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Hermann Gundert 30 April 1909 in Tokio 10 Oktober 1974 in Freiburg im Breisgau war ein deutscher klassischer Philologe der als Professor an der Universitat Freiburg wirkte 1949 1974 Er ist besonders als Platon Forscher bekannt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHermann Gundert entstammte einer traditionsreichen Familie des wurttembergischen Protestantismus Sein Vater war der Ostasienwissenschaftler Wilhelm Gundert 1880 1971 der seit 1906 als Missionar in Japan wirkte Hermann Gundert besuchte das Eberhard Ludwigs Gymnasium in Stuttgart und legte 1927 die Reifeprufung ab Anschliessend studierte er Klassische Philologie Philosophie und Geschichte an der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg der Ludwig Maximilians Universitat Munchen und der Georg August Universitat Gottingen Besonders pragend war fur ihn die Zeit in Heidelberg wo er sich an Otto Regenbogen anschloss Bei ihm wurde er 1932 mit der Dissertation Pindar und sein Dichterberuf promoviert Anschliessend arbeitete Gundert als Wissenschaftlicher Assistent in Heidelberg Seine Habilitation erreichte er 1939 mit der Arbeit Platons Theia Moira I Das Gottliche in der geschichtlichen Welt Am Zweiten Weltkrieg nahm Gundert als Offizier zuletzt Oberleutnant teil und war in Frankreich stationiert wo er auch an Hochschulkursen teilnahm 1942 nahm er einen Ruf der Albert Ludwigs Universitat Freiburg auf den Lehrstuhl fur Klassische Philologie an der seit der Zwangspensionierung von Eduard Fraenkel 1934 vakant war Gundert wurde mit Wirkung zum 1 September 1942 zum ausserordentlichen Professor und Lehrstuhlinhaber ernannt konnte die Stelle jedoch vorerst nicht antreten Erst zum 8 Juli 1944 wurde Gundert entlassen und meldete sich als unabkommlich uk beim Planungsamt des Reichsforschungsrates Nach dem Krieg wurde Gundert vorerst aus dem Lehramt entlassen da er November 1933 der SA und zum 1 Februar 1934 der NSDAP Mitgliedsnummer 3 401 515 1 beigetreten war Gundert selbst gab gegenuber der Militarregierung an dass er sich zwar als Student zogernd der NSDAP angeschlossen habe die Gefahren dieser Bewegung jedoch gesehen habe und niemals politisch hervorgetreten sei In die SA sei er als Ausgleich gegen s eine rein geistige Beschaftigung und zuruckgezogene Lebensweise eingetreten habe aber an keinen Terroraktionen teilgenommen Sein Rang als Truppfuhrer sei eine automatische Angleichung an seinen Wehrmachtsrang gewesen 2 Gunderts Erklarung wurde von der Kommission der Militarregierung akzeptiert und er wurde bereits Ende 1945 wieder in den Lehrbetrieb eingegliedert Zum 26 April 1949 wurde er zum Lehrstuhlinhaber und ordentlichen Professor der Grazistik in Freiburg ernannt Hier wirkte Gundert ein Vierteljahrhundert bis zu seiner Emeritierung am 30 September 1974 Wenige Tage spater am 10 Oktober starb er nach kurzer schwerer Krankheit Besonders in seiner Freiburger Zeit widmete sich Gundert der griechischen Philosophie und insbesondere Platon Ein Verzeichnis seiner Schriften findet sich in der Festschrift die von seinen Schulern Klaus Doring und Wolfgang Kullmann zu seinem 65 Geburtstag herausgegeben wurde Studia Platonica Amsterdam 1974 S 303ff Seine kleinen Schriften zu Platon erschienen nach seinem Tod in einem Sammelband mit dem Titel Platonstudien Amsterdam 1977 herausgegeben von Klaus Doring und Felix Preisshofen Literatur BearbeitenWolfgang Kullmann Hermann Gundert In Gnomon Band 48 1976 S 95 97 Jurgen Malitz Klassische Philologie In Eckhard Wirbelauer Hg Die Freiburger Philosophische Fakultat 1920 1960 Mitglieder Strukturen Vernetzungen Freiburg Munchen 2006 S 303 364 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hermann Gundert im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Nachlass in der Bayerischen StaatsbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 12551702 Malitz 2006 348 Lehrstuhlinhaber fur Klassische Philologie an der Universitat Freiburg Erstes Ordinariat Karl Zell 1821 1836 Joseph Anselm Feuerbach 1836 1851 Theodor Bergk 1852 1857 Johannes Vahlen 1858 Franz Bucheler 1858 1866 Wilhelm Brambach 1866 1872 Otto Keller 1872 1875 Otto Hense 1876 1909 Eduard Schwartz 1909 1913 Otto Immisch 1914 1930 Eduard Fraenkel 1931 1933 Hans Oppermann 1935 1941 Karl Buchner 1943 1976 Eckard Lefevre 1977 2003 Therese Fuhrer 2004 2008 Wolfgang Kofler 2009 2012 Stefan Tilg seit 2014 Zweites Ordinariat Anton Baumstark 1836 1872 Bernhard Schmidt 1872 1911 Richard Reitzenstein 1911 1914 Alfred Korte 1914 1917 Ludwig Deubner 1917 1927 Rudolf Pfeiffer 1927 1929 Wolfgang Schadewaldt 1929 1934 Hans Bogner 1936 1941 Hermann Gundert 1944 1974 Wolfgang Kullmann 1975 1996 Bernhard Zimmermann seit 1997 Siehe auch Liste der Klassischen Philologen an der Albert Ludwigs Universitat Freiburg Normdaten Person GND 118699261 lobid OGND AKS LCCN nr93016671 VIAF 59878578 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gundert HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher klassischer PhilologeGEBURTSDATUM 30 April 1909GEBURTSORT TokioSTERBEDATUM 10 Oktober 1974STERBEORT Freiburg im Breisgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Gundert Philologe amp oldid 235343317