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Ludwig Alfred Seitz 24 Mai 1872 in Pfaffenhofen an der Roth 1 19 Juni 1961 ebenda 2 war ein deutscher Gynakologe und Geburtshelfer Ludwig Seitz etwa 1930 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Verdienste 3 Schriften Auswahl 4 Wurdigungen 5 Verhalten in der Zeit des Nationalsozialismus 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr besuchte das Gymnasium bei St Stephan in Augsburg 3 und studierte in Munchen Berlin und Heidelberg Medizin Wahrend seines Studiums wurde er Mitglied des AGV Munchen 4 Er absolvierte 1898 sein Staatsexamen an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen und wurde dort im gleichen Jahr mit einer Dissertation Ueber den Einfluss der Syphilis auf die Schwangerschaft promoviert Nach einer kurzen Tatigkeit in der Chirurgie wurde er durch Franz von Winckel 1899 fur die Frauenklinik geworben Hier arbeitete er zunachst unter von Winckel spater unter Albert Doderlein und wurde 1908 zum Oberarzt ernannt 5 Am 1 April 1910 wurde er zum Ordinarius an die Universitats Frauenklinik Erlangen berufen Er leitete die Klinik von 1910 bis 1921 6 und wechselte anschliessend nach Frankfurt wo er mit seinem Schuler und Nachfolger Heinrich Guthmann bis September 1938 tatig war 5 Nach Hugo Sellheim war Seitz der 22 Prasident der Deutschen Gesellschaft fur Gynakologie und Geburtshilfe und leitete deren Kongress 1931 in Frankfurt am Main 7 1918 wurde Seitz durch die Bayerische Staatsregierung als Letzter zum Geheimen Hofrat ernannt 3 Verdienste BearbeitenSeitz machte sich um die Weiterentwicklung der Strahlentherapie verdient Er entwickelte Grundlagen fur die Strahlentherapie bei bosartigen Erkrankungen der weiblichen Genitalorgane Unter seiner Leitung entwickelte sich die Universitatsfrauenklinik in Erlangen zum grossten deutschen Strahlentherapiezentrum der damaligen Zeit Er entwickelte das Therapiekonzept des sogenannten Rontgen Wertheims Seine Arbeit setzte er in Frankfurt am Main mit Untersuchungen zur strahlentherapeutischen Behandlung auch gutartiger Erkrankungen fort So entwickelte er mit Hermann Wintz das Konzept der Temporaren Kastration und wandte die Bestrahlung auch bei entzundlichen Erkrankungen an 6 5 Schriften Auswahl Bearbeitenmit J Halban Biologie und Pathologie des Weibes Urban amp Schwarzenberg Berlin und Wien 1924 1929 8 Bande Wachstum Geschlecht und Fortpflanzung J Springer Berlin 1939 In Walter Stoeckel Hrsg Lehrbuch der Geburtshilfe Gustav Fischer Jena 1943 7 Auflage und 8 unveranderte Auflage 1945 unzensierte Ausgabe mehrere Kapitel V Physiologische Biologie in der Schwangerschaft Bevolkerungspolitisches zu Schwangerschaft und Geburt in der zensierten 8 Auflage fur spatere Auflagen in Neubearbeitung fehlend XII Geburtsstorungen durch Anomalien des Beckens XV Die pathologischen Vorgange im Organismus der Mutter wahrend Schwangerschaft und Geburt pathologische Biologie XVI Pathologisches Verhalten der Plazenta der Eihaute der Nabelschnur und des Fetus Wie konnen Arzt und Frauenarzt zur Verhutung erbkranken und zur Forderung erbgesunden Nachwuchses beitragen Dt Med Wschr 60 1934 546 9 Schwangerschaftstoxikosen In Reichsarztekammer Hrsg Richtlinien fur Schwangerschaftsunterbrechung und Unfruchtbarmachung aus gesundheitlichen Grunden Bearbeitet von Hans Stadler J F Lehmanns Verlag Munchen 1936 S 26 49 Wurdigungen BearbeitenMitglied der Kaiserlichen Leopoldinischen Akademie in Halle Ehrendoktor der Universitaten Erlangen und Frankfurt am Main Ehrensenator und Ehrenburger der Universitat Frankfurt am Main Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft fur Gynakologie 8 Ehrenmitglied der Bayerischen Gesellschaft fur Geburtshilfe und Frauenheilkunde e V 9 Ehrenmitglied der Nordwestdeutschen Gesellschaft fur Gynakologie und Geburtshilfe 2 1942 Ehrenburger seines Heimatortes 3 1952 wurde er mit der Goetheplakette der Stadt Frankfurt am Main ausgezeichnet 10 Verhalten in der Zeit des Nationalsozialismus BearbeitenSeitz liess in der Frankfurter Universitats Frauenklinik wie sein Schuler Wintz in Erlangen wahrend der Zeit des Nationalsozialismus Zwangssterilisationen und Abtreibungen durchfuhren Ihm wird ausserdem vorgeworfen er habe sich fur die Rassenhygiene und deren Verwirklichung eingesetzt 1 Auf dem 23 Kongress der Deutschen Gesellschaft fur Gynakologie und Geburtshilfe unter Leitung von Walter Stoeckel 1933 in Berlin beendete Seitz eine Reihe von Referaten zur Problematik von Eingriffen aus eugenischen Grunden mit einer Stellungnahme zu Methoden Risiken Sicherheit und Zeitpunkt der Sterilisierung sowie zu den Problemen des Schwangerschaftsabbruchs bei erbkranken Frauen einer Massnahme die im neu erlassenen Gesetz zur Verhutung erbkranken Nachwuchses noch nicht vorgesehen war 7 Einzelnachweise Bearbeiten a b Biografie Universitat Erlangen Memento des Originals vom 16 September 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www frauenklinik uk erlangen de a b 75 Jahre Nordwestdeutsche Gesellschaft fur Gynakologie und Geburtshilfe 1909 bis 1984 PDF 494 kB a b c Wurdigung seiner Heimatstadt Verband Alter SVer VASV Anschriftenbuch Mitgliederverzeichnis samtlicher Alten Herren Stand vom 1 Oktober 1937 Hannover 1937 S 182 a b c Ulrike Kleinert Radium Jubel und Rontgen Wertheim gynakologische Radiologie an der Frankfurter Universitats Frauenklinik von den Anfangen bis 1938 Georg Olms Verlag 1989 ISBN 3 487 09151 8 a b Geschichte der Universitatsfrauenklinik Erlangen a b Hans Ludwig Walter Jonat Deutsche Gesellschaft fur Gynakologie und Geburtshilfe Vom Programm zur Botschaft A short history 1886 2008 of the German Society of Gynecology and Obstetrics reviewing its 57 congresses 2 Auflage 2008 Deutsche Gesellschaft fur Gynakologie und Geburtshilfe ISBN 3 00 009676 0 Ehrungen der DGGG Frauenarzt 47 2006 860 2 Memento des Originals vom 4 Januar 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www frauenarzt de PDF 346 kB Ehrenmitglieder der BGGF Liste der Trager der Goethe Plakette der Stadt Frankfurt am Main Memento des Originals vom 22 Februar 2020 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot frankfurt de Preistrager der Goetheplakette der Stadt Frankfurt am Main Thomas Mann Albert Schweitzer Julius Petersen 1932 William Butler Yeats 1934 Georg Kolbe 1937 Leo Frobenius 1938 Anton Kippenberg 1939 Hans Pfitzner 1940 Friedrich Bethge 1941 Wilhelm Schafer 1943 Otto Hahn 1944 Franz Volhard Gustav Mori Franz Schultz 1947 Georg Hartmann 1948 Andre Gide Adolf Grimme Jose Ortega y Gasset Gerhard Marcks Friedrich Meinecke Robert Maynard Hutchins Victor Gollancz Carl Jacob Burckhardt 1949 Friedrich Dessauer Friedrich Witz Richard Merton Alexander Rudolf Hohlfeld Boris Rajewsky Ernst Robert Curtius Jean Angelloz Leonard Ashley Willoughby 1951 Bernhard Guttmann Ludwig Seitz John Jay McCloy 1952 Max Horkheimer Fritz Strich 1953 August de Bary Karl Kleist Richard Scheibe Rudolf Alexander Schroder 1954 Andreas Bruno Wachsmuth Fritz von Unruh Ferdinand Blum Paul Hindemith Hanns Wilhelm Eppelsheimer 1955 Peter Suhrkamp Carl Mennicke Josef Hellauer Paul Tillich 1956 Helmut Walcha Kasimir Edschmid Benno Reifenberg Gottfried Bermann Fischer Rudolf Pechel 1957 Otto Bartning Friedrich Lehmann Werner Bock Martin Buber Helmut Coing 1958 Cicely Veronica Wedgwood Thornton Wilder Herman Nohl Jean Schlumberger Sir Sarvepalli Radhakrishnan Yasunari Kawabata 1959 Alfred Petersen Arthur Hubscher Franz Bohm 1960 Vittorio Klostermann 1961 Edgar Salin 1962 Theodor W Adorno Fried Lubbecke Karl Winnacker 1963 Harry Buckwitz 1964 Carl Orff 1965 Marie Luise Kaschnitz Heinrich Troeger Ferdinand Hoff 1966 Carl Tesch Werner Bockelmann Wilhelm Schondube Wilhelm Schafer 1967 Kurt Hessenberg 1973 Ljubomir Romansky Waldemar Kramer 1974 Albert Richard Mohr 1976 Siegfried Unseld Oswald von Nell Breuning SJ 1977 Paul Arnsberg 1978 Wulf Emmo Ankel Christoph von Dohnanyi Erich Fromm postum verliehen 1979 1981 Horst Kruger Walter Hesselbach Rudolf Hirsch Fuat Sezgin 1980 Wilhelm Kempf Sir Georg Solti 1981 Leo Lowenthal Bruno Vondenhoff 1982 Harald Keller 1983 Marcel Reich Ranicki 1984 Alfred Grosser 1986 Joachim Fest 1987 Jorgen Schmidt Voigt 1988 Dorothea Loehr Alfred Schmidt Dolf Sternberger 1989 Eva Demski Hilmar Hoffmann 1990 Albert Mangelsdorff 1991 Iring Fetscher Willi Ziegler 1992 Liesel Christ Walter Weisbecker Ludwig von Friedeburg 1994 Heinrich Schirmbeck Emil Mangelsdorff Wolfram Schutte 1995 Christiane Nusslein Volhard Walter Boehlich 1996 Walter H Pehle Hans Dieter Resch 1997 Anja Lundholm Christoph Vitali Peter Weiermair 1998 Arno Lustiger Johann Philipp von Bethmann 1999 Karl Dedecius Michael Gotthelf 2000 Ernst Klee Hans Wolfgang Pfeifer 2001 Horst Eberhard Richter Peter Eschberg Heiner Goebbels Oswald Mathias Ungers 2002 Christa von Schnitzler Albert Speer junior Chlodwig Poth Jean Christophe Ammann Franz Mon 2003 Ferry Ahrle Monika Schoeller 2004 Henriette Kramer Gerhard R Koch 2005 Eliahu Inbal Peter Iden 2006 Thomas Bayrle Carmen Renate Koper 2007 Frank Wolff E R Nele 2008 Peter Kurzeck Rosemarie Fendel 2009 Klaus Reichert 2010 Hans Klaus Jungheinrich Dieter Buroch 2011 Felix Mussil Mischka Popp Thomas Bergmann 2012 Paulus Bohmer Peter Cahn 2013 Hans Traxler Thomas Gebauer Wilhelm Genazino 2014 Martin Mosebach Sven Vath 2015 Tobias Rehberger Bettina von Bethmann 2016 Claus Helmer Moses Pelham 2017 Max Weinberg posthum 2018 Bodo Kirchhoff Effi B Rolfs Max Hollein 2019 Silke Scheuermann Burkard Schliessmann 2020 Hans Zimmer Sandra Mann 2021 Sabine Fischmann Volker Mosbrugger 2022 Anne Imhof 2023 Normdaten Person GND 117472980 lobid OGND AKS VIAF 20458428 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Seitz LudwigALTERNATIVNAMEN Seitz Ludwig AlfredKURZBESCHREIBUNG deutscher Frauenarzt und HochschullehrerGEBURTSDATUM 24 Mai 1872GEBURTSORT Pfaffenhofen an der RothSTERBEDATUM 19 Juni 1961STERBEORT Pfaffenhofen an der Roth Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Seitz Mediziner amp oldid 229767904