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Johann Friedrich Christ auch Johann Heinrich Christ 26 April 1700 1 2 in Coburg 3 September 1756 3 in Leipzig war ein deutscher Klassischer Archaologe und Kunstwissenschaftler Johann Friedrich Christ Stich von Johann Christoph Sysang 1751 nach einem verschollenen Gemalde von Elias Gottlob Haussmann Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSeine Ausbildung begann Christ 1720 an der Universitat Jena wo er Philosophie und Jura studierte 1726 wechselte er an die Universitat Halle und erhielt obwohl er noch nicht den Doktorgrad hatte die Erlaubnis Vorlesungen abzuhalten In Halle entschloss er sich die Professur fur Geschichte an der Universitat Leipzig anzustreben 4 Seine Promotion zum Baccalaureus Philosophiae und Bonarum Artium Magister erreichte er am 12 Februar 1728 Im folgenden Jahr wechselte er an die Universitat Leipzig wo er sich am 8 Juni habilitierte und ab dem 26 August 1730 extra ordinem pro loco lehrte eine Art Vertretungsprofessur Durch seine Schrift De Nicolao Machiavello libri tres Die drei Bucher des Niccolo Machiavelli erlangte Christ das Interesse seines Landesherrn August der Starke der ihm ein von der Prokuratur Meissen getragenes Extraordinariat verschaffte 4 Seine Antrittsvorlesung hielt Christ am 11 April 1731 uber die Aufgaben des Geschichtsschreibers Seine weitere Beforderung verzogerte sich zunachst aufgrund seiner Jugend Christ wurde bei der Neubesetzung der Lehrstuhle Ordinariate fur Geschichte Historiarum Metaphysik Metaphysices und Politik Moralium ac Politices ubergangen obwohl der Konig von Sachsen per Reskript fur ihn eintrat Schliesslich erhielt er 1739 aufgrund seines offentlichen Ansehens die Professur fur Poesie Poeseos an der Leipziger Universitat deren Inhaber den Lehrstuhl fur Physik ubernahm 4 Christ hielt seine Antrittsrede zwar uber antike Poesie seine Programmrede befasste sich dagegen mit Kunstdenkmalern eine damals unerhorte Neuerung Auch in den folgenden Semestern zog sich die Archaologie neben der Literaturgeschichte durch Christs Vorlesungen An seiner Wirkungsstatte Leipzig ubernahm Christ zahlreiche universitare Verpflichtungen als Executor Examinator Claviger mehrmals Dekan Kanzler und in den Sommersemestern 1744 1748 1752 und 1756 Rektor der Alma Mater Wahrend seines vierten Rektorats verstarb er an einem Lungenleiden Christ gilt als Begrunder des akademischen Archaologie Unterrichts in Deutschland in dem er Zeugnisse antiker Kunst aus eigenem Besitz von den Studenten kritisch beurteilen liess Ein umfangreicheres literarisches Werk hinterliess er zwar nicht aber durch seine zahlreichen Schuler nahm er spurbaren Einfluss auf die Entwicklung der Altertumswissenschaften im 18 Jahrhundert Darunter waren nicht nur beruhmte Philologen wie Johann Karl Zeune und Friedrich Wolfgang Reiz sondern auch Literaten wie Gotthold Ephraim Lessing und Christian Furchtegott Gellert Schriften Auswahl BearbeitenCommentatio de moribus scriptis et imaginibus Ulrici ab Hutten equ germ Hillger Halle 1727 Digitalisat Noctium Academicarum Libri Sive Specimina Quatuor Hillger Halle 1729 Digitalisat De Patrimonio Poetarum in quo paganitas quaedam fabularum stilique antiqua reddentis accusatur Orationes III Langenhem Leipzig 1744 Digitalisat Villaticum Libris III Insunt Rusticationis Laudes Villae Que Amoenissimae Descriptio Pars Olim Suselicii Titulo Prodiit Nunc Totum Novum Est Accedunt Excursus In Historiam Pagi Suseli In Res Antiquas In Litteras Diversas Fritsch Leipzig 1746 Digitalisat Anzeige und Auslegung Der Monogrammatum einzeln und verzogenen Anfangsbuchstaben der Nahmen auch anderer Zuge und Zeichen unter welchen beruhmte Mahler Kupferstecher und andere dergleichen Kunstler Fritsch Leipzig 1747 Digitalisat De moribus regendis et studiorum ratione in litteris discendis Siegert Leipzig 1752 Digitalisat De corrigendis rerum inanium studiis Langenhem Leipzig 1754 Digitalisat Literatur BearbeitenConrad Bursian Christ Johann Friedrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 4 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 140 142 Konrad Schauenburg Christ Johann Friedrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 216 f Digitalisat Winfried Herrmann Johann Friedrich Christ In Reinhard Lullies Wolfgang Schiering Hgg Archaologenbildnisse Portrats und Kurzbiographien von Klassischen Archaologen deutscher Sprache Mainz 1988 ISBN 3 8053 0971 6 Johann Georg Meusel Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller Gerhard Fleischer d J Leipzig 1805 2 Bd S 93 Online Dorffel Edmund Johann Friedrich Christ sein Leben und seine Schriften Leipzig 1878 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Friedrich Christ Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hans Peter Muller Johann Friedrich Christ Zum 250 Todestag am 2 September 2006Einzelnachweise Bearbeiten Johann Georg Meusel Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller G Fleischer der Jungere 1805 google it abgerufen am 25 April 2023 In einigen Quellen wird 1701 als Geburtsjahr angegeben beispielsweise LCCN no2017 065670 So NDB laut ADB 3 August 1756 laut Herrmann 1988 2 September die Uberlieferung lautet in der Nacht vom 2 auf den 3 September a b c Herrmann 1988 3 Inhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Universitat Leipzig Erster Lehrstuhl ab 1985 Grazistik Johann Friedrich Christ 1739 1756 Johann August Ernesti 1756 1770 August Wilhelm Ernesti 1770 1801 Gottfried Hermann 1803 1848 Reinhold Klotz 1849 1870 Ludwig Lange 1871 1885 Curt Wachsmuth 1886 1905 Erich Bethe 1906 1931 Jurgen Werner 1985 1996 Kurt Sier 1996 2021 Oliver Schelske seit 2023 Zweiter Lehrstuhl seit 1974 Latinistik Friedrich Wolfgang Reiz 1782 1785 Christian Daniel Beck 1785 1819 Friedrich August Wilhelm Spohn 1819 1824 Christian Daniel Beck 1825 1832 Anton Westermann 1834 1865 Friedrich Ritschl 1865 1876 Otto Ribbeck 1877 1898 Friedrich Marx 1899 1906 Richard Heinze 1906 1929 Friedrich Klingner 1930 1947 Franz Dornseiff 1948 1960 Walter Hofmann 1974 1990 Ekkehard Stark 1992 2001 Marcus Deufert seit 2003 Dritter Lehrstuhl Otto Jahn 1847 1850 Gregor Wilhelm Nitzsch 1852 1861 Georg Curtius 1862 1885 Erwin Rohde 1886 Vierter Lehrstuhl Justus Hermann Lipsius 1877 1914 Bruno Keil 1914 1916 Alfred Korte 1917 1934 Wolfgang Schadewaldt 1934 1941 Karl Reinhardt 1942 1946 Normdaten Person GND 10079114X lobid OGND AKS LCCN no2017065670 VIAF 27338779 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Christ Johann FriedrichALTERNATIVNAMEN Christ Johann HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Archaologe und KunstwissenschaftlerGEBURTSDATUM um 26 April 1700GEBURTSORT CoburgSTERBEDATUM 3 September 1756STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Friedrich Christ amp oldid 235083326