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Willy Schetter 1 April 1928 in Essen 19 November 1992 in Bonn war ein deutscher Altphilologe der als Professor in Mainz 1965 1972 und Bonn 1972 1992 wirkte Sein hauptsachliches Fach war die Latinistik Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenWilly Schetter wurde 1928 in Essen als Sohn des Ingenieurs Theodor Schetter und seiner Frau Maria geb Mombour geboren Er besuchte ab 1934 die Grundschule ab 1938 die Krupp Oberschule seit 1943 das neusprachliche Gymnasium in Schleiden Hier legte er 1949 die Reifeprufung ab und begann zum Wintersemester 1949 50 das Studium der Klassischen Philologie an der Universitat Bonn Seine Lehrer waren Hans Herter Wolfgang Schmid Walther Kranz Fachdidaktik und besonders Ernst Robert Curtius Im Sommersemester 1952 wurde Schetter Mitglied des Philologischen Seminars Nach einem Semester in Gottingen Sommersemester 1954 legte Schetter im Februar 1956 das Erste Staatsexamen fur die Facher Latein und Griechisch in Bonn ab Zum 1 August 1956 wurde Schetter als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Mittellateinischen Worterbuch in Munchen angestellt Hier verfasste er seine noch von Curtius angeregte Dissertation Untersuchungen zur epischen Kunst des Statius mit der er im Januar 1957 in Bonn promoviert wurde Nachdem seine Stelle in Munchen zum 15 Januar 1958 ausgelaufen war wurde er am 1 Marz 1958 als Wissenschaftlicher Assistent am Philologischen Seminar in Bonn angestellt 1964 habilitierte er sich mit der Schrift Studien zur Uberlieferung und Kritik des Elegikers Maximian die den ersten Versuch einer kritischen Annaherung an die uberlieferte Textgestalt der Elegien darstellt Das Thema von Schetters Antrittsvorlesung war Die Troerinnentragodie des Seneca 1965 erhielt er einen Ruf als ordentlicher Professor an die Universitat Mainz Doch schon 1972 ging er zuruck nach Bonn wo er die Nachfolge des 1971 in die Vereinigten Staaten gezogenen Georg Luck im Lehrstuhl fur Lateinische Philologie antrat Schetters Vorlesungen beschaftigten sich vornehmlich mit nachklassischer lateinischer Literatur Einen Ruf an die Universitat Munchen 1975 lehnte er ab Im Mai 1992 wurde Schetter mit einer schweren Lungenentzundung ins Krankenhaus eingeliefert und stationar behandelt Am 19 November desselben Jahres starb er Die Beerdigung fand am 26 November statt Die vier anlasslich einer Gedenkfeier der Philosophischen Fakultat am 7 Mai 1993 gehaltenen Reden wurden 1997 in Buchform herausgegeben In memoriam Willy Schetter Christian Schmitt beschrieb Schetters Lebensweg Otto Zwierlein seine Bedeutung fur die Wissenschaft sein langjahriger Freund Ernst Vogt erzahlte einige sehr personliche Eindrucke von Schetter und sein Schuler Klaus Philipp Seif erinnerte an den akademischen Lehrer Schetter Leistungen BearbeitenSchetters Forschung beschaftigte sich mit der romischen Literatur der gesamten Antike unter Gesichtspunkten der Literaturtheorie der Text und Echtheitskritik und der Zeitgeschichte In seiner Munchener Zeit sammelte er Erfahrung und Kenntnisse in der lateinisch verfassten Literatur von der archaischen Zeit 3 Jahrhundert v Chr bis zum Mittelalter Neben seinen oben erwahnten Werken zum Epiker Statius dem er seinen Platz als alter Vergilius lateinisch zweiter Vergil einraumte und zum Elegiker Maximian behandelte er die Werke des Horaz und analysierte die Argonautica des Valerius Flaccus Seine Erkenntnisse legte er in dem Aufsatz Die Buchzahl der Argonautica des Valerius Flaccus nieder In seinem Aufsatz uber das Gedicht De laudibus Dei von Dracontius analysierte er die Einflusse der Tristia Ovids und De precatio ad Hadrianum von Claudian auf das Gedicht Einen guten Uberblick uber die Entwicklung der epischen Gattung in der romischen Literatur bietet Schetters Werk Das romische Epos Wiesbaden 1978 Fur das Handbuch der lateinischen Literatur der Antike verfasste Schetter den Band VII Profandichtung und Kunstprosa uber die Zeit der Volkerwanderung der nach seinem Tod postum durch Jochem Kuppers veroffentlicht wurde Fur den Band V Epigraphische Dichtung lieferte Schetter zahlreiche Beitrage in denen er epigraphische Forschung mit Literaturtheorie verband Auch fur das Lexikon der Alten Welt das Neue Handbuch der Literaturwissenschaft und die Zeitschrift Gnomon lieferte er viele Artikel Schetter wurde nach dem Tod Karl Buchners 1981 Herausgeber der Zeitschrift Hermes Nach seinem Tod 1992 wurde Siegmar Dopp sein Nachfolger Schetters letztes Werk die Fortfuhrung der Edition und Kommentierung der Lebensbeschreibung des Heiligen Severus von Ravenna begonnen von Bernhard Bischoff wurde nach seinem Tod von Otto Zwierlein vollendet und 1994 veroffentlicht Literatur BearbeitenNachruf auf Willy Schetter In Hermes 121 1993 Seite 1 Christian Schmitt Otto Zwierlein Ernst Vogt Klaus Philipp Seif In memoriam Willy Schetter Bouvier Verlag Bonn 1997 ISBN 3 416 02752 3 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Willy Schetter im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Wilt Aden Schroder Biogramm zu Willy Schetter in der Gelehrtengeschichtlichen Prosopographie des Teuchos ZentrumsInhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Johannes Gutenberg Universitat Mainz Grazistik Franz Dirlmeier 1946 1951 Walter Marg 1953 1975 Joachim Latacz 1978 1981 Arbogast Schmitt 1981 1991 Christoph Riedweg 1993 1996 Jochen Althoff seit 1998 Latinistik I Wilhelm Suss 1946 1950 Andreas Thierfelder 1950 1971 Jurgen Blansdorf 1971 2004 Christine Walde seit 2005 Latinistik II Erich Reitzenstein 1960 1965 Willy Schetter 1965 1972 Antonie Wlosok 1973 1998 Wilhelm Blumer seit 2001 Inhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Universitat Bonn Erster Lehrstuhl Karl Friedrich Heinrich 1818 1838 Ludwig Schopen 1840 1867 Friedrich Heimsoeth 1865 1877 Eduard Lubbert 1881 1889 Anton Elter 1890 1925 Christian Jensen 1926 1938 Hans Herter 1938 1967 Hartmut Erbse 1968 1984 Thomas A Schmitz seit 2003 Zweiter Lehrstuhl August Ferdinand Naeke 1818 1838 Friedrich Ritschl 1839 1865 Hermann Usener 1866 1902 August Brinkmann 1902 1923 Georg Luck 1962 1972 Willy Schetter 1972 1992 Dritter Lehrstuhl Friedrich Gottlieb Welcker 1819 1861 Otto Jahn 1855 1869 Franz Bucheler 1870 1906 Friedrich Marx 1906 1927 Ernst Bickel 1928 1948 Wolfgang Schmid 1950 1978 Otto Zwierlein 1979 2004 Dorothee Gall 2005 2019 Gernot Michael Muller seit 2019 Normdaten Person GND 119152916 lobid OGND AKS LCCN no95010706 VIAF 41882456 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schetter WillyKURZBESCHREIBUNG deutscher AltphilologeGEBURTSDATUM 1 April 1928GEBURTSORT EssenSTERBEDATUM 19 November 1992STERBEORT Bonn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Willy Schetter amp oldid 214575416