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Karl Buchner 6 August 1910 in Gaschwitz 19 November 1981 in Denzlingen war ein deutscher klassischer Philologe der als Professor an der Albert Ludwigs Universitat Freiburg wirkte 1943 1976 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Grab Buchners auf dem Hauptfriedhof Freiburg im BreisgauNach dem Abitur in Leipzig bezog Buchner 1930 die dortige Universitat um Klassische Philologie zu studieren Zu seinen Lehrern zahlten neben Friedrich Klingner der ihn besonders anregte Erich Bethe Alfred Korte Karl Reinhardt und Wolfgang Schadewaldt 1935 wurde er mit der Dissertation Beobachtungen uber Vers und Gedankengang bei Lukrez promoviert und arbeitete von 1936 bis 1939 am Leipziger Philologischen Seminar Seine Habilitation erreichte er 1938 mit einer Schrift uber die Andria des Terenz Nach einer Lehrstuhlvertretung an der Universitat Gottingen 1939 wurde er bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zum Kriegsdienst eingezogen 1942 erhielt er im Feld einen Ruf als ausserordentlicher Professor von der Universitat Freiburg dem er erst 1943 nachkommen konnte als er in Russland schwer verwundet wurde Er war seit 1933 Mitglied der SA beantragte am 18 Juni 1937 die Aufnahme in die NSDAP und wurde ruckwirkend zum 1 Mai desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 4 302 197 1 2 trat jedoch in Lehre und Forschung nicht im Sinne der herrschenden Ideologie hervor Nach dem Krieg schrieb er uber seine Tatigkeit Meine Schuld ist die eines jeden heil davongekommenen Deutschen nicht Martyrer geworden zu sein 3 In der Nachkriegszeit bemuhte sich Buchner um den Wiederaufbau des Freiburger Lehrbetriebs 1948 49 als Dekan der Philosophischen Fakultat 1949 wurde er zum ordentlichen Professor ernannt und lehnte im gleichen Jahr einen Ruf nach Heidelberg ab Buchner beteiligte sich am Aufbau des Freiburger Studentenwerks In den 1950er und 1960er Jahren verzeichnete die Freiburger Universitat einen enormen Zuwachs an Studenten der Klassischen Philologie Teilweise sassen uber 400 Horer in seiner Vorlesung 4 1976 wurde Buchner emeritiert jedoch hielt er bis zu seinem Tod 1981 weiterhin Seminare und Kolloquien Buchner war Mitherausgeber der Schriftenreihen Zetemata und Hermes Einzelschriften sowie der Zeitschrift Hermes seit 1952 Die Universitaten Glasgow Salamanca und Strassburg verliehen ihm die Ehrendoktorwurde Werk BearbeitenBuchner setzte sich intensiv mit den Gebieten der lateinischen Philosophie Dichtung und Geschichtsschreibung auseinander Besonders seine Ubersetzungen erfuhren weite Verbreitung haufig im Reclam Verlag als Taschenbucher Neben seinen breitgefacherten Forschungsgebieten war er auch bei Einzelthemen ein fuhrender Experte seiner Zeit So verfasste er fur Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft den Brief und Fragmentteil im umfangreichen Artikel uber Cicero und den Artikel Vergil und die Artikel Cicero und Vergil im Kleinen Pauly Schriften Auswahl BearbeitenHoraz Jahresbericht uber die Fortschritte der klassischen Altertumswissenschaft Supplementband 267 ZDB ID 3921 4 Reisland Leipzig 1939 Unveranderter reprographischer Nachdruck 2 Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1969 ebenda 1974 ISBN 3 534 04626 9 Der Aufbau von Sallusts Bellum Jugurthinum Hermes Einzelschriften 9 Steiner Wiesbaden 1953 P Vergilius Maro Der Dichter der Romer Druckenmuller Stuttgart 1956 aus Paulys Realencyclopadie Humanitas Romana Studien uber Werke und Wesen der Romer Winter Heidelberg 1957 Romische Literaturgeschichte Ihre Grundzuge in interpretierender Darstellung Kroners Taschenausgabe 247 Kroner Stuttgart 1957 6 Auflage Kroner Stuttgart 1994 ISBN 3 520 24706 2 Uberlieferungsgeschichte der lateinischen Literatur des Altertums in Geschichte der Textuberlieferung der antiken und mittelalterlichen Literatur von Herbert Hunger u a mit einem Vorwort von Martin Bodmer Atlantis Verlag Zurich 1961 1964 Band 1 S 309 422 Cicero Bestand und Wandel seiner geistigen Welt Winter Heidelberg 1964 als Herausgeber Das neue Cicerobild Wege der Forschung 27 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1971 ISBN 3 534 04565 3 Das Theater des Terenz Bibliothek der klassischen Altertumswissenschaften Neue Folge 4 Winter Heidelberg 1974 ISBN 3 533 02295 1 Die romische Lyrik Texte Ubersetzungen Interpretationen Geschichte Reclam Stuttgart 1976 ISBN 3 15 010257 X mit Hans von Campenhausen Wolfgang Schadewaldt Franz Wieacker Romische Welt und lateinische Sprache heute Veroffentlichungen der Katholischen Akademie der Erzdiozese Freiburg 31 Badenia Karlsruhe 1977 ISBN 3 7617 0131 4 als Herausgeber Latein und Europa Traditionen und Renaissancen Reclam Stuttgart 1978 ISBN 3 15 010270 7 Romertum Versuch einer Wesensbestimmung Reclams Universal Bibliothek 7634 Reclam Stuttgart 1980 ISBN 3 15 007634 X Literatur BearbeitenWalter Wimmel Der Philologe Karl Buchner Versuch einer Wurdigung aus Anlass seines 65 Geburtstages mit einem Verzeichnis der wissenschaftlichen Veroffentlichungen Karl Buchners Marburg 1975 Walter Wimmel Hrsg Forschungen zur romischen Literatur Festschrift zum 60 Geburtstag von Karl Buchner Wiesbaden Steiner 1970 Eckard Lefevre Karl Buchner zum 70 Geburtstag In Freiburger Universitatsblatter 69 70 1980 S 9 10 mit Bild Online Version PDF Datei 449 kB Jurgen Blansdorf Karl Buchner In Gnomon 55 1983 S 378 382 mit Bild Konrad Heldmann Karl Buchner 1910 1981 In Eikasmos 4 1993 S 137 142 Felix Mundt Buchner Karl In Peter Kuhlmann Helmuth Schneider Hrsg Geschichte der Altertumswissenschaften Biographisches Lexikon Der Neue Pauly Supplemente Band 6 Metzler Stuttgart Weimar 2012 ISBN 978 3 476 02033 8 Sp 163 164 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Karl Buchner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Karl Buchner bei leo bw dem landeskundlichen Informationssystem Baden WurttembergEinzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 4911322 Jurgen Malitz Klassische Philologie In Eckhard Wirbelauer Hrsg Die Freiburger Philosophische Fakultat 1920 1960 Mitglieder Strukturen Vernetzungen Verlag Karl Aber Freiburg Munchen 2006 S 303 364 hier S 344 345 online Buchners Selbsteinschatzung ist abgedruckt bei Malitz 2006 S 43 44 Anm 193 Zitat S 44 Nachruf im Gnomon 55 1983 S 379 Lehrstuhlinhaber fur Klassische Philologie an der Universitat Freiburg Erstes Ordinariat Karl Zell 1821 1836 Joseph Anselm Feuerbach 1836 1851 Theodor Bergk 1852 1857 Johannes Vahlen 1858 Franz Bucheler 1858 1866 Wilhelm Brambach 1866 1872 Otto Keller 1872 1875 Otto Hense 1876 1909 Eduard Schwartz 1909 1913 Otto Immisch 1914 1930 Eduard Fraenkel 1931 1933 Hans Oppermann 1935 1941 Karl Buchner 1943 1976 Eckard Lefevre 1977 2003 Therese Fuhrer 2004 2008 Wolfgang Kofler 2009 2012 Stefan Tilg seit 2014 Zweites Ordinariat Anton Baumstark 1836 1872 Bernhard Schmidt 1872 1911 Richard Reitzenstein 1911 1914 Alfred Korte 1914 1917 Ludwig Deubner 1917 1927 Rudolf Pfeiffer 1927 1929 Wolfgang Schadewaldt 1929 1934 Hans Bogner 1936 1941 Hermann Gundert 1944 1974 Wolfgang Kullmann 1975 1996 Bernhard Zimmermann seit 1997 Siehe auch Liste der Klassischen Philologen an der Albert Ludwigs Universitat Freiburg Normdaten Person GND 118664492 lobid OGND AKS LCCN n50041057 VIAF 109672249 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Buchner KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher klassischer PhilologeGEBURTSDATUM 6 August 1910GEBURTSORT GaschwitzSTERBEDATUM 19 November 1981STERBEORT Denzlingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Buchner Altphilologe amp oldid 234410507