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Siegfried II von Eppstein um 1165 9 September 1230 in Erfurt aus dem Geschlecht der Herren von Eppstein war Erzbischof von Mainz und somit auch Erzkanzler des Heiligen Romischen Reiches Die Eppsteiner denen im Spatmittelalter der Aufbau einer der bedeutendsten Adelsherrschaften in Hessen gelang und die bereits um 1200 reich begutert in Spessart Taunus und Wetterau waren waren als Herren hochadlig und stellten im 13 Jahrhundert gleich vier Mainzer Erzbischofe 1 Siegfried II auf dem Rupertsberger AntependiumInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSiegfried wurde als zweiter Sohn Gerhards I von Eppstein geboren und schlug eine kirchliche Laufbahn ein Schon 1189 war er Inhaber der Propstei von St Gangolf in Mainz Hinzu kamen 1194 die Propstei St Martin in Worms und 1196 die von St Peter in Mainz Nach dem Tod von Erzbischof Konrad I von Wittelsbach im Oktober 1200 war das Mainzer Domkapitel in zwei Fraktionen gespalten Die Mehrheit erkannte Philipp von Schwaben als Konig an und setzte sich fur den staufisch gesinnten Wormser Bischof Leopold II von Schonfeld auch Luitpold von Scheinfeld als neuen Erzbischof ein Die Minderheit des Kapitels wahlte jedoch in Bingen den Kandidaten der welfischen Seite Siegfried von Eppstein zum neuen Erzbischof Mit Hilfe Philipps gelang es Leopold zwar Siegfried aus Bingen zu vertreiben doch dieser floh nach Koln wo er sich mit den Welfen verbundete und sogleich Bingen und auch Mainz eroberte Zu Weihnachten 1200 kronte er den Welfen Otto IV zum Dank zum Konig Papst Innozenz III erkannte 1201 Otto als Konig an und erklarte Siegfried zum rechtmassigen Erzbischof von Mainz Doch Philipp behielt so viele Anhanger dass nach 1205 von einem Konigtum Ottos keine Rede mehr sein konnte zumal sich auch Innozenz inzwischen fur den Staufer aussprach Dies wirkte sich auch auf das Pontifikat Siegfrieds als Erzbischof aus Er konnte sich im Bistum nicht durchsetzen und ging daher 1206 nach Rom wo er nach einigen Quellen 2 aber nicht restlos belegt als Kardinalpriester an Santa Sabina tatig war Am 21 Juni 1208 wurde Philipp von Schwaben in Bamberg ermordet Dies liess die staufische Opposition im Reich kollabieren wodurch sich auch Leopold nicht auf dem Mainzer Erzbischofsstuhl halten konnte Er uberliess ihn daher Siegfried der im selben Jahr als papstlicher Legat aus Rom zuruckgekehrt war Die Adligen von Eppstein sollten in der Folge den Erzstuhl in Mainz bis 1305 gleich viermal besetzen In diese Epoche fallen Hohepunkt und Untergang der mittelalterlichen Kaiseridee und das Interregnum Nach der Kaiserkronung Ottos IV am 4 Oktober 1209 brach jedoch Streit zwischen dem Papst und dem neuen Kaiser aus da dieser nicht wie versprochen auf kaiserliche Rechte und Guter in Italien verzichten wollte Siegfried stellte sich daher gegen seinen langjahrigen Weggefahrten 1212 wurde er zum papstlichen Legaten ernannt und kronte den Staufer Friedrich II fur dessen Wahl zum Kaiser er sich einsetzte am 9 Dezember 1212 in Mainz Als Reaktion auf diesen Verrat richtete Otto IV in den mainzischen Gebieten erhebliche Zerstorungen an Doch Otto stand auf verlorenem Posten und wurde 1214 bei Tournai von Friedrich II und dessen franzosischen Verbundeten Philipp II August geschlagen Am 25 Juli 1215 kronte Erzbischof Siegfried Friedrich abermals in Aachen Ob er an dem gleich darauf beginnenden Kreuzzug teilnehmen wollte ist umstritten Fest steht jedoch dass er nie im Heiligen Land war und dass er 1215 am IV Laterankonzil teilnahm 1220 nahm er auch an der Kaiserkronung Friedrichs II in Rom teil Die langwahrende Abwesenheit Friedrich II aus Deutschland und die Ermordung des von ihm benannten Reichsverwesers Erzbischof Engelbert I von Koln im November 1225 ermoglichten Siegfried in der Folge grossen Einfluss auf die Reichspolitik zu nehmen An dem Streit zwischen Papst Gregor IX und Friedrich beteiligte er sich nicht Siegfried starb am 9 September 1230 in Erfurt und wurde in der dortigen Marienkirche beigesetzt Sein Nachfolger der wie er die Landesherrschaft Mainz ausbaute war sein Neffe Siegfried III von Eppstein Literatur BearbeitenFriedrich Wilhelm Schirrmacher Siegfried II In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 34 Duncker amp Humblot Leipzig 1892 S 259 f Heinrich Lewin 3 Der Mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein Schluchtern 1895 Georg Wilhelm Sante Siegfried II von Eppstein Erzbischof von Mainz in Nassauische Lebensbilder 1940 S 1 16 Alois Gerlich Siegfried II Erzbischof von Mainz 1200 1230 In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 7 LexMA Verlag Munchen 1995 ISBN 3 7608 8907 7 Sp 1866 f Regina Schafer Siegfried II von Eppstein In Neue Deutsche Biographie NDB Band 24 Duncker amp Humblot Berlin 2010 ISBN 978 3 428 11205 0 S 348 f Digitalisat Sigrid Duchhardt Bosken Siegrfried II von Eppstein In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 10 Bautz Herzberg 1995 ISBN 3 88309 062 X Sp 102 103 II shtml Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks BearbeitenSiegfried II von Eppstein im Personenregister der Germania Sacra online Eppstein Siegfried von In Salvador Miranda The Cardinals of the Holy Roman Church Website der Florida International University englisch abgerufen am 3 August 2016 Eppstein Siegfried II von Hessische Biografie Stand 9 September 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Siegfried II von Eppstein in der Rheinland Pfalzischen PersonendatenbankEinzelnachweise Bearbeiten Regina Schafer Die Herren von Eppstein Herrschaftsausubung Verwaltung und Besitz eines Hochadelsgeschlechts im Spatmittelalter 2000 ISBN 393022108X EAN 9783930221080 Eppstein Siegfried von In Salvador Miranda The Cardinals of the Holy Roman Church Website der Florida International University englisch Heinrich Lewin NordhausenWiki abgerufen am 3 Februar 2022 VorgangerAmtNachfolgerKonrad I von WittelsbachErzbischof von Mainz 1200 1230Schisma bis 1208Siegfried III von EppsteinNormdaten Person GND 13686337X lobid OGND AKS VIAF 81138450 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Siegfried II von EppsteinKURZBESCHREIBUNG Erzbischof von Mainz ReichserzkanzlerGEBURTSDATUM um 1165STERBEDATUM 9 September 1230STERBEORT Erfurt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Siegfried II von Eppstein amp oldid 235875534