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Martin Ludwig Radermacher 31 Oktober 1867 1 in Siegburg 28 Juni 1952 in Wien war ein deutsch osterreichischer Klassischer Philologe der als Professor an den Universitaten Greifswald 1903 1906 Munster 1906 1909 und Wien 1909 1938 wirkte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Einzelnachweise 4 WeblinksLeben BearbeitenLudwig Radermacher war Sohn von Peter Radermacher Lehrer am Lehrerseminar und von Katharina geborene Mohr und katholischer Konfession Nach dem Besuch des Progymnasiums in Siegburg 1877 1884 ging Radermacher an das Apostelgymnasium in Koln Nach der Reifeprufung 1886 studierte er an der Universitat Bonn zunachst Medizin dann Klassische Philologie und Germanistik Er wurde Mitglied des Philologischen Vereins Bonn im Naumburger Kartellverband 2 Zu seinen einflussreichsten Lehrern gehorten der Germanist Wilhelm Wilmanns und die Vertreter der Bonner Schule der Klassischen Philologie Franz Bucheler und Hermann Usener Daneben wurde Radermacher von den Schriften des Heidelberger Altphilologen Erwin Rohde gepragt 1891 wurde Radermacher mit der Dissertation Observationes in Euripidem miscellae promoviert Ein Jahr spater absolvierte er das Staatsexamen fur das hohere Lehramt Nach dem Studium unterrichtete Radermacher zunachst als Gymnasiallehrer in Prum Schon als Student hatte ihn Hermann Usener zu seinem Editionsvorhaben der kleinen Schriften des Dionysios von Halikarnassos herangezogen 1895 kehrte Radermacher als Assistent an die Universitat Bonn zuruck und habilitierte sich hier 1897 Nachdem er einen Ruf an die Universitat Czernowitz abgelehnt hatte ging er zum Sommersemester 1903 als ausserordentlicher Professor an die Universitat Greifswald Hier trat er mit dem Althistoriker Otto Seeck in Kontakt dessen Tochter Louise Ottilie er 1904 heiratete Im Herbst 1906 zog Radermacher mit seiner Familie nach Munster wo er eine ausserordentliche Professor an der Universitat antrat Seine Lebensstellung erhielt er 1909 an der Universitat Wien wo er als Nachfolger von Theodor Gomperz ordentlicher Professor fur Klassische Philologie wurde 3 In Wien wirkte Radermacher bis an sein Lebensende Er wurde 1914 als korrespondierendes 1915 als wirkliches Mitglied in die Akademie der Wissenschaften aufgenommen bei der er von 1918 bis 1929 als Sekretar und von 1929 bis 1933 als Generalsekretar wirkte Zu seinen Kollegen am Philologischen Seminar gehorten Hans von Arnim Edmund Hauler Heinrich Schenkl Karl Mras und Johannes Mewaldt Ende September 1936 wurde Radermacher im Alter von 69 Jahren in den Ruhestand versetzt obwohl er das Emeritierungsalter noch nicht erreicht hatte Seine Stelle wurde aus finanziellen Grunden gestrichen Noch zwei Semester lehrte Radermacher als Honorarprofessor weiter und zog sich dann ins Privatleben zuruck In den letzten Jahren seines Lebens widmete er sich ganz seiner Forschungsarbeit Wie es der Ausrichtung der Bonner Schule entsprach arbeitete Radermacher auf Grundlage der Textkritik Er schuf grundlegende Ausgaben der Rhetoriker Dionysios von Halikarnassos Demetrios von Phaleron und Quintilian Mit profunder Sprachkenntnis im Griechischen und Lateinischen lieferte er erklarende Beitrage zur antiken Dichtung und verfasste Schriften zur griechischen Volkssprache und zur Koine die bis heute genutzt werden Seine parallelen Betrachtungen von antiken Mythen und christlicher Legende in Verbindung mit der Volkskunde war richtungsweisend fur die Mythenforschung des 20 Jahrhunderts Er wurde auf dem Friedhof der Feuerhalle Simmering bestattet Abt 3 Ring 1 Gruppe 2 Nr 44 4 Das Grab ist bereits aufgelassen Radermachers Verdienste wurden mit der Ehrendoktorwurde der Universitat Glasgow Dr of Laws 1932 und der Universitat Athen Dr phil 1937 ausgezeichnet Seit 1938 war er korrespondierendes Mitglied der British Academy 5 Literatur BearbeitenAlbin Lesky Ludwig Radermacher In Anzeiger fur die Altertumswissenschaft Band 5 1952 Sp 193f Walther Kraus Ludwig Radermacher In Gnomon Band 25 1953 S 205 207 Klaus Gunther Wesseling Radermacher Martin Ludwig In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 7 Bautz Herzberg 1994 ISBN 3 88309 048 4 Sp 1226 1228 Hans Schwabl Radermacher Ludwig In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 92 f Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Das Geburtsdatum folgt einer Selbstauskunft in der Vita seiner Dissertation den auch Albin Lesky und Walther Kraus in ihren Nachrufen fuhren In der NDB steht ohne Erlauterungen abweichend der 7 Oktober 1867 Einige Jahrgange des Almanachs der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften bis 1923 nennen den 31 Dezember 1867 als Geburtsdatum was ein Irrtum sein mag 60 Geburtstag gefeiert am 31 Oktober 1927 s Neues Wiener Tagblatt 1 November 1927 S 7 Vgl Diskussion M Gobel A Kiock Richard Eckert Hrsg Verzeichnis der Alten Herren und Ehrenmitglieder des Naumburger Kartell Verbandes Klassisch Philologischer Vereine an deutschen Hochschulen A Favorke Breslau 1913 S 55 Neue Freie Presse Wien 14 Januar 1909 S 5 18 Februar 1909 S 1 20 April 1909 S 1 5 Mai 1909 S 9 erste Vorlesung Die Zeit Wien 14 Januar 1909 S 7 Arbeiter Zeitung 21 Januar 1909 S 6 Wiener Zeitung 20 April 1909 S 1 Ernennung Deutsches Volksblatt 20 April 1909 S 2 Neues Wiener Tagblatt 5 Mai 1909 S 9 ANNO Martin Ludwig Radermacher in der Verstorbenensuche bei friedhoefewien at Deceased Fellows British Academy abgerufen am 21 Juli 2020 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ludwig Radermacher im Katalog der Deutschen NationalbibliothekInhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Universitat Greifswald Erster Lehrstuhl Christian Wilhelm Ahlwardt 1817 1830 Georg Ludwig Walch 1830 1838 Rudolf Heinrich Klausen 1838 1840 Otto Jahn 1842 1847 Ludwig von Urlichs 1847 1855 Martin Hertz 1855 1862 Hermann Usener 1863 1866 Franz Bucheler 1866 1870 Wilhelm Studemund 1870 1872 Adolph Kiessling 1872 1889 Friedrich Marx 1889 1893 Eduard Norden 1893 1899 Wilhelm Kroll 1899 1906 Carl Hosius 1906 1913 Ernst Lommatzsch 1913 1922 Gunther Jachmann 1922 Kurt Latte 1923 1926 Franz Dornseiff 1926 1948 Jurgen Kroymann 1954 1955 Dietrich Ebener 1957 1967 Martin Hose 1994 1997 Michael Weissenberger 1999 2013 Zweiter Lehrstuhl Georg Friedrich Schomann 1827 1879 Rudolf Scholl 1873 1874 Eduard Hiller 1874 1876 Ulrich von Wilamowitz Moellendorff 1876 1883 Georg Kaibel 1883 1886 Ernst Maass 1886 1895 Alfred Gercke 1896 1909 Hermann Schone 1909 1916 Johannes Mewaldt 1916 1923 Konrat Ziegler 1923 1933 Franz Egermann 1934 1942 Gregor Vogt Spira 1994 2006 Dritter Lehrstuhl Extraordinariat 1863 1898 Ordinariat Franz Susemihl 1856 1898 Alfred Korte 1899 1903 Ludwig Radermacher 1903 1906 Ernst Bickel 1906 1909 Johannes Mewaldt 1909 1914 Georg Thiele 1914 1917 Kurt Witte 1917 1920 August Schmekel 1921 1927 Siehe auch Liste der Klassischen Philologen an der Universitat GreifswaldInhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Universitat Munster Erster Lehrstuhl Hermann Ludwig Nadermann 1821 1853 Ferdinand Deycks 1843 1867 Peter Langen 1868 1897 Peter Sonnenburg 1898 1928 Franz Beckmann 1931 1963 Hermann Trankle 1963 1972 Christian Gnilka 1972 2002 Christine Schmitz seit 2002 Zweiter Lehrstuhl Franz Winiewski 1838 1874 Johann Matthias Stahl 1874 1906 Wilhelm Kroll 1906 1913 Richard Wunsch 1913 1915 Hermann Schone 1916 1935 Walter Eberhardt 1937 1946 Friedrich Mehmel 1947 1951 Richard Harder 1952 1957 Gerhard Muller 1958 1962 Martin Sicherl 1963 1982 Wolfgang Hubner 1986 2004 Alexander Arweiler seit 2004 Dritter Lehrstuhl bis 1918 Extraordinariat Franz Ignaz Schwerdt 1861 1868 Adalbert Parmet 1869 1898 Carl Hosius 1897 1906 Ludwig Radermacher 1906 1909 Karl Munscher 1909 1936 Rudolf Gungerich 1951 1953 Hermann Kleinknecht 1953 1960 Heinrich Dorrie 1961 1980 Hermann Wankel 1981 1991 Adolf Kohnken 1992 2002 Christian Pietsch seit 2003 Vierter Lehrstuhl Otto Hiltbrunner 1962 1979 Inhaber der Lehrkanzeln fur Klassische Philologie Mittel und Neulatein an der Universitat Wien Erster Lehrstuhl Hermann Bonitz 1849 1867 Theodor Gomperz 1869 1899 Hans von Arnim 1900 1914 Heinrich Schenkl 1917 1919 Hans von Arnim 1921 1930 Johannes Mewaldt 1931 1946 Hans Oellacher 1946 1949 Albin Lesky 1949 1967 Hans Schwabl 1968 1993 Eugen Dont bis 2007 Stefan Buttner seit 2011 Zweiter Lehrstuhl Karl Josef Grysar 1850 1856 Emanuel Hoffmann 1856 1896 Friedrich Marx 1896 1899 Edmund Hauler 1899 1930 Alfred Kappelmacher 1931 1932 Karl Mras 1933 1938 Richard Meister 1938 1945 Karl Mras 1945 1953 Walther Kraus 1955 1973 Hans Strohm 1974 1976 Adolf Primmer 1973 1999 Farouk Grewing 2007 2015 Andreas Heil seit 2017 Dritter Lehrstuhl Johannes Vahlen 1858 1874 Karl Schenkl 1875 1899 Michael Gitlbauer 1901 1903 Ludwig Radermacher 1909 1937 Rudolf Hanslik 1951 1977 Franz Romer 1978 2011 Hartmut Wulfram seit 2013 Vierter Lehrstuhl Wilhelm von Hartel 1869 1895 Normdaten Person GND 116322608 lobid OGND AKS LCCN n81111914 VIAF 5679336 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Radermacher LudwigALTERNATIVNAMEN Radermacher Martin Ludwig vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG osterreichischer Klassischer PhilologeGEBURTSDATUM 31 Oktober 1867GEBURTSORT SiegburgSTERBEDATUM 28 Juni 1952STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Radermacher amp oldid 238497592