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Heinrich Wilhelm Dove 6 Oktober 1803 in Liegnitz 4 April 1879 in Berlin war ein deutscher Physiker und Meteorologe Heinrich Wilhelm Dove Lithographie von Rudolf Hoffmann 1856 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHeinrich Wilhelm Dove studierte ab 1821 Mathematik Physik Philologie und Philosophie in Breslau und ab 1824 in Berlin Er horte Vorlesungen bei Paul Erman Enne Heeren Dirksen aber auch bei dem Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel wobei er bemerkenswerte Mitschriften anfertigte von denen eine uber die Philosophie der Natur transkribiert und 2007 publiziert wurde Ostern 4 Marz 1826 habilitierte er sich als Privatdozent in Konigsberg und erhielt dort 1828 eine ausserordentliche Professur der Physik Im September 1829 ging er nach Berlin unterrichtete am Friedrich Wilhelms Gymnasium und spater an der Artillerieschule sowie am Koniglichen Gewerbeinstitut 1837 wurde er in die Akademie der Wissenschaften aufgenommen und 1845 zum ordentlichen Professor an die Friedrich Wilhelms Universitat berufen Dove gilt als Begrunder der heutigen Wissenschaft der Meteorologie und der Wettervorhersage Das von ihm aufgestellte und nach ihm benannte Gesetz der Drehung der Winde das sogenannte Dovesche Gesetz galt lange Zeit als allgemeine Windtheorie bis Christoph Buys Ballot 1860 das allgemeinere Barische Windgesetz formulierte Das Dovesche Winddrehungsgesetz lautet In der nordlichen Erdhalfte dreht sich der Wind wenn Polarstrome und Aquatorialstrome miteinander abwechseln im Mittel im Sinne S W N O S durch die Windrose und zwischen N und W haufiger zuruck als zwischen O und S Die Gultigkeit dieses Gesetzes das mit der auf der Nordhalbkugel im Gegenuhrzeigersinn orientierten Spiralstruktur der Tiefdruckwirbel zu tun hat ist allerdings davon abhangig dass sich der Beobachter sudlich der in Ost West Richtung voruberziehenden Zyklone befindet Dies ist fur Mitteleuropa meist der Fall Dove gilt auch als Entdecker des Phanomens der binauralen Beats die er in seinem Fachwerk Repertorium der Physik Band 3 1839 beschreibt 1 Er erfand einen Polarisationsapparat den Differential Induktor nach dessen Prinzip im 20 Jahrhundert die ersten Metalldetektoren arbeiteten und ein Rotationspolariskop nbsp Grabstatte mit seinem gleichnamigen SohnDas 1846 gegrundete Meteorologische Institut leitete Dove von 1849 bis zu seinem Tod Begraben ist er auf dem Friedhof der St Nicolai und St Marien Gemeinde in Berlin Prenzlauer Berg in der Nahe des Volksparks Friedrichshain Sein Grab war bis 2014 als Ehrengrab der Stadt Berlin gewidmet Heinrich Wilhelm Dove heiratete Luise O Etzel 1810 1877 Tochter des Generals Franz August O Etzel und seiner Ehefrau Elise Adelaide Hitzig Sie hatten vier Tochter und sechs Sohne darunter Alfred Dove Historiker Richard Wilhelm Dove Kirchenrechtler und Heinrich Wilhelm Dove Jurist Ehrungen BearbeitenDie britische Royal Society zeichnete Heinrich Dove 1853 mit der Copley Medaille aus 1837 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Preussischen Akademie der Wissenschaften gewahlt 2 Ausserdem wurde Dove am 24 Januar 1860 in den preussischen Orden Pour le Merite fur Wissenschaft und Kunste aufgenommen Am 20 September 1867 wurde er dessen Vizekanzler 3 Ebenfalls im Jahr 1860 wurde Dove zum Mitglied der Leopoldina 4 und in die American Academy of Arts and Sciences gewahlt 1867 in die National Academy of Sciences Seit 1842 war er korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg 5 seit 1854 auswartiges Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 6 seit 1859 Mitglied der Gottinger Akademie der Wissenschaften 7 und seit 1861 auswartiges Mitglied der Koniglich Niederlandischen Akademie der Wissenschaften 8 Die Academie royale des Sciences des Lettres et des Beaux Arts de Belgique nahm ihn 1872 als assoziiertes Mitglied auf 9 1875 wurde er Ehrenmitglied Honorary Fellow der Royal Society of Edinburgh 10 Nach ihm sind die Dovestrasse 11 und die Dove Brucke nahe der Technischen Universitat in Berlin Charlottenburg sowie der Mondkrater Dove benannt Eine grosse Bucht in Ostgronland tragt ihm zu Ehren den Namen Dove Bugt August Petermann benannte eine der in der Hinlopenstrasse gelegenen Bastian Inseln nach Dove Diese stellte sich spater aber als Landzunge von Langeoya heraus und wird deshalb heute Doveneset genannt 12 Schriften Bearbeiten1837 bis 1849 Herausgeber des Periodikums Repertorium der Physik Meteorologische Untersuchungen Eichhoff Berlin 1837 Digitalisat Uber die nicht periodischen Anderungen der Temperaturvertheilung auf der Oberflache der Erde in dem Zeitraume von 1789 bis 1843 6 Teile Berlin 1840 1859 Uber den Zusammenhang der Warmeveranderungen der Atmosphare mit der Entwicklung der Pflanzen Reimer Berlin 1846 Digitalisat Temperaturtafeln nebst Bemerkungen uber die Verbreitung der Warme auf der Oberflache der Erde und ihre jahrlichen periodischen Veranderunge Reimer Berlin 1848 Digitalisat Verbreitung der Warme auf der Oberflache der Erde erlautert durch Isothermen thermische Isanomalen und Temperaturkurven Reimer Berlin 1852 Digitalisat Die Monats und Jahresisothermen in der Polarprojektion Berlin 1864 Darstellung der Warme Erscheinungen durch funftagige Mittel von 1782 bis 1855 mit besonderer Berucksichtigung strenger Winter 3 Teile Berlin 1856 70 Digitalisat Die Witterungserscheinungen des nordlichen Deutschlands 1850 1863 Berlin 1864 Das Gesetz der Sturme in seiner Beziehung zu den allgemeinen Bewegungen der Atmosphare Reimer Berlin 1857 Digitalisat Die Sturme der gemassigten Zone mit besonderer Berucksichtigung der Sturme des Winters 1862 63 Reimer Berlin 1863 Digitalisat Klimatologische Beitrage 2 Teile Berlin 1857 69 Digitalisat Teil 1 Teil 2 Klimatologie von Norddeutschland nach den Beobachtungen des preussischen Meteorologischen Instituts von 1848 bis incl 1870 2 Teile Berlin 1868 71 Eiszeit Fohn und Sirocco Reimer Berlin 1867 Digitalisat Der Schweizer Fon Nachtrag zu Eiszeit Fohn und Scirocco Berlin 1868 Ueber Maass und Messen oder Darstellung der bei Zeit Raum und Gewichts Bestimmungen ublichen Maasse Messinstrumente und Messmethoden nebst Reductionstafeln Sander Berlin 1835 Digitalisat Untersuchungen im Gebiete der Induktionselectricitat Akademie der Wissenschaften Berlin 1843 Digitalisat Uber Wirkungen aus der Ferne Berlin 1845 Digitalisat Uber Electricitat Reimer Berlin 1848 Digitalisat Darstellung der Farbenlehre und optische Studien Berlin 1853 Digitalisat Optische Studien Berlin 1859 Anwendung des Stereoskops um falsches von echtem Papiergeld zu unterscheiden Berlin 1859 Der Kreislauf des Wassers auf der Oberflache der Erde Berlin 1866 Gedachtnisrede auf Alexander von Humboldt Berlin 1869 Literatur BearbeitenAlfred Dove Dove Heinrich Wilhelm In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 48 Duncker amp Humblot Leipzig 1904 S 51 69 Richard Scherhag Dove Heinrich Wilhelm In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 92 f Digitalisat G W F Hegel Vorlesung uber Naturphilosophie Berlin 1825 26 Nachschrift von Heinrich Wilhelm Dove Hrsg von Karol Bal Gilles Marmasse Thomas Siegfried Posch Klaus Vieweg Felix Meiner Verlag Hamburg 2007 Hans Neumann Heinrich Wilhelm Dove Eine Naturforscher Biographie Liegnitz 1925 Dove In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 5 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 96 Heidrun Siebenhuhner Altmeister der Meteorologie Der Physiker Heinrich Wilhelm Dove 1803 1879 In Berlinische Monatsschrift Luisenstadtischer Bildungsverein Heft 1 1998 ISSN 0944 5560 S 76 78 luise berlin de Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heinrich Dove Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Heinrich Wilhelm Dove Quellen und Volltexte Literatur von und uber Heinrich Wilhelm Dove im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzbiografie In Biographisches Lexikon zur Geschichte der Geophysik Einzelnachweise Bearbeiten Heinrich Wilhelm Dove u a Akustik Theoretische Optik Meteorologie In Repertorium der Physik Band 3 1839 S 404 in der Google Buchsuche Mitglieder der Vorgangerakademien Heinrich Wilhelm Dove Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 17 Marz 2015 Der Orden Pour le Merite fur Wissenschaft und Kunste Die Mitglieder des Ordens Band I 1842 1881 Gebr Mann Verlag Berlin 1975 S 212 Mitgliedseintrag von Heinrich Wilhelm Dove bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 28 Dezember 2015 Auslandische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724 Heinrich Wilhelm Dove Russische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 27 August 2015 englisch Mitgliedseintrag von Heinrich Wilhelm Dove mit Link zu einem Nachruf bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften abgerufen am 27 Januar 2017 Holger Krahnke Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1751 2001 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 Band 246 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Mathematisch Physikalische Klasse Folge 3 Band 50 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 82516 1 S 71 Past Members H W Dove Koniglich Niederlandische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 25 April 2023 Academicien decede Heinrich Wilhelm Dove Academie royale des Sciences des Lettres et des Beaux Arts de Belgique abgerufen am 9 September 2023 franzosisch Fellows Directory Biographical Index Former RSE Fellows 1783 2002 A J PDF Royal Society of Edinburgh abgerufen am 22 Oktober 2019 Dovestrasse In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert Doveneset In The Place Names of Svalbard Erstausgabe 1942 Norsk Polarinstitutt Oslo 2001 ISBN 82 90307 82 9 englisch norwegisch Normdaten Person GND 116190949 lobid OGND AKS LCCN n82115382 VIAF 49970294 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dove Heinrich WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Physiker und MeteorologeGEBURTSDATUM 6 Oktober 1803GEBURTSORT LiegnitzSTERBEDATUM 4 April 1879STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Wilhelm Dove Physiker amp oldid 237159965