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Otto Jahn 16 Juni 1813 in Kiel 9 September 1869 in Gottingen war ein deutscher Philologe Klassischer Archaologe und Musikwissenschaftler Er wirkte als Professor fur Philologie und Archaologie an den Universitaten zu Leipzig und Bonn Otto Jahn 1857Jahn verfasste grundlegende kritische Editionen zu verschiedenen antiken Autoren bereitete als namhafter Epigraphiker das Corpus Inscriptionum Latinarum CIL vor lenkte die Archaologie in neue methodisch kritische Bahnen und forderte sie durch seine Forschungsarbeiten sowie seine Vortrags Lehr und Sammlertatigkeit Als Privatdozent in Kiel 1839 1842 und Extraordinarius in Greifswald 1842 1847 besonders aber als Professor in Leipzig 1847 1850 und Bonn 1855 1869 zog er zahlreiche Schuler an sich und beeinflusste damit die Altertumswissenschaft im 19 und 20 Jahrhundert nachhaltig Die noch junge Musikwissenschaft bereicherte er um biografische und editorische Arbeiten zu Ludwig van Beethoven und Wolfgang Amadeus Mozart und schuf damit die noch heute gultige Grundlage zur Beschaftigung mit diesen Komponisten Zudem war Jahn Mitbegrunder der alten Leipziger Bach Gesellschaft Jahn trat im privaten Kreis selbst als Komponist hervor Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit Jugend und Studium 1 2 Wanderjahre 1 3 Akademische Lehre 1 3 1 Kiel und Greifswald 1 3 2 Leipzig Aufstieg und Ruckschlag 1 3 3 Bonn Der Philologenkrieg mit Ritschl 2 Leistungen 2 1 Forschung 2 2 Schuler 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKindheit Jugend und Studium Bearbeiten Otto Jahn war der Sohn des Kieler Anwalts Jakob Jahn und mutterlicherseits ein Enkel des Kieler Juraprofessors Adolf Friedrich Trendelenburg Das Haus der Familie Jahn bildete ein Zentrum des stadtischen Musiklebens und Otto Jahn hatte die Absicht Musiker zu werden Sein Vater schickte ihn 1830 auf die beruhmte Landesschule Pforta wo Jahn diesen Wunsch aufgab und sich unter dem Einfluss der Lehrer Christian Friedrich Neue Latein 1798 1886 Karl August Koberstein Latein 1797 1870 und besonders Adolph Gottlob Lange Griechisch 1778 1831 der Klassischen Philologie zuwandte Nach einem Jahr bezog er 1831 die Universitat Kiel wo ihn besonders Gregor Wilhelm Nitzsch und Johannes Classen beeinflussten Classen lenkte die Aufmerksamkeit seines Studenten auf die romischen Satiriker die ein Hauptinhalt der spateren Forschungen Jahns werden sollten Zum Wintersemester 1832 1833 ging Jahn nach Leipzig zu Gottfried Hermann ein Jahr spater wechselte er an die Universitat Berlin In den hiesigen Professoren August Boeckh und Karl Lachmann sah Jahn spater seine eigentlichen philologischen Lehrer Die Archaologen Julius Ambrosch und Eduard Gerhard fuhrten Jahn zudem an ihr Fach heran Nach seiner Ruckkehr nach Kiel 1835 wurde Jahn 1836 mit der Dissertation Palamedes promoviert in der er den Mythos des Palamedes aus philologischen und archaologischen Quellen aufarbeitete Wanderjahre Bearbeiten Nach dem Studium konnte Jahn dank einem Reisestipendium der danischen Regierung ausgedehnte Forschungsreisen antreten Im Herbst 1837 reiste er nach Paris wo er die Handschriften mit den Werken des Horaz und Juvenal studierte und sich im Umgang mit Jean Joseph Antoine Marie de Witte und Desire Raoul Rochette mit der archaologischen Forschung Frankreichs auseinandersetzte Im Oktober 1838 reiste er weiter nach Rom wo er sich zum Ersten Sekretar des Archaologischen Instituts Emil Braun begab Bei diesem lernte er die Ausgrabungen in Rom kennen und publizierte selbst eine Reihe kleinerer Neufunde Brauns Unterweisung in der lateinischen Inschriftenkunde gab Jahn die Moglichkeit mit Unterstutzung der Preussischen Akademie der Wissenschaften den epigraphischen Nachlass des fruh verstorbenen Olaus Kellermann zu erwerben Damit ging auch die Verpflichtung einher die Sammelstucke zu gegebener Zeit zu publizieren Das Fruhjahr 1839 verbrachte Jahn mit Reisen durch Suditalien und Sizilien Bei seiner Ruckreise traf er in Florenz Karl Otfried Muller Im Sommer 1839 kehrte er nach Kiel zuruck Akademische Lehre Bearbeiten Kiel und Greifswald Bearbeiten Zum Wintersemester 1839 1840 begann Jahn als Privatdozent seine Lehrtatigkeit an der Kieler Universitat Zu seinen ersten Schulern zahlte Theodor Mommsen der dem fast gleichaltrigen Lehrer nach seinem Weggang 1842 bis zu seinem Tod verbunden blieb Davon zeugt ihr umfangreicher Briefwechsel Jahn wurde 1842 als ausserordentlicher Professor fur Philologie und Archaologie an die Universitat Greifswald berufen Nachdem er im Jahr 1845 einen Ruf an die Kaiserliche Akademie der Wissenschaften in Petersburg abgelehnt hatte wurde er zum ordentlichen Professor ernannt Im selben Jahr schlug auch die Geburtsstunde des spateren Corpus Inscriptionum Latinarum als Jahn vom preussischen Justizminister Friedrich Carl von Savigny zu einer Denkschrift uber ein solches Projekt aufgefordert wurde Die Verwirklichung scheiterte jedoch zunachst am Widerstand August Bockhs Leipzig Aufstieg und Ruckschlag Bearbeiten nbsp Otto Jahn in Leipzig 1847Nach diesem Ruckschlag wurde Jahn 1847 als Professor der Archaologie nach Leipzig gerufen als Nachfolger des verstorbenen Wilhelm Adolf Becker Hier arbeitete er mit seinem ehemaligen Lehrer Gottfried Hermann und mit Moriz Haupt zusammen Jahn las uber archaologische und philologische Themen vor den Studenten und veroffentlichte Kommentare zu Marcus Tullius Ciceros Schriften Brutus 1849 und Orator 1851 kleinere Ausgaben des Persius und Florus sowie eine grosse Juvenal Edition die auch die Scholia vetera enthielt 1851 Auf einem Festvortrag der Leipziger Gesellschaft der Wissenschaften 1848 entwickelte Jahn seine Vorstellung uber die Identitat und wichtigsten Aufgaben der Archaologie Er wandte sich entschieden gegen die Auffassung der Archaologie als monumentaler Philologie die unter anderem von Eduard Gerhard vertreten wurde und stellte die selbstandige Bedeutung des Faches als Kunstwissenschaft heraus nbsp Moriz Haupt Theodor Mommsen und Otto Jahn vor einer Goethe Buste Leipzig 1848Im Revolutionsjahr 1848 setzte sich Jahn fur die Berufung seines ehemaligen Schulers Mommsen nach Leipzig ein Gemeinsam mit Moriz Haupt Gustav Freytag Otto Wigand Salomon Hirzel und anderen bildeten sie einen Freundeskreis der dem liberalen Deutschen Verein angehorte und an der Politik des Jahres 1848 aktiv teilnahm Haupt Jahn und Mommsen agitierten in Leipzig zur Durchfuhrung der von der Frankfurter Nationalversammlung beschlossenen Resolution uber eine sachsische Verfassung Nach der Auflosung der Nationalversammlung 1849 wurden die drei Akademiker des Hochverrats angeklagt und trotz eines Freispruchs 1850 ihrer Amter enthoben Aus Solidaritat mit den Freunden lehnte Jahn die Versuche der Universitat ihn wieder in den Lehrbetrieb aufzunehmen ab Seine akademische Karriere war vorerst unterbrochen abgesehen vom Posten des Sekretars der Leipziger Gesellschaft der Wissenschaften Mommsen wurde 1852 nach Zurich Haupt 1853 nach Berlin berufen Jahn widmete sich in Leipzig Forschungen und Publikationen aus dem Bereich der Musikwissenschaft und editorischen Arbeiten rund um den jungen Goethe Seine kritischen Rezensionen zu der Zukunftsmusik Richard Wagners fanden auch Eingang in die Philologie da Friedrich Nietzsche sie 1872 in seiner Schrift Die Geburt der Tragodie aus dem Geiste der Musik polemisierte Ausserdem fand er 1852 und 1853 Zeit zu langeren Reisen nach Wien Salzburg Berlin und Frankfurt am Main auf denen er die Nachlasse von Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven sichtete und zur Publikation vorbereitete Die Ausarbeitung wurde jedoch durch den Auftrag des bayerischen Konigs Ludwig I an Jahn unterbrochen die Vasensammlung in Munchen zu katalogisieren Am Ende dieser Tatigkeit die Jahn von 1853 bis 1854 in Anspruch nahm stand die Einleitung in die Vasenkunde Leipzig 1854 Obwohl dieses Buch allein die Bestande der Munchner Vasensammlung behandelte erfullte es aufgrund seiner behutsamen Deutungsweise der Bildinhalte fur lange Zeit die Funktion eines Handbuchs fur die griechischen Vasen Bonn Der Philologenkrieg mit Ritschl Bearbeiten nbsp Otto Jahn in Bonn um 1860 nbsp Otto Jahns Grab auf dem Albanikirchhof in GottingenHauptartikel Bonner PhilologenstreitIm Jahr 1854 bemuhte sich der Bonner Philologieprofessor Friedrich Ritschl beim Kultusministerium damals unter Karl Otto von Raumer um die Berufung Otto Jahns nach Bonn um einen weiteren Professor fur Philologie und Archaologie neben den 70 jahrigen Friedrich Gottlieb Welcker zu stellen Diese Berufung betrieb Ritschl hinter Welckers Rucken wovon Jahn nichts wusste Ende 1854 stimmte er zu und begann im Sommer 1855 seine Lehrtatigkeit an der Bonner Universitat Hier geriet er in ein gespanntes Verhaltnis mit Welcker der Jahns neue Professur gegen seine Person gerichtet sah Jahn der sich mit Welcker gutstellen wollte bemuhte sich um Abstand zu Ritschl Dadurch kam es innerhalb weniger Monate zur Entfremdung zwischen den beiden Trotzdem stimmten beide sich methodisch in ihren Lehrveranstaltungen ab und richteten sie gegen historistische Anspruche vor allem grammatikalisch textkritisch und kaum inhaltsbezogen aus Otto Jahn war in Bonn ein beliebter akademischer Lehrer der auch den personlichen Verkehr mit den Studenten schatzte 1857 wurde Jahn Dekan der Philosophischen Fakultat 1858 Rektor der Universitat Einfuhrungsrede Die Bedeutung und Stellung der Altertumsstudien in Deutschland In diesen ersten Bonner Jahren beendete Jahn auch seine Biografie uber W A Mozart Leipzig 1856 1859 und gab Textausgaben zu verschiedenen antiken Autoren heraus In den Jahren 1855 und 1856 erschienen auch Aufsatze von Jahn in der von Ritschl herausgegebenen Zeitschrift Rheinisches Museum fur Philologie danach aufgrund der Distanz zu Ritschl nicht mehr Der Streit zwischen Jahn und Ritschl eskalierte nach mehreren Jahren aus dem folgenden Anlass Wegen des Mangels griechischer Veranstaltungen in Bonn die Professoren fur Klassische Philologie waren vornehmlich Latinisten bemuhte sich Jahn um die Berufung seines Freundes Hermann Sauppe aus Gottingen nach Bonn Weil er eine ablehnende Reaktion furchtete betrieb er diese Berufung hinter dem Rucken seines Kollegen beim Ministerium in Berlin Im Fruhjahr 1865 erklarte Jahn in Wien er werde im Falle der Berufung Sauppes auf seinem Lehrstuhl in Bonn beharren und das Ministerium ging auf diese Forderung ein und berief Sauppe Dieser lehnte jedoch entgegen seiner vorherigen Zusicherung ab und Ritschl erfuhr von dem Vorgang Jahns Fehltritt und Ritschls daraus resultierende Verleumdungskampagne spalteten das Philologische Seminar in zwei Lager Die Mitarbeiter standen auf der Seite ihres damaligen Dekans Ritschl wahrend die Studentenschaft fast ausnahmslos fur Jahn Partei ergriff Die Affare spitzte sich dadurch zu dass das Ministerium dem Dekan Ritschl einen scharfen Verweis erteilte und diesen auch noch in der Presse veroffentlichte Wegen dieser Taktlosigkeit attackierten die Liberalen im preussischen Landtag die Regierung Bismarcks Die Situation war geradezu paradox Jahn der Liberale wurde in die Nahe der Reaktionaren gerechnet wahrend die Liberalen die Sache seines Rivalen Ritschl ergriffen Im Mai 1865 forderte Ritschl seine Entlassung aus dem preussischen Staatsdienst Obwohl seine letzten Lebensjahre in Bonn von dieser Affare uberschattet waren brachte Jahn die Bonner Philologie zu einer neuen Blute 1 Als Nachfolger Ritschls wurde 1866 Hermann Usener nach Bonn berufen im selben Jahr kehrte auch Jacob Bernays aus Breslau zuruck Ein ausbrechendes ernstes Lungenleiden machte Otto Jahn bewusst dass er seine verbliebenen Schriften moglichst zugig abschliessen musste Darum schlug er sowohl einen Ruf nach Berlin als Nachfolger Eduard Gerhards als auch das Angebot aus fur eineinhalb Jahre zu Forschungs und Erholungszwecken nach Italien zu reisen Bei einem Besuch in Gottingen bei seiner Schwester der Gemahlin des Gynakologen Jakob Heinrich Hermann Schwartz starb er am 9 September 1869 Er wurde auf dem Gottinger Albani Friedhof bestattet Leistungen BearbeitenOtto Jahns Bedeutung fur die Altertumswissenschaften im Allgemeinen zu bewerten ist schwierig weil sich seine Publikationen auf zahlreiche einzelne Felder verteilen und seine Wirkung schwer zu verfolgen ist Ein Prinzip seiner Arbeit war stets die Verbindung der Philologie mit der Archaologie fur die Interpretation antiker Texte und Altertumer Damit bildete er ein Bindeglied zwischen den feindlichen Lagern der Wortphilologie die sich auf blosse Grammatik und Textkritik beschrankte und der Sachphilologie Jahn setzte sich fur die Etablierung der Archaologie als eigenstandiges Fach an der Universitat ein und trat damit in Opposition zum Berliner Archaologen Gerhard der die Archaologie als monumentale Philologie verstand Auf seine Forderungen und Einflusse geht auch das Konzept zuruck dass Studenten der Archaologie sich immer auch philologischen Studien zu widmen haben Diese Praxis hielt sich in Deutschland bis zum Zweiten Weltkrieg Forschung Bearbeiten In der Philologie bilden seine Schriften zur romischen Satire die Grundlage der weiteren Beschaftigung mit ihnen wie unter anderem der Satirenforscher Ulrich Knoche 1902 1968 wurdigend bemerkt 2 Neben Aufsatzen im Hermes sind besonders sein Kommentar zu Persius 1843 sowie die Textausgabe 1851 auf denen die gesamte spatere Exegese des Dichters aufbaut und seine grosse Juvenalausgabe 1851 die noch heute die Basis der Juvenalkritik bildet zu nennen 3 Die Deutsche Philologie verdankt Jahn die Ausgabe von Goethes Briefen an seine Leipziger Freunde 1849 mit Nachtragen 1854 und Beitrage zu Goethe in Strassburg und Wetzlar in Allgemeine Monatsschrift fur Wissenschaft und Literatur 1854 Seine Beschaftigung mit dem romischen Alltagsleben bezog sich auf Ikonografie und Religionsgeschichte Ausserdem beschaftigte sich Jahn als erster namhafter Philologe mit dem antiken Roman und fiktionalen Prosaerzahlungen eine Gattung die von der Forschung bis dahin vernachlassigt worden war Jahns epigrafische Arbeiten waren besonders fur zwei grosse wissenschaftliche Projekte von entscheidender Bedeutung das Corpus Inscriptionum Latinarum und Sammlung der Reliefs auf antiken Sarkophagen Wenn auch seine Entwurfe 1845 zu einer systematischen Anordnung der Inschriften nach Sachgruppen von Mommsen zugunsten einer topografischen Anordnung verworfen wurden blieb seine Sammel Sichtungs und Interpretationsarbeit ein wichtiger Baustein des Projektes Das Corpus der antiken Sarkophagreliefs war Jahns Idee und er hatte es auch begonnen Die ersten Bande erschienen erst Jahre nach seinem Tod herausgegeben von seinem Schuler Carl Robert Von grosser Bedeutung fur die Musikwissenschaft ist Jahns Biografie uber W A Mozart 1856 1859 in der er erstmals die schriftlichen Quellen zum Leben des Komponisten sammelte und mit philologischen Methoden auswertete Bis zur Neuausgabe durch Hermann Abert 5 Auflage 1919 1921 blieb Jahns Arbeit grundlegend fur die Mozartforschung wenn auch sein Urteil nicht ganz frei von Vorurteilen war Daneben plante Jahn eine Beethoven Biographie und konnte dazu 1852 wahrend eines Aufenthalts in Wien noch mehrere Freunde und Zeitgenossen des Komponisten befragen darunter Carl Czerny und Franz Grillparzer Bei einem anschliessenden Aufenthalt in Frankfurt liess er seine Aufzeichnungen von Beethovens einstigem Sekretar Anton Schindler uberprufen Ausserdem fertigte er sich Abschriften von zahlreichen Briefen Beethovens an Nachdem Jahn das Projekt aufgegeben hatte stellte er sein Material Alexander Wheelock Thayer zur Verfugung Die wertvollen Beethoven Notizen Jahns 2 Mappen befinden sich heute in der Musikabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin Schuler Bearbeiten Als anregender akademischer Lehrer von geselligem Wesen wirkte Jahn neben seiner Forschung vor allem durch seine Schuler nachhaltig auf die Philologie in Deutschland Seine beruhmtesten Schuler waren die Wissenschaftsorganisatoren Theodor Mommsen Greifswald 1839 1842 und Ulrich von Wilamowitz Moellendorff Bonn 1867 1869 Gerade den letzteren beeinflusste er durch seine Sicht auf das Fach und besonders durch seine Wurdigung der hellenistischen Schriftsteller die erst von Wilamowitz ins Zentrum der philologischen Forschung geruckt wurden Weitere Schuler von Jahn waren Otto Benndorf Hugo Blumner Eugen Bormann Conrad Bursian Karl Dilthey Wolfgang Helbig Adolf Michaelis und Eugen Petersen Friedrich Nietzsche 4 und Erwin Rohde sahen Jahn mit kritischer Distanz vor allem nachdem sie mit Richard Wagner bekannt geworden waren dessen Musik Jahn kritisch rezensiert hatte Schriften Auswahl Bearbeiten nbsp Otto Jahns ExlibrisArchaologisch Palamedes 1836 Telephos und Troilos 1841 Die Gemalde des Polygnot 1841 Pentheus und die Manaden 1841 Paris und Oinone 1844 Die hellenische Kunst 1846 Peitho die Gottin der Uberredung 1847 Uber einige Darstellungen des Paris Urteils 1849 Die Ficoronische Cista 1852 Pausaniae descriptio arcis Athenarum 3 Ausgabe 1901 Darstellungen griechischer Dichter auf Vasenbildern 1861 Philologisch Kritische Ausgaben von Juvenal Persius und der Sulpicia der Jungeren zugeschriebenen Satire 3 Ausgabe von Franz Bucheler 1893 Censorinus 1845 Florus 1852 Marcus Tullius Ciceros Brutus 4 Ausgabe 1877 und Orator 3 Ausgabe 1869 die Periochae von Titus Livius 1853 die Psyche et Cupido von Apuleius 3 Ausgabe 1884 5 Ausgabe 1905 Pseudo Longinos 1867 herausgegeben von Johannes Vahlen 1905 Biographisch und asthetisch Uber Mendelssohns Paulus 1842 Biographie Mozarts eine aussergewohnliche Leistung von grosser Bedeutung fur die Musikgeschichte 3 Ausgabe von H Deiters 1889 1891 auch als digitale Ausgabe verfugbar W A Mozart Kleine digitale Bibliothek Band 40 der Directmedia Publishing Berlin 2007 ISBN 978 3 89853 340 9 Ludwig Uhland 1863 Gesammelte Aufsatze uber Musik 1866 Biographische Aufsatze 1866 Seine Griechischen Bilderchroniken wurden nach seinem Tod von seinem Neffen Adolf Michaelis publiziert Literatur BearbeitenGrundlegende DarstellungenAdolf Michaelis Jahn Otto In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 13 Duncker amp Humblot Leipzig 1881 S 668 686 Sonderdruck Eugen Petersen Hrsg Adolf Michaelis Otto Jahn in seinen Briefen Mit einem Bilde seines Lebens Leipzig 1913 Weiterfuhrende LiteraturWilliam M Calder III Hrsg Otto Jahn 1813 1868 Ein Geisteswissenschaftler zwischen Klassizismus und Historismus Steiner Stuttgart 1991 ISBN 3 515 05352 2 Carl Werner Muller Otto Jahn mit einem Verzeichnis seiner Schriften Teubner Stuttgart Leipzig 1991 ISBN 3 519 07423 0 Rezension von William M Calder III im Bryn Mawr Classical Review online Margarete Privat Jahn Otto In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 304 306 Digitalisat Michael Schramm Otto Jahns Musikasthetik und Musikkritik Essen 1998 ISBN 3 89206 870 4 Lothar Wickert Theodor Mommsen Otto Jahn Briefwechsel 1842 1868 Klostermann Frankfurt am Main 1962 Eugen Petersen Hrsg Otto Jahn in seinen Briefen Mit einem Bilde seines Lebens von Adolf Michaelis Teubner Leipzig 1913 Eve Gran Aymerich Jurgen von Ungern Sternberg Hrsg L Antiquite partagee Correspondances franco allemandes 1823 1861 Memoires de l Academie des Inscriptions et Belles Lettres 47 Paris 2012 ISBN 978 2 87754 272 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Otto Jahn Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Otto Jahn Quellen und Volltexte Literatur von und uber Otto Jahn im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Otto Jahn in der Deutschen Digitalen Bibliothek Ubersicht der Lehrveranstaltungen von Otto Jahn Archaologe an der Universitat Leipzig Wintersemester 1847 bis Sommersemester 1851 Otto Jahn Archaologe im Professorenkatalog der Universitat Leipzig Werke von Otto Jahn Archaologe bei Zeno org Otto Jahn im Bayerischen Musiker Lexikon Online BMLO Otto Jahn im Internet ArchiveEinzelnachweise Bearbeiten Carl Werner Muller Otto Jahn mit einem Verzeichnis seiner Schriften Teubner Stuttgart Leipzig 1991 ISBN 3 519 07423 0 S 35 36 Ulrich Knoche Die romische Satire Berlin 1949 S 86 Ulrich Knoche Die romische Satire Berlin 1949 S 96 97 Friedrich Nietzsche Die Geburt der Tragodie aus dem Geiste der Musik Carl Hanser Verlag Munchen 1980 S 109 Inhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Universitat Greifswald Erster Lehrstuhl Christian Wilhelm Ahlwardt 1817 1830 Georg Ludwig Walch 1830 1838 Rudolf Heinrich Klausen 1838 1840 Otto Jahn 1842 1847 Ludwig von Urlichs 1847 1855 Martin Hertz 1855 1862 Hermann Usener 1863 1866 Franz Bucheler 1866 1870 Wilhelm Studemund 1870 1872 Adolph Kiessling 1872 1889 Friedrich Marx 1889 1893 Eduard Norden 1893 1899 Wilhelm Kroll 1899 1906 Carl Hosius 1906 1913 Ernst Lommatzsch 1913 1922 Gunther Jachmann 1922 Kurt Latte 1923 1926 Franz Dornseiff 1926 1948 Jurgen Kroymann 1954 1955 Dietrich Ebener 1957 1967 Martin Hose 1994 1997 Michael Weissenberger 1999 2013 Zweiter Lehrstuhl Georg Friedrich Schomann 1827 1879 Rudolf Scholl 1873 1874 Eduard Hiller 1874 1876 Ulrich von Wilamowitz Moellendorff 1876 1883 Georg Kaibel 1883 1886 Ernst Maass 1886 1895 Alfred Gercke 1896 1909 Hermann Schone 1909 1916 Johannes Mewaldt 1916 1923 Konrat Ziegler 1923 1933 Franz Egermann 1934 1942 Gregor Vogt Spira 1994 2006 Dritter Lehrstuhl Extraordinariat 1863 1898 Ordinariat Franz Susemihl 1856 1898 Alfred Korte 1899 1903 Ludwig Radermacher 1903 1906 Ernst Bickel 1906 1909 Johannes Mewaldt 1909 1914 Georg Thiele 1914 1917 Kurt Witte 1917 1920 August Schmekel 1921 1927 Siehe auch Liste der Klassischen Philologen an der Universitat GreifswaldInhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Universitat Leipzig Erster Lehrstuhl ab 1985 Grazistik Johann Friedrich Christ 1739 1756 Johann August Ernesti 1756 1770 August Wilhelm Ernesti 1770 1801 Gottfried Hermann 1803 1848 Reinhold Klotz 1849 1870 Ludwig Lange 1871 1885 Curt Wachsmuth 1886 1905 Erich Bethe 1906 1931 Jurgen Werner 1985 1996 Kurt Sier 1996 2021 Oliver Schelske seit 2023 Zweiter Lehrstuhl seit 1974 Latinistik Friedrich Wolfgang Reiz 1782 1785 Christian Daniel Beck 1785 1819 Friedrich August Wilhelm Spohn 1819 1824 Christian Daniel Beck 1825 1832 Anton Westermann 1834 1865 Friedrich Ritschl 1865 1876 Otto Ribbeck 1877 1898 Friedrich Marx 1899 1906 Richard Heinze 1906 1929 Friedrich Klingner 1930 1947 Franz Dornseiff 1948 1960 Walter Hofmann 1974 1990 Ekkehard Stark 1992 2001 Marcus Deufert seit 2003 Dritter Lehrstuhl Otto Jahn 1847 1850 Gregor Wilhelm Nitzsch 1852 1861 Georg Curtius 1862 1885 Erwin Rohde 1886 Vierter Lehrstuhl Justus Hermann Lipsius 1877 1914 Bruno Keil 1914 1916 Alfred Korte 1917 1934 Wolfgang Schadewaldt 1934 1941 Karl Reinhardt 1942 1946 Inhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Universitat Bonn Erster Lehrstuhl Karl Friedrich Heinrich 1818 1838 Ludwig Schopen 1840 1867 Friedrich Heimsoeth 1865 1877 Eduard Lubbert 1881 1889 Anton Elter 1890 1925 Christian Jensen 1926 1938 Hans Herter 1938 1967 Hartmut Erbse 1968 1984 Thomas A Schmitz seit 2003 Zweiter Lehrstuhl August Ferdinand Naeke 1818 1838 Friedrich Ritschl 1839 1865 Hermann Usener 1866 1902 August Brinkmann 1902 1923 Georg Luck 1962 1972 Willy Schetter 1972 1992 Dritter Lehrstuhl Friedrich Gottlieb Welcker 1819 1861 Otto Jahn 1855 1869 Franz Bucheler 1870 1906 Friedrich Marx 1906 1927 Ernst Bickel 1928 1948 Wolfgang Schmid 1950 1978 Otto Zwierlein 1979 2004 Dorothee Gall 2005 2019 Gernot Michael Muller seit 2019 Normdaten Person GND 118556657 lobid OGND AKS LCCN n83062941 VIAF 46875138 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jahn OttoKURZBESCHREIBUNG deutscher Archaologe Musikwissenschaftler und PhilologeGEBURTSDATUM 16 Juni 1813GEBURTSORT KielSTERBEDATUM 9 September 1869STERBEORT Gottingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Jahn Archaologe amp oldid 233334092