www.wikidata.de-de.nina.az
Rudolf Franz Anton Laun auch von Laun 1 1 Januar 1882 in Prag Osterreich Ungarn 20 Januar 1975 in Ahrensburg war ein osterreichisch deutscher Volkerrechtler Rechtsphilosoph und Pazifist Seit 1919 an der Universitat Hamburg lehrend wurde er mehrmals zum Rektor gewahlt Im Nebenamt war er ausserdem Richter am Hamburgischen Oberverwaltungsgericht und Prasident des Staatsgerichtshofs der Freien Hansestadt Bremen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Weblinks 4 Literatur 5 FussnotenLeben BearbeitenDer Sohn des k u k Obersten Anton von Laun besuchte Gymnasien in Pilsen Prag und Gorz und studierte anschliessend ab 1901 an der Universitat Wien Rechts und Staatswissenschaften sowie Philosophie Nach Promotion 1906 und Habilitation 1908 war Laun zunachst im osterreichischen Handelsministerium beschaftigt und lehrte nebenher als Privatdozent an der Wiener Universitat die ihn 1911 zum ausserordentlichen Professor fur Verwaltungsrecht und Verwaltungslehre ernannte nbsp Grabstatte auf dem Friedhof AhrensburgAm Ersten Weltkrieg nahm Laun als Leutnant der Reserve teil und wurde mehrfach ausgezeichnet Unter dem Eindruck der Kriegserlebnisse wandelte er sich jedoch zum Pazifisten und engagierte sich in der Friedensbewegung 1917 wurde er daher vom Kriegsdienst freigestellt und in das k k Ministerratsprasidium versetzt Nach Kriegsende berief ihn die neue Regierung Karl Renner als Referent fur Nationalitatenfragen ins Staatsamt fur Ausseres in dieser Eigenschaft gehorte Laun im Fruhjahr 1919 auch der osterreichischen Delegation bei den Friedensverhandlungen uber den Vertrag von Saint Germain an Im Herbst 1919 wurde Laun als Ordinarius fur Offentliches Recht an die neugegrundete Universitat Hamburg berufen und wurde hier 1924 und 1925 zweimal hintereinander zum Rektor gewahlt Im Nebenamt wirkte er hier seit 1922 als Mitglied des Hamburgischen Oberverwaltungsgerichts Ebenfalls 1922 trat Laun in die SPD ein und war neben Eduard Heimann der einzige sozialdemokratische Lehrstuhlinhaber in Hamburg Zugleich trat er als uberzeugter Sudetendeutscher fur die Vereinigung Deutschosterreichs mit dem Deutschen Reich ein und engagierte sich im Verein fur das Deutschtum im Ausland Unter Berufung auf dieses Engagement gelang es ihm auch nach 1933 seinen Lehrstuhl zu behaupten musste jedoch auf einen Teil seiner Bezuge und Publikationsmoglichkeiten verzichten und trug sich zeitweise mit Emigrationsplanen die er jedoch nicht realisierte Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gehorte Laun zum engen Kreis derer die glaubwurdig den Ubergang zur Demokratie zu reprasentieren vermochten 2 Er wurde daher 1945 zunachst zum Prorektor bestellt und 1947 erneut zum Rektor der Hamburger Universitat gewahlt Ab 1947 bereitete er ausserdem die Wiedergrundung der Deutschen Gesellschaft fur Volkerrecht vor 3 Von 1949 bis 1955 war er zudem Prasident des Bremer Staatsgerichtshofs In der Offentlichkeit trat Laun nach 1945 insbesondere als profilierter Verfechter des Heimatrechts der deutschen Ostvertriebenen in Erscheinung Die Vertreibung der Deutschen aus Osteuropa und die Kriegsgefangenenpolitik der Alliierten interpretierte Laun als Menschenrechtsverletzungen 4 Seine letzte Ruhestatte erhielt Rudolf Laun auf dem Friedhof Ahrensburg Auszeichnungen BearbeitenEhrendoktor der Universitaten Innsbruck 1952 Hamburg 1956 und Thessaloniki 1962 Medaille fur Kunst und Wissenschaft der Freien und Hansestadt Hamburg 1957 Grosses Bundesverdienstkreuz 1961 Osterreichisches Ehrenzeichen fur Wissenschaft und Kunst 1961 Ehrenmitglied der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften 1961 Europaischer Karlspreis der Sudetendeutschen Landsmannschaft 1962 Ehrenplakette des Bundes der Vertriebenen 1963 Ausserdem ist seit 1965 ein Hamburger Studentenwohnheim nach Rudolf Laun benannt Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Rudolf Laun im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Rudolf Laun in den Historischen Pressearchiven der ZBW Daniel Stahl Entschliessungen deutscher Volkerrechtler in Quellen zur Geschichte der Menschenrechte herausgegeben vom Arbeitskreis Menschenrechte im 20 Jahrhundert Mai 2015 abgerufen am 11 Januar 2017 Literatur BearbeitenRainer Biskup Staatsrechtslehrer zwischen Republik und Diktatur Rudolf Laun 1882 1975 ConferencePoint Verlag Hamburg 2010 ISBN 978 3 936406 26 9 Zugleich Hamburg Universitat Dissertation 2010 Rainer Nicolaysen Laun Rudolf In Franklin Kopitzsch Dirk Brietzke Hrsg Hamburgische Biografie Personenlexikon Band 5 Wallstein Verlag Gottingen 2010 ISBN 978 3 8353 0640 0 S 227 230 Georg Stadtmuller Laun Rudolf Edler von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 13 Duncker amp Humblot Berlin 1982 ISBN 3 428 00194 X S 715 717 Digitalisat Festschrift zu Ehren von Rudolf Laun Anlasslich der Vollendung seines 65 Lebensjahres am 1 Januar 1947 Toth Hamburg 1948Fussnoten Bearbeiten Auf den dem Vater verliehenen Adelstitel verzichtete Laun bereits 1915 Vgl Rainer Nicolaysen Laun Rudolf In Franklin Kopitzsch Dirk Brietzke Hrsg Hamburgische Biografie Personenlexikon Band 5 2010 S 227 230 hier S 227 Rainer Nicolaysen Laun Rudolf In Franklin Kopitzsch Dirk Brietzke Hrsg Hamburgische Biografie Personenlexikon Band 5 2010 S 227 230 hier S 228 Hermann Mosler Die Deutsche Gesellschaft fur Volkerrecht Ihr Beitrag zum Internationalen Recht seit der Wiedergrundung im Jahre 1949 In Deutsche Gesellschaft fur Volkerrecht Hrsg Rechtsfragen der Rustungskontrolle im Vertragsvolkerrecht der Gegenwart C F Muller Heidelberg 1990 ISBN 3 8114 1390 2 S 9 Daniel Stahl Entschliessungen deutscher Volkerrechtler In Quellen zur Geschichte der Menschenrechte Arbeitskreis Menschenrechte im 20 Jahrhundert Mai 2015 abgerufen am 11 Januar 2017 Rektoren und Prasidenten der Universitat Hamburg Rektoren 1919 1969 Karl Rathgen Georg Thilenius Hermann Kummell Otto Lauffer Emil Wolff Rudolf Laun Bernhard Nocht Wilhelm Blaschke Heinrich Sieveking Ernst Cassirer Ludolph Brauer Albert Wigand Leo Raape Eberhard Schmidt Adolf Rein Wilhelm Gundert Eduard Keeser Emil Wolff Rudolf Laun Paul Harteck Arthur Jores Bruno Snell Eduard Botticher Albert Kolb Karl Schiller Ernst Georg Nauck Otto Brunner Helmut Thielicke Rudolf Sieverts Emanuel Sperner Karl Heinz Schafer Werner EhrlicherPrasidenten seit 1970 Peter Fischer Appelt Jurgen Luthje Monika Auweter Kurtz Dieter Lenzen Hauke Heekeren Normdaten Person GND 118570188 lobid OGND AKS LCCN n87806963 NDL 00446973 VIAF 108852058 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Laun RudolfALTERNATIVNAMEN Laun Rudolf von Laun Rudolf Edler vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Volkerrechtler und Rechtsphilosoph Rektor der Universitat HamburgGEBURTSDATUM 1 Januar 1882GEBURTSORT PragSTERBEDATUM 20 Januar 1975STERBEORT Ahrensburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Laun amp oldid 234604170