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Charlie Parker Memorial Vol 1 ist ein Jazz Album von Charlie Parker das Material von vier Aufnahmesitzungen fur das Label Savoy Records enthielt die zwischen Mai 1947 und September 1948 entstanden sind Das 1955 kurz nach dem Tod des Saxophonisten erschienene Album war die erste 12 Inch Langspielplatte mit Titeln der Savoy Studiosessions Charlie Parkers Charlie Parker Memorial Vol 1Studioalbum von Charlie ParkerVeroffent lichung en 1955Label s SavoyFormat e LP CDGenre s JazzTitel Anzahl 20Lange 40 54Besetzung Altsaxophon Charlie ParkerTrompete Miles Davis 1 12 18 22Piano John Lewis 1 5 Bud Powell 6 18 Duke Jordan 19 20Bass Curly Russell 1 5 Tommy Potter 6 20Schlagzeug Max RoachProduktion Ozzie CadenaStudio s WOR Studios Harry Smith Studios New York CityChronologie Charlie Parker Memorial Vol 1 The Immortal Charlie Parker 1956 Charlie Parker Tommy Potter Miles Davis Duke Jordan Max Roach ca August 1947 Fotografie von William P Gottlieb John Lewis Fotografie von William P Gottlieb ca 1947 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Das Album 3 Bewertung des Albums 4 Die Titel 5 Die Sessions des Albums 6 Editorische Anmerkungen 7 Ubersicht der Savoy Studio Sessions 8 Siehe auch 9 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDie Aufnahmen fur Savoy 1947 48 fanden nach Parkers sechzehnmonatigem Aufenthalt in Kalifornien statt der Saxophonist hatte ein Angebot mit einer funfkopfigen Band im New Yorker Three Deuces aufzutreten Parker engagierte den jungen Trompeter Miles Davis der wieder in New York war und an der Juilliard School of Music studierte Das Zentrum der Rhythmusgruppe war Max Roach der mit seiner Entwicklung ubereinander kreuzender Rhythmen als einer der besten Schlagzeuger des jungen Bebop galt hinzu kamen der ehemalige Bassist des Billy Eckstine Orchesters Tommy Potter und der Pianist Duke Jordan Das Album BearbeitenBei der ersten Session Buzzy war der Pianist Bud Powell dabei Parkers regularer Pianist Duke Jordan spielte bei der folgenden Dezember Session Another Hair Do und John Lewis wirkte bei den beiden Sitzungen am 18 Barbados und 24 September Marmaduke mit Die weiteren Musiker waren neben Parker der Trompeter Miles Davis und der Schlagzeuger Max Roach Die zwei Takes von Buzzy entstanden am 8 Mai 1947 bei der Donna Lee Session zusammen mit Chasin the Bird 1 Der Original Take von Buzzy war schon zuvor als Ruckseite von Donna Lee als 78er erschienen Savoy 652 Ausser bei einigen Live Mitschnitten gibt es nur wenige Aufnahmen in denen Charlie Parker und Bud Powell gemeinsam zu horen sind Nachdem vom Oktober bis Dezember 1947 eine Reihe von Aufnahmesessions fur Dial Records Scrapple from the Apple und eine Savoy Session unter der formellen Leitung von Miles Davis Milestones absolviert waren ging Parker mit seinem Quintett auf Tournee und trat in Jazzclubs von New York Baltimore Washington Boston Philadelphia Chicago Milwaukee und St Louis auf Als die Band in Detroit weilte fand eine weitere Aufnahmesitzung fur Savoy im United Sound Studio am 21 Dezember 1947 statt Mit Duke Jordan Miles Davis Tommy Potter und Max Roach nahm der Saxophonist die ublichen vier Titel in insgesamt elf Takes auf zwei Bluesnummern Another Hair Do 3 Takes und Bluebird 3 Takes sowie zwei weitere Parker Originale Klaunstance 1 Take und die schnelle Nummer Bird Gets the Worm 3 Takes Der erste Short Take von Another Hair Do beginnt mit einer Einleitung von Duke Jordan Parker setzt kurz ein und bricht nach einem halben Chorus ab als er mit dem Zwischenruf hold It unterbrochen wird Der zweite Take wird gestoppt als Parker die Unisono Passage im zweiten Chorus verpasst Wilson Goeman heben die Frische in Jordans melodischer Themenansprache hervor und alle drei Takes dokumentieren grossartige Momente in Parkers Spiel 2 Bluebird zeige Parkers wundervolle Arbeit im Bluesidiom Bird Gets the Worm sei eine jener themenlosen Kompositionen Parkers diese baue auf Jerome Kerns Standard The Way You Look Tonight auf und wird von Parkers Quintett in halsbrecherischem Tempo gespielt Am 18 September 1948 war Parker erneut in den Savoy Studios Zur Zeit dieser vorletzten Studiosession fur Savoy trat das Quintett im New Yorker Club Royal Roost die Mitschnitte dieser Auftritte sind in den 1950er Jahren ebenfalls bei Savoy erschienen Mit John Lewis p Curly Russell b Max Roach in der Rhythmusgruppe entstanden vier Titel Barbados 4 Takes A Leu Cha 2 Takes Constellation 4 Takes und die Ballade Parker s Mood an der Davis nicht mitwirkte 2 Parker s Mood ist fur Peter Niklas Wilson unbestreitbarer Hohepunkt der vorletzten Aufnahmesession fur Savoy in diesem Blues ist bereits der eroffnende Chorus eine Improvisation Der traditionelle zwolftaktige Aufbau erlaubt Parker Parker in seinen drei improvisierten Chorussen nicht nur eine Fulle sehr verschiedener und komplexer Variationen er fuhrt ihn auch immer wieder nahe an seine musikalischen Wurzeln in Kansas City heran John Lewis in seiner bekannten sproden single note Spielweise am Klavier unterstreicht und markiert die rhythmische Komplexitat sowie den melodischen Einfallsreichtum der Parker schen Improvisationen 3 Hans Jurgen Schaal erinnerte daran dass der Sanger Clarence Beeks King Pleasure Parkers Improvisation 1954 zum Rhythm and Blues Hit machte indem er sie Ton fur Ton betextete und nachsang und darin Parkers baldigen Tod und ein Begrabnis in Kansas City prophezeite Es heisst der Saxofonist habe King Pleasures Aufnahme gefurchtet Leider bewahrheitete sich ihr Text schon im Fruhjahr 1955 4 Eine Woche spater fand die letzte Savoy Sitzung Charlie Parkers statt der in diesem Jahr zu dem grosseren Label Mercury Records wechselte dessen Jazz Produktion Norman Granz leitete und mit ihm erste Aufnahmen mit Neal Hefti Repetition mit Streichern einspielte Am 24 September 48 nahmen Charlie Parker All Stars in gleicher Besetzung wie eine Woche zuvor wieder vier Titel auf Perhaps 6 Takes Marmaduke 6 Takes Steeplechase 1 Take und Merry Go Round 2 Takes Man begann die Session wieder mit einem Blues in C der Parker Komposition Perhaps erst mit der sechsten Einspielung war Parker zufrieden uberzeugend mit seinem perfekt abgestimmten Thema und Parkers Improvisation voller Frische und Spritzigkeit 5 Eine der originellsten Parker Kompositionen ist Marmaduke das auf den Harmonien von Fats Wallers Honeysuckle Rose basiert Hier brauchte es insgesamt zwolf Anlaufe bis alle zufrieden gestellt waren Take 8 wurde verwendet Zu einem Standard und der Bezeichnung der Schallplattenfirma Steeplechase wurde der Titel Steeplechase der auf I Got Rhythm basiert dieser Standard diente auch zur Ausarbeitung des letzten Titels Merry Go Round versehen mit Uberleitungsharmonien aus Honeysuckle Rose 5 Bewertung des Albums Bearbeiten nbsp Charlie Parker Carnegie Hall New York ca 1947 Foto GottliebFur den Kritiker Hans Jurgen Schaal geben diese Aufnahmen den besten Einblick in jene Phase als der Bebop noch jung und revolutionar war und Parker die Sprache des Saxofons neu lexikalisierte Der Autor hebt besonders die bei der vorletzten Studiositzung fur Savoy entstandene Ballade Parker s Mood hervor ein monumentaler Showcase fur den Altsaxofonisten ohne einen zweiten Blaser und ohne einen richtigen Themen Chorus In nur drei Blues Strophen vollzieht Parker hier die Quadratur des Kreises die Versohnung von traditionellem Slow Blues mit modernem Jazz Die Ubergange sind fliessend Mal singt und shoutet sein Saxofon wie ein Blues Sanger mal rennt es in 32stel Noten und 16tel Sextolen durch die Harmonien 4 Richard Cook und Brian Morton betonen in ihrer Besprechung des Albums besonders die beiden letzten Savoy Sessions im September 1948 mit dem Klassiker Parker s Mood und seinem unglaublichen Blues feeling sowie Marmaduke zahlten zu den Hohepunkten in Parkers Werk Die Autoren heben dabei auch die Leistungen seiner Musiker hervor der Schlagzeuger Max Roach sei trotz seines jugendlichen Alters eine der Schlusselfiguren dieser Sessions wahrend Trompeter Miles Davis mit einigen der in hohem Tempo gespielten Nummern nicht glucklich war 6 C Michael Bailey gibt das Urteil des Autors und Kritiker James Patrick wieder dass Parkers Aufnahmen fur Savoy aus letztlich aus 30 Titeln bestehe davon seien nur drei Originale also Kompositionen Parkers die nicht auf der harmonischen Grundlage von Standards beruhen bebop head Elf der Stucke seien 12 taktige Blues funf basieren harmonisch auf dem Standard I ve got Rhythm einer auf Honeysuckle Rose zwei kombinierten Akkordmuster von I ve got Rhythm und Honeysuckle Rose und acht benutzen die Progressionen anderer Standards 22 dieser 30 Titel wurden kompositorisch Parker zugeschrieben 7 Der Produzent und Parker Biograph Ross Russell mit dem Charlie Parker noch 1946 in Kalifornien eine Reihe von Titeln fur dessen Label Dial Records eingespielt hatte meinte zu den 1947 entstandenen Savoy Aufnahmen sie besassen jene Einheitlichkeit die unseren Aufnahmen an der Westkuste gefehlt hatte weil dort kein entsprechender Schlagzeuger verfugbar gewesen war Die besonders steifen Rohrblatter die Charlie fruher benutzt hatte waren nun durch Blatter mittlerer Harte 2 bis 2 ausgetauscht worden und Charlies Spiel hatte dadurch eine neue Geschmeidigkeit und klangliche Zartheit gewonnen ohne dass die Brillanz dadurch gelitten hatte 8 Die Titel BearbeitenCharlie Parker Memorial Vol 1 Savoy MG 12000 Another Hair Do short take 1 0 15 Another Hair Do short take 2 0 37 Another Hair Do orig take 3 2 37 Bluebird new take 1 2 52 Bird Gets The Worm new take 1 3 00 Barbados new take 1 2 34 Constellation short take 2 2 04 Constellation new take 1 2 30 Ah Leu Cha short take 1 0 30 Ah Leu Cha orig take 2 2 50 Parker s Mood new take 1 3 21 Ah Leu Cha short take 1 0 30 Ah Leu Cha orig take 2 2 50 Perhaps short take 4 0 35 Perhaps new take 5 2 35 Perhaps orig master 6 2 35 Marmaduke short take 5 1 10 Marmaduke new take 2 2 47 Steeplechase take 2 3 00 Merry Go Round new take 1 2 15 Buzzy short take 4 0 20 Buzzy orig take 2 27Die Sessions des Albums BearbeitenMiles Davis tp Charlie Parker as Bud Powell p Tommy Potter kb Max Roach dr New York 8 Mai 1947Buzzy short take 4 Buzzy orig take Gleiche Besetzung wie am 8 Mai Duke Jordan p ersetzt Bud Powell United Sound Studios Detroit 21 Dezember 1947Another Hair Do short take 1 Another Hair Do short take 2 Another Hair Do orig take 3 Bluebird new take 1 Bird Gets The Worm new take 1 Miles Davis tp 1 5 Charlie Parker as John Lewis p Curly Russell kb Max Roach dr Harry Smith Studios NYC 18 September 1948Barbados new take 1 Ah Leu Cha short take 1 Ah Leu Cha orig take 2 Constellation new take 1 Constellation short take 2 Parker s Mood new take 1 Gleiche Besetzung Harry Smith Studios NYC 24 September 1948Perhaps new take 5 Perhaps orig take 6 Perhaps orig master Marmaduke new take 2 Marmaduke short take 5 Steeplechase take 2 Merry Go Round new take 1 Editorische Anmerkungen BearbeitenAlbumcover Charlie Parker Vol 1 Externe Weblinks auf urheberrechtlich geschutzte Inhalte Vorderseite des Covers der 10 inch LP auf Lpcoverlover com Nachdem die Aufnahmen des Saxophonisten fur Savoy Records zu Lebzeiten als 78er Schallplatten erschienen sind beginnend 1944 mit der Single Tiny s Tempo veroffentlichte das Label in den Jahren nach Charlie Parkers Tod die zwischen 1944 und 1948 entstandenen Studiosessions unter Parkers Leitung sowie eine formell unter Leitung Miles Davis entstandene zunachst auf dem 25 cm Format 10 Inch ab 1951 9 schliesslich ab 1955 auf dem neuen 30 cm Format 12 Inch dabei ging es weniger darum den chronologischen Ablauf der Parker Sessions zu dokumentieren als vielmehr die Master takes einerseits und die sogenannten short takes mit aufgenommener Studiounterhaltung andererseits gegenuberzustellen um so eine noch vollstandigere musikalische Beschreibung von Parkers Sessions zu geben so der Produzent der Alben Ozzie Cadena 10 Die erste dieser Veroffentlichungen war das Album Charlie Parker Memorial Vol 1 mit dem Untertitel Plays New and Previously Unreleased Takes and His Most Famous Compositions Sie umfasst vier Aufnahmesitzungen Parkers zwischen dem 8 Mai 1947 Cheryl Buzzy und dem 18 September 1948 Barbados Constellation die mit relativ konstanter Besetzung entstanden So war Curly Russell Bassist im Mai 1947 bis er von Tommy Potter bei den weiteren Aufnahmen abgelost wurde Die Studioaufnahmen Charlie Parkers fur die Firma Savoy sowie ausgewahlte Mitschnitte aus dem Royal Roost erschien ab der zweiten Halfte der 1950er Jahre bei Savoy Records erstmals als 30 cm LPs in den folgenden Ausgaben MG 12000 Charlie Parker Memorial ed 1955 MG 12001 The Immortal Charlie Parker ed 1955 MG 12009 Charlie Parker Memorial Vol 2 ed 1955 MG 12014 The Genius Of Charlie Parker ed 1955 MG 12079 The Charlie Parker Story ed 1957 MG 12179 The Bird Returns ed 1962 MG 12186 Newly Discovered Sides By Charlie Parker ed 1966CD EditionenAb 1989 folgten regulare CD Ausgaben der Savoy Studioaufnahmen wie Bird The Savoy Recordings Master Takes Vol 1 Die vollstandige Ausgabe seiner Studioaufnahmen unter eigenem Namen zwischen 1944 und 1948 erschien 2002 als The Complete Savoy amp Dial Studio Recordings 1944 1948 Savoy Jazz Auf acht CDs ist auf 216 Titeln der gesamte Studio Output dieser Werkphase enthalten die Parker fur die Label Dial und Savoy einspielte hinzu kommen ausgewahlte Sideman Auftritte u a mit Dizzy Gillespie Shaw Nuff Red Norvo Hallelujah und Slim Gaillard Flat Foot Floogie 1945 fur die Firmen Comet Bel Tone und Musicraft Die Wiederveroffentlichung und das Remestering wurden von dem Produzenten Orrin Keepnews geleitet Ubersicht der Savoy Studio Sessions Bearbeiten nbsp The Bird Bild von Berthold Faust zu Ehren von Charlie Parker15 September 1944 Tiny Grimes Quintette 1944 Red Cross Session Charlie Parker as Clyde Hart p Tiny Grimes git voc Jimmy Butts kb vo Harold Doc West dr 26 November 1945 Charlie Parker Rebeboppers Koko Session Miles Davis tp Charlie Parker as Sadik Hakim p Dizzy Gillespie p Curly Russell kb Max Roach dr 8 Mai 1947 Charlie Parker All Stars Donna Lee Miles Davis tp Charlie Parker as Bud Powell p Tommy Potter kb Max Roach dr 14 August 1947 Miles Davis All Stars Milestones Miles Davis tp Charlie Parker ts John Lewis p Nelson Boyd kb Max Roach dr 21 Dezember 1947 Original Charlie Parker Quintet Another Hair Do Miles Davis tp Charlie Parker as Duke Jordan p Tommy Potter kb Max Roach dr 18 September 1948 Charlie Parker All Stars Barbados Miles Davis tp Charlie Parker as John Lewis p Curly Russell kb Max Roach dr 24 September 1948 Charlie Parker All Stars Marmaduke Miles Davis tp Charlie Parker as John Lewis p Curly Russell kb Max Roach dr Siehe auch BearbeitenDial Records The Bird Returns The Charlie Parker Story Bird The Complete Charlie Parker on VerveEinzelnachweise Bearbeiten Insgesamt entstanden bei der Mai Session 1947 funf takes von Donna Lee vier Takes von Chasin the Bird zwei Takes von Cheryl und funf Takes von Buzzy vgl jazzdisco org a b Peter Niklas Wilson und Ulfert Goeman Charlie Parker Oreos S 114 Peter Niklas Wilson und Ulfert Goeman Charlie Parker Oreos S 118 a b Hans Jurgen Schaal Besprechung der Savoy Aufnahmen in rondo 2001 a b Peter Niklas Wilson und Ulfert Goeman Charlie Parker Oreos S 119 Richard Cook Brian Morton The Penguin Guide to Jazz on CD 6 Auflage Penguin London 2002 ISBN 0 14 051521 6 C Michael Bailey Besprechung der Savoy Aufnahmen in All About Jazz Ross Russell Bird lebt Die Geschichte von Charlie Yardbird Parker Hannibal Verlag Wien 1985 ISBN 3 85445 020 6 S 234 Erschienen auf den LPs Charlie Parker Vol 1 MG 9000 und Charlie Parker Vol 2 MG 9001 Ozzie Cadena Liner Notes von The Immortal Charlie Parker Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Charlie Parker Memorial Vol 1 amp oldid 239457703