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Die evangelische Friedenskirche befindet sich im Frankfurter Stadtteil Gallus und ist das Gotteshaus der Evangelischen Kirchengemeinde Frieden und Versohnung die zur Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau gehort Das Gebaude ist ein Baudenkmal im Stil des Backsteinexpressionismus Friedenskirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenDas Gallusviertel entwickelte sich Ende des 19 Jahrhunderts zu einem innenstadtnahen grunderzeitlichen Wohnquartier Fur die Seelsorge der evangelischen Bewohner stand seit 1903 die am Rande zum benachbarten Westend befindliche Matthauskirche sowie zeitweise die Friedens Wanderkirche zur Verfugung Die demontable holzerne Wanderkirche befand sich zunachst in der Niddastrasse im ebenfalls angrenzenden Bahnhofsviertel und wurde spater in der Hufnagelstrasse im Gallus aufgebaut Sie war nach dem Frankfurter Frieden von 1871 benannt worden Im Jahr 1909 wurde fur das Gallus aus einem Teilgebiet der Matthausgemeinde die neue Friedensgemeinde gegrundet und nach der zwischenzeitlich wieder abgebauten Friedens Wanderkirche benannt Heutzutage verbindet man mit dem Namen der Gemeinde auch die theologische Botschaft wie sie unter anderem im Neuen Testament in 1 Korinther 14 33 zu finden ist Gott des Friedens Fur den Neubau der Kirche wurde ein Grundstuck an der Frankenallee ausgewahlt und 1911 ein erster Architektenwettbewerb ausgelobt Der Erste Weltkrieg beendete zunachst das Projekt 1923 fuhrte man erneut einen Architektenwettbewerb durch Aufgrund der Erkenntnisse aus den fruheren Entwurfen gab man den Teilnehmern auf dass der Kirchturm fur die Frankenallee ein beherrschendes Wahrzeichen bilden solle Der zweite Preistrager Karl Blattner erfullte die Vorgabe und wurde mit der Ausfuhrung beauftragt Mit dem Bau der Friedenskirche wurde 1925 begonnen und am 11 Marz 1928 die Einweihung gefeiert Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebaude bei den Bombenangriffen im Marz 1944 stark beschadigt Bereits kurz nach Kriegsende errichtete man in den Ruinen ein Dach und in der Unterkirche einen behelfsmassigen Kirchsaal Der Wiederaufbau der Friedenskirche erfolgte durch den Architekten Hans Bartholmes und konnte 1953 abgeschlossen werden nbsp AltarraumArchitektur BearbeitenDie Friedenskirche befindet sich in der Frankenallee an der Ecke zur Krifteler Strasse Die Grundflache der nach Norden gerichteten Kirche betragt etwa 28 Meter in der Lange und knapp 24 Meter in der Breite Der Eingang liegt im Suden an der Frankenallee einer der Haupterschliessungsstrassen des Quartiers Die massige Front mit Vorbau und zwei Turmen gibt der Kirche die seinerzeit gewunschte Dominanz und pragt auch heute noch das Ortsbild Die Klinkerbauweise bestimmt die Architektur der Friedenskirche und fuhrt zu dem ausdrucksstarken expressionistischen Erscheinungsbild Es war zeittypisch und findet sich auch bei zahlreichen anderen Sakral und Gewerbebauten der 1920er Jahre wie beispielsweise St Bonifatius Hoechst Verwaltungsgebaude Chilehaus und Kirche am Hohenzollernplatz Der Backsteinexpressionismus entstand zeitlich parallel zur neu sachlichen Architektur des Bauhauses Die gestalterischen Bezuge der Friedenskirche sind vielfaltig Die monumentale Turmwand erinnert an den Westbau norddeutscher Backsteinkirchen Das Material passt sich zudem den Industriebauten der Umgebung an Pfarrhaus und Kindergarten befinden sich in Anbauten beidseits der Kirche Der Gemeindesaal liegt unter dem Kirchenraum Trotz der Modernitat der Architektur erinnern die Dach und Fenstergestaltung dennoch an die Formensprache des Historismus Die Gestaltung des Innenraums wurde nicht mehr nach dem Wiesbadener Programm vorgenommen Vielmehr ist der Raum gerichtet und zielt auf den wuchtigen Altarblock und die bronzene Christurgestalt in der flachen spitzbogigen Altarnische Die Christusstatue wurde 1928 von Richard Scheibe geschaffen und stellt den segnenden Christus dar Mit dem Wiederaufbau erhielt die Kirche Buntglasfenster nach Entwurfen des Kunstmalers Hans Heinrich Adam die von Bernd Gossel hergestellt wurden Sie thematisieren die christlichen Feiertage Weihnachten Karfreitag Ostern und Pfingsten Die Orgel aus dem Jahr 1953 mit ursprunglich 18 Registern wurde vom Orgelbauer Balthasar Conrad Euler hergestellt und 1963 von Forster amp Nicolaus Orgelbau um vier Register erweitert 1981 schuf Rudolf von Beckerath Orgelbau ein neues Instrument mit 25 Registern und zwei Manualen Die Friedenskirche verfugt uber vier Glocken Nr Nominal Gewicht Jahr Giesserei Spruch1 c1 1150 kg 1957 Bochumer Verein Gottesglocke2 es1 1050 kg 1957 Bochumer Verein Christusglocke3 f1 550 kg 1957 Bochumer Verein Gemeindeglocke4 g1 750 kg 1927 Rincker GebetsglockeLiteratur BearbeitenJoachim Proescholdt Jurgen Telschow Frankfurts evangelische Kirchen im Wandel der Zeit Societats Verlag Frankfurt a M 2011 ISBN 978 3 942921 11 4 Evangelische Kirchengemeinde Frieden und Versohnung Hg Text Gernot Gottwals Evangelische Friedenskirche in Frankfurt am Main Frankfurt am Main 2010 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Hessen II Regierungsbezirk Darmstadt Deutscher Kunstverlag 2008 Klaus Martin Bresgott Friedenskirche Frankfurt am Main Gallus in Neue Sakrale Raume 100 Kirchen der Klassischen Moderne Zurich 2019 S 50f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedenskirche Frankfurt Gallus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetseite der Kirchengemeinde50 10404 8 6324 Koordinaten 50 6 14 5 N 8 37 56 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedenskirche Frankfurt Gallus amp oldid 233269131