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Harald Keller 24 Juni 1903 in Kassel 5 November 1989 in Frankfurt am Main war ein deutscher Kunsthistoriker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Schriften Auswahl 4 Festschrift 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHarald Keller Sohn des Lehrers Fritz Keller und der Magdalene geborene Schellhas studierte ab 1923 Kunstgeschichte an den Universitaten in Leipzig Heidelberg und Munchen In Munchen wurde er 1929 bei Wilhelm Pinder mit der Arbeit Das Treppenhaus im deutschen Schloss und Klosterbau des Barock zum Dr phil promoviert Von 1929 bis 1930 war er Assistent unter Carl Georg Heise am St Annen Museum in Lubeck von 1930 bis 1935 zunachst Stipendiat spater Assistent an der Bibliotheca Hertziana in Rom 1935 habilitierte er sich bei Hans Jantzen fur das Fach Kunstgeschichte an der Universitat Frankfurt am Main mit einer Arbeit uber Giovanni Pisano im gleichen Jahr wechselte er als Privatdozent fur mittelalterliche und neuere Kunstgeschichte an die Universitat Munchen Keller galt in der Zeit des Nationalsozialismus als politisch zuruckhaltend Seine universitare Karriere wird als beispielhaft herausgehoben fur eine Haltung die aufzeigte dass Zuruckhaltung und Verweigerung bis zu einem gewissen Grade durchaus moglich waren 1 Nach seinem Kriegsdienst von 1939 bis 1944 erfolgte die Ernennung zum ausserplanmassigen Professor in Munchen 1948 kehrte er als ordentlicher Professor fur Kunstgeschichte an das Kunstgeschichtliche Institut der Universitat Frankfurt am Main zuruck Von 1948 bis 1955 schrieb er Beitrage fur die Kunstchronik des Zentralinstituts fur Kunstgeschichte in Munchen 1971 wurde er emeritiert Werk BearbeitenDie Forschungen Harald Kellers umspannen den Zeitraum vom Mittelalter bis zum 19 Jahrhundert Er vertrat die bis auf Johann Joachim Winckelmann zuruckreichende Auffassung der Kunstgeografie in der die Regionen eines Landes als Kunstraume mit einem konstanten individuellen Charakter zu definieren und aus den landschaftlichen Gegebenheiten kunstgeschichtliche Tatsachen herzuleiten seien 2 So war es fur ihn verstandlich dass sich die Fruhrenaissance nur unter den lokalen historischen Verhaltnissen der toskanischen Stadte die Hochrenaissance dagegen nur im papstlichen Rom entwickeln konnte Auch die Entfaltung eines Tizian war fur ihn nur in Venedig vorstellbar Doch zog er die Kunstgeografie immer nur als zusatzliches Erklarungsinstrument hinzu und verkannte nicht dass gesellschaftliche Einflusse auf die Kunstproduktion lokale Hervorbringungen uberlagern konnten Keller war ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Schriften Auswahl BearbeitenGiovanni Pisano A Schroll Munchen 1942 mit Walter Hege Bamberg Deutsche Lande Deutsche Kunst Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1950 4 Auflage 1973 Salzburg Deutsche Lande Deutsche Kunst Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1956 Engelspfeiler im Strassburger Munster Reclam Verlag Stuttgart 1957 Veit Stoss Der Bamberger Altar Reclam Verlag Stuttgart 1959 Die Kunstlandschaften Italiens Insel Verlag Frankfurt am Main Leipzig 1960 Venezianische Renaissance Deutsche Buch Gemeinschaft Berlin Darmstadt Wien 1962 Die Kunstlandschaften Frankreichs Insel Verlag Frankfurt am Main Leipzig 1963 Goethe Palladio und England Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Munchen 1971 mit Jeannine Baticle Die Kunst des 18 Jahrhunderts Ullstein Berlin 1971 Michelangelo Zeichnungen und Dichtungen Insel Verlag Frankfurt am Main 1975 ISBN 3 458 01847 6 Michelangelo Bildhauer Maler Architekt Deutscher Bucherbund Stuttgart 1976 Das Nachleben des antiken Bildnisses Von der Karolingerzeit bis zur Gegenwart Freiburg i Br 1977 ISBN 3 85883 008 9 Das alte Europa Die hohe Kunst der Stadtvedute Stuttgart 1983 ISBN 3 421 02586 X Blick vom Monte Cavo Kleine Schriften Insel Verlag Frankfurt am Main 1984 Dresden in Ansichten von Canaletto Harenberg Dortmund 1985 Sudtirol Kunstlandschaft oder Pass und Strassenland Stuttgart 1987 ISBN 3 515 04828 6 Franzosische Impressionisten Insel Verlag Frankfurt am Main Leipzig 1993 Festschrift BearbeitenHans Martin von Erffa Hrsg Festschrift fur Harald Keller Zum 60 Geburtstag dargebracht von seinen Schulern Roether Darmstadt 1963 Literatur BearbeitenKurschners Deutscher Gelehrten Kalender Band 2 13 Ausgabe De Gruyter Berlin New York 1980 ISBN 3110074346 S 1863 Metzler Kunsthistoriker Lexikon 2 Auflage Metzler Stuttgart 2007 S 228 231 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Harald Keller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Veroffentlichungen von und uber Harald Keller im Opac der Regesta Imperii Eintrag im Dictionary of Art HistoriansEinzelnachweise Bearbeiten Sabine Fastert Rezension zu Nikola Doll Christian Fuhrmeister Michael Sprenger Hrsg Kunstgeschichte im Nationalsozialismus Beitrage zur Geschichte einer Wissenschaft zwischen 1930 und 1950 Begleitband zur Wanderausstellung Kunstgeschichte im Nationalsozialismus Bonn Kunsthistorisches Institut 16 Marz 29 April 2005 Munchen Zentralinstitut fur Kunstgeschichte 11 Weimar 2005 S 235 In H ArtHist 16 Juni 2005 Letzter Zugriff 16 Mai 2012 Metzler Kunsthistoriker Lexikon 1 Auflage Metzler Stuttgart 1999 ISBN 3 476 01535 1 S 212 f Preistrager der Goetheplakette der Stadt Frankfurt am Main Thomas Mann Albert Schweitzer Julius Petersen 1932 William Butler Yeats 1934 Georg Kolbe 1937 Leo Frobenius 1938 Anton Kippenberg 1939 Hans Pfitzner 1940 Friedrich Bethge 1941 Wilhelm Schafer 1943 Otto Hahn 1944 Franz Volhard Gustav Mori Franz Schultz 1947 Georg Hartmann 1948 Andre Gide Adolf Grimme Jose Ortega y Gasset Gerhard Marcks Friedrich Meinecke Robert Maynard Hutchins Victor Gollancz Carl Jacob Burckhardt 1949 Friedrich Dessauer Friedrich Witz Richard Merton Alexander Rudolf Hohlfeld Boris Rajewsky Ernst Robert Curtius Jean Angelloz Leonard Ashley Willoughby 1951 Bernhard Guttmann Ludwig Seitz John Jay McCloy 1952 Max Horkheimer Fritz Strich 1953 August de Bary Karl Kleist Richard Scheibe Rudolf Alexander Schroder 1954 Andreas Bruno Wachsmuth Fritz von Unruh Ferdinand Blum Paul Hindemith Hanns Wilhelm Eppelsheimer 1955 Peter Suhrkamp Carl Mennicke Josef Hellauer Paul Tillich 1956 Helmut Walcha Kasimir Edschmid Benno Reifenberg Gottfried Bermann Fischer Rudolf Pechel 1957 Otto Bartning Friedrich Lehmann Werner Bock Martin Buber Helmut Coing 1958 Cicely Veronica Wedgwood Thornton Wilder Herman Nohl Jean Schlumberger Sir Sarvepalli Radhakrishnan Yasunari Kawabata 1959 Alfred Petersen Arthur Hubscher Franz Bohm 1960 Vittorio Klostermann 1961 Edgar Salin 1962 Theodor W Adorno Fried Lubbecke Karl Winnacker 1963 Harry Buckwitz 1964 Carl Orff 1965 Marie Luise Kaschnitz Heinrich Troeger Ferdinand Hoff 1966 Carl Tesch Werner Bockelmann Wilhelm Schondube Wilhelm Schafer 1967 Kurt Hessenberg 1973 Ljubomir Romansky Waldemar Kramer 1974 Albert Richard Mohr 1976 Siegfried Unseld Oswald von Nell Breuning SJ 1977 Paul Arnsberg 1978 Wulf Emmo Ankel Christoph von Dohnanyi Erich Fromm postum verliehen 1979 1981 Horst Kruger Walter Hesselbach Rudolf Hirsch Fuat Sezgin 1980 Wilhelm Kempf Sir Georg Solti 1981 Leo Lowenthal Bruno Vondenhoff 1982 Harald Keller 1983 Marcel Reich Ranicki 1984 Alfred Grosser 1986 Joachim Fest 1987 Jorgen Schmidt Voigt 1988 Dorothea Loehr Alfred Schmidt Dolf Sternberger 1989 Eva Demski Hilmar Hoffmann 1990 Albert Mangelsdorff 1991 Iring Fetscher Willi Ziegler 1992 Liesel Christ Walter Weisbecker Ludwig von Friedeburg 1994 Heinrich Schirmbeck Emil Mangelsdorff Wolfram Schutte 1995 Christiane Nusslein Volhard Walter Boehlich 1996 Walter H Pehle Hans Dieter Resch 1997 Anja Lundholm Christoph Vitali Peter Weiermair 1998 Arno Lustiger Johann Philipp von Bethmann 1999 Karl Dedecius Michael Gotthelf 2000 Ernst Klee Hans Wolfgang Pfeifer 2001 Horst Eberhard Richter Peter Eschberg Heiner Goebbels Oswald Mathias Ungers 2002 Christa von Schnitzler Albert Speer junior Chlodwig Poth Jean Christophe Ammann Franz Mon 2003 Ferry Ahrle Monika Schoeller 2004 Henriette Kramer Gerhard R Koch 2005 Eliahu Inbal Peter Iden 2006 Thomas Bayrle Carmen Renate Koper 2007 Frank Wolff E R Nele 2008 Peter Kurzeck Rosemarie Fendel 2009 Klaus Reichert 2010 Hans Klaus Jungheinrich Dieter Buroch 2011 Felix Mussil Mischka Popp Thomas Bergmann 2012 Paulus Bohmer Peter Cahn 2013 Hans Traxler Thomas Gebauer Wilhelm Genazino 2014 Martin Mosebach Sven Vath 2015 Tobias Rehberger Bettina von Bethmann 2016 Claus Helmer Moses Pelham 2017 Max Weinberg posthum 2018 Bodo Kirchhoff Effi B Rolfs Max Hollein 2019 Silke Scheuermann Burkard Schliessmann 2020 Hans Zimmer Sandra Mann 2021 Sabine Fischmann Volker Mosbrugger 2022 Anne Imhof 2023 Normdaten Person GND 118721631 lobid OGND AKS LCCN n50048119 VIAF 19700446 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Keller HaraldKURZBESCHREIBUNG deutscher KunsthistorikerGEBURTSDATUM 24 Juni 1903GEBURTSORT KasselSTERBEDATUM 5 November 1989STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Harald Keller Kunsthistoriker amp oldid 232047791