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Konrad von Wittelsbach etwa 1120 1125 25 Oktober 1200 bei Riedfeld heute Gemeindeteil von Neustadt an der Aisch 1 war Erzbischof von Mainz Konrad I von Scheyern Wittelsbach genannt auch Konrad von Mainz und Salzburg Konrad III und Kardinalbischof von Sabina sowie Reichserzkanzler Neuzeitliche Fantasiedarstellung Konrads von Wittelsbach Inhaltsverzeichnis 1 Vita 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseVita BearbeitenDer Sohn des Pfalzgrafen Otto V von Scheyern Wittelsbach studierte in Salzburg und Paris Auf dem Konzil von Lodi 1161 ernannte ihn Friedrich I Barbarossa zum Erzbischof von Mainz und zum Erzkanzler des Reiches Zuvor hatte der Kaiser bei Papst Viktor IV die Absetzung der 1160 gewahlten Erzbischofe Christian I von Buch und Rudolf von Zahringen betrieben Unter dem Kaiser hatte das Ringen zwischen Imperium und Sacerdotium wieder scharfere Zuge angenommen Auch die Amtszeiten Konrads wurden von diesem Konflikt gepragt Denn Viktor IV war keineswegs unumstrittener Inhaber des Papstamtes sondern fungierte als Gegenpapst zu Alexander III War dieses Schisma zu Lebzeiten Viktors noch ertraglich so verscharfte es sich nach dessen Tod Gegen die Warnung Konrads betrieb der Erzbischof von Koln Rainald von Dassel die Wahl Paschalis III zum erneuten Gegenpapst gegenuber Alexander III Dieser wurde wiederum von Erzbischof Konrad unterstutzt 1165 leistete er ihm den Treueid brach mit Barbarossa und floh anschliessend nach Frankreich ein Schritt der damals mit Verwirrung aufgenommen wurde Barbarossa erklarte den Erzbischof daraufhin fur abgesetzt und liess erneut Christian vom Buch zum Erzbischof wahlen Dieser wurde von den Reichsfursten auch anerkannt Papst Alexander III erkannte die Wahl jedoch nicht an und betrachtete weiterhin Konrad als rechtmassigen Erzbischof von Mainz Am 18 Dezember weihte er ihn zum Bischof und machte ihn anschliessend zum Kardinalpriester mit der Titelkirche San Marcello und schliesslich zum Kardinalbischof von Sabina Spater machte ihn der Papst ausserdem noch zum Bischof von Sora im Latium 1165 erreichten die kaiserlichen Truppen unter denen sich auch Christian I von Buch befand die Stadt Rom und nahmen sie ein Konrad war jedoch schon vorher aus der Stadt geflohen 1176 erlitt Kaiser Barbarossa eine schwere Niederlage gegen das Heer Mailands und Alexanders III worauf sich 1177 auf dem Frieden von Venedig die Parteien versohnten Alexander III erkannte Christian von Buch daraufhin als rechtmassigen Erzbischof von Mainz an Konrad wurde mit dem Erzbistum Salzburg abgefunden Allerdings betrachtete er sich selbst weiterhin auch als Erzbischof von Mainz In seiner Zeit als Salzburger Erzbischof liess er auf den Resten des 1167 zerstorten Vorgangerdoms eine funfschiffige Basilika errichten die mit 5 200 m die grosste Basilika nordlich der Alpen war nbsp Munze mit dem Bildnis des Mainzer Erzbischofs Konrad von Wittelsbach zw 1183 und 1200 Umschrift Vorderseite CVNRAD V AEI Conradus Archiepiscopus Ruckseite M OGVNTIA AVREA Konrad erhielt der Legende nach vom Papst 1179 auf Lebenszeit den an seine Nachfolger vererblichen Titel eines Legaten uber ganz Deutschland Die Wurde eines geborenen also standigen papstlichen Legaten legatus natus kommt seit dieser Zeit jedem Salzburger Erzbischof ohne gesonderte Verleihung zu Seither tragen die Erzbischofe bei besonderen feierlichen Anlassen in ihrer Diozese den Legatenpurpur eine feierliche Purpurkleidung die wesentlich alter ist als das Purpurgewand der Kardinale Die Salzburger Erzbischofe sind die einzigen die seit dem 19 Jahrhundert sogar an der romischen Kurie im Legatenpurpur auftreten durfen Nach dem Tod Christians von Buch trat Konrad seit 1181 Kardinaldekan 1183 seine zweite Amtsperiode als Erzbischof von Mainz an Er erneuerte den Dom und die Stadtmauer die Friedrich Barbarossa 1160 nach dem Mord der Burger an Erzbischof Arnold von Selenhofen hatte schleifen lassen In seine Agide fiel auch das als grosstes des Mittelalters bezeichnete Fest 1184 auf der Maaraue und der so genannte Hoftag Jesu Christi 1188 in Mainz auf dem der Aufbruch zum Dritten Kreuzzug verkundet wurde 1197 brach Konrad selbst an der Spitze der Vorhut des Kreuzzugs Heinrichs VI auf Im selben Jahr starb Kaiser Heinrich VI Seinen zweijahrigen Sohn Friedrich hatte Konrad mit den Fursten 1196 noch zum Konig gewahlt Der fruhe Tod des Kaisers machte eine direkte Amtsubernahme des Thronerben nicht moglich weswegen in der Folge Kriege um die Thronfolge ausbrachen Diese leiteten das Ende des universalen Kaisermacht und damit letztendlich auch des Imperiums ein Statt einer erblichen Zentralmacht wie in Frankreich und England bildete sich die Vorherrschaft der Fursten heraus In dem Streit um die Thronfolge in Antiochien stellte sich Konrad wie auch die lateinischen Patriarchen der Stadt auf die Seite von Raimund Ruben gegen Bohemund den Einaugigen und brachte die Barone dazu Raimund Ruben feierlich als Nachfolger Bohemunds II anzuerkennen Wahrend Konrad in Palastina weilte kam es 1198 zur verhangnisvollen Doppelwahl Philipps von Schwaben und Ottos von Braunschweig Erst 1199 kehrte der von Papst Innozenz III mit einer Vermittlerrolle ausgestattete Erzbischof ins Reich zuruck In dieser Funktion bewirkte er im April 1200 einen befristeten Waffenstillstand Im selben Jahr starb der Erzbischof auf der Ruckreise vom Kreuzzug in Ungarn auf dem Weg zum Konigshof Riedfeld 2 zwischen Nurnberg und Wurzburg Nach den von Bischof Wolfger von Erla durchgefuhrten Exequien im oppidum Riedfeld heute Ortsteil von Neustadt an der Aisch 3 wurde er nach Mainz uberfuhrt und im Mainzer Dom begraben Literatur BearbeitenStefan Burkhardt Mit Stab und Schwert Bilder Trager und Funktionen erzbischoflicher Herrschaft zur Zeit Kaiser Friedrich Barbarossas Die Erzbistumer Koln und Mainz im Vergleich Thorbecke Ostfildern 2008 ISBN 978 3 7995 4273 9 Mittelalter Forschungen 22 Zugleich Heidelberg Univ Diss 2006 2007 Friedhelm Jurgensmeier Das Bistum Mainz Von der Romerzeit bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil Knecht Verlag Frankfurt am Main 1988 ISBN 3 7820 0570 8 Beitrage zur Mainzer Kirchengeschichte 2 Siglinde Oehring Konrad I von Wittelsbach In Neue Deutsche Biographie NDB Band 12 Duncker amp Humblot Berlin 1980 ISBN 3 428 00193 1 S 510 f Digitalisat Christoph Waldecker Vom Rhein zum Tiber und zuruck Die Beziehungen Erzbischof Konrads von Mainz zu Papst Alexander III bis zum Frieden von Venedig In Sabine Happ Ulrich Nonn Hrsg Vielfalt der Geschichte Lernen Lehren und Erforschen vergangener Zeiten Festgabe fur Ingrid Heidrich zum 65 Geburtstag wvb Berlin 2004 ISBN 3 86573 003 5 S 141 152 Cornelius Will Konrad von Wittelsbach In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 16 Duncker amp Humblot Leipzig 1882 S 593 595 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Konrad I von Wittelsbach Sammlung von Bildern Conradus de Wittelsbach im Repertorium Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters Konrad I von Wittelsbach In Salvador Miranda The Cardinals of the Holy Roman Church Website der Florida International University englisch Konrad I von Wittelsbach im Personenregister der Germania Sacra onlineEinzelnachweise Bearbeiten Max Dollner Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933 Ph C W Schmidt Neustadt a d Aisch 1950 S 23 aput Rietfelt Kurzgefasste Geschichte der Stadt Kelheim S 201 Max Dollner 1950 S 23 294 und 479 VorgangerAmtNachfolgerChristian I von BuchErzbischof von Mainz 1161 1165Christian I von BuchAdalbert III von BohmenErzbischof von Salzburg 1177 1183Adalbert III von BohmenChristian I von BuchErzbischof von Mainz 1183 1200Siegfried II von Eppstein Kardinalbischof von Sabina 1166 1200Giovanni I ColonnaLandolfoBischof von Sora 1167 1174BernhardNormdaten Person GND 118713949 lobid OGND AKS VIAF 64802227 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Konrad I von WittelsbachALTERNATIVNAMEN Konrad von WittelsbachKURZBESCHREIBUNG Erzbischof von Mainz und Salzburg Kardinalbischof der Romischen KircheGEBURTSDATUM um 1120STERBEDATUM 25 Oktober 1200STERBEORT Riedfeld bei Neustadt an der Aisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konrad I von Wittelsbach amp oldid 233436988