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Wilhelm Gundert 12 April 1880 in Stuttgart 3 August 1971 in Neu Ulm war ein deutscher Ostasienwissenschaftler der sich vor allem der buddhistischen Literatur Chinas und Japans widmete Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nationalsozialismus 3 Forschung 4 Privates 5 Werke Auswahl 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenVor seinem Eintritt in den Pfarrdienst studierte der vom schwabischen Pietismus gepragte Gundert im Evangelischen Tubinger Stift 1898 1900 1901 02 und in Halle 1900 01 Wahrend seiner Studienzeit schloss er sich der evangelischen Deutschen Christlichen Studentenvereinigung DCSV an wodurch er mit Uchimura Kanzō bekannt wurde 1906 ging Gundert als Missionar nach Japan wo er zunachst mit japanischen Christen um Uchimura zusammenarbeitete 1 In Japan lehrte Gundert an mehreren Hochschulen als Lektor die deutsche Sprache Tōkyō Kumamoto 1915 1920 Mito 1922 1927 Zwischenzeitlich hielt er sich von 1920 bis 1922 in Deutschland auf und wurde von Karl Florenz in Hamburg mit der Arbeit Der Schintoismus im japanischen Nō Drama promoviert Von 1927 bis 1936 leitete Gundert nach weiteren Studien in Japan das neugegrundete Japanisch Deutsche Kulturinstitut in Tōkyō Nationalsozialismus BearbeitenZum 1 April 1934 trat Gundert in die NSDAP ein Mitgliedsnummer 3 444 620 2 1936 erhielt er als Nachfolger von Florenz den Lehrstuhl fur Sprache und Kultur Japans an der Universitat Hamburg Von November 1938 bis April 1941 war Gundert Rektor der Universitat Danach amtierte er bis 1945 als Dekan der Politischen Fachgemeinschaft der Fakultaten an der Universitat Hamburg Er gilt neben Walter Donat als uberzeugter Verfechter des Nationalsozialismus vor allem in seiner Funktion als Leiter des Redaktionsausschusses der OAG und des deutsch japanischen Kulturinstituts 3 Als Rektor der Universitat Hamburg ordnete er den Ausschluss judischer Professoren und Studenten an 1945 wurde er als politisch belastet entlassen 1952 jedoch im Rahmen der Entnazifizierung als entlastet eingestuft 1955 erhielt er die Rechtsstellung eines entpflichteten Hochschullehrers Emeritus Forschung BearbeitenGundert war ein entschiedener Verfechter des Nippon Systems das spater leicht modifiziert Kunrei System genannt wurde Als seine wichtigste Leistung gilt die unvollendete Ubersetzung des Bi Yan Lu chinesisch 碧巖錄 Pinyin Biyan lu W G Pi yen lu jap 碧巌録 Hekigan roku eine durch Yuan wu chin 圜悟克勤 Yuanwu Keqin Yuan wu K e ch in 1063 1135 zusammengestellte Sammlung von einhundert Kōan Grosse Beachtung fand diese Ubersetzung beispielsweise durch Gunderts Cousin Hermann Hesse 4 Hesse widmete ihm den 2 Teil seiner indischen Erzahlung Siddhartha Wilhelm Gundert meinem Vetter in Japan gewidmet 1922Privates BearbeitenGundert und Hesse hatten denselben Grossvater den Philologen und Geistlichen Hermann Gundert 1814 1893 der Missionar in Indien gewesen war Werke Auswahl BearbeitenDer Schintoismus im japanischen Nō Drama Dissertation 1922 Verlag der deutschen Gesellschaft fur Natur und Volkerkunde Ostasiens Tokyo 1925 Die chinesische Literatur gemeinsam mit Wilhelm Richard Akademische Verlagsgesellschaften Potsdam Wildpark 1926 Die japanische Literatur In Oskar Walzel Hrsg Handbuch der Literaturwissenschaft Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion Wildpark Potsdam 1929 Auflehnung und Opfer Lebenskampf eines modernen Japaners gemeinsam mit Toyohiko Kagawa Gundert Verlag Stuttgart 1929 Uber den Begriff Yugen bei Seami OAG Tokyo Band XXV 1932 1935 Teil B S 21ff Die Bananenstaude Das Nospiel Basho von Konparu Zenchihu ubersetzt und erlautert Jubilaumsausgabe der OAG 1873 1933 Teil II S 234ff Der japanische Nationalcharakter im Anschluss an das Buch von Prof Y Haga Kokuminsei Ju ron Vortrag geh im Marz 1934 vor der Deutschen Gesellschaft fur Natur und Volkerkunde Ostasiens in Tōkyō 1934 Japanische Religionsgeschichte Japanisch Deutsches Kulturinstitut Tokyo und Gundert Verlag Stuttgart 1935 Wilhelm Gundert Die Bedeutung Japans und der deutschen japanologischen Arbeit PDF In Zeitschrift der deutschen morgenlandischen Gesellschaft 1936 S 248 265 abgerufen am 1 Mai 2013 Antrittsvorlesung an der Universitat Hamburg Band 60 Nationale und ubernationale Religion in Japan Hanseatische Verlags Anstalten 1937 Die religiosen Krafte Asiens Vortrage der 1 Auslandswoche 1937 der Hanseatischen Universitat Hanseatische Verlagsanstalten Hamburg 1937 Afrika Beitrage zur Volker und Wirtschaftskunde Hanseatische Verlagsanstalten Hamburg 1938 Idee und Wirklichkeit in der japanischen Geschichte In Ostasiatische Rundschau Band 21 1940 S 44 247 Japanische Religionsgeschichte die Religionen der Japaner und Koreaner in geschichtlichem Abriss Gundert Verlag Stuttgart 1943 Lyrik des Ostens gemeinsam mit Annemarie Schimmel Walther Schubring Hrsg Carl Hanser Munchen 1952 Die grossen nichtchristlichen Religionen unserer Zeit in Einzeldarstellungen gemeinsam mit Walter Fuchs Hermann von Glasenapp Kroner Verlag Stuttgart 1954 Bi yan lu Meister Yuan wu s Niederschrift von der Smaragdenen Felswand verfasst auf dem Djia schan bei Li in Hunan zwischen 1111 und 1115 im Druck erschienen in Sitschuan um 1300 verdeutscht und erlautert von Wilhelm Gundert 3 Bande Carl Hanser Munchen 1960 1967 1973 Das 35 Kapitel des Bi yan lu Zeitschrift der OAG Tokyo Band XLIV Teil 3 S 1ff Literatur BearbeitenMichael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Synchron Heidelberg 2004 ISBN 3 935025 68 8 S 67 Frank Raberg Biografisches Lexikon fur Ulm und Neu Ulm 1802 2009 Suddeutsche Verlagsgesellschaft im Jan Thorbecke Verlag Ostfildern 2010 ISBN 978 3 7995 8040 3 S 135 f Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Wilhelm Gundert im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag Wilhelm Gunderts im Hamburger Professorinnen und Professorenkatalog Dietrich Seckel Wilhelm Gundert zum Gedenken Kurze Biographie Gunderts mit einem nachfolgenden Vergleich verschiedener Ausgaben des Bi Yan Lu Der Nationalsozialist Fritz Jager setzt sich 1947 fur Gundert ein PDF Datei 217 kB Biografie und Veroffentlichungen Wilhelm Gundert OAG Tokyo https oag jp people wilhelm gundert Einzelnachweise Bearbeiten AAI Webmaster Wilhelm Gundert medien Universitat Hamburg Abgerufen am 30 Marz 2017 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 12551712 Joanne Miyang Cho Lee Roberts Christian W Spang Transnational Encounters between Germany and Japan Perceptions of Partnership in the Nineteenth and Twentieth Centuries Springer 2016 ISBN 978 1 137 57397 1 google de abgerufen am 30 Marz 2017 AAI Webmaster Wilhelm Gundert medien Universitat Hamburg Abgerufen am 30 Marz 2017 Rektoren und Prasidenten der Universitat Hamburg Rektoren 1919 1969 Karl Rathgen Georg Thilenius Hermann Kummell Otto Lauffer Emil Wolff Rudolf Laun Bernhard Nocht Wilhelm Blaschke Heinrich Sieveking Ernst Cassirer Ludolph Brauer Albert Wigand Leo Raape Eberhard Schmidt Adolf Rein Wilhelm Gundert Eduard Keeser Emil Wolff Rudolf Laun Paul Harteck Arthur Jores Bruno Snell Eduard Botticher Albert Kolb Karl Schiller Ernst Georg Nauck Otto Brunner Helmut Thielicke Rudolf Sieverts Emanuel Sperner Karl Heinz Schafer Werner EhrlicherPrasidenten seit 1970 Peter Fischer Appelt Jurgen Luthje Monika Auweter Kurtz Dieter Lenzen Hauke Heekeren Normdaten Person GND 119111314 lobid OGND AKS LCCN n84095990 VIAF 93763785 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gundert WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher OstasienwissenschaftlerGEBURTSDATUM 12 April 1880GEBURTSORT StuttgartSTERBEDATUM 3 August 1971STERBEORT Neu Ulm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Gundert amp oldid 238166176