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Town Hall New York City June 22 1945 ist ein Jazzalbum das am 21 Juni 2005 auf Uptown Records veroffentlicht wurde Es enthalt den Mitschnitt eines Konzerts am 21 Juni 1945 in der New Yorker Town Hall bei dem Dizzy Gillespie und Charlie Parker auftraten 1 Seine historische Bedeutung besteht darin dass es die einzige langere Live Aufnahme der beiden Protagonisten des Bebop in dessen Fruhphase ist 2 Town Hall New York City June 22 1945Livealbum von Dizzy Gillespie und Charlie ParkerVeroffent lichung en 2005Label s Uptown RecordsFormat e CDGenre s BebopTitel Anzahl 7Lange 40 41Besetzung Trompete Dizzy GillespieAltsaxophon Charlie ParkerTenorsaxophon Don Byas 2 Piano Al HaigKontrabass Curly RussellSchlagzeug Max Roach 2 5 Sidney Catlett 6 7 Produktion Robert E SunenblickChronologie Charlie Parker In Sweden 1950 The Complete Recordings 2003 Dizzy Gillespie Marian McPartland s Piano Jazz Radio Broadcast 2005 Town Hall New York City June 22 1945 Complete Recordings of Charlie Parker with Lennie Tristano 2006 Dizzy Gillespie Live at the 1965 Monterey Jazz Festival 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Titelliste 3 Rezeption 4 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenAm 22 Juni 1945 wurden Dizzy Gillespie und Charlie Parker nur wenige Wochen nachdem sie eine Reihe der wichtigsten Studioaufnahmen der Jazzgeschichte gemacht hatten Will Layman 3 zu einem Freitagabendkonzert in das New Yorker Rathaus eingeladen Das Konzert wurde von der Radio Personlichkeit Symphony Sid moderiert der den modernen Jazz in seine Show eingebunden hatte 1 Gespielt wurden bei den Konzert die klassischen Bop Hymnen dieser Zeit Bebop A Night in Tunisia Groovin High Salt Peanuts und Hot House Am Beginn des Mitschnitts hort man die Stimme von Symphony Sid als er die Band vorstellt bezeichnet als Gillespies Quintett und hauptsachlich Gillespies Stucke spielend oder moglicherweise als sein Sextett da der Tenorspieler Don Byas zur Hand ist aber Charlie Parker noch nicht erschienen ist nbsp Sid Catlett New York City ca Marz 1947 Fotografie von William P Gottlieb Titelliste BearbeitenDizzy Gillespie Charlie Parker Town Hall New York City June 22 1945 Uptown Records UPCD 27 51 4 Intro 1 20 Bebop Dizzy Gillespie 7 03 A Night in Tunisia Dizzy Gillespie Frank Paparelli 7 23 Groovin High Dizzy Gillespie 6 54 Salt Peanuts Dizzy Gillespie Kenny Clarke 7 02 Hot House Tadd Dameron 6 38 Fifty Second Street Theme Thelonious Monk 2 14Rezeption BearbeitenThe New Yorker nahm das Album in seine Liste der hundert besten Jazzalben auf 5 Will Layman Pop Matters lobte der lange verloren geglaubte Mitschnitt von aus dem Jahr 1945 zeigte Charlie Parker Dizzy Gillespie und Max Roach im vollen Rausch ihrer jugendlichen Erfindungsgabe dies sei funkelnde knisternde aufregende amerikanische Musik Weiter schrieb er fur Bebop Fans sei die Entdeckung dieser Aufnahmen eine Art Ereignis vergleichbar mit dem Fund der Schriftrollen vom Toten Meer Aus dieser Zeit gebe es keine weitere Live Aufnahme der Bebop Architekten die derart in ihrem eigenen Element zusammenspielten Mit ihren bahnbrechenden Facetten konnten Parker und Gillespie den Grenzen der 78er entkommen und sich in ihren klassischen Bop Hymnen ergehen Bebop A Night in Tunisia Groovin High Salt Peanuts und Hot House Es mache den Nervenkitzel dieser CD aus dass Parker Gillespie und Roach solange sie wollen Soli spielen vor einer Menge die gerade herausfand welche Magie sie ubermittelten 1 Sechzig Jahre spater falle es nach Ansicht von Layman schwer sich daran zu erinnern dass dies die Avantgarde der Zeit war Musik die von einer damaligen Autoritat wie Louis Armstrong als Chinesenmusik ohne Platz in der Geschichte des Jazz bezeichnet wurde Aber sobald die Musik einsetzt ist das Knistern der Revolution so ziemlich greifbar Diese Jungs spielen so als ob ihr Leben davon abhangt wackelnde Soli die vielleicht nicht chinesisch aber auf jeden Fall seltsam klingen wie aus einer fremden und ausserirdischen Welt und sehr wahrscheinlich von einem Meteor inspiriert Layman beschrieb den Beginn des Konzerts als Don Byas den Platzhalter fur den noch fehlenden Charlie Parker gibt Nichts gegen den beeindruckenden Don Byas aber sein Solo zum Auftakt in Bebop ist lakonisch und elegant so dass die Menge zu toben beginnt wenn Bird in den Raum tritt Als Parker endlich die Buhne besteigt und Luft durch sein Alt stromt ist es als ware Prometheus gerade auf die Buhne gesprungen um seine Krafte unter Beweis zu stellen In diesem Moment beginnen die Funken mit Uberschallgeschwindigkeit zu fliegen Nach dem Zusammenschluss von Dizzy und Bird war auf der Buhne kaum Platz fur eine Rhythmusgruppe und dieses Konzert ist wahrscheinlich der beste horbare Beweis fur ihre musikalische Intimitat Sie beenden nicht nur ihre Phrasen an der Schnittstelle ihrer Soli sondern sie scheinen sich gegenseitig zu inspirieren immer verrucktere improvisatorische Risiken einzugehen 1 nbsp Max Roach bei einem Auftritt im Three Deuces ca 1947 Foto William P Gottlieb Max Roach spielte nach Ansicht Laymans wie immer leicht und schnell und prazise wie eine Nadel Er halte die Band mit Schnarrtrommel und Ride Becken zusammen und farbe sie hauptsachlich mit der Basstrommel die wie ein synkopierter Akrobat durch die Takte wandert Als sich Big Sid Catlett der Gruppe fur Salt Peanuts und Hot House anschliesst werde der Gruppenswing harter aber auch bombastischer Dadurch sei das Gleichgewicht in der Band teilweise gestor es sei Max Roach der mit seinem Spiel den Solisten erlaube so viel verrucktes Zeug zu spielen indem er sie dazu anspornt Quintolen in Halbtakte zu zwangen oder mit Hingabe vor dem Beat zu sein 1 Layman kritisiert das Spiel Al Haigs an diesem Abend dieser hore sich so an als wurde er an Ort und Stelle geschult Er spiele zwar gut im Ensemble mit Autoritat und harmonischem Interesse aber seinen Soli fehle die Energie im Vergleich zu den Blasern Haig habe die harmonischen und rhythmischen Neuerungen des Bop zwar klar verstanden aber seine Soli seien nicht so abenteuerlich wie von Gillespie und Perker Zu den Hohepunkten des Mitschnitts zahlt Layman Parkers Spiel in A Night in Tunisia als dieser die beruhmte Pause ausfullt die zu den Soli fuhrt Diese in Ausfuhrung und Design teuflische funf Sekunden dauernde Improvisation scheint fast alles zusammenzufassen was der Jazz gut kann Letztendlich sei dieses Konzert weniger einzigartig und ungewohnlich als dass es typisch ist so das Resumee des Autors eine Nacht mit flammendem Bop von den Jungs die ihn erfunden haben 1 Chris Kelsey JazzTimes erwahnt die Hyperbel mit dem The New York Times diese lange verlorene Aufnahme als Rosettastein des Bebop gelobt habe Hier rekapitulieren die Musiker einen Teil desselben Materials der vorangegangenen Studiosessions im Konzert Die Musik auf diesem Album unterscheide sich zwar nicht wesentlich von den bekannten Aufnahmen sei aber grosstenteils grossartig Der Autor hebt besonders wie auch andere Autoren Birds Pause in A Night in Tunisia hervor Ahnlich wie in seiner Dial Studio Version von 1946 sei Parkers Spiel geradliniger angelegt ohne den rhythmischen Schluckauf der die ultimative Aufnahme so umwerfend gemacht hat 6 Samuel Chell All About Jazz merkt kritisch an dass die Musik nie wirklich Feuer fange Zur Abwechslung klangen die beiden Protoganisten wie ein paar Jungs die einen Auftritt spielen wahrend sie daruber nachdenken rechtzeitig fertig zu werden um den nachsten spater in dieser Nacht zu kriegen Sie verfolgen einander nicht wie Gladiator Erzrivalen die Horner sperren und die Rhythmus Sektion macht obwohl sie fliessend und versichert ist wenig um irgendwelche Flammen zu schuren Birds viertaktige Pause in Night in Tunisia wurde auf einem Niveau gespielt das wahrscheinlich uber die Vorstellung geschweige denn die Ausfuhrung eines anderen Musikers hinausgehe aber diese Fassung habe eindeutig nicht die melodisch rhythmische Komplexitat der unglaublichen Aufnahme von 1947 aus der Carnegie Hall nbsp Dizzy Gillespie 1955 Fotografie von Carl Van VechtenDie Klangqualitat sei nach Ansicht des Autors angemessen vielleicht geraumiger und lebensechter als die spatere Aufnahme aus der Massey Hall Leider sei der Bass von Curley Russell genauso schwach wie bei den Aufnahmen dieser Musiker aus den 1940er Jahren und Roach scheine nicht den entschlossenen Antrieb entwickelt zu haben der zum Markenzeichen seines spateren Spiels werden wurde Al Haig wiederum klinge kompetent aber relativ langweilig und vorhersehbar so enthalte sein Solo auf Groovin High nicht nur eine sondern zwei einfache Es Dur Tonleitern Den Vergleich zu einem Thelonious Monk oder Bud Powell bestehe er nicht Fur einige Momente fuhle er sich wie ein Mitglied des Publikums naher als je zuvor an Diz Bird und dem Milieu von 1945 so Chells Resumee Ein schoner Besuch der sich offen gesagt kaum wiederholen wird 7 Michael G Nastos vergab an das Album in Allmusic drei von 5 Sterne und merkt an dass die Situation der Aufnahmequalitat und die der lange vernachlassigten Haltbarkeit dieses Mitschnitts alles andere als optimal sei Hohepunkte sind fur den Autor die Titel mit dem brillanten Max Roach besonders Salt Peanuts bei dem auch der Pianist Al Haig neben ihm beeindruckend sei Die Rhythmusgruppe insbesondere Haig sei in der Abmischung und im Vordergrund prasenter wahrend die Trompete und das Altsaxophon im Hintergrund verschwanden Mit fortschreitendem Konzert werde dies besser und Gillespies gedampfte Trompete sei klarer zu horen Das erste Stuck Bebop mit einem zu spat ankommenden Parker sei ein historisches Dokument der ihn teilweise ersetzende Tenorsaxophonist Don Byas klinge grossartig bis Parker auf die Buhne tritt und den Einsatz erhoht Den Mitschnitt sollten alle Bebop Fans trotz ihrer Audio Defizite gerne annehmen so das Resumee des Autors 2 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Will Layman Dizzy Gillespie amp Charlie Parker Town Hall New York City June 22 1945 Pop Matters 1 September 2005 abgerufen am 7 Oktober 2019 englisch a b Besprechung des Albums von Michael G Nastos bei AllMusic englisch Abgerufen am 19 Oktober 2019 Dies waren die drei Studiosessions fu das Guild Label Bei der ersten Session am 28 Februar 1945 spielten Dizzy Gillespie tp Charlie Parker as Clyde Hart p Remo Palmieri git Slam Stewart kb und Cozy Cole dr die Titel Groovin High All the Things You Are Dizzy Atmosphere ein Bei der zweiten Guild Sssion am 11 Mai 1945 mit Dizzy Gillespie tp vcl Charlie Parker as Al Haig p Curly Russell kb Sidney Catlett dr entstanden die Titel Salt Peanuts Shaw Nuff Hot House sowie mit Sarah Vaughan die Vokalnummer Lover Man Dizzy Gillespie Charlie Parker Town Hall New York City June 22 1945 bei Discogs David Remnick 100 Essential Jazz Albums The New Yorker 12 Mai 2008 abgerufen am 17 Oktober 2019 englisch Chris Kelsey Dizzy Gillespie and Charlie Parker Town Hall New York City June 22 1945 JazzTimes 1 Januar 2006 abgerufen am 17 Oktober 2019 englisch Samuel Chell Dizzy Gillespie and Charlie Parker Town Hall New York City June 22 1945 All About Jazz 29 Oktober 2005 abgerufen am 17 Oktober 2019 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Town Hall New York City June 22 1945 amp oldid 231600555