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Helmut Walcha 27 Oktober 1907 in Leipzig 11 August 1991 in Frankfurt am Main war ein deutscher Organist Cembalist und Komponist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Hausorgel 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHelmut Walcha erblindete im Alter von neunzehn Jahren infolge einer fruhkindlichen Pockenimpfung Er bestand im 15 Lebensjahr die Aufnahmeprufung am Leipziger Konservatorium und wurde der jungste Orgelschuler Gunther Ramins Er entwickelte sich dort zu einem bedeutenden Bach Interpreten Von 1926 bis 1929 war er Stellvertreter Ramins an der Thomaskirche 1929 bis 1944 fuhrte er als Organist der Friedenskirche in Frankfurt am Main regelmassig Orgelzyklen auf und unterrichtete ab 1933 am Hoch schen Konservatorium 1938 ging das Konservatorium in die staatliche Hochschule fur Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main uber Walcha wurde zum Professor fur Orgel und Leiter der Kirchenmusikabteilung 1972 emeritiert berufen Nach dem Zweiten Weltkrieg grundete Walcha in Frankfurt das Institut fur Kirchenmusik und war von 1946 bis 1981 Organist an der Dreikonigskirche Er disponierte 1957 bis 1961 die von Karl Schuke gebaute Orgel Seine 1947 ins Leben gerufene und nach Leipziger Vorbild konzipierte Orgelvesper hat bis heute einen festen Platz im wochentlichen Kalender der Dreikonigskirche Samstags um 17 Uhr vom 1 Advent bis Ostern verbinden sich hier Lesungen Gebet und Musik Walcha erwarb sich Weltruf als Bach Interpret Zwischen 1947 und 1952 unternahm er die erste Einspielung 1971 vollendete er die zweite 1956 begonnene umfassende Aufnahme des Bachschen Orgelwerks Walcha gab Partituren Johann Sebastian Bachs und Georg Friedrich Handels neu heraus Er schrieb auch eigene Choralvorspiele Kantaten und musikwissenschaftliche Orgelstudien Walcha war ein profunder Kenner fruh und hochbarocker deutscher Orgelkompositionen Mit einem letzten Konzert verabschiedete er sich 1981 endgultig vom offentlichen Musikleben nbsp Helmut Walchas Grab Foto 2020 Fur die Schallplattenreihe Mathias Wiemans kleine Diskothek die Anfang der 60er Jahre erschien begleitete Walcha von Mathias Wieman rezitierte Gedichte Paul Gerhardts auf der Orgel Helmut Walcha erhielt 1957 die Goethe Plakette der Stadt Frankfurt am Main 1967 wurde er mit Verdienstkreuz 1 Klasse der Bundesrepublik Deutschland geehrt 1987 mit dem Grossen Verdienstkreuz mit Stern Walcha wurde in einem Ehrengrab der Stadt Frankfurt auf dem Sachsenhauser Sudfriedhof beerdigt Im Frankfurter Stadtteil Gallus ist eine kleine Strasse nach ihm benannt worden Werke BearbeitenKompositionen Choralvorspiele fur Orgel IV Bande C F Peters Frankfurt a M 1954 1978 Band I 25 Choralvorspiele 1954 EP 4850 Band II 20 Choralvorspiele 1963 EP 4871 Band III 24 Choralvorspiele 1966 EP 5999 Band IV 19 Choralvorspiele und Postludium 1978 EP 8413 Kantaten Lobe den Herren 1932 Wo Gott der Herr nicht bei uns halt 1933 Wach auf mein Herz die Nacht ist hin 1947 Daruber hinaus sind in verschiedenen Sammlungen Kanons sowie zwei und dreistimmige Satze fur gleiche Stimmen erschienen Ausgaben Georg Friedrich Handel Orgelkonzerte op 4 Nr 1 6 B Schott s Sohne Mainz 1940 Georg Friedrich Handel Orgelkonzerte op 7 Nr 1 6 B Schott s Sohne Mainz 1943 Johann Sebastian Bach Ricercare a 6 voci aus dem Musikalischen Opfer Ubertragung fur Orgel mit ausfuhrlicher Analyse C F Peters Frankfurt a M 1964 Johann Sebastian Bach Die Kunst der Fuge Ubertragung fur Orgel mit Weiterfuhrung und Beendigung der Schlussfuge C F Peters Frankfurt a M 1967 Literatur BearbeitenMartin Loeser Walcha Helmut In Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Zweite Ausgabe Personenteil Band 17 Vina Zykan Barenreiter Metzler Kassel u a 2007 ISBN 978 3 7618 1137 5 Online Ausgabe fur Vollzugriff Abonnement erforderlich Birgit Weyel Walcha Helmut in Wolfgang Klotzer Hrsg Frankfurter Biographie Personengeschichtliches Lexikon Veroffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission Band XIX Nr 2 Zweiter Band M Z Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1996 ISBN 3 7829 0459 1 S 529 530 Hausorgel BearbeitenDie Hausorgel von Helmut Walcha wurde 1956 von Forster amp Nicolaus Orgelbau erbaut Das Instrument hat Schleifladen die Spiel und die Registertraktur sind mechanisch 1 2 I ManualQuintade 4 Blockflote 2 Oktave 1 Regal 8 II ManualMetallgedackt 8 Rohrflote 4 Prinzipal 2 Quinte 1 1 3 PedalSubbass 16 Nachthorn 0 2 Dulcian 16 Schalmei 0 4 Koppeln II I TremulantWeblinks BearbeitenWerke von und uber Helmut Walcha im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Live Orgelkonzert im Archiv einer Kirche in Utrecht siehe 1967 Marcussen Orgel Nicolaikerk Utrecht Helmut Walcha Bach Cantatas englisch Einzelnachweise Bearbeiten organindex de Abgerufen am 30 Juli 2022 Ars Organi 3 2007 S 153 Preistrager der Goetheplakette der Stadt Frankfurt am Main Thomas Mann Albert Schweitzer Julius Petersen 1932 William Butler Yeats 1934 Georg Kolbe 1937 Leo Frobenius 1938 Anton Kippenberg 1939 Hans Pfitzner 1940 Friedrich Bethge 1941 Wilhelm Schafer 1943 Otto Hahn 1944 Franz Volhard Gustav Mori Franz Schultz 1947 Georg Hartmann 1948 Andre Gide Adolf Grimme Jose Ortega y Gasset Gerhard Marcks Friedrich Meinecke Robert Maynard Hutchins Victor Gollancz Carl Jacob Burckhardt 1949 Friedrich Dessauer Friedrich Witz Richard Merton Alexander Rudolf Hohlfeld Boris Rajewsky Ernst Robert Curtius Jean Angelloz Leonard Ashley Willoughby 1951 Bernhard Guttmann Ludwig Seitz John Jay McCloy 1952 Max Horkheimer Fritz Strich 1953 August de Bary Karl Kleist Richard Scheibe Rudolf Alexander Schroder 1954 Andreas Bruno Wachsmuth Fritz von Unruh Ferdinand Blum Paul Hindemith Hanns Wilhelm Eppelsheimer 1955 Peter Suhrkamp Carl Mennicke Josef Hellauer Paul Tillich 1956 Helmut Walcha Kasimir Edschmid Benno Reifenberg Gottfried Bermann Fischer Rudolf Pechel 1957 Otto Bartning Friedrich Lehmann Werner Bock Martin Buber Helmut Coing 1958 Cicely Veronica Wedgwood Thornton Wilder Herman Nohl Jean Schlumberger Sir Sarvepalli Radhakrishnan Yasunari Kawabata 1959 Alfred Petersen Arthur Hubscher Franz Bohm 1960 Vittorio Klostermann 1961 Edgar Salin 1962 Theodor W Adorno Fried Lubbecke Karl Winnacker 1963 Harry Buckwitz 1964 Carl Orff 1965 Marie Luise Kaschnitz Heinrich Troeger Ferdinand Hoff 1966 Carl Tesch Werner Bockelmann Wilhelm Schondube Wilhelm Schafer 1967 Kurt Hessenberg 1973 Ljubomir Romansky Waldemar Kramer 1974 Albert Richard Mohr 1976 Siegfried Unseld Oswald von Nell Breuning SJ 1977 Paul Arnsberg 1978 Wulf Emmo Ankel Christoph von Dohnanyi Erich Fromm postum verliehen 1979 1981 Horst Kruger Walter Hesselbach Rudolf Hirsch Fuat Sezgin 1980 Wilhelm Kempf Sir Georg Solti 1981 Leo Lowenthal Bruno Vondenhoff 1982 Harald Keller 1983 Marcel Reich Ranicki 1984 Alfred Grosser 1986 Joachim Fest 1987 Jorgen Schmidt Voigt 1988 Dorothea Loehr Alfred Schmidt Dolf Sternberger 1989 Eva Demski Hilmar Hoffmann 1990 Albert Mangelsdorff 1991 Iring Fetscher Willi Ziegler 1992 Liesel Christ Walter Weisbecker Ludwig von Friedeburg 1994 Heinrich Schirmbeck Emil Mangelsdorff Wolfram Schutte 1995 Christiane Nusslein Volhard Walter Boehlich 1996 Walter H Pehle Hans Dieter Resch 1997 Anja Lundholm Christoph Vitali Peter Weiermair 1998 Arno Lustiger Johann Philipp von Bethmann 1999 Karl Dedecius Michael Gotthelf 2000 Ernst Klee Hans Wolfgang Pfeifer 2001 Horst Eberhard Richter Peter Eschberg Heiner Goebbels Oswald Mathias Ungers 2002 Christa von Schnitzler Albert Speer junior Chlodwig Poth Jean Christophe Ammann Franz Mon 2003 Ferry Ahrle Monika Schoeller 2004 Henriette Kramer Gerhard R Koch 2005 Eliahu Inbal Peter Iden 2006 Thomas Bayrle Carmen Renate Koper 2007 Frank Wolff E R Nele 2008 Peter Kurzeck Rosemarie Fendel 2009 Klaus Reichert 2010 Hans Klaus Jungheinrich Dieter Buroch 2011 Felix Mussil Mischka Popp Thomas Bergmann 2012 Paulus Bohmer Peter Cahn 2013 Hans Traxler Thomas Gebauer Wilhelm Genazino 2014 Martin Mosebach Sven Vath 2015 Tobias Rehberger Bettina von Bethmann 2016 Claus Helmer Moses Pelham 2017 Max Weinberg posthum 2018 Bodo Kirchhoff Effi B Rolfs Max Hollein 2019 Silke Scheuermann Burkard Schliessmann 2020 Hans Zimmer Sandra Mann 2021 Sabine Fischmann Volker Mosbrugger 2022 Anne Imhof 2023 Normdaten Person GND 118628585 lobid OGND AKS LCCN n88619737 VIAF 29719657 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Walcha HelmutKURZBESCHREIBUNG deutscher Organist Cembalist und KomponistGEBURTSDATUM 27 Oktober 1907GEBURTSORT LeipzigSTERBEDATUM 11 August 1991STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helmut Walcha amp oldid 228721450