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Franz Ignaz Schwerdt 17 November 1830 in Kirchworbis 29 November 1916 in Bad Homburg vor der Hohe 1 war ein deutscher Klassischer Philologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliches Werk 3 Familie 4 Schriften Auswahl 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFranz Ignaz Schwerdt besuchte das Gymnasium in Heiligenstadt und studierte anschliessend Klassische Philologie an der Universitaten Munchen und Bonn 1854 1855 bei Friedrich Ritschl Otto Jahn und Friedrich Gottlieb Welcker und an der Akademie Munster wo ihn insbesondere der Grazist Franz Winiewski pragte Bei ihm wurde Schwerdt am 12 Marz 1856 mit einer Dissertation uber Aischylos Tragodien zum Dr phil promoviert magna cum laude Mit dem kurz darauf bestandenen Lehramtsexamen begab sich Schwerdt nach Berlin wo er sich eineinhalb Jahre lang am Seminar fur gelehrte Schulen unter der Leitung von August Boeckh ausbilden liess Zu Ostern 1858 nahm Schwerdt eine provisorische Lehrerstelle am katholischen Gymnasium zu Koln an 1859 wechselte er als ordentlicher Lehrer an das Konigliche Gymnasium zu Koblenz Zu Ostern 1861 ging er als ausserordentlicher Professor fur Klassische Philologie an die Akademie Munster der er zu diesem Zweck eine Habilitationsschrift uber die Metrik der attischen Tragiker Aischylos Sophokles und Euripides vorlegte Schwerdt hielt Vorlesungen uber griechische und lateinische Dichter und Historiker sowie uber griechische Grammatik Metrik und Topographie ab Nach dem Tod von Ferdinand Deycks stand Schwerdt auf der Vorschlagsliste fur den ordentlichen Lehrstuhl fur Lateinische Philologie Allerdings wurde ihm der externe Kandidat Peter Langen vorgezogen 2 Nach dieser Zurucksetzung legte Schwerdt seine Professur nieder und zog mit seiner Familie nach Bonn wo er seitdem als Privatgelehrter lebte Schwerdt starb hochbetagt in Bad Homburg vor der Hohe Seine letzte Ruhestatte fand er wie seine Gattin zwei Jahre nach ihm in der Familiengruft des Franz Dominicus Brentano auf dem Frankfurter Hauptfriedhof Wissenschaftliches Werk BearbeitenSchwerdts Forschungsschwerpunkt waren die griechischen Tragodien besonders des Aischylos sowie die Oden des Horaz In seinen vorwiegend textkritischen Studien sowie in einer Ausgabe der Tragodie Die Schutzflehenden 1858 zeigte er eine starke Neigung zur Konjekturalkritik Sowohl sein Arbeitsprinzip als auch seine einzelnen Konjekturen wurden von der Fachwelt stark kritisiert und weitgehend abgelehnt Familie BearbeitenSchwerdt war ab dem 10 Januar 1861 mit Marie Agnes Brentano 1837 1918 verheiratet der altesten Tochter des Frankfurter Grosskaufmanns Georg Brentano 1801 1852 und der Kaufmannstochter Lilla Brentano geb Pfeifer 1813 1868 Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor darunter die Tochter Lilla Beata 1863 1948 die 1884 den Rechtsanwalt und spateren hessischen Landtagsabgeordneten Otto von Brentano di Tremezzo 1855 1927 heiratete 1 Schriften Auswahl BearbeitenQuaestiones Aeschyleae criticae Munster 1856 Dissertation Digitalisat Aeschyli Supplices Aἰsxyloy Ἱketides Ex recensione Godofredi Hermanni passim emendata scholarum in usum edidit et notis instruxit 2 Teile Berlin 1858 De nova Aeschyli Agamemnonis recensione Koblenz 1860 Schulprogramm De metris Aeschyli Sophoclis Euripidis specimen I Bonn 1861 Habilitationsschrift Probe einer neuen Horaz Recension Mit einem Anhang Emendationen zu Tacitus und Velleius Paterculus Munster 1863 Uber die innere Form der Horazischen Oden Ein Beitrag zur richtigen Auffassung des Dichters Munster 1868 Methodologische Beitrage zur Wiederherstellung der griechischen Tragiker Leipzig 1886 Papst Leo XIII Ein Blick auf seine Jugend und seine Dichtungen Augsburg 1887Literatur BearbeitenErnst Rassmann Nachrichten von dem Leben und den Schriften munsterlandischer Schriftsteller des 18 und 19 Jahrhunderts Munster 1866 S 312 Friedrich August Eckstein Nomenclator philologorum Leipzig 1871 S 528 Wilhelm Pokel Philologisches Schriftsteller Lexikon Leipzig 1882 S 254 Deutsche Litteraturzeitung Nr 52 53 23 Dezember 1916 Sp 2085 Einzelnachweise Bearbeiten a b Maria Stirtz Heinrich von Brentano di Tremezzo Seine Herkunft sein Leben und Wirken fur Europa Darmstadt 1970 S 18 Vergleiche ausserdem Eugene Francis Saber A History of the Schwerdt and Related Families Privatdruck Publishers Press 1975 Bericht der Philosophischen Fakultat an den Kurator vom 9 Marz 1868 publiziert in Uwe Meves Hrsg Deutsche Philologie an den preussischen Universitaten im 19 Jahrhundert Dokumente zum Institutionalisierungsprozess Teilband I Einfuhrung I Teil Universitaten Berlin New York 2011 S 710 713 Nr 763 Inhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Universitat Munster Erster Lehrstuhl Hermann Ludwig Nadermann 1821 1853 Ferdinand Deycks 1843 1867 Peter Langen 1868 1897 Peter Sonnenburg 1898 1928 Franz Beckmann 1931 1963 Hermann Trankle 1963 1972 Christian Gnilka 1972 2002 Christine Schmitz seit 2002 Zweiter Lehrstuhl Franz Winiewski 1838 1874 Johann Matthias Stahl 1874 1906 Wilhelm Kroll 1906 1913 Richard Wunsch 1913 1915 Hermann Schone 1916 1935 Walter Eberhardt 1937 1946 Friedrich Mehmel 1947 1951 Richard Harder 1952 1957 Gerhard Muller 1958 1962 Martin Sicherl 1963 1982 Wolfgang Hubner 1986 2004 Alexander Arweiler seit 2004 Dritter Lehrstuhl bis 1918 Extraordinariat Franz Ignaz Schwerdt 1861 1868 Adalbert Parmet 1869 1898 Carl Hosius 1897 1906 Ludwig Radermacher 1906 1909 Karl Munscher 1909 1936 Rudolf Gungerich 1951 1953 Hermann Kleinknecht 1953 1960 Heinrich Dorrie 1961 1980 Hermann Wankel 1981 1991 Adolf Kohnken 1992 2002 Christian Pietsch seit 2003 Vierter Lehrstuhl Otto Hiltbrunner 1962 1979 Normdaten Person GND 117419869 lobid OGND AKS VIAF 234133491 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schwerdt Franz IgnazKURZBESCHREIBUNG deutscher Klassischer PhilologeGEBURTSDATUM 17 November 1830GEBURTSORT KirchworbisSTERBEDATUM 29 November 1916STERBEORT Bad Homburg vor der Hohe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Ignaz Schwerdt amp oldid 238498175