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Carl Hosius 21 Marz 1866 in Neuwied 17 Juli 1937 in Wurzburg war ein deutscher klassischer Philologe der als Dozent und Professor in Munster 1891 1906 Greifswald 1906 1913 und Wurzburg 1913 1933 lehrte Als grosser Kenner der lateinischen Literatur und Sprache zeichnete er fur zahlreiche Texteditionen verantwortlich und bearbeitete die romische Literaturgeschichte von Martin Schanz neu Schanz Hosius Carl HosiusUnterschrift von Carl Hosius Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Literatur 3 Einzelnachweise 4 WeblinksLeben und Werk BearbeitenCarl Hosius war das siebte der acht Kinder des Juristen und Politikers Clemens Hosius 1822 1902 Beim Besuch des Gymnasiums Hammonense in Hamm beeinflusste ihn der Gymnasialdirektor und Lehrer der Alten Sprachen Carl Jesaias Heraeus Vater des Philologen Wilhelm Heraeus Klassische Philologie zu studieren Hosius begann sein Studium in Munster und Freiburg im Breisgau die grosste Anregung erfuhr er jedoch in Bonn bei Hermann Usener und Franz Bucheler Diese brachten ihn zur Beschaftigung mit der Textkritik lateinischer Autoren Er wurde Mitglied des Philologischen Vereins Bonn im Naumburger Kartellverband 1 Seine Dissertation verfasste Hosius 1888 uber die Interpolationen einer Handschrift des Juvenal im selben Jahr erschien auch seine Schrift Apparatus criticus ad Iuvenalem Wahrend seines Studiums wurde er 1883 Mitglied der KDStV Sauerlandia Munster im CV 2 In den folgenden Jahren studierte er auf Forschungsreisen in verschiedenen Bibliotheken auch die Handschriften der Autoren Lucan Gellius und Properz Seine Habilitation erreichte er 1891 in Munster mit einer Arbeit uber Lucan die 1892 als kritische Edition des Burgerkriegs Epos erschien 1894 folgte die Edition Die Moselgedichte des Decimus Magnus Ausonius und Venantius Fortunatus In Anerkennung seiner Leistungen wurde Hosius 1897 in Munster zum ausserordentlichen Professor ernannt Ein Ruf der Universitat Greifswald brachte ihn 1906 dazu Munster zu verlassen In Greifswald lehrte und forschte Hosius als ordentlicher Professor sieben Jahre lang ehe er 1913 nach Wurzburg wechselte Hier lehrte er bis zu seiner Emeritierung 1933 im akademischen Jahr 1930 1931 ubte er das Rektorat der Universitat aus Sein Lehrerfolg zeigt sich nicht zuletzt an seinen Schulern deren Erstlingswerke Hosius in der Reihe Wurzburger Studien zur Altertumswissenschaft herausgab In dieser Reihe erschien auch eine Festschrift seiner Schuler und Kollegen Hildebrecht Hommel Karl Keyssner Josef Martin Friedrich Pfister und Joseph Vogt zu seinem 70 Geburtstag 1936 mit dem Titel Studien zu Tacitus Dem Einfluss der Bonner Schule ist es zuzuschreiben dass sich Hosius sein Leben lang mit der Textkritik und Erklarung der lateinischen Dichter beschaftigte In der Methodik lehnte er sich stark an Karl Lachmann an und brachte durch strenges Festhalten an der von ihm als besten erkannten Handschrift recht konservative Texte heraus Auch wenn seine Entscheidungen bis heute im Einzelnen revidiert worden sind bleibt seine Leistung insgesamt ein wichtiger Beitrag zur Textkritik Neben seinen Editionen ist Hosius besonders als Herausgeber der Geschichte der romischen Literatur bekannt Handbuch der Altertumswissenschaft Band 8 1 Der Autor dieses Werkes Martin Schanz war 1914 uberraschend verstorben Die Uberarbeitung fur die vierte Auflage ubernahm deswegen sein Wurzburger Nachfolger Hosius Fur die christliche Literatur von Gustav Kruger unterstutzt gab er zunachst die spateren Bande heraus Band IV 1920 Band III 1922 dann die ubrigen Band I 1927 Band II 1935 Durch diese Neuausgabe mit der Hosius bis zu seinem Tode beschaftigt war blieb Geschichte der romischen Literatur ein Standardwerk von dem 1959 1966 1967 und 1979 1980 unveranderte Nachdrucke erschienen Durch die Neubearbeitung von Reinhart Herzog und Peter Lebrecht Schmidt 1997 2002 wurde es nur zu Teilen ersetzt Literatur BearbeitenJosef Martin Carl Hosius in Jahresbericht uber die Fortschritte der klassischen Altertumswissenschaft Band 262 1938 S 65 72 Carl Becker Hosius Karl In Neue Deutsche Biographie NDB Band 9 Duncker amp Humblot Berlin 1972 ISBN 3 428 00190 7 S 649 f Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten M Gobel A Kiock Richard Eckert Hrsg Verzeichnis der Alten Herren und Ehrenmitglieder des Naumburger Kartell Verbandes Klassisch Philologischer Vereine an deutschen Hochschulen A Favorke Breslau 1913 S 31 Gesamtverzeichnis des C V Die Ehrenmitglieder Alten Herren und Studierenden des Cartellverbandes C V der kath deutschen Studentenverbindungen 1912 Strassburg i Els 1912 S 291 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Carl Hosius Quellen und Volltexte Literatur von Carl Hosius im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur uber Carl Hosius in der Landesbibliographie MVInhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Universitat Munster Erster Lehrstuhl Hermann Ludwig Nadermann 1821 1853 Ferdinand Deycks 1843 1867 Peter Langen 1868 1897 Peter Sonnenburg 1898 1928 Franz Beckmann 1931 1963 Hermann Trankle 1963 1972 Christian Gnilka 1972 2002 Christine Schmitz seit 2002 Zweiter Lehrstuhl Franz Winiewski 1838 1874 Johann Matthias Stahl 1874 1906 Wilhelm Kroll 1906 1913 Richard Wunsch 1913 1915 Hermann Schone 1916 1935 Walter Eberhardt 1937 1946 Friedrich Mehmel 1947 1951 Richard Harder 1952 1957 Gerhard Muller 1958 1962 Martin Sicherl 1963 1982 Wolfgang Hubner 1986 2004 Alexander Arweiler seit 2004 Dritter Lehrstuhl bis 1918 Extraordinariat Franz Ignaz Schwerdt 1861 1868 Adalbert Parmet 1869 1898 Carl Hosius 1897 1906 Ludwig Radermacher 1906 1909 Karl Munscher 1909 1936 Rudolf Gungerich 1951 1953 Hermann Kleinknecht 1953 1960 Heinrich Dorrie 1961 1980 Hermann Wankel 1981 1991 Adolf Kohnken 1992 2002 Christian Pietsch seit 2003 Vierter Lehrstuhl Otto Hiltbrunner 1962 1979 Inhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Universitat Greifswald Erster Lehrstuhl Christian Wilhelm Ahlwardt 1817 1830 Georg Ludwig Walch 1830 1838 Rudolf Heinrich Klausen 1838 1840 Otto Jahn 1842 1847 Ludwig von Urlichs 1847 1855 Martin Hertz 1855 1862 Hermann Usener 1863 1866 Franz Bucheler 1866 1870 Wilhelm Studemund 1870 1872 Adolph Kiessling 1872 1889 Friedrich Marx 1889 1893 Eduard Norden 1893 1899 Wilhelm Kroll 1899 1906 Carl Hosius 1906 1913 Ernst Lommatzsch 1913 1922 Gunther Jachmann 1922 Kurt Latte 1923 1926 Franz Dornseiff 1926 1948 Jurgen Kroymann 1954 1955 Dietrich Ebener 1957 1967 Martin Hose 1994 1997 Michael Weissenberger 1999 2013 Zweiter Lehrstuhl Georg Friedrich Schomann 1827 1879 Rudolf Scholl 1873 1874 Eduard Hiller 1874 1876 Ulrich von Wilamowitz Moellendorff 1876 1883 Georg Kaibel 1883 1886 Ernst Maass 1886 1895 Alfred Gercke 1896 1909 Hermann Schone 1909 1916 Johannes Mewaldt 1916 1923 Konrat Ziegler 1923 1933 Franz Egermann 1934 1942 Gregor Vogt Spira 1994 2006 Dritter Lehrstuhl Extraordinariat 1863 1898 Ordinariat Franz Susemihl 1856 1898 Alfred Korte 1899 1903 Ludwig Radermacher 1903 1906 Ernst Bickel 1906 1909 Johannes Mewaldt 1909 1914 Georg Thiele 1914 1917 Kurt Witte 1917 1920 August Schmekel 1921 1927 Siehe auch Liste der Klassischen Philologen an der Universitat GreifswaldInhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Universitat Wurzburg Erster Lehrstuhl Bonaventura Andres 1783 1809 Ferdinand Blumm 1809 1821 Peter von Richarz 1821 1835 zuvor seit 1817 ao Prof Ernst von Lasaulx 1837 1844 zuvor seit 1835 ao Prof Franz Josef Hermann Reuter 1844 1867 Wilhelm Studemund 1869 1870 zuvor seit 1868 a o Prof Martin Schanz 1874 1912 zuvor seit 1870 ao Prof Carl Hosius 1913 1933 Josef Martin 1933 1952 Rudolf Gungerich 1953 1968 Carl Joachim Classen 1969 1973 Udo W Scholz 1974 2007 Thomas Baier seit 2008 Zweiter Lehrstuhl bis 1899 auch fur klassische Archaologie 1900 1919 ausserordentliche Professur Ludwig von Urlichs 1855 1889 Karl Sittl 1889 1899 Thomas Stangl 1900 1921 Dritter Lehrstuhl Franz Boll 1903 1908 Otto Stahlin 1908 1913 Engelbert Drerup 1913 1923 Friedrich Pfister 1924 1951 Franz Dirlmeier 1951 1959 Ernst Siegmann 1960 1981 Thomas A Szlezak 1983 1990 Michael Erler 1991 2019 Jan Stenger seit 2020 Professur fur Klassische Philologie Bernd Manuwald 1981 1983 Ludwig Braun 1985 2008 Christian Tornau seit 2009 Normdaten Person GND 117012475 lobid OGND AKS LCCN n89612553 VIAF 61676510 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hosius CarlALTERNATIVNAMEN Hosius KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher klassischer PhilologeGEBURTSDATUM 21 Marz 1866GEBURTSORT NeuwiedSTERBEDATUM 17 Juli 1937STERBEORT Wurzburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Hosius amp oldid 238495816