahr Feier des Berliner Hohenweges diesen in grosserem Rahmen bekannt zu machen um die Besucherzahl der Hutten zu erhohen Die Mitgliederzeitschrift erhielt ein neues Format in der Grosse DIN A4 und wies nun durchgehend farbige Abbildungen auf Mit der Wiederbelebung eines Alpenballs versuchte der Verein an alte Traditionen anzuknupfen und weitere Einnahmen zur Finanzierung eines umweltgerechten Huttenumbaus zu erzielen Der damalige Vorsitzende der Sektion Klaus Kundt erhielt das Bundesverdienstkreuz am Bande fur sein ehrenamtliches Engagement Die Mitgliederzahl stieg kontinuierlich und betrug im Jahr 2001 etwa 7700 doch wurde eine Uberforderung der ehrenamtlich Arbeitenden festgestellt die durch hohere Anspruche an die Leistungen des Vereins entstanden 49 2003 organisierte die Sektion Berlin unter der Leitung des russischen Bergfuhrers Alexios Passalidis eine Expedition in das Tian Shan Gebirge in Turkestan Dabei wurde ein 5020 Meter hoher namenloser Berg erstbestiegen und erhielt den Namen Pik Alexander von Humboldt 50 Gegen einen im Otztal geplanten Kraftwerksbau der damaligen Tiroler Wasserkraft AG der eine etwa 200 Meter hohe Staumauer vorsah und damit das Landschaftsbild in der Rofenschlucht oberhalb von Vent stark beeintrachtigt hatte wandte sich die Sektion im 2005 in dem sie sich an Protestaktionen beteiligte Ebenso stellte sich die Sektion gegen Plane Skigebiete auf Gletschern zu erweitern oder auch neue zu erschliessen In jener Zeit ruckte das Wandern auf den Jakobswegen in das Bewusstsein der Offentlichkeit und in der Sektionszeitschrift Berliner Bergsteiger erschien ein literarischer Artikel uber den Weg mit detaillierter Beschreibung eines Teilstucks von Gorlitz nach Vacha ein Jahr bevor Hape Kerkeling sein bekanntes Buch veroffentlichte Ende 2006 nahmen die Plane fur eine vereinseigene Kletterhalle genannt Kletterzentrum langsam Gestalt an In Berlin gab es zwar bereits zwei kommerzielle Kletterhallen aber die Sektion wollte ihren Mitgliedern eine preiswertere Alternative bieten und den Verein fur Neumitglieder die man in der Kletterszene zu gewinnen hoffte attraktiver zu machen Im Sommer 2006 ubernahm die 2004 in Munchen gegrundete lesbisch schwule Sektion Gay Outdoor Club eine Huttenpatenschaft zur Erhaltung und Nutzung Berliner Hutte 51 Das Geocaching verbreitete sich der Mitte der 2000er Jahre auch in Berlin und im Land Brandenburg und fand auch bei den Mitgliedern der Sektion Berlin Freunde Die Plane fur die Kletterhalle wurden immer konkreter die Sektion machte in der Kletterszene eine Internetumfrage die bei der Konzeption der Halle helfen sollte Eine Wirtschaftlichkeitsanalyse wurde in Auftrag gegeben und die Standortsuche begonnen Von Marz bis Juni 2007 gab es in der Geschaftsstelle eine Ausstellung mit Arbeiten der osterreichischen Fotografin Erika Hubatschek zu sehen die die Arbeit der Bergbauern jahrzehntelang dokumentierte Die 90 jahrige reiste extra fur diese Ausstellung nach Berlin um an der Eroffnung teilzunehmen 2006 stagnierte der Mitgliederstand der Sektion und betrug im Hochststand 8850 Mitglieder Das Durchschnittsalter lag etwas uber 45 Jahre 62 waren Manner In leitenden Funktionen des Vereins waren keine Frauen vertreten 52 2008 war wieder der Umweltschutz ein wichtiges Thema in der Sektion Viele Mitglieder nahmen im Rahmen ihrer Gruppenaktivitaten an Veranstaltungen zum Klimaschutz teil Fur die Buroraume in Berlin Kreuzberg wurde ein neuer Energieanbieter gesucht der seinen Strom nachweislich aus regenerativen Quellen liefern konnte Die zunehmende Beliebtheit neuer Sportarten wie Schneeschuhwandern Balancieren auf der Slackline und das Canyoning fanden in der Sektion ihren Niederschlag in Informationsveranstaltungen und Kursen Die Berliner Kletterin Louise Tharandt war bei mehreren auch internationalen Jugendkletterwettbewerben erfolgreich Der Jahresbericht fur 2008 erwahnte dass die Bilanzsumme der Sektion Berlin erstmals die Zweimillionen Euro Grenze uberschritten hat 53 In der ersten Ausgabe der Mitgliederzeitschrift 2009 erschien ein Bericht uber die Durchquerung des Gronlandeises auf den Spuren von Fridtjof Nansen und die Sektion feierte das 100 jahrige Jubilaum des Brandenburger Hauses 2010 erschien ein Bericht uber die Besteigung des Cholatse Der damalige Innenminister des Landes Brandenburg Rainer Speer nahm an einem Arbeitseinsatz fur Reparaturarbeiten am Brandenburger Haus teil und die Sektion verzeichnete einen Verlust von knapp 80 000 Euro fur 2009 Die Planung der Kletterhalle nahm konkrete Gestalt an und ein Grundstuck in Berlin Moabit in der Seydlitzstrasse in der Nahe des Berliner Hauptbahnhofs stand zur Verfugung 2010 war die Mongolei das Reiseziel fur Wanderer und Israel das Ziel fur Kletterer der Sektion Einen ausfuhrlichen Bericht uber die Erstbesteigung des Pik Leibniz im Jahr 2009 lieferte der Bergfuhrer Alexios Passalidis 54 Die Bauarbeiten fur die Kletterhalle begannen Ende Februar 2012 mit dem Fallen von Baumen auf dem Baugrundstuck auf dem Gelande des Poststadions in Berlin Moabit Im August wurde das 10 000 Mitglied aufgenommen Ende April 2012 gab es einen Ruckschlag fur den Bau des Kletterzentrums Der kommerzielle Kletterhallenbetreiber Magic Mountain erreichte beim Berliner Verwaltungsgericht einen vorlaufigen Baustopp mit der Begrundung dass die mit dem Land Berlin vereinbarte Pacht fur das Grundstuck im SportPark Poststadion eine nach Europarecht nicht zulassige Beihilfe darstellen konnte und dass dadurch zu einer Wettbewerbsverzerrung kommen konne da nach Ansicht des Klagers der Verein eine Dienstleistung am Markt anbiete und somit als Unternehmen tatig sei Wieder aufgehoben wurde der Baustopp im Juli nachdem das Oberverwaltungsgericht feststellte dass die geplante Kletterhalle nicht kommerziell betrieben werde sondern im Prinzip nur den DAV Mitgliedern zur Verfugung stehen wurde 55 Fertiggestellt war die Halle dann im Mai 2013 die Einweihung folgte am 1 Juni 56 Ein weiterer Versuch durch den Betreiber der privat kommerziellen Kletterhalle Magic Mountain die Errichtung des Kletterzentrums der Sektion Berlin zu stoppen fuhrte zu einem neuen Prozess vor dem Europaischen Gerichtshof der am 9 Juni 2016 zu dem Urteil fuhrte dass staatliche Beihilfen fur DAV Kletterhallen mit dem Binnenmarkt vereinbar seien 57 Beschaftigung mit dem Antisemitismus Bearbeiten nbsp Gedenktafel auf dem Friesenberghaus aus dem Jahr 1980 nbsp Gedenktafel am HochjochhospizEinen ersten Bericht in der Mitgliederzeitschrift uber den Antisemitismus im Alpenverein lieferte im Jahr 1974 der spatere erste Vorsitzende der Sektion Berlin und Journalist Klaus Kundt in dem er die Geschichte des von der Sektion 1968 gekauften Friesenberghauses beschrieb 58 Zum 50 jahrigen Jubilaum der Hutte 1980 entstand fur den Eingangsbereich eine Gedenktafel mit der an das Schicksal der judischen Bergsteiger im Alpenverein gedacht wurde Aber noch 1985 ging der ehemalige DAV Vorsitzende Alfred Jennewein mit seinem Abriss der DAV Geschichte von 1933 bis 1958 die er in der Sektionszeitschrift Der Bergbote veroffentlichte mit keinem Wort auf den Antisemitismus ein sondern beschrankte sich auf die Darstellung vereinsrechtlicher Umwalzungen im DOeAV durch die Nationalsozialisten 59 Erst 1993 begann mit der ausfuhrlichen Darstellung der Geschichte des Friesenberghauses eine umfangreichere Beschaftigung mit der antisemitischen Vergangenheit des Alpenvereins 60 Auf Protest des DAV Dachvereins stiess im Dezember 1996 ein Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel uber die angeblich antisemitische Haltung der Sektion Berlin der sich auf das Buch Der Alpinismus Kultur Organisation Politik Wien 1996 ISBN 978 3851142730 des Wiener Historikers Rainer Amstadter bezog Amstadter behauptet in seinem Buch dass die Sektion Berlin bereits 1924 ihre judischen Mitglieder ausschloss 61 62 Nachweisbar antisemitisch verhielt sich hingegen die Berliner DOeAV Sektion Mark Brandenburg mit dem Arbeitsgebiet Otztaler Alpen die 1945 von den Alliierten aufgelost wurde Ihr gehorte neben dem Hochjochhospiz auch das Brandenburger Haus Deren Vorsitzender war lange Zeit seit den 1920er Jahren der bekannte Berliner Fotograf Waldemar Titzenthaler der massgeblich den Ausschluss judischer Mitglieder betrieb Der in den Otztaler Alpen gelegene Huttenzustieg zum Hochjochhozpiz wurde nach ihm benannt Auf Initiative der Sektion Berlin heisst der Weg aber seit 2003 Cyprian Granbichler Weg nach dem Bergfuhrer der zusammen mit Franz Senn viele Bergfahrten unternahm und in einem Wettersturz todlich verungluckte Im Juli 2003 eroffnete die Sektion Berlin das Friesenberghaus als Internationale Begegnungs und Bildungsstatte und enthullte einen Gedenkstein mit Bronzeplakette von dem Architekten Hans Feldhusen mit der Aufschrift Gegen Intoleranz und Hass 1921 1945 Uns Bergsteigern zur Mahnung DAV 2001 63 Hutten BearbeitenDer Sektion Berlin gehoren und gehorten mehrere Schutzhutten in den Zillertaler Otztaler und Ortler Alpen in der Brenta den Hohen Tauern und im Kaisergebirge Zillertaler AlpenBerliner Hutte Furtschaglhaus Olpererhutte bis 1901 Sektion Prag dann Berlin ab 2004 Sektion Neumarkt Oberpfalz Friesenberghaus bis 1934 Alpenverein Berlin bis 1968 Sektion Donauland ab 1968 Sektion Berlin Rifflerhutte bis 1901 Sektion Prag dann Berlin 1945 durch eine Lawine zerstort Gamshutte zunachst privat ab 1932 Sektion Kurmark ab 1956 Sektion Berlin ab 1993 Sektion Otterfing Otztaler AlpenHohenzollernhaus Sektion Hohenzollern seit 1956 Sektion Berlin ab 1978 Sektion Starnberg Hochjoch Hospiz Sektion Brandenburg seit 1956 Sektion Berlin Martin Busch Hutte Sektion Brandenburg seit 1956 Sektion Berlin Brandenburger Haus Sektion Brandenburg seit 1956 Sektion Berlin KaisergebirgeGaudeamushutte ursprunglich Akademische Sektion seit 1927 Sektion Berlin ab 2000 Sektion Main Spessart Hohe TauernHabachhutte 1915 durch eine Lawine zerstort Ortler AlpenOrtler Hochjochhutte 1915 durch Kriegseinwirkung zerstort BrentaTuckettpasshutte 1920 enteignet Gruppen BearbeitenEine der ersten Gruppen in der Sektion Berlin war die 1884 gegrundete Zwanglose Vereinigung von Hochtouristen unter der Leitung des Theaterschriftstellers und Alpinisten Leon Treptow die der Planung und Durchfuhrung schwerer Hochtouren diente Daneben gab es seit 1888 eine Schuhplattl und Sangesgruppe sowie ein Wandergruppe deren Ziele in der Umgebung Berlins lagen In den 1920er Jahren entstanden eine Gesellige Gruppe eine Schneeschuhgruppe gemeint ist Ski mit 40 Mitgliedern und 1925 nach Massgabe des Zentralvereins eine eigene Jugendgruppe genannt Jungmannschaft der Sektion Berlin die zunachst etwa 80 1926 bereits 157 vorwiegend Oberstufenschuler aus Berliner Gymnasien Mitglieder hatte 1930 kam eine Jungmadchengruppe mit 14 Teilnehmerinnen hinzu spater in den 30er Jahren bildete sich noch eine Gymnastikgruppe Nach dem Krieg entstand eine Film und Fotogruppe die neben der Durchfuhrung von Vortragen auch das noch vorhandene Bildmaterial aus der Vorkriegszeit sichten und ordnen sollte Ein Singekreis kam hinzu der sich dem Volkslied verbunden fuhlte eine Klettergruppe und die Gruppe Spree Havel die vorher eine eigene Alpenvereinssektion war Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sektion Berlin des Deutschen Alpenvereins Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Sektion Berlin Sektionsschriften der Sektion Berlin Digitalisate der Bibliothek des DAV Sektion Berlin im Historischen Alpenarchiv der Alpenvereine in Deutschland Osterreich und Sudtirol temporar offline Internetseite des KletterzentrumsEinzelnachweise Bearbeiten Sektionsdetails in der Ubersicht des Deutschen Alpenvereins Stand 31 Dezember 2022 Sektionsdetails in der Ubersicht des Deutschen Alpenvereins Stand 31 Dezember 2022 Deutscher Alpenverein Sektion Berlin Der Bergbote Jubilaumsausgabe 1969 100 Jahre Sektion Berlin des Deutschen Alpenvereins 1869 1969 S 10 11 Aufruf zur Grundung Eduard Richter Red Die Erschliessung der Ostalpen Band III Berlin 1894 Jahres Bericht der Sektion Berlin des D u O Alpenvereins 1880 Jahres Bericht der Sektion Berlin des D u O Alpenvereins 1888 Jahres Bericht der Sektion Berlin des D u O Alpenvereins 1893 Dem Sturme Trutz dem Wanderer Schutz 125 Jahre Berliner Hutte 1879 2004 Jahres Bericht der Sektion Berlin des D u O Alpenvereins 1895 Jahresbericht der Sektion Berlin des D u Oe Alpenvereins 1898 Jahresbericht der Sektion Berlin des D u Oe Alpenvereins 1904 Jahresbericht der Sektion Berlin des D u Oe Alpenvereins 1907 Jahresbericht der Sektion Berlin des D u Oe Alpenvereins 1917 In Berlin gab es sechs Sektionen S Berlin Akademische Sektion S Charlottenburg S Hohenzollern S Mark Brandenburg und S Kurmark Jahresbericht der Sektion Berlin des D u Oe Alpenvereins 1921 Jahresbericht der Sektion Berlin des D u Oe Alpenvereins 1924 Sektion Berlin des Deutschen Alpenvereins Der Bergbote Nr 12 Berlin 1953 Jahresberichte der Sektion Berlin des D u Oe Alpenvereins 1925 26 27 Jahresbericht der Sektion Berlin des D u Oe Alpenvereins 1930 Jahresbericht der Sektion Berlin des D u Oe Alpenvereins 1932 Jahresbericht der Sektion Berlin des D u Oe Alpenvereins 1933 Jahresbericht der Sektion Berlin des D u Oe Alpenvereins 1936 Jahresbericht des Deutschen Alpenvereins Sektion Berlin 1940 41 Letztes sogenanntes Kriegs Rundschreiben Juni September 1944 der Sektion Berlin Kontrollratsgesetz Nr 2 Alpenverein d Haxnschlager Berlin e V Hrsg Der Bergbote Nr 1 Berlin 1949 Alpenverein Berlin Der Bergbote Nr 3 Berlin 1950 Deutscher Alpenverein Sektion Berlin Der Bergbote Jahrgang 1952 Deutscher Alpenverein Sektion Berlin Der Bergbote Jahrgang 1959 Nr 1 S 4 f Deutscher Alpenverein Sektion Berlin Der Bergbote Jahrgang 1962 Nr 1 S 21 Deutscher Alpenverein Sektion Berlin Der Bergbote Jahrgang 1963 Nr 4 S 17 Deutscher Alpenverein Sektion Berlin Der Bergbote Jahrgang 1963 Nr 11 S 12 Deutscher Alpenverein Sektion Berlin Der Bergbote Jahrgang 1965 Nr 2 3 4 Wolfgang Axt Berliner Karakorum Irrfahrt 1964 in Alpinismus April 1965 S 23 ff Deutscher Alpenverein Sektion Berlin Der Bergbote Jahrgange 1966 1967 und 1968 Deutscher Alpenverein Sektion Berlin Der Bergbote Jahrgang 1969 Nr 1 ff Deutscher Alpenverein Sektion Berlin Der Bergbote Jahrgang 1970 Nr 5 Deutscher Alpenverein Sektion Berlin Der Bergbote Jahrgang 1974 Deutscher Alpenverein Sektion Berlin Der Bergbote Jahrgang 1976 Nr 9 S 7 Deutscher Alpenverein Sektion Berlin Der Bergbote Jahrgang 1980 Deutscher Alpenverein Sektion Berlin Der Bergbote Jahrgang 1982 Nr 4 S 13 ff Deutscher Alpenverein Sektion Berlin Der Bergbote Jahrgang 1982 Nr 5 S 20 ff Deutscher Alpenverein Sektion Berlin Der Bergbote Jahrgang 1987 Nr 9 S 9 ff Deutscher Alpenverein Sektion Berlin Der Bergbote Jahrgang 1990 Nr 1 ff Deutscher Alpenverein Sektion Berlin Der Bergbote Jahrgang 1993 Nr 2 S 15 ff Deutscher Alpenverein Sektion Berlin Der Bergbote Jahrgang 1995 Nr 2 S 3 ff Deutscher Alpenverein Sektion Berlin Der Bergbote Jahrgang 1998 Nr 9 S 3 Deutscher Alpenverein Sektion Berlin Der Bergbote Jahrgang 2001 Nummern 2 und 3 Deutscher Alpenverein Sektion Berlin Der Bergbote Jahrgang 2004 Nummer 2 S 6 ff Mitgliederzeitschrift Berliner Bergsteiger Jahrgange 2005 und 2006 Berliner Bergsteiger Jahrgang 2007 Berliner Bergsteiger Jahrgang 2008 Berliner Bergsteiger Jahrgang 2010 Berliner Bergsteiger Nr 4 2012 S 5 Berliner Bergsteiger Nr 5 2012 S 5 Internetseite des Kletterzentrums Internetseite des DOSB Deutscher Alpenverein Sektion Berlin Der Bergbote Jahrgang 1974 Nr 10 S 21 Deutscher Alpenverein Sektion Berlin Der Bergbote Jahrgang 1985 Nrn 8 bis 11 Deutscher Alpenverein Sektion Berlin Der Bergbote Jahrgang 1993 Nr 3 S 11 f Unerhorte Taten Der Spiegel Nr 52 1996 Deutscher Alpenverein Sektion Berlin Der Bergbote Jahrgang 1997 Nr 2 S 4 ff Deutscher Alpenverein Sektion Berlin Der Bergbote Jahrgang 2003 Nr 4 5 und 6Normdaten Korperschaft GND 5289832 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sektion Berlin des Deutschen Alpenvereins amp oldid 238367182