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Der Domplatz ist ein rechteckiger allseitig geschlossener Platz in der Altstadt der Stadt Salzburg Er ist der Fassade des Salzburger Doms vorgelagert Durch Arkaden ist der Platz mit dem Residenzplatz dem Kapitelplatz sowie der Franziskanergasse verbunden Die Residenztrakte am Salzburger Domplatz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Mariensaule 2 1 Marienstatue 2 2 Relieftafeln 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Zuschauertribune vor der DomfassadeIm Norden und Westen befinden sich die um 1600 entstandenen Trakte der Salzburger Residenz Nach Fertigstellung der Domturme um 1663 wurde der Konventtrakt des Stiftes St Peter an der Sudseite daran angeglichen 1 Unter Fursterzbischof Guidobald von Thun und Hohenstein erhielt der Domplatz so seine architektonische Geschlossenheit 2 Der Dom ist mit dem Konventtrakt verbunden Ebenso ist er uber die nach Planen von Giovanni Antonio Dario erbauten Dombogen mit der Residenz verbunden Von 2005 bis 2014 wurde fur das DomQuartier Salzburg ein Museumsrundgang durch die Gebaude am Domplatz eingerichtet Am 30 September 1810 wurde auf dem Domplatz die Vereinigung Salzburgs mit Bayern vollzogen Nach der Vereidigung der Salzburger Beamten auf das bayerische Staatswesen wurde der versammelten Bevolkerung vom Balkon der Residenz das Besitzergreifungspatent verlesen 2 Im Rahmen der Salzburger Festspiele wird seit 1920 der Jedermann auf dem Domplatz aufgefuhrt 2 Zusammen mit dem Residenzplatz wird er auch fur den jahrlichen Christkindlmarkt genutzt Mariensaule Bearbeiten nbsp Die MariensauleDas Standbild der Immaculata bildet den Mittelpunkt des Domplatzes Es wurde von Fursterzbischof Sigismund III Christoph von Schrattenbach bei den Brudern Wolfgang und Johann Baptist Hagenauer in Auftrag gegeben und zwischen 1766 und 1771 geschaffen Die Figur ist eine Kombination aus Untersberger Marmor Sockelaufbau Brustung und Bleiguss Figuren Tafeln Inschriften Die Gebruder Hagenauer griffen bei der Gestaltung des Sockels auf das Modell einer bereits 1711 fur Salzburg entworfene Mariensaule von Lucas von Hildebrand zuruck welcher seinerseits darin die Mariensaule Am Hof in Wien zitiert hat 3 Marienstatue Bearbeiten Die Marienstatue ist nur mit den Kronungsengeln an der Domfassade und mit den Beschriftungen und Symbolen am Sockel als solche erkennbar Die Statue selbst hat kein einziges Attribut welche die Figur als die Jungfrau Maria kenntlich machen wurde Wenn man auf die Statue zugeht sieht man das Perpektivspiel der Kronung durch die beiden Engel auf der Fassade sowie auch die Inschrift auf der Weltkugel in conceptione immaculata permansisti et nobis christum peperisti Du bist in der Empfangnis unbefleckt geblieben und hast uns Christus geboren Maria thront als Personifikation der Weisheit auf einer Weltkugel die auf einer Wolkensaule steht Ich wohnte in den hochsten Hohen und mein Thron stand auf einer Wolkensaule Ecc 24 4 Die ikonographische Darstellung bezieht sich auf Kapitel 24 des Buches Ecclesiasticus wie bereits die Inschrift am Maria Schnee Altar Ecc 24 25 im sudlichen Seitenarm des Domes An den vier Ecken des Sockels sitzen vier aus Blei gegossene Allegorien Engel Weisheit Teufel Kirche Die lateinische Inschrift auf der dem Dom gegenuberliegenden Seite erklart die allegorische Bedeutung der Figuren Deo Trino omnipotentiae sapientiae et amoris fonti Mariae deiparae Virgini sine labe conceptae splendidissimo divinae potentiae sapientiae amoris prodigio in cuius adspectu angelorum intellectus stupet hominum sapientiae delirat demonum livor frendet ecclesia gloriatur amp exultat S igismundus A rchiepiscopus P rinceps Salisburgensis S anctae S edis A postolicae L egatus N atus G ermaniae P rimas F ieri F ecit MDCCLXXI Dem dreifachen Gott der Allmacht Weisheit und Liebe Quelle der Gottesgebarerin Maria der Jungfrau ohne Schande empfangen durch das glanzendste Wunder gottlicher Macht Weisheit und Liebe bei deren Anblick das Verstehen der Engel erstaunt die Weisheit der Menschen faselt der Neid der Damonen knirscht die Kirche sich ruhmt und jubelt Sigismund Fursterzbischof von Salzburg geborener Legat des Heiligen Apostolischen Stuhls Primas von Deutschland liess es machen 1771 Relieftafeln Bearbeiten Die beiden Relieftafeln auf der Sud und Nordseite erganzen die allegorischen Zusammenhange aus dem Buch Ecclesiasticus Kapitel 24 5 Die Wolbung des Himmels umkreiste ich allein und in der Tiefe der Abgrunde wandelte ich 6 Uber die Wogen des Meeres und uber die ganze Erde und uber jedes Volk und Nation herrschte ich Ecc 24 5 6 Das Relief auf der Nordseite Ecc 24 5 des Sockels zeigt am oberen Rand das Firmament Wolbung des Himmels mit den Tierkreiszeichen Krebs Lowe Jungfrau und Waage Juli bis Oktober Das Sternbild der Jungfrau ist ungewohnlicherweise als Sonne mit einem Handspiegel gestaltet Der Spiegel ist eine Symbol fur die Weisheit vgl Ecc 24 Lob der Weisheit verweist aber auch auf die Anrufung Mariens als Speculum iustitiae Spiegel der Gerechtigkeit bzw Speculum sine macula aus der Lauretanischen Litanei Die Strahlen der Sonne anstelle des Sternbilds der Jungfrau Maria erleuchten direkt die Buste des Erzbischofs Der Spiegel ist auch ein Attribut Mariens weil sich in ihr gewissermassen das Ebenbild Gottes Jesus spiegelt Die Jungfrau in der Sonne korrespondiert mit der Jungfrau im Mond auf der Sudseite Sonne und Mond konnen auch als Sinnbilder fur die geistliche und weltliche Macht gesehen werden Am unteren Rand des Reliefs sieht man ein Schiff in den Wogen des Meeres Ecc 24 6 Das Bildprogramm mit Firmament und Meer nimmt inhaltlich wieder Bezug auf das Buch Ecclesiasticus Den Umkreis des Himmels umwandelte ich allein in die Tiefen des Abgrundes drang ich wandelte auf den Fluten des Meeres Kap 24 8 Samtliche Pflanzen und Tiere haben symbolischen Charakter die sowohl auf Maria Rose ohne Dornen bzw Rosa mystica aus der Lauretanischen Litanei wie auf Jesus Christus Hirschkafer Schnecken Schmetterlinge und die Gottliche Allmacht Feuersalamander Magnet 4 hinweisen Das Relief auf der Sudseite Ecc 24 6 zeigt das Fursterzbistum Salzburg als Erdkugel nach der Landkarte S R I Principatus et Archiepiscopatus Salisburgensis 1712 des Nurnberger Kupferstechers Johann Baptist Homann Daruber sieht man in einem Angesicht des Mondes die Initialen von Maria Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Domplatz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Domplatz amp Mariensaule bei salzburg info Der Domplatz auf der Website der Salzburger FestspieleEinzelnachweise Bearbeiten Die Kunstdenkmaler Osterreichs Salzburg Dehio Handbuch Verlag Anton Schroll amp Co Wien 1986 S 588 a b c Gerhard Ammerer Buhnen der Macht In DomQuartier Salzburg Mehr als ein Museum Mury Salzmann Salzburg Wien Berlin 2014 S 72 73 Gunther G Bauer DIVAE VIRGINI SINE LABE CONCEPTA Das Modell der Immakulata Saule nach einem verschollenen Entwurf des Lukas von Hildebrandt im SMCA Kunstwerk des Monats August 1988 Augustinus De civitate Dei Liber XXI Kap 447 79791 13 04532 Koordinaten 47 47 52 5 N 13 2 43 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Domplatz Salzburg amp oldid 202469392