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Hermann Wilhelm Gottlob Peter 7 September 1837 in Meiningen 16 Februar 1914 in Meissen war ein deutscher Klassischer Philologe und Gymnasiallehrer Er ist besonders durch seine Studien zur romischen Geschichtsschreibung und seine Editionen der Historicorum Romanorum reliquiae HRR 1870 1914 und 1906 und der Historicorum Romanorum fragmenta HRF 1883 bekannt Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenHermann Peter war der alteste Sohn des Historikers und Gymnasiallehrers Karl Ludwig Peter 1808 1893 der seit 1835 Rektor des Gymnasiums Bernhardinum in Meiningen gewesen war Im Zuge der Beforderung und Versetzung des Vaters zog die Familie mehrmals um 1843 nach Hildburghausen 1848 zuruck nach Meiningen 1853 nach Anklam und 1854 nach Stettin Hermann Peter besuchte die Gymnasien dieser Stadte legte 1856 in Stettin die Reifeprufung ab und studierte anschliessend Klassische Philologie an der Universitat Bonn bei Friedrich Ritschl und Otto Jahn Wahrend seines Studiums wurde er 1855 Mitglied der Bonner Burschenschaft Frankonia Zum Sommersemester 1857 wechselte er fur ein Jahr nach Breslau wo er Vorlesungen bei Friedrich Haase horte Nach seiner Ruckkehr nach Bonn wurde er im Februar 1860 zum Dr phil promoviert und bestand die Lehramtsprufung Nach dem Examen ging Peter in den preussischen Schuldienst Er unterrichtete ab 1860 am Friedrich Wilhelms Gymnasium in Posen das damals von Julius Sommerbrodt geleitet wurde Nach dem Probejahr wurde Peter als etatmassiger Hilfslehrer angestellt spater als ordentlicher Lehrer 1863 erhielt er Urlaub fur eine mehrmonatige Forschungsreise nach Italien 1866 wechselte Peter als Oberlehrer an das Friedrichs Gymnasium in Frankfurt Oder 1871 erhielt Peter eine Professur an der Fursten und Landesschule St Afra in Meissen und verliess daraufhin den preussischen Schuldienst Einen Ruf an die Universitat Kiel 1874 lehnte er ab Von 1874 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1905 war er Rektor der Furstenschule spater auch Propst des Domstifts St Petri in Bautzen Fur seine Tatigkeit im Dienst der Schule Kirche und Wissenschaft erhielt er mehrere Auszeichnungen Am 14 Juni 1897 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Koniglich Sachsischen Gesellschaft der Wissenschaften gewahlt Anlasslich seines 25 jahrigen Rektorenjubilaums 1899 ernannte ihn der sachsische Konig zum Komtur des Albrechts Ordens 2 Klasse 1907 wurde Peter zum Geheimen Studienrat ernannt und zum Domherrn des Hochstiftes Meissen In dieser Eigenschaft betrieb er die Sanierung des Meissner Doms Bei deren Abschluss 1909 ernannte ihn der sachsische Konig zum Ritter des Verdienstordens 1 Klasse Als Vertreter des Hochstifts Meissen gehorte Peter 1909 10 der I Kammer des Sachsischen Landtags an 1 Peters wissenschaftliche Arbeit betraf vor allem die antike romische Geschichtsschreibung mit der er sich seit seinem Studium beschaftigte Sein Forschungsschwerpunkt war die Uberlieferungs und Quellenkunde der Kaiserzeit besonders die Historia Augusta Seine Textausgabe dieser Vitensammlung Leipzig Teubner 1865 2 Auflage 1884 blieb lange in Gebrauch bis sie 1927 durch die Teubner Ausgabe von Ernst Hohl ersetzt wurde Von grosser Bedeutung waren auch Peters Historicorum Romanorum reliquiae HRR eine Fragmentsammlung der romischen Historiker die von den Anfangen der romischen Geschichtsschreibung bis in die Zeit Konstantins des Grossen reichte Eine Handausgabe veroffentlichte Peter 1883 unter dem Titel Historicorum Romanorum fragmenta HRF Beide Sammlungen sind erst seit wenigen Jahren durch neuere Editionen ersetzt Fur die republikanische Zeit gibt es die Sammlungen von Martine Chassignet L Annalistique romaine 1996 2004 sowie von Hans Beck und Uwe Walter Die fruhen romischen Historiker FRH 2001 2004 Die neueste Ausgabe The Fragments of the Roman Historians FRHist fertiggestellt 2013 erschienen 2014 reicht bis zur Reichskrise des 3 Jahrhunderts Asinius Quadratus und ersetzt somit Peters HRR Schriften Auswahl BearbeitenHistoria critica scriptorum historiae Augustae Leipzig 1860 Bonner Dissertation Die Quellen Plutarchs in den Biographien der Romer Neu untersucht Halle 1865 Nachdruck Amsterdam 1965 Scriptores historiae Augustae 2 Bande Leipzig 1865 Nachdruck Leipzig 1913 Q Claudi Quadrigari Annalium reliquiae Frankfurt Oder 1868 Schulprogramm Historicorum Romanorum reliquiae Band 1 Leipzig 1870 2 uberarbeitete Auflage Leipzig 1914 Band 2 Leipzig 1906 Nachdruck uberarbeitet von Jurgen Kroymann Stuttgart 1967 Stuttgart 1993 Ovidii Fastorum libri sex Fur die Schule erklart Leipzig 1874 2 verbesserte Auflage Leipzig 1879 3 verbesserte Auflage Leipzig 1889 4 uberarbeitete Auflage Leipzig 1907 nur Band 1 Historicorum Romanorum fragmenta Leipzig 1883 Die Scriptores historiae Augustae Sechs litterar geschichtliche Untersuchungen Leipzig 1892 Die geschichtliche Litteratur uber die rom Kaiserzeit bis Theodosius I und ihre Quellen 2 Bande Leipzig 1897 Nachdruck Hildesheim 1967 Der Brief in der romischen Litteratur Litterargeschichtliche Untersuchungen und Zusammenfassungen Leipzig 1901 Nachdruck Hildesheim 1965 Wahrheit und Kunst Geschichtsschreibung und Plagiat im klassischen Altertum Leipzig Berlin 1911 Nachdruck Hildesheim 1965 Die Schrift Origo gentis Romanae Leipzig 1912Literatur BearbeitenHelge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 4 M Q Winter Heidelberg 2000 ISBN 3 8253 1118 X S 293 Konrad Seeliger Hermann Peter In Das humanistische Gymnasium Band 25 1914 S 133 137 Alfred Weinhold Hermann Peter In Biographisches Jahrbuch fur die Altertumswissenschaft 37 Jahrgang 1915 S 40 61 Richard Heinze Zur Erinnerung an Hermann Peter In Berichte uber die Verhandlungen der Koniglich Sachsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig Philosophisch historische Klasse Band 66 3 1914 S 111 118 Franz Kossler Personenlexikon von Lehrern des 19 Jahrhunderts Paalhorn Pyrkosch Vorabpublikation Giessen 2008 PDF 4 1 MB 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