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Friedrich Wilhelm Schirrmacher 28 April 1824 in Danzig 19 Juni 1904 in Rostock war ein deutscher Historiker Fur die Reformationsforschung wurde er als Entdecker und Herausgeber der Akten und Verlaufsprotokolle der Marburger Religionsgesprache bekannt Friedrich Wilhelm Schirrmacher Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben und Wirken BearbeitenEr wurde als einziges Kind von Carl Friedrich Schirrmacher 1790 1855 1 Schuldirektor an der Petrischule in Danzig und Emilie Charlotte geb von Modrach 1827 Tochter des Oberstleutnant Gottlieb von Modrach geboren 2 Da die Mutter fruh gestorben war wurde der Junge bis zu seinem achten Lebensjahr in Breslau bei den Grosseltern erzogen kam dann auf die Danziger Petrischule und schliesslich auf das Gymnasium in Danzig wo er 1845 die Reifeprufung bestand Vom Wintersemester 1845 46 bis Wintersemester 1846 1847 studierte er Geschichte und Philosophie an der Humboldt Universitat zu Berlin wo er bereits unter den Einfluss von Leopold von Ranke geriet Im Sommersemester 1846 und Wintersemester 1846 1847 studierte er dieselben Facher in Bonn wo er vor allem den Historiker Ernst Moritz Arndt 1799 1875 und den Klassischen Philologen Karl Ludwig von Urlichs horte und in der Bonner Burschenschaft Frankonia aktiv war 3 Nach zwei Semestern kehrte er nach Berlin zuruck und horte dort vor allem die Historiker Theodor Hirsch und Siegfried Hirsch sowie zusatzlich Philosophie und Geographie Er gehorte fortan zum engeren Schuler und Freundeskreis Leopold von Rankes bei dem er 1848 zum Dr phil promoviert wurde 1849 bestand er die Staatsprufung fur das Lehramt Von 1849 bis 1854 war er als Hilfslehrer und von 1854 bis 1866 als Oberlehrer an einem Berliner Gymnasium tatig Ab 1863 lehrte Schirrmacher als Professor der Geschichte an der Koniglichen Ritter Akademie zu Liegnitz in Schlesien In Liegnitz veroffentlichte er ab 1859 das mehrbandige Werk uber Kaiser Friedrich II das ihm den Preis der Wedekind Stiftung der Universitat Gottingen und den Ruf an die Universitat Rostock 1866 einbrachte Dort lehrte er 38 Jahre als ordentlicher Professor und erhielt zahlreiche Ehrungen und Amter So war er Zweiter ab 1874 Erster und Ober Bibliothekar ab 1886 der Universitatsbibliothek gehorte ab 1869 der Prufungskommission fur das Lehramt an hoheren Schulen an und war ab 1871 Direktor des akademischen Munzkabinetts 1878 79 bekleidete er das Rektorat der Universitat und war 1871 72 und 1893 94 Dekan der Philosophischen Fakultat 4 In seinen Vorlesungen gab er in regelmassigem Zyklus Uberblicke uber weite Abschnitte der griechischen und romischen Geschichte der deutschen Reichsgeschichte in Mittelalter und Neuzeit und der europaischen Geschichte einschliesslich der Franzosischen Revolution und zum Teil bis in die Gegenwart Von ihm erschienen 1871 die Werke Die letzten Hohenstaufen Manfred Konrad IV Konradin und Albert von Possemunster genannt der Bohme 1874 verfasste er Friedrich II und Die letzten Hohenstaufen nochmals kurzer zusammen fur die Deutsche Nationalbibliothek Mit den Studien uber die Hohenstaufen hangt auch die Schrift Die Entstehung des Kurfurstenkollegiums 1874 zusammen Daneben wandte er sich spanischen Forschungen zu Der erste Band seiner Geschichte von Spanien der mit dem 12 Jahrhundert beginnt erschien 1881 in der Heeren Ukertschen Sammlung 1890 bis 1902 folgten drei weitere Bande die die spanische Geschichte bis 1516 fortfuhrten 5 Zahlreiche dieser Werke sind bis heute Standardwerke fur Studenten der Geschichte Schirrmacher behandelt wie sein Lehrer Leopold von Ranke die Glaubens und Geistesgeschichte umfangreich als selbstverstandlichen Bestandteil der Geschichte allgemein Mit der Herausgabe seiner Briefe und Akten zur Geschichte des Religionsgesprachs zu Marburg 1529 und des Augsburger Reichstages 1530 1876 betrat er wie Ranke das Gebiet der Reformationsgeschichte Dazu zahlten auch sein auf Wunsch des Grossherzogs Friedrich Franz II von Mecklenburg Schwerin geschriebenes zweibandiges Werk Johann Albrecht I Herzog von Mecklenburg 1885 oder seine Arbeit Albert von Possemunster genannt der Bohme Archidiakon von Passau 1871 Eine Arbeit uber die Geschichte der Klosterkirche zum Heiligen Kreuz in Rostock kam nicht mehr zum Abschluss ebenso seine Lebenserinnerungen 1871 verlieh ihm der Konig von Bayern das Ritterkreuz erster Klasse des Verdienstordens vom heiligen Michael fur die Geschichte der letzten Hohenstaufen 1880 wurde er Ordentliches Mitglied des Vereins fur mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde 1897 erhielt er die Gedachtnissmedaille fur den Grossherzog Friedrich Franz III vom mecklenburgischen Konig 1898 das Comthurkreuz des Grossherzoglichen Hausordens der Wendischen Krone In Rostock heiratete er 1869 Marie Wilhelmine Antonie Caroline Floerke 1850 1939 Tochter von Gustav Friedrich Albrecht Bernhard Floerke 1818 1851 Senator in Rostock und Minister in Schwerin Aus der Ehe gingen die beiden Sohne Leo Friedrich Wilhelm Schirrmacher 1871 1942 und Bruno Eugen Heinrich Turner Amadeus Schirrmacher 1874 1918 gefallen als Hauptmann der Landwehr hervor Sein Enkel ist der Professor fur Nachrichtentechnik Bernd Schirrmacher Schriften Auswahl BearbeitenKaiser Friderich der Zweite Gottingen 1859 1865 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D7w7ih DTz9YC IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Urkunden Buch der Stadt Liegnitz und ihres Weichbildes bis zum Jahre 1455 Liegnitz 1866 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D8BMWF ob36AC IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Johann Albrecht I Herzog von Mecklenburg Wismar 1885 Digitalisate Band 1 http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3DW2wrAQAAIAAJ IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3DBand 201 PUR 3D Band 2 http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D8EZIAAAAYAAJ IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3DBand 202 PUR 3D Briefe und Acten zu der Geschichte des Religionsgespraches zu Marburg 1529 und des Reichstages zu Augsburg 1530 Nach der Handschrift des Joh Aurifaber nebst den Berichten der Gesandten Frankfurts a M und der Regesten zur Geschichte dieses Reichstages Unveranderter Nachdruck der Ausgabe Gotha 1876 Amsterdam 1968 Die Entstehung des Kurfurstenkollegiums Berlin 1874 Nachdruck Bonn 2003 ISBN 3 932829 72 7 Allgemeine Staatengeschichte 1902 Mehrteiliges Werk Literatur BearbeitenThomas Schirrmacher Friedrich Wilhelm Schirrmacher In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 18 Bautz Herzberg 2001 ISBN 3 88309 086 7 Sp 1226 1235 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Niklot Klussendorf Schirrmacher Friedrich Wilhelm In Biographisches Lexikon fur Mecklenburg Band 2 Schmidt Romhild Lubeck u a 1999 ISBN 3 7950 3711 5 S 232 237 Ernst Schafer Friedrich Schirrmacher In Historische Vierteljahrsschrift Band 7 1904 S 454 457 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Friedrich Wilhelm Schirrmacher Quellen und 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Normdaten Person GND 104069457 lobid OGND AKS LCCN no2018023633 VIAF 2896914 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schirrmacher Friedrich WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Mittelalterhistoriker und HochschullehrerGEBURTSDATUM 28 April 1824GEBURTSORT DanzigSTERBEDATUM 19 Juni 1904STERBEORT Rostock Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Wilhelm Schirrmacher amp oldid 233400506