www.wikidata.de-de.nina.az
Max Weinberg auch משה וינברג Moshe Weinberg 19 Januar 1928 in Kassel 18 April 2018 in Frankfurt am Main 1 war ein deutsch israelischer Kunstler der in Frankfurt am Main als Maler und Bildhauer wirkte Sein Markenzeichen sind Gestalten mit uberzahligen Gliedmassen insbesondere Frauen mit vielen Augen Beinen und Brusten Charakteristisch war auch sein ausseres Erscheinungsbild mit langem Haar und Bart bemalten T Shirts und kajalumrandeten Augen Max Weinberg 2012 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMax Weinberg wurde 1928 zusammen mit seinem Zwillingsbruder Samy in Kassel als Sohn deutsch polnischer Eltern judischen Glaubens geboren Sein Vater Abraham Weinberg stammte aus Lodz und war 1922 aus wirtschaftlichen Grunden mit seiner Ehefrau und ihrem ersten Kind der 1920 geborenen Tochter nach Kassel gezogen Max Weinberg hatte insgesamt drei Schwestern und drei Bruder darunter den mit schwerer Behinderung geborenen Arno der spater in der Totungsanstalt Hadamar im Rahmen der Aktion T4 ermordet wurde noch keine 15 Jahre alt 2 Ohne den in einem Pflegeheim untergebrachten Arno floh die Familie getrennt in zwei Gruppen im Sommer bzw Fruhherbst 1933 vor den Nationalsozialisten zunachst nach Belgien und wanderte 1935 nach Palastina aus 3 Bereits im Alter von 13 Jahren verkaufte Max Weinberg erste Bilder auf den Strassen von Tel Aviv 3 Zunachst studierte Weinberg an einer religios orientierten Kunstschule gab dies jedoch schnell wieder auf weil ihm diese Art des Lernens zu gelenkt erschien Stattdessen zimmerte er sich mit 18 Jahren am Strand von Tel Aviv eine Baracke die sein erstes Atelier werden sollte Sein Hauptmotiv war damals eine badende Frau im Stil von Paul Cezanne oder Raffael 1948 wurde Weinberg als Soldat in die Streitkrafte des neugegrundeten Staates Israel eingezogen und kampfte im israelischen Unabhangigkeitskrieg Palastinakrieg Nachdem er sich dem Befehl eines Vorgesetzten widersetzt hatte einen gefangengenommenen palastinensischen Bauern zu erschiessen 4 5 wurde er nach Arrest und Hungerstreik 1950 unehrenhaft aus der Armee entlassen 3 Diese Erfahrung wurde zum entscheidenden Bruch in Weinbergs Leben 5 Von 1954 bis 1958 studierte Max Weinberg klassisches Zeichnen und klassische Malerei an der Staatlichen Akademie fur Kultur und Kunste in Tel Aviv bei den Professoren Mokady Stimatzky und Streichmann 6 Im militarisierten Ambiente des Nahen Ostens sah Weinberg keine Perspektive fur eine kunstlerische Weiterentwicklung und ging deshalb 1959 im Alter von 31 Jahren nach Frankfurt am Main wo er sich bei Walter Hergenhahn an der Stadel Abendschule in Zeichnen fortbildete 5 An der eigentlichen Stadelschule fand er jedoch keine Aufnahme 20 Jahre lang erhielt Weinberg finanzielle Unterstutzung durch seinen wohlhabenden Bruder was ihm erlaubte sich ohne Erwerbstatigkeit ganz der Kunst zu widmen und auch zu reisen 7 Weinberg nutzte zum Leben und Arbeiten uber zwanzig Jahre lang ein stadtisches Atelier im Osten der Frankfurter Innenstadt wo er auch Schulklassen und auslandische Reisegruppen empfing insbesondere aus Israel 5 Weinberg pflegte als freischaffender Maler und Grafiker uber vier Jahrzehnte Kooperationen mit dem Kulturamt Frankfurt am Main dem Hessischen Ministerium fur Wissenschaft und Kunst dem Bundesprasidialamt und auswartigen Botschaften der Bundesrepublik Deutschland zur Forderung seiner kunstlerischen Arbeit und seiner Ausstellungen innerhalb Deutschlands und im europaischen und aussereuropaischen Ausland Ab Ende der 1980er Jahre wurden Max Weinbergs Kunstausstellungen Teil der Kulturdiplomatie der Bundesrepublik Deutschland namentlich in der ehemaligen Sowjetunion Riga heute Lettland in Israel Tel Aviv Russland Sankt Petersburg und Venezuela Caracas Dem Bericht des Kulturamt Frankfurt am Main zufolge gehorte Max Weinberg uber mehr als zwei Jahrzehnte zu den freischaffenden Malern und Grafikern in Frankfurt am Main mit der meisten hochdotierten Forderung 8 Daruber hinaus erhielt er mehr als zwei Jahrzehnte lang jahrliche Mittel aus der Deutschen Kunstlerhilfe des Bundesprasidenten als Wurdigung und in Anerkennung seiner kunstlerischen Arbeit Leistung und besonderen Verdienste im In und Ausland seit den 1980er Jahren Weinberg zeigte sich dennoch enttauscht uber die von ihm als gering empfundene Anerkennung die seine Kunst von Seiten des offentlichen Kulturbetriebs in Frankfurt oder in seiner Geburtsstadt Kassel erfuhr 9 5 10 11 Anfang 2018 liess der Magistrat der Stadt Frankfurt am Main verlauten dass aus Anlass von Weinbergs 90 Geburtstag eine Jubilaumsschau sowie ein Empfang in der Paulskirche vorbereitet wurden Ebenfalls 2018 erhielt Weinberg posthum die Goetheplakette der Stadt Frankfurt am Main Ehrungen Bearbeiten2018 Goetheplakette der Stadt Frankfurt am Main posthum 2000 Ehrenpreis der Sapporo International Print Biennale Exhibition Sapporo Japan 1994 Walter Schadt Preis der Klosterpresse Frankfurt 1987 2 Preis der Internationalen Senefelder Stiftung in Offenbach am Main fur seine Lithographien 12 Literatur BearbeitenCaspar Knieper Hrsg Atelier Max Weinberg Spielraum der Phantasie Katalog zur Werkschau in Frankfurt Edition Temmen Bremen 2008 ISBN 978 3 86108 974 2 Margarita Clara Lahusen Die Uberirdische Frau Aspekte der Kabbala im Werk von Max Weinberg In Margit Kern und Thomas Kirchner Hrsg Geschichte und Asthetik Festschrift fur Werner Busch zum 60 Geburtstag Deutscher Kunstverlag Munchen und Berlin 2005 ISBN 978 3422065291 S 518 530Weblinks BearbeitenOffizielle Website der Galerie Max Weinberg Eintrag im Frankfurter Personenlexikon Trauer um den Frankfurter Maler und Grafiker Max Weinberg Nachruf des Hessischen Ministeriums fur Wissenschaft und Kunst abgerufen am 26 September 2019 Einzelnachweise Bearbeiten Max Weinberg verstarb im Alter von 90 Jahren In Journal Frankfurt 18 April 2018 abgerufen am 18 April 2018 Jochen Boczkowski Margrit Stiefel Jurgen Strube Arno Weinberg seine Eltern Abraham und Nascha und seine Geschwister Rosel Regina Helene Max Samy und Bernhard Stolpersteine in Kassel April 2016 abgerufen am 20 April 2018 a b c Maler Max Weinberg Grosse Ausstellung zum 80 Geburtstag dpa Artikel in Frankfurter Rundschau 13 August 2008 abgerufen am 14 Marz 2018 Brigitte Kramer Werke von Kunstler versetzen Sodener Stadtgalerie in Farbenrausch Max Weinberg in Pink In Hochster Kreisblatt 3 April 2017 abgerufen am 14 Marz 2018 a b c d e Claus Jurgen Gopfert Max Weinberg Auf einem anderen Planeten In Frankfurter Rundschau 19 August 2016 abgerufen am 14 Marz 2018 1 Atelier Max Weinberg Spielraum der Phantasie Flyer zur Jubilaumsausstellung 2008 abgerufen am 26 September 2019 Monika Eichenauer Ein richtiges Wow Erlebnis In Kreis Anzeiger 18 Januar 2018 abgerufen am 20 April 2018 Janine Drusche 2 In Bornheimer Wochenblatt 17 Januar 2018 abgerufen am 25 September 2019 Annette Wollenhaupt Max Weinberg Ich falle auf In Judische Allgemeine 3 Juli 2008 abgerufen am 14 Marz 2018 Anarchischer Spass welt de 31 Juli 2014 Janine Drusche Platzt Max Weinbergs Traum zum 90 Geburtstag In Rhein Main Extratipp 10 Dezember 2017 abgerufen am 14 Marz 2018 Website der Internationalen Senefelder Stiftung abgerufen am 23 September 2019 Preistrager der Goetheplakette der Stadt Frankfurt am Main Thomas Mann Albert Schweitzer Julius Petersen 1932 William Butler Yeats 1934 Georg Kolbe 1937 Leo Frobenius 1938 Anton Kippenberg 1939 Hans Pfitzner 1940 Friedrich Bethge 1941 Wilhelm Schafer 1943 Otto Hahn 1944 Franz Volhard Gustav Mori Franz Schultz 1947 Georg Hartmann 1948 Andre Gide Adolf Grimme Jose Ortega y Gasset Gerhard Marcks Friedrich Meinecke Robert Maynard Hutchins Victor Gollancz Carl Jacob Burckhardt 1949 Friedrich Dessauer Friedrich Witz Richard Merton Alexander Rudolf Hohlfeld Boris Rajewsky Ernst Robert Curtius Jean Angelloz Leonard Ashley Willoughby 1951 Bernhard Guttmann Ludwig Seitz John Jay McCloy 1952 Max Horkheimer Fritz Strich 1953 August de Bary Karl Kleist Richard Scheibe Rudolf Alexander Schroder 1954 Andreas Bruno Wachsmuth Fritz von Unruh Ferdinand Blum Paul Hindemith Hanns Wilhelm Eppelsheimer 1955 Peter Suhrkamp Carl Mennicke Josef Hellauer Paul Tillich 1956 Helmut Walcha Kasimir Edschmid Benno Reifenberg Gottfried Bermann Fischer Rudolf Pechel 1957 Otto Bartning Friedrich Lehmann Werner Bock Martin Buber Helmut Coing 1958 Cicely Veronica Wedgwood Thornton Wilder Herman Nohl Jean Schlumberger Sir Sarvepalli Radhakrishnan Yasunari Kawabata 1959 Alfred Petersen Arthur Hubscher Franz Bohm 1960 Vittorio Klostermann 1961 Edgar Salin 1962 Theodor W Adorno Fried Lubbecke Karl Winnacker 1963 Harry Buckwitz 1964 Carl Orff 1965 Marie Luise Kaschnitz Heinrich Troeger Ferdinand Hoff 1966 Carl Tesch Werner Bockelmann Wilhelm Schondube Wilhelm Schafer 1967 Kurt Hessenberg 1973 Ljubomir Romansky Waldemar Kramer 1974 Albert Richard Mohr 1976 Siegfried Unseld Oswald von Nell Breuning SJ 1977 Paul Arnsberg 1978 Wulf Emmo Ankel Christoph von Dohnanyi Erich Fromm postum verliehen 1979 1981 Horst Kruger Walter Hesselbach Rudolf Hirsch Fuat Sezgin 1980 Wilhelm Kempf Sir Georg Solti 1981 Leo Lowenthal Bruno Vondenhoff 1982 Harald Keller 1983 Marcel Reich Ranicki 1984 Alfred Grosser 1986 Joachim Fest 1987 Jorgen Schmidt Voigt 1988 Dorothea Loehr Alfred Schmidt Dolf Sternberger 1989 Eva Demski Hilmar Hoffmann 1990 Albert Mangelsdorff 1991 Iring Fetscher Willi Ziegler 1992 Liesel Christ Walter Weisbecker Ludwig von Friedeburg 1994 Heinrich Schirmbeck Emil Mangelsdorff Wolfram Schutte 1995 Christiane Nusslein Volhard Walter Boehlich 1996 Walter H Pehle Hans Dieter Resch 1997 Anja Lundholm Christoph Vitali Peter Weiermair 1998 Arno Lustiger Johann Philipp von Bethmann 1999 Karl Dedecius Michael Gotthelf 2000 Ernst Klee Hans Wolfgang Pfeifer 2001 Horst Eberhard Richter Peter Eschberg Heiner Goebbels Oswald Mathias Ungers 2002 Christa von Schnitzler Albert Speer junior Chlodwig Poth Jean Christophe Ammann Franz Mon 2003 Ferry Ahrle Monika Schoeller 2004 Henriette Kramer Gerhard R Koch 2005 Eliahu Inbal Peter Iden 2006 Thomas Bayrle Carmen Renate Koper 2007 Frank Wolff E R Nele 2008 Peter Kurzeck Rosemarie Fendel 2009 Klaus Reichert 2010 Hans Klaus Jungheinrich Dieter Buroch 2011 Felix Mussil Mischka Popp Thomas Bergmann 2012 Paulus Bohmer Peter Cahn 2013 Hans Traxler Thomas Gebauer Wilhelm Genazino 2014 Martin Mosebach Sven Vath 2015 Tobias Rehberger Bettina von Bethmann 2016 Claus Helmer Moses Pelham 2017 Max Weinberg posthum 2018 Bodo Kirchhoff Effi B Rolfs Max Hollein 2019 Silke Scheuermann Burkard Schliessmann 2020 Hans Zimmer Sandra Mann 2021 Sabine Fischmann Volker Mosbrugger 2022 Anne Imhof 2023 Normdaten Person GND 129713554 lobid OGND AKS LCCN nr96041750 VIAF 265810331 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Weinberg MaxALTERNATIVNAMEN משה וינברג Weinberg MosheKURZBESCHREIBUNG deutscher bildender KunstlerGEBURTSDATUM 19 Januar 1928GEBURTSORT KasselSTERBEDATUM 18 April 2018STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Weinberg Maler amp oldid 219885590