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Emil Mangelsdorff 11 April 1925 in Frankfurt am Main 21 Januar 2022 ebenda 1 war ein deutscher Jazzmusiker Saxophon Flote Mit seinem kraftigen Alto Ton und fein ziselierten Linien zahlte er nach Martin Kunzler zu den profiliertesten vielseitigsten Solisten des deutschen Jazz Sein jungerer Bruder war der Jazz Posaunist Albert Mangelsdorff 1928 2005 Emil Mangelsdorff 2015 Emil Mangelsdorff 2009 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Preise und Auszeichnungen 3 Diskografische Hinweise 4 Lexigraphische Eintrage 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenEmil Mangelsdorff spielte zunachst Akkordeon Als Mitglied der illegal auftretenden Frankfurter Hotclub Combo wechselte er zur Klarinette die er von 1942 bis 1943 am Dr Hoch s Konservatorium in Frankfurt studierte 2 Aufgrund seines Eintretens fur den Jazz wurde er mehrfach von der Gestapo schikaniert und Anfang 1943 verhaftet und fur 14 Tage interniert 3 Nach Wehrmacht und Kriegsgefangenschaft schloss sich Mangelsdorff 1949 der Frankfurter Jazzszene an und spielte mit vielen unterschiedlichen Gruppierungen zunachst bei Joe Klimm dann bei Jutta Hipp den Two Beat Stompers und den Frankfurt All Stars spater in eigenen Gruppen aber auch bei Wolfgang Lauth 1966 grundete er die Swinging Oil Drops mit Joki Freund Volker Kriegel Fritz Hartschuh und Gunter Lenz Nach dem Tod seiner Frau der Sopranistin Simone Mangelsdorff zog er sich fur ein Jahr von der Szene zuruck um 1974 mit einem neuen Quartett zuruckzukehren Bert Noglik zufolge entsteht im Zusammenspiel mit seinem Quartett eine enorme Leichtigkeit fast so etwas wie Unbeschwertheit ohne dabei auf die Tiefe des musikalischen Gefuhls und Gedankens zu verzichten Seine musikalische Entwicklung verlief parallel zu der des Jazz War er anfangs stark von Dixieland und Swing beeinflusst griff er auch die von den zeitgenossischen Entwicklungen des Jazz wie Bebop und Fusion ausgehenden Anregungen kreativ auf Parallel liess er sich auf Experimente wie Jazz amp Lyrik ein Diese personliche Entwicklung wird durch Schallplatteneinspielungen mit seinem Quartett und seit 1958 durch die Mitgliedschaft im Jazz Ensemble des Hessischen Rundfunks belegt wo er eher als Solist und Ensemblespieler weniger als Komponist hervortrat Jurgen Schwab zufolge hat er dort weniger als zehn Kompositionen bzw Arrangements beigesteuert 4 Er spielte nun vorrangig Altsaxophon aber auch Flote und Sopransaxophon Im Bereich des Jazz war er laut Tom Lord zwischen 1941 und 2007 an 100 Aufnahmesessions beteiligt zuletzt mit dem HR Jazzensemble 5 Mangelsdorff war auch jazzpadagogisch tatig von 1960 bis 1966 leitete er mit Carlo Bohlander eine Jazzklasse an der Frankfurter Jugendmusikschule und verfasste eine Anleitung zur Improvisation fur Saxophon in B Mainz Schott 1964 Mangelsdorff begleitete auch seinen alten Weggefahrten Fritz Rau auf dessen Lesereisen Uber seine Erlebnisse in der sogenannten Swing Jugend hat er haufig in Schulen als Zeitzeuge Auskunft gegeben Im Frankfurter Holzhausenschlosschen hatte er seit 1995 seine eigene Konzertreihe zum letzten Mal trat er dort am 1 November 2021 auf 6 Fur den Film des Frankfurter Regisseurs Malte Rauch Blues March Soldat Jon Hendricks komponierte er die Filmmusik Preise und Auszeichnungen Bearbeiten nbsp Emil Mangelsdorff Quartett in Frankfurt am Main 2009Fur seine Verdienste um die Kultur in Hessen wurde Emil Mangelsdorff am 20 Januar 2006 mit der Goethe Plakette des Landes Hessen ausgezeichnet nachdem er die Johanna Kirchner Medaille 1991 und die Goetheplakette der Stadt Frankfurt am Main bereits 1995 erhalten hatte Emil Mangelsdorff ist zudem Trager des Hessischen Jazzpreises 1995 und der Wilhelm Leuschner Medaille 2001 der hochsten Auszeichnung des Landes Hessen 2008 uberreichte ihm Sozialministerin Silke Lautenschlager das Verdienstkreuz 1 Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland Auf der Ronneburg wurde er zum Ritter des Jazz geschlagen 7 Im Dezember 2015 hat der Hessische Minister fur Wissenschaft und Kunst Mangelsdorff im Konzertsaal der Landesmusikakademie Hessen Schloss Hallenburg den Titel Ehrenprofessor verliehen Diskografische Hinweise BearbeitenSwinging Oil Drops bellaphon 1966 Emil Mangelsdorff Swingers Old Fashion New Sound Europa 1969 mit Oscar Klein Gustl Mayer Rolf Luttgens Hans Hartmann Joe Nay This Side Up Bellaphon 1992 mit Thilo Wagner Gerhard Bitter Janusz Stefanski Meditation Bellaphon 1995 mit Jo Flinner bzw Bob Degen Gerhard Bitter Janusz Stefanski sowie Attila Zoller Blues Forever 2007 mit Thilo Wagner Vitold Rek Janusz Stefanski Vierteljahresliste der deutschen Schallplattenkritik Fruhjahr 2008 Mangelsdorff amp Mangelsdorff Early Discoveries Aufnahmen 1953 63 Jazzhaus ed 2016 8 Lexigraphische Eintrage BearbeitenCarlo Bohlander Karl Heinz Holler Christian Pfarr Reclams Jazzfuhrer 5 durchgesehene und erganzte Auflage Reclam Stuttgart 2000 ISBN 3 15 010464 5 Ian Carr Digby Fairweather Brian Priestley Rough Guide Jazz Der ultimative Fuhrer zur Jazzmusik 1700 Kunstler und Bands von den Anfangen bis heute Metzler Stuttgart Weimar 1999 ISBN 3 476 01584 X Wolf Kampmann Hrsg unter Mitarbeit von Ekkehard Jost Reclams Jazzlexikon Reclam Stuttgart 2003 ISBN 3 15 010528 5 Martin Kunzler Jazz Lexikon Band 2 M Z rororo Sachbuch Bd 16513 2 Auflage Rowohlt Reinbek bei Hamburg 2004 ISBN 3 499 16513 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Emil Mangelsdorff Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber und Tontrager von Emil Mangelsdorff im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Jurgen Leinhos Ich glaube an die Wendung zum Besseren Geliebt und geehrt Emil Mangelsdorff In laks de Landesarbeitsgemeinschaft der Kulturinitiativen und soziokulturellen Zentren in Hessen LAKS Hessen 20 Januar 2006 abgerufen am 21 Januar 2022 Interview mit Emil Mangelsdorff Frankfurter Jazzlegende Emil Mangelsdorff ist tot hessenschau de und Video 22 Januar 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Sandner Jazzer der ersten Stunde In Frankfurter Allgemeine Zeitung 23 Januar 2022 abgerufen am 25 Januar 2022 Michael Kater Gewagtes Spiel Jazz im Nationalsozialismus Koln 1995 S 277 Michael Kater Gewagtes Spiel S 354 Knauer Wolfram Jazzinstitut Darmstadt Darmstadter Jazzforum 11th 2009 Albert Mangelsdorff Tension Spannung Originalausgabe Auflage Wolke Hofheim 2010 ISBN 978 3 936000 05 4 S 283 Tom Lord The Jazz Discography online abgerufen am 2 Januar 2022 Zum 213 Mal Jazz mit dem Emil Mangelsdorff Quartett Jazzlegende Emil Mangelsdorff zum 85 Geburtstag Blog Archive In erhard metz de 2 Januar 2016 archiviert vom Original am 2 Januar 2016 abgerufen am 22 Januar 2022 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot erhard metz de Werner Stiefele Early Discoveries Albert Mangelsdorff Emil Mangelsdorff u a Rondo 28 Mai 2016 abgerufen am 23 Januar 2022 Preistrager der Goetheplakette der Stadt Frankfurt am Main Thomas Mann Albert Schweitzer Julius Petersen 1932 William Butler Yeats 1934 Georg Kolbe 1937 Leo Frobenius 1938 Anton Kippenberg 1939 Hans Pfitzner 1940 Friedrich Bethge 1941 Wilhelm Schafer 1943 Otto Hahn 1944 Franz Volhard Gustav Mori Franz Schultz 1947 Georg Hartmann 1948 Andre Gide Adolf Grimme Jose Ortega y Gasset Gerhard Marcks Friedrich Meinecke Robert Maynard Hutchins Victor Gollancz Carl Jacob Burckhardt 1949 Friedrich Dessauer Friedrich Witz Richard Merton Alexander Rudolf Hohlfeld Boris Rajewsky Ernst Robert Curtius Jean Angelloz Leonard Ashley Willoughby 1951 Bernhard Guttmann Ludwig Seitz John Jay McCloy 1952 Max Horkheimer Fritz Strich 1953 August de Bary Karl Kleist Richard Scheibe Rudolf Alexander Schroder 1954 Andreas Bruno Wachsmuth Fritz von Unruh Ferdinand Blum Paul Hindemith Hanns Wilhelm Eppelsheimer 1955 Peter Suhrkamp Carl Mennicke Josef Hellauer Paul Tillich 1956 Helmut Walcha Kasimir Edschmid Benno Reifenberg Gottfried Bermann Fischer Rudolf Pechel 1957 Otto Bartning Friedrich Lehmann Werner Bock Martin Buber Helmut Coing 1958 Cicely Veronica Wedgwood Thornton Wilder Herman Nohl Jean Schlumberger Sir Sarvepalli Radhakrishnan Yasunari Kawabata 1959 Alfred Petersen Arthur Hubscher Franz Bohm 1960 Vittorio Klostermann 1961 Edgar Salin 1962 Theodor W Adorno Fried Lubbecke Karl Winnacker 1963 Harry Buckwitz 1964 Carl Orff 1965 Marie Luise Kaschnitz Heinrich Troeger Ferdinand Hoff 1966 Carl Tesch Werner Bockelmann Wilhelm Schondube Wilhelm Schafer 1967 Kurt Hessenberg 1973 Ljubomir Romansky Waldemar Kramer 1974 Albert Richard Mohr 1976 Siegfried Unseld Oswald von Nell Breuning SJ 1977 Paul Arnsberg 1978 Wulf Emmo Ankel Christoph von Dohnanyi Erich Fromm postum verliehen 1979 1981 Horst Kruger Walter Hesselbach Rudolf Hirsch Fuat Sezgin 1980 Wilhelm Kempf Sir Georg Solti 1981 Leo Lowenthal Bruno Vondenhoff 1982 Harald Keller 1983 Marcel Reich Ranicki 1984 Alfred Grosser 1986 Joachim Fest 1987 Jorgen Schmidt Voigt 1988 Dorothea Loehr Alfred Schmidt Dolf Sternberger 1989 Eva Demski Hilmar Hoffmann 1990 Albert Mangelsdorff 1991 Iring Fetscher Willi Ziegler 1992 Liesel Christ Walter Weisbecker Ludwig von Friedeburg 1994 Heinrich Schirmbeck Emil Mangelsdorff Wolfram Schutte 1995 Christiane Nusslein Volhard Walter Boehlich 1996 Walter H Pehle Hans Dieter Resch 1997 Anja Lundholm Christoph Vitali Peter Weiermair 1998 Arno Lustiger Johann Philipp von Bethmann 1999 Karl Dedecius Michael Gotthelf 2000 Ernst Klee Hans Wolfgang Pfeifer 2001 Horst Eberhard Richter Peter Eschberg Heiner Goebbels Oswald Mathias Ungers 2002 Christa von Schnitzler Albert Speer junior Chlodwig Poth Jean Christophe Ammann Franz Mon 2003 Ferry Ahrle Monika Schoeller 2004 Henriette Kramer Gerhard R Koch 2005 Eliahu Inbal Peter Iden 2006 Thomas Bayrle Carmen Renate Koper 2007 Frank Wolff E R Nele 2008 Peter Kurzeck Rosemarie Fendel 2009 Klaus Reichert 2010 Hans Klaus Jungheinrich Dieter Buroch 2011 Felix Mussil Mischka Popp Thomas Bergmann 2012 Paulus Bohmer Peter Cahn 2013 Hans Traxler Thomas Gebauer Wilhelm Genazino 2014 Martin Mosebach Sven Vath 2015 Tobias Rehberger Bettina von Bethmann 2016 Claus Helmer Moses Pelham 2017 Max Weinberg posthum 2018 Bodo Kirchhoff Effi B Rolfs Max Hollein 2019 Silke Scheuermann Burkard Schliessmann 2020 Hans Zimmer Sandra Mann 2021 Sabine Fischmann Volker Mosbrugger 2022 Anne Imhof 2023 Normdaten Person GND 134454111 lobid OGND AKS LCCN n86048488 VIAF 79629519 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mangelsdorff EmilKURZBESCHREIBUNG deutscher Jazzmusiker Saxophon Flote GEBURTSDATUM 11 April 1925GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 21 Januar 2022STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Emil Mangelsdorff amp oldid 229351475