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Ernst Robert Gustav Tassilo Curtius 14 April 1886 in Thann Reichsland Elsass Lothringen 19 April 1956 in Rom Enkel des Philologen und Archaologen Ernst Curtius war ein deutscher Literaturwissenschaftler und Romanist Curtius etablierte die Erforschung des lateinischen Mittelalters in der Literaturwissenschaft gilt als einer der herausragenden Experten auf dem Gebiet der mittelalterlichen Literatur und zahlt zu den bedeutendsten Vertretern der deutschsprachigen Romanistik Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Ernst Robert Curtius war der Sohn von Friedrich Curtius und der Schweizer Patrizierin Louise Curtius geb Grafin von Erlach Hindelbank Seine Schwester Greda 1889 1972 heiratete den Soziologen Werner Picht beider Sohn war Georg Picht Die Schwester Olympia 1887 1979 heiratete den Mediziner Viktor von Weizsacker Der jungere Bruder Friedrich Curtius 1896 1975 war Medizinprofessor Hieraus ergab sich ein Geflecht vielfaltiger Forderung Auch zum Bonner Kollegen und spateren preussischen Kultusminister Carl Heinrich Becker bestanden gute Kontakte Curtius verbrachte seine Schul und Studienzeit in Colmar und Strassburg wo er auch Romanistik studierte und 1910 bei Gustav Grober promoviert wurde Einleitung zu einer neuen Ausgabe der Quatre livre des reis Drei Jahre spater habilitierte er sich 1913 in Bonn Ferdinand Brunetiere Im Ersten Weltkrieg diente er als Offizier an der Westfront und wurde bei Ypern schwer verwundet Nach dem Krieg wurde er 1919 ausserordentlicher Professor in Bonn 1920 ordentlicher Professor an der Universitat Marburg und 1924 ordentlicher Professor an der Universitat Heidelberg 1929 kehrte Curtius als Professor fur Romanische und spater auch fur Mittellateinische Philologie an die Universitat Bonn zuruck wo er bis zu seiner Emeritierung 1951 lehrte 1930 heiratete er die 21 Jahre jungere Romanistin Ilse Gsottschneider 1907 2002 Von 1947 bis 1951 war der spatere Literaturkritiker Walter Boehlich sein Assistent Curtius verehrte vor allem Goethe pflegte aber auch regen Kontakt mit zeitgenossischen europaischen Autoren wie Andre Gide T S Eliot oder Jose Ortega y Gasset Er war ein fruher Fursprecher fur Marcel Proust und kritisierte die ersten deutschen Ubersetzungen von Rudolf Schottlaender scharf Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus befasste er sich mit dem unverdachtigen Thema der lateinischen Lyrik des Mittelalters und behielt seinen Lehrstuhl Mit seiner Veroffentlichung Europaische Literatur und lateinisches Mittelalter setzte er sich 1948 als einer der fuhrenden europaischen Literaturwissenschaftler der Nachkriegszeit und Hauptvertreter der Topos Forschung durch Nach seiner Emeritierung 1951 verlegte das Ehepaar seinen Wohnsitz 1954 nach Rom Doch zuvor erlitt er 1952 einen Schlaganfall sowie eine Leberentzundung und konnte kaum sprechen Zur Verleihung des Ehrendoktorats durch die Sorbonne 1954 konnte er nicht anreisen Er starb in einer romischen Klinik Curtius war 1930 Mitglied im Beirat der deutschen Abraham Lincoln Stiftung ALS einem Ableger der Rockefeller Stiftung der Carl Heinrich Becker prasidierte Neben dieser akademischen Verstandigung waren die deutsch franzosischen Beziehungen ihm ein Anliegen In den Jahren 1922 und 1924 beteiligte er sich an von Paul Desjardins organisierten gemeinsamen Treffen von Intellektuellen im Kloster Pontigny den Dekaden von Pontigny definierte aber die Beziehungen ahnlich wie Arnold Bergstraesser strikt elitar sowohl was Initiatoren als auch was den Teilnehmerkreis beim Austausch und bei anderen Veranstaltungen anging Als nach 1928 auf franzosischer Seite eine Ligue d Etudes germaniques vor allem unter Lehrern entstand und einer der Mitgrunder der Historiker Christian Senechal das Elitenkonzept kritisiert hatte beleidigte Curtius den Kritiker als subalternen Skribenten der lediglich von Eitelkeit Dummheit und Ressentiment geborene Insinuationen produziere Mit dem Ernst Robert Curtius Preis fur Essayistik 1984 gestiftet von dem Bonner Buchhandler und Verleger Thomas Grundmann wurde nicht nur sein wissenschaftliches Werk geehrt So hiess es in der Satzung der Stiftung Insbesondere mit seinen Essays hat er auch zu einem neuen Verstandnis gemeinsamer europaischer Geistesgeschichte beigetragen Der Preis wurde bis 2015 verliehen anfanglich jahrlich ab 2001 im zweijahrlichen Rhythmus Ehrungen Bearbeiten1944 Korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1 Die Ehrendoktorwurde der Sorbonne war eine von vielen Ehrungen die Ernst Robert Curtius nach 1945 verliehen wurden 1951 erhielt er die Goetheplakette der Stadt Frankfurt am Main 1955 Korrespondierendes Mitglied der British Academy 2 Veroffentlichungen Auswahl Bearbeiten2017 Elemente der Bildung aus dem Nachlass herausgegeben von Ernst Peter Wieckenberg und Barbara Picht Beck Munchen 2017 ISBN 978 3 406 69760 9 1960 Buchertagebuch Kolumnen 1952 Franzosischer Geist im 20 Jahrhundert Gide Rolland Claudel Suares Peguy Proust Valery Larbaud Maritain Bremond 1952 Marcel Proust 1950 Kritische Essays zur europaischen Literatur erweitert 1954 1948 Europaische Literatur und lateinisches Mittelalter Bern Munchen zuletzt neu aufgelegt 1993 in der 11 Auflage 1932 Deutscher Geist in Gefahr 1931 Die franzosische Kultur 1929 James Joyce und sein Ulysses 1925 Franzosischer Geist im neuen Europa 1923 Balzac 2 Aufl 1951 1921 Maurice Barres und die geistigen Grundlagen des franzosischen Nationalismus 1919 Die literarischen Wegbereiter des neuen Frankreich Zur Mannheim Curtius KontroverseCurtius Soziologie und ihre Grenzen In Volker Meja und Nico Stehr Hrsg Der Streit um die Wissenssoziologie 2 Band Rezeption und Kritik der Wissenssoziologie Frankfurt 1982 S 417 426 Zuerst erschienen in Neue Schweizer Rundschau 22 Oktober 1929 S 727 736 Karl Mannheim Zur Problematik der Soziologie in Deutschland In dsb Wissenssoziologie Auswahl aus dem Werk eingeleit und hrsg von Kurt H Wolff Berlin 1964 S 614 624 Zuerst erschienen in Neue Schweizer Rundschau 22 November 1929 S 820 829 Literatur BearbeitenErnst Robert Curtius Briefe aus einem halben Jahrhundert Eine Auswahl Herausgegeben und kommentiert von Frank Rutger Hausmann saecvla spiritalia 49 Koerner Baden Baden 2015 ISBN 978 3 87320 449 2 Kai Nonnenmacher Ernst Robert Curtius Europaisierung historischer Topik oder franzosische Zeitgenossenschaft In Deutschland und Frankreich im 20 Jahrhundert Akademische Wissensproduktion uber das andere Land hrsg von Michel Grunewald Hans Jurgen Lusebrink Reiner Marcowitz Uwe Puschner Peter Lang Bern 2012 ISBN 978 3 0343 1203 5 Sebastian Liebold Starkes Frankreich instabiles Deutschland Kulturstudien von Curtius Bergstraesser und Vermeil zwischen Versailler Frieden und Berliner Notverordnungen 2008 ISBN 978 3 82581030 6 3 Hans Ulrich Gumbrecht Vom Leben und Sterben der grossen Romanisten Edition Akzente Carl Hanser Verlag Munchen 2002 ISBN 3 446 20140 8 Stefan Gross Ernst Robert Curtius und die deutsche Romanistik der zwanziger Jahre Zum Problem nationaler Imagines in der Literaturwissenschaft Bouvier Bonn 1980 ISBN 3 416 01583 5 Kian Harald Karimi Ernst Robert Curtius epistemologische Wende am Ende der zwanziger Jahre In Romanistische Zeitschrift fur Literaturgeschichte 1995 Heft 1 2 S 98 119 Dirk Hoeges Kontroverse am Abgrund Ernst Robert Curtius und Karl Mannheim Intellektuelle und freischwebende Intelligenz in der Weimarer Republik Fischer Frankfurt am Main 1994 ISBN 978 3 59610967 8 Heinrich Lausberg Curtius Ernst Robert In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 447 f Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ernst Robert Curtius im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Ernst Robert Curtius in der Deutschen Digitalen Bibliothek Biografie Curtius im Deutschlandfunk Andreas Jungling Ernst Robert Curtius 1886 1956 Romanist und Literaturkritiker Portal Rheinische Geschichte Ernst Robert Curtius Preis Nachlass von Ernst Robert Curtius in der ULB Bonn Karl Thonnissen Ethos und Methode Zur Bestimmung von Beruf und Wesen der Metaliteratur nach Ernst Robert Curtius Dissertation an der Universitat Gesamthochschule Paderborn 2000 PDF Curtius Ernst Robert Gustav Tassilo Hessische Biografie Stand 8 Mai 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Mitgliedseintrag von Ernst Robert Curtius mit Link zu einem Nachruf bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften abgerufen am 21 Januar 2017 Deceased Fellows British Academy abgerufen am 18 Mai 2020 Inhaltsverzeichnis Leseprobe Preistrager der Goetheplakette der Stadt Frankfurt am Main Thomas Mann Albert Schweitzer Julius Petersen 1932 William Butler Yeats 1934 Georg Kolbe 1937 Leo Frobenius 1938 Anton Kippenberg 1939 Hans Pfitzner 1940 Friedrich Bethge 1941 Wilhelm Schafer 1943 Otto Hahn 1944 Franz Volhard Gustav Mori Franz Schultz 1947 Georg Hartmann 1948 Andre Gide Adolf Grimme Jose Ortega y Gasset Gerhard Marcks Friedrich Meinecke Robert Maynard Hutchins Victor Gollancz Carl Jacob Burckhardt 1949 Friedrich Dessauer Friedrich Witz Richard Merton Alexander Rudolf Hohlfeld Boris Rajewsky Ernst Robert Curtius Jean Angelloz Leonard Ashley Willoughby 1951 Bernhard Guttmann Ludwig Seitz John Jay McCloy 1952 Max Horkheimer Fritz Strich 1953 August de Bary Karl Kleist Richard Scheibe Rudolf Alexander Schroder 1954 Andreas Bruno Wachsmuth Fritz von Unruh Ferdinand Blum Paul Hindemith Hanns Wilhelm Eppelsheimer 1955 Peter Suhrkamp Carl Mennicke Josef Hellauer Paul Tillich 1956 Helmut Walcha Kasimir Edschmid Benno Reifenberg Gottfried Bermann Fischer Rudolf Pechel 1957 Otto Bartning Friedrich Lehmann Werner Bock Martin Buber Helmut Coing 1958 Cicely Veronica Wedgwood Thornton Wilder Herman Nohl Jean Schlumberger Sir Sarvepalli Radhakrishnan Yasunari Kawabata 1959 Alfred Petersen Arthur Hubscher Franz Bohm 1960 Vittorio Klostermann 1961 Edgar Salin 1962 Theodor W Adorno Fried Lubbecke Karl Winnacker 1963 Harry Buckwitz 1964 Carl Orff 1965 Marie Luise Kaschnitz Heinrich Troeger Ferdinand Hoff 1966 Carl Tesch Werner Bockelmann Wilhelm Schondube Wilhelm Schafer 1967 Kurt Hessenberg 1973 Ljubomir Romansky Waldemar Kramer 1974 Albert Richard Mohr 1976 Siegfried Unseld Oswald von Nell Breuning SJ 1977 Paul Arnsberg 1978 Wulf Emmo Ankel Christoph von Dohnanyi Erich Fromm postum verliehen 1979 1981 Horst Kruger Walter Hesselbach Rudolf Hirsch Fuat Sezgin 1980 Wilhelm Kempf Sir Georg Solti 1981 Leo Lowenthal Bruno Vondenhoff 1982 Harald Keller 1983 Marcel Reich Ranicki 1984 Alfred Grosser 1986 Joachim Fest 1987 Jorgen Schmidt Voigt 1988 Dorothea Loehr Alfred Schmidt Dolf Sternberger 1989 Eva Demski Hilmar Hoffmann 1990 Albert Mangelsdorff 1991 Iring Fetscher Willi Ziegler 1992 Liesel Christ Walter Weisbecker Ludwig von Friedeburg 1994 Heinrich Schirmbeck Emil Mangelsdorff Wolfram Schutte 1995 Christiane Nusslein Volhard Walter Boehlich 1996 Walter H Pehle Hans Dieter Resch 1997 Anja Lundholm Christoph Vitali Peter Weiermair 1998 Arno Lustiger Johann Philipp von Bethmann 1999 Karl Dedecius Michael Gotthelf 2000 Ernst Klee Hans Wolfgang Pfeifer 2001 Horst Eberhard Richter Peter Eschberg Heiner Goebbels Oswald Mathias Ungers 2002 Christa von Schnitzler Albert Speer junior Chlodwig Poth Jean Christophe Ammann Franz Mon 2003 Ferry Ahrle Monika Schoeller 2004 Henriette Kramer Gerhard R Koch 2005 Eliahu Inbal Peter Iden 2006 Thomas Bayrle Carmen Renate Koper 2007 Frank Wolff E R Nele 2008 Peter Kurzeck Rosemarie Fendel 2009 Klaus Reichert 2010 Hans Klaus Jungheinrich Dieter Buroch 2011 Felix Mussil Mischka Popp Thomas Bergmann 2012 Paulus Bohmer Peter Cahn 2013 Hans Traxler Thomas Gebauer Wilhelm Genazino 2014 Martin Mosebach Sven Vath 2015 Tobias Rehberger Bettina von Bethmann 2016 Claus Helmer Moses Pelham 2017 Max Weinberg posthum 2018 Bodo Kirchhoff Effi B Rolfs Max Hollein 2019 Silke Scheuermann Burkard Schliessmann 2020 Hans Zimmer Sandra Mann 2021 Sabine Fischmann Volker Mosbrugger 2022 Anne Imhof 2023 Normdaten Person GND 118523058 lobid OGND AKS LCCN n50018723 NDL 00437056 VIAF 49241741 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Curtius Ernst RobertALTERNATIVNAMEN Curtius Ernst Robert Gustav TassiloKURZBESCHREIBUNG deutscher Gelehrter und RomanistGEBURTSDATUM 14 April 1886GEBURTSORT Thann Elsass LothringenSTERBEDATUM 19 April 1956STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Robert Curtius amp oldid 237781954