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Dieser Artikel behandelt die Musikrichtung Zu weiteren Bedeutungen siehe Be Bop Der Bebop ist eine Musikrichtung die Anfang der 1940er Jahre im Jazz den Swing als Hauptstilrichtung abloste und somit den Ursprung des Modern Jazz bildete 1 Howard McGhee Trompete Miles Davis Piano Brick Fleagle Gitarre 1947 im Hintergrund der Pianist Joe Albany Inhaltsverzeichnis 1 Einfuhrung 2 Entstehung 3 Der Name Bebop 4 Merkmale des Bebop 5 Standard Besetzung 6 Wichtige Alben 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 9 1 Musikbeispiele 10 EinzelnachweiseEinfuhrung Bearbeiten nbsp Dizzy Gillespie 1955Wesentliche Elemente sind grossere rhythmische Freiheiten fur Schlagzeug und Bass schnelles Tempo und komplexe Harmonie Schemata Komponisten des Bebop griffen oft auf bestehende musikalische Themen und Harmonieabfolgen zuruck Wesentlich fur den Bebop sind zudem die Improvisationen auf langen formalen Strecken 1 Miles Davis beschrieb Bebop so es fehlten die Harmonien die man auf der Strasse vor sich hin summte um sein Madchen aufs Kussen einzustimmen Der Bebop hatte nicht die Menschlichkeit eines Duke Ellington Man konnte sich nicht einmal die Melodien merken 2 Mit dem Bebop verabschiedet sich der Jazz als Unterhaltungsmusik und wird nach und nach als Kunstmusik definiert Dies beruht auf der Ablehnung des Bebop durch grosse Teile von Kritikern und Publikum sowie auf einem neuen Verstandnis der Schallplatte als Medium Die fluchtigen Improvisationen der Musiker sind durch die Schallplatte gespeichert und bringen ein Sammler und Expertentum hervor gerade auch in der weissen amerikanischen Mittelschicht und unter den europaischen Intellektuellen Mit der verbesserten Aufnahmetechnik tritt der Solist starker denn je als Individuum und Kunstlerpersonlichkeit hervor Niemals wieder jedoch fugte sich der Jazz in das Bild ein das man sich zuvor von ihm gemacht hatte in das Bild einer fur alle zuganglichen Popularkultur 1 Entstehung Bearbeiten nbsp Thelonious Monk Howard McGhee Roy Eldridge und Teddy Hill vor Minton s Playhouse New York City September 1947Vermutlich hat eine Verkettung verschiedener Faktoren zur Entstehung dieses neuen Stils gefuhrt Am Ende der 1930er Jahre war Swing zu einem grossen Geschaft geworden Der kreative Zenit vieler Swingorchester war uberschritten und die Musik drohte in Formelhaftigkeit zu erstarren Gelangweilt von der Routine als Orchesterangestellte begannen zahlreiche Musiker oft afterhours nachdem sie ihren Job in der Big Band erledigt hatten sich zu informellen Jam Sessions zu treffen Hier wurde gespielt und nach musikalischen Formen jenseits der Big Bands gesucht Ein Kristallisationspunkt dieser Entwicklung war Minton s Playhouse in Harlem und nicht die 52nd Street in Manhattan wie oftmals falschlicherweise behauptet wird Zu den wichtigsten Musikern dieses Zirkels gehorten Dizzy Gillespie Charlie Parker die beide 1943 bei Earl Hines and His Orchestra spielten Charlie Christian Thelonious Monk und Kenny Clarke Ausserdem wird vermutet dass die auf den Kriegseintritt der USA 1941 zuruckzufuhrende Steuererhohung auf Tanzveranstaltungen die Wirtschaftlichkeit der Big Bands allmahlich untergrub damit den Niedergang des Swing beschleunigte und die Entwicklung des neuen Stils in Form einer autonomen Kunstmusik begunstigte Die kleinen Bands die den neuen Jazzstil entwickelten galten nicht als Tanz oder Unterhaltungskapellen und waren dies in ihrem Selbstverstandnis auch nicht weswegen die Besitzer der Nachtclubs nicht mit den kriegsbedingten Sonderabgaben belegt wurden wenn sie junge Bebop Musiker mit ihren Combos engagierten Wegen des Recording ban existieren keine Studioaufnahmen aus der Entstehungsphase dieses Stils es existieren einzig einige private technisch sehr unzulangliche Live Mitschnitte aus Minton s Playhouse und Monroe s Uptown House Als eine der fruhesten Aufnahmen des Bebop gilt Bu Dee Dah Apollo 16 Februar 1944 unter Leitung von Coleman Hawkins u a mit Dizzy Gillespie Leo Parker Budd Johnson Ray Abrams Don Byas Clyde Hart Oscar Pettiford und Max Roach 3 Man sagt auch dass der Bebop als Reaktion der afroamerikanischen Bevolkerung auf den von Weissen dominierten Swing entstanden sei 4 Der Name Bebop Bearbeiten nbsp Ella Fitzgerald 1940Die Herkunft des Worts Bebop ist wie so oft im Jazz nicht ganz geklart und es gibt viele Legenden uber die Entstehung dieses Begriffs Er geht wahrscheinlich auf die lautmalerischen Scat Silben be re de und bop zuruck mit deren Hilfe sich Musiker untereinander komplizierte Linien in schnellen Tempi vorzusingen pflegten Das ist wohl die wahrscheinlichste aller angebotenen Erklarungen die es gibt wobei dieser Name wie so oft in der Musik nicht von den Musikern selbst sondern von der Presse stammt Ist der Zusammenhang unmissverstandlich wird auch von Bop gesprochen Hingegen ist die Bezeichnung Rebop aus einem Unverstandnis der damaligen Swingmusiker gegenuber dem Bebop heraus entstanden und bezeichnet den Bebop eben gerade nicht Ebenso ist in vielen Fallen das Scatten kein Bebop sondern lediglich Silbengesang das die eigentumlichen Wendungen des Bebop vermissen lasst Merkmale des Bebop BearbeitenKomplizierter als der Swing mehr Soli mehr Improvisation Der zu den Blue Notes zahlende Tritonus der an verschiedenen Stellen auftaucht Saxophon und Trompete spielen unisono das Gleiche Abkehr von der Big Band des Swing und Ruckkehr zur Combo Phrasierung abgerissen abgerissene Melodie keine Riffs komplizierte Harmonik viele II V I Verbindungen ubermassige bzw verminderte Septakkorde starkerer Einsatz von Alterationen Quinte None Undezime wird oft harter gespielt schnelle Tempi hektischer GestusStandard Besetzung BearbeitenQuintett Trompete Saxophon meist Alt oder Tenor Klavier Kontrabass Schlagzeug Bigbands waren eher selten eine Ausnahme bildet das Orchester von Dizzy Gillespie auch Gene Krupa and His Orchestra unternahm 1947 48 Versuche Bigband Bop zu spielen wie der von Gerry Mulligan arrangierte Disc Jockey Jump Wichtige Alben BearbeitenCharlie Christian Swing To Bop Dreyfus 1939 41 Billy Eckstine and His Orchestra Together Spotlite 1945 Dizzy Gillespie The Complete RCA Victor Recordings Bluebird 1937 49 Charlie Parker Dizzy Gillespie Town Hall New York City June 22 1945 Howard McGhee On Dial The Complete Sessions 1945 1947 Spotlite Thelonious Monk Genius Of Modern Music Volume 1 amp 2 Blue Note 1947 48 Fats Navarro The Complete Fats Navarro on Blue Note amp Capitol Blue Note 1947 49 Charlie Parker The Charlie Parker Story Savoy 1945 The Complete Savoy And Dial Studio Recordings Savoy 1944 48 Charlie Parker Charlie Parker Memorial Vol 1 Savoy 1947 48 Charlie Parker The Bird Returns Savoy 1948 49 Mitschnitte seiner Auftritte im New Yorker Royal Roost Charlie Parker Bird The Complete Charlie Parker on Verve Verve seine Aufnahmen fur Mercury 1947 54 Charlie Parker Dizzy Gillespie Bud Powell Charles Mingus Max Roach The Quintet Jazz at Massey Hall OJC 1953 Bud Powell The Amazing Bud Powell Blue Note 1949 51 Quintett mit Sonny Rollins und Navarro Trio und Solo Aufnahmen Horace Silver Six Pieces of Silver Blue Note 1956 Siehe auch BearbeitenBebop head Hard Bop NeobopLiteratur BearbeitenThomas Owens Bebop the music and its players Oxford University Press 1996 Scott DeVeaux The Birth of Bebop Picador 1999 Leonard Feather Inside Jazz Da Capo 1977 zuerst 1949 als Inside Bebop Ira Gitler Jazz masters of the 40s Da Capo 1983 spater auch als The masters of Bebop Da Capo 2001 Kenny Mathieson Giant Steps Bebop and the Creators of Modern Jazz 1945 65 Canongate Books 2001 ISBN 978 0 86241 859 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bebop Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bebop auf laut deMusikbeispiele Bearbeiten Dizzy Gillespie Be Bop auf YouTube Charlie Parker Little Be Bop auf YouTube Fats Navarro A Be Bop Carroll auf YouTube Fats Navarro Be Bop Romp auf YouTubeEinzelnachweise Bearbeiten a b c Ekkehard Jost Bebop In Wolf Kampmann Hrsg Reclams Jazzlexikon Reclam Stuttgart 2003 S 584f Miles David mit Quincy Troupe Die Autobiographie Munchen 2002 S 156 Ira Gitler From Swing to Bop An Oral History of the Transition in Jazz in the 1940s Oxford University Press 1985 S 97 Vgl Eric Porter Dizzy Atmosphere The Challenge of Bebop American Music 17 4 422 446 1999 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bebop amp oldid 233937537