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Die Bonner Burschenschaft Frankonia ist eine schlagende Studentenverbindung in Bonn Bonner Burschenschaft FrankoniaZirkelBasisdatenHochschulort BonnHochschule n Rheinische Friedrich Wilhelms Universitat BonnGrundung 11 Dezember 1845 1 in BonnKorporationsverband verbandsfreiFarbenstatus farbentragendFarben Mutze weiss mit weinrot goldenem Steg Bonner Teller Art des Bundes MannerbundStellung zur Mensur schlagendWahlspruch Freiheit Ehre VaterlandWebsite www frankonia bonn de Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Besonderheiten 3 Burschenschaftliche Ausrichtung 4 Bekannte Mitglieder 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Bonner Burschenschaft Frankonia wurde am 11 Dezember 1845 von zwolf Studenten gegrundet ihr erster Sprecher war Bernhard Gudden Sie war eine Abspaltung der allgemeinen Burschenschaft Fridericia In den kommenden Jahrzehnten passte sich die Bonner Frankonia ebenso den Tendenzen des Wilhelminismus an wie die anderen Verbindungen Das erste fur eine Korporation gebaute Haus in Bonn bezog die Burschenschaft Frankonia 1888 in der heutigen Romerstrasse damals Rheindorfer Weg 13 2 Am 11 Juli 1908 grundete sich der Verein Alter Bonner Franken und festigte so das Lebensbundprinzip 3 nbsp Die Frankonia als Mitglied der Deutschen Burschenschaft 1915 Im August 1920 erwarb Frankonia das Haus in der Bonner Baumschulallee 14 Wahrend des rheinischen Separatismus setzten sich Bonner Franken fur den Verbleib des Rheinlandes im Deutschen Reich ein manche mussten die Besatzungszone verlassen 4 Weil sie sich zu Beginn des Nationalsozialismus der Aufforderung widersetzte judisch Versippte und Nichtarier auszuschliessen wurde Frankonia am 8 April 1933 gemeinsam mit der Burschenschaft Alemannia Bonn und der Burschenschaft der Bubenreuther Erlangen aus der Deutschen Burschenschaft ausgeschlossen 5 Die Frankonia schloss sich zunachst der Alten Burschenschaft an Nach langeren Verhandlungen mit der NS Studentenfuhrung die alle Verbindungen gleichschalten wollte loste sich die Frankonia am 20 Oktober 1935 auf und verkaufte ihr Haus in der Baumschulallee 14 6 das seitdem als Privatklinik genutzt wurde Als Kameradschaft Heinrich von Treitschke wurde das Bundesleben 1940 wieder aufgenommen Nach 1945 grundete sich die Frankonia als Akademischer Carl Schurz Bund an der Universitat Bonn neu 1950 durfte sie wieder den Namen Bonner Burschenschaft Frankonia fuhren Seit 1956 hat die Frankonia ihr Domizil in der Lennestrasse 10 unweit vom Universitatshauptgebaude und dem Juridicum In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg haben sich die Bonner Franken fur die deutsche Einheit eingesetzt So demonstrierten Bonner Franken 1987 beim Staatsbesuch Erich Honeckers gegen die Menschenrechtsverletzungen der DDR und steckten 1989 am Tag des Falls der Mauer eine schwarz rot goldene Flagge an das Beethoven Denkmal am Bonner Munsterplatz Nach schwieriger Debatte beschloss der Verein alter Bonner Franken am 29 Juni 2013 den Austritt aus der Deutschen Burschenschaft aufgrund deren politischen Tendenzen die schon seit Jahren Diskussionsgegenstand gewesen waren Seitdem gehort die Bonner Burschenschaft Frankonia dem Dachverband nicht mehr an an dessen Grundung sie beteiligt war Besonderheiten BearbeitenAnders als viele andere Verbindungen kennt die Bonner Burschenschaft Frankonia kein Fuchsenband Der Fuchsmajor heisst Fuchskranzchenfuhrer Typisch fur die Bonner Franken sind ausserdem die Bezeichnung Franke statt Frankone seit den 1880er Jahren die Anrede Frankenbruder statt Bundesbruder die Bezeichnung Frankenschwester fur die Witwen ihrer Mitglieder der Verzicht auf Bierzipfel der achtzeilige Leibvers der vom Leibburschen auf die Eigenheiten seines Leibfuchsen gedichtet und zum frankenintern gefeierten alljahrlichen Stiftungstag gesungen wird Burschenschaftliche Ausrichtung BearbeitenDie Burschenschaft Frankonia Bonn ist pflichtschlagend zwei Pflichtmensuren Als weisse Burschenschaft legt sie besonderes Augenmerk auf ihr korporatives Zusammenleben und gesellschaftliche Umgangsformen Seit ihrem Bestehen setzte sie sich fur die Eigenstandigkeit der Einzelbunder im Verband Deutsche Burschenschaft ein Lange Jahre gehorte Frankonia dem Alt Weissen Kartell innerhalb des Weissen Kreises an dem in den 1950er und 1960ern auch die Burschenschaften Dresdensia Rugia Frankfurt Germania Konigsberg zu Hamburg Alemannia Giessen und Germania Strassburg zu Tubingen angehorten Nach der Auflosung des Weissen Kreises gehorte sie dann jahrzehntelang dem Ring Weisser Burschenschaften an 7 Seit 2006 besteht zwischen den Aktivitates der Burschenschaften Germania Konigsberg zu Hamburg und Frankonia Bonn ein offizielles Freundschaftsverhaltnis Nach dem Austritt aus der Deutschen Burschenschaft grundete Frankonia 2014 die Arbeitsgemeinschaft deutscher Burschenschaften AdB mit den Burschenschaften Germania Konigsberg zu Hamburg Alte Konigsberger Burschenschaft Alemannia in Kiel Obotritia Rostock Normannia Leipzig und der Alten Strassburger Burschenschaft Germania zu Tubingen Bekannte Mitglieder Bearbeiten nbsp Bonner Franken 1865Hendrik Apetz 1910 2011 Unternehmer Koniglich Schwedischer Konsul Carl von Arnim 1831 1905 Regierungsprasident des Regierungsbezirks Stralsund Hans Georg Balder 1953 Jurist und Studentenhistoriker Ludwig Beer 1868 1935 Hochschullehrer an der Universitat Leipzig Friedrich Boehm 1834 1906 Landrat in Schrimm und Altenkirchen Otto Bovensiepen 1905 1979 SS Standartenfuhrer und Gestapo Offizier 1934 ausgetreten Hermann Bresgen 1883 1955 preussischer Landrat und Regierungsprasident Dietrich Burkel 1905 1986 Jurist und Politiker CDU MdB Hermann Deiters 1833 1907 Musikwissenschaftler und Gymnasiallehrer Paul Deussen 1845 1919 Philologe und Sanskritforscher Schulfreund Nietzsches aus Pforta spater ausgetreten Heinrich Dohrn 1838 1913 Mitglied des deutschen Reichstags Richard Eickhoff 1854 1931 Mitglied des Deutschen Reichstags Robert Emmerich 1836 1891 Komponist Wilhelm Ewald 1825 1887 Grundungsbursche Hofkammerprasident und Landrat in Coburg und Gotha Joachim Faber 1950 Jurist Verwaltungswissenschaftler und Manager Robert Faber 1869 1924 Verleger und Druckereiunternehmer Julius Ficker Ritter von Feldhaus 1826 1902 bedeutender Historiker im 19 Jahrhundert an der Universitat Innsbruck Eduard von Frowein 1841 1924 Jurist und Politiker Landrat im Kreis Rees Hans Gaede 1852 1916 General der Infanterie im Ersten Weltkrieg Friedrich Heinrich Geffcken 1830 1896 Jurist Politiker Diplomat und Publizist Walter Gentz 1907 1967 Jurist und Kreishauptmann in Jaslo Hugo Gering 1847 1925 Mediavist Felix Leonhard Giesebrecht 1828 1901 Burgermeister von Stettin Karl Glassing 1866 1952 Oberburgermeister von Wiesbaden Alexander von der Goltz 1832 1912 Landrat von Mettmann und Abgeordneter im Preussischen Abgeordnetenhaus Julius Grimm 1821 1911 Abgeordneter im Preussischen Abgeordnetenhaus Karl Grimm 1826 1893 Reichstagsabgeordneter Bernhard von Gudden 1824 1886 erster Sprecher der Frankonia Professor fur Psychiatrie und Leibarzt Konig Ludwigs II von Bayern Hans Georg Gundel 1912 1999 Althistoriker Alexander Halm 1840 1913 Bezirksprasident im Reichsland Elsass Lothringen Bezirk Unterelsass Burgermeister von Metz Gustav Hansen 1831 1904 Mitglied des Preussischen Abgeordnetenhauses und Landrat im Kreis Tondern Alfred Hasselberg 1908 1950 Jurist und SS Fuhrer August Heinrichsbauer 1890 1977 Wirtschaftsjournalist und Lobbyist Matthias Helferich 1988 Politiker AfD Mitglied des Deutschen Bundestags 2021 aus der Frankonia ausgeschlossen Otto Hellwig 1838 1915 Wirklicher Geheimer Legationsrat und Stellvertretender Bevollmachtigter zum Bundesrat Heinrich Heydemann 1842 1889 klassischer Archaologe Robert Hildebrand 1830 1896 Jurist und Mitglied des Deutschen Reichstags Otto Hirschfeld 1843 1922 Althistoriker und Epigraphiker Georg Humbert 1839 1898 Wirklicher Geheimer Rat Unterstaatssekretar unter Chlodwig zu Hohenlohe Schillingsfurst Arthur Janke 1843 1928 Generalmajor Max Theodor von Karajan 1833 1914 Hochschullehrer an der Universitat Graz Karl Heinrich Keck 1824 1895 Schriftsteller und Gymnasiallehrer Leo Killy 1885 1954 Ministerialbeamter Carl William Klawitter 1856 1929 Schiffswerftbesitzer Prasident der Handelskammer in Danzig und Vertreter Danzigs beim Volkerbund Ernst Kuster 1839 1930 Chirurg und Rektor der Marburger Universitat Konrad Kuster 1842 1931 Arzt und Publizist Hugo Lemcke 1835 1925 Geheimer Regierungsrat Gymnasialprofessor und Schuldirektor sowie Altertumsforscher in Stettin Vorsitzender der Gesellschaft fur Pommersche Geschichte und Altertumskunde Ernst Heinrich Lindemann 1833 1900 Oberburgermeister von Dusseldorf Dortmund und Essen Karl Lohmann 1866 1946 Politiker Alldeutscher Verband DNVP MdR Rudolf Martin 1834 1916 Mitglied der Hamburgischen Burgerschaft Senatsprasident am Hanseatischen Oberlandesgericht Jurgen Bona Meyer 1829 1897 Philosoph Ludwig Meyer 1827 1900 Psychiater Klaus Peter Moller 1937 Prasident des Hessischen Landtags 1988 1991 und 1995 2003 ausgetreten 2004 Friedrich Nietzsche 1844 1900 Mitglied vom Wintersemester 1864 65 1865 66 Philosoph 8 nach einem Jahr Mitgliedschaft ausgetreten 9 focht die erste Bonner Verabredungsmensur Rudolf Nokk 1830 Reichsgerichtsrat Wilhelm Nokk 1832 1903 badischer Jurist und Politiker Bernd Nothofer 1941 Linguist Malaiologe und Hochschullehrer Johannes Overbeck 1826 1895 Archaologe Johann Eberhard Ludewig Pavenstedt 1827 1889 Jurist und Mitglied der Bremischen Burgerschaft Hermann Peter 1837 1914 Klassischer Philologe Horst Peters 1910 2000 als Jurist massgebend fur Sozialgerichtsbarkeit und Krankenkassenwesen in der Bundesrepublik Deutschland Wilhelm Polligkeit 1876 1960 Nestor der deutschen Fursorge und Wohlfahrtspflege Karl Porzelt 1871 1943 Jurist und Kommunalpolitiker Ernst von Richthofen 1825 1892 Jurist und Politiker Abgeordneter im Preussischen Abgeordnetenhaus Max Rotger 1830 1886 preussischer Jurist Beamter Prasident der preussischen Seehandlung Friedrich Wilhelm Schirrmacher 1824 1904 Historiker Johann Friedrich Julius Schmidt 1825 1884 Astronom und Geologe Johannes Schmidt 1843 1901 Sprachwissenschaftler und fuhrender Vertreter der Berliner Schule der Indogermanistik gilt als Begrunder der Wellentheorie in der vergleichenden Sprachforschung Carl Schurz 1829 1906 eine der fuhrenden Krafte der Revolution im Jahre 1848 und amerikanischer Innenminister Anton Schutz 1861 1919 Burgermeister und Landtagsabgeordneter Heinrich Siegel 1830 1899 Rechtshistoriker Friedrich Spielhagen 1829 1911 Schriftsteller bedeutender Romancier des 19 Jahrhunderts Johannes August Speltz 1823 1893 Jurist und Politiker der Freien Stadt Frankfurt Heinrich Steinmetz 1835 1915 preussischer Politiker DRP und Verwaltungsbeamter Geheimer Oberregierungsrat Kurator der Universitat Marburg Mitglied im Kommunallandtag Kassel Eduard Stieger 1843 1930 Mitglied des Preussischen Herrenhauses und Unterstaatssekretar im Ministerium der offentlichen Arbeiten Adolf Strodtmann 1829 1879 Publizist und Dichter zur Zeit der Deutschen Revolution 1848 1849 in Bonn Herausgeber der Werke Heines Ernst Eduard Taubert 1838 1934 Komponist Musikkritiker und Musikpadagoge Mitglied 1858 1860 Emil Teschendorff 1833 1894 Historien und Architekturmaler Karl von Thielen 1832 1906 Minister der offentlichen Arbeiten und Chef des Reichs Eisenbahnamtes 1891 1902 bekannt als Eisenbahnminister Heinrich von Treitschke 1834 1896 Preussischer Reichstagsabgeordneter und Historiker Ludwig Treplin 1834 1924 Senatsprasident am Reichsgericht Gustav Uhlig 1838 1914 Klassischer Philologe und Gymnasialdirektor Winand Virnich 1836 1890 Politiker Redakteur und Mitglied des Deutschen Reichstags Hermann Weigel 1828 1887 Jurist und Reichstagsabgeordneter Ludwig von Weise 1828 1915 Beigeordneter in Koln und Oberburgermeister von Aachen Philipp Wessel 1826 1855 Geograph und Palaobotaniker Carl Hermann Wichelhaus 1842 1927 Chemiker und Professor in Berlin Mitgrunder der Deutschen Chemischen Gesellschaft Ernst Witte 1829 1910 Jurist und Mitglied des Deutschen Reichstags Adolf Wullner 1835 1908 PhysikerSiehe auch BearbeitenListe der Burschenschaften Liste der Studentenverbindungen in Bonn Weisser Kreis Burschenschaft Literatur BearbeitenHans Georg Balder Die Deutsche n Burschenschaft en Ihre Darstellung in Einzelchroniken Hilden 2005 S 71 72 Hans Georg Balder Frankonia Bonn 1845 1995 Die Geschichte einer deutschen Burschenschaft WJK Hilden 2006 ISBN 3 933892 26 0 Michael Doeberl Alfred Bienengraber Hrsg Das akademische Deutschland Band 2 Die deutschen Hochschulen und ihre akademischen Burger C A Weller Berlin 1931 S 667 Einzelnachweise Bearbeiten Meyers Konversationslexikon 5 Auflage Leipzig 1896 Beilage zum Artikel Studentenverbindungen Hans Georg Balder Frankonia Bonn 1845 1995 Die Geschichte einer deutschen Burschenschaft S 299 300 Horst Peters Hrsg fur den Verein Alter Bonner Franken e v Frankonia Dir gehor ich Ein Buch der Bonner Franken Bonn 1970 S 58 Hans Georg Balder Frankonia Bonn 1845 1995 Die Geschichte einer deutschen Burschenschaft S 507 510 Hans Georg Balder Frankonia Bonn 1845 1995 Die Geschichte einer deutschen Burschenschaft S 620 625 E H Eberhard Handbuch des studentischen Verbindungswesens Leipzig 1924 25 S 24 Sonja Kuhn Die Deutsche Burschenschaft eine Gruppierung im Spannungsfeld zwischen Traditionsformalismus und Traditionsstiftung eine Analyse fur den Zeitraum 1950 bis 1999 Hrsg Altherrenverband der Burschenschaft Hilaritas Stuttgart Eigenverlag der Burschenschaft Hilaritas Stuttgart 2002 ISBN 3 00 009710 4 S 212 214 Brief Nietzsches mit der Mitteilung des Beitritts an seine Mutter und Schwester vom 24 25 Oktober 1864 Austrittserklarung Nietzsches vom 20 Oktober 1865Weblinks BearbeitenHomepage der Bonner Burschenschaft FrankoniaNormdaten Korperschaft GND 50693 X lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bonner Burschenschaft Frankonia amp oldid 238183115