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Die Liegnitzer Ritterakademie war eine im 18 Jahrhundert errichtete Schule fur den schlesischen Adel Ab 1811 durfte sie auch von Burgerlichen besucht werden 1901 1945 dienten die Gebaude der Ritterakademie dem Liegnitzer staatlichen Gymnasium Ritterakademie Liegnitz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Lehr und Fuhrungskrafte 3 Zoglinge 4 Quellen und Literatur 5 Weblinks 6 Siehe auch 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Liegnitzer Herzog Georg Rudolf aus der Linie der Schlesischen Piasten der 1653 kinderlos starb verfugte in seinem Testament von 1646 dass aus seiner Hinterlassenschaft erhebliche Mittel fur die Errichtung einer Schule fur adelige protestantische Knaben aus Schlesien eingesetzt werden Da sie unter der Verwaltung der Liegnitzer Johanniskirche auch Hofkirche stand wurde sie auch als Johannisstiftung bezeichnet Nach dem Tode seines Grossneffen Georg Wilhelm I von Liegnitz Brieg Wohlau 1675 mit dem die Schlesischen Piasten im Mannesstamm erloschen fielen die Herzogtumer Liegnitz Brieg und Wohlau als erledigte Lehen durch Heimfall an die Krone Bohmen die seit 1526 die Habsburger innehatten Als Konige von Bohmen fuhrten sie die Rekatholisierung durch und zogen die Mittel der Johannisstiftung ein Die der Reformierten Kirche gehorende Johanniskirche wurde den Jesuiten ubergeben Erst nach der Altranstadter Konvention von 1708 wurde mit den nun freigegebenen Mitteln der Johannisstiftung die Ritterakademie geschaffen Es war eine Adelsschule die paritatisch adligen Knaben beider Konfessionen diente Als nach dem Ersten Schlesischen Krieg der grosste Teil Schlesiens an Preussen fiel wurde die Ritterakademie im Jahre 1811 auch fur Burgerliche geoffnet 1901 wurde sie in ein staatliches Gymnasium verwandelt das bis 1945 existierte Noch zu Beginn des 20 Jahrhunderts trugen die Zoglinge eine blaue Uniform mit gelbem Kragen und gelben Aufschlagen mit blaugelber Schirmmutze aber keine Waffe Das monumentale Palais der Ritterakademie wurde in den Jahren 1726 1738 im Stil des Barock nach Planen des Architekten Joseph Emanuel Fischer von Erlach erbaut Wahrend es den Zweiten Weltkrieg unbeschadet uberstand diente es nach dem Ubergang an Polen von 1945 bis 1992 als Hauptquartier der in Schlesien stationierten sowjetischen Truppen Das Palais wird seit Jahren restauriert und gehort nunmehr wieder zu den Liegnitzer Sehenswurdigkeiten Die zur Johannisstiftung gehorende wertvolle Bibliotheca Rudolphina wurde 1945 nach Russland abtransportiert Die Musikaliensammlung der Bibliothek kam spater nach Polen zuruck und befindet sich jetzt in Breslau Liegnitz Lublin und Warschau Lehr und Fuhrungskrafte BearbeitenAugust Bohse 1661 1742 Dr iur ab 1708 Professor Graf Karl Friedrich von Posadowsky ab Januar 1742 Direktor Carl August von Struensee 1735 1804 preussischer Finanzminister 1757 1771 Professor Karl Abraham Freiherr von Zedlitz 1731 1793 preussischer Justiz und Unterrichtsminister ab 1770 Direktor 1788 1789 Carl Friedrich Mosch 1784 1859 Mineraloge Zeichner und Schriftsteller 1818 1835 Lehrer Friedrich Karl Hermann Kruse 1790 1866 Dr phil Historiker um 1815 Lehrer Anton Jacob Paulssen 1792 1835 klassischer Philologe 1817 1819 Inspektor Theodor Blatterbauer 1823 1906 deutscher Maler Grafiker und ab 1854 Zeichenlehrer 1898 Ernennung zum Professor Oskar Gerhard 1826 1895 Oberlehrer und Professor 1869 1883 Friedrich Kirchner 1840 Direktor ab 1903 Karl August Graf von Kospoth Gutsbesitzer Kurator 1897 1907 Carl Graf von Carmer Zieserwitz 1861 1922 Major Gutsherr auf Zieserwitz MdHdA MdR um 1910 Kurator der Ritterakademie und des St Johannis Stifts Antonius Dietrich von Auer 1860 1923 Major um 1910 GouverneurZoglinge Bearbeiten1723 1726 Joachim Andreas von Maltzan 1707 1786 preussischer Gesandter und Kabinettsminister um 1740 Gustav Ludwig von der Marwitz 1730 1797 preussischer General um 1810 Bernhard Karl Heinrich von Prittwitz 1796 1881 preussischer Generalmajor und Kommandant der Festung Thorn um 1815 1820 Heinrich Wilhelm Dove 1803 1879 Begrunder der wissenschaftlichen Meteorologie um 1820er Jahre Julius Emil August Muller 1808 1885 Theologe und Politiker Abgeordneter im Preussischen Abgeordnetenhaus bis 1831 Hermann Wasserschleben 1812 1893 Rechtshistoriker und Mitglied der ersten Kammer der Landstande des Grossherzogtums Hessen vor 1835 Sebastian Seiler 1815 1870 deutsch amerikanischer Journalist und Sozialist um 1840 Ludwig zu Sayn Wittgenstein Hohenstein 1831 1912 Standesherr um 1855 Octavio von Zedlitz Neukirch 1840 1919 Politiker Mitglied des Reichstages und Mitglied des Preussischen Abgeordnetenhauses um 1860 Christian Kraft zu Hohenlohe Ohringen 1848 1926 deutscher Standesherr Politiker und Montanindustrieller um 1862 Gustav von Kessel 1846 1918 preussischer Generaloberst Oberbefehlshaber in der Mark Brandenburg und Gouverneur von Berlin vor 1870 Heinrich zu Schoenaich Carolath 1852 1920 freier Standesherr und Reichstagsabgeordneter bis 1882 Friedrich Ernst von Schwerin 1863 1936 preussischer Regierungsprasident bis 1921 Harald Poelchau 1903 1972 Gefangnispfarrer und Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus 1 Wolfgang Frank 1871 1953 Konsularbeamter und Gesandter um 1930 Rudolf Schnackenburg 1914 2002 deutscher Theologe 1936 bis 1938 Hans Bernhard Graf von Schweinitz 1926 2008 deutscher Ministerialbeamter Politiker und SchriftstellerQuellen und Literatur BearbeitenJahres Bericht ueber die Konigliche Ritter Akademie zu Liegnitz Liegnitz 1841 1846 1851 1854 Digitalisat Jahrgange 1841 1846 1851 1853 1854 Bericht uber die Konigliche Ritter Akademie zu Liegnitz Liegnitz 1847 1850 Digitalisat Jahrgange 1847 1849 Einladungsschrift zu dem offentlichen Rede und Entlassungs Actus in der Koniglichen Ritter Akademie zu Liegnitz Liegnitz 1855 1867 Digitalisat Jahrgange 1855 1865 1867 Einladungsschrift zur Feier des Geburtsfestes Sr Majestat des Konigs in der Koniglichen Ritter Akademie in Liegnitz Liegnitz 1866 Digitalisat Zu dem stattfindenden offentlichen Rede und Entlassungs Actus ladet ehrerbietigst und ergebenst ein Liegnitz 1868 1869 Digitalisat Oster Programm 1870 1903 Digitalisat Jahrgange 1870 1875 1884 1903 Robert Weiss Verzeichniss der in den naturhistorischen Sammlungen der Ritter Akademie vorhandenen Wirbelthiere und Mollusken resp Conchylien Graphische Darstellung der Frequenz der Ritter Akademie seit ihrer Reorganisation In Oster Programm Liegnitz 1870 S 3 15 Digitalisat Karl Dressel Ein Religions Lehrplan fur die Ritter Akademie Nebst einem Lectionarium fur Morgen Andachten In Oster Programm Liegnitz 1873 S 1 24 urn nbn de hbz 061 1 302168 Digitalisat Karl Dressel Verzeichnis der Schuler Bibliothek der Koniglichen Ritter Akademie zu Liegnitz nach Klassenstufen und nach Unterrichtsfachern geordnet und mit einem Vorwort versehen Liegnitz 1894 Digitalisat Beilage zum Oster Programm 1894 Friedrich Kirchner Ruckblick auf funf Jahre der Thatigkeit des bei der Ritter Akademie in Liegnitz eingerichteten Seminars fur Kandidaten des hoheren Lehramts Liegnitz 1895 Digitalisat Beilage zum Oster Programm 1895 August Anschutz Betrieb des Turnunterrichtes an der Konigl Ritterakademie in Liegnitz und methodischer Ubungsplan fur das Geratturnen der unteren und mittleren Klassen Liegnitz 1896 Digitalisat Beilage zum Oster Programm 1896 Oster Programm Liegnitz 1904 1909 Digitalisat Hans Mau Katalog der mit der Lehrerbibliothek des Koniglichen Gymnasiums Johanneum vereinigten Bibliotheca Rudolfina Heinze Liegnitz 1905 1914 ersch in 6 Bd Digitalisat Ernst Pfudel Verzeichnis der Leiter Lehrer Beamten und Abiturienten der Koniglichen Ritterakademie zu Liegnitz von 1811 1908 Heonze Liegnitz 1909 Digitalisat Beilage zum Jahresbericht 1909 Oster Programm Liegnitz 1910 1915 Digitalisat Jahrgange 1910 1915 Beilagen zu 1913 und 1914 Hugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 Kroner Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 Alexander Hartmann Der Neubau der Ritterakademie Liegnitz 1728 1738 In Beitrage zur Kunstgeschichte Ostmitteleuropas hg von Hanna Nogossek und Dietmar Popp Heft 13 Band VIII Marburg 2001 ISBN 3 87969 296 3 Peter Mainka Die Erziehung der adligen Jugend in Brandenburg Preussen Curriculare Anweisungen Karl Abrahams von Zedlitz und Leipe fur die Ritterakademie zu Liegnitz eine archivalische Studie zur Bildungsgeschichte der Aufklarungszeit In Wissenschaftliche Schriften des Vereins fur Geschichte Schlesiens Band 3 Wurzburg 1997 ISBN 3 931889 01 7 Theo Dames Zur Baugeschichte der Liegnitzer Ritterakademie Der Baumeister Martin Frantz 1973 ISBN 3878880235Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ritterakademie Liegnitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Akademia Rycerska Kaiserliche Ritterakademiena portalu polska org plSiehe auch BearbeitenWeitere RitterakademienEinzelnachweise Bearbeiten Franz v Hammerstein Poelchau Harald In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 561 f Digitalisat 51 208230555556 16 158772222222 Koordinaten 51 12 29 6 N 16 9 31 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ritterakademie Liegnitz amp oldid 235327982